(19)
(11) EP 0 655 397 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.05.1995  Patentblatt  1995/22

(21) Anmeldenummer: 94117266.0

(22) Anmeldetag:  02.11.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 85/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE DK LI NL

(30) Priorität: 25.11.1993 DE 4340207

(71) Anmelder: Schoeller-Plast S.A.
CH-1680 Romont (CH)

(72) Erfinder:
  • Umiker, Hans
    CH-8132 Egg/ZH (CH)

(74) Vertreter: Bockhorni, Josef, Dipl.-Ing. et al
Herrmann-Trentepohl, Kirschner, Grosse, Bockhorni & Partner Forstenrieder Allee 59
81476 München
81476 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flaschenkasten mit einem in das Kasteninnere einsetzbaren Fachwerk


    (57) Bei einem Flaschenkasten (2) mit einem bezüglich des Kastens separat ausgebildeten und in das Kasteninnere einsetzbaren Fachwerk (1) ist der Kasten (2) zur Aufnahme unterschiedlicher Flaschengrößen mit einem als Mehrfach-Fachwerk mit mindestens einem unteren (3) und einem oberen Fachwerkteil (4) ausgebildeten Wechselfachwerk (1) versehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Flaschenkasten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Entsprechende Kästen mit separatem Fachwerk sind auf dem Markt bereits verfügbar. Die separat vom Kasten hergestellten Fachwerke sind in das Kasteninnere einsetzbar. Der Halt der Fachwerke innerhalb des Kastens erfolgt beispielsweise durch Einklinken von randseitig am Fachwerk vorgesehenen Hülsen, die auf in das Kasteninnere vorstehende vertikale Stützprofile an den Längsseitenwänden des Kastens aufsteckbar sind. An den Schmalseiten des Kastens kann das Fachwerk zusätzlich über als Griffelemente ausgebildete Einsteckteile in entsprechende Öffnungen an den Schmalseiten des Kastens eingesteckt werden. In einer alternativen Bauweise ist das Fachwerk auf die vertikalen Ränder von Displayöffnungen in den Kastenseitenwänden aufklipsbar und über die Kastenhöhe verschiebbar, um Flaschen von der großen Seitenöffnung des Kastens entnehmen zu können. Die Flaschenführung erfolgt hierbei durch das Fachwerk selbst und durch im Kastenboden ausgebildete Flaschenaufnahmen, so daß die im Kasten aufgenommenen Flaschen durch das Fachwerk und durch die bodenseitig vorgesehenen Flaschenaufnahmen vor Berührung gegeneinander geschützt sind. Aufgrund des vorgegebenen Fachwerks und der vorgegebenen Flaschenaufnahmen im Kastenboden sind diese mit einem einsetzbaren Fachwerk versehenen Kästen jeweils für eine bestimmte Flaschengröße vorgesehen, können also für andere Flaschengrößen nicht verwendet werden.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Flaschenkasten zu schaffen, der schnell und einfach zur Aufnahme von Flaschen unterschiedlicher Größe umgestellt werden kann.

    [0004] Grundlage dieser Aufgabenstellung ist der Umstand, daß Getränkehersteller heute in der Lage sein müssen, extrem schnell auf Veränderungen im Markt zu reagieren, etwa Größe und Form der im Kasten aufzunehmenden Flaschen auf die Bedürfnisse der Abnehmer anzupassen. Dies hat nach dem gegenwärtigen Stand der Technik die Umstellung ganzer Kastenparks beim Getränkehersteller zur Folge, was jedoch extrem kostenintensiv ist. Wesentlich vorteilhafter wäre es, wenn ein und derselbe Kasten schnell und einfach auf unterschiedliche Flaschengrößen umgerüstet werde kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst, wobei zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung durch die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale gekennzeichnet sind.

    [0006] Die Erfindung sieht ein Wechselfachwerk vor, das als Mehrfach-Fachwerk mit mindestens einem unteren und einem oberen Fachwerkteil ausgebildet ist. Dadurch können sämtliche für die Flaschenaufnahme erforderlichen Bauelemente auf das Wechselfachwerk konzentriert werden, so daß also lediglich das Wechselfachwerk individuell auf die aufzunehmenden Flaschen hinsichtlich Größe, Form und Anzahl der aufzunehmenden Flaschen anzupassen ist, nicht jedoch der Kasten, der lediglich das Wechselfachwerk aufnehmen muß. Dadurch kann der Kasten schnell und einfach auf Flaschen unterschiedlicher Größe umgerüstet werden. In der Praxis ist es damit möglich, daß mit einem Kasten aufgrund entsprechender Wechselfachwerke beispielsweise 24 x 30 cl, 30 x 25 cl, 10 x 1,5 l, 12 x 1 l oder 8 x 2 l Flaschen aufgenommen werden können.

    [0007] Vorzugsweise ist das Wechselfachwerk als Doppelfach mit einem unteren und einem oberen Fachwerkteil ausgebildet. Durch das untere Fachwerkteil wird sichergestellt, daß die im Flaschenkasten aufgenommenen Flaschen sich auch nicht im Bodenbereich berühren können. Das obere Fachwerkteil ist vorzugsweise im Bereich der Höhe des maximalen Flaschendurchmessers angeordnet und gleichfalls so ausgebildet, daß ein Berührungsschutz der Flaschen zu den benachbarten Flaschen gegeben ist. Die Maßnahmen für den Berührungsschutz von Flaschen sind auf dem Kastensektor bekannt und können in der Vielfalt der vorhandenen Konstruktionsmöglichkeiten auch für das Mehrfach-Fachwerk verwendet werden.

    [0008] Zweckmäßigerweise ist das Doppelfachwerk aus einem Stück durch Spritzgießen aus Kunststoff hergestellt, wobei das untere und das obere Fachwerkteil durch Verbindungsstreben oder Verbindungsglieder miteinander verbunden sind. Diese Verbindungsglieder dienen zugleich zweckmäßigerweise als Befestigungsmittel für die Halterung des Wechselfachwerks innerhalb des Kastens. Vorzugsweise ist das Wechselfachwerk über diese Verbindungsglieder auf vorspringende Rippen oder Stützprofile an den Innenflächen der Kastenseitenwände aufsteckbar und/oder aufklipsbar. Auch hier sind eine Reihe von alternativen Befestigungsmöglichkeiten realisierbar, die dem Fachmann ohne weiteres bekannt sind und hier nicht beschrieben werden müssen.

    [0009] Zweckmäßigerweise ist das im übrigen bodennah angeordnete untere Fachwerkteil mit Flascheneinlaufschrägen versehen, so daß der Kastenboden keine entsprechenden Maßnahmen hierfür aufweisen muß. Durch das erfindungsgemäße Wechselfachwerk kann ein und dieselbe modulare Außenhülle des Kastens schnell und preisgünstig für eine neue Flaschengröße umgerüstet werden, indem einfach ein entsprechend der neuen Flaschengröße gestaltetes Doppelfachwerk in den Kasten eingesetzt wird.

    [0010] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Figuren beschrieben. Darin zeigen rein schematisch

    Fig.1 eine Seitenansicht eines in Art eines Doppelfachwerks ausgebildeten Wechselfachwerks, wobei in strichlierter Darstellung die den Kasten bildende Außenhaut dargestellt ist,

    Fig.2 eine Draufsicht auf das Doppelfachwerk von Fig. 1,

    Fig.3 eine Einzelheit eines Flaschenaufnahmeabteils des unteren Fachwerkteils in Seitenansicht sowie Fig. 4 eine Draufsicht der Einzelheit von Fig. 3.



    [0011] In den Figuren ist mit 1 ein Doppelfachwerk bezeichnet, welches in eine den Kasten 2 bildende Außenhaut einsetzbar ist, welche in Fig. 1 strichliert dargestellt ist. Die den Kasten 2 bildende, nach oben hin offene Außenhaut besteht beispielsweise aus vier ein Rechteck umschließenden Seitenwänden und einem Kastenboden. Der in den Fig. dargestellte Wechselkasten ist aus einem unteren Fachwerkteil 3 und einem oberen Fachwerkteil 4 gebildet, die miteinander durch randseitige Verbindungsglieder 5 verbunden sind. Die randseitigen Verbindungsglieder 5 dienen im bevorzugten Ausführungsbeispiel gleichzeitig als Befestigungsmittel zur Halterung des Wechselfachwerkes innerhalb des Kastens 2. Hierin sind die Verbindungsglieder 5 als profilierte Holme ausgebildet, die auf nach innen vorstehende vertikal verlaufende Stützprofile aufsteckbar, insbesondere aufklipsbar sind. Als weitere Befestigungsmittel sind beim dargestellten Wechselfachwerk je Schmalseite des Kastens ein zugleich als Griffelement ausgebildetes Einsteckteil 6 vorgesehen, welches in entsprechende Grifföffnungen 7 an den schmalen Seitenwänden des Kastens einsteckbar, insbesondere einklipsbar ist. Darüber läßt sich das Doppelfachwerk im Kasten 2 leicht und schnell befestigen und ist zugleich jederzeit wieder ohne weiteres aus dem Kasten 2 herausnehmbar und durch ein anderes Doppelfachwerk zur Aufnahme einer unterschiedlichen Flaschengröße austauschbar.

    [0012] Fig. 2 zeigt, daß der obere Fachwerkteil 4, der bevorzugt im Bereich der Höhe des größten Flaschendurchmessers und zweckmäßigerweise in der oberen Hälfte des Flaschenkastens angeordnet ist, Aufnahmeöffnungen 7 für die aufzunehmenden Flaschen aufweist. Analog kann auch das untere Fachwerkteil 3 ausgebildet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das untere Fachwerkteil 3 jedoch zugleich mit Flascheneinlaufschrägen 8 versehen, die beispielsweise, wie anhand der Figuren 3 und 4 dargestellt, durch 4 schräg verlaufende Stege 9 gebildet sein können. Diese Schrägstege 9 erstrecken sich nach den Fig. 3 und 4 vom Bereich des unteren Fachwerkteils nach unten, können jedoch auch sich oberhalb des unteren Fachwerkteils 3 oder auch teils oberhalb oder teils unterhalb des Fachwerkteils erstrecken. Für die Flascheneinlaufschrägen sind verschiedenste Konstruktionen möglich und einsetzbar. Die Flascheneinlaufschrägen 9 halten zugleich die in die Abteilöffnungen 7 des oberen Fachwerkteils 3 eingesetzten Flaschen.

    [0013] Das untere Fachwerkteil ist entsprechend Fig. 1 zweckmäßigerweise über die nach unten über das untere Fachwerkteil 3 vorstehenden Verbindungsglieder 5 gegenüber dem Kastenboden 11 abgestützt. Alternativ oder zusätzlich kann die Abstützung auch durch andere Stützglieder erfolgen, wie beispielsweise die an den Randseiten des unteren Fachwerkteils 3 vorgesehenen Stützstege 12. Selbstverständlich sind hier auch andere Varianten möglich, ohne daß der Bereich der Erfindung verlassen wird. Fig. 1 zeigt zum Zwecke der Illustration auch noch eine in das Doppelfachwerk eingesetzte Flasche 13, wobei aus der Darstellung klar ersichtlich ist, daß die in das Doppelfachwerk eingesetzten Flaschen sowohl im Bereich des oberen Fachwerkteils 4 wie auch im Bereich des unteren Fachwerkteils 3 vor einer Berührung untereinander geschützt sind. Das Doppelfachwerk ist einstückig aus Kunststoff durch Spritzgießen hergestellt. Mit ein und derselben Außenhaut 2 lassen sich je nach eingesetztem Doppelfachwerk unterschiedliche Flaschengrößen aufnehmen, so daß in der Praxis in der selben Außenhaut 24 x 30 cl, 30 x 25 cl, 10 x 1,5 l, 12 x 1 l oder 8 x 2 l Flaschen eingesetzt werden können. Im dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich in der Außenhaut 2 ein Doppelfachwerk zur Aufnahme von 12 x 1 l Flaschen.


    Ansprüche

    1. Flaschenkasten mit einem bezüglich des Kastens separat ausgebildeten und in das Kasteninnere einsetzbaren Fachwerk,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Kasten (2) zur Aufnahme unterschiedlicher Flaschengrößen mit einem als Mehrfach-Fachwerk mit mindestens einem unteren (3) und einem oberen Fachwerkteil (4) ausgebildeten Wechselfachwerk (1) versehen ist.
     
    2. Flaschenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselfachwerk als Doppelfachwerk (1) ausgebildet ist.
     
    3. Flaschenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselfachwerk einstückig aus Kunststoff hergestellt ist.
     
    4. Flaschenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Fachwerkteil (3) im Bodenbereich des Kastens und daß der obere Fachwerkteil (4) vorzugsweise im Bereich der Höhe des größten Flaschendurchmessers der im Kasten aufgenommenen Flaschen angeordnet ist.
     
    5. Flaschenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fachwerkteile (3,4) durch Stützglieder (5) miteinander verbunden sind, die vorzugsweise zugleich als Halterungsmittel zur Aufnahme des Wechselkastens (1) innerhalb des Kastens (2) ausgebildet sind.
     
    6. Flaschenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das bodennahe untere Fachwerkteil (3) mit Flascheneinlaufschrägen (8) ausgebildet ist.
     
    7. Flaschenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abteile des Doppelfachwerks im unteren und oberen Fachwerkteil (3,4) so ausgebildet sind, daß die Flaschen vor gegenseitiger Berührung mit benachbarten Flaschen geschützt sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht