[0010] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß außer
dem Vermeiden der o. g. Nachteile des Standes der Technik, die Auftreffstelle der
Signaturen nicht auf den Schenkeln der dünnen, flachgezogenen Spitze des Weichensegmentes
liegt. Der Kraftangriffspunkt zur Steuerung des Weichensegments muß nicht im der Spitze
des Weichensegments gegenüberliegenden Ende liegen, daher ist ein kleineres Antriebsmoment
notwendig. Das Weichensegment kann kürzerer Bauart sein im Vergleich zu flachgezogenen
Weichensegmenten, so daß die Wegstrecke, über welche Signaturen ohne doppelte Bänderführung
gefördert werden, kürzer wird. Zumindest für einen Weichenweg kann der Signatureinlauf
zwischen Förderband und Weichensegment anfangs trichterförmig gestaltet werden. Die
Weichensegmente können, da sie dicker gestaltet werden, an einem oder beiden Enden
kammartig gestaltet werden, so daß im Zwischenraum zwischen zwei Zinken des Weichensegments
das oder die Förderbänder und/oder Führungsrollen laufen können. Hierdurch wird erreicht,
daß die oberen und unteren Förderbänder im Weichensegmentbereich enger zusammen laufen
können. Das ermöglicht ebenfalls eine gedrungenere Bauweise der gesamten Weiche und
somit kurze Umlenkwege ohne doppelte Förderbandführung.
[0012] Das Transportieren von Signaturen 1 in Falzapparaten mittels sychron angetriebener,
mehrerer jeweils im Abstand nebeneinander liegender oberer und unterer Förderbänder
2;3 ist allgemein bekannt geworden, z. B. durch die DE-PS 27 23 358.
Die Signaturen 1 werden entlang einem ersten Förderweg 5 zwischen den oberen und unteren
Forderbändern 2 und 3 "eingeklemmt" und so transportiert. Sie dürfen auf ihrem Weg
zwischen den oberen und unteren Förderbändern 2 und 3 möglichst nicht verrutschen.
Die oberen Förderbänder 2 laufen u. a. über die oberen Bänderführungsrollen 4 und
6, die in bekannter Weise an Querträgern an den Seitengestellen z. B. eines Falzapparates
befestigt sind und auf unteren Förderbändern 9 eines zweiten Förderweges 11 aufliegen.
Die unteren Förderbänder 3 laufen u. a. z. B. über die unteren Bänderführungsrollen
7 und 8, die bekannterweise an unteren Querträgern zwischen den Seitengestellen befestigt
sind und auf unteren Förderbändern 9 eines dritten Förderweges 12 aufliegen.
Untere Förderbänder 3 und obere Förderbänder 2 verlassen unmittelbar nach den Bänderführungsrollen
4 ihren gemeinsamen Förderweg 5 und bilden zwischen sich einen spitzwinkligen Raum
13, in dem ein Weichensegment 14 einer Weiche 16 zum Umlenken von Druckprodukten z.
B. Signaturen 1 Platz findet.
Den Bänderführungsrollen 6 sind Umlenkrollen 17 so zugeordnet, daß die sie berührenden
Förderbänder 9 mit den oberen Förderbändern 2 jeweils einen oberen Einlaufzwickel
18 für die Signaturen 1 des zweiten Förderweges 11 bilden. Den Bänderführungsrollen
7 und 4 sind die Bänderführungsrolle 8 und eine Umlenkrolle 21 so zugeordnet, daß
die Förderbänder 3 und 10 einen unteren Einlaufzwickel 22 für die Signaturen 1 des
dritten Förderweges 12 bilden.
Das Weichensegment 14 weist eine obere Leitfläche 23, eine untere Leitfläche 24, eine
untere Auflauffläche 26, eine linke Stirnfläche 27, eine rechte Stirnfläche 28, eine
vordere und eine hintere Seitenfläche 29,31 auf.
Die oberen und unteren Leitflächen 23 und 24 sind an die Verlaufsform des Förderweges
11 ,12 der ihnen jeweils zugeordneten oberen bzw. unteren Förderbänder 2 bzw. 3 entweder
total oder annähernd angepaßt. Im Ausführungsbeispiel verläuft z. B. die obere Leitfläche
23 geradlinig (plan), die untere Leitfläche 24 im ersten Abschnitt der Auflauffläche
26 geradlinig und anschließend kurvenförmig (konkav). Andere Kombinationen von Formen
der Leitflächen sind natürlich möglich, z. B. konvex. Eine Schwenkachse 32 des Segments
liegt außerhalb des Umrisses der Querschnitte des Weichensegments 14; d. h. im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 oberhalb der oberen Leitfläche 23 und im mittleren Drittel der Breite
c des Weichensegments 14. Die Dicke d1 eines ersten Endes 19 des Weichensegments 14
mit der Stirnfläche 27, die dem Einlauf der Signaturen 1 im Weichenraum 13 zugewandt
ist, im Ausführungsbeispiel die linke Stirnfläche 27 (Weicheneingang), kann gleich
oder ein Mehrfaches der Dicke d2 des zweiten Endes 20 des Weichensegments 14 und der
rechten Stirnfläche 28 sein, welche den Einlaufszwickeln 18 und 22 der nachfolgenden
Förderwege 11 und 12 gegenüberliegt. Über seine Länge zwischen den Seitengestellen
ist das Weichensegment 14 auf ihrem ersten 19 und falls notwendig auch auf ihrem zweiten
Ende 20 mit Zwischenräumen zwischen den Zinken 33 bzw. 36 (zahnartigen Vorsprüngen),
kammartig gestaltet, d. h. es weist eine Mehrzahl von breiten Zinken 33;36 auf. Die
Zinken 33;36 dienen zur Richtungsumlenkung der Signaturen 1 und weisen Teilflächen
der oben genannten Flächen 23, 26, 27, 28 auf. Durch Zwischenräume 34,35 zwischen
den Zinken 33 bzw. 36 laufen Förderbänder, z. B. das untere Förderband 3 bzw. 9,10.
Durch die Anordnung der Zwischenräume 34 zwischen den Zinken 33 ist es in vorteilhafter
Weise möglich, jeweils den Auflaufwinkel α; β, unter dem die Signaturen 1 auf die
- je nach Weichenstellung - beteiligte Fläche z. B. 23 oder 26 auflaufen, für ein
günstiges Auftreten zu gestalten. Auflauflaufwinkel ist der spitze Winkel, unter dem
eine Verlängerung der oberen Leitfläche 23 eine Ebene entlang der Oberfläche des unteren
Förderbandes 3 schneidet, wenn das Weichensegment 14 eine erste Weichenendstellung
erreicht hat (Fig. 1); im Beispiel sind also die Förderwege 5 und 11 verbunden. Der
Auflaufwinkel β ist der spitze Winkel, unter dem eine Verlängerung der Auflauffläche
26 oder diese selbst eine gedachte Ebene entlang der transportierenden Fläche des
Förderbandes 3 schneidet, wenn das Weichensegment 14 eine zweite Weichenendstellung
(Fig.2) erreicht hat; im Beispiel also die Förderwege 5 und 12 verbindet.Die Auflauffläche
26 kann vorteilhafterweise mit der Stirnfläche 27 einen großen Winkel bilden.
Das Weichensegment 14 erstreckt sich über die gesamte Breite der Förderstrecke der
Signaturen 1 und ist mit ihren Enden mit je einem Lagerzapfen stoffschlüssig verbunden.
Die Lagerzapfen sind in Seitengestellen gelagert. Ein Lagerzapfen ist z. B. mit einem
Schubkurbelgetriebe verbunden, das mit einem synchron zur Hauptmaschine laufenden
Antrieb formschlüssig verbunden ist.