[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug für elektrische Spiel- und Modellbahnen
mit einem Wagenkasten, der an seinen Boden durchsetzenden Aufbauten der Drehgestelle
über Auflaufschrägen pendelnd aufgehängt ist, derart, daß der Schwenkwinkel durch
das Verdrehen der Drehgestelle bei Kurvenfahrten proportional zwangsgesteuert ist.
[0002] Um Züge mit höherem Fahrkomfort für die Benutzer und darüber hinaus auch mit höheren
Geschwindigkeiten auf kurvigen Strecken fahrenlassen zu können, ist es im großtechnischen
Vorbild bekannt, die Fahrzeugaufbauten um eine Längsachse schwenkbar am Chassisteil
mit den Drehgestellen anzuordnen, so daß sich quasi die Fahrgastzelle in die Kurve
legen kann und damit Zentrifugalkräften entgegengewirkt wird.
[0003] Beim großtechnischen Vorbild ist dabei eine Lösung bekanntgeworden, bei der ein Sensor
die Gleise optisch abtastet, um aus dem daraus errechneten Kurvenradius in Verbindung
mit der gemessenen Geschwindigkeit eine hydraulische Schwenkverstellung des Wagenkastens
zu veranlassen. Daß dies ein extrem kompliziertes Verfahren ist, welches sich für
elektrische Spiel- und Modellbahnen nicht eignet, liegt auf der Hand.
[0004] Für derartige elektrische Spiel- und Modellbahnen ist zur Realisierung dieses Konstruktionsprinzips
ein - beispielsweise im Katalog "Hornby-Railways", 29. Ausgabe 1983, Seite 6 beschriebenes
- Fahrzeug der eingangs genannten Art bekanntgeworden. Neben den Stützen der Drehgestelle,
auf denen unter dem Dach des Wagenkastens angeordnete Schrägrampen sich abstützen,
sind dabei zusätzlich um 90° gegenüber diesen versetzt angeordneten Haken vorgesehen,
die ein Auseinanderfallen des Wagenkastens und der Drehgestelle verhindern sollen.
Diese Art der Aufhängung ohne zentrale pendelnde Drehachse führt jedoch zu einem erheblichen
Spiel bei der Aufhängung, das sich in einem dem großtechnischen Vorbild widersprechenden
Fahrverhalten wiederspiegelt, welches für die heutigen strengen Anforderungen von
Modellbahnliebhabern ungeeignet ist.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß eine exaktere, weniger spielbehaftete Drehschwenkverbindung
zwischen den Drehgestellen und dem Wagenkasten vorhanden ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß bei einem Drehgestell
die Aufbauten und der Wagenkasten mit Kurvennuten, bzw. in diese eingreifenden horizontal
und quer zur Längsachse angeordneten Aufhängestiften versehen sind, und daß das andere
Drehgestell ungeführt pendelnd am Wagenkasten aufgehängt ist.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der in Kurvennuten eingreifenden Aufhängestifte
ergibt sich neben der Pendelführung für den Wagenkasten bei einem Verdrehen der Drehgestelle
gleichzeitig die Aufhängung der Drehgestelle am Wagenkasten, so daß zusätzlich Aufhängeeinrichtungen
vermieden sind.
[0008] Mit besonderem Vorteil können dabei gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung
die Aufbauten seitliche, außenseitig zylindrische Säulen sein, die in entsprechende,
vorzugsweise ebenfalls zylindrische Kreisbogenführungen an den Innenwänden des Wagenkastens
eingreifen, wobei die Aufhängestifte und die Kurvennuten im überlappenden Führungsbereich
angeordnet sind. Dies ergibt - ähnlich wie bei dem beschriebenen Fahrzeug von Hornby
- die Möglichkeit, den Antriebsmotor auf einem der Drehgestelle anzuordnen, wobei
jedoch der große Vorteil darin liegt, daß die pendelnde Aufhängung nicht unter dem
Dach des Wagenkastens erfolgen muß, was entsprechend hohe seitliche Stützen erfordert,
sondern unten im Bodenbereich die gesamte Aufhängung stattfindet, was auch einen erheblich
größeren Schwenkwinkel gestattet.
[0009] Obgleich es selbstverständlich auch möglich wäre, die Stifte an den Aufbauten der
Drehgestelle anzuordnen und die Kurvennuten im Wagenkasten, hat es sich für die Praxis
doch als besonders vorteilhaft erwiesen, daß von den Kreisbogenführungen nach innen
einspringende Stifte in vorzugsweise nach innen geschlossene Kurvennuten auf den Außenseiten
der Säulen einragen. Dies vermeidet höhere Einbauten auf den Innenseiten der Wagenkästen,
nachdem die Kurvennuten an den sowieso notwendigen seitlichen Führungssäulen viel
problemloser angebracht werden können.
[0010] Um Schwierigkeiten beim Durchfahren von S-Kurven zu vermeiden, kann das zweite Drehgestell
jedes Fahrzeugs nicht mit einer erfindungsgemäßen Pendelführung versehen sein, da
ansonsten die Gefahr bestünde, daß das eine Drehgestell den Wagen in die eine Richtung
und das andere in die andere Richtung kippen will, was zwangsläufig zu Beschädigungen
des Fahrzeugs und zu einem Entgleisen führen würde. Das zweite Fahrgestell soll daher
durch eine spielbehaftete Drehbolzenführung mit dem Wagenkasten verbunden sein, so
daß - ungeachtet des sich daraus ergebenden Nachteils, daß beim Vorlaufen dieses Drehgestelles
das sich In-die-Kurvelegen erst stattfindet, wenn das nachlaufende Drehgestell in
den Kurvenbereich gelangt - gegenläufige Steuerungen des pendelnden Wagenkastens durch
die beiden Drehgestelle vermieden sind.
[0011] Insbesondere für Triebfahrzeuge für kleine Spurweiten (Spur N) kann gemäß einer zweiten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, daß die Aufbauten seitliche,
innenseitig zylindrische Führungsflächen für dazwischen eingreifende Gegenführuntsstege
aufweisende Stegwände umfassen, die mit durchgehenden Kurvenschlitzen für einen die
Stegwände durchsetzenden, vorzugsweise lösbaren Stift versehen sind.
[0012] Diese Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs hat den besonderen Vorteil,
daß beispielsweise der Stift die Achse eines zwischen den Stegwänden angeordneten
Übertragungs-Stirnrades bilden kann, das mit einer in Fahrzeuglängsrichtung darüberliegenden
Abtriebsschnecke der Motorwelle einerseits und mit den Radachsen verbundenen Zahnrädern
andererseits in Eingang steht, so daß - noch dazu dadurch begünstigt, wenn das Stirnrad
axial spitz zulaufende Zahnköpfe aufweist - eine Antriebsverbindung über die pendelnde
Aufhängung am Drehgestell von einem innerhalb des Fahrzeugaufbaus angeordneten Antriebsmotor
zu den Rädern des Drehgestellt möglich ist.
[0013] Bei der üblichen Ausbildung von Fahrzeugen für elektrische Spiel- und Modellbahnen
mit an den Wagenkästen seitlich verschwenkbaren Kupplungsdeichseln mit jeweils einem,
den Kupplungskopf aufnehmenden Kupplungsschacht ist in Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß entweder die Kupplungsdeichseln oder die Kupplungsköpfe in den Kupplungsschächten
um ihre Längsachse drehbar sind, oder aber bevorzugt, daß die Kupplungsköpfe um ihre
Längsachse drehbar ineinandergreifen.
[0014] Bei dieser bevorzugten letzteren Ausgestaltung mit drehbar ineinandergreifenden Kupplungsköpfen
kann entweder vorgesehen sein, daß Kopfstifte an einer Endplatte eines Kupplungskopfes
eine Endplatte des Gegenkupplungskopfes in Kreisbogenschlitzen mit endseitigen Einfädelerweiterungen
druchgreifen, wobei ggf. eine der Endplatten zusätzlich einen in eine Bohrung der
Gegenplatte eingreifenden Zentrierstift aufweist, oder aber daß einer der Kupplungsköpfe
einen pilzförmigen, durch einen seitlichen Längsschlitz in eine erweiterte Aufnahmebohrung
des Gegenkopfes einhakbaren Ansatz aufweist.
[0015] In Abweichung von der üblichen Befestigung der Kupplungsteile an den Fahrzeugen kann
speziell für die erfindungsgemäßen Fahrzeuge mit pendelndem Aufbau auch vorgesehen
sein, daß die Kupplungsteile jeweils an den Drehgestellen befestigt sind, was die
Verdrehbarkeit der Kupplungsteile gegeneinander um ihre Längsachse unnötig macht.
[0016] Dadurch ergibt sich die vorteilhafte Möglichkeit der Ausbildung einer Kurzkupplung,
indem am Drehgestell eine federnd in die Mittelstellung verspannte Kurzkupplungsdeichsel
schwenkbar befestigt ist, die mit einem Führungszapfen in eine Kulissenführung am
Wagenboden eingreift, ähnlich wie es im Zusammenhang mit einer vollständig am Wagenkasten
angeordneten Kurzkupplung im Deutschen Patent P 40 20 756 beschrieben ist.
[0017] Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, daß die Befestigungslagerschraube
des Drehgestells einen sich mit einer gerundeten Spitze am Wagenboden abstützenden
Zapfen mit Spiel durchsetzt, wodurch sich nicht nur eine besonders einfache Drehlagerung
des Drehgestells am Fahrzeugboden ergibt, sondern eine quasi kardanische Aufhängung,
die auch besondere Vorteile beim Befahren welliger Gleisstrecken, insbesondere beim
überfahren von Bergkuppen und beim Durchfahren von Tälern, hat.
[0018] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des Vorderteils eines Wagenkastens mit dem darunter in
ausgebauter Stellung gezeigten Drehgestell für eine pendelnde Führungsaufhängung,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf das Drehgestell von oben bei aufgeschnitten gedachtem Dach in der
Geradeausfahrstellung auf gerader Schiene,
- Fig. 3
- einen Querschnitt längs der Linie III-III in Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Aufsicht entsprechend der Fig. 2 in einer Gleiskurve mit entsprechend ausgelenktem
Drehgestell,
- Fig. 5
- einen Querschnitt längs der Linie V-V in Fig. 4,
- Fig. 6
- eine schematische Teilseitenansicht eines Fahrzeugs speziell für Spur N, mit im Fahrzeugaufbau
liegend angeordnetem Antriebsmotor und einer Antriebsverbindung zwischen dem Motor
und den Rädern des Drehgestells über die pendelnde Aufhängung,
- Fig. 7
- eine vergrößerte perspektivische Explosionsdarstellung des Drehgestells und der darüber
erfolgenden Antriebsverbindung zum Antriebsmotor,
- Fig. 8
- eine vereinfachte Aufsicht auf das Drehgestell,
- Fig. 9
- eine der Fig. 8 entsprechende Aufsicht bei einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs,
- Fig.10
- einen Schnitt längs der Linie X-X in Fig. 9 mit eingezeichneten Getriebeteilen des
Motorantriebs,
- Fig.11
- eine perspektivische Ansicht der Kupplungsköpfe einer Kupplung für erfindungsgemäße
Fahrzeuge mit pendelnd aufgehängtem Wagenkasten,
- Fig.12
- eine Seitenansicht der Kupplungsköpfe nach Fig. 11,
- Fig.13
- eine Stirnansicht des rechten Aufnahmekupplungskopfs nach den Figuren 11 und 12,
- Fig.14
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Kupplungsköpfe für
erfindungsgemäße Fahrzeuge mit pendelndem Kupplungsaufbau, und
- Fig.15
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Kurzkupplung, insbesondere für Fahrzeuge
mit pendelnd aufgehängtem Wagenkasten.
[0019] In Fig. 1 erkennt man einen Endabschnitt eines Wagenkastens 1, dessen Wagenboden
2 im Bereich des Drehgestells 3 mit einer Aussparung versehen ist, die seitliche Kreisbogenführungen
4 mit nach innen einspringenden Aufhängestiften 5 umfaßt. Am Drehgestellkasten 6,
an welchem die Räder 7 bis 10 drehgelagert sind, sind seitliche Aufbauten in Form
von außenseitig zylindrischen Säulen 11 und 12 angeformt, die auf der Außenseite mit
Kurvennuten 13 versehen sind, in welche die Aufhängestifte 5 eingreifen. Die zumindest
teilweise außenseitige zylindrische Form der Säulen 11 und 12 muß speziell im Bereich
der Kurvennuten, also in den oberen Abschnitten 11a und 12a, vorhanden sein und bildet
eine Gegenführung für die Kreisbogenführungen 4, so daß in Verbindung mit den in die
Kurvennuten 13 eingreifenden Aufhängestiften 5 eine quasi kardanische Aufhängung erzielt
ist, bei der auch gleichzeitig eine unverlierbare Halterung der Drehgestelle am Wagenkasten
gegeben ist. Bei einem Verdrehen des Drehgestells 6 gegenüber der Längsachse des Fahrzeugs,
d.h. in Kurvenfahrten, ergibt sich durch die Aufhängung der Aufhängestifte 5 in den
Kurvennuten 13 eine Verschwenkung des Wagenkastens 1, wie dies anhand der Figuren
4 und 5 besonders deutlich zu erkennen ist. Um dabei das Spiel, welches zur Verkippung
notwendig ist, möglichst kleinhalten zu können, könnten die Kreisbogenführungen 4
und die die Kurvennuten 13 enthaltenden Abschnitte 11a, 12a, der Säulen 11, 12 auch
in vertikaler Richtung gerundet sein, d.h. es könnte vorgesehen sein, daß diese Abschnitte
Ausschnitte aus Kugelflächen darstellen.
[0020] Bei dem in den Figuren 6 bis 10 dargestellten Antriebsfahrzeug für elektrische Spiel-
und Modellbahnen mit einem pendelnd aufgehängten Wagenkasten ist dieser in den Zeichnungen
nur schematisch teilweise dargestellte Wagenkasten mit 1' bezeichnet, während das
die Pendelführung bewirkende Drehgestell das Bezugszeichen 3' trägt. Der Drehgestellrahmen
6' trägt dabei seitliche voneinander beabstandete Stegwände, die im Mittelabschnitt
zylindrische Führungsflächen 15 und 16 für dazwischen eingreifende Gegenführungsstege
17 und 18 des Wagenkastens 1 bilden. Die Stege 17, 18 sind mit fluchtenden Bohrungen
19 und 20 für einen Aufhängestift 5' versehen, der Kurvenschlitze 13' der Stegwände
11', 12' durchsetzt. Beim Verdrehen des Drehgestells 3' gegenüber der Längsachse des
Fahrzeugs erfolgt über die Aufhängung des Aufhängestifts 5' in den Kurvenschlitzen
13', in entsprechender Weise wie beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 6,
eine pendelnde Verschwenkung des Fahrzeugaufbaus 1' am Drehgestell, wie man es besonders
anhand der Figuren 9 und 10 erkennen kann.
[0021] Eine Besonderheit des Ausführungsbeispiels nach den Figuren 6 bis 10 liegt darin,
daß dabei eine getriebliche Verbindung vom im Fahrzeugaufbau 1' angeordneten Antriebsmotor
22 zu den Rädern 7 bis 10 des Drehgestells über die pendelnde Lagerführung hinweg
möglich ist. Zu diesem Zweck ist auf dem Aufhängestift als Lagerachse ein Übertragungs-Stirnrad
23 mit axial spitz zulaufenden Zahnköpfen 24 gelagert, welches einerseits mit Zahnrädern
25, die mit nicht gezeigten Zahnrädern auf den Laufachsen der Radpaare 7, 8 bzw. 9,
10 kämmen, und zum anderen in Eingriff mit einer Schnecke 26 am Ende der Abtriebswelle
27 des Antriebsmotors 22 steht.
[0022] Um auch im vorliegenden Fall ein seitliches Spiel der Aufhängung des Drehgestells
am Wagenkasten oder umgekehrt zu minimieren, könnte vorgesehen sein, daß die Führungsflächen
15, 16 auf der Innenseite kugelig ausgebildet sind und in entsprechender Weise auch
die Außenseiten der Gegenführungsstege 17 und 18 am Wagenkasten.
[0023] Die Figuren 11 bis 13 zeigen die Kupplungsköpfe einer Kupplung speziell für Fahrzeuge
mit pendelndem Wagenkasten gemäß den Figuren 1 bis 10, wobei die Kupplungsteile in
üblicher Weise am Wagenkasten selbst befestigt sind. Die Kupplungsdeichsel und der
den Kupplungskopf aufnehmende Kupplungsschacht sind dabei nicht dargestellt, da üblicherweise
der Kupplungsschacht so ausgebildet ist, daß der Kupplungskopf mit einem geschlitzten,
zwei Hakenarme 30 bildenden Steckende 31 in einen solchen Kupplungsschacht verrastend
einsteckbar ist. Bei dem in den Figuren 12 und 13 dargestellten Ausführungsbeispiel
einer Kupplung ist am Steckteil 31 des einen Kupplungskopfs 32 eine Anschlagplatte
33 angeformt, über die ein pilzförmiger Ansatz 34 mit einem kugelförmigen Kopf 35
übersteht. Der zugehörige Aufnahmekopf 36 mit einem gleichartigen Steckteil 31 weist
eine Längsbohrung 37 mit einer erweiterten Aufnahmebohrung 38 für den Kugelkopf 35
sowie einen seitlichen Längschlitz 39 auf, durch den der Ansatz 34 von der Seite her
eingefädelt werden kann. Durch einen beim Anfahren des Fahrzeugs stattfindenden Zug
und die entsprechende Längsverschiebung gelangt der Kopf 35 in den Bereich der Aufnahmebohrung
38, der sich nicht mehr mit der Einfädelerweiterung 39 des seitlichen Längsschlitzes
deckt, so daß ein seitliches selbsttätiges Wiederaushaken nicht zu befürchten ist.
Diese Art der Ausbildung der Kupplungsköpfe ermöglicht ein Drehen der Kupplungsköpfe
um ihre Längsverbindungsachse zueinander, so daß der Wagenkasten des vorderen Wagens
und des angehängten hinteren Wagens unabhängig voneinander verkippen können, so wie
es ja auch der Fall ist, wenn der erste in eine Kurve einfährt und der zweite noch
auf der Geraden sich befindet.
[0024] Eine andere Ausführungsform einer solchen um die Längsachse drehbaren Kupplung zeigt
Fig. 14. Die dort dargestellten Kupplungsköpfe 32'' und 36'', wiederum mit Steckansätzen
31, sind jeweils mit einer Endplatte 40 bzw. 41 versehen, von denen die erstere zwei
Kopfstifte 43 aufweist, die Kreisbogenschlitze 44 der letzteren hintergreifen, wobei
zum Einfädeln an den Enden der Kreisbogenschlitze 44 vorgesehene Einfädelerweiterungen
45 vorgesehen sind. Diese sind so versetzt angeordnet, daß nur durch Verkippen der
Fahrzeugaufbauten um extreme gegensätzliche Positionen zueinander das Einfädeln erfolgen
kann. Derartige extreme gegenläufige Stellungen können auch in engen S-Kurven in der
Praxis nicht auftreten, so daß ein selbsttätiges Entkuppeln nicht stattfinden kann.
[0025] In Fig. 15 ist schließlich schematisch eine Kurzkupplung dargestellt, die speziell
für die pendelnden Aufbauten der vorliegenden Anmeldung geeignet ist, die jedoch auch
für andere Fahrzeuge ohne pendelnden Aufbau Vorteile mit sich bringt. Dabei ist die
Kupplungsdeichsel 47 am nur schematisch angedeuteten Drehgestellrahmen 6 eines ansonsten
nicht gezeigten Drehgestells um die Achse 48 schwenkbar angelenkt, wobei zur Festlegung
am Drehgestellrahmen das brückenförmige Bauteil 49 dient, welches durch nicht gezeigte
Ausnehmungen des Drehgestellrahmens 6 mit diesem verrastbar ist. Die Kupplungsdeichsel
stützt sich an einem Zapfen 50 mit einer Innenbohrung 51 ab, die größer ist als der
Durchmesser des in ihm anzuordnenden Teils 52 einer Befestigungslagerschraube 53,
die in eine Gewindebohrung 54 am Wagenboden 55 einschraubbar ist. Die freie Spitze
56 des Zapfens 50 ist gerundet, so daß das Drehgestell mit Hilfe der Befestigungslagerschraube
quasi kardanisch am Wagenboden 55 gelagert ist und nicht nur die seitlichen Kippbewegungen
des Wagenkastens mit dem Wagenboden 55 entsprechend der weiter oben beschriebenen
Pendelsteuerung möglich sind, sondern auch die Verkippung der Längsachsen aufeinanderfolgender
Wagen bei Überfahren von Hügeln oder beim Durchfahren von Tälern ausgeglichen werden
können. In an sich bekannter Weise ist an der Kupplungsdeichsel 47 mit dem Kupplungsschacht
57 zur Aufnahme eines nicht gezeigten Kupplungskopfes ein Führungszapfen 58 angeordnet,
der in eine Kulissenführung 59 am Wagenboden eingreift. Dabei muß dieser Führungszapfen
58 relativ lang ausgebildet sein, so daß er auch bei den vorstehend genannten Kippbewegungen
um die Längsachse des Wagens bzw. quer dazu stets in die Kulissenführung 59 noch eingreift.
Bei 60 ist eine an sich bekannte Rückstellfeder angedeutet, die um den Stift 61 der
Führungsdeichsel einerseits und die Stifte 62 am Wagenboden in der strichpunktierten
Weise herumgelegt ist, um die Kupplungsdeichsel jeweils in die Mittelstellung vorzuspannen.
1. Fahrzeug für elektrische Spiel- und Modellbahnen mit einem Wagenkasten, der an seinen
Boden durchsetzenden Aufbauten der Drehgestelle über Auflaufschrägen pendelnd aufgehängt
ist, derart, daß der Schwenkwinkel durch das Verdrehen der Drehgestelle bei Kurvenfahrten
proportional zwangsgesteuert ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Drehgestell
die Aufbauten und der Wagenkasten mit Kurvennuten, bzw. in diese eingreifenden horizontal
und quer zur Längsachse angeordneten Aufhänge-Stiften versehen sind, und daß das andere
Drehgestell ungeführt pendelnd am Wagenkasten aufgehängt ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbauten seitliche, außenseitig
zylindrische Säulen (11, 12) sind, die in entsprechende, vorzugsweise ebenfalls zylindrische
Kreisbogenführungen (4) an den Innenwänden des Wagenkastens (1) eingreifen, und daß
die Aufhänge-Stifte (5) und die Kurvennuten (13) im überlappenden Führungsbereich
angeordnet sind.
3. Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß von den Kreisbogenführungen
(4) nach innen einspringende Aufhänge-Stifte (5) in vorzugsweise nach innen geschlossene
Kurvennuten (13) auf den Außenseiten der Säulen (11, 12) einragen.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Fahrgestell durch eine spielbehaftete Drehbolzenführung mit dem Wagenkasten verbunden
ist.
5. Fahrzeug nach Anspruch 1, insbesondere für Triebfahrzeuge für kleine Spurweiten (Spur
N), dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbauten seitliche, innenseitig zylindrische
Führungsflächen (15, 16) für dazwischen eingreifende Gegenführungsstege (17, 18) aufweisende
Stegwände (11', 12') umfassen, die mit durchgehenden Kurvenschlitzen (13) für einen
die Stege (17, 18) durchsetzenden, vorzugsweise lösbaren, Aufhänge-Stift (5') versehen
sind.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufhänge-Stift (5') die
Achse eines zwischen den Stegen (17, 18) angeordneten Übertragungs-Stirnrades (23)
bildet, das mit einer in Fahrzeuglängsrichtung darüberliegenden Abtriebsschnecke (26)
der Motorwelle (27) einerseits und mit Zahnrädern (25) andererseits, die mit Zahnrädern
der Radpaare (7, 8 bzw. 9, 10) kämmen, in Eingriff steht.
7. Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stirnrad (23) axial spitz
zulaufende Zahnköpfe (24) aufweist.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit an den Wagenkästen seitlich verschwenkbaren
Kupplungsdeichseln mit jeweils einem, den Kupplungskopf aufnehmenden Kupplungsschacht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsköpfe um ihre Längsachse drehbar ineinandergreifen.
9. Fahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Kopfstifte (43) an einer Endplatte
(40) eines Kupplungskopfes (32'') eine Endplatte (41)des Gegenkupplungskopfes (36'')
in Kreisbogenschlitzen (44) mit endseitigen Einfädelerweiterungen (45) durchgreifen.
10. Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Endplatten (40) einen
in eine Bohrung der Gegenplatte (41) eingreifenden Zentrierstift (43a) aufweist.
11. Fahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Kupplungsköpfe (32)
einen pilzförmigen, durch einen seitlichen Längsschlitz (39) in eine erweiterte Aufnahmebohrung
(38) des Gegenkopfes (36) einhakbaren Ansatz (34) aufweist.
12. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsteile
jeweils an den Drehgestellen befestigt sind.
13. Fahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß am Drehgstell eine federnd
in die Mittelstellung verspannte Kurzkupplungsdeichsel (47) schwenkbar befestigt ist,
die mit einem Führungszapfen in eine Kulissenführung (59) am Wagenboden (55) eingreift.
14. Fahrzeug nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungslagerschraube
(53) des Drehgestells einen sich mit einer gerundeten Spitze (56) am Wagenboden (55)
abstützenden Zapfen (50) mit Spiel durchsetzt.