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EP 0 423 378 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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11.01.1995 Patentblatt 1995/02 |
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Anmeldetag: 14.10.1989 |
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Verfahren zum kontinuierlichen Ziehen von Metallrohren
Method of continuously drawing metal tubes
Procédé d'étirage en continu de tubes métalliques
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE ES FR GB GR IT SE |
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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24.04.1991 Patentblatt 1991/17 |
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Patentinhaber: KM Europa Metal Aktiengesellschaft |
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D-49023 Osnabrück (DE) |
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Erfinder: |
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- Reiter, Ulrich, Dr.-Ing.
D-4500 Osnabrück (DE)
- Niggemann, Theodor, Ing. (grad)
D-4500 Osnabrück (DE)
- Tietz, Peter, Dipl.-Ing.
D-4500 Osnabrück (DE)
- Wischmeyer, Georg, Ing. (grad)
D-4500 Osnabrück (DE)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 317 905 NL-A- 8 200 731
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DE-A- 2 122 935
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs. Ein
solches Verfahren ist aus der DE-PS 37 39 730 bekannt.
[0002] Bei der Herstellung von nahtlosen Metallrohren geht man üblicherweise von gegossenen
Blöcken aus, die dann durch Pressen oder Warmwalzen zu Vorrohren weiterverarbeitet
werden. In einem anschließenden Fertigungsschritt werden diese Vorrohre in einem Kaltpilgerwalzwerk
sowohl in der Wanddicke als auch im Außendurchmesser reduziert. Das gepilgerte Rohr
wird dann in mehreren Zügen mit Hilfe von Matrizen und innerhalb des Metallrohrs angeordneten
Dornen auf das Endmaß heruntergezogen. Zur Vorbereitung eines jeden Zugs muß ein Dorn
sowie Ziehöl in das Metallrohr eingeführt werden. Anschließend wird der Rohranfang
angespitzt, damit er durch die Ziehmatrize der Ziehmaschine geführt werden kann. Bei
mehreren Zügen sind diese Vorbereitungsarbeiten mehrfach durchzuführen, wobei zusätzlich
noch der angespitzte Rohrbereich aus dem vorangehenden Zug abgetrennt werden muß.
Zur Vermeidung dieser Nachteile hat man schon versucht, einzelne Rohrlängen vor dem
Ziehen untereinander fest zu verbinden, zum Beispiel durch Stumpfschweißen der Enden
der Rohrlängen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Verbindungsstellen der einzelnen
Rohrlängen nicht die erforderliche Festigkeit aufweisen, um die beim Ziehprozeß auftretenden
Ziehkräfte zu übertragen. Zur Entlastung der Verbindungsstellen während des Ziehens
sieht das bekannte Verfahren vor, im Bereich der Verbindungsstellen über eine bestimmte
Länge einen Hohlzug durchzuführen, daß heißt, während dieser Zeit das Rohr ohne Wanddickenreduzierung
zu ziehen. Dies führt dazu, daß die Wanddicke in einem relativ langen Bereich jeweils
größer ist als bei der restlichen Rohrlänge. Erschwerend kommt hinzu, daß bei aufeinanderfolgenden
Zügen die Verbindungsstellen sicher erkannt werden müssen, damit in diesem Bereich
ein weiterer Hohlzug ohne Wanddickenreduzierung erfolgen kann.
[0003] Neben einer entsprechenden Werkzeugausführung ist hierzu ein erheblicher regelungstechnischer
Aufwand erforderlich. Am Ende des Fertigungsprozesses müssen die Verbindungsstellen
aus der Fertigungslänge herausgeschnitten werden und fallen als Abfall an.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum kontinuierlichen Ziehen
von Metallrohren anzugeben, bei welchem die gesamte Fertigungslänge ohne großen regelungstechnischen
Aufwand mit der gleichen Wanddickenreduzierung gezogen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verbindungsstellen zwischen
den Rohrlängen durch eine lokale Kaltverformung zunächst auf den nahezu gleichen Festigkeitszustand
wie der jeweils umittelbar angrenzende Rohrwerkstoff gebracht werden, und daß die
Rohrlängen einschließlich der Verbindungsstellen dann auf eine einheitliche Wanddicke
gezogen werden, wobei die Ziehgeschwindigkeit im Bereich der Verbindungsstellen verringert
wird.
[0006] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Leistung
einer Ziehanlage erheblich gesteigert werden kann, ohne daß ein großer regelungstechnischer
Aufwand getrieben werden muß, beziehungsweise unbrauchbares Rohrmaterial mit größerer
Wanddicke anfällt.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert.
[0008] Metallrohrlängen gleicher Abmessungen wurden an ihren Enden stumpf aneinandergeschweißt.
Die Verbindungsstellen wurden dann einer lokalen Kaltverformung unterzogen, so daß
der kaltverformte Bereich der geschweißten Verbindungsstelle etwa den Festigkeitszustand
des unmittelbar angrenzenden hartgezogenen Bereichs erhielt. Beim nachfolgenden ersten
Zug konnten die Verbindungsstellen dann mit der gleichen Umformkraft wie das übrige
Material belastet werden.
[0009] Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß die Verbindungsstellen zwischen
den Rohrlängen die erforderliche Festigkeit aufwiesen und beim Ziehen mit fliegendem
Dorn bei üblichen Querschnittsabnahmen von etwa 30 bis 40 % nicht rissen. Zur Verringerung
der zu übertragenden Ziehkrafte wurde im Bereich der Verbindungsstellen mit verminderter
Ziehgeschwindigkeit gezogen. Diese Sicherheitsmaßnahme wird im allgemeinen jedoch
nur beim ersten Zug nach Verbindung der Rohrlängen erforderlich sein.
1. Verfahren zum kontinuierlichen Ziehen von nahtlosen Metallrohren, insbesondere von
Kupferrohren, mit einem innerhalb des Metallrohrs angeordneten Dorn und einer den
Außendurchmesser des Rohrs reduzierenden Matrize, bei welchem die Wanddicke durch
Zusammenwirken von Dorn und Matrize verringert wird und eine Ziehkraft an dem gezogenen
Rohr hinter der Matrize angreift und wobei mindestens zwei Rohrlängen vor dem Ziehen
an ihren unverformten Enden durch Schweißen miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstellen zwischen den Rohrlängen durch eine lokale Kaltverformung
zunächst auf den nahezu gleichen Festigkeitszustand wie der jeweils unmittelbar angrenzende
Rohrwerkstoff gebracht werden, und daß die Rohrlängen einschließlich der Verbindungsstellen
dann auf eine einheitliche Wanddicke gezogen werden, wobei die Ziehgeschwindigkeit
im Bereich der Verbindungsstellen verringert wird.
1. Process for continuous drawing of seamless metal tubes, in particular copper tubes,
with a mandrel disposed inside the metal tool and a die reducing the outside diameter
of the tube, in which the wall thickness is reduced by the interaction of mandrel
and die and a drawing force is applied to the drawn tube behind the die and in which
at least two lengths of tube are joined together by welding at their unformed ends
before the drawing operation, characterised in that the joints between the lengths
of tube are first brought to almost the same strength state as the directly adjoining
tube material by local cold-forming, and in that the lengths of tube including the
joints are then drawn to a uniform wall thickness, the drawing speed being reduced
in the area of the joints.
1. Procédé d'étirage en continu de tubes métalliques sans soudure, notamment de tubes
en cuivre, à l'aide d'un mandrin placé dans le tube et d'une matrice réduisant le
diamètre extérieur du tube, procédé selon lequel on diminue l'épaisseur de la paroi
par coopération du mandrin et de la matrice et une force de traction est appliquée
au tube en aval de la matrice, et on réunit au moins deux longueurs de tube avant
de les étirer, en les réunissant par les extrémités non déformées, par soudure,
procédé caractérisé en ce qu'on soumet les jonctions entre les longueurs de tube à
une déformation locale à froid pour les mettre pratiquement au même niveau de résistance
que les autres parties de la matière de tube directement adjacente et en ce qu'on
étire les longueurs de tube y compris les jonctions à une même épaisseur de paroi,
en réduisant la vitesse d'étirage au niveau des jonctions.