[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Straßenfertiger der im Oberbegriff von Anspruch
1 erläuterten Art.
[0002] Ein derartiger Straßenfertiger ist beispielsweise aus dem DE-U 92 03 867 bekannt.
Die bekannten Straßenfertiger haben im in Fahrtrichtung vorderen Bereich einen Bunker,
in dem Einhaumaterial zwischengelagert wird. Der Bunker wird während der Arbeit des
Straßenfertigers von einem LKW beschickt und hat ein ausreichendes Fassungsvermögen,
um die ungehinderte Weiterarheit des Straßenfertigers zwischen zwei Beschickungsvorgängen
zu garantieren. Zum Beschicken des Bunkers fährt der LKW rückwärts an den vorwärtsfahrenden
Straßenfertiger heran und entleert seine Ladefläche in den Bunker, während der Straßenfertiger
den LKW schiebt. Diese Art der Beschikkung erfordert jedoch erfahrenes Personal und
eine abgestimmte Arbeitsweise zwischen dem Fahrer des Straßenfertigers und dem Fahrer
des LKWs. Dies ist jedoch nicht immer gewährleistet.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Straßenfertiger der genannten
Art so auszugestalten, daß die Beschickung des Straßenfertigers mit Einbaumaterial
auch von ungeübten Personen sicher und in abgestimmten Vorgehensweisen durchgeführt
werden kann.
[0004] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Einrichtung zum Überwachung und Anzeigen von Parametern
der Beschickung mit Einbaumaterial werden subjektive Eindrücke des Bedienungspersonals
eliminiert und dem Bedienungspersonal genaue und exakte Anweisungen bzw. Befehle für
jeweils ganz bestimmte vom Bedienungspersonal vorzunehmende Handlungen entsprechend
der tatsächlich festgestellten Parameter gegeben. Damit wird erreicht, daß der Straßenfertiger
mit Einbaumaterial beschickt werden kann, ohne daß eine dritte Person die Versorgungseinheit
und den Straßenfertiger koordinieren muß und ohne daß die Gefahr von Mißverständnissen
und daraus resultierendem Fehlverhalten besteht.
[0006] Zwar ist es bei Straßenfertigern bekannt, beispielsweise aus der DE-A-39 11 229,
der EP-A-562 586 oder der EP-A-279 795 bestimmte Parameter von Sensoren überwachen
zu lassen. Die von den Sensoren gelieferten Signale werden jedoch zum Steuern maschineninterner
Betriebsabläufe verwendet, also z.B. für die Zuschaltung des Vorderradantriebs bei
vollständig beladener Mulde in der DE-A-39 11 229, für die Steuerung der Länge des
Überstandes einer Abstützvorrichtung zum Schieben der mobilen Versorgungseinheit in
Abhängigkeit von Form und Abmessung der Versorgungseinheit in der EP-A-562 586 oder
für die Steuerung der Verteilung des Einbaumaterials in Abhängigkeit von der Höhe
des von der Schnecke vorgelegten Materials in der EP-A-279 795. Eine Anzeige der Signale
und eine Umwandlung in Befehle ist nicht vorgesehen. Andererseits wird die Anzeigevorrichtung
in Form eines Monitors des DE-U-93 17 225 zur Darstellung von Videobildern von Kameras
rund um den Fertiger bzw. zur Darstellung üblicher Betriebsdaten, wie beispielsweise
die Fahrzeuggeschwindigkeit, und nicht zur Anzeige von Parametern der Beschickung
mit Einbaumaterial durch eine externe, mobile Versorgungseinheit verwendet.
[0007] Die Ansprüche 2 bis 5 beschreiben verschiedene Fühler, die alternativ oder gemeinsam
in der erfindungsgemäßen Einrichtung zum Überwachen und Anzeigen vorgesehen werden
können.
[0008] Zusätzlich kann auch der in Anspruch 6 beschriebene Fühler vorgesehen sein.
[0009] Zweckmäßigerweise enthält die Anzeigevorrichtung gemäß Anspruch 7 eine Anzeigeeinheit
für die Bedienperson des Straßenfertigers und gemäß Anspruch 8 eine Anzeigeeinheit,
die an die Versorgungseinheit gerichtet ist.
[0010] Gemäß den Ansprüchen 9 und 10 kann die an die Versorgungseinheit gerichtete Anzeigeeinheit
eine elektronische Anzeigetafel und/oder ein Sender sein, mit dem die Parameter, zweckmäßigerweise
umgewandelt in entsprechende Befehle, einem geeigneten Empfänger in der Versorgungseinheit
übertragen werden.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Straßenfertigers, und
Fig. 2a - 2g Darstellungen von Befehlen auf einer Anzeigetafel am Straßenfertiger
nach Fig. 1.
[0012] Fig. 1 zeigt einen nur schematisch angedeuteten Straßenfertiger 1, der einen in einem
Fahrerhaus 2 angeordneten Bedienungsbereich 3, den üblichen, nicht gezeichneten Fahrantrieb
mit wenigstens einer angetriebenen Achse 4, eine in Fahrtrichtung A nachgeschleppte
Einbaubohle 5, der von einem Einbauförderer Einbaumaterial vorgelegt wird, wobei der
Einbauförderer eine der üblichen Schnekkenförderer 6 und nicht gezeichnete, ebenfalls
übliche Kratzerbänder im Inneren des Straßenfertigers aufweist. Die Kratzerbänder
des Einbauförderers fördern Einbaumaterial aus einem Bunker 7, der in Fahrtrichtung
A vorn am Straßenfertiger 1 angeordnet ist. Der Bunker 7 hat, wie ebenfalls üblich
aber nicht gezeichnet, abklappbare Bunkerwände zum Freilegen einer Einfüllöffnung
8. An der in Fahrtrichtung A vorderen Seite des Straßenfertigers 1 stehen Addruckrollen
9 vor, mit denen der Straßenfertiger 1 eine externe, mobile Versorgungseinheit, bevorzugt
einen LKW 10 mit nach hinten kippbarer Ladefläche, während seiner Arbeit beim Einbau
von Staßenbaumaterial vor sich her schieben kann.
[0013] Der Straßenfertiger 1 ist mit einer Einrichtung 11 zum Überwachen und Anzeigen von
für eine Beschickung mit Einbaumaterial relevanten Betriebsparametern des Straßenfertigers
versehen. Die Einrichtung 11 enthält wenigstens einen Abstandssensor 12, der in Fahrtrichtung
A nach vorn gerichtet und in der Läge ist, den Abstand zum hinteren Ende des LKW 10
festzustellen. Die Einrichtung 11 enthält weiterhin wenigstens einen Sensor 13, mit
dem der Befüllungsgrad bzw. der Füllstand im Bunker 7 festzustellen ist. Die Einrichtung
11 enthält weiterhin wenigstens einen Sensor 14, der die Drehmomentaufnahme am Antriebemotor
feststellt. Die Einrichtung 11 enthält einen weiteren Sensor 15, mit dem festgestellt
werden kann, ob die Bunkerwände auf- oder abgeklappt, die Einfüllöffnung 8 somit offen
oder geschlossen ist. Schließlich ist am Straßenfertiger 1 ein weiterer Sensor 16
vorgesehen, mit dem der Füllstand im Schneckenraum der Förderschnecke 6 festgestellt,
d.h. bestimmt werden kann, ob der Schnecke 6 genügend Einbaumaterial zum Beschicken
der Einbaubohle 5 mit der vorbestimmten Menge an Einbaumaterial zugeführt werden kann.
[0014] Im Bedienungsbereich 3 des Fahrerhauses 2 des Straßenfertigers 1, gut sichtbar für
den Fahrer des LKW 10, ist eine elektronische Anzeigetafel 17 angeordnet. Die Anzeigetafel
ist am Fahrerhaus 2 in einer Höhe und einer Lage befestigt und bevorzugt ausklappbar,
so daß sie auch vom Fahrer des Straßenfertigers 1 ohne weiteres einsehbar ist. Mit
der Anzeigetafel 17 ist eine Datenverarbeitung verbunden, die die Signale von allen
Sensoren 12, 13, 14, 15, 16 erhält und sie in Befehle umwandelt, die zweckmäßigerweise
in Form von Piktogrammen oder Analoganzeigen auf der Anzeigetafel 17 erscheinen. Darüber
hinaus kann die Datenverarbeitungseinrichtung auch zum direkten Steuern verschiedener
Betriebszustände am Straßenfertiger 1 verwendet werden, sie kann beispielsweise den
Befehl zur automatischen Schließung der Bunkerwände geben, wenn der Füllstandssensor
13 einen vollständig gefüllten Bunker 7 signalisiert, oder sie kann beispielsweise
die Einbaubarbeiten stoppen, wenn der Füllstandssensor 16 signalisiert, daß im Schneckenraum
zu wenig Material für einen Einbau des Straßenbaumaterials in vorgegebener Stärke
vorhanden ist.
[0015] Die Anzeigetafel 17 hat, wie Fig. 2 zeigt, drei Anzeigefelder 17a, 17b und 17c. Die
Wirkungsweise der Einrichtung 11 und die Anzeige beim Beschicken des Bunkers 7 mit
Straßenbaumaterial aus dem LKW 10 wird nachfolgend anhand der Darstellungen der entsprechenden
Anzeigen auf der Anzeigetafel 17 näher erläutert. Im Anzeigenfeld 17a erscheinen die
Antriebs- und Bewegungszustände von LKW und Straßenfertiger. Im Anzeigenfeld 17b erscheint
zum einen eine Analoganzeige des Abstandes zwischen dem Straßenfertiger 1 und dem
LKW 10 und zum zweiten Befehle zum Bewegen der Ladefläche des LKWs 10. Das Anzeigenfeld
17c beschreibt den Ist-Zustand von LKW 10 und Straßenfertiger 1.
[0016] Vor Beginn des Beschickungsvorganges hat der Füllstandssensor 13 festgestellt, daß
der Füllstand im Bunker 7 unter einen vorbestimmten Wert abgesunken ist, und hat die
Bunkerwände abgeklappt, so daß die Befüllöffnung 8 des Bunkers 7 offen ist. Der LKW
10 nähert sich in langsamer Rückwärtsfahrt dem sich in Fahrtrichtung A bewegenden
und Straßenbaumaterial einbauenden Straßenfertiger 1. Die Rückwärtsfahrt des LKW 10
ist durch ein Dreieck mit nach rechts gerichteter Spitze im ersten Feld 17a der Anzeigetafel
17 angezeigt, während im zweiten Feld 17b der vom Abstandssensor 12 festgestellte
Abstand zwischen dem Straßenfertiger 1 und dem LKW 10 in Analoganzeige erscheint.
Das dritte Feld 17c stellt den Ist-Zustand in Piktogrammform dar. Der LKW 10 und der
Straßenfertiger 1 nähern sich weiter aneinander an, wobei der abnehmende Abstand,
wie Fig. 2b zeigt, im zweiten Feld 17b angezeigt wird. Dann wird im zweiten Feld 17b,
Fig. 2c, dem LKW "STOP" signalisiert. Der LKW-Fahrer löst gegebenenfalls seine Bremse
und der Straßenfertiger 1 kommt mit seinen Abdruckrollen 9 mit dem LKW 10 in Eingriff
und schiebt den LKW 10 vor sich her, während nach wie vor Straßenbaumaterial eingebaut
wird. Dieses Schieben wird vom Sensor 14 durch einen Drehmomentanstieg am Fahrantrieb
festgestellt und im ersten Feld 17a durch zwei mit ihren Basislinien aufeinander zu
weisende Dreiecke dargestellt. Gleichzeitig ergeht durch ein Dreieck mit nach oben
gerichteter Spitze im zweiten Anzeigefeld 17b an den LKW-Fahrer der Befehl, die Ladefläche
zu kippen. Gleichzeitig wird im dritten Anzeigefeld 17c der Ist-Zustand, d.h. die
in den Bunker 7 eingekippte Ladefläche in Piktogrammform dargestellt (Fig. 2d). Ist
die Ladefläche gekippt, so daß Einbaumaterial in den Bunker 7 hineinrutscht, so erscheinen
auf dem zweiten Anzeigefeld 17b (Fig. 2e) zwei schräggestellte, mit ihren Basisflächen
zueinander gerichtete Dreiecke, die dem LKW-Fahrer signalisieren, daß er die Ladefläche
in gekippter Stellung halten soll. Dieser Zustand hält so lange an, bis der Füllstandssensor
13 die vollständige Befüllung des Bunkers 7 meldet. Dann erscheint auf dem zweiten
Anzeigefeld 17b der Anzeigetafel 17 (Fig. 2f) der Befehl an den LKW-Fahrer, daß er
die Ladefläche senken soll, in Form eines einzelnen Dreiecks mit schräg nach unten
gerichteter Spitze. Anschließend erscheint im ersten Anzeigefeld 17a (Fig. 2g) der
Befehl, daß der LKW 10 nach vorn vom Straßenfertiger 1 wegfahren soll, in Form eines
Dreiecks mit nach links gerichteter Spitze. Damit ist der Beschickungsvorgang des
Bunkers 7 beendet und die Bunkerwände werden selbsttätig wieder hochgeklappt, sobald
der Abstandssensor 12 meldet, daß der LKW 10 mit seiner Ladefläche aus dem Bereich
des Bunkers 7 nach vorn vorgefahren ist.
[0017] Anstelle der Anzeige auf einer nur am Straßenfertiger angeordneten Anzeigetafel,
kann die Einrichtung 11 auch einen nicht gezeichneten Sender aufweisen, der die ermittelten
Daten bzw. die daraus gewonnenen Befehle schnurlos an einen geeigneten Empfänger im
Fahrerhaus des LKW überträgt.
[0018] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels kann für den
Fertigerfahrer eine eigene Anzeigeeinheit, beispielsweise auf seinem Bedienpult, vorgesehen
werden. Zur Ermittlung der Befehle für den Beschickungsvorgang können, je nach Baurt
und Ausstattung des Straßenfertigers, weitere Signale von weiteren Sensoren herangezogen
werden.
1. Straßenfertiger, mit einem Bedienungsbereich, einem Fahrantrieb, einer Einbaubohle,
einem Einbauförderer zur Einbaubohle und einem über eine Befüllöffnung von einer externen,
mobilen Versorgungseinheit am Arbeitsplatz des Straßenfertigers mit Einbaumaterial
beschickbaren Bunker, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (11) zum Überwachen und
Anzeigen von Parametern der Beschickung mit Einbaumaterial.
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (11)
einen Abstandssensor (12) zum Feststellen der Relativposition von Bunker (7) und Versorgungseinheit
(10) aufweist.
3. Straßenfertiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
(11) einen Füllstandssensor (13) zum Feststellen des Füllstandes im Bunker (7) aufweist.
4. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung (11) einen Sensor (14) zum Feststellen der Antriebskraft am Fahrantrieb
aufweist.
5. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung (11) einen Sensor (15) zum Feststellen des Zustandes (OFFEN/GESCHLOSSEN)
der Befüllöffnung (8) des Bunkers (7) aufweist.
6. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Sensor (16) zum Feststellen des Füllstandes von Einbaumaterial im Bereich des Einbauförderers
(6) vorgesehen ist.
7. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung (11) eine Anzeigeeinheit (17) im Bedienungsbereich (3) aufweist.
8. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung eine an die Versorgungseinheit (10) gerichtete Anzeigeeinheit (17) aufweist.
9. Straßenfertiger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Versorgungseinheit
(10) gerichtete Anzeigeeinheit eine elektronische Anzeigetafel (17) ist, die am vorderen
Bereich des Straßenfertigers (1) angeordnet ist.
10. Straßenfertiger nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die an die
Versorgungseinheit (10) gerichtete Anzeigeeinheit einen Sender enthält.