[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schließzylinder, dessen im Gehäuse drehbeweglicher
Kern radial an einen Schlüsselkanal angrenzende verschiebliche Kernstifte hat, die
mit federbelasteten Gehäusestiften bei Betätigung mit einem stiftseitig geeignet eingeschnittenen
Schlüssel im Sinne einer Freigabe einer Drehbewegung des Kerns zusammenwirken, und
der in seinem Kern mindestens ein weiteres Sperrteil aufweist, das mit dem Schlüssel
in dessen Einschubrichtung entgegen einer Federkraft aus einer Sperrstellung mit vorzugsweise
radialem Sperreingriff in eine Drehfreigabestellung verstellbar ist, in der das Gehäuse
eine Ringnut aufweist, die Bewegungsfreiraum für das drehbeaufschlagte Sperrteil ist.
[0002] Ein Schließzylinder mit den eingangs genannten Merkmalen ist aus der DE 28 28 343
A1 bekannt. Die Ringnut des bekannten Schließzylinders ist, axial gesehen, in seinem
Stiftbereich angeordnet. Die im Gehäuse erfolgende Anordnung der Ringnut radial außerhalb
des Außenumfangs des Kerns hat zur Folge, daß das Sperrteil bei seinem Verstellen
in der Ringnut in Kollision mit einem Gehäusestift kommen muß, der mit seinem oberen
Ende am Außenumfang des verdrehten Kerns anliegt. Es müssen besondere konstruktive
Maßnahmen getroffen werden, um die Kollision zu beherrschen. Insbesondere darf das
Sperrteil nur geringfügig über den Außenumfang des Kerns vorstehen, was aber in unerwünschter
Weise die Aufsperrsicherheit beeinträchtigt.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder mit
den eingangs genannten Merkmalen so zu verbessern, daß er eine größere Sicherheit
gegen die Benutzung von falschen Schlüsseln bietet, ohne dabei die Funktionssicherheit
der herkömmlichen Stiftzuhaltungen zu beeinträchtigen.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Ringnut des Gehäuses außerhalb seines
Stiftbereichs angeordnet ist, und daß das Sperrteil oder ein verdrehfestes Sperrteil
eines radialen, in der Ringnut verstellbaren Kernringvorsprungs mit der Schlüsselspitze
beaufschlagbar ist.
[0005] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß zwar ein radialer Eingriff des Sperrteils
in das Gehäuse erfolgt, um eine unerwünschte Drehbewegung des Kerns auszuschließen,
daß andererseits aber eine axial, also in Einschubrichtung erfolgende Verstellbewegung
des Sperrteils erforderlich ist, um dieses in die Drehfreigabestellung zu bewegen.
Infolgedessen kann das Sperrteil einer herkömmlichen Ausbildung eines Schließzylinders
optimal angepaßt werden, ohne in dessen Stiftzuhaltungs- oder Schlüsselkanalbereich
eingreifen zu müssen. Insbesondere ist die Verdrehung des Kerns im Gehäuse infolge
einer außerhalb des Stiftbereichs gelegenen Ringnut möglich, die eine Umfangsbewegung
des Sperrteils mit einem radial vorspringenden Element zuläßt, oder den Einsatz eines
radialen Kernringvorsprungs, der in konstruktiv einfacher und zuverlässiger Weise
auf ein verdrehfestes Sperrteil abzustimmen ist.
[0006] Der Schließzylinder kann so ausgestaltet werden, daß das Sperrteil ein im Kern begrenzt
längsverstellbarer Nutenstein mit einem radial vorspringenden und in einer Längsausnehmung
des Gehäuses in Schlüsseleinschubrichtung beweglichen Nutenstift ist. Der längsverstellbare
Nutenstein gewährt, daß der in der Längsausnehmung bewegliche Nutenstift aus seinen
Sperrstellungen in die einzig zulässige Drehfreigabestellung zu verschieben ist, wenn
der zugelassene Schlüssel in den Schlüsselkanal eingeschoben wird. Der Nutenstein
kann gemeinsam mit dem Nutenstift als solide Baueinheit ausgebildet werden, die sämtlichen
Anforderungen genügt, um ein gewaltsames Verdrehen des Kerns zu verhindern, wenn sich
der Nutenstein in einer Sperrstellung befindet.
[0007] Eine besonders querschnittsstarke Ausbildung des Sperrteils und damit eine Ausbildung
des Schließzylinders mit entsprechend gesteigertem Sicherheits- und Zuverlässigkeitsgrad
wird dann erreicht, wenn das Sperrteil neben dem Schlüsselkanal angeordnet ist und
einen Verstellstift aufweist, der in den Schlüsselkanal durch einen die Bewegungen
des Sperrteils gestattenden Längsschlitz eingreift. Bei dieser Ausgestaltung ist eine
zerstörende Einflußnahme auf das Sperrteil durch den Schlüsselkanal hindurch außer
auf seinen Verstellstift nicht möglich. Der Verstellstift erfordert andererseits,
daß der in den Schlüsselkanal eingeführte Schlüssel seiner Auslegung bzw. Anordnung
am Nutenstein entsprechend ausgebildet ist, damit das Sperrteil in die bestimmungsgemäße
Drehfreigabestellung verstellbar ist. Die Bemessung des Verstellstifts und seine Anordnung
bilden von Schließzylinder zu Schließzylinder variierbare Sicherheitsparameter.
[0008] Es ist Zweckmäßig, den Schließzylinder so auszubilden, daß die Längsausnehmung des
Gehäuses als nutenstiftweiter Durchbruch ausgebildet ist, durch den der Nutenstift
mit dem Sperrteil zusammengebaut ist, nachdem der mit dem Sperrteil versehene Kern
in das Gehäuse eingebaut ist. Bei dieser Ausgestaltung des Schließzylinders ist es
möglich, die Längsausnehmung des Gehäuses nicht bis zu dessen Ende bzw. bis zur schließbartseitigen
Gehäuseaussparung durchzuführen. Vielmehr ist eine Anordnung einer Längsausnehmung
lediglich im Verschiebungsbereich des Sperrteils erforderlich. Da die Längsausnehmung
bzw. der Durchbruch nutenstiftweit ausgebildet ist, paßt zwar der Nutenstift hindurch
und kann nach dem Zusammenbau des Kerns mit dem Gehäuse eingesetzt werden, jedoch
fällt das Sperrteil nicht aus dem Durchbruch heraus.
[0009] Es kann vorteilhaft sein, daß sich die Längsausnehmung des Gehäuses über die Ringnut
hinaus erstreckt. Ein unpassender Schlüssel schiebt das Sperrteil über die Drehfreigabestellung
hinaus, so daß eine Sperrung erreicht wird, ähnlich wie bei den Stiftzuhaltungen.
Eine Verdrehung des Schlüssels in der Drehfreigabestellung ist nicht möglich, da die
Kernstifte vom Schlüssel nicht bestimmungsgemäß verstellt sind und eine Kerndrehung
verhindern.
[0010] Um eine in Längsrichtung des Profilzylinders schlanke Ausbildung zu erreichen, wird
so gestaltet, daß die die Federkraft erzeugende Feder eine mit dem Sperrteil gleichachsig
im Kern angeordnete Zylinderfeder mit einem Außendurchmesser ist, der die Weite der
Längsausnehmung übersteigt. Diese Ausgestaltung hat darüber hinaus den Vorteil, daß
für die Zylinderfeder auch dann keine besonderen Maßnahmen für ihre radiale Halterung
getroffen werden müssen, wenn sich die Längsausnehmung aus dem Bereich der Sperrstellung
des Sperrteils über die Drehfreigabestellung hinaus erstreckt.
[0011] Der Profilzylinder ist insbesondere dann in Längsrichtung vergleichsweise kurz, wenn
das neben dem Schlüsselkanal oder in dessen oberen Bereich angeordnete Sperrteil in
Sperrstellung im Bereich neben Kernstiften oder oberhalb davon angeordnet ist und
der zugehörige Schlüssel eine den Verstellstift des Sperrteils aufnehmende Längsnut
mit reidenseitiger Betätigungskante aufweist. Die Länge des Profilzylinders wird dann
außer durch die Anzahl der Stiftzuhaltungen nur noch durch den für die Ringnut erforderlichen
Platzbedarf bestimmt, so daß auch vergleichsweise kurze Schließzylinder mit erfindungsgemäßen
Sicherheitsmaßnahmen ausgerüstet werden können. Die den Verstellstift des Sperrteils
aufnehmende Längsnut kann ohne weiteres im Bereich für das Schlüsselschaftprofil angeordnet
werden, wobei die erforderliche Schwächung hier nicht stört.
[0012] Der Profilzylinder kann aber auch so ausgestaltet sein, daß das begrenzt längsverstellbare
Sperrteil zumindest mit einem Teil seines Querschnitts im gehäusenahen Schlüsselkanalbereich
angeordnet ist. Auch bei dieser Ausgestaltung ist es möglich, das Sperrteil z.B. radial
in eine Längsnut des Gehäuses eingreifen zu lassen und es aus einer solchen Sperrstellung
in eine Drehfreigabestellung zu verstellen, um dann eine Verdrehung des Zylinderkerns
mit dem Schlüssel zu bewirken. Es ergibt sich eine insgesamt radial wenig aufwendige
Lösung, wobei die Bereiche des Kerns neben dem Schlüsselkanal unbeeinträchtigt bleiben.
[0013] Bei der vorbeschriebenen Ausführung des Schließzylinders ist es vorteilhaft, ihn
so auszubilden, daß die die Federkraft erzeugende Feder eine mit dem Sperrteil gleichachsig
im Kern angeordnete Zylinderfeder ist, die sich einerseits am Sperrteil und andererseits
an einem Verschlußteil abstützt, das den Schlüsselkanal des Kerns zumindest in der
Flucht des Sperrteils abschließt. Es handelt sich um eine Bauform, bei der die weiteren
Sicherungsteile sämtlich aufeinanderfolgend angeordnet sind, so daß sich dadurch auch
eine entsprechende Vereinfachung des Aufbaus und der Montage ergibt, wenn eine Längsausnehmung
für das längsverstellbare Sperrteil bis zum Zylinderende bzw. zur schließbarseitigen
Gehäuseaussparung durchläuft. Die zusätzlichen Sperrteile können dann von diesem Ende
bzw. von dieser Aussparung aus nacheinander eingebaut und festgelegt werden.
[0014] Eine im vorgenannten Sinne weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Schließzylinders
ergibt sich dadurch, daß das Verschlußteil ein fest in den Schlüsselkanal eingebautes
Teil mit einer die Feder zum Teil aufnehmenden Bohrung ist, in der sich ein Widerlagerstift
befindet. Der materialmäßige Aufwand für die zusätzlichen Sperrteile ist hierbei besonders
gering.
[0015] Mit lediglich zwei zusätzlichen Teilen für ein Sperrteil kommt der Schließzylinder
hingegen aus, wenn er so ausgebildet ist, daß das Verschlußteil ein im Gehäuse drehbarer
Ring ist, der die Feder teilweise aufnimmt und sich mit dem Kern mitdreht.
[0016] Wenn der Schließzylinder einen radialen Kernringvorsprung aufweist, der von einem
schlüsselbeaufschlagten verdrehfesten Sperrteil entsperrbar ist, kann er zweckmäßigerweise
so ausgebildet werden, daß das Sperrteil ein verdrehfester begrenzt längsverstellbarer
Stift ist und unter der Federkraft in eine Ausnehmung des Kernringvorsprungs eingreift.
Die das Sperrteil aufweisenden Bauteile können als kompakte Baueinheit ausgebildet
sein, die verdrehfest im Gehäuse angeordnet wird und mit dem Kern bzw. dessen radialen
Kernringvorsprung zusammenwirkt. Dieses Zusammenwirken kann in bei üblichen Schlitzzuhaltungen
bekannter Weise durchgeführt werden. Hierzu ist der Schließzylinder so ausgebildet,
daß das Sperrteil von dem Schlüssel mit einem Kernringstift in seine Drehfreigabestellung
verstellbar ist. Es ist dann nicht erforderlich, den der Betätigung des Sperrteils
dienenden Schlüssel direkt auf das Sperrteil einwirken zu lassen, was wegen der meist
spezifischen Ausbildung der Schlüsselspitze zu erhöhtem konstruktiven Mehraufwand
führen könnte. Vielmehr wird ein Kernringstift benutzt, der in seiner Funktion den
herkömmlichen Kernstiften entspricht, so daß der Schlüssel den Sicherheitsanforderungen
entsprechend unterschiedlich angepaßt ausgebildet sein kann.
[0017] Eine konstruktiv vorteilhaft ausgestaltete Ausbildung des Schließzylinders liegt
vor, wenn das Sperrteil mit der zugehörigen Feder in einer an den Schlüsselkanal anschließenden
Bohrung eines mit dem Gehäuse fest verbundenen Verschlußrings vorhanden ist, der in
einer Gehäusebohrung für den Kernringvorsprung angeordnet ist. Der Verschlußring kann
die der zusätzlichen Verdrehsicherung des Kerns dienenden Teile aufnehmen und zugleich
eine einfache Befestigung im Gehäuse dienen.
[0018] Wenn der Schließzylinder gesteigerte Variationsmöglichkeiten für unterschiedliche
Schlüssel haben soll, wie es beispielsweise für Schlüsselysteme oder Schließanlagen
der Fall ist, kann der Schließzylinder dahingehend verbessert werden, daß eine Vielzahl
von Sperrteilen mit unterschiedlichen Bemessungen in derselben Ebene über den Kernumfang
verteilt sind.
[0019] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt:
- Fig.1
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schließzylinders mit in den
Schlüsselkanal einzusteckendem Schlüssel,
- Fig.2
- den Schnitt AC der Fig.1,
- Fig.3
- eine vergrößerte Schnittdarstellung durch ein Gehäuse des Schließzylinders ohne dessen
Kern,
- Fig.4
- den Schnitt AB der Fig.3, aber mit eingesetztem Kern,
- Fig.5,6
- den Fig.1,2 ähnliche Darstellungen, jedoch mit korrektem eingeschobenen Schlüssel,
- Fig.7,8
- den Fig.5,6 entsprechende Darstellungen mit eingeschobenem falschen Schlüssel,
- Fig.9,10,11,12
- den Fig.3,4 ähnliche Darstellungen mit Ausgestaltungen des Profilzylinders, die eine
axial offene Längsausnehmung des Gehäuses zum radialen Eingriff eines Sperrglieds
aufweisen, und
- Fig.13,14
- den Fig.3,4 ähnliche Darstellungen eines Profilzylinders mit einem radialen Kernringvorsprung,
welcher mit einem verdrehfesten Sperrteil zusammenwirkt.
[0020] Der in den Figuren dargestellte Schließzylinder 10 hat ungeachtet seiner unterschiedlichen
Darstellungen jeweils ein Gehäuse 11 mit einer lediglich in Fig.3 mit 37 bezeichneten
Gehäusebohrung, in der ein Kern 12 drehbar angeordnet ist. Das Gehäuse 11 ist für
einen Doppelzylinder bestimmt und demgemäß mit einer mittig zwischen den beiden Gehäusehälften
angeordneten Nut 38 für einen nicht dargestellten Schließbart versehen. Der Kern 12
ist mit einem Schlüssel 16 drehverstellbar, der in einen Schlüsselkanal 13 einschiebbar
ist. Vertikal zum Schlüsselkanal 13 sind in dessen Ebene Kernstifte 14 in entsprechenden
Bohrungen des Kerns 12 und Gehäusestifte 15 in entsprechenden Bohrungen des Gehäuses
11 angeordnet. Die Stifte 14,15 sind von an gehäusefesten Widerlagerstiften 39 abgestützten
Federn 40 federbelastet und bilden Stiftzuhaltungen, die ein Verdrehen des Kerns wirksam
verhindern, wenn sie nicht von dem mit Einschnitten 41 versehenen Schlüssel 16 entgegen
ihrer Federbelastung mit einem Einschnitt 41 in die einzige vorbestimmte Stellung
verschoben sind, in der die Trennebene der Stifte 14,15 mit dem Außenumfang des Kerns
12 zusammenfällt. In diesem Fall verhindern sie eine Drehverstellung des Kerns 12
nicht.
[0021] Zusätzlich zu den vorbeschriebenen Stiftzuhaltungen sind bei den unterschiedlichen
Ausführungsformen der Erfindung zusätzliche Sperrteile 17,17' vorhanden, die ebenfalls
vom Schlüssel 16 in eine vorbestimmte Stellung verschoben werden müssen, damit der
Kern 12 im Gehäuse 11 verdreht werden kann.
[0022] Das in den Fig.1 bis 12 abgebildete Sperrteil 17 ist jeweils als begrenzt längsverstellbarer
Nutenstein ausgebildet, wobei die Fig.1 bis 8,9 und 10 sowie 11 und 12 jeweils unterschiedliche
Sperrteile 17 zeigen, die jedoch jeweils in einer Nut 42 des Kerns 12 begrenzt längsverstellbar
sind. Allen unterschiedlichen Ausgestaltungen des Sperrteils 17 ist gemeinsam, daß
sie einen radial vorspringenden Nutenstift 22 aufweisen, der in eine Längsausnehmung
21 des Gehäuses 11 eingreift und darin entsprechend der Verstellung des Sperrteils
17 in den Richtungen der Schlüsseleinschubrichtung 18 verschieblich ist.
[0023] Im Längsverstellbereich des Nutenstifts 22 ist eine Ringnut 19 vorhanden, die querschnittsmäßig
auf den Nutenstift 22 abgestimmt ist, so daß letzterer innerhalb der Ringnut 19 verstellt
werden kann. Die Ringnut 19 ist außerhalb des Bereichs der Stiftzuhaltungen angeordnet,
so daß die Sicherheit des Schließzylinders 10 bezüglich seiner Stiftzuhaltungen nicht
dadurch beeinträchtigt wird, daß infolge der zusätzlichen Ringnut eine Stiftzuhaltung
wegfallen müßte. Andererseits wird die Längserstreckung des Schließzylinders 10 dadurch
gering gehalten, daß sich der Bewegungsbereich des Sperrteils 17 mit dem Bereich der
Stiftzuhaltungen überlappt. Das Sperrteil 17 befindet sich bei Sperrstellung gemäß
Fig.3, 4 in einer Anordnung neben dem Schlüsselkanal 13 und oberhalb sowie neben den
Kernstiften 14 bzw. den zugehörigen Bohrungen. Bei den Ausführungsformen der Fig.9
bis 12 ist die Ausgestaltung des Sperrteils 17 insofern unterschiedlich, als es im
Bereich des Schlüsselkanals 13 angeordnet ist, nämlich dort, wo bei eingeschobenem
Schlüssel die Schlüsselschulter zu liegen kommt.
[0024] Die Sperrteile 17 sind entgegen der Kraft einer Feder 25 aus ihrer durch diese Feder
25 bestimmten extremen Sperrstellung zumindest soweit verschiebbar, daß ihr Nutenstift
22 zur Deckung mit der Ringnut 19 gelangen kann. Diese Stellung ist in Fig.6 dargestellt.
In dieser Stellung kann der in Schlüsseleinschubrichtung 18 eingesteckte Schlüssel
16 den Kern 12 verdrehen und damit das ordnungsgemäße Aufsperren des zugehörigen Schlosses
bewirken. Die Fig.2,6 und 8 lassen jedoch erkennen, daß die Bewegungsmöglichkeit des
Sperrteils 17 infolge der Bemessung der zugehörigen Nut 42 sowie der Längsausnehmung
21 für den Nutenstift 22 größer ist, als es bis zum Erreichen der in Fig.6 dargestellten
Drehfreigabestellung notwendig wäre. Infolgedessen kann das Sperrteil 17 z.B. in die
Fig.8 dargestellte Stellung verschoben werden, in der der Nutenstift 22 eine Verdrehung
des Kerns 12 ebenfalls verhindert. Die Aufsperrsicherheit wird dadurch verbessert.
[0025] Das Sperrteil 17 der Fig.3 zeigt beispielhafte Abmessungen X,Y und Z, welche für
die Aufsperrsicherheit des Schließzylinders maßgeblich sind. Ihre Veränderung führt
dazu, daß der Schließzylinder 10 jeweils eines anderen Schlüssels 16 bedarf, um ordnungsgemäß
aufgesperrt werden zu können. Entsprechendes gilt auch für die Sperrteile 17,17' der
anderen Ausführungsvarianten der Figuren.
[0026] Das Sperrteil 17 ist neben dem Schlüsselkanal 13 angeordnet und bedarf zu seiner
Betätigung durch den Schlüssel 16 eines Eingriffs in den Schlüsselkanal 13, wofür
das Sperrteil 17 einen Verstellstift 23 aufweist, der durch einen Längsschlitz 24
des Kerns in den Schlüsselkanal eingreift. Der Schlüssel 16 weist eine auf den Verstellstift
23 abgestimmte Längsnut 28 auf, die es gestattet, den Schlüssel 16 in seiner Einschubrichtung
18 soweit einzuschieben, daß er einerseits in die in Fig.5,6 dargestellte Stellung
gelangt, andererseits das Sperrteil 17 mit einer Betätigungskante 29 seiner Längsnut
28 soweit wie nötig verstellt. Die Längsnut 28 ist erforderlich, weil das Sperrteil
17 in seiner Sperrstellung bezüglich der Einschubrichtung 18 auf Höhe der Stiftzuhaltungen
angeordnet ist. Hier benötigt der Schlüssel jedoch Einschnitte zur Betätigung der
benachbarten Stiftzuhaltung, kann deswegen also nicht im Hinblick auf den Verstellstift
einfach insgesamt kürzer ausgebildet werden. Die Längsnut 28 verschafft den notwendigen
Freiraum. Dieser Freiraum könnte allerdings auch durch einen in der Schlüsselschulter
gelegenen Ausschnitt geschaffen werden. Ein solcher Ausschnitt ist beispielsweise
dann nötig, wenn das Sperrteil 17 gemäß den Fig.9 bis 12 in denjenigen Bereich des
Profilkanals 13 hineinragt, der zur Aufnahme der Schlüsselschulter bestimmt ist. Die
Längenbemessung dieses Totalausschnitts ist vergleichsweise ebenso, nämlich derart,
daß das Sperrteil 17 von einer Sperrkante des Schlüsselschulterausschnitts bei vollständigem
Schlüsseleinschub allenfalls in eine Position verstellt werden kann, in der der Nutenstift
22 in seine Drehfreigabestellung im Bereich der Ringnut 19 gelangt.
[0027] Wenn der Schlüssel 16 entfernt wird, kann das Sperrteil 17 von einer Feder 25 aus
der Drehfreigabestellung in die Sperrstellung zurückgeschoben werden. Die Feder 25
ist jeweils in der Nut 42 des Sperrteils 17 angeordnet. Die Sperrteile 17 der Fig.1
bis 8 können nur ohne Nutenstift 22 in den Kern eingebaut werden, da die Längsausnehmung
21 des Gehäuses 11 nicht bis zu dessen schließbartseitigem Ende durchläuft. Das Sperrteil
17 wird daher zweiteilig ausgebildet, wobei der Nutenstift 22 ein besonderes Bauteil
ist, welches nach dem Einbau des Sperrteils 17 in den Kern durch die Längsausnehmung
21 hindurch in eine Bohrung des Sperrteils 17 eingesetzt wird. Der Einbau erfolgt
z.B. durch Verpressen und/oder Verkleben.
[0028] Aus Fig.2 ist ersichtlich, daß die Feder 25 als Zylinderfeder ausgebildet ist, deren
Außenumfang 26 größer sein muß, als die Weite 27 der Längsausnehmung 21, damit die
Feder 25 in der Nut 42 des Sperrteils 17 gehalten bleibt.
[0029] Die Fig.9,10 zeigen ein Verschlußteil 30, das in den Aufnahmebereich für die Schlüsselschulter
des Schlüssels 16 im Bereich des Schlüsselkanals 13 eingebaut ist. Es ist hier verpreßt
und sitzt entsprechend fest. In eine Bohrung 31 ist ein Widerlagerstift 32 für die
Feder 25 eingebaut, deren anderes Ende sich am Sperrteil 17 abstützt.
[0030] In den Fig.11,12 ist ein Verschlußteil 30' als Ring ausgebildet und am Kern 12 festgelegt,
so daß er sich in einer Gehäusebohrung 36 des Gehäuses 11 mitdrehen kann. Das Verschlußteil
30' stützt die Feder 25 gegen das Sperrteil 17 ab. Die Gehäusebohrung 36 ist so ausgebildet,
daß sie den gleichen Außendurchmesser hat, wie die Ringnut 19, so daß der Herstellungsaufwand
entsprechend vereinfacht wird, indem die Tiefe des Verschlußteils 30' so bemessen
wird, daß sie der Tiefe der Gehäusebohrung 36 abzüglich der Breite für die Ringnut
19 entspricht.
[0031] In den Fig.13,14 ist eine Ausgestaltung des Schließzylinders 10 dargestellt, bei
der ein radialer Kernringvorsprung 20 am Kern 12 befestigt und infolgedessen mit diesem
verdrehbar ist. Eine solche Verdrehung des Kerns 12 mit einem zugehörigen Schlüssel
ist jedoch nur dann möglich, wenn zuvor eine Entsperrung des Sperrteils 17' stattgefunden
hat. Das Sperrteil 17' ist als längsverstellbarer Stift ausgebildet, der in einem
gehäusefesten Verschlußring 35 schlüsselverschieblich angeordnet ist. Der Verschlußring
35 ist in ähnlicher Weise wie das Verschlußteil 30' der Fig.11,12, in einer Gehäusebohrung
36 angeordnet, deren Außendurchmesser der Ringnut 19 für den radialen Kernringvorsprung
20 entspricht. Es sind jedoch Befestigungsstifte 44 vorgesehen, die das Gehäuse 11
mit dem Verschlußring 35 fest verbinden. Der Verschlußring 35 hat eine Bohrung 34,
die mit dem für die Schlüsselschulter des Schlüssels 16 bestimmten Bereich des Schlüsselkanals
13 fluchtet und der Aufnahme der Feder 25 dient, die sich einerseits an einem Widerlagerstift
und andererseits an dem Sperrteil 17' abstützt. Sofern der Kernringvorsprung 20 in
der in Fig.13 dargestellten Verdrehstellung ist, greift das Sperrteil 17' in eine
Ausnehmung 20' des Kernringvorsprungs 20 ein und verhindert damit ein Verdrehen dieses
Kernringvorsprungs 20. Das Sperrteil 17' verschiebt einen Kernringstift in die aus
der Fig.13 ersichtliche Stellung. Wird ein passender Schlüssel eingeschoben, so ist
dieser im Bereich seiner Schulter so ausgebildet, nämlich mit einer Ausnehmung versehen,
daß er das Sperrteil 17' mit Hilfe des Kernringstifts 33 so verschiebt, daß beider
Trennebene mit der Ebene zwischen dem Kernringvorsprung 20 und des Verschlußrings
25 gleich liegt. Der Kern 12 kann infolgedessen verdreht werden.
1. Schließzylinder (10), dessen im Gehäuse (11) drehbeweglicher Kern (12) radial an einen
Schlüsselkanal (13) angrenzende verschiebliche Kernstifte (14) hat, die mit federbelasteten
Gehäusestiften (15) bei Betätigung mit einem stiftseitig geeignet eingeschnittenen
Schlüssel (16) im Sinne einer Freigabe einer Drehbewegung des Kerns (12) zusammenwirken,
und der in seinem Kern (12) mindestens ein weiteres Sperrteil (17,17') aufweist, das
mit dem Schlüssel (16) in dessen Einschubrichtung (18) entgegen einer Federkraft aus
einer Sperrstellung mit vorzugsweise radialem Sperreingriff in eine Drehfreigabestellung
verstellbar ist, in der das Gehäuse (11) eine Ringnut (19) aufweist, die Bewegungsfreiraum
für das drehbeaufschlagte Sperrteil (17) ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringnut (19) des Gehäuses (11) außerhalb seines Stiftbereichs angeordnet
ist, und daß das Sperrteil (17) oder ein verdrehfestes Sperrteil (17') eines radialen,
in der Ringnut (19) verstellbaren Kernringvorsprungs (20) mit der Schlüsselspitze
beaufschlagbar ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrteil (17) ein im Kern (12) begrenzt längsverstellbarer Nutenstein mit
einem radial vorspringenden und in einer Längsausnehmung (21) des Gehäuses (11) in
Schlüsseleinschubrichtung (18) beweglichen Nutenstift (22) ist.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrteil (17) neben dem Schlüsselkanal (13) angeordnet ist und einen Verstellstift
aufweist, der in den Schlüsselkanal (13) durch einen die Bewegungen des Sperrteils
(17) gestattenden Längsschlitz (24) eingreift.
4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsausnehmung (21) des Gehäuses (11) als nutenstiftweiter Durchbruch ausgebildet
ist, durch den der Nutenstift (22) mit dem Sperrteil (17) zusammengebaut ist, nachdem
der mit dem Sperrteil (17) versehene Kern (12) in das Gehäuse (11) eingebaut ist.
5. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Längsausnehmung (21) des Gehäuses (11) über die Ringnut (19) hinaus
erstreckt.
6. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Federkraft erzeugende Feder (25) eine mit dem Sperrteil (17) gleichachsig
im Kern (12) angeordnete Zylinderfeder mit einem Außendurchmesser (26) ist, der die
Weite (27) der Längsausnehmung (21) übersteigt.
7. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das neben dem Schlüsselkanal (13) oder in dessen oberen Bereich angeordnete
Sperrteil (17) in Sperrstellung im Bereich neben Kernstiften (14) oder oberhalb davon
angeordnet ist und der zugehörige Schlüssel (16) eine den Verstellstift (23) des Sperrteils
(17) aufnehmende Längsnut (28) mit reidenseitiger Betätigungskante (29) aufweist.
8. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das begrenzt längsverstellbare Sperrteil (17) zumindest mit einem Teil seines
Querschnitts im gehäusenahen Schlüsselkanalbereich angeordnet ist.
9. Schließzylinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die die Federkraft erzeugende Feder (25) eine mit dem Sperrteil (17) gleichachsig
im Kern (12) angeordnete Zylinderfeder ist, die sich einerseits am Sperrteil (17)
und andererseits an einem Verschlußteil (30,30') abstützt, das den Schlüsselkanal
(13) des Kerns (12) zumindest in der Flucht des Sperrteils (17) abschließt.
10. Schließzylinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil (30) ein fest in den Schlüsselkanal (13) eingebautes Teil
mit einer die Feder (25) zum Teil aufnehmenden Bohrung (31) ist, in der sich ein Widerlagerstift
(32) befindet.
11. Schließzylinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil (30') ein im Gehäuse (11) drehbarer Ring ist, der die Feder
(25) teilweise aufnimmt und sich mit dem Kern (12) mitdreht.
12. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrteil (17') ein verdrehfester begrenzt längsverstellbarer Stift ist
und unter der Federkraft in eine Ausnehmung (20') des Kernringvorsprungs (20) eingreift.
13. Schließzylinder nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrteil (17') von dem Schlüssel (16) mit einem Kernringstift (33) in seine
Drehfreigabestellung verstellbar ist.
14. Schließzylinder nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrteil (17') mit der zugehörigen Feder (25) in einer an den Schlüsselkanal
(13) anschließenden Bohrung (34) eines mit dem Gehäuse (11) fest verbundenen Verschlußrings
(35) vorhanden ist, der in einer Gehäusebohrung (36) für den Kernringvorsprung (20)
angeordnet ist.
15. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Sperrteilen (17,17') mit unterschiedlichen Bemessungen in
derselben Ebene über den Kernumfang verteilt sind.