[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen
von Kipptoren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Derartige Kipptore werden vorzugsweise,
aber nicht ausschließlich, für Kraftfahrzeug-Garagen verwendet.
[0002] Bei dem z.B. in der Bundesrepublik Deutschland am meisten gebrauchten Typ von Kipptoren
ist zu beiden Seiten des Torblattes in dessen (im geschlossenen Zustand) oberen Bereich
je eine Laufrolle angebracht, die in einer horizontalen Schiene geführt wird. An den
unteren Seitenkanten des Torblattes sind Kurbeln angelenkt, die drehbeweglich im Seitenbereich
der Toröffnung gelagert sind und je nach Konstruktion mit Federn zum Gewichtsausgleich
versehen sind. Zum mechanischen Öffnen und Schließen dieser Tore werden sogenannte
Torantriebe verwendet, wie sie z.B. in dem DE-GM 90 01 074 beschrieben sind.
[0003] Die vorstehend beschriebenen Kipptore haben jedoch den Nachteil, daß sie aufgrund
der kinematischen Gegebenheiten mit ihrer unteren Kante beim Öffnen nach außen ausschwingen.
Es ist somit nicht möglich, ein Fahrzeug unmittelbar vor dem Tor abzustellen und anschließend
das Tor zu öffnen.
[0004] Dieser Nachteil wird bei Kipptoren, deren kinematische Führung so gestaltet ist,
daß sie beim Öffnen nicht oder nur wenig ausschwingen, vermieden. Diese Kipptore haben
statt der horizontalen Führungsschiene eine vertikale Führungsschiene, in denen Laufrollen
geführt sind, die (im geschlossenen Zustand) seitlich im unteren Endbereich des Torblattes
angeordnet sind. Etwa in halber Höhe des Torblattes sind an den Seitenkanten Kurbeln
angelenkt, deren Endpunkte im wesentlichen senkrecht über dem Torblatt (im geschlossenen
Zustand) an den seitlichen Bereichen der Toröffnung angelenkt sind. Vergleicht man
die Kinematik eines solchen Tores mit einer ebenen Getriebekonstruktion, so kann die
Gestaltung am besten mit einem Schubkurbelgetriebe verglichen werden, bei welchem
das Torblatt das Pleuel bildet, als dessen Kreuzkopfführung die vertikalen Führungsschienen
dienen.
[0005] Aus dieser Kinematik ergeben sich zwei Totpunkte, nämlich den ersten im geschlossenen
Zustand, wenn Torblatt und Kurbel vertikal stehen und den zweiten im offenen Zustand,
wenn das Torblatt genau horizontal und damit senkrecht zu den vertikalen Führungsschienen
steht.
[0006] Für einen mechanischen Torantrieb mit einer oberhalb des Tores verlaufenden Gleitschiene
und einem darauf laufenden Schlitten ist vor allen Dingen die Überwindung des zweiten
Totpunktes problematisch. Da Schlitten und Tor gelenkig miteinander verbunden sind,
kann der Schlitten auf das Tor im oberen Totpunkt nur eine im wesentlichen in horizontaler
Richtung wirkende Kraft ausüben. Bei horizontal stehendem Torblatt bewirkt diese Kraft
jedoch nur, daß die Laufrollen, die am Torblatt angeordnet sind, mit einer hohen in
horizontaler Richtung wirkenden Kraft gegen die Seitenwände der Führungsschienen gedrückt
werden. Da keine in vertikaler Richtung nach unten wirkende Kraft vorhanden ist, kann
sich das Torblatt nicht aus diesem Totpunkt bewegen.
[0007] In entsprechender Weise ist auch der Kraftverlauf beim Öffnen des Tores, hier natürlich
in umgekehrter Richtung. Sobald sich das Torblatt seiner ganz geöffneten Stellung
nähert, ist die in vertikaler Richtung wirkende Kraftkomponente sehr gering im Vergleich
zu der in horizontaler Richtung wirkenden Kraftkomponente.
[0008] Die in horizontaler Richtung wirkende Kraft ist aber die Normalkraft, die für die
Erzeugung der Rollreibung der Laufrollen in der Führungsschiene verantwortlich ist.
Da die Normalkraft hoch ist, ist auch die Reibkraft, die der Kraft zum Öffnen des
Tores in vertikaler Richtung entgegenwirkt, hoch, so daß das Tor auch bei hohem Kraftaufwand
nicht mehr bewegt werden kann.
[0009] Um ein derartiges Tor mechanisch zu öffnen oder zu schließen, muß deshalb eine Vorrichtung
verwendet werden, die in der Lage ist, nicht nur eine Einzelkraft, sondern ein Drehmoment
auf das Torblatt aufzubringen.
[0010] Eine entsprechend gestaltete Vorrichtung ist mit der EP-A-0 065 611 bekanntgeworden.
Bei dieser bekannten Vorrichtung wird am Torblatt eine senkrecht zu diesem angeordnete
Platte befestigt, in der ein längsverlaufender Schlitz mit einer unterschiedlich konkav
gekrümmten Kurvenführung vorgesehen ist. Der Schlitten des mechanischen Torantriebes
ist über eine gelenkig an diesem befestigte Verbindungsvorrichtung mit der Platte
verbunden, wobei in der Verbindungsvorrichtung zwei voneinander beabstandete Führungszapfen
vorgesehen sind, die in dem Schlitz der Platte geführt sind. Durch diese Führungszapfen
kann auch bei einer nur horizontal wirkenden Zug- und Druckkraft des Schlittens ein
Drehmoment über die Platte auf das Torblatt aufgebracht werden.
[0011] Bei dieser Vorrichtung bereitet es jedoch Schwierigkeiten, daß die Verbindungsvorrichtung
mit den beiden Führungszapfen entlang dieses konkav gekrümmten Schlitzes gleiten muß.
Bereits geringe Abweichungen von der idealen Lage, z.b. beim Einbau, führen dazu,
daß die Verbindungsvorrichtung sich innerhalb des Schlitzes verkantet. Weiterhin sind
für unterschiedliche Tore auch unterschiedliche Kurvenverläufe in der Platte erforderlich.
Die Platte muß deshalb auf das jeweilige Tor abgestimmt sein. Damit ist es aber schwierig,
derartige Tore mit einer solchen Vorrichtung nachzurüsten, da die Auswahl des richtigen
Kurvenprofils insbesondere für den Laien kaum möglich ist. Die bekannte Vorrichtung
ist deshalb vor allen Dingen dann zweckmäßig, wenn der Torantrieb unmittelbar mit
dem Tor geliefert und von Fachleuten montiert wird.
[0012] Von besonderem Nachteil ist weiter, daß es schwierig ist, das Tor bei Ausfall des
mechanischen Antriebes von Hand zu öffnen, da die Führungszapfen beim manuellen Öffnen
leicht verkanten, bzw. dem Öffnen hohe Reibkräfte entgegensetzen.
[0013] Eine weitere Vorrichtung, die im Totpunkt des Tores ein Drehmoment aufbringen kann,
ist mit dem DE-GM 87 12 776 bekannt geworden. Bei dieser Vorrichtung wird ebenfalls
eine senkrecht zum Torblatt angeordnete Platte mit einem Schlitz verwendet, in der
ein Bolzen mit einer Lasche gleitet. Hier ist der Kraftverlauf über den Öffnungshub
jedoch nicht günstig, so daß zur Überwindung der Totpunktlagen höhere Kräfte benötigt
werden.
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Öffnen und Schließen von Kipptoren zu schaffen, bei der der Öffnungs- und Schließhub
des Antriebes über das Aufbringen eines Drehmomentes auf das Torblatt erleichtert
wird, welche eine sichere Funktionserfüllung gewährleistet und welche nur eine verhältnismäßig
geringe Kraft zum Öffnen und Schließen erfordert.
[0015] In einem weiteren Aspekt dieser Aufgabe soll die Vorrichtung so beschaffen sein,
daß die Abweichungen der zum Öffnen oder Schließen erforderlichen Kraft infolge unterschiedlicher
Betriebsbedingungen nur gering ist.
[0016] Gemäß einem weiteren Aspekt dieser Aufgabe soll die Vorrichtung so gestaltet werden
können, daß sie auf einfache Weise an Kipptore unterschiedlicher Abmessungen, unterschiedlicher
Gewichte und unterschiedlicher kinematischer Gestaltungen anzupassen ist. Dabei soll
die Anpassung auch von Laien vorgenommen werden können.
[0017] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst.
[0018] Zu bevorzugende Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0019] Die erfindungsgemäße Gestaltung bedeutet eine grundsätzliche Abkehr von den bisher
üblichen Lösungsformen. Im Unterschied zum vorstehend beschriebenen Stand der Technik
wird keine Platte mit Schlitzen verwendet. Die Erfindung schlägt vielmehr vor, am
Torblatt zwei übereinanderliegende Lagerpunkte vorzusehen, an denen jeweils ein Hebel
angelenkt ist, die gelenkig miteinander verbunden sind. Dabei ist der zweite dieser
Hebel, der am unteren Lager angelenkt ist, längenveränderlich. Weiterhin ist an diesem
zweiten Hebel ein dritter Hebel starr, z.B. durch Schweißen, befestigt, der einen
spitzen Winkel mit diesem Hebel einschließt, wobei dieser dritte Hebel vom zweiten
Hebel in Richtung auf das Torblatt wegragt. Der Schlitten des mechanischen Torantriebes
ist über eine Verbindungsstange gelenkig mit diesem dritten Hebel verbunden.
[0020] Durch die von der Erfindung vorgeschlagene Gestaltung wird die auf das Tor wirkende
Zugkraft praktisch ausschließlich über den ersten Hebel, der am oberen Lager angeordnet
ist, auf das Torblatt übertragen. Eine Zugkraftübertragung auf das untere Lager ist
im Verlängerungsbereich des zweiten Hebels nicht möglich, da eine auf den zweiten
Hebel wirkende Zugkraft zu dessen Verlängerung führt. Mit Hilfe des zweiten Hebels
kann jedoch ein Drehmoment auf das Torblatt aufgebracht werden, das dieses beim Öffnen
nach oben und beim Schließen nach unten kippt.
[0021] Da die Zugkraft im allgemeinen nur über den oberen Hebel auf das Torblatt aufgebracht
wird, ist ein Klemmen dieser Vorrichtung völlig ausgeschlossen. Da die Zugkraft weiterhin
nicht von den Reibungskräften zwischen Führungszapfen und einer Kurvenführung beeinträchtigt
wird, ist der Kraftverlauf auch bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen mit nur
geringen Abweichungen reproduzierbar. Dadurch wird eine zuverlässige Funktion der
Sicherheitseinrichtungen des Tores garantiert.
[0022] Die Erfindung wird nun mit ihren Merkmalen und Vorzügen anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispieles beschrieben. Die Merkmale dieses Ausführungsbeispieles sind,
soweit nicht anders erwähnt, als erfindungswesentlich anzusehen.
[0023] Die Beschreibung erfolgt in bezug auf die beigefügte Zeichnung. Darin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische, schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Öffnen und Schließen von Kipptoren;
Fig. 2 eine perspektivische Explosionszeichnung des Ausführungsbeispieles gemäß Fig.
1;
Fig. 3 ein Kipptor, bei welchem die Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 angewandt werden
kann, in geschlossener Stellung;
Fig. 4 ein Kipptor, auf welches die Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 angewendet werden
kann, in geöffneter Stellung.
[0024] Zur Verdeutlichung der Problematik der Erfindung wird zunächst auf die Fig. 3 und
4 verwiesen.
[0025] Die Fig. 3 zeigt ein Kipptor mit einem Torblatt 1 in geschlossener Stellung. An den
Seitenkanten des Torblattes sind, in dessen unterem Bereich, Laufrollen 2 angebracht,
die in vertikalen Führungsschienen 3 gleiten. Im Mittelbereich des Tores ist das Torblatt
an einem Gelenk 4 mittels einer Kurbel 5 angelenkt, die, im geschlossenen Zustand
des Torblattes 1, parallel zu diesem verläuft, und oberhalb der Oberkante des Torblattes
an einem Gelenk 6 angelenkt ist. Mit dem Torblatt wird eine Toröffnung 7 mit Seitenwänden
8 verschlossen.
[0026] Oberhalb der Oberkante des Torblattes 1 ist eine horizontale Gleitschiene 10 eines
(ansonsten nicht dargestellten) Torantriebes zu sehen, auf der ein Schlitten 11 gleitet.
[0027] In Fig. 4 ist das Torblatt 1 des Kipptores gemäß Fig. 3 in seinem vollständig geöffneten
Zustand zu sehen. Das Torblatt befindet sich in einer horizontalen Lage und schließt
somit einen senkrechten Winkel, angedeutet mit Bezugszeichen 14, zu den Führungsschienen
3 ein.
[0028] Wird nun der Schlitten 11 des Torantriebes über eine gestrichelt dargestellte Verbindungsstange
13 mit dem Torblatt verbunden, ergibt sich folgendes: Da die Verbindungsstange, um
den Bewegungen des Schlittens und des Torblattes folgen zu können, sowohl im Schlitten
als auch am Torantrieb gelenkig über Gelenke 15 bzw. 16 befestigt sein muß, kann über
den Schlitten auf das Torblatt nur eine Kraft im wesentlichen in horizontaler Richtung
ausgeübt werden, wie dies durch den Pfeil 17 angedeutet ist. Durch diese Kraft werden
die Laufrollen, wie dies mit dem Pfeil 18 dargestellt ist, senkrecht auf die Seitenwände
der Führungsschienen 3 gedrückt. Das Torblatt kann aufgrund dieses Kraftverlaufes
nicht in eine gekippte oder vertikale Stellung zurückgebracht werden, gleichgültig,
wie groß die in horizontaler Richtung wirkende Kraft ist.
[0029] Diese Schwierigkeiten werden mittels einer Vorrichtung überwunden, wie sie in den
Fig. 1 und 2 dargestellt ist.
[0030] Wie in Fig. 1 zu sehen ist, weist die Vorrichtung einen insgesamt mit 20 bezeichneten,
an sich bekannten, mechanischen Torantrieb auf, der über eine sich in horizontaler
Richtung oberhalb des Tores erstreckende Gleitschiene 10 verfügt. Die Gleitschiene
10 ist, beim Ausführungsbeispiel, im Querschnitt vierkantförmig und so angeordnet,
daß die Diagonalen, die die Kanten im Querschnitt verbinden, exakt horizontal bzw.
vertikal stehen. An dem dem Torblatt 1 abgewandten Ende der Gleitschiene 10 befindet
sich ein Gehäuse 22, in dem, in den Einzelheiten nicht dargestellt, ein elektrisch
betätigter Antriebsmotor befestigt ist, der über ein Getriebe ein Ritzel antreibt,
über das eine Kette 24 in Antriebsverbindung geführt ist. Die Kette 24 ist zu beiden
Seiten der Gleitschiene 10 entlang geführt und wird, an dem dem Torblatt zugewandten
Ende der Gleitschiene, über ein, nicht dargestelltes, Ritzelrad umgelenkt. Im Gehäuse
ist weiterhin die elektrische Stromversorgung untergebracht, die durch einen elektrischen
Stecker 26 symbolisiert ist, und es befinden sich dort Schalteinrichtungen usw., die
durch einen Betätigungsschalter 27 symbolisiert werden. Weiterhin ist im Gehäuse,
nicht dargestellt, der Empfänger einer Funkfernsteuerungeinrichtung vorgesehen, durch
den die Torsteuerung von außerhalb des Tores drahtlos betätigt werden kann.
[0031] Es ist darauf hinzuweisen, daß statt des dargestellten mechanischen Torantriebes
20 auch alle anderen Arten von Torantrieben verwendet werden können, die eine lineare,
im wesentlichen horizontale Bewegung eines Schlittenelementes bewirken. Z.B. kann
der Torantrieb, wie in dem DE-GM 90 01 074 gezeigt, statt einer Kette ein Zugseil
aufweisen. Es ist auch möglich, einen Torantrieb zu verwenden, bei dem sich der Antriebsmotor
selbst auf einer geeigneten Einrichtung bewegt.
[0032] Auf der Gleitschiene 10 ist eine Spanneinrichtung 30 angeordnet, die zwei Kettenspanner
31, 32 zum Einstellen der Kettenspannung aufweist. Weiterhin ist auf der Gleitschiene
10 der Schlitten 11 geführt, der (was in der Figur nicht dargestellt ist) mit der
Kette verbunden ist und durch die Kette hin- und herbewegt wird. Der Schlitten 11
besteht aus zwei im wesentlichen symmetrisch zueinander gestalteten Hälften, die die
vierkantförmige Gleitschiene umschließen.
[0033] Am Schlitten ist mittels eines Gelenkes 36 eine Zugstange 38 befestigt, die als Kniehebel
ausgebildet ist. Der Kniehbel ist vorne im Bereich 38a auf der zum Schlitten hinweisenden
Seite abgeschrägt, was einem später noch beschriebenen Zweck dient.
[0034] Die Verbindung zwischen diesem Kniehebel 38 und dem Torblatt 1 erfolgt über eine
in ihrer Gesamtheit mit 40 bezeichnete Hebelanordnung, die an der Innenseite des Torblattes
befestigt ist und die sich im wesentlichen senkrecht zur Ebene des Torblattes erstreckt.
[0035] Die Hebelanordnung weist einen ersten Hebel 42 auf, der aus zwei einzelnen Laschen
43, 44 besteht.
[0036] Dieser erste Hebel ist über einen Bolzen 45 an einem U-Profil 46 drehbar gelagert.
Der Abstand der beiden Laschen 43, 44 wird durch eine Rolle 48 sichergestellt, die
ebenfalls drehbar auf dem Bolzen 45 gelagert ist. Das U-Profil 46 und der Bolzen 45
bilden ein erstes Lager 49 der Hebelanordnung 40.
[0037] Das U-Profil 46 ist in vertikaler Richtung am Torblatt 1 montiert, wobei aus Gründen
der Vereinfachung die Befestigungselemente nicht dargestellt sind.
[0038] Am unteren Ende des U-Profiles 46 ist mit einem zweiten Bolzen 51 ein zweiter Hebel
52 angelenkt. Das U-Profil 46 und der Bolzen 51 bilden ein zweites Lager 53.
[0039] Der Hebel 52 besteht aus zwei ineinandergeschobenen Vierkantrohren 57 und 58. Dabei
sind die Außenabmessungen des unteren Vierkantrohres 57 mit kleinerem Durchmesser
und die Innenabmessungen des zweiten Vierkantrohres 58 mit größerem Durchmesser so
aufeinander abgestimmt, daß das erste Vierkantrohr 57 im zweiten Vierkantrohr 58 längsverschieblich
ist, daß aber keine größeren axialen Winkelbewegungen zwischen den beiden Vierkantrohren
auftreten können. D.h., daß die Längsachsen der Vierkantrohre immer im wesentlichen
fluchten. Dadurch wird es möglich, mit diesen Vierkantrohren ein Moment zu übertragen.
[0040] An seinem dem Lager 53 abgewandten Ende weist das obere Vierkantrohr 58 zwei längsverlaufende
Schlitze 60 auf, durch die ein Bolzen 62 mit verdicktem Kopf geführt ist. Der Bolzen
62 wird durch einen Splint 63 gesichert. An den Laschen 43, 44 des ersten Hebels 42
sind ebenfalls längsverlaufende Schlitze 65 vorgesehen, deren Breite, wie die Breite
der Schlitze 60, geringfügig größer ist als der Durchmesser des Bolzens 62. Über diese
Schlitze 65 werden die Laschen 43, 44 des ersten Hebels 42 über den Bolzen 62 mit
den Schlitzen 60 des Vierkantrohres verbunden. Dabei kann der Bolzen jeweils die Schlitze
entlanggleiten.
[0041] Am oberen Vierkantrohr 58 ist ein dritter Hebel 72 angeordnet. Die Verbindung dieses
Hebels 72 mit dem Hebel 58 erfolgt über eine Schweißnaht 71. Der dritte Hebel 72 ist
so angebracht, daß er innerhalb der Ebene liegt, die durch das U-Profil 46, den ersten
Hebel 42 und den dritten Hebel 52 gebildet ist. Er ragt vom dritten Hebel 52 in Richtung
auf das U-Profil 46 weg oder anders ausgedrückt: er durchschneidet im geometrischen
Sinn das durch ersten Hebel, zweiten Hebel und U-Profil gebildete Dreieck.
[0042] Der dritte Hebel 72 besteht ebenfalls aus zwei Vierkantrohren 74, 75, wobei das untere
Vierkantrohr 74, welches am dritten Hebel angeschweißt ist, den größeren Querschnitt
aufweist. Am oberen Ende des unteren Vierkantrohres 74 befindet sich eine Bohrung
77, in die eine Schraubverbindung 78 eingreift. Am oberen Vierkantrohr 75 befinden
sich entsprechend angeordnete Bohrungen 80, durch die das obere Vierkantrohr 75 über
die Schraubverbindung 78 fest mit dem unteren Vierkantrohr 74 verbunden ist.
[0043] Im oberen Bereich des oberen Vierkantrohres 75 sind zwei Laschen 82 fest angeschweißt,
die eine Bohrung 83 zur Aufnahme eines Bolzens 84 aufweisen, der in der Bohrung 83
durch einen Splint 85 gesichert ist. Die Bohrung 83 und der Splint 85 dienen zur Verbindung
des dritten Hebels 72 mit dem Kniehebel 38, und zwar in gelenkiger Weise durch dessen
Bohrung 39.
[0044] Das untere Vierkantrohr 74 des dritten Hebels 72 entspricht in seinen Abmessungen
dem oberen Vierkantrohr 58 des zweiten Hebels 52. Da die Laschen 43, 44 außerhalb
des Vierkantrohres 52 befestigt sind, wobei zur Vergrößerung des Abstandes zwischen
Laschen und Vierkantrohren zusätzlich Scheiben 64 vorgesehen sind, kann sich der dritte
Hebel zwischen den Laschen 43, 44 frei bewegen.
[0045] An der einen Lasche 42 ist, von der Hebelanordnung nach außen ragend, ein Winkel
90 mit Schrauben 91 festgeschraubt. Dieser Winkel weist eine Bohrung 93 auf, in der
eine hohle Stellschraube 94, die über Muttern 95, 96 verstellbar ist, aufgenommen
ist. Die Funktion dieses Winkels und dieser Stellschraube wird nachfolgend noch erläutert.
[0046] Mit der vorstehend beschriebenen Hebelanordnung ist es möglich, ein Kipptor durch
einen mechanischen Torantrieb mit einem linear sich bewegenden Schlitten zu öffnen,
auch wenn ein Drehmoment erforderlich ist, um das Kipptor aus seinen Totpunktlagen
zu bewegen. Dies wird aus der nachfolgenden Funktionsbeschreibung deutlich, die insbesondere
den Beginn des Öffnungshubes, das Ende des Öffnungshubes, den Beginn des Schließhubes
und das Ende des Schließhubes beschreibt.
[0047] Zu Beginn des Öffnungshubes befindet sich die Hebelanordnung 40 im wesentlichen in
der Stellung, die in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist.
[0048] Durch den Schlitten 11 und den Hebel 38 wird eine Zugkraft auf den Bolzen 84 des
dritten Hebels 72 ausgeübt, die im wesentlichen horizontal und vom Torblatt weg wirkt.
Die Kraft wird über die Schweißverbindung 71 auf den zweiten Hebel 52 übertragen und
bewirkt eine entsprechende Zugkraft im ersten Hebel 42. Aufgrund der beidseitigen
gelenkigen Lagerung des Hebels 42 wirkt diese Zugkraft in Längsrichtung des Hebels
42.
[0049] Infolge der Zugkraft in Richtung des ersten Hebels 42 kippt das Tor ohne Probleme
aus seiner ersten Totpunktlage in eine dazu angewinkelte Stellung und die Laufrollen
bewegen sich innerhalb der Führungsschienen 3 vertikal nach oben, während die obere
Torkante 9 in Richtung auf das Gehäuse 22 des Torantriebes zu bewegt wird.
[0050] Durch den Kraftangriff am Bolzen 84 und die starre Schweißnaht 71 wirkt weiterhin
auf den zweiten Hebel 52 ein Drehmoment, welches in der Darstellung gemäß Fig. 1 und
2 in entgegengesetzter Uhrzeigerrichtung wirkt. Dieses Drehmoment wird als Biegemoment
entlang des zweiten Hebels 52 übertragen und bewirkt im Lager 53 eine auf die Außenseite
des Torblattes gerichtete Kraftkomponente. Da auf das erste Lager 49 durch die Zugkraft
des ersten Hebels 42 eine nach innen weisende Kraft wirkt, entsteht insgesamt ein
im ersten und zweiten Lager angreifendes Kräftepaar, das ein Drehmoment auf das Torblatt
aufbringt.
[0051] Im weiteren Verlauf des Öffnungshubes kippt das Tor immer mehr und die Hebelanordnung
40 ändert aufgrund der weiterhin horizontal wirkenden Kraft des Schlittens 11 die
winkelmäßige Zuordnung der einzelnen Hebel zueinander, und zwar wird mit fortschreitendem
Öffnungshub der Winkel 101 zwischen dem U-Profil 46 und dem zweiten Hebel 52 immer
kleiner. Gleichzeitig verlängert sich der zweite Hebel 52, indem die Rohrteile 58
und 57 immer weiter auseinandergezogen werden. Der Winkel 102 zwischen erstem Hebel
und U-Profil wird größer und der Winkel 104 zwischen erstem Hebel und zweitem Hebel
wird ebenfalls immer kleiner.
[0052] Im letzten Bereich des Öffnungshubes kann der dritte Hebel 72 mit seinem unteren
Vierkantrohr 74 schließlich an der Rolle 48 anliegen. Gleichzeitig stößt der abgeschrägte
Bereich 38a des Kniehebels 38 an das Vierkantrohr an, um dadurch eine weitere Aufwärtsbewegung
des Hebels 38 zu verhindern. Das Tor gleitet nun ohne wesentlichen Anstieg der horizontalen
Zugkraft, in seine zweite, obere horizontale Totpunktstellung.
[0053] Zu beachten ist, daß das obere Ende des dritten Hebels 72, welches über die Bohrung
83 und den Bolzen 84 mit dem Kniehebel 38 verbunden ist, im letzten Bereich des Öffnungshubes
und in der oberen Totpunktlage höher liegt, als die obere Torkante 9. Anders ausgedrückt,
ist der Abstand vom Bolzen 84 zur Gleitschiene 10 geringer, als der Abstand zwischen
der Gleitschiene und der oberen Torkante 9.
[0054] Der Schließhub aus der horizontalen, oberen Totpunktlage läuft folgendermaßen ab:
Der Schlitten 11 bewegt sich nach vorne auf das Torblatt zu und drückt mit dem Kniehebel
38 auf das obere Ende des zweiten Hebels 72. Durch diese Bewegung gleitet der Bolzen
62 im Schlitz 60 im zweiten Hebel 52. Der dritte Hebel 72, der beim Öffnungshub nicht
unbedingt an der Rolle 48 anliegen muß, kommt nun in jedem Fall in Kontakt mit der
Rolle und erzeugt somit eine vertikale Kraftkomponente, die das hintere Ende des Tores
nach oben drückt. Dadurch wird das Torblatt insgesamt gekippt und bewegt sich aus
seiner oberen Totpunktstellung.
[0055] Sobald der Bolzen 62 in den Schlitzen 60 die Endstellung erreicht hat, d.h. die Position,
die der Position in Fig. 2 entgegengesetzt ist, entsteht weiterhin durch die Hebelanordnung
40 ein Drehmoment auf das Tor, welches nun in Richtung des Uhrzeigersinns (gemäß der
Darstellung in den Fig. 1 und 2) wirkt, und somit in Richtung auf die Schließstellung
des Tores hin. Die Laufrollen 2 des Torblattes bewegen sich in den vertikalen Führungsschienen
3 nach unten, wodurch sich die Winkel der Hebelanordnung 40 entsprechend ändern. Nun
wird der Winkel 101 zwischen U-Profil und zweitem Hebel 52 wieder größer und der Winkel
102 zwischen U-Profil und erstem Hebel 42 entsprechend geringer. Schließlich befindet
sich das Tor wieder in seiner vollständig geschlossenen Stellung.
[0056] Der Abstand der Bolzen 45, 51, d.h. der Abstand des zweiten Lagers 53 vom ersten
Lager 49, die Länge des ersten Hebels 42, die Länge des zweiten Hebels 52, die Länge
des dritten Hebels 72, der Winkel 105 zwischen drittem Hebel und zweitem Hebel und
die Länge der Schlitze 60 werden so bemessen, daß während des Öffnungs- und des Schließhubes
jeweils eine Kraft und ein Moment auf das Tor wirkt, das ausreichend ist, um die Öffnungs-
und Schließfunktion sicherzustellen. Die Länge der Schlitze 60 ist im wesentlichen
Maße von dem gewählten Winkel 105 zwischen zweitem und drittem Hebel abhängig. Zu
bevorzugen ist hier ein Winkel von zwischen 20
o und 40
o, besonders zu bevorzugen ein Winkel von ungefähr 30
o. Beim einem Winkel von 30
o beträgt die Länge der Schlitze 60 im zweiten Hebel vorzugsweise ungefähr 70 bis 90
mm.
[0057] Die Schlitze 65 in den Laschen 43, 44 des zweiten Hebels 42 beeinflussen zwar die
Kinematik des Öffnungs- und Schließhubes, die Funktion der Hebelanordnung 40 wäre
aber auch gewährleistet, wenn der Hebel 42 mit dem Bolzen 62 statt über Schlitze über
eine Bohrung verbunden wäre, die lediglich eine Drehbewegung in bezug auf den Bolzen
62 und den zweiten Hebel 52 ermöglichen würde.
[0058] Tatsächlich sind die Schlitze 65 aus einem anderen Grund vorgesehen, und zwar im
Zusammenwirken mit dem vorstehend beschriebenen Winkel 90.
[0059] Kipptore der hier in Rede stehenden Art sind üblicherweise mit einer Verriegelungseinrichtung
gegen unbefugtes oder ungewolltes Öffnen verschlossen, die im Stand der Technik bekannt
ist und hier nicht näher dargestellt zu werden braucht. Die Verriegelungseinrichtung
wird über eine Betätigungseinrichtung, beispielsweise einen Hebel oder dgl., betätigt.
Diese Betätigungseinrichtung kann nun mittels eines Bowdenzuges, d.h. einem Spiralkabel,
in dessem Inneren ein Drahtseil geführt ist, mit dem Winkel 90 verbunden werden. Dabei
wird die äußere Hülle des Spiralkabels von der Schraube 94 aufgenommen, während das
Drahtseil durch die Bohrung der Schraube 94 und die Muttern 95, 96 geführt ist, und
(was in Fig. 2 nicht dargestellt ist), mit dem Bolzen 62 verbunden wird.
[0060] Am Ende des Schließhubes befindet sich der Bolzen 62 in einer Endlage in den Schlitzen
65, die der der in Fig. 2 dargestellten entgegengesetzt ist. Zu Beginn des Öffnungshubes
gleitet der Bolzen 62 dann zunächst die Schlitze 65 entlang, bis er in der in Fig.
2 dargestellten Endlage an das andere Ende der Schlitze anstößt. Dabei wird das Drahtseil
des Bowdenzuges relativ zu dessen Hülle bewegt, wodurch die Verriegelung gelöst wird.
Zu beachten ist, daß durch diese Maßnahme das Lösen der Verriegelung erfolgt, bevor
das Torblatt 3 selbst bewegt wird. Es wird also hier ein äußerst einfacher und wirksamer
Mechanismus geschaffen, um die Verriegelungseinrichtungen zuverlässig lösen zu können.
[0061] Die Länge der Schlitze 65 ist dem üblichen Hub der Verriegelungseinrichtungen oder
Verriegelungshaken angepaßt und beträgt vorzugsweise zwischen 20 bis 30 mm.
[0062] Wie vorstehend erläutert, besteht ein Teilaspekt der Aufgabe der hier beschriebenen
Erfindung darin, eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Kipptoren zu schaffen,
die auf einfache Weise an die Kinematik und Kinetik unterschiedlicher Kipptore angepaßt
werden kann.
[0063] Dies wird durch die vorliegende Erfindung dadurch gelöst, daß sich die beschriebene
Hebelanordnung 40 für eine Anpassung der beschriebenen Art besonders eignet.
[0064] Die erste Anpassungsmöglichkeit in bezug auf die Kinematik und Kinetik des Tores
ist die Veränderung des Abstandes zwischen dem oberen Lager 49 und dem unteren Lager
53.
[0065] Dies kann, wie in Fig. 2 dargestellt, dadurch geschehen, daß im U-Profil 46 eine
Vielzahl von Bohrungen 120 im Abstand zueinander vorgesehen sind, die den Bolzen 51
aufnehmen können und damit das untere Ende des zweiten Hebelarmes 52 lagern. Durch
die Veränderung des Abstandes zwischen den beiden Lagern wird eine Veränderung der
Kinematik der Hebelanordnung 40 erreicht.
[0066] Eine weitere Verstellmöglichkeit ist durch die Veränderung der Länge des dritten
Hebels gegeben. Wie bereits dargestellt, besteht der dritte Hebel aus einem größeren
Vierkantrohr 74 und einem darin eingeschobenen Vierkantrohr mit kleinerem Querschnitt
75. Die Fixierung der beiden Teile zueinander erfolgt über eine Schraubverbindung
78. Im oberen Teil 75 des dritten Hebels sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich, eine Vielzahl
von Bohrungen 80 vorgesehen. Dadurch wird es möglich, auch die Länge des dritten Hebels
an die jeweiligen kinematischen Erfordernisse anzupassen. Weiterhin ist es dadurch
auch möglich, die Hebelanordnung an unterschiedliche Distanzen zwischen der oberen
Torkante 9 und der Gleitschiene 10 anzupassen.
[0067] Wie vorstehend ebenfalls dargestellt, ist es gemäß den Sicherheitsvorschriften vieler
Nationalstaaten erforderlich, daß das Torblatt bei einem Ausfall der mechanischen
Öffnungs- und Schließvorrichtung sich auch manuell öffnen und schließen läßt. Dazu
muß jedoch der mechanische Torantrieb und das Tor entkoppelt werden, da die Selbsthemmung
insbesondere im Getriebe des mechanischen Torantriebes so hoch ist, daß das Öffnen
des Tores im unentkoppelten Zustand nicht möglich ist.
[0068] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist am Torblatt 1 ein Schloß
130 vorgesehen, welches von außen in üblicher Weise mit einem Drehhebel betätigbar
ist, der über eine entsprechende Schließeinrichtung gesperrt werden kann. Der Drehhebel
ist unmittelbar mit einer Platte 131 verbunden, an der das Seil 134 eines Bowdenzuges
befestigt ist. Die Außenhülle 136 des Bowdenzuges, die in üblicher Weise aus einem
Spiralkabel besteht, ist mit ihrem Ende mit einem (nicht dargestellten) Winkel und
einer Einstellschraube, ähnlich dem Winkel 90 und der Einstellschraube 94, am Torblatt
1 befestigt. Der Bowdenzug ist zum Schlitten 11 geführt, wobei das Drahtseil des Bowdenzuges
mit einer Verriegelungseinrichtung 138 verbunden ist. Beim Drehen des Drehhebels des
Schlosses 130 dreht sich auch die Platte 131, wodurch das Drahtseil 134 nach unten
bewegt wird. Dadurch wird der Schlitten 11 in bezug auf die mechanische Antriebseinrichtung
entriegelt und kann entlang der Gleitschiene 22 gleiten. Die dazu erforderlichen Kräfte
sind so gering, daß sie beim manuellen Öffnen und Schließen des Tores ohne weiteres
vom Benutzer aufgebracht werden können.
[0069] Die vorliegende Erfindung schafft durch die besondere Gestaltung der Hebelanordnung
40 die Möglichkeit, ein Torblatt 1 eines Kipptores auf einfache Weise mit einer mechanischen
Antriebseinrichtung mit einem sich linear bewegenden Betätigungselement zu öffnen
und zu schließen. Während des eigentlichen Öffnungshubes und des Schließhubes drehen
sich die Hebel in ihren Gelenken. Die Linearverschiebung der beiden Teile 57 und 58
des zweiten Hebels 52 bereitet keine Schwierigkeiten, da das innere Vierkantrohr 57
mit größerer Länge innerhalb des Vierkantrohres 58 geführt ist, so daß die Möglichkeit
eines Verklemmens gänzlich ausgeschlossen werden kann. Die Längenverschieblichkeit
dieser beiden Teile zueinander wird auch nicht durch unterschiedliche geometrische
Ausgestaltungen des Tores beeinträchtigt.
[0070] Die Hebelanordnung 40 erlaubt es somit, eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen
von Kipptoren sehr betriebssicher und mit reproduzierbarem Kraftverlauf zu gestalten.
1. Vorrichtung zum Öffnen von Kipptoren, welche ein Torblatt (1) aufweisen, das zwischen
einer ersten, im wesentlichen senkrechten, geschlossenen Position in eine im wesentlichen
waagrechte Position bewegbar ist, sowie eine sich im wesentlichen horizontal oberhalb
des Torblattes bewegende Betätigungseinrichtung (11), die einen Öffnungs- und Schließhub
ausführen kann, wobei diese Vorrichtung eine Hebelanordnung (40) aufweist, die mit
dem Torblatt und der Betätigungseinrichtung verbunden ist, und die im wesentlichen
innerhalb einer Ebene liegt, die senkrecht zum Torblatt (1) ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese Hebelanordnung ein erstes Lager (49) aufweist, welches in der Schließstellung
des Torblattes in dessen oberen Bereich (9) angeordnet ist, sowie
ein zweites Lager (53), welches in der Schließstellung des Torblattes unterhalb des
ersten Lagers (49) und im Abstand zu diesem angeordnet ist,
einen ersten Hebel (42), dessen eines Ende gelenkig mit dem ersten Lager verbunden
ist,
einen zweiten Hebel (52) mit veränderlicher Länge, dessen eines Ende gelenkig mit
dem zweiten Lager (53) verbunden ist,
ein Verbindungsgelenk (60, 65, 62), durch welches das andere Ende des ersten (42)
und das andere Ende des zweiten Hebels (52) miteinander verbunden sind, wobei dieses
Verbindungsgelenk zumindest in Beziehung zum zweiten Hebel verschieblich ist, so daß
die beiden Lager und dieses Verbindungsgelenk die Ecken eines veränderlichen Dreiecks
bilden,
einen dritten Hebel, dessen eines Ende gelenkig mit der Betätigungseinrichtung verbunden
ist und dessen anderes Ende starr mit dem zweiten Hebel in einem Bereich verbunden
ist, dessen Abstand zum zweiten Lager sich ändert, wenn sich die Länge des zweiten
Hebels ändert, wobei der zweite Hebel und dieser dritte Hebel einen starren Winkel
(105) miteinander einschließen, der derart gewählt ist, daß sich die senkrechten Projektionen
des ersten Hebels und des dritten Hebels auf diese Ebene schneiden,
wobei der Abstand der beiden Lager (49, 53), die Länge der Hebel (42, 52, 72), die
Verschieblichkeit des Verbindungsgelenkes, die Längenveränderlichkeit des zweiten
Hebels (52), der Befestigungsbereich des dritten Hebels (72) am zweiten Hebel (52)
und der starre Winkel (105) zwischen dem zweiten Hebel und dem dritten Hebel so gewählt
sind, daß zumindest in einem letzten Abschnitt des Öffnungshubes im unteren Bereich
des Tores eine vertikal nach oben gerichtete Kraftkomponente und zumindest in einem
ersten Abschnitt des Schließhubes im unteren Bereich des Tores eine vertikal nach
unten gerichtete Kraftkomponente wirksam ist
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Hebel (72) in einem ersten Bereich des Schließhubes auf dem Lager
(49) aufliegt.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Lager (49) ein Stützelement, vorzugsweise eine drehbar gelagerte Rolle,
aufweist, welches den dritten Hebel (72) in diesem ersten Bereich des Schließhubes
abstützt.
4. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein U-Profil (46) vorgesehen ist, welches mit seinem Basisteil mit dem Torblatt
(1) verbunden ist und dessen Schenkel von zumindest zwei, im vertikalen Abstand zueinander
angeordneten Bohrungen durchdrungen werden, die einen ersten Bolzen (45) und einen
ersten Bolzen (51) aufnehmen und das erste Lager (49) und das zweite Lager (53) bilden.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das U-Profil mehr als zwei die Schenkel durchdringende Bohrungen aufweist, so
daß der Abstand zwischen dem ersten Lager (49) und dem zweiten Lager (53) veränderbar
ist.
6. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Hebel (42) durch zwei im Abstand zueinander angeordnete Laschen (43,
44) gebildet ist.
7. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Hebel (52) zwei Vierkantrohre aufweist, wobei der Außenquerschnitt
des ersten Vierkantrohres (57) und der Innenquerschnitt des zweiten Vierkantrohres
(58) so bemessen sind, daß das erste Vierkantrohr (57) innerhalb des zweiten Vierkantrohres
(58) gleiten kann, ohne daß größere Winkeländerungen zwischen dem einen und dem anderen
Vierkantrohr auftreten.
8. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschieblichkeit des Verbindungsgelenkes, welches den ersten Hebel (42)
und den zweiten Hebel (52) miteinander verbindet, durch Längsschlitze (60) bewirkt
wird, die im zweiten Hebel (52) angeordnet sind.
9. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Hebel (72) ein unteres Vierkantrohr (74) aufweist, welches mit einem
oberen Vierkantrohr (75) verschraubt ist, wobei die Schraubverbindung zwischen dem
unteren Vierkantrohr (74) und oberen Vierkantrohr (75) so gestaltet ist, daß die Länge
des dritten Hebels (72) veränderbar ist.
10. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Hebel (42) im Verbindungsbereich zum zweiten Hebel (52) Längsschlitze
(65) aufweist, und daß weiterhin am ersten Hebel (42) eine Aufnahmeeinrichtung vorgesehen
ist, welche die Außenhülle eines aus einer Außenhülle und einem Innenseil bestehenden
Bowdenzuges aufnimmt, wobei das andere Teil am Verbindungsgelenk zwischen dem ersten
Hebel und dem zweiten Hebel angeordnet ist.
1. A device for opening up-and-over doors comprising a door panel (1) which is movable
between a first, substantially vertical, closed position into a substantially horizontal
position and an actuating device (11) moving substantially horizontally above the
door panel, which can perform an opening and a closing stroke, said device having
a lever system (40) which is connected to the door panel and to the actuating device
and which lies substantially within a plane which is perpendicular to the door panel
(1),
characterised in that
- said lever system comprises a first bearing (49) which in the closed position of
the door panel is located in the upper region (9) thereof, and
- a second bearing (53) which in the closed position of the door panel is located
below the first bearing (49) and spaced therefrom,
- a first lever (42), one end of which is hinged to the first bearing,
a second lever (52) of variable length, one end of which is hinged to the second
bearing (53),
- a connecting link (60, 65, 62) by means of which the other end of the first lever
(42) and the other end of the second lever (52) are connected together, said connecting
link being displaceable at least with respect to the second lever, so that the two
bearings and said connecting link form the corners of a variable triangle,
- a third lever, one end of which is hinged to the actuating device and the other
end of which is rigidly connected to the second lever in a region the distance of
which from the second lever varies when the length of the second lever varies, the
second lever and said third lever including between them a fixed angle (105) which
is selected such that the perpendicular projections of the first lever and of the
third lever on to the said plane intersect,
- the distance apart of the two bearings (49, 53), the lengths of the levers (42,
52, 72), the displaceability of the connecting link, the variability in length of
the second lever (52), the fixing region of the third lever (72) to the second lever
(52) and the fixed angle (105) between the second lever and the third lever being
selected such that at least in a last part of the opening stroke a vertically upwardly
directed component of force is acting in the lower region of the door, and at least
in a first part of the closing stroke a vertically downwardly directed component of
force is acting in the lower region of the door.
2. A device according to claim 1, characterised in that in a first part of the closing
stroke the third lever (72) is supported by the bearing (49).
3. A device according to claim 2, characterised in that the first bearing (49) has a
supporting element, preferably a rotatably mounted roller, which supports the third
lever (72) in said first part of the closing stroke.
4. A device according to at least one of claims 1 to 3, characterised in that a U-section
(46) is provided which is connected by its base part to the door panel (1) and of
which the limbs are pierced by at least two bores spaced apart vertically from one
another which receive a first bolt (45) and a first bolt (51) and form the first bearing
(49) and the second bearing (53).
5. A device according to claim 4, characterised in that the U-section has more than two
bores piercing its limbs, so that the distance between the first bearing (49) and
the second bearing (53) is variable.
6. A device according to at least one of claims 1 to 5, characterised in that the first
lever (42) is made up of two straps (43, 44) spaced apart from one another.
7. A device according to at least one of claims 1 to 6, characterised in that the second
lever (52) comprises two square tubes, the dimensions of the external cross-section
of the first square tube (57) and of the internal cross-section of the second square
tube (58) being such that the first square tube (57) can slide inside the second square
tube (58) without any great angular change occurring between the one square tube and
the other.
8. A device according to at least one of claims 1 to 7, characterised in that the displaceability
of the connecting link which connects the first lever (42) and the second lever (52)
together is brought about by means of longitudinal slits (60) which are located in
the second lever (52).
9. A device according to at least one of claims 1 to 8, characterised in that the third
lever (72) comprises a lower square tube (74) which is screwed to an upper square
tube (75), the form of the screwed connection between the lower square tube (74) and
the upper square tube (75) being such that the length of the third lever (72) is variable.
10. A device according to at least one of claims 1 to 9, characterised in that the first
lever (42) has longitudinal slits (65) in the connecting region to the second lever
(52), and that in addition a receiving device is provided on the first lever (42)
which receives the outer sleeve of a Bowden cable consisting of an outer sleeve and
an inner cable, the other part being located on the connecting link between the first
lever and the second lever.
1. Dispositif pour ouvrir les portes basculantes qui présentent un panneau de porte (1)
qui peut se déplacer d'une première position fermée, sensiblement verticale, à une
position sensiblement horizontale, ainsi qu'un dispositif d'actionnement (11) se déplaçant
sensiblement horizontalement au-dessus du panneau de la porte, qui peut décrire une
course d'ouverture et de fermeture, ce dispositif présentant une tringlerie (40) qui
est reliée au panneau de la porte et au dispositif d'actionnement et qui se trouve
sensiblement dans un plan qui est perpendiculaire au panneau (1) de la porte,
caractérisé en ce que
cette tringlerie présente un premier palier (49) qui, dans la position de fermeture
du panneau de le porte, est disposé dans la région supérieure (9) de ce panneau,
un deuxième palier (53) qui, dans la position de fermeture du panneau de la porte,
est disposé au-dessous du premier palier (49) et à distance de celui-ci,
un premier levier (42) dont une extrémité est reliée de façon articulée au premier
palier,
un deuxième levier (52) de longueur variable dont une extrémité est reliée au deuxième
palier (53) de façon articulée,
une articulation de liaison (60, 65, 62) par laquelle l'autre extrémité du premier
levier (42) et l'autre extrémité du deuxième levier (52) sont reliées l'une à l'autre,
cette articulation de liaison étant mobile du moins par rapport au deuxième levier,
de sorte que les deux paliers et cette articulation de liaison forment les angles
d'un triangle variable,
un troisième levier dont une extrémité est reliée au dispositif d'actionnement de
façon articulée et dont l'autre extrémité est reliée rigidement au deuxième levier,
dans une région dont la distance au deuxième palier varie lorsque la longueur du deuxième
levier varie, le deuxième levier et ce troisième levier enfermant entre eux un angle
fixe (105) qui est choisi de manière que les projections verticales du premier levier
et du troisième levier se coupent sur ce plan, l'écartement des deux leviers (49,
53), la longueur des leviers (42, 52, 72), la mobilité de l'articulation de liaison,
la variabilité de la longueur du deuxième levier (52), la région de fixation du troisième
levier (72) sur le deuxième levier (52) et l'angle fixe (105) entre le deuxième levier
et le troisième levier étant choisi de manière qu'au moins dans un dernier segment
de la course d'ouverture, une composante de force dirigée verticalement vers le haut
agisse dans la région inférieure de la porte et de manière qu'au moins dans un premier
segment de la course de fermeture, une composante de force dirigée verticalement vers
le bas agisse dans la région inférieure de la porte.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le troisième levier (72)
s'appuie sur le palier (49) dans une première région de la course de fermeture.
3. Dispositif selon la revendication 2, caractérisé en ce que le premier palier (49)
présente un élément d'appui, de préférence un rouleau monté rotatif qui donne appui
au troisième levier (72) dans cette première région de la course de fermeture.
4. Dispositif selon au moins une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'il est
prévu un profilé en U (46) qui est relié au panneau (1) de la porte par sa partie
de base et dont les branches sont traversées d'au moins deux perçages disposés à un
certain écartement vertical l'un de l'autre, qui reçoivent un premier axe (45) et
un premier axe (51) et qui forment le premier palier (49) et le deuxième palier (53).
5. Dispositif selon la revendication 4, caractérisé en ce que le profilé en U présente
plus de deux perçages qui traversent ses branches, de sorte que l'écartement entre
le premier palier (49) et le deuxième palier (53) est variable.
6. Dispositif selon au moins une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le premier
levier (49) est formé de deux jumelles (43, 44) disposées à distance l'une de l'autre.
7. Dispositif selon au moins une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le deuxième
levier (52) présente deux tubes carrés, la section extérieure du premier tube carré
(57) et la section intérieure du deuxième tube carré (58) étant calculées de manière
que le premier tube carré (57) puisse coulisser à l'intérieur du deuxième tube carré
(58) sans qu'il ne se produise de grandes variations angulaires entre le premier tube
carré et l'autre tube carré.
8. Dispositif selon au moins une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que la mobilité
de l'articulation de liaison qui relie le premier levier (42) et le deuxième levier
(52) l'un à l'autre est déterminée par des fentes longitudinales (60) qui sont ménagées
dans le deuxième levier (52).
9. Dispositif selon au moins une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que le troisième
levier (72) comprend un tube carré inférieur (74) qui est boulonné à un tube carré
supérieur (75), la liaison boulonnée entre le tube carré inférieur (74) et le tube
carré supérieur (75) étant configurée de manière que la longueur du troisième levier
(72) soit variable.
10. Dispositif selon au moins une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que le premier
levier (42) présente des fentes longitudinales (65) dans la région de liaison avec
le deuxième levier (52) et en ce qu'en supplément, il est prévu sur le premier levier
(42) un dispositif récepteur qui reçoit la gaine extérieure d'un câble Bowden composé
d'une gaine extérieur et d'une âme intérieure, l'autre partie étant disposée à l'articulation
de liaison entre le premier levier et le deuxième levier.