(19)
(11) EP 0 657 334 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.06.1995  Patentblatt  1995/24

(21) Anmeldenummer: 94119300.5

(22) Anmeldetag:  07.12.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B61D 3/20, B61D 47/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT

(30) Priorität: 08.12.1993 DE 4341833

(71) Anmelder: GRAAFF Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-31008 Elze (DE)

(72) Erfinder:
  • Graaff, Wolfgang, Dipl.-Ing.
    D-31134 Hildesheim (DE)
  • Seidenstücker, Bernhard, Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.Ing
    D-31789 Hameln (DE)

(74) Vertreter: Walter, Helmut, Dipl.-Ing. 
Aubinger Strasse 81
D-81243 München
D-81243 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Untergestell für ein dem Containertransport dienendes Schienenfahrzeug


    (57) Gegenstand der Erfindung ist ein Untergestell (1) für ein dem Containertransport dienenden Schienenfahrzeug. Es sind am Untergestell (1) Auflagen für klappbare Containerstützbeine (7) in deren Transportstellung vorgesehen. Jede dieser Auflagen (8) ist ein Zylinder, dessen Längsachse mit der Längsachse des Untergestells (1) einen Winkel von zumindest etwa 90° einschließt. Die zylindrische Auflage (8) kann ein Rohr oder eine Rolle sein und sie kann kunststoffbeschichtet sein bzw. aus Kunststoff bestehen.




    Beschreibung


    [0001] Im Gütertransport mittels Containern werden Container eingesetzt, die die Form liegender Quader haben, an deren Unterseite Stützbeine angeordnet sind, um die Container auf einer Verkehrsfläche abstellen zu können. In den Freiraum zwischen Verkehrsfläche, Containerunterseite und Stützbeinen kann ein Fahrzeug mit seiner abgesenkten Ladefläche einfahren. Befindet sich die Ladefläche unter der Containerunterseite (dem Containerboden), so kann sie angehoben werden, um den Container von der Verkehrsfläche abzuheben und auf der Ladefläche abzustützen. Ist diese Position erreicht, so werden die Stützbeine aus ihrer vertikalen in eine horizontale Position gebracht, in der sie neben den Containerseitenwänden liegen. In ihrer vertikalen und in ihrer horizontalen Endstellung sind die Containerbeine manuell verriegelbar. Befinden sich die Stützbeine in der Transportstellung des Containers in ihrer horizontalen Endstellung, so liegen sie auf einer Auflage in der Form beispielsweise eines Winkelbleches auf und sind durch Fallriegel gesichert. Das Absetzen des Containers auf der Verkehrsfläche geschieht in entgegengesetzter Reihenfolge. Die Stützbeine werden in die vertikale Position gebracht und verriegelt, die Ladefläche des Fahrzeuges wird abgesenkt und das Fahrzeug kann unter Verbleib des Containers auf der Ladefläche unter diesem herausrangiert werden.

    [0002] Das Absenken und Anheben der Ladefläche ist bei luftgefederten LKW besonders einfach, indem die Luftfedern zum Anheben der Ladefläche mit Luft gefüllt, zum Absenken der Ladefläche von Luft entleert werden.

    [0003] Um einerseits den nötigen Rangierfreiraum zu haben, andererseits das Umgrenzungsprofil des Fahrzeuges bei aufgenommenem Container nicht zu überschreiten, sind die klappbaren Stützbeine quer zur Fahrzeuglängsachse verschiebbar gelagert. In der Transportstellung des Containers liegen die Stützbeine unmittelbar neben den Containerseitenwänden in horizontaler Position auf ihrer jeweiligen Auflage auf. Zum Abklappen in ihre vertikale End- bzw. Betriebsstellung werden sie zunächst relativ zur relevanten Containerseitenwand nach außen gezogen, um von der Auflage freizukommen und an der Auflage vorbei in die senkrechte Position geschwenkt werden zu können. Der Seitenbewegung der Stützbeine geht deren Entsicherung (in ihrer horizontalen Endstellung während der Transportstellung des Containers) voraus, an die Schwenkbewegung der Stützbeine in ihre vertikale End- bzw. Betriebsstellung schließt sich die Verriegelung der Stützbeine in dieser Position an, beispielsweise durch eine Querstrebe je Stützbein.

    [0004] Dieses System erfordert einen erheblichen Personalaufwand, indem bei jedem Absetzvorgang des Containers dessen vier Stützbeine in der beschriebenen Weise einzeln entriegelt, bis über die Fahrzeugkontur herausgezogen, heruntergeklappt und erneut verriegelt werden müssen bzw. beim Verladen des Containers auf einem Fahrzeug diese Handhabungen vice versa durchgeführt werden müssen. Um bei der Zuordnung einer großen Anzahl von Containern zu Fahrzeugen sowie der Trennung einer großen Anzahl von Containern von Fahrzeugen in Terminals die manuelle Arbeit zu vereinfachen, sollen federbelastete Stützbeine vorgesehen werden, die anwendbar sind, wenn es die örtlichen Gegebenheiten zulassen, auf die Seitenverschieblichkeit der Stützbeine zu verzichten, wie es aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen über die maximalen Fahrzeugbreiten bei Schienenfahrzeugen möglich ist. Diese Beschränkung ist aber vielfach hinnehmbar, weil gerade Wechselbehälter in zunehmendem Maße über die Schiene befördert werden sollen.

    [0005] Solche federbelasteten Stützbeine würden bei gespannten Federn in horizontaler Lage neben dem Container liegen, wobei ihre Schwenkachse am einen Stützbeinende dem Container zugeordnet ist und sich das jeweilige Stützbein mit seinem anderen Ende auf eine Auflage am Schienenfahrzeuguntergestell abstützt. Wird der Container mit einem Hebezeug vom Schienenfahrzeug nach oben abgehoben, so entspannen sich die Federn der Containerstützbeine und schwenken die Stützbeine in einen Winkel von etwa 45° gegenüber der Unterseite des Containers und sie können aus dieser Position heraus, am Hebezeug hängend, mit relativ wenig Kraftanstrengung in die senkrechte Lage geschwenkt und in dieser Position verriegelt werden, wobei die Federn in entgegengesetzter Wirkrichtung als ursprünglich gespannt werden und bleiben, solange die Verriegelung wirkt. In dieser Betriebsstellung kann der Container auf der Verkehrsfläche abgestellt werden. Soll der Container erneut einem Fahrzeug zugeordnet werden, so wird er mittels eines Hebezeuges angehoben, die Stützbeine werden entlastet, ihre Verriegelung gelöst und die sich entspannenden Federn bringen die Stützbeine wieder in ihre 45°-Position. Sie werden zunächst weiter angehoben und dann auf dem Fahrzeuguntergestell abgesetzt, wobei die freien Stützbeinenden auf den Auflagen zur Anlage kommen und bei weiterem Absenken des Containers unter erneutem Spannen der Federn in ihre nun wieder horizontale Endstellung gelangen.

    [0006] Die Erfindung befaßt sich nun mit den erwähnten Auflagen und will diese so ausbilden, daß sie ein geringes Gewicht haben, daß sie die Geräuschentwicklung bei leerem Container in der Form von Dröhnen und bei beladenem Container in der Form von Klappern der auf den Auflagen aufliegenden Stützbeine gering halten, daß die Beschädigungsgefahr gering gehalten ist, ebenso wie die Gefahr des Verschmutzens und der Korrosion. Die Stützbeinauflage soll insgesamt gesehen in erheblichem Maße Funktionalität bieten.

    [0007] Der Lösung dieser Aufgabe dient die Erfindung, wie sie sich aus den Ansprüchen ergibt.

    [0008] Im Kern sind also die an den Stellen der sich in 45°-Position absenkenden Containerstützbeine dem Fahrzeuguntergestell zugeordneten Auflagen zylindrische bzw. rohrförmige Bauteile, die mit ihren Längsachsen unter 90° zur Fahrzeuglängsachse angeordnet sind und mit denen die Stützbeine nur Linienberührung haben, so daß der Grad des Verschmutzens, des Verschleißes und der Rostbildung außerordentlich gering sein wird und infolge des geringen Verschleißes wird die Federkraft lange Zeit ohne Nachstellung die Stützbeine ohne die Gefahr des Klapperns und dgl. an den Auflagen in Anlage halten. Kommt eine Kunststoffbeschichtung zur Anwendung und/oder werden die zylindrischen Auflagen als Rollen ausgebildet, so werden diese Vorteile in erhöhtem Maße erzielbar sein.

    [0009] Ein erfindungsgemäßes Untergestell ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend beschrieben, in der Zeichnung zeigen
    Fig. 1
    das Untergestell in der Seitenansicht, wobei die Linie I-I die lotrechte Quermittelebene des Untergestells ist,
    Fig. 2
    den in Fig. 1 dargestellten Teil des Untergestells in der Draufsicht,
    Fig. 3
    einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2,
    Fig. 4
    einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 1 und
    Fig. 5
    ist in sehr vereinfachter Darstellung ein Container, wie er zum Zusammenwirken mit einem erfindungsgemäßen Untergestell gebracht werden kann, wobei sich die Stützbeine in 45°-Position befinden.


    [0010] Das Untergestell 1 besteht in üblicher Weise aus Längs- und Querträgernund es hat an jedem seiner Enden einen Radsatz 2. Das Untergestell ist zur Aufnahme von zwei Containern 4 bestimmt, die in Längsrichtung des Untergestelles hintereinander abgestellt werden können. Jeder Container 4 weist nahe seinen Ecken jeweils einen von vier Eckbeschlägen 5 auf, mit diesen er über Zentrierzapfen 6 des Untergestells 1 abgesenkt werden kann. Für die Festlegung des Containers auf dem Untergestell reicht das Zusammenwirken von Eckbeschlägen und Zentrierzapfen aus, oder es sind zusätzliche Arretierungsmittel vorgesehen. Hängt der Container 4 zum Aufsetzen auf das Untergestell an einem Hebezeug, so befinden sich seine vier Stützbeine 7 in einer 45°-Position, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist und in dieser Position sind Federn entspannt, die nicht dargestellt sind. Wird nun der Container am Hebezeug hängend auf das Untergestell abgesenkt, so gleiten die Stützbeine 7 über Auflagen 8, die auf Zapfen 9 gehalten sind, die ihrerseits fest dem Untergestell 1 zugeordnet sind, seitlich vom Untergestell abstehen und deren Längsachsen mit der Längsachse des Untergestells einen Winkel von 90° einschließ Die Auflagen 8 sind zylindrisch oder rohrförmig in gleichachsiger Zuordnung zu den Zapfen 9. Sie haben einen äußeren Bund 8a, um beim Aufsetzen des Containers zentrierend auf die Stützbeine einwirken zu können. Gegebenenfalls bestehen die Auflagen 8 aus Kunststoff und eine optimale Wirkung wird erzielt, wenn die Auflagen 8 drehbar auf den Zapfen 9 gelagert, also Rollen sind. Ist der Container auf das Untergestell abgesenkt, so ist er durch das Zusammenwirken zwischen Zapfen 6 und Eckbeschlägen 5 zentriert und die vorerwähnten Stützbeinfedern sind durch das Zusammenwirken zwischen Auflagen 8 und Stützbeinen 7 gespannt, so daß diese sich entspannenden Federn beim erneuten Abheben des Containers vom Untergestell die Stützbeine 7 wieder in die in Fig. 5 dargestellte 45°-Position schwenken bzw. klappen können, aus der sie mit geringem Kraftaufwand unter Spannen der Federn in die entgegengesetzte Wirkrichtung in die vertikale Position gebracht werden können.


    Ansprüche

    1. Untergestell für einen dem Containertransport dienendes Schienenfahrzeug, wobei Auflagen für klappbare Containerstützbeine in deren Transportstellung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede dieser Auflagen (8) ein Zylinder ist, dessen Längsachse mit der Längsachse des Untergestells (1) einen Winkel von zumindest etwa 90° einschließt.
     
    2. Untergestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Auflage (8) ein Rohr ist.
     
    3. Untergestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage (8) kunststoffbeschichtet ist bzw. aus Kunststoff besteht.
     
    4. Untergestell nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Auflage (8) eine um die Zylinderlängsachse drehbare Rolle ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht