(19)
(11) EP 0 665 346 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.1995  Patentblatt  1995/31

(21) Anmeldenummer: 95101199.8

(22) Anmeldetag:  28.01.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 10/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 01.02.1994 DE 4402964

(71) Anmelder: WEINOR Dieter Weiermann GmbH & Co.
D-50829 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Merkenicher, Karl Heinz Stawski
    D-50769 Köln (DE)
  • Nerger, Andreas
    D-50858 Köln (DE)
  • Henssen, Barbara
    D-50997 Köln (DE)

(74) Vertreter: Hennicke, Albrecht, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Buschhoff Dipl.-Ing. Hennicke Dipl.-Ing. Vollbach, Kaiser-Wilhelm-Ring 24
D-50672 Köln
D-50672 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gelenkarmmarkise


    (57) Gelenkarmmarkise (10) mit einer Tragvorrichtung (11) für eine Tuchwelle (15), die an ihren Enden an Lagern (14) drehbar gelagert ist, mit einem die Tuchwelle (15) wenigstens teilweise umgebenden Markisenkasten (19) und mit einer das vordere Ende des Markisentuchs (18) haltenden, ein- und ausfahrbaren Ausfallprofilleiste (17). Um zu gewährleisten, daß die Ausfallprofilleiste im eingefahrenen Zustand immer parallel zum Markisenkasten verläuft und dicht an diesem anliegt, weist die Tragvorrichtung (11) und/oder der Markisenkasten (19) erfindungsgemäß eine Zentriervorrichtung (40) für die Ausfallprofilleiste (17) auf. Die Zentriervorrichtung, die zweckmäßig eine Absenkeinrichtung (26) und eine Hebevorrichtung (31) für die Ausfallprofilleiste aufweist, hat den Vorteil, daß diese auch bei nach unten oder nach oben verbogenen Gelenkarmen beim Einfahren in die gewünschte Lage parallel zum Markisenkasten gebracht wird und sich so über seine gesamte Länge dicht an den Markisenkasten anlegen kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Gelenkarmmarkise mit einer Tragvorrichtung für eine Tuchwelle, die an ihren Enden in Lagern drehbar gelagert ist, mit einem die Tuchwelle wenigstens teilweise umgebenden Markisenkasten und mit einer das vordere Ende des Markisentuchs haltenden, ein- und ausfahrbaren Ausfallprofilleiste.

    [0002] Bei derartigen Gelenkarmmarkisen werden die Gelenkarme im ausgefahrenen Zustand starken Belastungen unterworfen, beispielsweise durch Windlasten, das Eigengewicht der Arme und der Ausfallprofilleiste oder auch durch Regenwasser, das sich auf dem ausgefahrenen Markisentuch sammelt und die Arme nach unten drückt. Dabei senken sich die Arme nicht etwa gleichmäßig ab, sondern es kann dazu kommen, daß einer der Arme aufgrund des unter das Markisentuch greifenden Windes nach oben gebogen wird, während sich ein anderer Arm - beispielsweise infolge starker Materialermüdung - nach unten biegt. Infolge dieser Verbiegungen befindet sich die Ausfallprofilleiste nicht mehr in einer horizontalen, zum Markisenkasten parallelen Lage und legt sich beim Einfahren nicht mehr paßgenau an diesen, sondern steht schief. Dies sieht nicht nur häßlich aus, sondern hat vor allem den Nachteil, daß die Ausfallprofilleiste im eingefahrenen Zustand nicht dicht an der Vorderseite des Markisenkastens anliegt und diesen dicht verschließt, so daß Wasser und Schmutz an die Tuchwelle und die Tragvorrichtung gelangen können und die Markise beschädigen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gelenkarmmarkise der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die Ausfallprofilleiste im eingefahrenen Zustand immer parallel zum Markisenkasten verläuft und dicht an diesem anliegt.

    [0004] Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die Tragvorrichtung und/oder der Markisenkasten eine Zentriervorrichtung für die Ausfallprofilleiste aufweist.

    [0005] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die Ausfallprofilleiste auch bei verbogenen Gelenkarmen beim Einfahren von der Zentriervorrichtung in die gewünschte Lage parallel zum Markisenkasten gebracht wird und sich dadurch über ihre gesamte Länge dicht an den Markisenkasten anlegen kann und dadurch den Eintritt von Wasser und Schmutz in den Markisenkasten verhindert.

    [0006] Die Zentriervorrichtung weist vorzugsweise eine Absenkeinrichtung und/oder eine Anhebevorrichtung für die Ausfallprofilleiste auf. Dabei bewirkt die Absenkeinrichtung, daß die Ausfallprofilleiste bei einem nach oben verbogenen Gelenkarm nicht oberhalb ihrer erwünschten Lage am Markisenkasten anschlägt, sondern in ihre gewünschte Lage abgesenkt wird. Die Hebevorrichtung hebt die Ausfallprofilleiste beim Einfahren der Markise in ihre gewünschte Lage an, wenn der die Ausfallprofilleiste tragende Arm nach unten verbogen ist.

    [0007] Es ist zweckmäßig, wenn die Zentriervorrichtung mindestens ein am Markisenkasten und/oder der Tragvorrichtung angeordnetes Führungselement für ein an der Ausfallprofilleiste angeordnetes Anlageelement aufweist. Das Anlageelement legt sich beim Einfahren der Markise an das Führungselement an, so daß die Ausfallprofilleiste am Ende ihres Einfahrweges genau in die gewünschte Lage am Markisenkasten geführt wird.

    [0008] Die Absenkeinrichtung besteht bevorzugt im wesentlichen aus einer sich über die Breite des Markisentuches erstreckenden Tuchumlenkeinrichtung. Dadurch wird die Ausfallprofilleiste bei nach oben verbogenem Gelenkarm beim Einfahren von dem an der Tuchumlenkeinrichtung umgelenkten Markisentuch nach unten gezogen, bis sich das Anlageelement gegen das Führungselement anlegt und die Ausfallprofilleiste dadurch in ihre gewünschte Lage am Markisenkasten gebracht wird. Eine besonders einfache und robuste Ausführung ergibt sich, wenn die Tuchumlenkeinrichtung eine an einem oberen Markisendach angeordnete Tuchführungsleiste aufweist. Die Tuchführungsleiste drückt dabei von oben auf das einfahrende Markisentuch und lenkt dieses nach unten um, wodurch die Ausfallprofilleiste von dem einfahrenden Tuch schräg nach unten gezogen wird und sich das Anlageelement gegen das Führungselement anlegen kann. Die Hebevorrichtung weist zweckmäßig mindestens eine schräge oder gekrümmte Hebefläche für ein an der Ausfallprofilleiste angeordnetes Gleitelement auf. Beim Einfahren der Ausfallprofilleiste gelangt das Gleitelement auf die Hebefläche und gleitet auf dieser entlang, wodurch es eine zu tief liegende Ausfallprofilleiste in ihre gewünschte Lage am Markisenkasten anhebt, so daß das Anlageelement in eine dichte Anlage am Führungselement gelangen kann.

    [0009] Das Gleitelement ist bevorzugt ein an der Ausfallprofilleiste angeordneter Auflaufnocken, der in einer Aufnahmenut angeordnet sein kann. Der Auflaufnocken kann in der Aufnahmenut an der Ausfallprofilleiste leicht seitlich verschoben und arretiert werden und so in seiner exakten Lage zur Hebefläche ausgerichtet werden. Er kann als separates Teil leicht hergestellt und bei Verschleiß leicht ausgetauscht werden. Der Auflaufnocken kann bevorzugt aus Kunststoff bestehen, wodurch er besonders preiswert herstellbar ist und ohne zusätzliches Schmiermittel leicht auf der Hebefläche gleiten kann.

    [0010] Die Hebefläche ist vorzugsweise an einem Schwenkgelenk für einen Gelenkarm der Markise angeordnet.

    [0011] Insbesondere bei Markisen mit langen Tuchwellen, d.h. bei Markisen mit großer Tuchbreite ist es zweckmäßig, wenn die Tragvorrichtung mindestens ein zwischen den endseitigen Lagern angeordnetes Tuchwellenstützlager aufweist. Das Tuchwellenstützlager verhindert Durchbiegungen der Tuchwelle und stellt sicher, daß diese über ihre gesamte Länge im wesentlichen gerade verläuft. Dadurch wird gewährleistet, daß das Markisentuch im eingefahrenen Zustand an seinem vorderen, mit der Ausfallprofilleiste verbundenen Ende immer fest an der Tuchumlenkeinrichtung bzw. der Tuchführungsleiste anliegt und von dieser umgelenkt wird und daß die Ausfallprofilleiste beim Einfahren und Anschlagen an den Markisenkasten auf ihrer ganzen Länge fest gegen das Führungselement gezogen wird. Das Tuchwellenstützlager weist dabei zweckmäßig eine einseitig offene Gleitlagerschale auf, die mit einer Verstelleinrichtung an einem Haltebock der Tragvorrichtung befestigt ist. Mit der Verstelleinrichtung kann die Gleitlagerschale leicht und genau in ihre gewünschte Lage eingestellt und das Stützlager so für Tuchwellen unterschiedlichen Durchmessers verwendet werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Markise mit einem anderen Markisentuch geringerer oder größerer Ausfahrlänge ausgerüstet werden soll, wodurch sich der Durchmesser der Tuchwelle bei eingefahrener Markise verändert.

    [0012] Die Verstelleinrichtung besteht bevorzugt im wesentlichen aus zwei Klemmbacken, die in am Haltebock angeordneten Führungen schräg zur Ausfallrichtung der Ausfaliprofilleiste einstellbar und arretierbar sind. Durch die Einstellbarkeit schräg zur Ausfallrichtung der Ausfallprofilleiste kann beim Einstellen des Stützlagers sowohl die Höhe der Gleitlagerschale als auch deren Abstand zur Ausfallprofilleiste genau und einfach eingestellt werden. Nach dem Einstellen werden die Klemmbacken am Haltebock arretiert, beispielsweise mit einer Klemmschraube, und klemmen dabei die Gleitlagerschale zwischen sich fest. Die Führungen sind Zweckmäßig in einem Winkel von etwa 45° zur Ausfallrichtung am Haltebock angeordnet. Die Gleitlagerschale wird dabei durch Verschieben der Klemmbacken in den Führungen gleichmäßig in vertikaler und horizontaler Lage eingestellt, wozu diese zweckmäßig mit einer Stellschraube am Haltebock verschieblich sind. Mit der Stellschraube ist ein sehr exaktes und einfaches Positionieren der Klemmbacken am Haltebock möglich.

    [0013] Die Gleitlagerschale kann eine etwa bogenförmige Winkeleinstellführung aufweisen, in die die Klemmbacken mit Eingriffstücken eingreifen, wodurch die Gleitlagerschale gegenüber den Klemmbacken verdreht werden kann, so daß die einseitige Öffnung der Schale leicht in die für den Durchlaß des Markisentuchs erforderliche Lage eingestellt werden kann.

    [0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an einem Beispiel näher erläutert wird. Es zeigt:
    Fig. 1
    eine Gelenkarmmarkise nach der Erfindung in einer Stirnansicht und teilweise im Schnitt;
    Fig. 2a bis c
    die Funktion der erfindungsgemäßen Markise bei nach oben verbogenem Gelenkarm;
    Fig. 3a bis d
    die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Markise bei nach unten verbogenem Gelenkarm;
    Fig. 4
    ein Tuchwellenstützlager zur Verwendung bei der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise in einer Seitenansicht;
    Fig. 5
    einen Teil des Tuchwellenstützlagers nach Fig. 4 in einem Querschnitt; und
    Fig. 6
    den Haltebock mit seitlich montierten Klemmbacken des Tuchwellenstützlagers nach Fig. 4, in einer Draufsicht.


    [0015] In der Zeichnung bezeichnet 10 eine Gelenkarmmarkise mit einer Tragvorrichtung 11 mit einem im Querschnitt rechteckförmigen Trägerrohr 12, das sich im wesentlichen über die gesamte Markisenbreite erstreckt und das an seinen Enden mit Lagerböcken 13 versehen ist. An den Lagerböcken sind Drehlager 14 angeordnet, in denen eine Tuchwelle 15 mit ihren Enden drehbar gelagert ist.

    [0016] An der Tragvorrichtung 11 sind ferner Schwenkgelenke 16 angeordnet, an denen - nicht dargestellte - zweiteilige Gelenkarme mit ihrem einen Ende schwenkbar befestigt sind, die an ihrem anderen Ende eine Ausfallprofilleiste 17 tragen, wie das bei Gelenkarmmarkisen allgemein bekannt und üblich ist.

    [0017] Die Tragvorrichtung 11 mit darin angeordneter Tuchwelle 15 und dem darauf aufgewickelten Markisentuch 18 sind von einem Markisenkasten 19 umgeben, der im wesentlichen aus einem an der Tragvorrichtung befestigten oberen Markisendach 20, einem unteren Markisenboden 21 sowie einer Markisenrückwand 22 an der Rückseite 23 der Markise 10 besteht, mit der diese an einer nicht dargestellten Hauswand o.dgl. befestigt ist. Die Markise ist dadurch an ihrer Ober-, Unter-, und Rückseite vor dem Eindringen von Wasser und Schmutz geschützt.

    [0018] Das Markisendach 20 überdeckt die Tuchwelle 15 und ist in seinem vorderen Teilbereich 24 nach unten abgebogen. An seiner Vorderkante 25 ist das Markisendach 20 mit einer Tuchumlenkeinrichtung 26 versehen, die sich über die gesamte Breite des Markisentuchs 18 erstreckt und die im wesentlichen aus einer Tuchumlenkleiste 27 mit einer nach vorne offenen, im Schnitt etwa V-förmigen Führungsnut 28 besteht, die eine Tuchführungskante 29 aufweist, an die sich das Markisentuch mit seiner Oberseite 41 beim Ein- und Ausfahren anlegt.

    [0019] Die Ausfallprofilleiste 17 ist im Querschnitt etwa trapezförmig und hat eine obere Anlagekante 30, die sich über die gesamte Breite der Ausfallprofilleiste 17 erstreckt und die beim Einfahren der Markise in die Führungsnut 28 der Tuchumlenkeinrichtung 26 eingreift.

    [0020] Die Schwenkgelenke 16 für die Gelenkarme sind auf ihrer der Ausfallprofilleiste zugewandten Seite mit Hebeflächen 31 versehen, die um eine zur Tuchwelle parallele Achse gekrümmt sind und auf denen an der Ausfallprofilleiste 17 angeordnete Gleitelemente 32 entlanggleiten können, wenn die Markise eingefahren wird. Die Gleitelemente 32 bestehen aus Auflaufnocken 33 aus verschleißfestem Kunststoff, die in eine an der der Tuchwelle 15 zugewandten Innenseite 34 der Ausfallprofilleiste 17 angeordnete Aufnahmenut 35 eingeschoben und mit einer nicht dargestellten Klemmschraube in der Aufnahmenut arretiert sind. Die Anordnung ist so getroffen, daß jedem mit einer Hebefläche 31 versehenen Schwenkgelenk 16 ein separater Auflaufnocken 33 zugeordnet ist.

    [0021] Das Markisentuch 18 ist mit seinem vorderen Ende 36 in geeigneter Weise - beispielsweise mit einem Keder - in einer Halterung 37 an der Ausfallprofilleiste 17 befestigt. Die Ausfallprofilleiste 17 hat eine untere Dichtkante 38, mit der sie sich beim Einfahren unter die Vorderkante 39 des Markisenbodens 21 legt.

    [0022] Die Tuchumlenkeinrichtung 26, die Hebeflächen 31 und die damit Zusammenwirkenden Gleitelemente 32 bilden eine Zentriervorrichtung 40 für die AuSfallprofilleiste 17, die auch bei nach oben oder unten verbogenen Gelenkarmen sicherstellt, daß die Ausfallprofilleiste 17 beim Einfahren des Markisentuchs immer horizontal und parallel zum Markisenkasten ausgerichtet wird und sich dicht an diesen anlegt. Diese Wirkungsweise wird anhand der Fig. 2a bis c bzw. 3a bis d im folgenden näher erläutert.

    [0023] Fig. 2a bis c zeigen die Funktionsweise der Zentriervorrichtung 40 bei nach oben verbogenem Gelenkarm. Dabei liegt das Markisentuch 18 mit seiner Oberseite 41 an der Tuchführungskante 29 der Tuchumlenkeinrichtung 26 an und wird von dieser umgelenkt. Das Markisentuch 18 zieht dadurch beim Einfahren der Markise entgegen der durch den Pfeil 42 angedeuteten Ausfallrichtung die zu hoch stehende Ausfallprofilleiste 17 (Fig. 2 a) nach unten, so daß die Anlagekante 30 sich an die Leiste 27 anlegt und von dem Tuch fest in die nach vorne offene Führungsnute 28 hineingezogen wird. (Fig. 2c).

    [0024] Bei nach unten verbogenem Gelenkarm (Fig. 3a bis d) wird die Ausfallprofilleiste 17 von dem einfahrenden Tuch 18 in Richtung auf den Markisenkasten 19 gezogen. Dabei gelangt der dem Schwenkgelenk 16 des nach unten verbogenen Gelenkarms zugeordnete Auflaufnocken 33 an die gekrümmte Hebefläche 31 am Schwenkgelenk 16 (Fig. 3b), wodurch die Ausfallprofilleiste 17 angehoben wird und die Anlagekante 30 der Ausfallprofilleiste in Eingriff mit der Führungsnut 28 gelangt und sich dicht an die Leiste 27 am Markisendach anlegt.

    [0025] Durch die Ausgestaltung ist sichergestellt, daß sich die Ausfallprofilleiste im eingefahrenen Zustand des Markisentuchs immer parallel zum Markisenkasten in seiner gewünschten Lage befindet und dicht an diesem anliegt, so daß kein Wasser oder Schmutz in den Kasten an Tuch, Tuchwelle, Tragvorrichtung und Gelenkarme gelangen kann und diese Teile nicht beschädigt oder verschmutzt werden.

    [0026] Insbesondere bei besonders breiten Markisentüchern, etwa bei Tüchern mit einer Breite von mehr als sechs Metern, die auf eine entsprechend lange Tuchwelle aufgewickelt werden, kann es sich empfehlen, die Tuchwelle zwischen ihren beiden äußeren Lagern 14 mit einem zusätzlichen Tuchwellenstützlager 50 zu unterstützen, um Durchbiegungen der Welle 15 zu vermeiden und dadurch zu gewährleisten, daß das Markisentuch 18 über seine gesamte Breite an der Tuchführungskante 29 anliegen und die Ausfallprofilleiste bei nach oben verbogenen Gelenkarmen nach unten gegen die Leiste 27 und in die Führungsnut 28 ziehen kann.

    [0027] Das in Fig. 4 gezeigte, bevorzugt verwendete Stützlager 50 weist eine Gleitlagerschale 51 mit einem oberen Schalenteil 52 und einem unteren Schalenteil 53 auf, die durch eine Steckverbindung 54 an der Rückseite 23 der Markise lösbar miteinander verbunden sind. Die Tuchwelle 15 liegt auf dem unteren Schalenteil 53 auf und wird vom oberen Schalenteil 52 überdeckt, wobei das Markisentuch durch eine zur Ausfallprofilleiste 17 weisende Öffnung 55 hindurchläuft.

    [0028] Der untere Schalenteil 53 ist mit zwei Klemmbacken 56, 57 an einem Haltebock 58 befestigt, der mit Hilfe einer von Schrauben 59 gesicherten Halterung 60 am Trägerrohr 12 befestigt ist.

    [0029] Die Klemmbacken 56, 57 weisen je ein bogenförmiges Eingriffstück 61 auf, mit dem sie seitlich in eine am unteren Schalenteil 53 angeordnete, ebenfalls bogenförmige Winkeleinstellführung 62 eingreifen. Die Klemmbacken 56, 57 haben ferner an ihrem zur Rückseite 23 der Markise weisenden hinteren Ende je einen Führungszapfen 63, der in eine erste schräge Führung 64 eingreift, die unter einem Winkel von etwa 45° zur Ausfallrichtung 42 der Markise am Haltebock 58 angeordnet ist. An ihrem vorderen Ende 65 haben die Klemmbacken 56, 57 je einen Führungsschuh 66, mit dem sie in einer zweiten Führung 67 am Haltebock 58 verschieblich angeordnet sind, die ebenfalls unter einem Winkel von etwa 45° zur Ausfallrichtung angeordnet ist. Die Führungsschuhe 66 weisen dabei an ihren einander zugewandten Stirnseiten 68 Ausnehmungen 69 auf, die im eingebauten Zustand der Klemmbacken am Haltebock 58 eine Aufnahmetasche 70 für eine Gewindemutter 71 bilden, in die eine Stellschraube 72 eingeschraubt ist, die sich mit ihrem Schraubenkopf 73 am unteren Ende 74 der zweiten Führung 67 abstützt und die durch eine Bohrung 75 im Haltebock 68 in der Gewindemutter 71 verdreht werden kann.

    [0030] Zum Arretieren der Gleitlagerschale 51 am Haltebock 58 sind die Klemmbacken 56, 57 mit Hilfe einer Klemmschraube 76 gegeneinander verspannbar, wobei sie den unteren Schalenteil 53 und den Haltebock zwischen sich einspannen und festhalten.

    [0031] Das Tuchwellenstützlager 50 kann leicht dadurch eingestellt werden, daß die Klemmschraube 76 gelöst und dann die Stellschraube 72 mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs, z.B. eines Mehrkantschlüssels, in der in der Aufnahmetasche 70 drehfest gehaltenen Schraubenmutter 71 gedreht wird. Dadurch werden die Führungsschuhe 66 in der zweiten Führung und die Führungszapfen 63 in der ersten Führung verschoben, wodurch die Gleitlagerschale 51 gleichzeitig in vertikaler und in horizontaler Richtung bewegt und in ihrem Abstand von der Ausfallprofilleiste 17 eingestellt werden kann. Mit dem Stützlager 50 ist es also möglich, nicht nur Durchbiegungen der Tuchwelle zu korrigieren, sondern auch den Abstand der Tuchwelle von der Markisenvorderkante im mittleren Bereich einzustellen, so daß das Markisentuch auch in der Tuchmitte immer ausreichend gespannt wird und die Ausfallprofilleiste fest gegen den Markisenkasten zieht. Hierfür ist lediglich eine einzige Stellschraube erforderlich.

    [0032] Bei gelöster Klemmschraube 76 kann die Lagerschale 53 mit ihren Winkeleinstellführungen 62 auf den Eingriffstücken 61 der Klemmbacken 56 und 57 verschoben werden. Hierdurch wird die Lage der Ausfahröffnung 55 für das Markisentuch verstellt.

    [0033] Das Tuchwellenstützlager 50 kann für Tuchwellen unterschiedlichen Durchmessers bzw. für Tuchwellen mit unterschiedlich vielen Tuchwicklungen verwendet und auf diese Tuchwellen einfach und genau eingestellt werden.

    [0034] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es ergeben sich vielfältige Änderungsmöglichkeiten, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So ist es beispielsweise möglich, anstelle der die Ausfallprofilleiste nach unten ziehenden Tuchumlenkeinrichtung eine Absenkvorrichtung vorzusehen, die ähnlich wie die Hebevorrichtung ausgebildet ist und eine an der Tragvorrichtung angeordnete, gekrümmte Absenkfläche aufweist, die mit einem weiteren, an der Ausfallprofilleiste angeordneten Gleitelement zusammenwirkt und diese beim Einfahren nach unten in ihre gewünschte Lage parallel zum Markisenkasten umlenkt.


    Ansprüche

    1. Gelenkarmmarkise mit einer Tragvorrichtung für eine Tuchwelle, die an ihren Enden in Lagern drehbar gelagert ist, mit einem die Tuchwelle wenigstens teilweise umgebenden Markisenkasten und mit einer das vordere Ende des Markisentuchs haltenden, ein- und ausfahrbaren Ausfallprofilleiste, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragvorrichtung (11) und/oder der Markisenkasten (19) eine Zentriervorrichtung (40) für die Ausfallprofilleiste (17) aufweist.
     
    2. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriervorrichtung (40) eine Absenkeinrichtung (26) und/oder eine Hebevorrichtung (16, 31) für die Ausfallprofilleiste (17) aufweist.
     
    3. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriervorrichtung (40) mindestens ein am Markisenkasten (19) und/oder der Tragvorrichtung (11) angeordnetes Führungselement (28) für ein an der Ausfallprofilleiste (17) angeordnetes Anlageelement (30) aufweist.
     
    4. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absenkeinrichtung (26) im wesentlichen aus einer sich über die Breite des Markisentuchs (18) erstreckenden Tuchumlenkeinrichtung besteht.
     
    5. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tuchumlenkeinrichtung (26) eine an einem oberen Markisendach (20) angeordnete Tuchführungsleiste (27) aufweist.
     
    6. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebevorrichtung (16, 31) mindestens eine schräge oder gekrümmte Hebefläche (31) für ein an der Ausfallprofilleiste (17) angeordnetes Gleitelement (32) aufweist.
     
    7. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitelement (32) ein an der Ausfallprofilleiste (17) angeordneter Auflaufnocken (33) ist.
     
    8. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflaufnocken (33) in einer Aufnahmenut (35) angeordnet ist.
     
    9. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflaufnocken (33) aus Kunststoff besteht.
     
    10. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebefläche (31) an einem Schwenkgelenk (16) für einen Gelenkarm der Markise (10) angeordnet ist.
     
    11. Gelenkarmmarkise, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragvorrichtung (11) mindestens ein zwischen den endseitigen Lagern (14) angeordnetes Tuchwellenstützlager (50) aufweist.
     
    12. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Tuchwellenstützlager (50) eine einseitig offene Gleitlagerschale (51) aufweist, die mit einer Verstelleinrichtung (64, 67, 56, 57) an einem Haltebock (58) der Tragvorrichtung (11) befestigt ist.
     
    13. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung im wesentlichen aus zwei Klemmbacken (56, 57) besteht, die in am Haltebock (58) angeordneten Führungen (64, 67) schräg zur Ausfallrichtung (42) der Ausfallprofilleiste (17) einstellbar und arretierbar sind.
     
    14. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (64, 67) in einem Winkel von etwa 45° zur Ausfallrichtung (42) am Haltebock (58) angeordnet sind.
     
    15. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (56, 57) mit einer Stellschraube (72) am Haltebock (58) verschieblich sind.
     
    16. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitlagerschale (51) eine etwa bogenförmige Winkeleinstellführung (62) aufweist, in die die Klemmbacken (56, 57) mit Eingriffstücken (61) eingreifen.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht