(19)
(11) EP 0 632 990 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.01.1995  Patentblatt  1995/02

(21) Anmeldenummer: 94110682.5

(22) Anmeldetag:  08.07.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47L 13/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IE IT LI NL SE

(30) Priorität: 09.07.1993 DE 4322871

(71) Anmelder: CORONET-Werke Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-69483 Wald-Michelbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Weihrauch, Georg
    D-69483 Wald-Michelbach (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Ing. Heiner Lichti Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Jost Lempert Dipl.-Ing. Hartmut Lasch 
Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mittel zum Reinigen oder Behandeln von Oberflächen und Verfahren zu ihrer Herstellung


    (57) Ein Mittel zum Reinigen oder Behandeln von Oberflächen weist ein flexibles, vorzugsweise saugfähiges Trägermaterial auf. In lokal begrenzten Bereichen wenigstens einer Oberfläche des Trägermaterials sind schichtartig Monofile mit einem Durchmesser von 0,001 bis 1,000 mm und einer Länge größer 0,01 mm aufgebracht.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Mittel zum Reinigen oder Behandeln von Oberflächen, bestehend aus einem flexiblen, saugfähigen Trägermaterial, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.

    [0002] Die Erfindung befaßt sich insbesondere mit tuch- oder schwammartigen Mitteln zum Reinigen oder Behandeln von Oberflächen. Bisher verwendete Putz- und Reinigungstücher bestehen aus einem Gewebe, Gewirke, Gestricke, Vlies oder Kunststoffschaum. Auch wenn sie eine offene Struktur besitzen, ist ihre Oberfläche als überwiegend glatt zu bezeichnen. Dies hat zur Folge, daß beim Putzen und Reinigen verschmutzter Oberflächen der Schmutz in erster Linie verrieben und verteilt und gebenenfalls zu einem dünnen Film ausgebreitet wird, der schließlich nach vielen Wischvorgängen mit dem Tuch aufgenommen wird. Bei hartnäckig haftendem Schmutz versagen solche Tücher häufig ihren Dienst oder muß mit viel Feuchtigkeit und langen Wischbewegungen der Schmutz langsam abgetragen und schließlich aufgenommen werden. In vielen Fällen müssen zusätzlich abrasive Scheuermittel eingesetzt werden. Auch Veloursstoffe haben im wesentlichen keine andere Wirkung, denn die hierfür verwendeten weichen Garne legen sich beim Wischen entgegen der Wischrichtung um und bleiben damit weitgehend wirkungslos. Bessere Ergebnisse lassen sich mit hartgestellten Schaumstoffen erzielen, die aufgrund ihrer Vielzahl von relativ harten Kanten verschmutzte Oberflächen aufreißen. Bei der Flüssigreinigung nehmen sie aufgrund ihrer Offenporigkeit Flüssigkeit in gewissem Umfang auf. Hingegen ist es mit diesen Mitteln nicht möglich, eine saubere Endreinigung der Oberfläche zu ermöglichen, also Feuchtigkeit vollständig aufzunehmen, die Fläche abzutrocknen oder gleichzeitig zu polieren. Gleiches gilt für solche Kunstfasergewebe, die durch thermische Behandlung profiliert und teilweise aus der Schmelze ausgehärtet sind (DE 86 25 683 U).

    [0003] Es ist auch schon versucht worden, die positiven Eigenschaften von Schwämmen oder Schaumstoffen, nämlich deren Speicherfähigkeit für Flüssigkeiten bzw. deren Saugfähigkeit, mit den positiven Eigenschaften einer Bürste, nämlich kratzende und aufschließende Wirkung der Borsten, miteinander zu kombinieren, indem Borstenbündel in einem Schwammkörper eingebettet werden (DE 86 12 080 U, DE 21 04 775 C). Bei diesen Mitteln fehlt jedoch eine wischende und pflegende Materialkomponente. Gleiches gilt für Reinigungstücher, die aus einer mittleren Trägerschicht und einer Faserschicht auf deren einer Seite und einer saugfähigen Schicht auf deren anderer Seite bestehen (DE 40 23 345 A1).

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mittel zum Reinigen oder Behandeln von Oberflächen zu schaffen, die bei ausreichender Flexibilität zur Anpassung an Oberflächen unterschiedlicher Kontur eine mechanisch wirksame, schmutzlösende Funktion haben.

    [0005] Diese Aufgabe wird bei einem Mittel, das aus einem flexiblen, saugfähigen Trägermaterial besteht, dadurch gelöst, daß auf lokal begrenzten Bereichen wenigstens einer Oberfläche des Trägermaterials schichtartig Monofile mit einem Durchmesser von 0,001 bis 1,000 mm und einer Länge größer 0,01 mm aufgebracht sind.

    [0006] Das erfindungsgemäß ausgebildete Mittel besteht also aus einem flexiblen Trägermaterial herkömmlicher Art, das zusätzlich saugfähig ist, und einer bereichsweisen Beschichtung aus Monofilen, wobei der Durchmesser der Monofile vorzugsweise in dem für Borsten üblichen Durchmesserbereich liegt. Die borstenartigen Monofile schließen aufgrund ihrer mechanischen Wirkung verschmutzte Oberflächen auf. Ferner entstehen an der seitlichen Begrenzung der beschichteten Bereiche besonders wirksame Putz- und Reinigungskanten, während zwischen den beschichteten Bereich Stauräume für den Schmutz gebildet werden. Diese Bereiche können aber auch durch stärkeren Andruck unmittelbar zur Wirkung auf der zu reinigenden Oberfläche gebracht und damit ihre gegenüber den Monofilen andersartige Wirkung genutzt werden. Lose liegender Schmutz wird pflugartig aufgegriffen und in der Monofilschicht bzw. in den Bereich zwischen diesen aufgenommen. Die Reinigungswirkung - mehr kratzend oder mehr wischend - läßt sich durch den Andruck dosieren, indem der Übergang zwischen den beschichteten und den unbeschichteten Bereichen mehr oder weniger zur Wirkung kommt. Aufgrund der flexiblen Ausbildung des Trägermaterials werden auch verwinkelte Konturen problemlos erreicht. Die Kapillarwirkung zwischen den Monofilen ermöglicht die zusätzliche Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeiten.

    [0007] In bevorzugter Ausführung weisen die Monofile in den beschichteten Bereichen bezüglich der Oberfläche des Trägermaterials die gleiche Ausrichtung auf.

    [0008] Das Trägermaterial kann außerhalb der mit Monofilen beschichteten Bereiche mit seiner Oberfläche freiliegen oder aber gleichfalls mit Monofilen, jedoch in anderer Ausrichtung bezüglich der Oberfläche des Trägermaterials beschichtet sein. Dadurch lassen sich unterschiedliche Reinigungseffekte bei Wischbewegungen in verschiedenen Richtungen erzeugen.

    [0009] Es können auch mehrere Seiten des flächigen oder räumigen Trägermaterials mit Monofilen beschichtet sein, um eine beidseitige oder mehrseitige Anwendung zu ermöglichen. Dabei können verschiedene Seiten des Trägermaterials gegebenenfalls mit unterschiedlichen Monofilen insbesondere Monofilen unterschiedlicher Länge und/oder unterschiedlichen Durchmessers und/oder unterschiedlichen Materials beschichtet sein, so daß ein Mehrzweck-Reinigungsmittel entsteht.

    [0010] Die lokal abgegrenzten Bereich der Monofile können gleiche oder unterschiedliche Grundfläche aufweisen. Im ersteren Fall entsteht eine entsprechend gleichmäßige Wirkung, im zweiten Fall können gewünschte Wirkungen bestimmten Bereichen des Trägermaterials zugeordnet werden, indem beispielsweise im mittleren Bereich größere Anhäufungen von Monofilen vorgesehen sind, womit dem in der Regel im mittleren Bereich stärkeren Verschleiß Rechnung getragen werden kann.

    [0011] Ähnliche Wirkungen lassen sich dadurch erreichen, daß die lokal abgegrenzten Bereiche der Monofilie gleichmäßig oder ungleichmäßig verteilt angeordnet sind.

    [0012] Bei einer besonders bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, daß die lokal abgegrenzten Bereich der Monofile etwa kreisförmige Grundfläche aufweisen oder punktförmig ausgebildet und die Faser räumlich strahlenförmig angeordnet sind. Mit dieser Ausführungsform entstehen igelartige Monofilbereiche, die eine besonders wirksame Reinigung ermöglichen. Dabei können die Enden der Monofile auf einer sphärischen Hüllfläche liegen.

    [0013] Die Oberfläche des Trägermaterials kann auch Vertiefungen aufweisen, die mit den Monofilen beschichtet sind. Auch hierbei bilden die Vertiefungen Stauräume für Schmutz und können durch die Stärke des Andrucks unterschiedliche Reinigungswirkungen erzielt werden.

    [0014] Die Monofile können mit dem Trägermaterial verschmolzen sein, was sich insbesondere dann anbietet, wenn Trägermaterial und Monofile aus affinen Kunststoffen bestehen, die sich durch Verschmelzen miteinander verbinden lassen.

    [0015] Statt dessen können die Monofile auch mit dem Trägermaterial verklebt sein, was sich insbesondere bei sehr unterschiedlichen Werkstoffen anbietet. Der Kleber kann gegebenenfalls Schaumstruktur aufweisen, um beispielsweise bei saugfähigem Trägermaterial diese Saugfähigkeit nicht zu beeinträchtigen. Stattdessen kann auch ein wasserundurchlässiger Kleber vorgesehen sein. Auch können abwechselnd durchlässige und undurchlässige Bereiche vorgesehen sein. Schließlich kann der Kleber nur bereichsweise oder ganzflächig aufgetragen oder können die mit Kleber versehenen Bereiche durch Kleberspuren miteinander verbunden sein.

    [0016] Eine Anpassung an den jeweiligen Verwendungszweck des Mittels ist in einfacher Weise durch Auswahl der Durchmesser und/oder der Dichte und/oder des Werkstoffs der Monofile möglich.

    [0017] So kann sich eine Auswahl dahingehend empfehlen, daß die Monofile für Wischzwecke einen Durchmesser von 0,001 bis 0,020 mm, für Polierzwecke einen solchen von 0,010, bis 0,030 mm für Scheuerzwecke einen solchen von 0,010 bis 0,250 mm und für Schleifzwecke von 0,100 bis 0,500 mm.

    [0018] Der bevorzugte Bereich für die Länge der Monofile liegt zwischen 0,500 und 10,000 mm.

    [0019] Die Monofile bestehen vorzugsweise aus Viskose, Polyester oder Polyamid, können aber auch aus Naturfasern bestehen. Sie können runden oder polygonalen Querschnitt aufweisen, um unterschiedliche Wirkungen zu erzielen. So werden runde Profile eine eher wischende und pflegende Wirkung haben, während poloygonale Profile schabende und kratzende Wirkung mit sich bringen.

    [0020] Es können weiterhin die Monofile mit Partikeln gefüllt sein, um beispielsweise eine abrasive Wirkung zu ermöglichen.

    [0021] Weiterhin können die Monofile an ihren nutzungsseitigen und/oder befestigungsseitigen Enden formend bearbeitet sein. Sie können beispielsweise am nutzungsseitigen Ende verbreitert sein, Köpfe aufweisen od. dgl., um auf diese Weise besondere Wirkungen bei Wisch- und Reinigungsbewegungen zu erzielen. Verbreiterungen oder Verdickungen am befestigungsseitigen Ende können insbesondere zur Verbesserung der Einbindung der Monofile in das Trägermaterial bzw. den Kleber vorgesehen sein.

    [0022] Das Trägermaterial selbst kann geschlossen oder durchbrochen, z.B. gitterartig ausgebildet sein. Es kann aus einem Gewebe, Gewirke, Gestricke, Vlies, einer Folie oder aus Papier oder Leder bestehen. Statt dessen kann es auch aus einem Schwamm oder geschäumten Kunststoff gebildet sein. Auch hier wird die Auswahl entsprechend dem Verwendungszweck getroffen werden.

    [0023] Das Trägermaterial kann farbig bedruckt sein, während die Monofile farblos sind. Hierdurch lassen sich dekorative Wirkungen durch die lichtleitende Eigenschaft der farblosen Monofile erzielen. Ähnliche Effekte ergeben sich dann, wenn zum Verbinden der Monofile mit dem Trägermaterial ein farbiger Kleber verwendet wird, die Monofile hingegen farblos oder andersfarbig sind.

    [0024] Die Wirkung der Monofile läßt sich schließlich dadurch variieren, daß sie an ihrer Oberfläche aufgerauht, geprägt oder an wenigstens an einem Ende verbreitert sind. Ein solches Verbreitern kann beispielsweise durch Aufschmelzen erreicht werden.

    [0025] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Monofile und/oder das Trägermaterial und/oder der Kleber aus verrottbaren Werkstoffen bestehen, so daß ein deponiefähiges Material gegeben ist.

    [0026] Auch können die Monofile und das Trägermaterial aus sterilisierbarem Werkstoff bestehen, um es im klinischen und kosmetischen Bereich einsetzen zu können.

    [0027] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung des zuvor beschriebenen Mittels. Ein solches Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß das Trägermaterial zumindest bereichsweise aufgeschmolzen oder mit einem Kleber versehen wird und die Monofile durch Aufsieben, Aufschütten, Aufblasen oder im elektrostatischen Feld aufgebracht werden. Hierbei wird in der Regel eine nicht orientierte, wirre Anordnung erhalten werden.

    [0028] Gegebenenfalls können die Monofile nach dem Aufbringen auf das Trägermaterial richtungsorientiert umgelegt werden, um sie in einem von 90° verschiedenen Winkel auszurichten. Dies kann bei noch nicht ausgehärtetem Kleber bzw. noch nicht erstarrter Schmelze, gegebenenfalls auch bei erhöhter Temperatur geschehen.

    [0029] Wird wenigstens eine Oberfläche des Trägermaterials von unten her mit den Monofilen beschichtet, so richten sich die Monofile an dieser Oberfläche im wesentlichen senkrecht aus, wahrend sie beim Beschichten, insbesondere Beflocken von oben vornehmlich in wirrer Anordnung vorliegen.

    [0030] Eine lokal begrenzte Beschichtung mit den Monofilen ist insbesondere dadurch möglich, daß auf das Trägermaterial der Kleber tropfenförmig aufgegeben wird und die Monofile auf die sphärische Kleberoberfläche aufgebracht werden. Hierbei bilden sich insbesondere aufgrund der Oberflächenspannung im Klebertropfen die erwähnten igelartigen Strukturen in der Monofilbeschichtung aus.

    [0031] Nachstehend ist die Erfindung anhand von zwei in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
    Figur 1 bis 6:
    verschiedene Ausführungsformen eines tuchartigen Reinigungsmittels, jeweils im Schnitt;
    Figur 7:
    eine Draufsicht auf die Ausführungsform gemäß Figur 6 und
    Figur 8 bis 11:
    weitere Ausführungsformen eines Reinigungsmittels, jeweils im Schnitt.


    [0032] Das Mittel gemäß Fig. 1 weist ein Trägermaterial 1, beispielsweise in Form eines Zuschnittes 2, aus einem Gewebe, Gewirke, Gestricke oder einem Vlies auf. Dieses Trägermaterial 1 ist auf seiner Unterseite in seiner Ursprungsstruktur belassen, während es auf seiner Oberseite 4 mit borstenartigen Monofilen 5 ganzflächig beschichtet ist. Sie können durch Kleben auf dem Trägermaterial 1 befestigt sein. Besteht das Trägermaterial aus einem thermoplastischen Kunststoff, so kann es gegebenenfalls auch an seiner Oberfläche 4 aufgeschmolzen und können die Monofile 5 in die aufgeschmolzene Oberfläche eingebunden werden. Eine solche Kleber- oder Schmelzschicht ist mit 6 bezeichnet. Das Aufbringen der Monofile 5 erfolgt vorzugsweise durch elektrostatisches Beflocken oder auch durch Aufsieben, Aufschütteln oder Aufblasen. Die mit den Monofilen 5 beschichtete obere Seite 4 des Zuschnittes 2 dient beispielsweise zum Reinigen, Lösen von Verschmutzungen od. dgl., während die Unterseite 3, die vornehmlich glatt ist, zum Pflegen, Polieren od. dgl. dienen kann.

    [0033] Fig. 1 zeigt verschiedene lokal abgegrenzte Bereiche 7,8 und 9, in denen die Monofile unter verschiedenen, in den jeweiligen Bereichen aber unter gleichen Winkeln gegenüber der Oberfläche des Trägermaterials 1 ausgerichtet sind. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist der Kleber 10 nur bereichsweise aufgetragen und sind die Monofile 5 dementsprechend nur in diesen Bereichen vorgesehen, während in den übrigen Bereichen die Oberfläche des Trägermaterials 1 freiliegt.

    [0034] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 weist das Trägermaterial 1 Vertiefungen 11 auf, in denen die Monofile 5 wiederum mittels Kleber 10 befestigt sind.

    [0035] In Fig. 4 sind die mit Kleber 10 und Monofilen 5 beschichteten Bereiche (s. Fig. 2) durch Kleberspuren 12 miteinander verbunden, wie dies ähnlich bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 und 7 der Fall ist.

    [0036] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist auf das Trägermaterial 1 eine Kleberschicht 13 durchgehend aufgetragen und ist auf diese ein weiterer Kleber 14 bereichsweise aufgetragen und sind nur diese Bereiche mit Monofilen beschichtet. Durch tropfenartige Ablage des Klebers 14 bzw. durch dessen Oberflächenspannung können die Monofile 5 unter verschiedenen Winkeln ausgerichtet werden und können ihre freien Enden auf einer gekrümmten Hüllfläche liegen.

    [0037] Fig. 6 und 7 entsprechen dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5, jedoch sind die mit Kleber 14 und Monofilen 5 beschichteten Bereiche durch Kleberspuren 15 miteinander verbunden.

    [0038] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 weist wiederum ein Trägermaterial 1 mit Vertiefungen 16 auf, in denen ein Kleber 17 aufgebracht ist, der in zusätzlichen Vertiefungen 18 verankert ist und wiederum Monofile 5 fixiert.

    [0039] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 ist das Trägermaterial 1 mit einem Kleber 19 imprägniert und ist auf diese imprägnierte Schicht ein weiterer Kleber 20 nur in den Bereichen aufgebracht, die mit Monofilen 5 beschichtet sind.

    [0040] Fig. 10 und 11 zeigen auf dem Trägermaterial 1 eine stärkere Kleberschicht 21, in die Monofile 5 teilweise (Fig. 10) oder bis zu ihren freien Enden (Fig. 11) eingebettet sind. Diese Ausführung eignet sich insbesondere für Monofile größeren Durchmessers, z.B. stärkere Borsten, und damit für die Großreinigung.


    Ansprüche

    1. Mittel zum Reinigen oder Behandeln von Oberflächen, bestehend aus einem flexiblen, saugfähigen Trägermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß auf lokal begrenzten Bereichen wenigstens einer Oberfläche (4) des Trägermaterials (1) schichtartig Monofile (5) mit einem Durchmesser von 0,001 bis 1,000 mm und einer Länge größer 0,01 mm aufgebracht sind.
     
    2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile in den lokal begrenzten Bereichen bezüglich der Oberfläche des Trägermaterials die gleiche Ausrichtung aufweisen.
     
    3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (1) in den übrigen Bereichen mit seiner Oberfläche (3) freiliegt.
     
    4. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den übrigen Bereichen gleichfalls Monofile (5) jedoch mit einer anderen Ausrichtung bezüglich der Oberfläche des Trägermaterials aufgebracht sind.
     
    5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) in den lokal abgegrenzten Bereichen (8) unter verschiedenen, im jeweiligen Bereich aber unter gleichem Winkel angeordnet sind.
     
    6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die lokal abgegrenzten Bereiche (8) der Monofile (5) gleiche Grundfläche aufweisen.
     
    7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die lokal abgegrenzten Bereiche (8) der Monofile (5) gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
     
    8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die lokal abgegrenzten Bereiche (8) der Monofile (5) etwa kreisförmige Grundfläche aufweisen oder punktförmig ausgebildet und die Monofile räumlich strahlenförmig angeordnet sind.
     
    9. Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Monofile (5) auf einer sphärischen Hüllfläche liegen.
     
    10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Trägermaterials Vertiefungen aufweist und die Monofile in den Vertiefungen angeordnet sind.
     
    11. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) mit dem Trägermaterial (1) verschmolzen sind.
     
    12. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) mit dem Trägermaterial (1) verklebt sind.
     
    13. Mittel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) mittels eines aufschäumbaren Klebers mit dem Trägermaterial (1) verbunden sind.
     
    14. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber wasserdurchlässig oder -undurchlässig ist.
     
    15. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber bereichsweise wasserdurchlässig, bereichsweise -undurchlässig ist.
     
    16. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber nur in den mit Monofilen beschichteten Bereichen des Trägermaterials vorgesehen ist.
     
    17. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber auf der gesamten Oberfläche des Trägermaterials vorgesehen ist.
     
    18. Mittel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Kleber ein zweiter Kleber nur in den beschichteten Bereichen aufgebracht ist.
     
    19. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den mit Kleber und Monofilen beschichteten Bereichen diese verbindende Kleberspuren vorgesehen sind.
     
    20. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser und/oder die Länge und/oder die Dichte und/oder der Werkstoff der Monofile (5) an den jeweiligen Verwendungszweck des Mittels angepaßt ist.
     
    21. Mittel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) für Wischzwecke einen Durchmesser von 0,001 bis 0,020 mm, für Polierzwecke einen solchen von 0,010 bis 0,030 mm, für Scheuerzwecke einen solchen von 0,010 bis 0,250 mm und für Schleifzwecke von 0,100 bis 0,500 mm.
     
    22. Mittel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Monofile (5) je nach Einsatzzweck zwischen 0,500 und 10,000 mm liegt.
     
    23. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) aus Viskose, Polyester oder Polyamid oder aus Naturfaser bestehen.
     
    24. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) runden oder polygonalen Querschnitt aufweisen.
     
    25. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) mit Partikeln gefüllt sind.
     
    26. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) an ihren nutzungsseitigen und/oder befestigungsseitigen Enden formend bearbeitet sind.
     
    27. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Seiten (3,4) des flächigen oder räumlichen Trägermaterials (1) mit Monofilen (5) beschichtet sind.
     
    28. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß auf verschiedenen Seiten des Trägermaterials (1) Monofilschichten unterschiedlicher Eigenschaften und/oder Ausrichtung angeordnet sind.
     
    29. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (1) durchbrochen ist.
     
    30. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (1) aus einem Gewebe, Gewirke, Gestricke, Vlies oder aus Leder oder Papier besteht.
     
    31. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (1) aus einem Schwamm oder geschäumten Kunststoff (7) besteht.
     
    32. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (1) farbig bedruckt und die Monofile (5) farblos oder andersfarbig sind.
     
    33. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verbinden der Monofile (5) mit dem Trägermaterial (1) ein farbiger Kleber dient und daß die Monofile (5) farblos oder andersfarbig sind.
     
    34. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) an ihrer Oberseite aufgerauht, geprägt oder an wenigstens einem Ende verbreitert sind.
     
    35. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) an wenigstens einem Ende durch Aufschmelzen verbreitert sind.
     
    36. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) und/oder das Trägermaterial (1) und/oder der Kleber (6) aus verrottbaren Werkstoffen bestehen.
     
    37. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile (5) und das Trägermaterial (1) aus sterilisierbarem Werkstoff bestehen.
     
    38. Verfahren zur Herstellung eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 37, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial zumindest bereichsweise aufgeschmolzen oder mit einem Kleber versehen wird und die Monofile durch Aufsieben, Aufschütteln, Aufblasen oder im elektrostatischen Feld aufgebracht werden.
     
    39. Verfahren nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile nach dem Aufbringen auf das Trägermaterial richtungsorientiert umgelegt werden.
     
    40. Verfahren nach Anspruch 38 oder 39, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile bei noch nicht ausgehärtetem Kleber bzw. nicht erstarrter Schmelze, gegebenenfalls auch bei erhöhter Temperatur umgelegt werden.
     
    41. Verfahren nach einem der Ansprüche 38 bis 40, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Oberfläche des Trägermaterials von unten her mit den Monofilen beschichtet wird.
     
    42. Verfahren nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Trägermaterial der Kleber tropfenförmig aufgegeben wird und die Monofile auf die sphärische Kleberoberfläche aufgebracht werden.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht