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EP 0 485 913 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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14.06.1995 Patentblatt 1995/24 |
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Anmeldetag: 11.11.1991 |
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Lagerung für einen Druckwerkzylinder
Bearing for a printing unit cylinder
Palier pour cylindre de groupe d'impression
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB IT LI SE |
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Priorität: |
15.11.1990 DE 4036391
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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20.05.1992 Patentblatt 1992/21 |
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Patentinhaber: MAN Roland Druckmaschinen AG |
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63012 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Reichenbach, Klaus
O-9900 Plauen (DE)
- Matthes, Klaus
O-9900 Plauen (DE)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 184 180 DE-C- 0 470 937
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EP-A- 0 290 853
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Lagerung für einen Druckwerkzylinder einer Rollenrotationsdruckmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine derartige Lagerung eines Zylinders wird in der DE-OS 27 24 653 vorgestellt.
Danach wird für den Wechsel des Mantels des Zylinders letzterer einseitig gehalten,
indem am aus der Maschinenseitenwand herausragenden Zapfen ein Arbeitszylinder angreift.
Auf dem Zapfen ist hierfür, auf einem Wälzlager gelagert, ein Gelenkkopf angeordnet,
an dem der Arbeitszylinder angelenkt ist.
[0003] Bei dieser Vorrichtung ist von Nachteil, daß der Arbeitszylinder auch im Betrieb
des Zylinders mit dessen Zapfen in Verbindung steht. Rundlauffehler des Zapfens verursachen
dabei ständige Reibung zwischen der Kolbenstange und der Stopfbuchse des Arbeitszylinders,
was zu Ausfällen des Arbeitszylinders und Stillstandszeiten der Druckmaschine führt.
Weiterhin wird der Druckwerkszylinder nur in der Zugrichtung des Arbeitszylinders
fixiert, wodurch der Mantel nur erschwert und unter der Gefahr seiner Beschädigung
durch die Öffnung der Seitenwand geführt werden kann. Außerdem legt die einseitige
Fixierung des Druckwerkzylinders die Lagerung seines Zapfens in einem Pendellager
nahe.
[0004] Gemäß der EP 0 184 180 A3 wird zu der Vorrichtung, die an dem aus der Maschinenseitenwand
herausragenden Zapfen angreift, innerhalb der Maschinenseitenwand der Zapfen zusätzlich
mit einer anstellbaren Stützschale unterstützt, die mit einer Ausnehmung den Zapfen
teilweise umfaßt. Die Stützschale ist auf die Kolbenstange eines Arbeitszylinders
aufgesetzt. Die Vorrichtung zeichnet sich insgesamt durch einen erhöhten Platzbedarf
aus.
[0005] Die EP 0 290 853 A2 zeigt ein Dreibackenfutter, mit dem der Zapfen eines Druckwerkzylinders
gelagert wird. Es ersetzt die Lagerung des Zylinderzapfens in der Maschinenseitenwand,
die eine Öffnung aufweist, durch die bei auseinandergefahrenem Dreibackenfutter eine
Hülse auf den oder von dem Zylinder geschoben werden kann. Ein Exzenter an jedem Backen
des Futters dient als Anschlag zur Einstellung der Halteposition der Backen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der einseitigen Lagerung für einen
Druckwerkzylinder die Stützmittel sowohl platzsparend anzuordnen als auch fein justierbar
auszubilden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die
gegenständlichen Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Mit dem
bzw. den Schlitten wird der Zylinder zuverlässig allseitig gehalten. Dadurch sind
die Voraussetzungen für einen schonenden Wechsel des Zylindermantels und die Vermeidung
von Kantenpressung des Lagers des Zylinders gegeben. Letzteres ermöglicht den Verzicht
auf ein Pendellager. Bei der Anordnung von Schlitten beiderseits der Maschinenseitenwand
wird außerdem die Kraft auf das Lager beim Wechseln des Zylindermantels niedriger
gehalten. Die Hilfsvorrichtung steht im Druckbetrieb nicht mit dem Druckwerkzylinder
in Kontakt und ist somit keinem erhöhten, Maschinenstillstände verursachenden Verschleiß
unterworfen.
[0008] Der Schlitten ist vorteilhaft verschiebbar, wenn er erfindungsgemäß quer zu seiner
Bewegungsrichtung ein Langloch aufweist, in das der exzentrische Zapfen eines Exzenterbolzens
eingreift, oder von einer sich im Gestell abstützenden Feder beaufschlagt wird und
sich kraftschlüssig auf einem Exzenterbolzen abstützt.
[0009] Die Exzenterverstellung ist vorteilhaft ausführbar, wenn erfindungsgemäß an dem Exzenter
ein Arbeitszylinder angreift.
[0010] Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigt
- Fig. 1:
- einen Druckwerkzylinder, schematisch, im Längsschnitt
- Fig. 2:
- die Ansicht X von Figur 1
- Fig. 3:
- den Schnitt A-A nach Figur 2
- Fig. 4:
- eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung
- Fig. 5:
- den Schnitt B-B nach Figur 4.
[0011] Figur 1 zeigt einen Zylinder 1, beispielsweise einen Form- oder Übertragungszylinder
einer Offset-Rotationsdruckmaschine, der einen auswechselbaren Mantel 2 trägt. Die
Zapfen 3; 4 des Zylinders 1 sind in den Maschinenseitenwänden 5; 6 gelagert. Dabei
wird das Lager des Zapfens 4 in einem nicht dargestellten Wandstück beherbergt, das
entfernbar ist und so eine Öffnung 7 in der Maschinenseitenwand 6 freigibt. Der Zapfen
3 wird in einem Lager 8 aufgenommen. Er ragt aus der Maschinenseitenwand 5 heraus
und trägt ein Zahnrad 9. An der Innenseite der Maschinenseitenwand 5 ist unterhalb
des Zapfens 3 ein Schlitten 10 angeordnet. Er wird zwischen vier in die Maschinenseitenwand
5 eingeschraubten Bundschrauben 11 bis 14 geradlinig geführt (Fig. 2). An der oberen
Stirnseite weist der Schlitten 10 eine Ausnehmung 15 auf. Weiterhin trägt er quer
zur Schieberichtung ein Langloch 16, in das der exzentrische Zapfen 17 eines in der
Maschinenseitenwand 5 gelagerten Exzenterbolzens 18 eingreift (Fig. 3). Auf letzterem
ist ein Hebel 19 geklemmt, an dem ein sich drehbar im Gestell abstützender Arbeitszylinder
20 angreift. Analog dazu ist über dem aus der Maschinenseitenwand 5 herausragenden
Teil des Zapfens 3 ein weiterer Schlitten 21 angeordnet. Er ist schiebbar an der Außenseite
der Maschinenseitenwand 5 befestigt. Im Unterschied zum Schlitten 10 ist lediglich
zur Überbrückung des durch das Zahnrad 9 bedingten größeren Abstandes zur Wand, nicht
dargestellt, eine Konsole zwischengelagert. Mit dem in Figur 1 schematisch gezeigten
Langloch 22 arbeitet ein Exzenterbolzen 23 zusammen, an dem unter Zwischenschaltung
eines Hebels 24 ein Arbeitszylinder 25 angreift.
[0012] Zum Wechseln des Mantels 2 wird dieser axial von dem Zylinder 1 durch die Öffnung
7 der Maschinenseitenwand 6 aus der Druckmaschine bewegt. Dazu werden vor der Freigabe
der Öffnung 7 die Schlitten 10 und 21 mittels der Arbeitszylinder 20 und 25 in die
in Figur 1 gezeichnete Stellung geschoben. Hierdurch wird der Zylinder 1 einseitig
in seiner im Druckbetrieb eingenommenen Lage gehalten. Diese Position ist durch Variieren
der Endlage der Exzenterbolzen 18 bzw. 23 justierbar. Dies wird durch Veränderung
der Einschraubtiefe der Kolbenstange des Arbeitszylinders in den auf ihr montierten
Gabelkopf, in Figur 2 in den Gabelkopf 26, bewerkstelligt. Für den Druckbetrieb des
Zylinders 1 werden die Schlitten 10 und 21 durch Umsteuern der Arbeitszylinder 20
und 25 vom Zapfen 3 abgefahren.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung eines Schlittens ist in den Figuren 4 und 5 dargestellt.
In diesem Falle weist der Schlitten 27 drei in seiner Schieberichtung verlaufende
Langlöcher 28 bis 30 auf, in denen er mit Zapfenschrauben 31 bis 33 an der Maschinenseitenwand
34 befestigt ist. Zu letzterer wird der Schlitten 27 mit Distanzhülsen 35; 36 auf
Abstand gehalten (Figur 5). Von einer Druckfeder 37 belastet stützt sich der Schlitten
27 auf einem in der Maschinenseitenwand 34 gelagerten Exzenterbolzen 38 ab. Letzterer
trägt einen Hebel 39, an dem ein Arbeitszylinder mit seinem Gabelkopf 40 angelenkt
ist.
[0014] Gleichermaßen wie der Schlitten 10 stützt der Schlitten 27 den Zapfen 41 eines Druckwerkzylinders,
wenn dessen Mantel gewechselt werden soll. Im Druckbetrieb wird durch Umsteuern des
Arbeitszylinders der Exzenterbolzen 38 verdreht, und die Druckfeder 37 bewegt den
Schlitten 27 von dem Zapfen 41 weg.
[0015] Die Erfindung wurde unter Anwendung zweier Schlitten beiderseits der Maschinenseitenwand
beschrieben. Ebenfalls zum Gegenstand der Erfindung gehörig kann das Stützen des Zylinders
auch nur mit einem außerhalb oder innerhalb der Maschinenseitenwand angeordneten Schlitten
erfolgen.
1. Lagerung für einen Druckwerkzylinder (1) einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einer
Hilfsvorrichtung zum einseitigen Halten des Zylinders (1), der einen auswechselbaren,
hierzu seitlich durch eine Öffnung (7) einer Maschinenseitenwand (6) schiebbaren Mantel
(2) trägt, wobei an den in der anderen Maschinenseitenwand (5, 34) gelagerten Zapfen
(3, 41) des Zylinders (1) eine verschiebbare, den Zapfen (3, 41) stützende, und in
einer Ausnehmung (15) teilweise umfassende Stützschale anstellbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die stützende Ausnehmung (15) an einem Schlitten (10, 27) vorgesehen ist, der
außerhalb und/oder innerhalb dieser Maschinenseitenwand (5, 34) an letzterer verschiebbar
gelagert ist, und daß der Schlitten (10, 27) mittels eines Exzenters anstellbar ist.
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Exzenter ein Arbeitszylinder
(20, 25) angreift.
3. Lagerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange des Arbeitszylinders
(20) in einen Gabelkopf (26, 40) eingeschraubt ist, der gelenkig mit einem Hebel (19,
39) verbunden ist, der an dem Exzenter befestigt ist, und die Einschraubtiefe der
Kolbenstange in den Gabelkopf (26, 40) veränderbar ist.
4. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten
(10) quer zu seiner Bewegungsrichtung ein Langloch (16) aufweist, in das der exzentrische
Zapfen (17) eines Exzenterbolzens (18) eingreift.
5. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten
(27) von einer sich an der Maschinenseitenwand (5, 34) abstützenden Feder beaufschlagt
wird und sich kraftschlüssig auf einem Exzenterbolzen (38) abstützt.
1. Bearing for a printing unit cylinder (1) in a web-fed rotary printing machine having
an auxiliary device for one-sided holding of the cylinder (1) which carries an exchangeable
casing (2) which can be pushed laterally to the cylinder through an aperture (7) in
a machine side wall (6), wherein on the journal (3, 41) of the cylinder (1) mounted
in the other machine side wall (5, 34) there can be placed a movable support shell
supporting the journal (3, 41) and partially enclosing it in a recess (15), characterised
in that the supporting recess (15) is provided on a carriage (10, 27) which is movably
mounted outside and/or inside this machine side wall (5, 34) on the latter, and in
that the carriage (10, 27) can be applied by means of a cam.
2. Bearing according to claim 1, characterised in that a work cylinder (20, 25) engages
on the cam.
3. Bearing according to claim 2, characterised in that the piston rod of the work cylinder
(20) is screwed into a fork head (26, 40) which is hingedly connected to a lever (19,
39) which is secured on the cam, and the screw-in depth of the piston rod into the
fork head (26, 40) can be varied.
4. Bearing according to one of claims 1 to 3, characterised in that the carriage (10)
has a slot (16) transverse to its direction of movement into which aperture the eccentric
journal (17) of an eccentric pin (18) engages.
5. Bearing according to one of claims 1 to 3, characterised in that the carriage (27)
is acted on by a spring supported on the machine side wall (5, 34) and is supported
in a force-fitting manner on an eccentric pin (38).
1. Palier pour un cylindre (1) d'un mécanisme d'impression d'une presse rotative à imprimer,
comportant un dispositif auxiliaire pour retenir unilatéralement le cylindre (1),
qui porte une enveloppe interchangeable (2), qui est à cet effet déplaçable latéralement
à travers une ouverture (7) d'une paroi latérale (6) de la machine, et dans lequel
sur le tourillon (3,41) du cylindre (1), qui est tourillonné dans l'autre paroi latérale
(5,34) de la machine, peut être montée une coque de support déplaçable, qui supporte
le tourillon (3,41) et qui loge en partie le tourillon dans un évidement (15), caractérisé
en ce que le logement de support (15) est prévu sur un chariot (10,27), qui est monté
à l'extérieur et/ou à l'intérieur de cette paroi latérale (5,34) de la machine, en
étant déplaçable sur cette dernière, et que le chariot (10,27) peut être monté au
moyen d'un excentrique.
2. Palier selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un vérin de travail (20,25)
attaque l'excentrique.
3. Palier selon la revendication 2, caractérisé en ce que la tige de piston du vérin
de travail (20) est vissée dans une tête en forme de fourche (26,40), qui est reliée
d'une manière articulée à un levier (19,39), qui est fixé sur l'excentrique, et que
la profondeur de vissage de la tige de piston dans la tête en forme de fourche (26,40)
est modifiable.
4. Palier selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le chariot (10)
comporte, transversalement par rapport à sa direction de déplacement, un trou allongé
(16), dans lequel s'engage le téton excentré (17) d'un axe excentrique (18).
5. Palier selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le chariot (27)
est chargé par un ressort qui prend appui sur la paroi latérale (5,34) de la machine,
et est supporté selon une liaison de force par un axe d'excentrique (38).