(19)
(11) EP 0 662 550 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.07.1995  Patentblatt  1995/28

(21) Anmeldenummer: 94117070.6

(22) Anmeldetag:  28.10.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04G 11/36, E04B 5/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI NL

(30) Priorität: 11.01.1994 DE 9400337 U

(71) Anmelder: Eberle, Bernd
D-72661 Grafenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Eberle, Bernd
    D-72661 Grafenberg (DE)

(74) Vertreter: Steimle, Josef, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dreiss, Fuhlendorf & Steimle, Gerokstrasse 6
70188 Stuttgart
70188 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schalungselement


    (57) Bei einem Schalungselement, insbesondere zur Herstellung von Deckenrändern, Ringgurten usw. aus einem gießfähigen Baumaterial, mit einem im wesentlichen vertikal stehenden Isolierkörper (3), einem oder mehreren abgewickelten Armierungselement, wobei ein Schenkel (4) im Isolierkörper (3) verankert ist und ein dazu winklig stehender Abschnitt (30) als Auflage für das Schalungselement (1) dient, wobei das Armierungselement von einer Bewehrungsplatte (2) gebildet wird, und die Innenfläche (7) des Isolierkörpers (3) Ausnehmungen aufweist, wird eine innigere Verbindung zwischen dem eingegossenen Beton und dem Isolierkörper dadurch erreicht, daß die Ausnehmungen mit Hinterschneidungen für das gießfähige Baumaterial versehen sind, daß die Ausnehmungen vom Armierungselement durchsetzt sind und daß der Isolierkörper (3) geringfügig über das Auflager vorsteht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, welches z.B. bei der Herstellung von Deckenrändern, Ringgurten, Unterzügen und Stürzen usw. verwendet wird und mit einem gießfähigen Baumaterial, z.B. Beton auffüllbar ist.

    [0002] Eine Geschoßdecke bedarf bei der Herstellung üblicherweise einer Schalung für den Deckenrand, die nach der Fertigstellung der Geschoßwand angebracht wird. Zum Anbringen der Schalung wird üblicherweise die Wand in regelmäßigen Abständen durchbohrt, so daß an der Außenseite der Wand ein Schalungsbrett über Spannanker, welche durch die Bohrungen hindurchgeführt werden, befestigt werden kann. An der Innenseite dieses Schalungsbretts wird dann die Isolierung für den Deckenrand angebracht. Nach der Fertigstellung der Decke muß die Schalung entfernt werden. Als nachteilig wird angesehen, daß das Anbringen von Bohrungen an der Oberkante der fertiggestellten Wand, das Verspannen und Abdichten der einzelnen Schalungsbretter, das Befestigen der Isolierung, das spätere Ausschalen und das An- und Abfahren der Schalelemente sowie das Reinigen äußerst zeitaufwendig, kostenspielig und umständlich ist.

    [0003] Mit der DE 84 17 174 U1 ist ein Schalungselement bekannt geworden, welches ein winkelförmiges Armierungselement aufweist, bei dem beide Schenkel von einem ebenfalls winkelförmigen Isolierkörper ummantelt sind. Dabei dient der horizontale Abschnitt des Isolierkörpers als Auflager und weist Durchbrüche auf, durch die der Beton hindurchtreten kann. Als nachteilig hat sich bei diesem Schalungselement herausgestellt, daß die Auflagefläche des durch die Durchbrüche hindurchtretenden Betons relativ gering ist, was zu hohen Flächenpressungen führt, wodurch die darunterliegenden Ziegelsteine oder andere Baumaterialien, aus denen die Wand aufgebaut ist, beschädigt werden kann. Ferner hat sich bei diesem Schalungselement herausgestellt, daß die Verankerung des vertikalen Isolierelements mit dem eingegossenen Beton zwar vorhanden, jedoch unzureichend ist.

    [0004] Mit der DE 31 37 549 A1 ist ein weiteres Schalungselement zur Herstellung von Deckenrändern bekannt geworden, welches eine wesentlich geringere Flächenpressung aufweist, jedoch eine noch schlechtere Verankerung des vertikalen Isolierelements mit dem eingegossenen Beton besitzt. Außerdem besteht bei diesem Schalungselement die Gefahr, daß das als Auflager dienende Armierungselement nicht vollständig von Beton umgossen wird, so daß eine erhöhte Korrosionsgefahr besteht.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schalungselement der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daS ein innigere Verbindung zwischen dem eingegossenen Beton und dem Isolierkörper erzielt wird und daß eine geringere Korrosionsgefahr besteht.

    [0006] Diese Aufgabe wird bei einem Schalungselement der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruchs gelöst.

    [0007] Nach der Fertigstellung der Wand wird auf deren Oberseite das erfindungsgemäße Schalungselement aufgesetzt, indem der untere Abschnitt der Bewehrungsmatte an der Oberseite der Wand fixiert wird. Dabei sitzt dieser Abschnitt nicht direkt auf der Wand auf, sondern weist einen Abstand zu dieser auf. Zur Fixierung wird z.B. Zementspeis oder Klebeschaum verwendet, wobei das Auflager im Zementspeis bzw. in den Klebeschaum eingebettet wird. Der Isolierkörper schließt bündig mit der Außenfläche der Wand ab und bildet die Isolierung z.B. für den Deckenrand oder für einen Ringgurt, Sturzschalung oder Unterzug. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schalungselements wird darin gesehen, daß der Isolierkörper dadurch fest mit dem eingefüllten Beton verbunden wird, indem die Hinterschneidungen mit dem Beton ausgefüllt werden. Außerdem werden Abschnitte des in diesem Isolierkörper vorgesehenen Armierungselements von Beton umgossen und somit eine weitere Erhöhung der Verankerung erzielt. Beim erfindungsgemäßen Schalungselement ist das Auflager vollständig vom Beton umflossen und Teile des Armierungselements, welche im Isolierkörper vorgesehen sind, sind ebenfalls im Beton eingebettet.

    [0008] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Bewehrungsmatte eine Stahlbewehrung, insbesondere aus Baustahl oder verzinktem Stahl, eine Kunststoffbewehrung o.dgl. Demnach kann das Schalungselement auf die geforderten Festigkeiten bzw. Einsatzzwecke abgestimmt werden, so daß ein optimaler Einsatz möglich ist.

    [0009] Bevorzugt ist der Isolierkörper eine Hartschaumplatte, insbesondere aus Polystyrol-Hartschaum, PU-Hartschaum o.dgl.. Dabei kann der Isolierkörper durch die Wahl der Styropordichte die Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 oder 040 erreichen.

    [0010] Bei einem Ausführungsbeispiel ist der Isolierkörper um den einen Schenkel der Bewehrungsmatte herumgeschäumt. Dies hat den wesentlichen Vorteil, daß eine innige Verbindung der Bewehrungsmatte mit dem Isolierkörper besteht und daß die Verbindung von Isolierkörper und Bewehrungsmatte auf einfache Weise herstellbar ist.

    [0011] Dadurch daß der Isolierkörper den einen Schenkel der Bewehrungsmatte nach oben überragt ist sichergestellt, daß dieser vollständig im Isolierkörper eingebettet, d.h. vollständig umschäumt ist. Dabei kann der Isolierkörper den einen Schenkel mehr oder weniger weit überragen, was den Vorteil hat, daß der Isolierkörper auf die gewünschte Höhe abgeschnitten werden kann. Außerdem kann die Höhe des Isolierkörpers der genormten Dicke von Decken entspechen.

    [0012] Bei einem Ausführungsbeispiel ist der Winkel zwischen den beiden Schenkeln der Bewehrungsmatte im wesentlichen 90°.

    [0013] Ein optimales Anhaften des Verputzes auf der Außenseite des Isolierträgers wird dadurch erreicht, daß die Außenseite des Isolierkörpers mit einem insbesondere einfärbbaren oder eingefärbten Putzträger versehen ist. Dieser bildet einen Betonkontakt, auf den später der Putz mit oder ohne Armierung aufgetragen werden kann. Bei eingefärbten Putzträgern kann die Farbe so gewählt werden, daß sie der Farbe des Mauerwerks entspricht. Es können jedoch auch Kontrastfarben hierzu gewählt werden.

    [0014] Als besonders vorteilhaft wird angesehen, daß die Stirnseiten des Isolierkörpers mit einem Teil einer Nut-Feder-Verbindung ausgestattet sind. Auf diese Weise werden die Stoßkanten der einzelnen Schalungselemente einerseits exakt zueinander ausgerichtet, andererseit bilden sie eine dichte Verbindung und verhindern das Auslaufen von Beton sowie die Bildung von Kältebrücken.

    [0015] Bei Ausführungsformen ist vorgesehen, daß das Schalungselement als gerades Element oder als Eckelement ausgebildet ist. Das Eckelement weist dabei vorteilhaft einen Winkel von 90° auf, wobei jedoch auch andere Winkel denkbar sind.

    [0016] Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist so ausgestaltet, daß das Armierungselement im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist und an beiden Schenkeln jeweils einen Isolierkörper trägt, wobei der nach außen weisende Isolierkörper eine größere Dicke aufweist, als der zur Gebäudemitte weisende Isolierkörper. Mit einem derartigen Schalungselement können z.B. Ringgurte für den oberen Abschluß des Mauerwerks an Gebäuden jeglicher Art hergestellt werden. Dabei können diese Schalungselemente sowohl horizontal als auch geneigt eingesetzt werden.

    [0017] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Auflager von einem Isolierkörper umgeben. Dieses Schalungselement kann z.B. als Sturz- oder Untergurtschalung verwendet werden, so daß der Sturz zum Beispiel in einem Deckenrand bzw. in einen Ringgurt integrierbar ist und nicht separat hergestellt werden muß, z.B. bei Fenster-, Tür- und Toröffnungen ohne Rolladen.

    [0018] Um die einzelnen Schalungselemente gemäß den vorgenannten Ausführungsformen miteinander kombinieren zu können, ist der Isolierkörper mit vertikalen, insbesondere ein Rastermaß einhaltenden Durchbrüchen versehen, in denen gegebenenfalls Hülsen vorgesehen sind, die zur Aufnahme von Verbindungselementen dienen. Wird zum Beispiel auf eine Sturz- oder Untergurtschalung eine Ringgurtschalung aufgesetzt, dann kann auf diese Weise die Sturzhöhe auf das gewünschte Maß eingestellt werden. Außerdem können auf diese Weise zum Beispiel Kniestöcke hergestellt werden. Ein Verrutschen der übereinander gesetzten Schalungselemente wird über die Verbindungselemente verhindert, die die übereinanderliegenden Isolierkörper miteinander verbinden. Nach dem Vergießen und Aushärten des Betons können die Verbindungselemente, z.B. Armierungseisen oder dergleichen, aus den Hülsen wieder herausgezogen werden, so daß Kältebrücken vermieden werden.

    [0019] Ein sicherer Stand des Schalungselements wird dadurch erzielt, daß das Armierungselement im Bereich des Auflagers mit ein oder mehreren Abkröpfungen, mit aufsteckbaren oder aufklippsbaren Füßen oder dergleichen versehen ist. Dies hat den Vorteil, daß das Auflager bzw. daß das Armierungselement im Bereich des Auflagers mit Sicherheit vom Beton unterströmt wird und somit gewährleistet ist, daß die Baustahldrähte nicht frei liegen.

    [0020] Ein Auseinanderbiegen der beiden einander gegenüberstehenden Isolierkörper wird dadurch verhindert, daß an der Innenseite der beiden Isolierkörper eine diese beiden verbindende Klammer befestigt ist. Diese Klammer kann am Isolierelement oder an der im Isolierelement vorgesehenen Bewehrungsmatte angreifen.

    [0021] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele im einzelnen beschrieben sind. Dabei zeigen:
    Figur 1
    eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Deckenrandschalungselements;
    Figur 2
    einen Schnitt II-II gemäß Figur 1;
    Figur 3
    einen Schnitt durch einen Bauteilanschluß einer Geschoßdecke mit eingesetztem Deckenrandschalungselement;
    Figur 4 u. 5
    Schnitte gemäß Figur 2 von anderen Ausführungsformen des Schalungselements zur Herstellung eines Ringgurts bzw. eines Unterzugs oder Sturzes; und
    Figur 6
    eine Draufsicht gemäß Figur 1 auf ein Schalungselement gemäß Figur 4 mit Abschlußprofil.


    [0022] Bei der in der Figur 1 gezeigten Draufsicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines insgesamt mit 1 bezeichneten Schalungselements ist deutlich ein Abschnitt 30 einer Bewehrungsmatte 2 erkennbar, wohingegen der andere Teil 31 bzw. Schenkel 4 von einem Isolierkörper 3 umgeben ist. Dieser im Isolierkörper 3 sich befindende Schenkel 4 der Bewehrungsmatte 2 erstreckt sich in Einbaulage des Schalungselements 1, die in der Figur 2 dargestellt ist, in vertikaler oder nahezu vertikaler Richtung. Der andere Abschnitt 30 erstreckt sich dahingegen in waagerechter Richtung. Die beiden Teile 30 und 31 bilden dabei einen Winkel von 90° oder nahezu 90°.

    [0023] Bei einer anderen, in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsform, schließen die beiden Teile 30 und 31 einen Winkel von weniger als 90° ein, wobei der Schenkel 4 nach innen, d.h. in Richtung auf den Abschnitt 31 geneigt ist. Ebenso ist dann der Isolierkörper 3 geringfügig nach innen geneigt. Wird, wie weiter hinten beschrieben, der Beton in die Schalung 1 eingefüllt, dann bewirkt der Betondruck eine Verlagerung des Isolierkörpers 3 nach außen, so daß dieser sich vertikal ausrichtet.

    [0024] Die Bewehrungsmatte 2 besteht aus einem Drahtgittergeflecht, in der Regel eine Stahlbewehrung, die aus Baustahl oder einem verzinkten Stahl besteht, oder sie besteht aus einer Kunststoffbewehrung. Der Schenkel 4 ist dabei nahezu vollständig vom Isolierkörper 3, der aus einem PU- oder Polystyrol-Hartschaum besteht, umschäumt. Lediglich im oberen Bereich des Isolierkörpers 3 ist eine Ausnehmung 32 vorgesehen, die von einem Teil des Schenkels 4 der Bewehrungsmatte 2 durchsetzt ist, so daß dieser Teil frei liegt, was weiter unten näher beschrieben wird. Die Höhe des Isolierkörpers 3 entspricht dabei wenigstens der Höhe des Schenkels 4, ist jedoch in der Regel höher. Diese Höhe kann z.B. zwischen 150 und 300 mm betragen. Die Dicke des Isolierkörpers kann z.B. 50 mm betragen. Die Länge beträgt dabei z.B. 1 m.

    [0025] An der Außenseite ist der Isolierkörper 3 mit einem putzträger 6 versehen, der z.B. eine mineralische Basis aufweist. Dieser Putzträger 6 garantiert einen optimalen Halt des Außenputzes, wobei im Übergangsbereich von der Hauswand zum Isolierkörper 3 eine Putzbewehrung aufgesetzt sein kann. Die Innenseite 7 des Isolierkörpers 3 ist mit einigen Schwalbenschwanznuten 8 versehen, die eine optimale Verankerung des Isolierkörpers 3 mit dem eingefüllten Beton gewährleistet. An den Stirnseiten 9 und 10 des Isolierkörpers 3 sind eine Feder 11 bzw. eine Nut 12 einer Nut-Feder-Verbindung vorgesehen. Diese erlauben eine exakte Ausrichtung der einzelnen Schalungselemente 1 zueinander und deren dichten Abschluß, wodurch ein Austreten von Beton und die Bildung von Kältebrücken verhindert wird.

    [0026] In den Figuren 1 und 2 ist erkennbar, daß der Abschnitt 30 der Bewehrungsmatte 2 im Bereich des unteren Endes des Isolierkörpers 3 angeordnet ist. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß dieser Schenkel 5 der Bewehrungsmatte 2 einerseits optimal am oberen Rand einer Wand z.B. mit Zementspeis fixiert werden kann. Außerdem ist eine Drahtfixierung an einer aus dem oberen Abschluß der Wand herausragenden Armierung möglich. Eine Fixierung mit PU-Schaum oder einem anderen Zwei-Komponentenschaum z.B. auf der Oberseite von Rolladenkästen ist ebenfalls bestens möglich. Der in Längsrichtung des Isolierkörpers 3 verlaufende verteilungsstahl 13 ist dabei so angeordnet, daß er mit einer aus der Oberseite der Decke ragenden Bewegung nicht kollidiert, aber mit Hilfe eines Drahtes mit diesem verbunden werden kann. Außerdem weist der Abschnitt 30 einen Abstand a zum unteren Ende des Isolierkörpers 3 auf, was eine bessere Befestigung des Schalungselements 1 auf der Oberseite der Mauer ermöglicht und außerdem ein vollständiges Umfließen des Abschnitts 30 mit Beton erlaubt. Ein kippfreier Stand des Elements 1 wird durch Abkröpfungen 33, die z.B. am Ende des Abschnitts 30 vorgesehen sind, erzielt.

    [0027] Die Figur 3 zeigt einen Schnitt durch einen Bauteilanschluß einer Geschoßdecke 14, deren Deckenrand 15 mit dem erfindungsgemäßen Schalungselement 1 geschalt wurde. Auf die Oberseite 16 einer Wand 17 wird z.B. mit Zementspeis der Schenkel 5 in einem Mörtelbett 18 fixiert. Die den Putzträger 6 aufweisende Außenseite 19 des Isolierkörper 3 schließt dabei bündig mit der Außenseite der Wand 17 ab. Nach der Verschalung des Deckenrandes 15 mit den einzelnen Schalungselementen 1 wird die Armierung für die spätere Stahlbetondecke eingebracht und fixiert. Der Beton kann nun eingelassen werden. Dieser kann nach dem Verdichten und Glattstreichen abbinden. Unmittelbar danach kann die Wand 20 des nächsten Geschosses aufgemauert werden. Die Innenseite der Wände 17 und 20 können daraufhin verputzt und auf der Geschoßdecke 14 der Dämmstoff 21, die Abdeckfolie 22 und der Zementestrich 23 aufgetragen werden. Der Außenputz 24 sowie der Innenputz 25 können in gewohnter Weise weiterbehandelt werden.

    [0028] Aus den Figuren 2 und 3 ist ersichtlich, daß zwischen dem Abschnitt 30 und der Oberseite 16 der Wand 17 ein Abstand A besteht, der durch Zementspeis ausgefüllt ist. Das Mörtelbett 18 erstreckt sich jedoch nur bis zum Isolierkörper 3. Kältebrücken werden auf diese Weise vermieden.

    [0029] Aus Figur 3 ist sofort erkennbar, daß das erfindungsgemäße Schalungselement 1 eine Vielzahl von Vorteilen aufweist. Erstens kann unmittelbar nach Fertigstellung der Wand 17 das Schalungselement 1 aufgesetzt und fixiert werden. Gleichzeitig mit dem Anbringen des Schalungselements 1 ist die Schalung für die Geschoßdecke 14 angebracht und der Isolierkörper 3 fixiert. Dieser Isolierkörper 3 nimmt also zwei Funktionen auf, nämlich einerseits die Schalung, andererseits die Isolierung. Zum Ausgleich von Höhenunterschieden der Oberseite 16 der Wand 17 kann die Höhe des Isolierkörpers 3 entsprechend gekürzt werden. Nach der Fertigstellung der Geschoßdecke 14 bedarf es keiner Ausschalung, nachträglichen Isolierung oder einem nachträglichen Auftragen eines Putzträgers 6. Außerdem weist die darunterliegende Wand 17 keinerlei Durchbrüche auf.

    [0030] Der Wärmedurchgangskoeffizient des Schalungselements 1 beträgt zwischen 0,54 und 0,56 W/(m² K). Dabei ist der Isolierkörper 3 aus Polystyrol P 25.

    [0031] In Figur 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schalungselements 1 dargestellt, bei dem die Bewehrungsmatte 2 im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist. An den Abschnitt 30 schließt sich sowohl der Schenkel 4 als auch ein Schenkel 5 an. Beide erstrecken sich im wesentlichen parallel zueinander in vertikaler Richtung nach oben. Außerdem sind beide Schenkel 4 und 5 von Isolierkörpern 3 und 34 umgeben. Dabei ist die Dicke des Isolierkörpers 34 (z.B. 30 mm) geringer als die des Isolierkörpers 3 (z.B. 50 mm). Der Isolierkörper 34 ist im wesentlichen gleich aufgebaut wie der Isolierkörper 3 und überragt den Abschnitt 30 der Bewehrungsmatte 2 ebenfalls um den Abstand a nach unten. Die Ausnehmungen 32 am oberen Ende der Isolierkörper 3 und 34 bzw. der Schwalbenschwanznuten 8 liegen einander gegenüber und dienen zur Aufnahme einer Klammer oder eines Bügels 35, der mit seinen abgekröpften und nach unten weisenden Enden die oberen Enden der Bewehrungsmatte 2 bzw. der Schenkel 4 und 5 hintergreift. Der Bügel 35 kann auch zwischen den Ausnehmungen 32 in die Schenkel 3 und 34 eingesteckt werden, wobei er jeweils einen oder mehrere Querstäbe der Bewehrungsmatte 2 hintergreift. Auf diese Weise wird beim Einfüllen des Betons ein Auseinanderbiegen der beiden Isolierkörper 3 und 34 vermieden. Da der Bügel 35 versenkt angeordnet ist, wird er vollständig vom Beton eingeschlossen. Die Ausnehmungen 32 haben außerdem den Vorteil, daß die oberen Enden der Schenkel 4 und 5 der Bewehrungsmatte 2 direkt vom Beton umschlossen werden und dadurch ein sicherer Halt der beiden Isolierkörper 3 und 34 am Beton gewährleistet ist. Mit einem derartigen Schaltungselement können zum Beispiel auf einfache Weise Ringgurte hergestellt werden.

    [0032] Die Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schalungselements, bei dem die Bewehrungsmatte 2 ebenfalls eine U-förmige Gestalt aufweist, und bei der zusätzlich zu den beiden Schenkeln 4 und 5 auch der Abschnitt 30 von einem Isolierkörper 36 umgeben ist. Mit einem derartigen Schalungselement 1 können zum Beispiel Untergurte oder Stürze über Fenster und Türen hergestellt werden.

    [0033] Die Figur 6 zeigt eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4, wobei am unteren Ende des Schalungselements 1 ein Abschlußprofil 37 erkennbar ist. Dieses Abschlußprofil 37 weist entsprechende Ausformungen für die Nut 12 bzw. die Feder 11 auf, so daß ein dichter Abschluß gegen ein Auslaufen von Beton gewährleistet ist. Außerdem weist das Abschlußprofil 37 hakenförmige Elemente 38 und 39 auf, die zum Beispiel in die Schwalbenschwanznut 8 oder bei anderen Ausführungsbeispielen in andere Nuten eingreifen können. Auf diese Weise wird ein Abdrücken des Abschlußprofils 37 bei Einfüllen des Betons vermieden.

    [0034] In Figur 6 ist außerdem erkennbar, daß die beiden Isolierkörper 3 und 34 von vertikalen Durchbrochen 40 durchsetzt sind. Diese vertikalen Durchbrüche 40 weisen ein Rastermaß auf und sind zur Aufnahme von nicht dargestellten Verbindungselementen, z.B. von Armierungseisen vorgesehen. In die Durchbrüche 40 können z.B. Hülsen eingesetzt oder eingeschäumt werden. Vorteilhaft kann nun z.B. ein Schalungselement 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 4 auf ein Schalungselement 1 gemäß dem Ausführungsbeispie der Figur 5 aufgesetzt und über die Verbindungselemente, die durch die Durchbrüche 40 der beiden Schalungselemente geschoben werden, miteinander verbunden werden, so daß auf diese Weise die Höhe des Schalungselements der Figur 5 zur Herstellung eines Sturzes oder Untergurtes vergrößert werden kann. Seitlich an das Schalungselement gemäß der Figur 4 können sich dann weitere gleiche Schalungselemente anschließen, so daß auf diese Weise in einem Arbeitsvorgang ein Sturz in einen Ringgurt integrierbar ist. Mit dem erfindungsgemäßen Schalungselement können die Herstellungszeiten von Deckenrändern, Ringgurten, Unterzügen und von Stürzen wesentlich abgekürzt werden, und es entfällt das Ausschalen der hergestellten Gebäudeteile. Außerdem ist die Verankerung von Isolierkörpern 3 und 34 mit dem Beton wesentlich größer als beim Stand der Technik.

    [0035] Es wird noch darauf hingewiesen, daß die bei einem Ausführungsbeispiel gezeigten Merkmale auch bei den anderen Ausführungsbeispielen vorgesehen sein können und daß alle Schalungselemente miteinander kombinierbar sind.

    [0036] Nach dem Fertigstellen einer Geschoßdecke, bei dem ein Schalungselement gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel verwendet wird, kann auf dieses ein Schalungselement 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel aufgesetzt werden, wobei im Wandbereich nach oben vorstehende Armierungsstäbe durch das Schalungselement 1 hindurchragen und mit diesem vergossen werden können. Auf diese Weise wird eine innige Verbindung von Geschoßdecke und Kniestock oder Ringgurt erzielt.


    Ansprüche

    1. Schalungselement, insbesondere zur Herstellung von Deckenrändern, Ringgurten usw. aus einem gießfähigen Baumaterial, mit einem im wesentlichen vertikal stehenden Isolierkörper (3), einem oder mehreren abgewickelten Armierungselement, wobei ein Schenkel (4) im Isolierkörper (3) verankert ist und ein dazu winklig stehender Abschnitt (30) als Auflage für das Schalungselement (1) dient, wobei das Armierungselement von einer Bewehrungsplatte (2) gebildet wird, und die Innenfläche (7) des Isolierkörpers (3) Ausnehmungen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen mit Hinterschneidungen für das gießfähige Baumaterial versehen sind, daß die Ausnehmungen vom Armierungselement durchsetzt sind und daß der Isolierkörper (3) geringfügig über das Auflager vorsteht.
     
    2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungsmatte (2) eine Stahlbewehrung, insbesondere aus Baustahl oder verzinktem Stahl, Kunststoffbewehrung o.dgl. ist.
     
    3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper (3 bzw. 34) eine Hartschaumplatte ist, insbesondere aus PU- oder Polystyrol-Hartschaum oder einem Isolierkörper mit einer Styropordichte für die Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 oder 040 o.dgl..
     
    4. Schalungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflager (30) der Bewehrungsmatte (2) waagerecht ausgerichtet ist und der Schenkel (4) sowie der Isolierkörper (3) in einem Winkel von weniger als 90°, z.B. 85°, zu diesem stehen.
     
    5. Schalungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite (19) des Isolierkörpers (3) mit einem insbesondere einfärbbaren Putzträger (6) versehen ist.
     
    6. Schalungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten (9 und 10) des Isolierkörpers (3 bzw. 34) mit einem Teil einer Nut-Feder-Verbindung ausgestattet sind.
     
    7. Schalungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als gerades Element oder als Eckelement ausgebildet ist.
     
    8. Schalungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Armierungselement im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist und an seinem, dem Schenkel (4) gegenüberliegenden Schenkel (5) einen weiteren Isolierkörper (34) trägt, der insbesondere eine geringere Dicke aufweist als der Isolierkörper (3).
     
    9. Schalungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper (3 bzw. 34) um den Schenkel (4 bzw. 5) der Bewehrungsmatte (2) herumgespritzt bzw. -geschäumt ist.
     
    10. Schalungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflager (30) von einem Isolierkörper (34) umgeben ist.
     
    11. Schalungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper (3 bzw. 34) mit vertikalen, insbesondere ein Rastermaß einhaltenden Durchbrüchen (40) versehen ist, in denen gegebenenfalls Hülsen vorgesehen sind und die zur Aufnahme von Verbindungselementen dienen.
     
    12. Schalungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Armierungselement im Bereich des Auflagers (30) mit ein oder mehreren Abkröpfungen (33), welche Standbeine bilden, versehen ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht