[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausschalen einer Deckenschalung mit mehreren
miteinander lösbar verbundenen Schaltafeln, die an ihren Rändern Aussteifungsstege
oder dergleichen, auch zu ihrer gegenseitigen Verbindung, sowie Durchtritte und/oder
in den randseitigen Aussteifungsstegen angeordnete, sich zu einem Durchtritt zwischen
benachbarten Schaltafeln ergänzende Sicken für Schalungszuganker oder Verbindungsbolzen
aufweisen, mit einer Ausschalhilfe zum Erfassen der auszuschalenden Schaltafeln, die
eine oder mehrere Schaltafeln nach deren Lösen von den übrigen Schaltafeln hält, wobei
die Vorrichtung wenigstens einen Hohlkörper oder ein Rohrstück zum Aussparen einer
Durchtrittsöffnung in dem Deckenbeton in Fortsetzung des Durchtrittes für einen Schalungszuganker
sowie als Ausschalhilfe wenigstens ein Zugelement mit einer endseitigen Kupplung aufweist,
deren Außenquerschnitt kleiner als der Innenquerschnitt des Hohlkörpers oder Rohrstückes
ist.
[0002] Aus DE-U-19 32 015 ist eine Vorrichtung als Ausschalhilfe für Deckenschalungen bekannt,
bei welcher Zugelemente mit einem endseitigen Haken und Hohlkörper für den Deckenbeton
vorgesehen sind. Die Zugelemente mit den Haken können mittels einer Winde durch die
Hohlkörper abgelassen werden und an Schalungsträgern angreifen, die nach dem Lösen
von der Schalhaut ohne diese abgelassen werden können. Für den Durchtritt der Haken
müssen dabei entsprechend große Hohlkörper vorgesehen sein, was entsprechend große
Öffnungen im Deckenbeton verursacht. Darüber hinaus ist ein Einhaken an einem Träger
eine relativ unsichere Befestigungsart, die die Gefahr beinhaltet, daß zum Beispiel
bei ungleichmäßiger Absenkung mehrerer Haken und Schrägstellung des Trägerverbundes
eine oder mehrere solche Hakenverbindungen ungewollt gelöst werden.
[0003] Darüber hinaus muß die Schalhaut nach dem Entfernen und Absenken der Träger ebenfalls
noch ausgeschalt und entfernt werden.
[0004] Aus EP-A-0 105 504 A1 ist zwar schon eine Vorrichtung bekannt, mit welcher aus zusammensetzbaren
Schaltafeln bestehende Schaltafeleinheiten von Deckenschalungen vollständig, also
mit Schalhaut, mittels eines Hebezeuges von unten untergriffen, aus dem Verbund der
Deckenschalung gelöst und dann abgelassen werden können. Dies erfordert jedoch genügend
Platz unter der betonierten Decke, um das Hebezeug, welches gleichzeitig noch ein
Umwenden der aus dem Verbund der Deckenschalung gelösten Schaltafeleinheit ermöglichen
soll, unterbringen zu können. Vor allem darf der Raum, dessen Decke geschalt wurde,
keine kleinen Ausgänge haben und auch die Stützen für die betonierte Decke müssen
genügend große Abstände haben, um Platz für das Hebezeug zu geben. Dabei ist das Ausschalen
mit dieser bekannten Vorrichtung zwar unabhängig von Körperkräften und vermeidet das
unsichere Anhängen der relativ schweren Schaltafeln an Haken, ist aber zeitaufwendig.
[0005] Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
womit das Ausschalen von Deckenschalungen erleichtert und von der Verwendung von Schalungsträger
außenseitig umgreifenden Haken vermieden wird, ohne daß unterhalb der Deckenschalung
Hebezeuge angeordnet werden müssen. Dabei soll das Ausschalen praktisch ohne körperliche
Anstrengung und weitestgehend gefahrlos möglichst schnell durchgeführt werden können.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
daß zu der Kupplung eine an der Schaltafel angreifende oder angebrachte Gegenkupplung
paßt und daß ein die Gegenkupplung aufweisendes Teil in Gebrauchsstellung den Rand
des/der Durchtritte an der Unterseite der Schaltafeln lösbar untergreift.
[0007] Es kann also der Vorteil erhalten bleiben, nicht innerhalb des die betonierte Decke
aufweisenden Raumes ein Hebezeug installieren zu müssen, sondern von außen bzw. oben
her ein Hebezeug verwenden zu können, welches durch zuvor ausgesparte Durchtritte
und dort angeordnete Hohlkörper oder Rohrstücke mit den auszuschalenden Schaltafeln
verbunden werden kann, so daß diese von oben her nach ihrer Trennung aus dem übrigen
Schaltafelverbund abgelassen werden können, also auch keine körperlichen Kräfte erforderlich
sind. Wird dabei mit Hilfe eines Kranes großflächig ausgeschalt, das heißt, werden
jeweils mehrere noch zusammenhängende Schaltafeln gleichzeitig mit dem Hebezeug verbunden
und abgesenkt, kann bei dem Ausschalungsvorgang etwa die Hälfte der bisher üblichen
Arbeitszeit eingespart werden und die Schaltafeln können insgesamt, das heißt mit
ihrer Schalhaut ausgeschalt werden.
[0008] Dabei könnte der Durchtritt an der Schaltafel von vorneherein selbst die Gegenkupplung
sein, jedoch ist es günstiger, wenn Schaltafeln mit entsprechenden Durchtritten Verwendung
finden können, weil diese auch im normalen Betonierbau zum Betonieren von Wänden eingesetzt
werden können, das heißt, umgekehrt können Schaltafeln, mit denen Wände betoniert
werden, auch zur Deckenschalung eingesetzt und dann später leicht von oben her mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfaßt und abgesenkt werden. Dabei genügt
es in vorteilhafter Weise, das Zugelement mit seiner endseitigen Kupplung durch den
Hohlkörper oder das Rohrstück in der betonierten Decke und durch den Durchtritt in
der Schaltafel abzusenken und unterhalb der Schaltafel mit der Gegenkupplung zu verbinden,
um die Schaltafel an das Hebezeug anzuhängen, wobei eine unsichere Befestigung lediglich
mit einem einen Schaltafelträger untergreifenden Haken vermieden wird. Somit kann
eine Unfallgefahr weitestgehend ausgeschlossen werden.
[0009] Die Länge des Hohlkörpers oder Rohrstückes kann etwa gleich der Dicke der zu betonierenden
Decke oder kleiner sein und es kann ein lösbarer, öffenbarer oder durchstoßbarer Verschluß
für das in Gebrauchsstellung obere Ende des Hohlkörpers oder Rohrstückes vorgesehen
sein. Somit ragt dieses Rohrstück nicht aus der Oberseite der betonierten Decke heraus,
was an sich auch möglich wäre. Somit ergibt sich eine Durchtrittsöffnung im Deckenbeton,
deren Länge der Dicke der Decke entspricht. Entsprechend gut können die Anhängeelemente
von oben her eingeführt werden. Der zunächst vorgesehene Verschluß verhindert dabei,
daß während des Betonierens Beton oder Verschmutzungen die Durchtrittsöffnung verstopfen.
Außerdem verhindern die Rohrstücke und deren Verschlüsse, daß Beton in die Durchtritte
der Schaltafeln gelangt oder diese Durchtritte zuvor verschlossen werden müssen.
[0010] Da auch bei Wandschalungen angestrebt wird, daß möglichst wenig Spannstellen benötigt
werden, können Wandschaltafeln für eine solche Deckenschalung Verwendung finden, wobei
die Spannstellen an den Schaltafeln nunmehr die Anhängepunkte für ein Hebezeug beim
Absenken sein können. Dies bedeutet nicht nur eine beschleunigte Ausschalung, sondern
auch eine Rationalisierung bezüglich der auf Lager zu haltenden Schaltafeln.
[0011] Ausgestaltungen des Zugelementes insbesondere bezüglich der an seinem Ende befindlichen
Kupplung sind Gegenstand der Ansprüche 3 bis 5 sowie 8. Vor allem ein Gewinde als
Kupplung und ein Gegenstück mit Gegengewinde kann sehr schnell an einer auszuschalenden
Schaltafel bzw. dem dort vorgesehenen Durchtritt lösbar verankert werden. Das Grob-,
Roll- oder Trapezgewinde gemäß Anspruch 8 erlaubt dabei einerseits die Übertragung
großer Kräfte und stellt andererseits ein Gewinde dar, welches gegen Verschmutzungen
weitgehend unempfindlich ist oder leicht gereinigt werden kann. Ein aufgepreßtes Endstück
mit der Kupplung läßt sich bequem beispielsweise an einem als Seil oder Drahtseil
ausgebildeten Zugelement anbringen und kann entsprechend hohe Kräfte übertragen, so
daß auch die Herstellung dieser Ausschalhilfe einfach ist.
[0012] Die Vorrichtung kann einen trichterförmigen Umlenkkegel aufweisen, dessen Mundstück
in das in Gebrauchsstellung obere offene Ende des Hohlkörpers oder Rohrstückes paßt,
dessen trichterförmige Erweiterung die Innenhöhlung des Hohlkörpers oder Rohrstückes
in Gebrauchsstellung nach oben fortsetzt und dessen kleiner Innenouerschnitt im Bereich
des Mundstückes gleich oder größer als der des Zugelementes bzw. des Kranseiles und
dessen Endstückes mit Kupplung ist. Somit wird das Einführen des Zugelementes von
oben her durch das Rohrstück und den Durchtritt der Schaltafel erleichtert und darüber
hinaus ergibt sich im oberen Randbereich der Decke, wo das Zugelement beim Absenken
der Schaltafeln entlanggleitet, eine Führung und ein Schutz zwischen Decke und Zugelement.
Vor allem auch durch ein Hebezeug schräg gezogene Zugelemente können auf diese Weise
bequem in dem Einführtrichter umgelenkt werden und der obere Rand der Durchtrittsöffnung
wird gegen das gleitende Zugelement abgeschirmt und geschützt.
[0013] Dadurch wird es möglich, daß wenigstens drei, insbesondere vier Hohlkörper oder Rohrstücke,
Zugelemente mit Endstücken und Kupplung und zugehörigen Gegenkupplungen sowie insbesondere
drei oder vier Umlenkkegel zum gleichzeitigen Erfassen mehrerer miteinander verbundener
Schaltafeln vorgesehen werden. Dies gestattet auf einfache Weise, eine Mehrzahl von
noch miteinander verbundener Schaltafeln gleichzeitig an ein Hebezeug anzuhängen und
gemeinsam abzusenken, also den Ausschalvorgang erheblich zu beschleunigen.
[0014] Dabei können wenigstens drei, insbesondere vier Zugelemente zu einem Seilgehänge
mit einer gemeinsamen Aufhängung für den Angriff an einem Kran oder Hebezeug verbunden
sein, so daß also die von mehreren Zugelementen ausgehenden Gewichtskräfte schließlich
über eine Aufhängung von einem Kran aufgenommen werden können.
[0015] Das Rohrstück kann aus Beton, insbesondere aus Faserbeton bestehen, so daß es innerhalb
des Deckenbetons verbleiben kann. Nach dem Ausschalen kann erforderlichenfalls das
Innere dieses Rohrstückes ebenfalls noch mit Beton ausgefüllt werden. Es ist aber
auch möglich, die Öffnungen in der Decke für den Durchtritt von Leitungen zu verwenden
oder beispielsweise mit Gewindehülsen oder dergleichen zu versehen, um Verankerungspunkte
für Installationen zu erhalten.
[0016] Das Rohrstück kann während des Betonierens mittels eines Gewindebolzens, vorzugsweise
mittels eines Spannstabes, dessen Gewinde in ein Innengewinde eines lösbaren Endstückes
am oberen Ende des Rohres, vorzugsweise des Verschlusses, eingreift, festlegbar sein.
Auf diese Weise erhält der obere Verschluß des Rohrstückes eine Doppelfunktion, indem
er den Eintritt von Beton verhindert und außerdem zusammen mit dem Gewindestab das
Rohrstück in seiner Gebrauchsstellung fixiert, so daß es durch den aufgebrachten Beton
nicht verschoben wird. An dem unteren Ende des Gewindebolzens kann entweder ein Kopf
oder - insbesondere bei Verwendung eines Spannstabes - eine Mutter aufschraubbar sein,
wobei in letzterem Falle dann die erforderliche Länge praktisch stufenlos eingestellt
und an die Länge des Rohrstückes angepaßt werden kann.
[0017] Insgesamt ergibt sich eine sehr einfache Vorrichtung mit wenigen Teilen, die als
Ausschalhilfe das Absenken von Schaltafeln einer Deckenschalung mit Hilfe eines Hebezeuges
oder Kranes von oben her erlaubt, so daß unterhalb der Decke kein Hilfs-Hebezeug Platz
finden muß und auch keine Abnahme der Deckenschaltafeln von Hand erfolgen muß. Die
dazu in der Decke anbringbaren Durchtrittsöffnungen können relativ klein sein und
in gleicher Weise behandelt werden, wie dies auch mit den Durchtritten für Schalungszugankern
bei Wänden geschieht, das heißt sie können anschließend in herkömmlicher Weise verschlossen
werden.
[0018] Es sei noch erwähnt, daß das Rohrstück gegebenenfalls auch anders als durch einen
es im Inneren stützenden Gewindebolzen fixiert werden könnte, beispielsweise durch
Befestigung an der Deckenarmierung. Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter Darstellung:
- Fig.1
- einen Teilschnitt durch eine betonierte Decke im Bereich eines eine Durchtrittsöffnung
aussparenden Rohrstückes mit den darunter befindlichen Schaltafeln und einem als Spannstab
ausgebildeten Gewindebolzen zum Festlegen des Rohrstückes während des Betoniervorganges,
- Fig.2
- den Schnitt durch eine betonierte Decke gemäß Fig.1 nach Entfernen des Spannstabes
und Einführen eines Zugelementes, welches an seinem unteren Ende eine Kupplung hat,
die mit einer die Schaltafel untergreifenden Gegenkupplung verbunden ist, so daß die
Schaltafeln nunmehr an dem Zugelement, bevorzugt einem Kranseil, hängen, wobei das
Zugelement im Bereich der Oberseite der Decke mit Hilfe eines Umlenkkegels geführt
und umgelenkt ist, so daß es zu einem Kranhaken oder dergleichen hinführt,
- Fig.3
- die als Ausschalhilfe dienenden Einzelteile, nämlich das Zugelement mit einem aufgepreßten
Endstück mit Außengewinde als Kupplung, einer zugehörigen, das Gegengewinde enthaltenden
Mutter sowie dem Umlenkkegel,
- Fig.4
- eine der Fig.2 entsprechende Darstellung, wobei die Schaltafeln gegenüber der betonierten
Decke abgesenkt sind bzw. abgesenkt werden,
- Fig.5
- in schematisierter, schaubildlicher Darstellung ein größeres Deckenstück mit einem
Verbund von mehreren zusammenhängenden Schaltafeln, die mit Hilfe eines Seilgehänges
und vier es bildenden Zugelementen gegenüber der betonierten Decke abgesenkt sind
bzw. werden sowie
- Fig.6
- eine der Fig.5 entsprechende Darstellung, bei welcher der Schaltafelverbund nach dem
Absenken einseitig gelöst und dann erneut hochgezogen ist, so daß er nunmehr mit einem
Rand auf dem Boden unterhalb der Decke aufsteht und umgewendet endgültig abgelassen
werden kann.
[0019] Zum Betonieren einer Decke 1 wird eine aus mehreren lösbar miteinander verbundenen
Schaltafeln 2 bestehende Deckenschalung verwendet, deren Schaltafeln 2 an ihren Rändern
Aussteifungsstege 3, auch zu ihrer gegenseitigen Verbindung zum Beispiel mit Hilfe
von Querbolzen, Klammern oder dergleichen sowie Durchtritte 4 für Schalungszuganker
oder Haltebolzen 5 aufweisen. Zum Ausschalen werden die Schaltafeln 2 von sie zunächst
während des Betoniervorganges haltenden Abstützungen und außerdem auch zumindest teilweise
voneinander gelöst und abgesenkt. In den Ausführungsbeispielen haben die Schaltafeln
2 in den randseitigen Aussteifungsstegen 3 jeweils korrespondierende, sich zu einem
Durchtritt 4 zwischen benachbarten Schaltafeln 2 ergänzende Sicken 6, durch welche
bei der Verwendung der Schaltafeln 2 zum Betonieren von Wänden Schalungszuganker greifen
können.
[0020] Vor allem in den Figuren 1 bis 4 ist eine im folgenden näher zu erläuternde Ausschalhilfe
zum Erfassen auszuschalender Schaltafeln 2 dargestellt, mit welcher gemäß Fig.5 und
6 mehrere Schaltafeln 2 nach ihrem Lösen aus dem übrigen Schaltafelverbund gehalten
und abgesenkt werden können.
[0021] Die gesamte Vorrichtung zum Ausschalen von Deckenschalungen gemäß den Figuren 1 bis
6 weist im Ausführungsbeispiel mehrere Hohlkörper oder Rohrstücke 7, im folgenden
kurz "Rohrstücke 7" genannt, auf, womit Durchtrittsöffnungen 8 in dem Beton der Decke
1 in Fortsetzung jeweils der Durchtritte 4 für die Schalungszuganker ausgespart werden
können. Als Ausschalhilfe erkennt man vor allem in Fig. 3, in Gebrauchsstellung aber
auch in Fig.2 und 4, ein Zugelement 9 mit einer endseitigen Kupplung 10, deren Außenquerschnitt
kleiner als der Innenquerschnitt des jeweiligen Rohrstückes 7 ist, so daß es von oben
her durch diese Durchtrittsöffnung 8, die der Innenhöhlung des Rohrstückes 7 entspricht,
eingeführt und in noch zu beschreibender Weise mit den Schaltafeln 2 verbunden werden
kann. Zu dem Kupplungsstück 10 paßt eine an der oder den Schaltafeln 2 angreifende
oder angebrachte, im folgenden näher zu erläuternde Gegenkupplung.
[0022] Gemäß Fig.4 ist vorgesehen, daß ein die Gegenkupplung aufweisendes Teil 11 in Gebrauchsstellung
den Rand des oder der Durchtritte 4, im vorliegenden Falle der Sicken 6, an der Unterseite
der Schaltafeln 2 lösbar untergreift.
[0023] Dabei sei an dieser Stelle erwähnt, daß die Länge des Rohrstückes 7 etwa gleich der
Dicke der zu betonierenden Decke 1 oder - im Ausführungsbeispiel - etwas kleiner ist
und daß am oberen Ende des Rohrstückes 7 ein lösbarer oder öffenbarer oder gegebenenfalls
durchstoßbarer Verschluß 12 vorgesehen ist, den man in Fig.1 erkennt und der verhindert,
daß beim Betonieren Verunreinigungen und insbesondere Beton in die Durchtrittsöffnung
8, also die Innenlängshöhlung des Rohrstückes 7 gelangt.
[0024] Das Zugelement 9 trägt an seinem Ende ein Endstück 13 mit der Kupplung 10 und ist
als Kranseil zum Verbinden mit einem Hebezeug oder Kran ausgebildet. Es kann also
vor allem bei einer Ausbildung als Drahtseil hohe Kräfte übertragen. Die Kupplung
10 an dem Kranseil ist dabei im Ausführungsbeispiel das schon erwähnte Endstück 13
mit einem Gewinde 14, zu dem ein Gegengewinde in einem Gegenstück 11 paßt, so daß
dieses Gegengewinde und das Gegenstück 11 praktisch die schon erwähnte Gegenkupplung
bilden.
[0025] Das Gewinde 14 an dem Endstück 13 ist dabei gemäß Fig.3 ein Außengewinde, so daß
das Gegenstück 11 eine darauf aufschraubbare Mutter ist. Im Ausführungsbeispiel ist
diese Mutter noch mit einer Öse 15 versehen, so daß sie beispielsweise mit Hilfe eines
quer durch die Öse 15 gesteckten Stabes angezogen werden kann.
[0026] Ein wesentliches Teil der Ausschalhilfe ist ein in den Figuren 2 bis 4 dargestellter
trichterförmiger Umlenkkegel 16, dessen den kleineren Querschnitt aufweisendes Mundstück
17 in das in Gebrauchsstellung obere geöffnete Ende des Rohrstückes 7 paßt, wie man
es deutlich in Fig.2 und 4 erkennt. Die trichterförmige Erweiterung 18 dieses Umlenkkegels
16, welche die eigentliche Hohlkegelform hat, setzt die Innenhöhlung des Hohlkörpers
oder Rohrstückes 7 in Gebrauchsstellung nach oben fort. Dabei ist der kleinere Innenquerschnitt
im Bereich des Mundstückes 17 gleich oder größer als der des Zugelementes 9 bzw. des
Kranseiles und dessen Endstückes 13 mit Kupplung. Somit kann das Kranseil mit seinem
Endstück und der Kupplung von oben her durch den trichterförmigen Umlenkkegel 16 eingeführt
und bis zur Unterseite der Schaltafel durchgeführt werden.
[0027] Wenn dabei insgesamt vier Rohrstücke 7, Zugelemente 9 mit Endstücken und Kupplung
und zugehörigen Gegenkupplungen sowie vier Umlenkkegel 16 zum gleichzeitigen Erfassen
mehrerer miteinander verbundener Schaltafeln 2 vorgesehen werden, wie es in den Figuren
5 und 6 dargestellt ist, können die einzelnen Kranseile oder Zugelemente 9 an den
Umlenkkegeln 16 in der dargestellten Weise geführt und zu einem gemeinsamen Aufhängepunkt
zusammengefaßt werden, das heißt die vier Zugelemente 9 können zu dem in Fig.5 dargestellten
Seilgehänge mit einer gemeinsamen Aufhängung 19 für den Angriff an einem Kran oder
Hebezeug verbunden sein.
[0028] Das senkrecht zur Schalhaut 21 der Schaltafeln 2 angeordnete Rohrstück 7 besteht
zweckmäßigerweise aus Beton, zum Beispiel aus Faserbeton, so daß es innerhalb der
betonierten Decke 1 verbleiben kann.
[0029] In Fig.1 erkennt man, wie das Rohrstück 7 während des Betonierens festgelegt ist.
Zu diesem Zweck ist ein Gewindebolzen 20, zweckmäßigerweise ein auch als Schalungszuganker
geeigneter Spannstab, vorgesehen, dessen Gewinde in ein Innengewinde eines lösbaren
Endstückes, im Ausführungsbeispiel des Verschlusses 12, am oberen Ende des Rohrstückes
7 eingreift und am unteren Ende mit einer Mutter 22 befestigt ist. Zwischen den Innengewinden
der Mutter 22 und des Verschlusses 12 wird also dieser Gewindebolzen 20 festgelegt
und stützt somit im Inneren das Rohrstück 7 so ab, daß es dem auf die Deckenschalung
fließenden Beton standhalten kann. Der Verschluß 12 hat somit eine Doppelfunktion.
Einerseits trägt er zur Festlegung des Rohrstückes 7 während des Betonierens bei und
andererseits verhindert er eine ungewollte Verstopfung oder Verunreinigung der im
Inneren des Rohrstückes 7 befindlichen Durchgangsöffnung 8.
[0030] Mit Hilfe der vorbeschriebenen Vorrichtung, Ausschalhilfe und den erwähnten Teilen
ist es möglich, beim Betonieren der Decke 1 in dieser Durchtrittsöffnungen 8 im Bereich
von Durchtritten 4 der Schaltafeln 2 auszusparen und dabei auch gegen den Beton der
Decke 1 während des Betoniervorganges abzuschließen, so daß nach der erforderlichen
Abbindezeit ein Hebezeug von oben her durch die Durchtrittsöffnungen 8 - über die
schon erwähnten Zugelemente 9 - mit den Schaltafeln 2 verbunden und diese mittels
des Hebezeuges abgesenkt werden können. Dabei wird etwa in Flucht mit dem Durchtritt
4 für einen Schalungszuganker oder Bolzen an der Schaltafel 2 bzw. koaxial zu den
Rändern des Durchtrittes 4 das in Gebrauchsstellung nach oben ragende, vorzugsweise
senkrecht zur Schalhaut 20 orientierte Rohrstück 7 angebracht und in der in Fig.1
dargestellten Weise mit dem Gewindebolzen 20 festgelegt und dadurch beim Betoniervorgang
der Decke 1 die Durchtrittsöffnung 8 ausgespart, so daß nach dem Betonieren die Anhängeelemente
für das Hebezeug durch die entsprechenden Durchtrittsöffnungen 8 und auch die Durchtritte
4 an den Schaltafeln 2 hindurchgeführt und an der dem Beton der betonierten Decke
1 abgewandten Seite mit der Schaltafel 2 verbunden werden können. Während Fig.1 die
Entstehung der Durchgangsöffnung 8 mit Hilfe des einbetonierten Rohrstückes 7 zeigt,
erkennt man in Fig.2 die Verbindung der Schaltafel 2 mit dem Zugelement 9, welches
durch die entsprechende Durchtrittsöffnung 8 hindurchgreift und an der Schaltafel
4 befestigt ist. Nach dem anschließenden Lösen der Schaltafeln 2 aus ihrem Deckenschalungsverbund
können diese, wie in Fig.4 und 5 dargestellt, mittels des selbst nicht näher dargestellten
Hebezeuges abgesenkt oder abgelassen werden. Es kann also ein Hebezeug Verwendung
finden, obwohl unterhalb der betonierten Decke 1 ein solches Hebezeug nicht untergebracht
werden muß, weil dieses Hebezeug mit seinen Zugelementen oberhalb der Decke wirksam
gemacht werden kann und durch die Decke hindurchgreift.
[0031] Gemäß Fig.5 werden dabei mehrere in einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnete
Durchtrittsöffnungen 8 - mit Hilfe von Rohrstücken 7 - in dem Beton der Decke 1 freigehalten,
so daß auch entsprechend mehrere Anhängeelemente 9 durch mehrere Durchtrittsöffnungen
8 gleichzeitig geführt und mit darunter befindlichen Schaltafeln 2 in der beschriebenen
Weise verbunden werden können. Es kann also gemäß Fig.5 und 6 eine größere Anzahl
von miteinander zunächst verbunden bleibenden Schaltafeln 2 gleichzeitig aus dem Verbund
der Deckenschalung gelöst und gemeinsam abgesenkt werden. Die Erweiterungen 18 führen
dabei die schräg zu der Anhängung 19 verlaufenden Zugelemente und schützen die oberen
Ränder der Durchtrittsöffnungen 8.
[0032] Da nach einem solchen Absenken die Verbindungsmittel für die Schaltafeln unterhalb
der Schalhaut 21, also unzugänglich wären, ist es zweckmäßig, eine solche großflächige
Schaltafelanordnung für ihre Demontage umzuwenden, falls sie nicht in der verbundenen
Anordnung zu einer weiteren Anwendung transportiert werden soll oder kann.
[0033] Gemäß Fig.6 kann der Verbund mehrerer gleichzeitig absenkbarer Schaltafeln 2 zunächst
bis zu einer Ablagefläche 23, beispielsweise dem Boden des Raumes, zu dem die Decke
1 gehört, abgesenkt und darauf abgelegt werden. Danach kann dieser Schaltafelverbund
einseitig von der mit dem Hebezeug verbundenen Aufhängung, nämlich im Ausführungsbeispiel
einem Seilgehänge, gelöst, dann mit den verbleibenden Aufhängeelementen hochgezogen
und etwa vertikal gehängt, aus dieser hängenden Position gegenüber der ursprünglichen
Schalungsposition dadurch umgewendet werden, daß eine Absenkung erfolgt, bis ein Rand
des Schaltafelverbundes die Ablagefläche 23 erreicht hat, wonach schließlich durch
ein Kippen in Richtung des Pfeiles Pf 1 und endgültiges Absenken die gewendete Ablage
erreicht wird. In dieser gewendeten Position kann nun der zunächst großflächig ausgeschalte
Verbund mehrerer Schaltafeln 2 demontiert werden.
[0034] Auch bei diesem Wendevorgang kann also in vorteilhafter Weise wie bei dem schon vorbeschriebenen
Ausschalungsvorgang mit einem Hebezeug gearbeitet werden, welches sich außerhalb des
geschlossenen Raumes befindet, der durch die betonierte Decke 1 abgeschlossen ist.
[0035] Zum Ausschalen einer aus mehreren lösbar miteinander verbundenen Schaltafeln 2 bestehenden
Deckenschalung kann während des Betonierens der Decke in dieser eine Durchtrittsöffnung
8 so ausgespart werden, daß durch diese Durchtrittsöffnung 8 hindurch nach dem Abbinden
des Betons ein Hebezeug von außerhalb des die Decke 1 aufweisenden Raumes eingesetzt
werden kann, um die unter der Decke 1 befindlichen Schaltafeln 2 zu erfassen und in
das Innere des die betonierte Decke 1 aufweisenden Raumes abzusenken.
1. Vorrichtung zum Ausschalen einer Deckenschalung mit mehreren miteinander lösbar verbundenen
Schaltafeln (2), die an ihren Rändern Aussteifungsstege oder dergleichen, auch zu
ihrer gegenseitigen Verbindung, sowie Durchtritte und/oder in den randseitigen Aussteifungsstegen
(3) angeordnete, sich zu einem Durchtritt (4) zwischen benachbarten Schaltafeln (2)
ergänzende Sicken (6) für Schalungszuganker oder Verbindungsbolzen aufweisen, mit
einer Ausschalhilfe zum Erfassen der auszuschalenden Schaltafeln (2), die eine oder
mehrere Schaltafeln (2) nach deren Lösen von den übrigen Schaltafeln hält, wobei die
Vorrichtung wenigstens einen Hohlkörper oder ein Rohrstück (7) zum Aussparen einer
Durchtrittsöffnung (8) in dem Deckenbeton in Fortsetzung des Durchtrittes (4) für
einen Schalungszuganker sowie als Ausschalhilfe wenigstens ein Zugelement (9) mit
einer endseitigen Kupplung (10) aufweist, deren Außenquerschnitt kleiner als der Innenquerschnitt
des Hohlkörpers oder Rohrstückes (7) ist, dadurch gekennzeichnet, daß zu der Kupplung (10) eine an der Schaltafel (2) angreifende oder angebrachte
Gegenkupplung paßt und daß ein die Gegenkupplung aufweisendes Teil (11) in Gebrauchsstellung
den Rand des/der Durchtritte (4) an der Unterseite der Schaltafeln (2) lösbar untergreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Hohlkörpers
oder Rohrstückes (7) etwa gleich der Dicke der zu betonierenden Decke (1) oder kleiner
ist und daß ein lösbarer, öffenbarer oder durchstoßbarer Verschluß (12) für das in
Gebrauchsstellung obere Ende des Hohlkörpers oder Rohrstückes (7) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement (9)
an seinem Ende ein vorzugsweise aufgepreßtes Endstück (13) mit der Kupplung (10) trägt
und insbesondere als Kranseil zum Verbinden mit einem Hebezeug oder Kran ausgebildet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung
(10) an dem Kranseil ein Endstück (13) mit einem Gewinde (14) ist, zu dem ein Gegenstück
(11) mit einem Gegengewinde paßt, welches Gegenstück (11) die Durchtrittsöffnung für
einen Schalungszuganker an der/den Schaltafeln in Gebrauchsstellung unter- oder übergreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (14) an dem Endstück
(13) ein Außengewinde ist und das Gegenstück (11) eine aufschraubbare Mutter ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
trichterförmigen Umlenkkegel (16) aufweist, dessen Mundstück (17) in das in Gebrauchsstellung
obere offene Ende des Hohlkörpers oder Rohrstückes (7) paßt, dessen trichterförmige
Erweiterung (18) die Innenhöhlung des Hohlkörpers oder Rohrstückes (7) in Gebrauchsstellung
nach oben fortsetzt und dessen kleiner Innenquerschnitt im Bereich des Mundstückes
(17) gleich oder größer als der des Zugelementes (9) bzw. des Kranseiles und dessen
Endstückes mit Kupplung ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
drei, insbesondere vier Hohlkörper oder Rohrstücke (7), Zugelemente (9) mit Endstück
und Kupplung und zugehörigen Gegenkupplungen sowie insbesondere drei oder vier Umlenkkegel
(16) zum gleichzeitigen Erfassen mehrerer miteinander verbundener Schaltafeln (2)
vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung
an dem Kranseil ein Grob, Roll- oder Trapezgewinde ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
drei, insbesondere vier Zugelemente (9) zu einem Seilgehänge mit einer gemeinsamen
Aufhängung (19) für den Angriff an einem Kran oder Hebezeug verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück
(7) aus Beton, insbesondere aus Faserbeton besteht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das insbesondere
innerhalb der Decke (1) verbleibende Rohrstück (7) während des Betonierens mittels
eines Gewindebolzens (20), vorzugsweise mittels eines als Schalungszuganker brauchbaren
Spannstabes, dessen Gewinde in ein Innengewinde eines lösbaren Endstückes an dem oberen
Ende des Rohrstückes (7), vorzugsweise des Verschlusses (12), eingreift, festlegbar
ist.