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EP 0 461 687 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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14.06.1995 Patentblatt 1995/24 |
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Anmeldetag: 01.05.1991 |
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Verfahren zur Reinigung von elektrostatischen Staubabscheidern
Process for cleaning electrostatic dust separators
Procédé pour le netttoyage de séparateurs électrostatiques de poussière
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT DE FR IT LU NL |
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Priorität: |
09.06.1990 DE 4018487
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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18.12.1991 Patentblatt 1991/51 |
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Patentinhaber: METALLGESELLSCHAFT Aktiengesellschaft |
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60015 Frankfurt (DE) |
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Erfinder: |
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- Schmidt, Hermann
W-6368 Bad Vilbel (DE)
- Leussler, Wilhelm
W-6000 Frankfurt am Main 80 (DE)
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Entgegenhaltungen: :
DE-C- 861 382
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GB-A- 690 628
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung der Niederschlagsflächen
von elektrostatischen Staubabscheidern, wobei grobkörniger Reinigungsstaub in den
Staubabscheider eingebracht und für sich allein oder zusammen mit dem Staub im Rohgas
im Staubabscheider elektrostatisch abgeschieden wird, sowie auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
[0002] In der GB-A-690,628 wird ein Verfahren zur elektrostatischen Reinigung staubhaltiger
Gase beschrieben, die durch ein Abscheidefeld geleitet werden, wobei die Abgase an
mehreren Stellen mit oberhalb des Abscheidefelds aufgegebenen und nach unten fallenden
partikelförmigen Materialien in Kontakt gebracht werden. Bevor die partikelförmigen
Materialien oberhalb des Abscheidefelds mit den Abgasen in Kontakt gebracht werden,
ist es dabei vorgesehen, die Materialien mit einer Elektrodenplatte elektrisch aufzuladen.
Die elektrisch aufgeladenen partikelförmigen Materialien binden die Staubpartikel
des Abgases und werden zusammen mit diesen im unteren Teil des Abscheidefelds aus
dem Abscheider ausgetragen. Verfahren zur Reinigung der Niederschlagsflächen von elektrostatischen
Staubabscheidern, bei denen grobkörniger Reinigungsstaub eingesetzt wird, sind ebenfalls
bekannt.
[0003] Ein derartiges verfahren ist aus der DE-PS 861 382 bekannt. Man hatte festgestellt,
daß bei bestimmten Anwendungsfällen die Niederschlagselektrodenflächen mit einer Schicht
fest anhaftenden feinen Staubes überzogen werden, der mit den üblichen Abreinigungsmethoden
nicht zu entfernen ist und Betriebsunterbrechungen zur mechanischen Abreinigung erforderlich
macht, wenn die Abscheideleistung nicht auf unvertretbar niedrige Werte absinken soll.
Das Problem konnte durch Zugabe grobkörnigen Reinigungsstaubes gelöst werden, der
auf den Niederschlagselektroden abgeschieden wird und beim Ablösen durch eine Art
Schmirgelwirkung den sonst nicht ablösbaren Feinstaub mitabtrennt, so daß die Effektivität
der Niederschlagselektroden erhalten bleibt.
[0004] Es hat sich jedoch gezeigt, daß das bekannte Verfahren für moderne Großfilter noch
verbesserungsbedürftig ist. Gemäß der Erfindung wird daher vorgeschlagen, daß der
Reinigungsstaub oberhalb der Felder des elektrostatischen Staubabscheiders im strömungstoten
Raum eingebracht und entsprechend dem Reinigungsbedarf verteilt wird.
[0005] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Reinigungsstaub
nach Bedarf von oberhalb der Felder des elektrostatischen Staubabscheiders aus dem
strömungsfreien Raum eingebracht und quer zur Gasströmungsrichtung in den mindestens
einen Raum zwischen den Elektroden fällt, wo er vom elektrostatischen Feld beeinflußt
gegen die Niederschlagselektroden beschleunigt wird.
[0006] Bei dem herkömmlichen Verfahren war es nicht möglich, den Reinigungsstaub so einzubringen,
daß alle Bereiche der Niederschlagselektrodenflächen mit Reinigungsstaub versorgt
werden, d.h. der Feinstaub blieb mit der Zeit auf wachsenden Teilen der Niederschlagselektroden
haften, mit der Folge, daß die Abscheideleistung sich entsprechend reduzierte. Da
die bevorzugt angewandten Staubabscheider für horizontalen Gasdurchgang oberhalb der
Felder, d.h. oberhalb des Gasströmungsquerschnitts, einen nicht unerheblichen Freiraum
aufweisen, der für die Abtragungs- und Aufhängevorrichtungen für die Sprühelektroden
und Niederschlagselektroden benötigt wird, davon aber nur zum Teil ausgefüllt ist,
kann dieser Raum erfindungsgemäß für das gezielte und dosierte Einbringen des Reinigungsstaubes
genutzt werden, ohne daß sonstige bauliche Veränderungen erforderlich sind.
[0007] Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den Verfahrensansprüchen 2 bis 6 sowie den
Vorrichtungsansprüchen 7 bis 9.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens ist in den Fig. 1 bis 5 dargestellt.
- Fig. 1
- zeigt einen Längsschnitt durch den oberen Teil eines Staubabscheiders.
- Fig. 2
- zeigt einen Horizontalschnitt durch den Staubabscheider oberhalb der Prallteller.
- Fig. 3 und 4
- zeigen in Seiten- und Vorderansicht Teilschnitte mit den Flugbahnen des Reinigungsstaubes.
- Fig. 5
- zeigt in perspektivischer Darstellung einen Teil der Förder- und Verteileinrichtung.
[0009] In Fig. 1 sind Teile von drei in Gasströmungsrichtung (17) hintereinanderliegenden
Abscheidefeldern (14) bis (16) dargestellt, die in einem Gehäuse mit Eingangsstutzen
(21), Decke (13) und kastenförmigen, quer zur Gasströmungsrichtung (17) verlaufenden
Dachträgern (12) angeordnet sind. Sie bestehen im wesentlichen aus parallel zum Gasstrom
verlaufenden plattenförmigen Niederschlagselektroden (6), die an Trägern (5) hängen,
und meist drahtförmigen Sprühelektroden, die in Rahmen gespannt sind (nicht dargestellt).
Die Rahmen für die Sprühelektroden werden über Isolatoren (22) in den Dachträgern
(12) abgetragen. Außerhalb des Gehäuses sind quer zum Gasstrom Verteileinrichtungen
(11) angeordnet, die durch die Filterdecke (13) schräg nach unten abfallende Verteilerrohre
(1) mit Reinigungsstaub versorgen, der durch untere Austrittsöffnungen (2) aus den
Verteilerrohren (1) austritt und zunächst auf die Prallteller (3) und dann weiter
in die Abscheidefelder (14) bis (16) hineinfällt.
[0010] Aus dem Horizontalschnitt gemäß Fig. 2 ergibt sich, wie die Prallteller (3) oberhalb
der Niederschlagselektroden (6) in den Feldern (14) bis (16) angeordnet sind. Mit
(12) sind wieder die Dachträger, mit (17) die Gasströmungsrichtung, mit (21) der Eingangsstutzen
und mit (23) die seitliche Wand des Filtergehäuses bezeichnet.
[0011] Die Teilschnitte nach Fig. 3 und 4 zeigen, wie der Reinigungsstaub durch die Austrittsöffnungen
(2) der Verteilerrohre (1) über die Fallhöhe (10) auf die Prallteller (3) fällt, von
dort abprallt und gemäß der mit (8) und (9) angedeuteten Flugbahnen nach unten fällt,
wobei zunächst nur die Erdbeschleunigung wirkt (8), dann auch die Anziehungskraft
des elektrostatischen Feldes (9). Die Träger (5) für die Niederschlagselektroden (6)
tragen auch die Prallteller (3) und weisen dachförmige Abweiser (4) auf. Sie sind
endseitig an dem Dachträger (12) befestigt. Zwischen den Niederschlagselektroden (6)
sind in Fig. 4 noch die Rahmen (7) der Sprühelektroden angedeutet.
[0012] Aus der stark vereinfachten perspektivischen Darstellung nach Fig. 5 ist im wesentlichen
das Förder- und Verteilsystem ersichtlich. Die oberhalb der Dachträger (12) angeordneten
Verteileinrichtungen (11) werden über ein (mechanisches oder pneumatisches) Staubzuleitungssystem
(18) mit Reinigungsstaub versorgt. Aus den Verteileinrichtungen (11) (z.B. Trogkettenförderer
oder Förderschnecke) fließt der Reinigungsstaub in die Verteilerrohre und durch die
Filterdecke in den Staubabscheider hinein, von dem die Felder (14) und (15) angedeutet
sind, die in Gasströmungsrichtung (17) hintereinanderliegen. Überschüssiger Reinigungsstaub
fließt über ein Rücklaufsystem (19) in einen gesonderten Staubsammelbehälter (20),
von dem aus der Reinigungsstaub über die Fördereinrichtung (18) in den Staubabscheider
eingebracht wird.
[0013] Versuche haben gezeigt, daß unter Anwendung des Erfindungsgedankens die Reinhaltung
der Niederschlagselektrodenflächen mittels Reinigungsstaub auch bei großen, horizontal
durchströmten Staubabscheidern ohne weiteres möglich ist, und daß die Verteilung und
Dosierung des Reinigungsstaubes allen betrieblichen Anforderungen angepaßt werden
kann.
[0014] Bei Verwendung von Reinigungsstaub mit hohem spezifischen elektrischen Staubwiderstand
(z.B. Quarzsand) wird der Reinigungsstaub durch die elektrischen Feldkräfte an die
Niederschlagselektroden gepreßt. Bei Zugabe von großen Mengen Reinigungsstaub kann
beobachtet werden, daß der Reinigungsstaub schwallförmig wie Wasser nach unten abfließt.
Beim Abschalten bzw. Absenken der Hochspannung löst sich der Reinigungsstaub von der
Niederschlagselektrode und fällt frei nach unten. Beim Wiedereinschalten bzw. bei
Erhöhung der Hochspannung wird der Reinigungsstaub durch die Feldkräfte wieder schlagartig
an die Niederschlagselektrode zurückgeworfen. Mit dem dadurch erreichten kinetischen
Aufschlageffekt der Staubkörner wird die Reinigungswirkung verstärkt. Dieser Vorgang
kann auch durch Verwenden von entsprechend gepulster Hochspannung erreicht werden.
[0015] Als Reinigungsstaub kann je nach Anwendungsfall Sand, Eisenerz, Schlacke, Kalkstein,
Kohle, Koks o.ä. in einer Körnung zwischen Medianwert 80 »m und 300 »m verwendet werden.
Es hat sich gezeigt, daß die erforderliche Menge infolge der elektrischen Haftkräfte
nahezu unabhängig vom spezifischen Gewicht ist. Die erforderliche Menge pro Stunde
liegt im Bereich von 0,1 dm³ bis 10 dm³ je laufenden Meter Niederschlagselektrodenlänge
in Gasrichtung gesehen. Dies gilt nicht für das in Gasrichtung gesehen letzte elektrische
Feld. Hier wird lediglich die Länge der Elektroden des mit Reinigungsstaub beaufschlagten
Niederschlagselektrodenbereichs berücksichtigt. Die erforderliche Menge Reinigungsstaub
je Stunde und laufenden Meter Niederschlagselektrodenlänge muß nicht kontinuierlich
eingebracht werden. Sie kann auch in Intervallen mit Pausenzeiten von mehreren Minuten
bis zu Stunden eingebracht werden.
Beispiel: Entstaubung des Abgases eines Eisenerz-Sinterbands
[0016]
Abgasmenge |
500.000 Nm³/h |
effektive Abgasmenge |
800.000 m³/h |
Staubgehalt im Rohgas |
1.000 mg/Nm³ |
geforderter Staubgehalt im Reingas |
50 mg/Nm³ |
abgeschiedene Staubmasse |
475 kg/h |
Schüttgewicht des Staubes |
1.000 kg/m³ |
[0017] Daten des gewählten Elektrofilters:

[0018] Bei angenommen idealer gleichmäßiger Gas-/Staub-Verteilung über den Elektrofilterquerschnitt
lassen sich die in den einzelnen elektrischen Feldern oder Feldabschnitten abgeschiedenen
und nach unten zu transportierenden Staubmassen mit der erweiterten Deutsch-Formel
berechnen, wobei k = 0,5 aus Erfahrung und Meßergebnissen gesetzt wird. Daraus ergibt
sich für die abgeschiedenen Staubmengen das folgende Schema:

[0019] Dieses Schema zeigt, daß der Abscheidegrad mit steigender Elektrofilterlänge überproportional
fällt. Selbst wenn man die selektive Abscheidewirkung nicht betrachtet, ist die im
Ausgangsteil anfallende Staubmenge zu gering, um beim Abklopfen eine schmirgelnde
Wirkung zu erzielen, wodurch die Niederschlagselektroden metallisch blank gehalten
werden könnten.
[0020] Durch die selektive Abscheidung der Kornfraktionen ist in dem in Feld 1 eintretenden
Staub noch ein relativ großer Anteil grober Kornfraktionen enthalten. Die Zugabe des
Reinigungsstaubes in Feld 1 kann daher wie in DE-PS 861 382 auf 10 % des in Feld 1
abgeschiedenen Staubes beschränkt werden, für das Zahlenbeispiel also 39 kg/h. Umgekehrt
enthält der in Feld 4 eintretende Staub nur noch die feinsten Kornfraktionen, die
entsprechend schwierig von den Niederschlagselektroden abzureinigen sind. Hier hat
es sich gezeigt, daß bezogen auf den abzuscheidenden Staub ein relativ wesentlich
höherer Anteil an Reinigungsstaub einzubringen ist (50 % bis 200 %). In dem Zahlenbeispiel
ergibt sich für eine Reinigungsstaubmenge von 100 % eine Zugabe von 12 kg/h. Um einen
Austrag von Reinigungsstaub in das Reingas zu vermeiden, wird von Feld 4 nur maximal
75 % der Längenerstreckung mit Reinigungsstaub beaufschlagt. Die Felder 2 und 3 werden
in dem Zahlensbeispiel mit einer Reinigungsstaubmenge von 50 % bzw. 100 % der abgeschiedenen
Feinstaubmenge beaufschlagt.
[0021] Damit ergeben sich bei einem Schüttgewicht des Reinigungsstaubes von 1000 kg/m³ die
folgenden Werte:

[0022] Setzt man eine mittlere Gasgeschwindigkeit von ca. 1,0 m/s voraus und legt für den
Reinigungsstaub eine Wanderungsgeschwindigkeit von 80 cm/s zugrunde, dann beträgt
der Weg des von der Niederschlagselektrode am weitesten entfernten Grobstaubs (nahe
der Sprühelektrode = Abstand 20 cm) bis zur Niederschlagselektrode 25 cm (aus 20:80x100
= 25). Die Feldlänge beträgt 4,32 m, eingetragen werden 39 kg/h. Im ungünstigsten
Fall (alles Grobkorn nahe der Niederschlagselektrode) werden somit 2,3 kg/h bzw. 5,8
% in das nächste Feld übertragen. Daraus ergibt sich:

[0023] Wie aus dieser Tabelle ersichtlich, werden in das letzte Viertel des letzten Feldes
gemäß Beispiel nur 0,7 kg/h Grobstaub von den 75 % Plattenlänge eingetragen. Es steht
aber zur Abscheidung noch eine Elektrodenlänge von 1,08 m zur Verfügung, womit gewährleistet
wird, daß praktisch auf der Reingasseite kein Grobstaub ausgetragen werden kann und
somit zu einer Erhöhung des Reingasstaubes beitragen würde. (Ein Austrag von 10 %
entsprechend 1,2 kg/h des in Feld 4 eingebrachten Spülstaubes würde z.B. auch nur
lediglich eine Erhöhung des Reingasstaubgehalts von 2,4 mg/Nm³ ergeben.)
[0024] Die in den einzelnen Kraftfeldern unterschiedlich große eingebrachte Reinigungsstaubmenge
wird durch entsprechende Laufzeit bzw. Pausenzeit der Dosiereinrichtungen erreicht.
Die Intervalle der Dosierung des Reinigungsstaubes können dabei mit der Klopfung der
Niederschlagselektroden synchronisiert werden, und zwar so, daß die Klopfschläge bzw.
die Abreinigung jeweils kurz nach der Dosierung in das entsprechende Feld erfolgen.
[0025] Als Reinigungsstaub kann aus dem Prozeß stammender Staub, der in den Prozeß zurückgeführt
werden kann, Verwendung finden. Andererseits kann auch betriebsfremder Staub eingesetzt
werden. Ferner besteht die Möglichkeit, den grobkörnigen Reinigungsstaub aus dem abgeschiedenen
Staub zu sichten und somit im Kreislauf zu fahren. Geeignet sind: Feinsand, Grobstaub
aus Zyklonabscheidern, Eisenerz, Klinker, Schlacke, Kalkstein, Koks, Kohle o.ä. mit
guten Rieseleigenschaften (geringer Böschungswinkel der Schüttung).
1. Verfahren zur Reinigung der Niederschlagsflächen von elektrostatischen Staubabscheidern,
wobei grobkörniger Reinigungsstaub in den Staubabscheider eingebracht und für sich
allein oder zusammen mit dem Staub im Rohgas im Staubabscheider elektrostatisch abgeschieden
und wobei der abgeschiedene Staub periodisch von den Niederschlagsflächen abgereinigt
und aus dem Staubabscheider abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsstaub
nach Bedarf von oberhalb der Felder des elektrostatischen Staubabscheiders aus dem
strömungsfreien Raum eingebracht und quer zur Gasströmungsrichtung in den mindestens
einen Raum zwischen den Elektroden fällt, wo er vom elektrostatischen Feld beeinflußt
gegen die Niederschlagselektroden beschleunigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Aufgabe des Reinigungsstaubs
die Hochspannung periodisch kurzzeitig abgesenkt oder abgeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vom letzten elektrischen
Feld in Gasrichtung gesehen von seiner Längenerstreckung nur 25 bis 75 % mit Reinigungsstaub
beaufschlagt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgegebene
Menge des Reinigungsstaubes 0,1 bis 10 dm³/h je laufenden Meter der beaufschlagten
Niederschlagselektroden in Gasrichtung gesehen beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsstaub
in Abhängigkeit Vom Takt der Klopfeinrichtungen für die Niederschlagselektroden eingebracht
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsstaub
eine Körnung zwischen Medianwert 80 »m bis 300 »m und eine Wichte von > 0,9 kg/dm³
besitzt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsstaub
aus dem insgesamt abgeschiedenen und aus dem elektrostatischen Staubabscheider abgeführten
Staub durch Abtrennen des Feinstaubs mittels Sichtung oder Auswaschung und Trocknung
gewonnen wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet
durch eine Förder- (18) und Verteileinrichtung (11) für den Reinigungsstaub (8,9),
oberhalb der Felder (14,15,16) des elektrostatischen Staubabscheiders schräg abfallend
angeordnete Verteilerrohre (1) mit Austrittsöffnungen (2) für den Staub und unterhalb
der Austrittsöffnungen vorgesehene Prallteller (3).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Förder- und Verteileinrichtung
(18,11) durch ein Rücklaufsystem (19) mit Staubsammelbehälter (20) ergänzt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteileinrichtung (11)
oberhalb der Filterdecke (13) angeordnet ist und daß die Verteilerrohre (1) gasdicht
durch die Filterdecke (13) schräg abfallend hindurchlaufen.
1. A process for cleaning the collecting surfaces of dust-collecting electrostatic precipitators,
in which coarse-grained cleaning dust is introduced into the dust-collecting precipitator
and is collected electrostatically alone or together with the dust in the raw gas
in the dust-collecting precipitator, and in which the dust collected is periodically
cleaned off from the collecting surfaces and is removed from the dust-collecting precipitator,
characterised in that the cleaning dust is introduced according to requirements from
above the fields of the dust-collecting electrostatic precipitator out of the flow-free
space and falls transversely to the direction of gas flow into the at least one space
between the electrodes, where, influenced by the electrostatic field, it is accelerated
against the collecting electrodes.
2. A process according to Claim 1, characterised in that during the feeding of the cleaning
dust the high voltage is periodically lowered or turned off for a short time.
3. A process according to Claim 1 or 2, characterised in that only 25 to 75% of the longitudinal
extent of the final electric field is fed with cleaning dust, viewed in the direction
of gas flow.
4. A process according to one of Claims 1 to 3, characterised in that the quantity of
cleaning dust fed is 0.1 to 10 dm³/h per metre run of the collecting electrodes supplied
with dust, viewed in the direction of gas flow.
5. A process according to one of Claims 1 to 4, characterised in that the cleaning dust
is introduced as a function of the timing of the means for rapping the collecting
electrodes.
6. A process according to one of Claims 1 to 5, characterised in that the cleaning dust
has a grain size between median value 80 »m and 300 »m and a specific gravity of >
0.9 kg/dm³.
7. A process according to one of Claims 1 to 6, characterised in that the cleaning dust
is recovered from the total dust collected and removed from the dust-collecting electrostatic
precipitator by separating off the fine dust by means of sifting or washing out and
drying.
8. An apparatus for performing the process according to Claims 1 to 6, characterised
by a conveying (18) and distributing means (11) for the cleaning dust (8, 9), distributing
pipes (1) arranged downwardly inclined above the fields (14, 15, 16) of the dust-collecting
electrostatic precipitator, with exit openings (2) for the dust and baffle discs (3)
provided beneath the exit openings.
9. An apparatus according to Claim 8, characterised in that the conveying and distributing
means (18, 11) is supplemented by a recycling system (19) with dust-collecting bin
(20).
10. An apparatus according to Claim 8, characterised in that the distributing means (11)
is located above the top (13) of the filter and that the distributing pipes (11) pass
through the top (13) of the filter in gastight manner, inclined downwards.
1. Procédé pour nettoyer les surfaces collectrices de dépoussiéreurs électrostatiques,
dans lequel on introduit dans le dépoussiéreur des poussières de nettoyage à grosse
granulométrie, et, seules ou avec les poussières se trouvant dans le gaz brut, on
les sépare par séparation électrostatique dans le dépoussiéreur, les poussières séparées
étant périodiquement enlevées des surfaces collectrices et étant évacuées du dépoussiéreur,
caractérisé en ce que les poussières de nettoyage sont, selon les besoins, introduites
à partir de l'espace sans écoulement, à partir d'un point situé au-dessus des champs
du dépoussiéreur électrostatique, et tombent, transversalement au sens d'écoulement
des gaz, dans au moins un espace compris entre les électrodes, où elles sont accélérées
contre les électrodes collectrices sous l'influence du champ électrostatique.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, pendant l'introduction des
poussières de nettoyage, on abaisse ou coupe périodiquement la haute tension pendant
de faibles durées.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on envoie des poussières
de nettoyage sur seulement 25 à 75 % de la longueur totale du dernier champ électrique,
quand on regarde dans le sens d'écoulement des gaz.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le débit introduit
de poussières de nettoyage est de 0,1 à 10 dm³/h par mètre courant d'électrodes collectrice
recevant les poussières, quand on regarde dans le sens d'écoulement des gaz.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que les poussières
de nettoyage sont introduites en fonction du rythme des dispositifs de battage des
électrodes collectrices.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les poussières
de nettoyage ont une granulométrie comprise entre une médiane de 80 »m et 300 »m,
avec une masse volumique supérieure à 0,9 kg/dm³.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que les poussières
de nettoyage sont obtenues à partir des poussières séparées globalement précipitées
et évacuées du dépoussiéreur électrostatique, par séparation des fines par tamisage
ou par lavage et séchage.
8. Dispositif destiné à mettre à disposition le procédé selon les revendications 1 à
6, caractérisé par un dispositif de transport (18) et par un dispositif répartiteur
(11) pour les poussières de nettoyage (8, 9), par des tubes répartiteurs (1), disposés
au-dessus des champs (14, 15, 16) du dépoussiéreur électrostatique, inclinés obliquement
vers le bas, et comportant des orifices de sortie (2) pour les poussières, ainsi que
par des plaques de rebondissement (3), prévues en-dessous des orifices de sortie.
9. Dispositif selon la revendication 8, caractérisé en ce que le dispositif de transport
et de répartition (18, 11) est complété par un système de retour (19) avec collecteur
de poussières (20).
10. Dispositif selon la revendication 8, caractérisé en ce que le dispositif répartiteur
(11) est installé au-dessus du couvercle (13) des filtres, et que les tubes répartiteurs
(1) traversent le couvercle de filtre (13) d'une manière étanche aux gaz, en étant
inclinés vers le bas.