(19)
(11) EP 0 666 385 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.08.1995  Patentblatt  1995/32

(21) Anmeldenummer: 95810010.9

(22) Anmeldetag:  05.01.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.02.1994 DE 4403717

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
FL-9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Kluser, Remo
    CH-9450 Altstätten (CH)
  • Fröwis, Markus
    A-6820 Frastanz (AT)

(74) Vertreter: Wildi, Roland 
Hilti Aktiengesellschaft Patentabteilung
FL-9494 Schaan
FL-9494 Schaan (LI)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Befestigungselement zum Befestigen von Isolationsplatten


    (57) Das Befestigungselement zum Befestigen von Isolationsplatten (10) an Bauteilen (9) weist einen Nagel (1) und ein Halteteil (2) auf. Der Nagel (1) durchsetzt einen Hohlschaft (8) des Halteteiles (2), der einen grösseren und einen kleineren Innendurchmesser aufweist. Am Uebergang (8c) vom kleineren zum grösseren Innendurchmesser stützt sich ein Anschlagteil (6) ab, das der Festlegung des Halteteiles (2) dient und mit dem Nagel (1) reibschlüssig verbunden ist. Je nach vorhandener, für den Eintreibvorgang benötigter Energie wird das Anschlagteil (6) entlang des Schaftes (3) des Nagels (1) verschoben.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Befestigungselement zum Befestigen von Isolationsplatten an Bauteilen mit einem die Isolationsplatten abstützenden Halteteil und einem im Bauteil festlegbaren Nagel, wobei das Halteteil einen grossflächigen Halteteller sowie einen von diesem abragenden Hohlschaft mit ausgehend vom Halteteller grösseren und anschliessend zum freien Ende hin kleineren Innendurchmesser aufweist und wobei der Nagel einen Schaft der mit im wesentlichen dem kleineren Innendurchmesser des Hohlschaftes entsprechenden Aussendurchmesser sowie mit einer den Bereich mit kleinerem Innendurchmesser des Hohlschaftes übersteigender Länge versehen ist.

    [0002] Befestigungselemente zum Befestigen von Isolationsplatten an Bauteilen werden heute in vermehrtem Masse unter Zuhilfenahme pulverkraftbetriebener Setzgeräte festgelegt. Die Verwendung solch pulverkraftbetriebener Setzgeräte hat den Vorteil, dass solche Geräte keine Verbindungen zu Energiequellen benötigen. So sind weder störende Elektrokabel noch Druckluftschläuche zur Verbindung mit der Energiequelle erforderlich.

    [0003] Zudem gewährleisten pulverkraftbetriebene Setzgeräte eine ausserordentlich hohe Setzfolge beim Festlegen der Befestigungselemente. Eine solch hohe Setzfolge ist von ausschlaggebender Bedeutung, da es sich bei diesen zur Diskussion stehenden Befestigungselementen um Massenartikel handelt, die in ausserordentlich grossen Mengen für die Befestigung der Isolationsplatten an Bauwerken benötigt werden.

    [0004] Ein Befestigungselement zum Befestigen von Isolationsplatten an Bauwerken ist beispielsweise aus der DE-OS 39 31 833 bekannt. Dieses bekannte Befestigungselement besteht aus einem Halteteil und einem Nagel. Das Halteteil weist einen grossflächigen Halteteller auf, welcher dem Abstützen der Isolationsplatten dient. Vom Halteteller ragt ein Hohlschaft ab, welcher die Isolationsplatten vollumfänglich durchsetzt und sich somit auf dem Bauteil abstützt. Diese Abstützung auf dem Bauteil ist insbesondere dann von Wichtigkeit, wenn es sich um weiche und poröse Isolationsplatten handelt. Es ist dadurch sichergestellt, dass keine die Isolationsplatten zerstörenden Kräfte über den Halte teller einwirken.

    [0005] Nachdem die Dicke der Isolationsplatten auf einige wenige Normdicken beschränkt ist, finden Halteelemente mit entsprechend abgestimmten Längen des Hohlschaftes entsprechende Anwendung.

    [0006] Wie die DE-OS 39 31 833 ferner zeigt, wird das Halteteil mittels eines Nagels, welcher in das Bauteil eingetrieben wird, festgelegt. Zum Eintreiben dieses Nagels werden in bevorzugter Weise, wie vorstehend erwähnt, pulverkraftbetriebene Setzgeräte verwendet. Der Nagel durchsetzt dabei den Hohlschaft und zwar einen Bereich mit kleinerem Innendurchmesser. Der sich zum Halteteller anschliessende Bereich des Hohlschaftes mit grösserem Innendurchmesser dient dem Durchführen des Mündungsbereiches des Setzgerätes während des Setzvorganges.

    [0007] Bei den Bauteilen, an welchen die Isolationsplatten der hier interessierenden Art befestigt werden, handelt es sich um Wände, Decken und Böden von Gebäuden. Als Werkstoff kommt demnach für solche Bauteile vor allem Beton und Mauerwerk in Betracht. Der Werkstoff dieser Bauteile ist in bekannter Weise, je nach Beschaffenheit relativ inhomogen. Aufgrund dieser Inhomogenität ist für das Eintreiben der Nägel je nach örtlicher Beschaffenheit und Werkstoff des Bauteiles jeweils ein unterschiedlicher Energiebedarf notwendig. Somit können bei derselben zur Verfügung stehenden Energie die Nägel mehr oder weniger tief in das Bauteil eindringen. Zu diesem mehr oder weniger tiefen Eindringen aufgrund von Beschaffenheit und Werkstoff des Bauteiles kommt noch hinzu, dass die bei pulverkraftbetriebenen Setzgeräten Verwendung findenden Treibladungen in ihrer Energieabgabe eine gewisse Streuung aufweisen, was zu einer zusätzlichen Variation der Eindringtiefe der Nägel führt.

    [0008] Um der vorgenannten Problematik entgegenzuwirken und bei jeder Eindringtiefe eine ausreichende Festlegung des Halteteiles zu gewährleisten, ist beim Befestigungsele ment entsprechend DE-OS 39 31 833 eine Knautschzone vorgesehen, welche in Form einer in den Hohlschaft hineinragenden Hülse ausgebildet ist. Je nach noch vorhandener Energie, welche für das Eintreiben des Nagels in das Bauteil nicht benötigt wurde, wird diese Hülse mehr oder weniger stark verformt.

    [0009] An sich handelt es sich bei der vorgenannten bekannten Einrichtung um eine voll funktionsfähige Lösung. Allerdings kann in ganz bestimmten Anwendungsfällen, dh wenn eine sehr starke Verformung der Hülse stattgefunden hat, der Nachteil entstehen, dass durch die verformten, in den Hohlschaft hineinragenden Hülsenanteile ein Verklemmen des Kolbens des Anwendung findenden, pulverkraftbetriebenen Setzgerätes stattfinden kann. Es ist in solchen Fällen für das Herausziehen des Mündungsbereiches des Setzgerätes samt dem den Mündungsbereich überragenden Kolben ein höherer Kraftaufwand erforderlich. Der den Mündungsbereich des Setzgerätes überragende Kolben muss nach dem Herausziehen manuell wieder in seine Ausgangslage zurückgebracht werden.

    [0010] Handelt es sich bei dem Verwendung findenden, pulverkraftbetriebenen Setzgerät um ein Gerät mit automatischer, über den Gasdruck erfolgender Kolbenrückführung, kann es zu Funktionsstörungen kommen, indem der Gasdruck nicht ausreicht, den verklemmten Kolben zurückzuführen. Somit lassen sich solche Geräte nicht anwenden, was insofem nachteilig ist, weil es sich gerade hier um Massenanwendungen handelt, wo der Vorteil von pulverkraftbetriebenen Setzgeräten, die mit einer solchen zur weiteren Rationalisierung des Setzvorganges beitragenden automatischen Kolbenrückführung versehen sind, zum tragen kommt.

    [0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Befestigung von Isolationsplatten an Bauteilen ein Befestigungselement zu schaffen, das die störungsfreie Verwendung von pulverkraftbetriebenen Setzgeräten jeglicher Bauart ermöglicht.

    [0012] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass in dem den Bereich des Halteschaftes mit kleinerem Innendurchmesser überragenden Bereich des Schaftes ein Anschlagteil reibschlüssig mit dem Nagel verbunden ist, wobei das Anschlagteil eine radiale Erstreckung aufweist, die den kleineren Innendurchmesser des Hohlschaftes überschreitet und dessen grösseren Innendurchmesser unterschreitet.

    [0013] Das erfindungsgemäss vorgesehene, reibschlüssig auf dem Schaft des Nagels angeordnete Anschlagteil ist für die eigentliche Festlegung des Halteteiles am Bauteil massgebend. Das Anschlagteil hält das Halteteil gegen das Bauteil, wobei für das Halten die reibschlüssige Verbindung zwischen Anschlagteil und Schaft massgebend ist. Dank der reibschlüssigen Verbindung kann das Anschlagteil in jeder beliebigen Längsposition auf dem Schaft seine Funktion erfüllen. Je nach Energie, welche für das Eintreiben des Nagels in das Bauteil nicht benötigt wurde, kommt das Anschlagteil mehr oder weniger nahe zum Kopf hin auf dem Schaft in seine Endposition zu liegen. Die reibschlüssige Verbindung zwischen Anschlagteil und Schaft des Nagels erfüllt demnach die Funktion der Knautschzone in Form einer Hülse entsprechend DE-OS 39 31 833. Da die Knautschzone durch den Reibschluss ersetzt ist, können keine störenden Hülsenteile in den Hohlschaft geraten und dort zu einer Behinderung von Geräteteilen führen. Für den Kolben des Verwendung findenden Setzgerätes steht die rückwärtige Stimfläche des Anschlagteiles zur Verfügung, so dass selbst ein über Gasdruck rückführbarer Kolben ungehindert wieder zurücktreten kann.

    [0014] Um zu gewährleisten, dass das Halteteil mit ausreichender Kraft gegen das Bauteil gehalten wird, ist mit Vorteil die Verschiebung des Anschlagteiles auf dem Schaft nur unter Ueberwindung einer ausreichend grossen definierten Kraft möglich, wobei diese Kraft höher als die zugelassene Haltekraft sein muss.

    [0015] Zweckmässigerweise ist das Anschlagteil als Rondelle ausgebildet. Der Aussendurchmesser der Rondelle übersteigt dabei den kleineren Innendurchmesser des Hohlschaftes ausreichend, so dass ein funktionsgerechtes Widerlager an der Stufe von kleinerem zu grösserem Durchmesser im Hohlschaft zur Verfügung steht. Ein solch ausreichend grosses Widerlager ist von Vorteil, wenn verhindert werden soll, dass an der Stufe von kleinerem zu grösserem Innendurchmesser am Halteteil Beschädigungen auftreten, da zu berücksichtigen ist, dass es sich beim Halteteil vorzugsweise um ein Kunststoffteil handelt. Der Aussendurchmesser der Rondelle ist dagegen kleiner als der grössere Innendurchmesser des Hohlschaftes. Im Prinzip reicht es aus, wenn der Aussendurchmesser der Rondelle gegenüber dem grösseren Innendurchmesser des Hohlschaftes schon geringfügig kleiner ist, da es dem Grunde nach nur darum geht, Reibungen zwischen Hohlschaft und Rondelle während des Setzvorganges des Nagels zu verhindern.

    [0016] Das Anschlagteil besteht vorzugsweise aus einem Metall. Sofern als Metall Stahl in Betracht kommt, handelt es sich zweckmässigerweise um rostfreien Stahl.

    [0017] Zweckmässigerweise ist der Nagel aus rostfreiem Stahl gebildet. Bei einer derartigen Ausführungsform wird den Korrosionsschutzanforderungen, wie sie bei Anwendungsfällen für die hier in Rede stehenden Befestigungselemente oft bestehen, Rechnung getragen. Mit Nägeln, welche eine Beschichtung als Korrosionsschutz aufweisen, könnte diesen Anforderungen nicht vollumfänglich Rechnung getragen werden, weil das Verschieben des Anschlagteiles entlang des Schaftes eine Beschädigung dieser Beschichtung zur Folge hätte.

    [0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel zeigen, näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    ein Befestigungselement gemäss Erfindung;
    Fig. 2
    das Befestigungselement der Fig. 1 in festgelegtem Zustand.


    [0019] Das Befestigungselement gemäss Fig. 1 besteht aus einem Nagel 1 und einem Halteteil 2. Der Nagel 1 weist einen Schaft 3, einen Kopf 4 sowie an dem dem Kopf 4 abgewandten Ende des Schaftes 3 eine Spitze 5 auf. Auf dem Schaft 3 ist ferner reibschlüssig ein Anschlagteil 6 in Form einer Rondelle angeordnet.

    [0020] Das Halteteil 2 weist einen grossflächigen Halteteller 7 sowie einen von diesem abragenden Hohlschaft 8 auf. Wie die Fig. 1 ferner zeigt, ist der Hohlschaft 8 im Bereich 8a anschliessend an den Halteteller 7 mit einem grösseren und in dem daran zum freien Ende anschliessenden Bereich 8b mit einem kleineren Innendurchmesser versehen. Das Anschlagteil 6 stützt sich am Uebergang 8c vom kleineren Innendurchmesser zum grösseren Innendurchmesser des Hohlschaftes 8 ab.

    [0021] Fig. 2 zeigt das Befestigungselement entsprechend Fig. 1 wiederum mit Nagel 1 und Halteteil 2. Der Nagel 1 ist mit seiner Spitze 5 in ein Bauteil 9 eingedrungen. Dabei hat sich das Anschlagteil 6 auf dem Schaft 3 zum Kopf 4 hin verschoben.

    [0022] Am Bauteil 9 ist eine Isolationsplatte 10 befestigt, indem der Halteteller 7 diese Isolationsplatte 10 gegen das Bauteil 9 drückt. Der Hohlschaft 8 durchdringt dabei die Isolationsplatte 10, wobei dessen Länge der Dicke der Isolationsplatte 10 entspricht. Der Hohlschaft 8 stützt sich damit auf den Bauteil 9 ab.

    [0023] Die Festlegung des Befestigungselementes am Bauteil 9 erfolgt unter Abstützen des Anschlagteiles 6 am Halteteil 2 im Bereich des Hohlschaftes 8 am Uebergang 8c vom kleineren Innendurchmesser zum grösseren Innendurchmesser. Zwischen Anschlagteil 6 und Schaft 3 des Nagels 1 besteht eine reibschlüssige Verbindung, welche derart gross ist, dass es zur ausreichenden Festlegung des Halteteiles 2 am Bauteil 9 kommt.


    Ansprüche

    1. Befestigungselement zum Befestigen von Isolationsplatten (10) an Bauteilen (9) mit einem die Isolationsplatten (10) abstützenden Halteteil (2) und einem im Bauteil (9) festlegbaren Nagel (1), wobei das Halteteil (2) einen grossflächigen Halteteller (7) sowie einen von diesem abragenden Hohlschaft (8) mit ausgehend vom Halteteller (7) grösseren und anschliessend zum freien Ende hin kleineren Innendurchmesser aufweist und wobei der Nagel (1) einen Schaft (3) der mit im wesentlichen dem kleineren Innendurchmesser des Hohlschaftes (8) entsprechenden Aussendurchmesser sowie mit einer den Bereich (8b) mit kleinerem Innendurchmesser des Hohlschaftes (8) übersteigender Länge versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem den Bereich (8b) des Hohlschaftes (8) mit kleinerem Innendurchmesser überragenden Bereich des Schaftes (3) ein Anschlagteil (6) reibschlüssig mit dem Nagel (1) verbunden ist, wobei das Anschlagteil (6) eine radiale Erstreckung aufweist, die den kleineren Innendurchmesser des Hohlschaftes (8) überschreitet und dessen grösseren Innendurchmesser unterschreitet.
     
    2. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagteil (6) unter Ueberwindung einer in Längsrichtung des Schaftes (3) wirkenden Kraft entlang des Schaftes (3) verschiebbar ist.
     
    3. Befestigungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagteil (6) als Rondelle ausgebildet ist.
     
    4. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagteil (6) aus einem Metall besteht.
     
    5. Befestigungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagteil (6) aus rostfreiem Stahl besteht.
     
    6. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Nagel (1) aus rostfreiem Stahl besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht