[0001] Die Erfindung betrifft eine Fachwerkkonstruktion, die insbesondere für Dachtragwerke
und Halle in Holzleimbauweise geeignet ist. Bei dieser Fachwerkkonstruktion sind Holzbauelemente,
insbesondere in Form von Bindern und Stäben, an Knotenpunkten des Fachwerks mittels
versenkter Verbindungselemente aus Metall miteinander verbunden. Die Erfindung betrifft
ferner versenkbare Verbindungselemente für Knotenpunkte in Fachwerkkonstruktionen
und damit versehene Holzbauelemente.
[0002] Fachwerkkonstruktionen haben sich im modernen Bauwesen insbesondere bei der Konstruktion
von Dachtragwerken und für verschiedene Zwecke geeigneten Hallen bewährt, wobei auf
Massivholzkonstruktionen zurückgegriffen werden kann, insbesondere aber die sogenannte
Holzleimbauweise - BS-Holz - eingesetzt wird, bei der Bretter schichtweise zu den
benötigten Holzbauelementen, insbesondere Stützen, Bindern und Stäben verleimt werden.
Diese Fachwerkbauweise findet aber darüberhinaus zunehmend Eingang in den normalen
Hausbau, insbesondere auch wegen der Variabilität der Konstruktionsmöglichkeiten und
der von vielen Bauherrn gewünschten besonderen Eigenschaften von Holz. Darüberhinaus
stellen Bauelemente in Holzleimbauweise eine sehr variationsfähige Lösung für tragende
Gebäudeelemente, beispielsweise Gurte und Binder, dar, die bei geringem Gewicht eine
außerordentlich hohe statische Festigkeit mit sich bringen und auch im Brandfall eine
große Standdauer gewährleisten, die beispielsweise von vergleichbaren Bauelementen
aus Baustahl nicht erreicht werden. Aus diesem Grunde werden nicht nur Sporthallen
und Fertigungsgebäude der Industrie, sondern auch zunehmend öffentliche Gebäude mit
einem Dachtragwerk in Fachwerkkonstruktion erstellt.
[0003] Derartige Holzkonstruktionen, wie sie insbesondere beim Bau von Dachtragwerken und
ganzen Hallen für die verschiedensten Zwecke zum Einsatz kommen, bestehen, abgesehen
von den aufgehenden Wänden, die in Holzbauweise oder aber auch aus mineralischen Baustoffe
bestehen können, aus einer Fachwerkrabmen-Tragkonstruktion aus im wesentlichen horizontalen
Untergurten oder Bindern und im wesentlichen vertikalen Stützen oder Stäben. Dieses
Stützwerk trägt die Obergurte bzw. Dachbalken. Die Lasten werden über die Untergurte
oder Binder auf die aufgehenden Wände oder Stützen übertragen. Binder und Stäbe sind
an Knotenpunkten miteinander verbunden, wobei zur Herstellung dieser Verbindung übliche
Verbindungen des Holzbaus eingesetzt werden, wie sie dem Zimmermann bekannt sind,
inzwischen aber auch technisch anspruchsvollere Lösungen gewählt werden, beispielsweise
ins Holz eingelassene Knotenbleche. Diese Knotenbleche sind an die Dimensionen der
Holzbauelemente, d. h. der Binder und Stäbe angepaßt und dort in Schlitze eingesenkt
und werden in ihrer Position durch hindurchgeführte Dübel gehalten. Sie haben sich
im großen und ganzen bewährt, haben jedoch den Nachteil, daß sie eine starre Verbindung
zwischen Bindern und Stäben herstellen, die nicht mehr lösbar ist und teilweise durch
eine nicht vermeidbare Außermittigkeit Zusatzmomente in den Anschlußstäben erzeugen.
Zudem bedarf die Herstellung dieser Verbindung neben einer aufwendigen Vorbereitung
auch eine präzise Arbeit am Bauplatz, d. h. unter den erschwerten Bedingungen des
Holzbaus in u. U. erheblicher Höhe.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Knotenverbindung für Fachwerkkonstruktionen so
auszubilden, daß die einzelnen Elemente in der Werkstatt vorfabriziert und vormontiert
werden können, so daß die Elemente auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt werden
müssen. Des weiteren soll diese Verbindung so ausgebildet sein, daß die Vorfabrikation
der Elemente weitgehend maschinell mit großer Präzision erfolgen kann, daß ein aufwendiges
Nacharbeiten am Bauplatz entfallen kann. Schließlich soll die Knotenverbindung lösbar
gestaltet sein, was es erlaubt, Mehrzweckhallen für bestimmte Zwecke und kurze Zeitdauer
zu errichten, nach Gebrauch wieder abzubauen und an neuem Ort zu neuem Zweck aufzubauen.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Fachwerkkonstruktion der eingangs genannten Art erreicht,
bei der Binder und Stäbe an Knotenpunkten des Fachwerks mittels versenkter Verbindungselemente
aus Metall miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
von Laschen und Aufnahmen gebildet werden, die durch Bolzen miteinander verbunden
sind, wobei die Laschen in den Kopfbereich eines Stabes eingelassen sind, so daß ein
Zungenbereich freibleibt, der eine zentrale Bohrung zur Durchführung des Bolzens aufweist,
die Aufnahmen an den Knotenpunkten der Binder eingelassen sind und einen Schacht zur
Aufnahme des Zungenbereiches der Laschen aufweisen sowie eine quer zum Verlauf des
Schachts verlaufende Bohrung, die auch durch die angrenzenden Flanken des Binders
geführt ist, und daß die Laschen mit ihrem Zungenbereich in die Aufnahmen eingeführt
sind und in den Aufnahmen mittels der durch die Bohrungen geführten Bolzen gesichert
sind.
[0006] Als erfindungsgemäße Fachwerkkonstruktion kommen insbesondere Dachtragwerke und Hallen
in Massivholz- und Holzleimbauweise in Frage, bei denen Holzbauelemente an Knotenpunkten
des Fachwerks mittels versenkter Verbindungselemente aus Metall miteinander verbunden
sind. Unter Holzleimbauweise werden Konstrukte aus üblichem Brettschichtholz verstanden,
aber auch aus Holzwerkstoffen, die unter der Sammelbezeichnung "engineered wood" zusammengefaßt
werden, also Bauholz aus parallel verleimten kurzen oder langen Holzstreifen (LSL
und PSL), aus faserparallel verleimtem Schälfurnier (LVL) und Konstrukten, die aus
mehreren dieser Holzwerkstoffe erstellt sind. Als Knotenpunkte werden auch die Punkte
einer Fachwerkkonstruktion verstanden, an denen ein Binder oder Untergurt an einem
aufgehenden Gebäudeelement, etwa auf einer aufragenden Wand aus mineralischen oder
metallischen Baustoffen oder Holz oder einem Stützelement aus Holz, Beton, Stahl oder
anderen Baustoffen, verankert ist. Auch in diesem Fall kann eines der Verbindungselemente
an dem aufragenden Bauelement verankert sein, ohne daß es unbedingt darauf ankommt,
daß es darin versenkt ist.
[0007] Erfindungsgemäß kommen Laschen und Aufnahmen als Verbindungselemente zum Einsatz,
wobei die Aufnahmen für mehrere Laschen in einem Aufnahmeelement zusammengefaßt sein
können. Dies ist an Knotenpunkten eines Binders der Fall, an denen mehrere vertikal
und schräg gelagerte Stäbe der Tragkonstruktion zusammenlaufen. In jedem Fall ist
ein Bolzen erforderlich, um eine oder mehrere Laschen eines Stabelements in der entsprechenden
Aufnahme eines Binders festzulegen.
[0008] Die Verwendungselemente und Bolzen werden aus einem metallischen Werkstoff erzeugt,
üblicherweise aus einen aus für diesen Zweck geeigneten und zugelassenen Baustahl
oder Aluminium.
[0009] Eine Lasche besteht aus einem flächigen Metallstück mit einem mit einer zentralen
Bohrung versehenen Zungenbereich. Die Lasche ist in den Kopfbereich eines Stabes eingelassen
bzw. versenkt und darin mittels geeigneter Halteelemente, beispielsweise einer Vielzahl
von Dübeln, festgelegt. Der Zungenbereich der Lasche bleibt frei und verläuft zweckmäßigerweise
in Längsrichtung des damit versehenen Stabes. Gekröpfte Anordnungen sind aber ebenfalls
möglich und können zweckmäßig sein, um schräg verlaufende Stäbe der Stützkonstruktion
im Binder zu verankern. Bei mehreren in einem Knotenpunkt zusammenlaufenden Stäben
kann dies eine gewünschte Platzeinsparung mit sich bringen.
[0010] Die Aufnahmen sind an den Knotenpunkten in die Bauelemente eingelassen, wobei jeweils
der Aufnahmeschacht zur Aufnahme des Zungenbereichs einer Lasche zugänglich bleibt.
Zweckmäßigerweise besteht eine Aufnahme aus einem U-Profil, dessen Schenkel die darin
eingeführte Zunge einer Lasche flankieren und somit eine zweischnittige Verbindung
erzeugen. Eine Bohrung quer zum Verlauf des Schachts durch die Schenkel des Profils
ermöglicht das Hindurchführen des Bolzens und die Festlegung einer Lasche mit ihrem
Zungenbereich. Es können auch mehrere Bohrungen für mehrere Bolzen vorhanden sein.
[0011] Laschen und Aufnahmen sind in schlitzförmigen Eintiefungen bzw. Aussparungen des
entsprechenden Bauelements (Binder, Stütze oder Stab) versenkt. Die quer durch jede
Aufnahme verlaufende wenigstens eine Bohrung zur Aufnahme des Bolzens setzt sich in
die flankierenden Teile des Binders hinein fort, so daß der oder die Bolzen von außen
durch den Binder mit darin versenkter Aufnahme geschoben werden kann. Ist die Bolzenverbindung
lösbar angelegt, ist es zweckmäßig, den oder die Bolzen einer Verbindung durch ein
geeignetes Sicherungselement, beispielsweise einen Bederring oder einen Sicherungsstift,
in seiner Position zu sichern.
[0012] Je nach Größe der Fachwerkkonstruktion, Querschnitt der Binder und Stäbe und zu erwartender
Belastung kann es zweckmäßig sein, die erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Verbindungselemente
paarweise oder auch in größerer Anzahl parallel einzusetzen. Hierdurch wird eine größere
Stabilität der Verbindung erreicht und insbesondere Kräften in Querrichtung zur Tragkonstruktion
entgegengewirkt. Auch in diesem Fall wird aber die Verbindung zwischen den parallel
angeordneten Laschen und Aufnahmen, die in parallelen Schlitzen in den Bauelementen
angeordnet sind, durch vorzugsweise einen Bolzen hergestellt.
[0013] Die Verbindung der beiden Verbindungselemente über vorzugsweise nur einen Bolzen
bringt zwei Vorteile mit sich: Zum einen wird die Verbindung als Gelenk ausgebildet,
was eine gewisse Flexibilität der Konstruktion in Längsrichtung des Tragwerkes ermöglicht.
Zum anderen werden Zusammenbau und Demontage vereinfacht und wird die Zahl der nötigen
Teile vermindert. Die Verwendung nur eines Bolzens pro anzuschließenden Stab hat sich
überwiegend als statisch völlig ausreichend erwiesen. Natürlich ist es möglich, die
Verbindung zwischen Aufnahme und Lasche durch zwei oder mehrere parallel geführte
Bolzen herzustellen, wenn eine starre Verbindung gewünscht wird. Ein entsprechender
Effekt kann erzielt werden, wenn in den Laschen und Aufnahmen keine runden Bohrungen
vorliegen, sondern mehreckige Aussparungen, in die ein entsprechend gestalteter Bolzen
eingeführt wird, der eine Festlegung der relativen Position von Stab und Binder zueinander
erzwingt.
[0014] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Aufnahmen und Laschen mit Zentrierungselemente
zu versehen. Diese Zentrierungselemente, die beispielsweise als Abkantungen, Flansche
oder Flügel vorliegen und in entsprechende Aussparungen des jeweiligen Bauelements
eingreifen, ermöglichen insbesondere bei der maschinellen Vorbereitung der entsprechenden
Bauelemente eine paßgenaue Einfügung der Verbindungselemente in das damit auszurüstende
Werkstück. Paßgenauigkeiten in der Größenordnung von 1/10 mm sind ohne weiteres möglich.
Auf diese Weise ist es möglich, mittels einer numerisch gesteuerten Fräsmaschine die
Bauelemente so zu fräsen und vorzubereiten, daß die Bindungselemente in der gewünschten
Position eingebracht und festgelegt werden können, ohne daß Nacharbeiten notwendig
sind. Dies vermindert den Fertigungs- und Montageaufwand und erlaubt die Vorfertigung
genormter Bauteile.
[0015] Die Zentrierungselemente können beliebige Formen aufweisen, beispielsweise rechteckige
Abkantungen sein, kreisförmig oder auch kreisabschnittförmig vorliegen. Besonders
zweckmäßig sind aber kreisförmige Zentrierungselemente, da dies das Ausbohren der
entsprechenden Aufnahmen oder Aussparungen im Bauelement erlaubt. Zweckmäßig sind
ferner kreisabschnittförmige Zentrierungselemente, insbesondere dann, wenn sie beidseitig
der Schenkel einer Aufnahme angeordnet sind und sich zu einem gedachten Vollkreis
ergänzen - auch hier ist dann ein präzises Ausbohren der entsprechenden Aussparung
in dem Bauelement möglich.
[0016] Wie schon festgestellt, können mehrere Verbindungselemente parallel zueinander in
ein Holzbauelement eingelassen sein. In diesem Fall kann es zweckmäßig sein, diese
Verbindungselemente einstückig auszubilden, in dem die einzelnen Schächte oder Laschen
durch quer verlaufende Zentrierungselemente miteinander fest verbunden sind. Dies
erleichtert die Zentrierung beim Einbau der Verbindungselemente in das Holzbauelement.
[0017] Die Verbindungselemente sind zweckmäßigerweise im Holzbauelement fest verankert.
Dies kann auf jede bekannte Art und Weise erfolgen, zweckmäßigerweise jedoch mit einer
Vielzahl von durch das Holzbauelement und das oder die darin gelagerten Verbindungselemente
geführte Dübel. Entsprechende Bohrungen im Holzbauteil und im Verbindungselement sind
hierzu erforderlich, die durch eine koordinatengesteuerte Bohrmaschine durch Holz
und Metallwerkstoff geführt werden können. Zweckmäßig ist jedoch, daß das Verbindungselement
diese Bohrungen bereits vor dem Einbau aufweist und die entsprechenden Bohrungen im
Holzbauelement bei der Vorbereitung für den Einbau des jeweiligen Verbindungselements
eingebracht werden, wobei die Positionierung anhand der Lage der Aussparung oder Aussparungen
des oder der Zentrierungselemente des entsprechenden Verbindungselementes erfolgt.
Um das Holzbauelement in seinen statischen Eigenschaften möglichst wenig zu beeinträchtigen,
ist es zweckmäßig, eine Vielzahl von Dübeln mit geringem Durchmesser vorzusehen.
[0018] Zur Positionierung des Verbindungselements im Holzbauelement kann es zweckmäßig sein,
Verankerungshilfen vorzusehen, beispielsweise in Form von in das Holz reichenden Dornen,
die aus dem Zentrierungseslement ausgestanzt und abwärts gebogen sein können. Stifte
und Schrauben können ebenfalls verwandt werden.
[0019] Die erfindungsgemäße Fachwerkkonstruktion kann an den Knotenpunkten so ausgeführt
sein, daß die Binder und Stäbe jeweils paßgenau zusammengeführt sind, so daß in diesem
Bereich die Verbindungselemente durch die umgebende Holzmasse geschützt sind. Um diesen
Schutz vor Korrosion - und im Brandfall vor Hitzeeinwirkung - weiter zu erhöhen, kann
es zweckmäßig sein, die Verbindungselemente so tief in die Holzbauelemente einzusenken,
daß sie an den nicht frei bleibenden Bereichen durch Holzabdeckungen geschützt werden
können, die in entsprechende Aussparungen eingepaßt werden.
[0020] Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Abbildungen näher erläutert. Von den Abbildungen
zeigen
Fig. 1 eine Fachwerk-Tragkonstruktion;
Fig. 2 einen Knotenpunkt einer erfindungsgemäßen Fachwerkkonstruktion in seitlicher
Ansicht;
Fig. 3 drei Ausführungsformen einer Lasche, wie sie erfindungsgemäß zum Einsatz kommt;
Fig. 4 die Einzelelemente einer Knotenverbindung;
Fig. 5 erfindungsgemäß zum Einsatz kommende Aufnahmen;
Fig. 6 den Binder einer erfindungsgemäßen Fachwerkkonstruktion mit eingesetzter Aufnahme
im Querschnitt;
Fig. 7 einen Binder und einen Stab mit darin angeordneten Verbindungselementen vor
dem Zusammenbau;
Fig. 8 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Knotenpunkt einer Fachwerkkonstruktion
in perspektivischer Ansicht;
Fig. 9 eine Verbindung aus Stab und aufgehender Stütze aus Holz, Stahl oder Beton
und
Fig. 10 eine Verbindung zwischen einem Binder und einer aufgehenden profilierten Stütze
aus Stahl oder Beton.
[0021] Fig. 1 zeigt eine übliche Fachwerkkonstruktion, wie sie für Dachtragwerke und im
Hallenbau eingesetzt wird. Auf aufgehenden Wänden oder Stützpfeilern 1 liegt ein Untergurt
oder Binder 2 auf, der seinerseits vertikal oder schrägverlaufende Tragbalken oder
Stäbe 3 stützt. Die aus dem Binder 2 und den Stäben 3 gebildete Tragkonstruktion stabilisiert
den Obergurt 4. Binder 2 und Stützstäbe 3 sind ihrerseits an Knotenpunkten 5 zusammengeführt;
ebenso wird für Zwecke der Erfindung die Auflage des Binders 2 auf den aufgehenden
Tragelementen 1 als Knotenpunkt 5' aufgefaßt. Im klassischen Fachwerkbau können in
einem Knotenpunkt 1 bis 5 Stützstäbe zusammenlaufen.
[0022] Fig. 2 zeigt einen Knotenpunkt 5, an dem zwei Stützstäbe 3 zusammenlaufen und an
einem Binder 2 mit erfindungsgemäßen Mitteln festgelegt sind. Durch gestrichelte Linien
sind innerhalb der Holzbauelemente 2 und 3 die innenliegenden Verbindungselemente
6 und 7 angedeutet, und zwar eine Aufnahme 6 innerhalb des Binders 2 und Laschen 7
innerhalb der Stäbe 3. Die Verbindungselemente 6 und 7 sind mittels einer Vielzahl
von durch das Holzbauelement und das Verbindungselement geführte Dübel 8 verbunden.
In der Darstellung sind die Holzbauelemente aufgeschnitten dargestellt, um die Position
der versenkten Verbindungselemente deutlich zu machen.
[0023] Es ist festzuhalten, daß die Aufnahme 6 innerhalb des Binders 2 geeignet ist, die
Laschen 7 zweier Stäbe 3 aufzunehmen und festzulegen. Die Festlegung erfolgt mit Hilfe
von Bolzen 9, die von außen durch entsprechende Bohrungen im Binder 2, der Aufnahme
6 und dem Zungenbereich 10 der Laschen 7 geführt sind.
[0024] In der Abbildung dargestellt sind ferner Zentrierungselemente 11, die sich quer zum
Verlauf der Verbindungselemente 6 und 7 erstrecken und die richtige Positionierung
der Verbindungselemente in den Holzbauelementen 2 und 3 sichern.
[0025] Deutlich zu erkennen ist, daß die Verbindungselemente sich vollständig im Inneren
der Holzbauelemente 2 und 3 befinden, was einen optimalen Brandschutz gewährleistet,
insbesondere wenn die freibleibenden Teile der Einsenkschlitze in den Holzbauelementen
durch entsprechend dimensionierte Holzteile verschlossen werden.
[0026] Fig. 3 zeigt drei Ausführungsformen einer Lasche, wie sie erfindungsgemäß eingesetzt
wird. Eine Lasche 7 gemäß (a) besteht aus einem länglichen Flacheisen, das an seinem
einen Ende in eine gerundete Zunge 10 übergeht, die eine zentrale Bohrung 12 aufweist.
Rechtwinklig zum Verlauf der Lasche 7 finden sich auf der Längsseite aufgesetzte Zentrierungselemente
11 in Form von Kreisabschnitten. Die Lasche 7 wird mit Ausnahme ihres Zungenbereichs
10 in eine schlitzförmige Aussparung eines Stabes eingesenkt, wobei die Zentrierungselemente
11 in entsprechend gestaltete Aussparungen eingreifen. Die Zentrierungselemente erlauben
das paßgenaue Einbringen der Lasche 7 in den Stab 3 und ermöglichen eine entsprechende
Vorbereitung des Holzwerkstücks mittels einer koordinatengesteuerten Bearbeitungsmaschine,
insbesondere hinsichtlich der Einfräsung des die Lasche aufnehmenden Schlitzes, des
Einbringens der Bohrungen zur Aufnahme der Dübelbefestigungen und hinsichtlich der
Gestaltung des Kopfstückes des Stabes zur Anpassung an die äußeren Dimensionen des
angeschlossenen Binders.
[0027] Die Ausführungsformen gemäß Fig. 3 (b) und (c) zeigen eine Doppellasche in Form zweier
paralleler Laschenelemente 7 mit Zungen 10 und gefluchteten zentralen Bohrungen 12
zur Aufnahme eines Bolzens 11, wobei in einem Fall die Zentrierungselemente 11 als
die beiden Laschenteile verbindende Kreisscheiben ausgebildet sind und im anderen
Falle als Flügelelemente 13 und 14, von denen eines (13) die beiden Laschenelemente
7 brückenartig verbindet und die beiden anderen (14) flügelähnlich abstehen. Die Gestaltung
der Zentrierungselemente 13 und 14 im Falle von Fig. 3 (c) als aufgesetzte (verbrückende
oder abstehende) Winkel erlaubt ein tieferes Einsenken der Laschen 7 in das Holzwerkstück,
ohne daß es zu einer Schwächung des Werkstoffes durch entsprechend tief ausgefräste
Aussparungen für die Zentrierungselemente 13 und 14 kommt.
[0028] Fig. 4a zeigt das Zusammenwirken eines mit einer Doppellasche 7 versehenen Stabes
3 mit einem mit einer doppelten Aufnahme 6 versehenen Binders 2. Im Falle des Stabes
3 sind die Dübel 8 dargestellt; etwaige Zentrierungselemente an der Lasche 7 sind
fortgelassen. Um die Aufnahme 6 herum ist der aufnehmende Binder 2 angedeutet. Eine
durchgehende Bohrung 12 dient zur Festlegung der Lasche 7 mit Hilfe eines Bolzens,
Abkantungen 11 dienen gleichzeitig zur Zentrierung und dem Schutz der Oberflächen
des Binders 2 im Bereich des Anschlusses des Stabes 3 gegen Beschädigung. Dornen 16
weisen von den Abkantungen 11 nach unten in das Holz und dienen der Fixierung des
Aufnahmeelementes 6; sie wurden durch einfaches Ausstanzen und Biegen nach unten erzeugt.
[0029] Deutlich zu erkennen ist bei der Aufnahme 6 die U-förmige Struktur, bei der ein zentraler
Schacht 18 von zwei Schenkeln 17 flankiert wird.
[0030] Fig. 4b zeigt eine weitere Ausführungsform eines mit einer Lasche ausgestatteten
Stabes, wie er zum schrägen Ansatz an einen Binder geeignet ist. Gleiche Ziffern bedeuten
gleiche Positionen. Es wird deutlich, daß für den paßgenauen Ansatz des Stabes an
einen Binder eine präzise Bearbeitung des Kopfstückes unter Einhaltung der Längen-
und Winkelabmessungen erforderlich ist und zugleich ein paßgenaues Einsetzen der Lasche
7, was die (in dieser Abbildung nicht gezeigten) Zentrierungselemente bewirken.
[0031] Fig. 5 zeigt zwei Ausführungsformen von erfindungsgemäßem zum Einsatz kommenden Aufnahmeelementen
6 mit (Fig. 5a) deutlich ausgebildetem Schacht 18, der von seitlichen Schenkein 17
flankiert wird, sowie aufgesetzten Zentrierungselementen 11 mit Dornen 16 (oder Holzschrauben)
als Verankerungshilfen, die die in den vorbereiteten Schlitz des Binders 2 eingesetzte
Aufnahme 6 in der durch die Aussparung für die Zentrierung 11 vorgegebenen Position
fixiert. Eine endgültige dauerhafte Festlegung erfolgt durch (hier nicht gezeigte)
vielfacher Verdübelung.
[0032] Fig. 5 (b) zeigt eine weitere Ausführungsform einer Aufnahme 6, in der die Zentrierungselemente
11 nicht, wie in Fig. 5 (a) gezeigt, als kreisabschnittförmige Flügel ausgebildet
sind, die sich mit der dazwischenliegenden Aussparung zu einem Vollkreis ergänzen,
sondern als Abkantungen mit einer senkrecht nach unten weisenden Fixierungshilfe 16.
Im übrigen bezeichnen gleiche Ziffern gleiche Positionen.
[0033] Fig. 6 zeigt einen Binder 2 mit zwei parallel zueinander eingesetzten Aufnahmen 6,
wobei die Zentrierungselemente 11 der Aufnahme 6 gleichzeitig einen Oberflächenschutz
des Binders 2 bilden. Deutlich zu erkennen ist das U-förmige Profil der Aufnahme,
bei der der Schacht 18 beispielsweise eine lichte Weite von 6 mm hat und die beiden
Schenkel 17 eine solche von 3 mm. Entsprechend ist die Lasche, die in die Aufnahme
eingeführt wird, etwa 5 bis 6 mm stark. Im Vergleich dazu beträgt die Kantenlänge
des Binders im Querschnitt etwa 130 mm. Die hier gezeigten Zentrierungselemente 11
sind zwar nicht in den Binder eingelassen, bewirken aber nichtsdestoweniger dadurch,
daß sie auf der ebenen Holzoberfläche aufliegen, eine Ausrichtung und Höhenpositionierung
der Aufnahmen 6 im Binder 2. Die Höhe der Bohrungen 12 ist durch gestrichelte Linien
angezeigt, ebenso die Lage der Bohrungen 19 zur Aufnahme der Dübel 8.
[0034] Fig. 7 zeigt einen Binder 2 und einen Stab 3 mit eingesetzten doppelt ausgelegten
Verbindungselementen 6 und 7 fertig zur Montage. Die Aufnahmen sind, mit Ausnahme
der nach oben abstehenden Zentrierungselemente 11, vollständig in entsprechende Schlitze
im Binder 2 versenkt, die Laschen 7 ragen lediglich mit ihrem Zungenbereich 10, der
auch die gefluchteten Bohrungen 12 aufweist, aus dem Kopfstück des Holzwerkstücks
3 heraus. Die Zentrierungselemente 11 sind in entsprechende Aussparungen des Holzwerkstücks
2 bzw. 3 eingesenkt und schließen fluchtend mit den Oberflächen des Holzwerkstückes
ab. Bei maschinengesteuerter Bearbeitung von Binder 2 und Stab 3, bei der die ausgefrästen
Schlitze, Aussparungen, die Bohrung 12 für den Bolzen und zusätzliche Bohrungen 19
für die Dübel 8 nach eingegebenen Koordinaten herausgearbeitet werden, ist der präzise
Sitz des genormten und vorgefertigten Verbindungselements in dem Holzwerkstück gewährleistet
und ein problemloser Zusammenbau an der Montagestelle gegeben.
[0035] Fig. 8 zeigt einen erfindungsgemäß hergestellten Knotenpunkt aus Binder und zwei
Stäben, mit eingesetztem Bolzen, Zentrierungselement der Lasche 7 und in die Schächte
18 der Aufnahmen 6 eingeführten Zungen 10 der Lasche 7. Gleiche Ziffern bezeichnen
gleiche Positionen.
[0036] Fig. 9 zeigt eine Verbindung zwischen einer aufgehenden Stütze 1, die aus Holz oder
einem mineralischen oder metallischen Baustoff, beispielsweise Beton oder Stahl, bestehen
kann, und einem Stab 3, der Teil eines Dachtragwerks ist. In die aufgehende Stütze
1 eingelassen findet sich eine Aufnahme 6, die eine Abkantung 11 in dem Bereich aufweist,
die an die vertikale Oberfläche der Stütze 1 angrenzt, in die die Aufnahme 6 eingelassen
ist. Die Abkantung 11 dient dem Schutz der Oberfläche des Stützelements 1 im Bereich
der Aufnahme 6 und gleichzeitig als Zentrierungselement.
[0037] Der Stab 7 besteht aus Massiv- oder Breitleimholz. Eingelassen in den Endbereich
des Stabes 7 findet sich die Lasche 7 mit einem Zungenbereich 10, der in die Aufnahme
6 in der aufgehenden Stütze 1 eingreift. Die Lasche 7 ist mit einer Vielzahl von Dübeln
8 im Stab 3 verankert und über die Zentrierungselemente 11 in entsprechenden Aussparungen
im Stab 3 positioniert. Die Verbindung zwischen Stab 3 und aufgehender Stütze 1 erfolgt
durch einen Bolzen 9, der quer durch entsprechende Bohrungen in der Stütze 1, der
Aufnahme 6 und dem Zungenbereich 10 der Lasche 7 geführt ist.
[0038] Fig. 10 zeigt eine entsprechende Verbindung eines Binders 2 auf einer aufgehenden
Stütze 1 aus einem Stahlprofil, das hier als Doppel-T mit einer Deckplatte 19 ausgebildet
ist. Aufgeschweißt auf der Deckplatte 19 befindet sich die zur Herstellung der Verbindung
erforderliche Lasche, die hier lediglich aus ihrem Zungenbereich 10 besteht. Diese
Kopfausbildung gilt auch bei einer Stütze aus mineralischen Baustoffen (Beton o. ä.).
Der aufgelegte Binder 2 enthält die Aufnahme 6, die über Zentrierungen 11 positioniert
und über Dübel 8 in den entsprechenden Aussparungen darin festgelegt ist. Der Binder
besteht aus Massivholz oder Schichtleimholz. Die Verbindung wird über einen Bolzen
9, der durch eine entsprechende Bohrung im Binder 2, in der Aufnahme 6 und in der
Zunge 10 geführt ist, gesichert.
[0039] Das Einfassen eines Verbindungselements in ein Holzbauelement, wie es erfindungsgemäß
zum Einsatz kommt, erfordert zunächst, daß das Holzbauelement in eine definierte Arbeitsposition
in eine Bearbeitungsmaschine gebracht wird und dort mit den zur Aufnahme des Verbindungselements
erforderlichen Eintiefungen oder Schlitzen in der erforderlichen Zahl versehen wird.
In weiteren Schritten, die gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge stattfinden
können, werden relativ zur Position des zu bearbeitenden Holzbauelements die Aussparungen
zur Aufnahme der Zentrierung, die Bohrung zur Aufnahme des Bolzens und weitere Bohrungen
zur Aufnahme der Dübel zur Festlegung des Verbindungselements im Holzbauelement eingebracht.
Es ist besonders wichtig, daß die Positionen dieser Punkte - zweckmäßigerweise über
eine Koordinatensteuerung - relativ zueinander präzise ausgerichtet sind und auch
die gewünschte Position im Holzbauelement präzise einnehmen. Der Einbau des genormten
Verbindungselements kann dann mit großer Genauigkeit anhand der Position der Aussparung
für die Zentrierungshilfe vorgenommen werden.
[0040] Die Erfindung betrifft schließlich auch Verbindungselemente, wie sie zuvor im Rahmen
der Fachwerkkonstruktion zur Herstellung der Verbindung in den Knotenpunkten beschrieben
sind sowie damit ausgerüstete Holzbauelemente.
[0041] Es kann ebenfalls ein Verbindungselement aus metallischem oder mineralischem Baustoff
bestehen und mit einem oder mehreren Zentrierungsbolzen angeschlossen werden.
1. Fachwerkkonstruktion, insbesondere Dachtragwerk oder Halle in Holzleimbauweise,
bei der Binder (2) und Stäbe (3) an Knotenpunkten (5) des Fachwerks mittels versenkter
Verbindungselemente (6, 7) aus Metall miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente (6, 7) von Laschen (7) und Aufnahmen (6) gebildet werden,
die durch Bolzen (9) miteinander verbunden sind, wobei die Laschen (7) in den Kopfbereich
eines Stabes (3) eingelassen sind, so daß ein Zungenbereich (10) freibleibt, der wenigstens
eine zentrale Bohrung (12) zur Durchführung eines Bolzens (9) aufweist, die Aufnahmen
(6) an den Knotenpunkten (5) der Binder (2) eingelassen sind und einen Schacht (18)
zur Aufnahme des Zungenbereiches (10) der Laschen (7) aufweisen sowie eine quer zum
Verlauf des Schachts (18) verlaufende Bohrung (12), die auch durch die angrenzenden
Flanken des Binders (2) geführt ist, und daß die Laschen (7) mit ihrem Zungenbereich
(10) in die Aufnahmen (6) eingeführt sind und in den Aufnahmen (6) mittels der durch
die Bohrungen (12) geführten Bolzen (9) gesichert sind.
2. Fachwerkkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
(6, 7) wenigstens paarweise parallel zueinander angeordnet sind.
3. Fachwerkkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen
(7) und/oder Aufnahmen (6) Zentrierungselemente (11) aufweisen, die in entsprechend
dimensionierte Aussparungen der Stäbe (3) und/oder Binder (2) eingesenkt sind.
4. Fachwerkkonstruktion nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierungselemente
(11) in Form von rechteckigen, kreisförmigen oder kreisabschnittförmigen Riegeln vorliegen,
die sich parallel zur Oberfläche des Stabes (3) und/oder Binders (2) erstrecken, in
den das Verbindungselement (6, 7) eingebracht ist.
5. Fachwerkkonstruktion nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierungselemente
(11) mehrere parallel zueinander angeordnete Verbindungselemente (6, 7) miteinander
verbinden.
6. Fachwerkkonstruktion nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch kreisabschnittförmige
Zentrierungselemente (11) zu beiden Seiten eines Aufnahmeschachts (18), die sich zu
einem gedachten Vollkreis ergänzen.
7. Fachwerkkonstruktion nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente (6, 7) mittels einer Vielzahl von Dübeln im jeweiligen
Holzelement (2, 3) verankert sind.
8. Fachwerkkonstruktion nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente (6, 7) Verankerungshilfen (16) aufweisen.
9. Fachwerkkonstruktion nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungshilfen
(16) in Form von in das Holzbauelement (2, 3) gerichteten Dornen vorliegen.
10. Fachwerkkonstruktion nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß je ein Bolzen (9) die Lasche und Aufnahme eines Verbindungselements lösbar miteinander
verbindet.
11. Fachwerkkonstruktion nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sie über Aufnahmen (6) und Laschen (7) an aufgehenden Gebäudeelementen (1) verankert
ist.
12. Versenkbare Verbindungselemente für Fachwerkkonstruktionen, wie in einem der Ansprüche
1 bis 10 definiert.
13. Holzbauelement für Fachwerkkonstruktionen mit wenigstens einem darin versenkten
Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10.