[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schrittweisen Vorschieben von Werkstücken
mit zwei in Vorschubrichtung hin- und herbewegbaren, Greiferteile zum Erfassen der
Werkstücke aufweisenden Greiferschienen, die abwechselnd zum Erfassen der Werkstücke
aufeinander zu und zum Vorschieben gemeinsam in Vorschubrichtung bewegbar sind und
anschließend durch eine Auseinanderbewegung und Rücklaufbewegung wieder in Ausgangsstellung
verstellbar sind.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus DE 28 52 929 bekannt. Für die Bewegung
der Greiferschienen aufeinander zu, also die Greifbewegung, ist dabei ein unterhalb
der Ebene der Greiferschienen angeordneter Mechanismus mit einer um eine horizontale
Achse drehbaren Kurvenscheibe und einem vertikal bewegbaren Stößel vorgesehen, der
über eine Verzahnung zwei entgegengesetzt drehbare Zahnräder antreibt, die ihrerseits
mittels an den Greiferschienen befindlichen Zahnstangen kämmen. Die Wellen der Zahnräder
müssen dabei etwa über die Länge der Greiferschiene geführt sein, um mehrere Zahnräder
im Abstand zueinander für eine gleichmäßige Seitwärtsbewegung der jeweiligen Greiferschiene
antreiben zu können.
[0003] Die Anordnung vor allem der Zahnräder und der diese verbindenden Welle beanspruchen
unterhalb der Greiferschienen eine erhebliche Bauhöhe. Darüber hinaus stellt der gesamte
Antrieb eine aufwendige Mechanik dar, die aufgrund der mehrfach zusammenwirkenden
Verzahnungen und der Kurvenscheibe einen ungünstigen Wirkungsgrad hat.
[0004] Anstelle der Zahnräder wurden auch schon Schwenkhebel auf der durchgehenden Welle
vorgesehen, um die Greifbewegungen der Greiferschienen durchzuführen. Dadurch bleibt
jedoch die über einen großen Teil der Länge der Greiferschienen verlaufende Welle
erforderlich und es ist eine Vielzahl von Lagerstellen für die einzelnen Hebel notwendig,
worunter wiederum der Wirkungsgrad des gesamten Antriebes leidet.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welcher die Bauhöhe im Greifbereich der Greiferschienen vermindert
und dennoch der Wirkungsgrad möglichst verbessert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an jeder Greiferschiene die verschwenkbaren
Enden oder Endbereiche von wenigstens zwei parallel zueinander in der Bewegungsebene
der Greiferschienen oder einer dazu parallelen Ebene verschwenkbaren Hebeln angreifen,
daß diese Hebeln der einen Greiferschiene gegensinnig zu denen der anderen Greiferschiene
verschwenkbar sind und daß die Hebel jeweils über eine Längsführung mit der Greiferschiene
gekuppelt sind.
[0007] Da die als Schwingen wirkenden Hebel etwa in der Bewegungsebene der Greiferschienen
beziehungsweise parallel dazu verschwenkbar sind, also ihre Schwenkachsen etwa rechtwinklig
zu der Ebene stehen, innerhalb welcher die Greiferschienen bewegt werden, entfällt
die unterhalb der Greiferschienen mit Abstand verlaufende Welle und damit auch der
für diese erforderliche Platzbedarf. Darüber hinaus kann von dem Schwenkweg der schwenkbaren
Hebel derjenige Abschnitt beim Verschwenken der Greiferschienen ausgenutzt werden,
der eine möglichst günstige Hebelübersetzung und Kraftübertragung in Greifrichtung
bewirkt, sodaß auch ein günstiger Wirkungsgrad gegeben ist. Da dabei weniger Lager
und Gleitstellen erforderlich sind, wird der Wirkungsgrad ebenfalls begünstigt und
ferner kann eine größere Genauigkeit durch Verminderung oder Ausschaltung von Spiel
erreicht werden. Insgesamt ist der Mechanismus für das Öffnen und Schließen der Greiferschienen
vereinfacht, wodurch er auch weniger störanfällig ist.
[0008] Eine ganz erhebliche Vereinfachung des gesamten Antriebes und Verbesserung des Wirkungsgrades
ergibt sich, wenn die jeweils mittelbar an einer Greiferschiene angreifenden Hebel
mechanisch miteinander durch ein Zug- und/oder Schubelement, insbesondere eine Stange,
verbunden und synchron bewegbar sind. Somit entfällt eine aufwendige Synchronisierung
der einzelnen schwenkbaren Hebel und die Kraftübertragung zwischen einem Antrieb und
den Schwenkhebeln wird vereinfacht.
[0009] Die ortsfesten schwenkbaren Hebel können dabei auf den jeweils voneinander abgewandten
Seiten der Greiferschienen - insbesondere mit Abstand zu diesen - oder jeweils in
dem Zwischenraum zwischen den Greiferschienen angeordnet sein. Die erstere Variante
hat dabei den Vorteil, daß der Zwischenraum zwischen den Greiferschienen frei bleibt,
also das Erfassen von Werkstücken nicht durch Antriebsmittel in irgendeiner Weise
beeinträchtigt werden kann. Die Anordnung der Hebel im Zwischenraum der Greiferschienen
- selbstverständlich außer- bzw. unterhalb deren Greifbereichen - hat hingegen den
Vorteil, auch unter sehr beengten Verhältnissen die vorteilhafte Antriebsart mit solchen
schwenkbaren Hebeln durchführen zu können, die parallel zu der Ebene verschwenkbar
sind, innerhalb welcher die Greifbewegungen stattfinden.
[0010] Eine Ausgestaltung des Antriebes von ganz erheblicher Bedeutung kann darin bestehen,
daß die schwenkbaren Hebel durch eine hydraulisch oder pneumatisch wirkende oder mechanische
Feder oder dergleichen Rückstellelement in der Greifstellung gehalten und gegen die
Rückstellkraft des Rückstellelementes in Offenstellung verschwenkbar sind. Auf diese
Weise kann vor allem der gesamte Antrieb für die Greifbewegung spielfrei gemacht werden,
was die Präzision der Greifbewegung entsprechend erhöht. Ferner wird ein Antrieb nur
in einer Richtung bewirkt, weil die entgegengesetzte Bewegung durch die erwähnte Rückstellkraft
durchgeführt werden kann.
[0011] Eine besonders platzsparende Anordnung ergibt sich, wenn das Zug- und/oder Schubelement
an der Greiferschiene geführt ist und die Hebel jeweils an dem Zug- und/oder Schubelement
schwenkbar angreifen. Dabei kann die Zug- und/oder Schubstange unterhalb der Greiferschiene
geführt angeordnet sein. Insbesondere ist es dabei möglich, daß die Greiferschiene
zumindest bereichsweise ein u- oder c-förmiges Querschnittsprofil trägt oder hat,
in welches die Zug- und/oder Schubstange paßt. Sie bildet dann praktisch eine Einheit
mit der Greiferschiene, benötigt also keinen zusätzlichen Platz und kann die Synchronisierung
der jeweiligen Schwenkhebel effektiv und an der Stelle durchführen, wo die entsprechenden
Verstellkräfte auf die Greiferschiene übertragen werden sollen. Ferner ist auf diese
Weise die Zug- oder Schubstange gegen Verschmutzungen oder Beschädigungen gut geschützt.
[0012] Eine abgewandelte Ausführungsform für eine möglichst leichtgängige Relativ-Verschiebebewegung
zwischen Greiferschiene und Zug- und/oder Schubstange kann dadurch erreicht werden,
daß die Greiferschiene eine Führungsschiene aufweist, an der ein mit der Zug- und/oder
Schubstange befestigter Wagen angreift. Dies erlaubt, zwischen Wagen und Führungsschiene
eine Kugel- oder Rollenführung vorzusehen. Es ist aber auch insbesondere bei Verwendung
eines U- oder C-förmigen Querschnittsprofiles ein Gleitsitz denkbar.
[0013] Die Zug- und/oder Schubelemente für die beiden Greiferschienen können außerhalb des
Greifbereiches miteinander verbunden sein, insbesondere eine sie verbindende Greifer-Traverse
aufweisen, und es kann ein einziger Antrieb zum Betätigen der Schwenkhebel vorgesehen
sein. Durch die Anordnung der Schwingen oder Hebel ist sichergestellt, daß die Greiferschienen
jeweils gegensinnige Bewegungen zum Erfassen des Werkstückes und zu seinem Freigeben
durchführen; dennoch kann mit Hilfe der erwähnten Greifer-Traverse mit einem einzigen
Antrieb diese teilweise gegensinnige Bewegung aller Hebel und Zugelemente durchgeführt
werden. Dadurch wird wiederum Platz gespart und die Synchronisation bei gleichzeitig
spielfreiem Antrieb sehr einfach erreicht. Die Verbindung der beiden Zugelemente der
beiden Greiferschienen miteinander und die Möglichkeit, dadurch nur einen einzigen
Antrieb für deren Bewegung zu benötigen, ist also von besonders vorteilhafter Bedeutung.
[0014] Zum Betätigen des oder der Zugelemente können eine außerhalb des Greifbereiches angeordnete
Kurven- oder Kulissenscheibe und eine Schwinge vorgesehen sein, welche Schwinge von
der Kurven- oder Kulissenscheibe im Sinne einer Längsbewegung der Zugstangen verschwenkbar
ist, wobei die Kurve oder Kulisse der Kurvenscheibe so angeordnet ist, daß die Greifbewegung
zeitlich an die Vorschubbewegung der Greiferschiene angepaßt ist. Die Traverse zum
Verbinden der Stangen und die für ihren Antrieb vorgesehene Kurvenscheibe können an
Verlängerungen der Zugstangen angeordnet sein. Sie befinden sich somit außerhalb des
Bereiches, wo die jeweiligen Werkstücke erfaßt werden müssen, das heißt innerhalb
einer Presse oder einer sonstigen Werkzeugmaschine wird kein zusätzlicher Platz für
diesen Antrieb benötigt.
[0015] Die Greiferschienen können ihrerseits außerhalb des Greifbereiches insbesondere im
Bereich der Verlängerungen der Zugstangen, durch eine Vorschub-Traverse oder dergleichen
miteinander verbunden sein und einen gemeinsamen Vorschubantrieb aufweisen. Somit
wird auch für die Vorschubbewegung der Greiferschienen der Vorteil nutzbar gemacht,
der durch einen einzigen Antrieb gegeben ist.
[0016] Weitere Ausgestaltungen der Antriebsmittel für die Greiferschienen in Vorschubrichtung
und auch bei den Greifbewegungen sind Gegenstand der Ansprüche 13 bis 27. Anspruch
15 gibt dabei eine Maßnahme an, durch welche die Bauhöhe der Vorrichtung möglichst
klein gehalten bleiben kann.
[0017] Die Ansprüche 16 bis 18 enthalten vorteilhafte Maßnahmen, mit welchen der jeweilige
Hub der Vorschubbewegung oder auch der Greifbewegung auf einfache Weise innerhalb
des Antriebes verändert werden kann, wobei eine einzige Verstellvorrichtung aufgrund
der vorteilhaften Übertragung der Antriebe genügt, um den Vorschub einerseits und
mit Hilfe der anderen Verstellbewegung die Greifbewegung andererseits in ihrer Abmessung
zu verändern.
[0018] Anspruch 19 enthält eine Merkmalskombination, durch welche der Angriff des mit den
Zugstangen zusammenwirkenden Greifstößels an der zugehörigen Kurvenscheibe spielfrei
ist, ohne daß es irgendwelcher Maßnahmen zum Nachjustieren bedarf. Ein eventueller
Verschleiß wird über die Rückstellkraft der Feder oder des Rückstellelementes jeweils
selbsttätig ausgeglichen.
[0019] Die Ansprüche 20 und 21 enthalten zweckmäßige konstruktive Gestaltungen der Verbindung
zwischen den von dem Koppelgetriebe betätigten Schlitten und den Zugstangen beziehungsweise
den Greiferschienen, wobei die in Erstreckungsrichtung der Traversen verlaufenden
Führungen oder Führungsschlitze die Relativbewegungen der Greiferschienen und damit
auch der Zugstangen aufeinanderzu und und voneinanderweg trotz des gemeinsamen Antriebes
mit diesen Traversen ermöglichen.
[0020] In den Ansprüchen 22 bis 27 sind Merkmale und Maßnahmen eines etwa abgewandelten
Ausführungsbeispieles des Koppelgetriebes für den Antrieb der Greiferschienen und
der Zugstangen angegeben, wobei dieses abgewandelte Koppelgetriebe jedoch mit dem
der vorangegangenen Ansprüche kinematisch übereinstimmt. Durch die Verlegung der Stößel
in eine übereinstimmende Ebene - obwohl die Kurvenscheiben in verschiedenen Ebenen
übereinanderliegen - wird die Bauhöhe dieses Koppelgetriebes oder Antriebes für die
Greiferschienen und die Zugstangen noch weiter verringert.
[0021] Vor allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen und in den
Ansprüchen enthaltenen Merkmale und Maßnahmen ergibt sich eine Vorrichtung zum Erfassen
und schrittweisen Vorschieben von Werkstücken, die einfach im Aufbau ist, eine einfache
Antriebsmechanik aufweist, trotzdem präzise synchrone Bewegungen ermöglicht und deshalb
einen guten Wirkungsgrad und eine geringe Störanfälligkeit hat.
[0022] Gleichzeitig ist der Platzbedarf der Vorrichtung vor allem dort, wo die Werkstücke
erfaßt oder freigegeben werden müssen, gering, während der Antrieb vor allem für das
Öffnen und Schließen der Greiferschienen, aber auch für ihren Vorschub außerhalb einer
entsprechenden Bearbeitungsmaschine, insbesondere einer Presse, vorgesehen werden
kann.
[0023] Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt in zum Teil schematisierter Darstellung:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer Presse, an welcher eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum schrittweisen
Vorschieben von Werkstücken angeordnet ist, die dabei im Längsschnitt dargestellt
ist, wobei der zum Erfassen der Werkstücke dienende Teil der Greiferschienen innerhalb
der Presse und der Antrieb für die Greiferschienen sowohl in Vorschubrichtung als
auch für die Greifbewegungen außerhalb der Presse an dieser befestigt vorgesehen sind,
- Fig. 2
- eine Draufsicht der Anordnung gemäß Figur 1, wobei Ständer der Presse oder dergleichen
Bearbeitungsmaschine im Querschnitt erkennbar sind und schwenkbare Hebel für die Bewegungen
der Greiferschienen an diesen Maschinenteilen gelagert sind,
- Fig. 3
- in vergrößertem Maßstab und teilweise im Schnitt einen schwenkbaren Hebel mit seiner
Lagerung an einem Presseständer und mit dem Angriff seines freien verschwenkbaren
Endes an einer Greiferschiene,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch den Antrieb der Greiferschienen,
- Fig. 5
- eine Draufsicht des Antriebes für den Vorschub und die Rückzugsbewegung der Greiferschienen
gemäß der Schnittlinie V-V in Figur 4,
- Fig. 6
- einen um 90° verdrehten Schnitt durch den Antrieb für die Greiferschienen gemäß der
Linie VI-VI in Figur 4,
- Fig. 7
- eine etwa der Figur 5 entsprechende Draufsicht des Antriebes für die Greifbewegungen
der Greiferschienen, wobei die für die Greifbewegung dienende Kurvenscheibe in einer
höheren Ebene als die in Figur 5 dargestellte Kurvenscheibe für die Vorschubbewegung
angeordnet ist,
- Fig. 8
- einen Querschnitt einer abgewandelten Greiferschiene mit einer an ihr befestigten
Führungsschiene, gegenüber welcher ein Wagen in Längsrichtung verschiebbar ist, an
dem eine Zugstange und an deren Unterseite ein schwenkbarer Hebel befestigt sind,
- Fig. 9
- eine Draufsicht der Greiferschiene gemäß Fig. 8, wobei der aus dieser Sicht unter
ihr befindliche Führungswagen gestrichelt angedeutet ist,
- Fig. 10
- eine Draufsicht eines abgewandelten Antriebes für den Vorschub und die Rückzugsbewegung
der Greiferschienen, wobei eine Tellerkurvenscheibe mit aus der Scheibe hochstehendem
Führungswulst für den Angriff der entsprechenden Vorsprünge eines Vorschubstößels
vorgesehen ist,
- Fig. 11
- einen Querschnitt des Antriebes gemäß Fig. 10 entsprechend der Schnittlinie XI:XI
in Fig. 10,
- Fig. 12
- eine etwa der Fig. 10 entsprechende Draufsicht (bei teilweise geschnittenem Gehäuse)
des Antriebes für die Greifbewegungen der Greiferschienen, wobei die für die Greifbewegung
dienende Kurvenscheibe in Gebrauchsstellung in einer höheren Ebene als die in Fig.
10 dargestellte Kurvenscheibe für die Vorschubbewegung angeordnet ist, sowie
- Fig. 13
- einen Querschnitt gemäß der Linie XIII:XIII in Fig. 12.
[0024] In den nachfolgend beschriebenen verschiedenen Ausführungsbeispielen sind übereinstimmende
oder bezüglich ihrer Funktion übereinstimmende Teile, deren konstruktive Gestaltung
unterschiedlich ist, jeweils mit übereinstimmenden Bezugszahlen versehen.
[0025] Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient zum schrittweisen Vorschieben
von Werkstücken 100 beispielsweise innerhalb einer Presse 2, wo diese Werkstücke nach
jeweils einer solchen Vorschubbewegung einem zusätzlichen Bearbeitungsvorgang unterworfen
werden.
[0026] Die Vorrichtung 1 weist dazu zwei parallele, in Vorschubrichtung gemäß dem Pfeil
PF1 in Figur 2 bewegbare und wieder zurückziehbare Greiferschienen 3 auf, an denen
Greiferteile 3a als Greifer zum Erfassen der Werkstücke 100 in bekannter Weise vorgesehen
sind.
[0027] Zum Erfassen solcher Werkstücke 100 sind die Greiferschienen 3 aufeinander zu- und
zum Freigeben wieder voneinander wegbewegbar, das heißt die Greiferschienen 3 machen
insgesamt vier unterschiedliche Bewegungen, nämlich eine Greifbewegung, bei welcher
die Greiferschienen 3 aufeinander zubewegt werden, eine Vorschubbewegung, eine der
Greiferbewegung entgegengesetzte Öffnungsbewegung und eine der Vorschubbewegung entgegengesetzte
Rücklaufbewegung in Ausgangsposition. Dabei sind die Greiferschienen 3 abwechselnd
zum Erfassen der Werkstücke 100 aufeinander zu- und zum Vorschieben gemeinsam in Vorschubrichtung
bewegbar und anschließend wiederum voneinander weg- und schließlich gemeinsam in Ausgangsstellung
zurück verstellbar.
[0028] Für die vorbeschriebenen unterschiedlichen Bewegungen greifen an jeder Greiferschiene
3 die verschwenkbaren Enden 5 oder Endbereiche von jeweils zwei parallel zueinander
in der Bewegungsebene der Greiferschienen 3 oder einer dazu parallelen Ebene verschwenkbaren
Hebeln 4 an, wie es vor allem anhand der Figuren 2 und 3 erkennbar ist. Die Hebel
4 der einen Greiferschiene 3 sind dabei gegensinnig zu denen der anderen Greiferschiene
3 verschwenkbar, um die beiden Greiferschienen 3 abwechselnd aufeinander zu und voneinander
weg zu bewegen. Damit diese Bewegung weitgehend unabhängig von der Vorschubbewegung
durchgeführt werden kann, sind die Hebel 4 jeweils über ein Gleitelement 6 an einer
Längsführung 7der Greiferschienen 3 angekuppelt. Somit können die Greiferschienen
3 auch relativ zu den Anlenkstellen der Enden 5 der Hebel 4 in Vorschubrichtung oder
entgegengesetzt dazu verschoben werden.
[0029] Die jeweils an einer Greiferschiene 3 angreifenden Schwenkhebel 4 sind gemäß Figur
1 bis 3 mechanisch miteinander durch eine Zugstange 8 verbunden und somit synchron
bewegbar. Denkbar wäre auch eine Schubstange oder ein sonstiges Zugelement, doch ist
eine Zugstange besonders günstig, weil sie eine gute Synchronisation der beiden von
ihr beaufschlagten Schwenkhebel 4 bei gleichzeitig guter Kraftübertragung und präziser
Führung erlaubt.
[0030] Gemäß Figur 2 sind im Ausführungsbeispiel die ortsfesten Schwenklager 9 der verschwenkbaren
Hebel 4 auf den jeweils voneinander abgewandten Seiten der Greiferschienen 3 mit etwas
Abstand zu diesen angeordnet. Es wäre jedoch auch denkbar, diese verschwenkbaren Hebel
4 im Zwischenraum zwischen den beiden Greiferschienen 3 vorzusehen, falls der zum
Beispiel in einer Presse 2 oder dergleichen Fertigungsmaschine zu Verfügung stehende
Platz geringer wäre, als es bei der Anordnung gemäß Figur 2 der Fall ist.
[0031] In Figur 3 ist dargestellt, daß die schwenkbaren Hebel 4 durch eine hydraulisch oder
pneumatisch wirkende oder mechanische Feder oder dergleichen Rückstellelement 10 in
der Greifstellung gehalten und gegen die Rückstellkraft des Rückstellelementes 10
in Offenstellung verschwenkbar sind. Man erkennt das Rückstellelement 10 unterhalb
einer Welle 11, die in dem ortsfesten Schwenklager 9 gegenüber Wälzlagern oder dergleichen
verdrehbar ist und an ihrem entgegengesetzten, oberhalb des Lagers 9 überstehenden
Teil den Schwenkarm 4 trägt. Durch diese Anordnung ergibt sich also, daß die Verschwenkung
der Schwenkhebel 4 nur in einer Richtung angetrieben sein muß, während die entgegengesetzte
Bewegung durch das Rückstellelement 10 bewirkt wird. Daraus ergibt sich für den Antrieb
der Schwenkhebel und damit die Durchführung der Greifbewegung Spielfreiheit, also
eine hohe Genauigkeit.
[0032] Die Zugstange 8, welche die beiden Schwenkhebel 4 miteinander verbindet, an der also
umgekehrt die Schwenkhebel 4 mit ihrem freien Ende 5 drehbar gelagert sind, ist an
der Greiferschiene 3 geführt, kann also eine relative Gleitbewegung gegenüber der
Greiferschiene 3 durchführen beziehungsweise die Greiferschiene 3 kann gegenüber dieser
Zugstange 8 in ihrer Längserstreckungsrichtung verschoben werden. Somit können die
Greifbewegungen von den Schwenkhebeln 4 über die Zugstange auf die Greiferschiene
übertragen werden, wobei die Zugstange 8 diese Bewegungen der Schwenkhebel 4 auf einfache
Weise synchronisiert, während unabhängig davon aber trotzdem auch die Vorschubbewegung
der Greiferschienen 3 möglich ist.
[0033] Man erkennt vor allem in Figur 3, daß die Zugstange 8 dabei unterhalb der Greiferschiene
3 geführt angeordnet ist. Dabei trägt die Greiferschiene 3 als Längsführung 7 zumindest
bereichsweise ein U- oder C-förmiges Querschnittsprofil, welches mit ihr zum Beispiel
über Schrauben 12 verbunden sein kann und in welches die Zugstange 8 im Gleitsitz
paßt. Mit wenigen Teilen kann also eine synchrone Bewegung der Schwenkhebel 4 bewirkt
und im Sinne einer Greifbewegung auf die Greiferschienen 3 übertragen werden, die
aber außerdem relativ zu diesen Schwenkhebeln 4 und der sie synchronisierenden Zugstange
8 Vorschub- und Rückzugsbewegungen durchführen kann.
[0034] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 und 9 weist die Greiferschiene 3 eine etwas abgewandelte
Längsführung 7 auf, die darin besteht, daß an der Greiferschiene 3 eine Führungsschiene
3a befestigt ist, an der ein mit der Zug- und/oder Schubstange 8 verbundener Wagen
3b angreift. Man erkennt vor allem in Fig. 8, daß dabei zwischen dem Wagen 3b und
der Führungsschiene 3a Kugeln 3c angeordnet sein können, um die Reibung so gering
wie möglich zu halten. Die in Schieberichtung orientierte Länge des Führungswagens
3d erkennt man in Fig. 9. Ferner erkennt man Dichtungen 3c, welche die gesamte Längsführung
7 vor Verschmutzung schützen. An der Unterseite der Zugstange 8 greift dann wiederum
in nicht näher dargestellter Weise der schwenkbare Hebel 4 an, d.h. diesbezüglich
entspricht der Hebel 4 der Anordnung in Fig. 3.
[0035] Vor allem in Figur 2 ist dargestellt, daß die Zugstangen 8 für die beiden Greiferschienen
3 außerhalb der Greifbereiche miteinander verbunden sind und zwar über eine sie verbindende
Greifer-Traverse 13, sodaß ein einziger, in den Figuren 6 und 7 sowie Fig. 12 und
13 noch näher dargestellter, dort im Ganzen mit 14 bezeichneter Antrieb zum Betätigen
der Schwenkhebel 4 ausreicht.
[0036] Gemäß den Figuren 4 und 7 sind zum Betätigen der Zugstangen 8 eine außerhalb des
Greifbereiches angeordnete Kurven- oder Kulissenscheibe 15 und eine von dieser beaufschlagte
Schwinge 16 vorgesehen, welche Schwinge 16 von der Kurven- oder Kulissenscheibe 15
im Sinne einer Längsbewegung der Zugstangen 8 verschwenkbar ist, wobei die Kurve oder
Kulisse der Kurvenscheibe 15 so angeordnet ist, daß die Greifbewegung zeitlich an
die noch zu erläuternde Vorschubbewegung der Greiferschienen 3 angepaßt ist, also
die gewünschte zeitliche Reihenfolge dieser Bewegungen eingehalten wird. Die Greifer-Traverse
13 zum Verbinden der Zugstangen 8 und die für ihren Antrieb vorgesehene Kurvenscheibe
15 sind dabei an Verlängergungen der Zugstangen 8 wirkend vorgesehen, wobei diese
Verlängerungen außerhalb des Gestelles der Maschine oder Presse 2 mit dem Antrieb
14 verbunden sind.
[0037] In Fig. 1, 2 und 6 erkennt man außerdem, daß die Greiferschienen 3 ihrerseits außerhalb
des Greifbereiches und gegenüber den Zugstangen 8 noch weiter versetzt, durch eine
Vorschub-Traverse 13a oder ein vergleichbares Koppelglied miteinander verbunden sind
und somit ebenfalls einen gemeinsamen Vorschubantrieb aufweisen können, der über diese
Vorschub-Traverse 13a auf beide Greiferschienen 3 gleichzeitig und synchron einwirken
kann.
[0038] Der eine Schlitten 25 ist dabei über die Greifer-Traverse 13 mit den Zugstangen 8
und der andere Schlitten 25 über die Vorschub-Traverse 13a mit den Greiferschienen
3 verbunden. Dabei erkennt man vor allem in Fig. 2, daß die Greifer-Traverse 13 und
die Vorschub-Traverse 13a jeweils eine in ihrer Erstreckungsrichtung quer oder rechtwinklig
zu den Zugstangen 8 und zu den Greiferschienen 3 verlaufende Führung in Form eines
Führungsschlitzes 13b haben, worin ein mit der jeweiligen Zugstange 8 oder Greiferschiene
3 verbundener Vorsprung 13c eingreift.
[0039] Somit können die Zugstangen 8 gegenüber der Greifer-Traverse 13 und die Greiferschienen
3 gegenüber der Vorschub-Traverse 13a die erforderlichen Relativbewegungen bei der
Veränderung ihres gegenseitigen Abstandes durchführen, während sie andererseits über
diese Traversen 13 und 13a in ihrer Längserstreckungsrichtung bewegt werden.
[0040] Gemäß Figur 4 und 5 sowie Fig. 10 und 11ist auch für den Vorschub der Greiferschienen
3 eine Kurven- oder Kulissenscheibe 17 vorgesehen, deren Antriebsachse oder Welle
18 im Ausführungsbeispiel mit der für den Antrieb der Kurvenscheibe 15 für den Antrieb
der Zugstange 8 übereinstimmt, das heißt gemäß Figur 4, 11 und 13 ist für beide Kurvenscheiben
15 und 17 ein und diesselbe Welle 18 als Hauptwelle vorgesehen, die gemäß Figur 1
über eine Gelenkwelle 19 mit einem Winkelgetriebe 20 in Verbindung steht, womit die
Kurbelwelle bzw. der Antrieb der Presse 2 für diesen Antrieb der Greiferschienen 3
nutzbar gemacht werden kann. Ein derart gestalteter zwangsgesteuerter Antrieb bedeutet
ein Maximum an Hubzahlen, da ein absoluter Synchronlauf zwischen Presse und Gerät
realisiert wird.
[0041] Die Steuerkurven der beiden Kurvenscheiben 15 und 17 sind dabei derart gegeneinander
versetzt und in ihrer Krümmung ausgestaltet, daß die von ihnen angetriebene Schwinge
16 für die Greifbewegung einerseits und die Schwinge 21 für die Vorschubbewegung oder
Rückzugsbewegung andererseits zeitlich aufeinander abgestimmt sind, das heißt zumindest
für einen Teil zeitlich gegeneinander versetzt sind, wobei jeweils in der Endphase
der einen Bewegung eine Überlappung der anderen Bewegung stattfinden kann. In den
Figuren 5 und 7 erkennt man, daß die von den Kurvenscheiben 15 und 17 jeweils angetriebenen
Schwingen 16 und 21 jeweils mit einem von der Kurvenscheibe über eine Vorsprung 22
oder dergleichen zusammenwirkenden Stößel 23 schwenkbar verbunden sind, wobei dieser
mit der jeweiligen Kurvenscheiben 15 und 17 zusammenwirkenden Greifstößel 23a und
Vorschubstößel 23b gemäß Figur 4 in unterschiedlichen Ebenen parallel zueinander etwa
übereinander angeordnet sind. Die Stößel 23a und 23b sind ihrerseits über einen Gleitstein
24 oder dergleichen mit der Schwinge 16 beziehungsweise 21 und damit einerseits mit
den Zugstangen 8 und andererseits mit den Greiferschienen 3 gekuppelt, wobei jedoch
zwischen den Schwingen 16 und 21 und den von ihnen angetriebenen stangenförmigen Teilen
jeweils noch ein noch zu beschreibender Schlitten 25 (vergleiche insbesondere Figur
4 bis 7) angeordnet ist.
[0042] Die von der Hauptwelle 18 gebildete Drehachse der Kurvenscheiben 15 und 17 ist gemäß
Figur 1 und 4 rechtwinklig zu der Ebene angeordnet, in welcher die Greiferschienen
3 bewegbar sind, im Ausführungsbeispiel also vertikal. Entsprechend gering wird die
Bauhöhe, weil flache und somit wenig Höhe beanspruchende Kurvenscheiben 15 und 17
Verwendung finden können.
[0043] Bei der Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsbeispielen ist vorgesehen, daß der Hub
der Greiferschienen 3 in Vorschubrichtung einerseits und in Greifbewegungsrichtung
andererseits verändert werden kann, also die Abmessungen der jeweiligen Bewegungen
geändert und verstellt werden können. Dazu weist der Antrieb für die Greiferschienen
3 und/oder die Schwenkhebel 4 beziehungsweise die Zugstange 8 jeweils eine noch näher
zu erläuternde Verstelleinrichtung auf, mit welcher der Vorschub der Greiferschienen
3 beziehungsweise die Bewegung der Greiferschienen 3 aufeinander zu hinsichtlich ihres
Hubes beziehungsweise ihrer Abmessung veränderbar sind.
[0044] In den Figuren 4 bis 7 und 10 bis 13 ist dargestellt, daß die Angriffstelle 26 an
der von der Kurvenscheibe 15 oder 17 betätigbaren Schwinge 16 oder 21 zum Kuppeln
mit der Greiferschiene 3 oder der Zugstange 8 - jeweils über den Schlitten 25 - in
Längsrichtung der Schwinge zur Veränderung des wirksamen Schwingenarmes verstellbar
ist. Man erkennt in den Figuren 5 und 7 in gestrichelter Darstellung einen Langschlitz
27 in beiden Schwingen 16 und 21, innerhalb welchen also die noch zu beschreibende
Angriffsstelle 26 in Längsrichtung der jeweiligen Schwinge verstellt werden kann.
Gemäß Figur 4 ist der Langschlitz 27 dabei nicht durch die ganze Schwingendicke hindurchgehend,
sondern etwa nutenförmig ausgebildet.
[0045] Im Einzelnen ist vorgesehen, daß in dem Langschlitz 27 der Schwingen 16 und 21 ein
Gleitstein 28 verschiebbar vorgesehen ist, welcher mittels einer an dem jeweiligen
Schlitten 25 angeordneten Spindel 29 und einer an ihm über einen Drehzapfen 30 angreifenden
Mutter 31 in Längsrichtung der Schwinge 16 oder 21 verstellbar ist. Man erkennt in
Figur 4, daß die bezüglich ihres Endes auch in den Figuren 5 und 7 angedeutete Verstell-Spindel
29 an der Unterseite des jeweiligen Schlittens 25 gelagert ist, aber über den Schlitten
vorsteht, um an dem vorstehenden Ende für die Verstell-Drehbewegung erfaßt werden
zu können.
[0046] Die Spindel 29 ist also jeweils in dem in Vorschubrichtung der Greiferschienen 3
oder der Zugstangen 8 verstellbaren Schlitten 25 angeordnet und die Mutter 31 ist
in einer entsprechenden Aussparung des Schlittens 25 auf der Spindel 29 durch deren
Verdrehung verstellbar. Da die Schlitten 25 mit der Greiferschiene 3 beziehungsweise
der Zugstange 8 gekuppelt sind, wirkt sich die Verstellung der Mutter und dadurch
des Gleitsteines in der gewünschten Hubverstellung aus. Je näher der Gleitstein 28
mit Hilfe der Mutter 31 und der Spindel 29 zu der Schwenklagerung 32 der jeweiligen
Schwinge 16 oder 21 verstellt wird, um so kürzer werden die jeweiligen Bewegungen
der Greiferschiene 3 beziehungsweise der Zugstange 8, wobei die kürzere Bewegung der
Zugstange 8 auch einen geringeren Verschwenkweg der Schwenkhebel 4 und damit eine
kleinere Greifbewegung der Greiferschienen 3 bewirkt.
[0047] In Figur 5 erkennt man, daß die Kurvenscheibe 17 für den Vorschub der Greiferschienen
3 an dem Vorschubstößel 23b zwischen zwei Kurvenrollen 22, an diesen beiden Kurvenrollen
22 gleichzeitig angreifend, angeordnet ist und für die Vorschubbewegung die eine Kurvenrolle
22und für die Rückzugsbewegung die andere Kurvenrolle 22 beaufschlagt. Die Vorschubbewegung
und die Rückzugsbewegung der Greiferschiene 3 sind also beide zwangsgesteuert.
[0048] Die Kurvenscheibe 15 für die Verstellbewegung der Zugstangen 8 beaufschlagt gemäß
Figur 7 hingegen nur einen an dem zugehörigen Greifstößel 23a befindliche Kurvenrolle
22 und die Übertragung der Bewegung der Zugstange 8 ist somit durch die entgegen der
Verstellbewegung wirksamen Rückstellkraft der Rückstellelemente 9 an den Schwenkhebeln
4 spielfrei. Entsprechend präzise Greifbewegungen können durchgeführt werden. Dabei
sind in vorteilhafter Weise die Stößel 23a und b unmittelbar oberhalb beziehungsweise
unterhalb der Kurvenscheiben 15 und 17 angeordnet und haben Langschlitze 33, die ihre
Verstellbewegung relativ zu der sie durchsetzenden Hauptwelle 18 erlauben.
[0049] Zwischen den Ausführungsbeispielen des Antriebes 14 in den Figuren 4 bis 6 einerseits
und in den Figuren 10 bis 13 andererseits bestehen also gemäß den vorstehenden Erläuterungen
erhebliche Gemeinsamkeiten. Es existieren allerdings auch einige Unterschiede. Im
Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 10 bis 13 ist nämlich vor allem vorgesehen,
daß der Greiferstößel 23a und der Vorschubstößel 23b in derselben Ebene angeordnet
sind und mit entgegengesetzt an ihnen vorstehenden Vorsprüngen oder Kurvenrollen 22
an den koaxial übereinander an derselben Welle 18 gelagerten Kurvenscheiben 15 und
17 angreifen. Während also gemäß Fig. 4 die Stößel 23a und 23 in unterschiedlicher
Höhe liegen und somit eine entsprechende größere Bauhöhe benötigen, befinden sie sich
im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 10 bis 13 in ein und derselben Ebene, was
die Gesamtbauhöhe des Antriebes 14 weiter vermindert.
[0050] Dabei wird an den Figuren 10 und 12 deutlich, daß der Greifstößel 23a und der Vorschubstößel
23b in winklig, im Ausführungsbeispiel rechtwinklig, zueinander verlaufenden Führungen,
z.B. Linear-Rollenführungen 23c längsverschieblich gelagert sind. Die Längsmitten
dieser Führungen 23c schneiden dabei jeweils die Mitte der Welle 18 und verlaufen
radial dazu, wie es anhand der Figuren 10 und 12 deutlich erkennbar ist.
[0051] Ferner erkennt man dabei, daß diese Führungen 23c in einem Winkel schräg, im Ausführungsbeispiel
unter 45°, zur Bewegungsrichtung der Schlitten 25 orientiert sind und die von den
Stößeln 23a und 23b beaufschlagten, an den Schlitten 25 angreifenden Schwingen 16
und 21 jeweils aus zwei unter einem entsprechenden Winkel zueinander stehenden Armen
bestehen, so daß trotz der etwas anderen Anordnung der Stößel 23a und 23b an den Schlitten
25 dieselben Übertragungs-Bewegungen wie bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren 4 bis 6 auftreten, also in den Figuren 10 bis 13 ein kinematisch
mit der Anordnung gemäß Fig. 4 bis 6 übereinstimmendes Koppelgetriebe dargestellt
ist. Dabei ist der im linken Teil der Figuren 10 und 12 jeweils sichtbare Schlitten
25 für den Vorschub der Greiferschienen 3 in der mittleren Postion dieses Vorschubes
dargestellt, kann also sowohl nach rechts als auch nach links noch weiter verschoben
werden, während der andere Schlitten 25 seine linke Endlage einnimmt.
[0052] Damit auch der Vorschubstößel 23b nicht über die Durchmessererstreckung der Kurvenscheibe
17 hinausreichen muß, was eine Anordnung der beiden Stößel 23a und 23b in ein und
derselben Ebene erheblich erschweren würde, ist in diesem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 11 und 13 die Kurvenscheibe 17 für die Vorschub- und Rückzugbewegung der Greiferschienen
3 als Tellerkurvenscheibe mit hochstehendem Führungswulst 17a ausgebildet, an welchem
Führungswulst 17a beidseits je eine Kurvenrolle 22 oder dergleichen Vorsprung des
Vorschubstößels 23b angreift. Der Führungswulst 17a befindet sich also zwischen den
beiden Kurvenrollen 22, so daß er an dem Vorschubstößel 23b Hin- und Herbewegungen
bewirken kann.
[0053] Beim Vergleich der Figuren 11 und 13 erkennt man dabei, daß die Kurvenrollen 22 an
dem Vorschubstößel 23b in Gebrauchsstellung unterhalb dieses Vorschubstößels 23b zu
der darunter befindlichen Kurvenscheibe 17 vorstehen, während die Kurvenrolle 22 an
dem Greifstößel 23a - gemäß Fig. 13 - diesem gegenüber nach oben vorsteht, um in den
Bereich des entsprechenden Randes der Kurvenscheibe 15 zu gelangen. Somit können beide
Stößel 23a und 23b bei möglichst flacher Bauweise des gesamten Antriebes 14 in derselben
Ebene liegen und arbeiten.
[0054] Wie bei dem erstbeschriebenen Ausführungsbeispiel greifen die Schlitten 25 wiederum
direkt oder indirekt an den Traversen 13 und 13a an, um die entsprechend aufeinander
abgestimmten Vorschub- und Greifbewegungen sowie die anschließende Öffnungs- und Rückzugbewegung
durchzuführen, wobei für all diese Bewegungen aufgrund der vorbeschriebenen Merkmale
und Einzelteile ein einziger Antrieb über die Welle 18 genügt.
[0055] Die Vorrichtung 1 zum schrittweisen Vorschieben von Werkstücken beispielsweise in
einer Presse 2 oder dergleichen Fertigungsmaschine oder auch bei sonstigen schrittweise
durchzuführenden Bearbeitungen hat also zwei in Vorschubrichtung hin- und herbewegbare,
Greifteile 3a oder Greifbereiche zum Erfassen der Werkstücke 100 aufweisende Greiferschienen
3, die zum Erfassen der Werkstücke aufeinander zu und zum Vorschieben in dieser Greifposition
gemeinsam in Vorschubrichtung bewegbar sind und anschließend durch eine Auseinanderbewegung
die Werkstücke freigeben und durch eine Rücklaufbewegung wieder in Ausgangsstellung
verstellbar sind. Dabei greifen an jeder Greiferschiene 3 die verschwenkbaren Enden
5 oder Endbereiche von wenigstens zwei in der Bewegungsebene der Greiferschiene 3
oder dazu parallelen Ebene verschwenkbaren Hebeln 4 an, wobei diese Hebel 4 der einen
Greiferschiene 3 gegensinnig zu denen der anderen Greiferschiene 3 verschwenkbar sind,
und diese Hebel 4 sind jeweils über eine Längsführung 7 angekuppelt. Besonders zweckmäßig
ist es, wenn jeweils an einer Greiferschiene 3 angreifenden Schwenkhebel 4 mechanisch
miteinander insbesondere durch eine Zugstange 8 dieser gegenüber drehbar verbunden
und somit synchron bewegbar sind. Dies ergibt einen wirksamen auf einfache Weise spielfrei
zu haltenden Antrieb vor allem für die Greifbewegung, der wenig Platz beansprucht.
1. Vorrichtung (1) zum schrittweisen Vorschieben von Werkstücken mit zwei in Vorschubrichtung
hin- und herbewegbaren, Greiferteile oder -bereiche zum Erfassen der Werkstücke aufweisenden
Greiferschienen (3), die abwechselnd zum Erfassen der Werkstücke aufeinander zu und
zum Vorschieben gemeinsam in Vorschubrichtung bewegbar sind und anschließend durch
eine Auseinanderbewegung und Rücklaufbewegung wieder in Ausgangsstellung verstellbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Greiferschiene (3) die verschwenkbaren Enden (5) oder Endbereiche von
wenigstens zwei parallel zueinander in der Bewegungsebene der Greiferschiene (3) oder
einer dazu parallelen Ebene verschwenkbaren Hebeln (4) angreifen, daß diese Hebel
(4) der einen Greiferschiene (3) gegensinnig zu denen der anderen Greiferschiene (3)
verschwenkbar sind und daß die Hebel (4) über eine Längsführung (7) der Greiferschienen
(3) gekuppelt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils mittelbaran einer
Greiferschiene (3) angreifenden Hebel (4) mechanisch miteinander durch ein Zug- und/oder
Schubelement, insbesondere eine Stange (8), verbunden und synchron bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ortsfesten Schwenklager
(9) der verschwenkbaren Hebel (4) auf den jeweils voneinander abgewandten Seiten der
Greiferschienen (3) - insbesondere mit Abstand zu diesen - oder jeweils in dem Zwischenraum
zwischen den Greiferschienen (3) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbaren
Hebel (4) durch eine hydraulisch oder pneumatisch wirkende oder mechanische Feder
oder dergleichen Rückstellelement (10) in der Greifstellung gehalten und gegen die
Rückstellkraft des Rückstellelementes (10) in Offenstellung verschwenkbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zug-
und/oder Schubelelement (8) an der Greiferschiene (3) geführt ist und die Hebel (4)
jeweils an dem Zug- und/oder Schubelement dreh- oder schwenkbar angreifen
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zug-
und/oder Schubstange (8) unterhalb der Greiferschiene (3) geführt angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferschiene
(3) zumindest bereichsweise ein U- oder C-förmiges Querschnittsprofil (11) trägt,
in welches die Zug- und/oder Schubstange (8) paßt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferschiene
(3) eine Führungsschiene (3a) aufweist, an der ein mit der Zug- und/oder Schubstange
(8) verbundener Wagen (3b) angreift.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zug-
und/oder Schubelemente für die beiden Greiferschienen (3) außerhalb des Greifbereiches
miteinander verbunden sind, insbesondere eine sie verbindende Greifer-Traverse (13)
aufweisen, und ein einziger Antrieb (14) zum Betätigen der Schwenkhebel (6) vorgesehen
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum Betätigen
des oder der Zugelemente (8) eine außerhalb des Greifbereiches angeordnete Kurven-
oder Kulissenscheibe (15) und eine Schwinge (16) vorgesehen sind, welche Schwinge
(16) von der Kurven- oder Kulissenscheibe (15) im Sinne einer Längsbewegung der Zugstangen
(8) verschwenkbar ist, wobei die Kurve oder Kulisse der Kurvenscheibe (15) so angeordnet
ist, daß die Greifbewegung zeitlich an die Vorschubbewegung der Greiferschienen (3)
angepaßt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer-Traverse
(13) zum Verbinden der Zugstangen (8) und die für ihren Antrieb vorgesehene Kurvenscheibe
(15) an Verlängerungen der Zugstangen (8) wirkend angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferschienen
(3) ihrerseits außerhalb des Greifbereiches, durch eine Vorschub-Traverse (13a) oder
dergleichen miteinander verbunden sind und einen gemeinsamen Vorschubantrieb aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß für den
Vorschub der Greiferschienen (3) eine Kurven- oder Kulissenscheibe (17) vorgesehen
ist, deren Antriebsachse oder Welle (18) insbesondere mit der für den Antrieb der
Zugstange (8) übereinstimmt und daß die Steuerkurven der beiden Kurvenscheiben (15,
17) derart gegeneinander versetzt sind, daß die von ihnen angetriebenen Schwinge (16)
für die Greifbewegung einerseits und Schwinge (21) für die Vorschubbewegung oder Rückzugsbewegung
andererseits zeitlich aufeinander abgestimmt sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die von
den Kurvenscheiben (15, 17) jeweils angetriebenen Schwingen (16, 21) jeweils mit einem
von der Kurvenscheibe über eine Kurvenrolle (22) oder dergleichen zusammenwirkenden
Greifstößel (23) und Vorschubstößel (23b) schwenkbar verbunden und ihrerseits insbesondere
über einen Gleitstein (24) oder dergleichen mit der Schwinge (16, 21) gekuppelt sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse
der Kurvenscheiben (15, 17) rechtwinklig zu der Ebene angeordnet sind, in welcher
die Greiferschienen (3) bewegbar sind, insbesondere vertikal zueinander angeordnet
ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb
für die Greiferschienen (3) und/oder die Schwenkhebel (4) bzw. die Zugstange (8) eine
Verstelleinrichtung aufweist, mit welcher der Vorschub der Greiferschienen (3) und/oder
die Bewegung der Greiferschienen (3) aufeinander zu veränderbar sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Angriffsstelle (26)
an der von der Kurvenscheibe (15, 17) betätigten Schwinge (16, 21) zum Kuppeln mit
der Greiferschiene (3) oder der Zugstange (8) in Längsrichtung der Schwinge zur Veränderung
des wirksamen Schwingenarmes verstellbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Langschlitz (27) der Schwinge (16, 21) ein Gleitstein (28) vorgesehen ist, welcher
mittels einer an dem Schlitten (25) angeordneten Spindel (29) und einer an ihm angreifenden
Mutter (31) in Längsrichtung der Schwinge verstellbar ist, wobei die Spindel (29)
in einem in Vorschubrichtung der Greiferschienen (3) und/oder Zugstangen (8) verstellbaren
Schlitten (25) angeordnet und die Mutter auf dieser Spindel (29) verstellbar ist und
dieser Schlitten (25) mit den Greiferschienen (3) und/oder der Zugstange (8) gekuppelt
ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheibe
(17) für den Vorschub der Greiferschienen (3) an dem Vorschubstößel (23b) zwischen
zwei Kurvenrollen (22), an diesen beiden gleichzeitig angreifend, angeordnet ist und
für die Vorschubbewegung die eine Kurvenrolle und für die Rückzugsbewegung die andere
Kurvenrolle beaufschlagt.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheibe
(15) für die Verstellbewegung der Zugstange (8) einen an dem Greifstößel (23a) befindliche
Kurvenrolle (22) beaufschlagt und die Übertragung der Bewegung der Zugstange (8) durch
die entgegen der Verstellbewegung wirkende Rückstellkraft der Feder oder des Rückstellelementes
(9) an den Schwenkhebeln (4) spielfrei ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der eine
Schlitten (25) über die Greifer-Traverse (13) mit den Zugstangen (8) und der andere
Schlitten über die Vorschub-Traverse (13A) mit den Greiferschienen (3) verbunden ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer-Traverse
(13) und die Vorschub-Traverse (13a) jeweils eine in ihrer Erstreckungsrichtung quer
oder rechtwinklig zu den Zugstangen (8) und zu den Greiferschienen (3) verlaufende
Führung oder einen Führungsschlitz (13b) haben, worin ein mit der jeweiligen Zugstange
(8) oder Greiferschiene (3) verbundener Vorsprung (13c) eingreift.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifstößel
(23a) und der Vorschubstößel (23b) in derselben Ebene angeordnet sind und mit entgegengesetzt
an ihnen vorstehenden Vorsprüngen oder Kurvenrollen (22) an zueinander koaxial übereinander
gelagerten Kurvenscheiben (15, 17) angreifen.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifstößel
(23a) und der Vorschubstößel (23b) in winklig zueinander, insbesondere rechtwinklig
zueinander, verlaufenden Führungen, insbesondere in Linear-Rollenführungen (23c),
längsverschieblich gelagert sind.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsmitten
der Führungen (23c) für die Stößel (23a, 23b) jeweils die Mitte der Welle (18) schneiden
und radial dazu verlaufen.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen
(23c) in einem Winkel schräg, insbesondere unter 45°, zur Bewegungsrichtung der Schlitten
(25) orientiert sind und die von den Stößeln (23a und 23b) beaufschlagten, an den
Schlitten (25) angreifenden Schwingen (16, 21) jeweils aus zwei unter einem entsprechenden
Winkel zueinander stehenden Armen bestehen.
27. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kurvenscheibe (17) für die Vorschub- und Rückzugbewegung der Greiferschienen (3) als
Tellerkurvenscheibe mit hochstehendem Führungswulst (17a) ausgebildet ist, an dem
beidseits je eine Kurvenrolle (22) oder dergleichen Vorsprung des Vorschubstößels
(23b) derartig angreift, daß der Führungswulst (17a) sich zwischen diesen beiden Kruvenrollen
(22) oder dergleichen befindet.