[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Spanplatten,
Faserplatten oder dgl. aus einem zerspanten oder zerfaserten, mit einem druck- und/oder
thermohärtenden Bindemittel vermischten, lignocellulose- oder cellulosehaltigen Ausgangsmaterial
mit einer beheizbaren Presstrommel und einem endlosen, über Umlenkwalzen geführten
metallischen Pressband, welches die Presstrommel auf einem Teil ihres Umfanges unter
Bildung einer Pressstrecke für das zu verdichtende, über die Aushärtetemperatur des
Bindemittels erwärmte Material umschliesst, wobei eine das Pressband flächenmässig
mit einem bestimmten Press-Druck beaufschlagende Anpresseinrichtung vorgesehen ist,
gemäss der früheren Patentanmeldung No. 93810458.5.
[0002] Solche Anordnungen sind beispielsweise aus EP 195 128, EP 324 070, DE 25 49 560 oder
DE 38 00 513 bekannt. Sie dienen dazu, in grossen Mengen anfallendes Abfallmaterial,
wie Holzabfälle, Zuckerrohr-Bagasse, Baumwollstengel oder dgl. zu Spanplatten oder
Faserplatten oder dgl. zur Verwendung in der Bau- oder Möbelindustrie zu verarbeiten.
Dazu wird das lignocellulose- oder cellulosehaltige Ausgangsmaterial zerspant oder
in Fasern aufgelöst und in gereinigter und weitgehend getrockneter Form mit einem
geeigneten Bindemittel versetzt. Als besonders geeignet zur Bindung von Cellulosefasern
und zur Bildung fester Spanplatten (Medium Density Fibre-Board) haben sich beispielsweise
Copolymere von Natriumlignosulphonat, Melamin und Formaldehyd erwiesen, welche bei
einer Temperatur von etwa 130⁰C allmählich aushärten.
[0003] Zur Bildung der Spanplatten oder Faserplatten wird das mit Bindemittel vermischte
Ausgangsmaterial auf dem Band in die Pressstrecke zwischen dem Band und der synchron
mit diesem umlaufenden Presstrommel eingebracht, wo sie unter Druck- und Temperatureinwirkung
verdichtet wird und allmählich aushärtet, bevor sie von der Presstrommel abgenommen
und in die gewünschte Plattengrösse zerschnitten wird.
[0004] Bei den bekannten Anordnungen ist eingangsseitig, d.h. am Einlauf des Ausgangsmaterials
in die Presszone eine Presswalze vorgesehen, welche eine nahezu linienartige Presskraft
mit einem Pressdruck von erheblich über 100 bar auf das Band ausübt. Anschliessend
an diese eingangsseitige Presswalze folgt eine Zone, in welcher der Pressdruck lediglich
durch die Bandspannung erzeugt wird, und anschliessend eine weitere Presswalze mit
ebenfalls nahezu linienförmiger Kraftausübung. In der Regel sind hierbei drei bis
vier Walzen vorgesehen, wobei die letzte Walze der Formgebung der hergestellten Platten
kurz vor dem Ende des Abbindevorganges dient. Nachteilig an diesen vorbekannten Verfahren
ist, dass infolge der schlagartigen Druckbeanspruchung und nachfolgenden Zonen geringen
Druckes wegen des Mehrfach-Zurückfederns der Fasern eine ungenügende Festigkeit, ein
unerwünschtes Dichteprofil und eine ungünstige Härteverteilung über die Dicke der
Platte resultiert sowie die Bindemittelmenge unnötig gross gewählt werden muss.
[0005] Ein weiterer Nachteil ist, dass bei den bekannten Einrichtungen die Presstrommel
und die Anpresswalzen nicht hinreichend beheizbar sind um genügend Wärme an das Material
zu übertragen, mit der Folge, dass das Band mit zusätzlichen Heizvorrichtungen auf
die erforderliche Temperatur gebracht werden muss.
[0006] Speziell ist nachteilig, dass bei den bekannten Einrichtungen erhebliche Kräfte an
den Presstrommel-Lagern auftreten können. Dies erfordert die Anordnung der einzelnen
Presswalzen derart, dass die Lagerkräfte der Presstrommel zumindest zum Teil kompensiert
werden, wobei durch eine Anpassung an andere Betriebsbedingungen das Kräftegleichgewicht
gestört würde. Weiter ist nachteilig, dass die Presswalzen die Presstrommel so stark
verformen, dass keine Einhaltung enger Toleranzen möglich ist. Um bei den grossen
Kräften die Durchbiegung der Presstrommel möglichst klein zu halten, ist eine erhebliche
Wandstärke der Presstrommel im Dezimeter-Bereich erforderlich, was ein Gewicht der
Presstrommel über 100 t mit sich bringt. Trotzdem ist auch hierbei die Durchbiegung
der Presstrommel noch so gross, dass die Dicke der erzeugten Spanplatten über die
Breite unzulässig variiert und deren Form gebogen ist, d.h. von einer Ebene abweicht.
[0007] Die Erfindung setzt sich die Aufgabe, die vorstehend angeführten Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden und insbesondere eine Anordnung zur kontinuierlichen Herstellung
von Spanplatten, Faserplatten oder dgl. der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
dass damit eine gleichmässigere Dicke über die Breite der erzeugten Spanplatte oder
Faserplatte bzw.ein gewünschtes Dickenprofil erzielt werden kann, sowie eine ebene
Form, und um eine grössere Festigkeit und eine homogenere Dichte- und Härteverteilung
über die Dicke der Spanplatte oder Faserplatte zu erreichen, wobei das Material in
der Pressstrecke auf einfache Weise über die Aushärtetemperatur des Bindemittels erhitzt
wird, und wobei extreme Lagerkräfte vermieden werden.
[0008] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Presstrommel einen einen
drehfesten Träger und einen gegenüber diesem rotierbaren mit wenigstens einer Stützvorrichtung
mit einstellbarer Stützkraft abgestützten Mantel aufweist, so dass einerseits die
Durchbiegung des Mantels vermieden wird und andererseits die Lagerkräfte an den Trommelzapfen
wesentlich reduziert sind oder entfallen.
[0009] Die Stützvorrchtungen sind mit Vorteil als hydraulische insbesondere nachfahrende
und mit beheiztem Druckmittel versorgte Stützelemente mit individuell einstellbarer
Stützkraft ausgebildet.
[0010] Mit Vorteil wird die Presseinrichtung zumindest an der Eingangsseite in die Pressstrecke
durch einen Druckschuh mit hydraulischer Lagerfläche gebildet, welcher mit der Presstrommel
eine sich allmählich verengende Einlaufzone und eine anschliessende, sich über einen
gewissen Umfang der Presstrommel erstreckenden Pressstrecken-Bereich mit angenähert
gleichförmigem Pressdruck und/oder Abstand von der Presstrommel bildet, wodurch die
Gleichförmigkeit der Spanplatten weiter verbessert wird..
[0011] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind unmittelbar an den eingangsseitigen
Druckschuh weitere hydraulische Druckschuhe vorgesehen, welche einen sukzessive stufenweise
abnehmenden Druck auf das Pressband ausüben. Anschliessend daran kann an der Austrittsseite
der Platten eine Formgebungswalze mit über die Breite steuerbarer Linienkraft vorgesehen
sein, um kurz vor Ende des Aushärtungsvorganges das gewünschte Dickenprofil oder eine
vorgesehene Oberflächenform zu erreichen.
[0012] Die Erfindung wird anhand des in der beiliegenden Figur dargestellten Ausführungsbeispieles
einer Anlage zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten oder dgl. näher beschrieben.
[0013] Die Anlage weist eine Presstrommel 1 auf, sowie ein endloses metallisches Pressband
2, beispielsweise ein Stahlband, welches über einen Teil des Umfanges der Presstrommel
1 und über mehrere Umlenkwalzen 3 kontinuierlich geführt ist, so dass es über den
Umschlingungsteil der Presstrommel 1 mit dieser eine Pressstrecke P bildet. Die Presstrommel
1 und das Pressband 2 bewegen sich in der Pressstrecke P synchron miteinander.
[0014] Aus einem Schüttkasten 4 wird zerspantes oder zerfasertes lignocellulose- oder cellulosehaltiges,
mit einem thermohärtenden Bindemittel vermischtes Material 5 vermittels eines über
Umlenkrollen 30 geführten Förderbandes 29 über eine Führungsfläche 28 auf die Oberseite
des hier horizontal verlaufenden Pressbandes 2 mit einem bestimmten vorgesehenen Flächengewicht
aufgeschüttet und läuft auf dem Pressband 2 in die Eingangszone E der Pressstrecke
P. In der Pressstrecke P wird das eingebrachte Material einem Pressdruck ausgesetzt
und gleichzeitig über die Aushärtungstemperatur des Bindemittels erhitzt. Während
des Durchlaufs durch die Pressstrecke P wird das Material auf die gewünschte Dichte
komprimiert und während der Durchlaufzeit nahezu ausgehärtet. Am Ende F der Pressstrecke
P kurz vor dem Auslauf A wird die gebildete Platte mittels einer Formwalze 6 einer
Schlusspressung unterworfen und erhält das gewünschte Dickenprofil bzw. die erforderliche
Oberflächengüte bzw. Struktur. Die aus der Auslaufzone A austretende, noch endlose
Spanplatte bzw. Faserplatte 7 wird in einer Schneidevorrichtung 8 auf das gewünschte
Format zurechtgeschnitten und auf einem Stapel 9 deponiert.
[0015] Die Presstrommel 1 ist mit einem um einen drehfest eingespannten Träger 19 rotierbaren
Trommelmantel 20 versehen, welcher mit wenigstens einer Stützvorrichtung 21 gegen
den Träger 19 abgestützt ist. Da keine Zapfenlager vorhanden sind und die Kräfte über
die Einspannung des Trägers 19 abgeleitet werden, entfällt das Problem der Kompensation
der Lagerkräfte bei dieser Anordnung vollständig. Die Stützvorrichtungen 21 können
in bekannter Weise als nachfahrende hydrostatische, über Leitungen 22 mit Druckmittel
steuerbaren Druckes versorgte Stützelemente ausgebildet sein, welche eine einstellbare
Stützkraft auf den Mantel 20 ausüben und eine nahezu reibungsfreie Lagerung des rotierenden
Trommelmantels 20 gewährleisten, oder als andere bekannte Stützelemente bzw. auch
als Wälzkörper. Die Stützelemente 21 können als durchgehende Stützleiste oder als
in Achsenrichtung nebeneinander angeordnete, individuell ansteuerbare Stützelemente
ausgebildet sein. Auch in Umfangsrichtung können nebeneinander mehrere Stützleisten
oder Reihen von Stützelementen 21 vorgesehen sein. Die Seiten der Presstrommel 1 sind
mit Vorteil durch flexible z.B. balgartige Dichtungen abgeschlossen. Stattdessen kann
als Stützvorrichtung jedoch auch der gesamte der Pressstrecke P zugekehrte Halbraum
zwischen Träger 19 und Trommelmantel 10 oder ein Teilraum mit Druckfluid gefüllt sein.
Das Druckmittel der Stützelemente 21 ist mit Vorteil auf eine solche Temperatur geheizt,
so dass der Trommelmantel über die Aushärtungstemperatur des Bindemittels erhitzt
wird und somit eine genügend intensive Erhitzung des Materials 5 in der Pressstrecke
P gewährleistet ist. Zudem kann bei dieser Ausführung die Wandstärke des Mantels 20
der Presstrommel 1 wesentlich reduziert werden, z.B. in die Grössenordnung von 5 cm,
und das Gewicht der Presstrommel von deutlich mehr als 100 t auf weniger als 50 t.
Zudem wird durch die Reduktion der Wandstärke der Wärmetransport verbessert und der
Energiebedarf vermindert. Durch die gezielte Einstellung des Pressdruckes der Druckschuhe
10, 13, 14, 15 und der Stützelemente 21 kann vermieden werden, dass sich der Trommelmantel
20 unter den enormen Presskräften durchbiegt, so dass die Dickenkonstanz der Spanplatte
7 wesentlich verbessert und der Verschleiss des Pressbandes 2 vermindert wird.
[0016] Zur Bildung der Pressstrecke P zwischen Presstrommel 1 und Pressband 2, sowie zur
Ausübung des erforderlichen Pressdruckes sowie zur Aufheizung des Pressbandes 2 und
der darauf transportierten Materialschicht 5 ist am Eingang E in die Pressstrecke
P ein Druckschuh 10 vorgesehen. Dessen dem Pressband 2 zugekehrte Oberfläche ist so
geformt, dass am Eingang E in die Presszone P ein sich allmählich verengender trichterförmiger
Spalt zwischen Pressband 2 und Presstrommel 1 gebildet ist, während in der anschliessenden
Pressstrecke P ein nahezu gleichförmiger Abstand zwischen Pressband 2 und Presstrommel
1 gebildet ist. Dabei entsteht am Eingang E ein zunächst ansteigender Pressdruck,
welcher in der anschliessenden Presszone P nahezu auf einem bestimmten vorgegebenen
Druckwert während der gesamten Durchlaufzeit über den Druckschuh 10 gehalten wird.
[0017] Im Vergleich zu Anordnungen mit einer eingangsseitigen Presswalze, welche die Presstrommel
1 im wesentlichen nahezu linienförmig berührt und somit nur eine kurzzeitige Druckspitze
am Eingang in den Pressspalt erzeugt, nach welchem der Druck wieder auf einen tiefen
Wert abfällt und eine Rückfederung der Fasern ermöglicht, wird bei der beschriebenen
Anordnung der Druck in der Pressstrecke P über eine wesentlich längere Zeit ohne unerwünschte
Druckspitzen und Unterbrüche aufrechterhalten, mit der Folge, dass die auf diese Weise
erzeugten Spanplatten eine deutlich bessere Homogenität bezüglich ihrer Dichte- und
Härteverteilung und einen besseren Faserzusammenhalt zeigen, bei reduziertem Bindemittelgehalt
und -Bedarf.
[0018] Die dem Pressband 2 zugekehrte Oberfläche des Druckschuhes 10 ist mit Vorteil mit
einer oder mehreren hydrostatischen Lagertaschen 11 versehen, welche über Druckleitungen
12 mit einem Schmiermittel unter bestimmtem Druck, beispielsweise einem hinreichend
temperaturfesten Drucköl gespiesen sind. Hierdurch ist das Pressband 2 auf der Oberfläche
des Druckschuhes 10 hydrostatisch gelagert und vermag nahezu reibungsfrei über die
Druckschuh-Oberfläche zu gleiten. Ueber den in den Lagertaschen 11 eingestellten Druck
kann gleichzeitig der in der Pressstrecke P erforderliche Pressdruck eingestellt werden.
Ausserdem ist es von Vorteil, das zugeführte Drucköl auf eine Temperatur oberhalb
der Aushärtungstemperatur des Bindemittels z.B. auf über 150
oC, aufzuheizen, so dass damit auch das Pressband 2 beim Gleiten über die Lagertaschen
11 und das darauf transportierte Material 5 über der Aushärtungstemperatur gehalten
wird. Eine vorgängige Aufheizung des Pressbandes 2 erfolgt dadurch, dass die Vorderseite
25 des Druckschuhes 10 eine Vorheizzone C aufweist, über die das Band 2 vor der Einlaufzone
E hinweggleitet, wo diese ebenfalls mit hydrostatischen, über Leitungen 27 mit heissem
Drucköl gespiesenen Lagertaschen 26 versehen ist.
[0019] Im Prinzip genügt häufig ein einziger genügend langer Druckschuh 10. Mit Vorteil
können jedoch dem eingangsseitigen Druckschuh 10 in der Pressstrecke P nachgeschaltet
weitere analog aufgebaute Druckschuhe 13, 14 und 15 vorgesehen sein, welche sich aneinander
praktisch ohne Unterbruch anschliessen. Die Lagertaschen dieser nachgeschalteten Pressschuhe
13, 14 und 15 können mit Drucköl unterschiedlichen Druckes gespiesen sein, so dass
sich ein sukzessive stufenweise abnehmender Pressdruck bilden lässt, z.B. beim eingangsseitigen
Druckschuh 10 ein Pressdruck von 30 - 50 bar, welcher bei den nachgeschalteten Druckschuhen
stufenweise auf 2 - 3 bar abnimmt. Durch die Verteilung des Pressdruckes auf die gesamte
Pressstrecke, anstelle weniger linienförmiger Belastungen, wird eine störende schalenförmige
Verformung der Presstrommel in Umfangsrichtung vermieden.
[0020] Die Druckschuhe 10, sowie 13, 14, 15 können bezüglich der Presstrommel 1 in einer
ortsfesten Position angeordnet sein mit vorgegebenem Abstand, oder mittels Verstelleinrichtungen
23 gegen die Presstrommel 1 zwecks Einstellung des Spaltes in der Pressstrecke P in
Pressrichtung verstellbar sein, z.B. manuell mittels Spindeln oder automatisch mittels
elektrischer, magnetischer, pneumatischer oder hydraulischer Steuerung. Im letzteren
Fall können sie auf hydraulischen, mit Druckmittel einstellbaren Druckes versorgten
Druckräumen beweglich sein, wobei auch dasselbe Druckmittel verwendet werden kann,
wie für die Versorgung der Lagertaschen 11.
[0021] Am Schluss der Pressstrecke P kann eine Formwalze 6 vorgesehen sein, welche der schon
weitgehend ausgehärteten Spanplatte 7 durch Ausübung eines höheren Pressdruckes als
den des letzten Druckschuhes 15 definitiv die gewünschte Form gibt und konditioniert,
beispielsweise das angestrebte Dickenprofil. Mit Vorteil ist diese Formwalze mit einem
um einen drehfest eingespannten Träger 16 rotierbaren Mantel 17 ausgerüstet, welcher
mit einem oder mehreren Stützelementen 18 mit einstellbarer Stützkraft in Pressrichtung
gegen den Träger 16 abgestützt ist. Das Stützelement 18 kann eine durchgehende Stützleiste
sein oder es können in Achsenrichtung nebeneinander mehrere Stützelemente vorgesehen
sein, mit welchen ein bestimmtes Dickenprofil hergestellt werden kann. Dabei können
die Stützelemente 18 in an sich bekannter Weise als nachfahrende hydrostatische Stützelemente
mit individuell steuerbarer Presskraft ausgebildet sein oder in anderer bekannter
Weise, oder der gesamte pressseitige Halbraum h ist als durch Dichtleisten 24 abgeschlossene
Druckkammer ausgebildet. Die Formwalze 6 kann in Trommelumfangsrichtung verstellbar
sein, um die Aushärtestrecke zu variieren. Jedoch kann auch der letzte Druckschuh
als Formelement dienen, sofern dieser einen zur Formgebung ausreichenden Pressdruck
ausübt, unter Verzicht auf eine Formwalze. Durch die Ausbildung der Presstrommel und
der Formwalze als sogenannte Durchbiegungsausgleichswalzen kann ein gleichförmiger
und ebener Pressspalt erreicht werden, und damit eine gleichförmige Dicke und eine
ebene Form der erzeugten Spanplatten.
1. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Spanplatten,
Faserplatten oder dgl. aus einem zerspanten oder zerfaserten, mit einem druck- und/oder
thermohärtenden Bindemittel vermischten, lignocellulose- oder cellulosehaltigem Ausgangsmaterial
(5) mit einer beheizbaren Presstrommel (1) und einem endlosen, über Umlenkwalzen geführten
metallischen Pressband (2), welches die Presstrommel (1) auf einem Teil ihres Umfanges
unter Bildung einer Pressstrecke (P) für das zu verdichtende, über die Aushärtetemperatur
des Bindemittels erwärmte Material umschliesst, wobei wenigstens eine das Pressband
(1) flächenmässig mit einem bestimmten Press-Druck beaufschlagende Anpresseinrichtung
(10, 13, 14, 15) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Presstrommel (1)
einen drehfesten Träger (19) und einen gegen diesen rotierbaren mit wenigstens einem
Stützelement (21) mit einstellbarer Stützkraft abgestützten Mantel (20) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, die Presstrommel (1) mehrere
in Achsenrichtung nebeneinander angeordnete Stützelemente (21) mit individuell einstellbarer
Stützkraft aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung als
an der Pressseite der Presstrommel (1) vorgesehener, durch eine Dichtleiste (24) abgedichteter,
mit Druckfluid füllbarer Teilraum, insbesondere Halbraum (H) ausgebildet ist
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Presseinrichtung
zumindest an der Eingangsseite in die Pressstrecke durch einen Druckschuh (10) mit
hydraulischer Lagerfläche (11) gebildet wird, welcher mit der Presstrommel (1) eine
sich allmählich verengende Einlaufzone (E) und eine anschliessende, sich über einen
gewissen Umfang der Presstrommel (1) erstreckenden Pressstrecken-Bereich (P) mit angenähert
gleichförmigem Pressdruck und/oder Abstand von der Presstrommel bildet.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Pressstrecke (P)
unmittelbar anschliessend an den Druckschuh (10) wenigstens ein weiterer Druckschuh
(13, 14, 15) mit hydraulischer Lagerfläche mit einstellbarem Pressdruck angeordnet
ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Pressstrecke
(P) nach dem letzten Druckschuh (15) eine Formwalze (16) angeordnet ist, die einen
höheren Pressdruck auf das Pressband (2) ausübt als der letzte Druckschuh (15).
7. Einrichtung nach Anspruche 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Formwalze (6) einen
drehfesten Träger (16,) und einen gegen diesen rotierbaren mit wenigstens einer Stützvorrichtung
(18,) mit einstellbarer Stützkraft abgestützten Mantel (17) aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Formwalze (6) mehrere
in Achsenrichtung nebeneinander angeordnete Stützelemente (18) mit individuell einstellbarer
Stützkraft aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Formwalze (6) in Richtung
der Bewegung des Pressbandes (2) verstellbar ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Formwalze
(6) an ihrer Pressseite einen durch Dichtleisten (24) abgedichteten, mit Druckfluid
füllbaren Teilraum, insbesondere einen Halbraum (h) aufweist.