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EP 0 388 355 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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04.01.1995 Patentblatt 1995/01 |
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Anmeldetag: 02.03.1990 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: E04B 1/86 |
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Schallabsorbierende Platte für die Raumgestaltung
Noise-absorbing panel for interior decoration
Panneau absorbant les sons pour l'aménagement intérieur
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
17.03.1989 CH 993/89
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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19.09.1990 Patentblatt 1990/38 |
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Patentinhaber: Lignoform Benken GmbH |
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CH-8717 Benken (CH) |
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Erfinder: |
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- Birker, Otto
CH-8700 Küsnacht (CH)
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Vertreter: Groner, Manfred et al |
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Isler & Pedrazzini AG,
Patentanwälte,
Postfach 6940 8023 Zürich 8023 Zürich (CH) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 150 500 GB-A- 530 029
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FR-A- 1 015 972
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine schallabsorbierende Platte nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs 1.
[0002] Im Stand der Technik sind schallabsorbierende Lochplatten als Wandverkleidungen gut
bekannt. Diese arbeitet nach dem Prinzip der Helmholtz-Resonatoren. Der schallabsorbierende
Effekt der Lochplatten beruht darauf, dass ein wesentlicher Anteil der auftreffenden
Schallenergie absorbiert, aber nicht mehr reflektiert wird. Die Platten lassen den
Schall durch Löcher in das Innere der Wand eindringen, aber lassen einen Anteil des
eingedrungenen Schalls nicht wieder heraus.
[0003] Durch die gattungsbildende GB-A-530 029 ist eine beispielsweise aus Gips gegossene
Platte bekannt, bei der die Löcher durch ausgezogene Stifte der Form gebildet sind
und die über die Löcher sich erstreckende V-förmige Nuten aufweist.
[0004] Durch die FR-A-1.015.972 ist ferner eine schallabsorbierende Platte bekannt, bei
der die Löcher durch sich schneidende Nuten gegenüberliegender Seitenflächen gebildet
sind.
[0005] Bekannt ist auch eine Lochplatte aus einer furnierten Spanplatte. Die Spanplatte
weist Sacklöcher mit vergleichsweise grossem Radius auf, während das Furnier vergleichsweise
kleine Löcher aufweist, die den auftreffenden Schall in die Sacklöcher leiten. Bei
dieser furnierten Spanplatte besteht die Schwierigkeit, dass sie einerseits in der
Herstellung teuer und aufwendig ist, und dass andererseits die Löcher leicht verschmutzen
und kaum zu reinigen sind. Da diese Platte wenig biegbar ist, ist ihre Anwendung entsprechend
beschränkt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schallabsorbierende Platte der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Gattung zu schaffen, die nicht nur hervorragend
schallabsorbierend, sondern zugleich auch gut lichtreflektierend ist und in der Raumgestaltung
zahlreiche Variationen ermöglicht.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss Patentanspruch 1 gelöst.
[0008] Die erfindungsgemässe Platte zeigt ebenfalls den Helmholtz-Effekt, vermeidet jedoch
teure Bohrungen. Messungen im Kundt'schen Rohr haben einen durchschnittlichen Absorptionsgrad
α von 0,55 ergeben. Im Bereich von 500 bis 2000 Hz stieg der Absorptionsgrad von 0,6
auf 0,9. Die erfindungsgemässe Platte weist somit insbesondere im Bereich der meist
besonders störenden hohen Frequenzen hervorragende akustische Eigenschaften auf. Die
Fräsungen ermöglichen ein Formen und Biegen der Platte, ohne dass hierbei die Löcher
geschlossen werden. Es können somit auch gebogene Wandflächen durch geformte oder
gebogene Platten verkleidet werden. Die vergleichsweise kleinen Löcher sind kaum sichtbar,
was oft gewünscht ist.
[0009] Durch unterschiedliche Nutentiefen können in einfacher Weise an der gleichen Platte
unterschiedliche Lochgrössen erreicht werden. Die offene Fläche beträgt vorzugsweise
etwa 2% und der Durchmesser der Löcher beträgt beispielsweise etwa 1 mm. Eine solche
Platte reflektiert auftreffendes Licht gut und eignet sich auch als Lichtreflektkor
bespielsweise über einem Arbeitsplatz mit lärmerzeugenden Maschinen, beispielsweise
in einem Computerraum.
[0010] Die Platte ist weitgehend selbstreinigend.
[0011] Gemäss einer bevorzugten Ausführung sind die Nuten im Bereich des Nutengrundes V-förmig
und weisen diese Nuten etwa parallele Flanken auf. Die Abstände zwischen den Nuten
können verglichen mit V-förmigen Nuten kleiner gewählt und damit pro Fläche mehr Löcher
geschaffen werden.
[0012] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und
den Zeichnungen. Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a und 1b
- Teilansichten der Schmalseite einer Platte gemäss einer ersten bzw. zweiten Variante
der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Platte nach Fig. 1a in Richtung des Pfeiles II gesehen,
- Fig. 3
- eine Ansicht der Platte gemäss Fig. 1a in Richtung des Pfeiles III gesehen,
- Fig. 4
- einen Teilschnitt durch die Platte gemäss Fig. 1b, und
- Fig. 5
- schematisch eine teilweise gebogene Platte.
[0013] Die in Fig. 1a gezeigte Platte ist eine Sperrholzplatte mit einer Dicke von etwa
7 mm. Die Platte kann jedoch auch aus einem geeignetem Kunststoff bestehen. Selbstverständlich
sind auch geringere oder höhere Stärken möglich. Wie die Fig. 1a in Verbindung mit
den Fig. 2 und 3 zeigt, sind in Oberflächen 20a und 20b mehrere parallele und gerade
Nuten 3a bzw. 3b eingearbeitet. Die Nutentiefe beträgt etwa 4 mm, so dass an den Schnittstellen
der Nuten unterschiedlicher Oberflächen durch quadratische Durchbrüche 5 vorhanden
sind. Wie die Fig. 1a zeigt, weisen die Nuten parallele Flankenflächen 22 und sich
schneidende Flächen 21 auf. Die Flächen 21 bilden den Nutengrund und schneiden sich
etwa unter einem Winkel von 90°.
[0014] Die Fig. 1b zeigt eine weitere Platte 2, bei welcher die Nuten 4a bzw. 4b im Querschnitt
V-förmig sind. Die Flankenflächen 11 schneiden sich unter einem Winkel der wesentlich
kleiner als 90° ist. Ausser den hier gezeigten Nuten sind auch andere Nutenformen,
beispielsweise im Querschnitt U-förmige Nuten denkbar. Die Nuten können auch gebogen,
oder zick-zack-förmig sein.
[0015] Die Fig. 4 zeigt eine Platte 2, die beispielsweise als Deckeverkleidung an einer
Decke 12 befestigt ist. Der in Richtung des Pfeiles 7 auf die Platte auftreffende
Schall tritt durch die Löcher 6 in die Nuten 4a ein. Der durch die Linien 8 hier schematisch
dargestellte Schall wird durch das die Nuten 4a umgebende Material absorbiert. Selbstverständlich
können zwischen der Platte 2 und der Decke 12 noch weitere erfindungsgemässe Platten
oder andere schallabsorbierende Platten angeordnet werden. Die Platte 1 bzw. 2 wird
vorzugsweise mit Glaswolle, Steinwolle oder dergleichen hinterlegt. Der hinter der
Platte 1 bzw. 2 austretende Schall wird durch die trichterförmigen Nuten gestreut
und kann dadurch besonders wirksam in die hinter der Platte angeordnete schallabsorbierende
Schicht eindringen.
[0016] Es hat sich gezeigt, dass an der erfindungsgemässen Platte tiefe Töne durch Resonanz
aufgenommen werden.
[0017] Wie in Fig. 5 rein schematisch dargestellt ist, kann die Platte 2 teilweise oder
ganz gebogen sein. Die erfindungsgemässen Platten 1 bzw. 2 sind dank der sich kreuzenden
Nuten ähnlich einer Platte aus Gummi sehr flexibel. Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung
besteht auch darin, dass die erfindungsgemässen Platten 1 bzw. 2 auf beiden Seiten
gleich ausgebildet sein können, was die Herstellung und die Anwendung wesentlich erleichtert.
Die Nuten der vorderen Oberfläche können auch eine geringere Tiefe aufweisen als die
Nuten der hinteren Oberfläche, oder können sogar durch Bohrungen ersetzt sein.
[0018] Trotz der erheblichen Vorteile der erfindungsgemässen Platte ist diese ersichtlich
sehr einfach und mit geringem Materialaufwand realisierbar, so dass erfindungsgemäss
eine schallabsorbierende und zugleich gut lichtreflektierende Platte geschaffen wurde,
welche nicht nur den akustischen Anforderungen in hervorragender Weise Rechnung trägt,
sondern aufgrund ihrer Flexibilität in der Raumgestaltung vielfältig verwendbar ist.
1. Schallabsorbierende Platte für die Raumgestaltung mit mehreren schallabsorbierenden
Löchern, in die, in etwa parallelen, gegenüberliegenden Oberflächen (20a,20b) jeweils
mehrere V-förmige Nuten (3a,3b,4a,4b) eingearbeitet sind, dadurch gekennzeichnet,
dass Nuten (3a,4a) der einen Oberfläche (20a) sich mit Nuten (3b,4b) der anderen Oberfläche
(20b) so schneiden, dass Durchbrüche (5) entstehen, deren Oeffnungen wesentlich kleiner
als die maximale Nutenbreite ist, so dass die offene Fläche der Platte (1,2) relativ
klein ist und die Durchbrüche (5) Löcher mit schräg zur Nutenlängsrichtung verlaufenden
Kanten bilden sowie die Lochgrösse abhängig von der Nutentiefe ist.
2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (3a,3b;4a,4b) sich
unter einem Winkel von etwa 90° schneiden.
3. Platte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (3a,3b) im Bereich
des Nutengrundes im Querschnitt V-förmig sind, und die entsprechenden Flächen (21)
einen Winkel von etwa 90° einschliessen.
4. Platte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (3a,3b) zueinander
parallele Flankenflächen (22) aufweisen.
5. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte eine
Holzplatte insbesondere eine Sperrholzplatte ist.
6. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutentiefen
unterschiedlich sind und insbesondere ein Verhältnis von etwa 1/3 : 2/3 aufweisen,
wobei die Nuten mit der grösseren Tiefe auf der Rückseite der Platte vorgesehen sind.
7. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit Glaswolle,
Steinwolle oder dergleichen hinterlegt ist.
8. Verwendung der Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 7 als Lichtreflektor für eine
Beleuchtungseinrichtung.
1. Sound-absorbing panel for interior design with several sound-absorbing holes in which,
in more or less parallel opposed surfaces (20, 20b), are formed in each case several
V-shaped grooves (3a, 3b, 4a, 4b), characterised in that grooves (3a, 4a) of one surface
(20a) intersect with grooves (3b, 4b) of the other surface (20b) in such a way that
apertures (5) of which the openings are substantially smaller than the maximum groove
width are formed, so that the open surface area of the panel (1, 2) is relatively
small and the apertures (5) form holes with edges extending obliquely to the longitudinal
direction of the grooves and also the hole size is dependent on the groove depth.
2. Panel according to claim 1, characterised in that the grooves (3a, 3b; 4a, 4b) intersect
with each other at an angle of about 90°.
3. Panel according to claim 1 or 2, characterised in that the grooves (3a, 3b) in the
region of the bottom of the groove are V-shaped in cross-section, and the corresponding
surfaces (21) form an angle of about 90°.
4. Panel according to claim 3, characterised in that the grooves (3a, 3b) comprise flank
surfaces (22) parallel to each other.
5. Panel according to any of claims 1 to 4, characterised in that the panel is a wooden
panel, in particular a plywood panel.
6. Panel according to any of claims 1 to 5, characterised in that the groove depths are
different and in particular have a ratio of about 1/3 : 2/3, wherein the grooves with
the greater depth are provided on the rear side of the panel.
7. Panel according to any of claims 1 to 6, characterised in that it is backed with glass
wool, rock wool or the like.
8. Use of the panel according to any of claims 1 to 7 as a light reflector for a lighting
device.
1. Panneau à absorption acoustique pour la décoration intérieure, avec plusieurs trous
absorbant les sons, dans lequel sont pratiquées, dans des surfaces (20a, 20b) opposées
et à peu près parallèles, chaque fois plusieurs rainures en forme de V (3a, 3b, 4a,
4b), caractérisé en ce que des rainures (3a, 4a) d'une surface (20a) coupent des rainures
(3b, 4b) de l'autre surface (20b) de telle manière qu'il en résulte des communications
(5) dont les ouvertures sont sensiblement plus petites que la largeur maximale des
rainures, si bien que la superficie ouverte du panneau (1, 2) est relativement petite
et que les communications (5) constituent des trous avec des bords, qui s'étendent
obliquement par rapport au sens longitudinal des rainures, la taille des trous dépendant
de la profondeur des rainures.
2. Panneau selon la revendication 1, caractérisé en ce que les rainures (3a, 3b ; 4a,
4b) se coupent en formant un angle d'environ 90°.
3. Panneau selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les rainures (3a, 3b)
présentent une section transversale en forme de V dans la zone du fond de la rainure
et qu'un angle d'environ 90° est compris entre les côtés (21) correspondants.
4. Panneau selon la revendication 3, caractérisé en ce que les rainures (3a, 3b) présentent
des faces de flanc (22) parallèles entre elles.
5. Panneau selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le panneau est
un panneau en bois, et notamment un panneau de contreplaqué.
6. Panneau selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les profondeurs
des rainures sont différents et présentent notamment un rapport d'environ 1/3 : 2/3,
les rainures ayant la profondeur la plus grande étant prévues sur l'envers du panneau.
7. Panneau selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce qu'il est doublé par
de la laine de verre, de la laine minérale ou analogues.
8. Utilisation du panneau selon l'une des revendications 1 à 7 en tant que réflecteur
de lumière pour une installation d'éclairage.