[0001] Die Erfindung betrifft eine Umfahrung für die Fahrzeuge einer Umlaufseilbahn an beiden
Umlenkstationen zwischen dem einlaufenden und dem auslaufenden Trum von zumindest
einem umlaufenden Tragzugseil, mit Kuppelstellen an der ein- bzw. auslaufenden Spur
jeder Haltestation, an denen die Fahrzeuge beim Einlauf vom zumindest einen Tragzugseil
abgekuppelt und auf die erforderliche Beschickungsgeschwindigkeit verzögert werden,
den Perron auf einer Gleisspur eines Stationsgleises umfahren, und beim Auslauf wieder
auf die Seilfördergeschwindigkeit beschleunigt und bei Gleichlauf an das zumindest
eine Tragzugseil gekuppelt werden.
[0002] Eine Umlaufseilbahn hat zumindest zwei Haltestationen, nämlich eine Tal- und eine
Bergstation; dies sind die Umlenkstationen, an denen das umlaufende Tragzugseil mit
angetriebenen bzw. geschleppten Umlenkrädern umgelenkt wird. Zwischen der Berg- und
der Talstation kann eine Mittelstation eingefügt sein, an der das umlaufende Tragzugseil
durchgeführt wird und die Fahrzeuge langsam durchgefördert werden. An diesen Haltestationen
befinden sich üblicherweise jeweils am Einlauf bzw. Auslauf Kuppelstellen. An der
Einlaufkuppelstelle werden die mit bis zu etwa 6 m/sec am Tragzugseil geförderten
Fahrzeuge vom Seil abgekuppelt und auf eine langsame Beschickungsgeschwindigkeit von
etwa 0,2 m/sec zu verzögert, mit der sie einen Perron auf der Gleisspur eines Stationsgleises
vom einlaufenden zum auslaufenden Seil umfahren bzw. die Mittelstation durchfahren,
während die Passagiere die Fahrzeuge auf dem Perron verlassen bzw. besteigen können.
An der Auslaufkuppelstelle sind die Fahrzeuge bis zum Gleichlauf mit dem Tragzugseil
zu beschleunigen und wieder an das Seil zu kuppeln.
[0003] Um die Umlaufseilbahn an die jeweils benötigte Transportleistung anzupassen, ist
es bekannt, momentan nicht gebrauchte Fahrzeuge an den Haltestationen auf Abstellgleise
von Garagen auszuparken; die Garagierungskapazität läßt sich auf alle Fahrzeuge bemessen,
die dann bei Außerbetriebnahme der Seilbahn wettergeschützt abgestellt sind. Da die
Umlenkräder für das Tragzugseil an den Umlenkstationen zumeist unmittelbar zwischen
den Fahrspuren angeordnet sind, werden die Abstellgleise der Garage außerhalb der
Fahrspuren, zumeist schlingenförmig angeordnet, vom Stationsgleis her über eine einlaufende
Weiche be- und über eine auslaufende Weiche entschickt, vgl. z.B. EP 369 981 B1, EP
306 771 B1, EP 245 163 B1 oder FR 24 96 029.
[0004] In Fig.3 der EP 369 981 B1 ist das Stationsgleis einer Umfahrung dargestellt, bei
der in Fahrtrichtung gleichmäßig versetzte Antriebe drehzahlgleich über Zwischengetriebe
zwangläufig miteinander verbunden sind und die Fahrzeuge reibschlüssig durch das Stationsgleis
fördern.
[0005] Durch die EP 399 919 A1 ist eine DMC-Seilführung bekannt geworden. Zwei in sich geschlossene
Tragzugseile werden an den Haltestationen aus der Ebene der Kuppelstellen abgelenkt,
vor ihren Umlenkungen an der Berg- bzw. Talstation zum Wechseln der Laufrillen an
den Umlenkrädern je einmal gekreuzt und im Bereich der Förderstrecke auf gleicher
Höhe parallelgeführt. Die beiden jeweils gleichlaufenden Seile bilden eine breite
Berg- bzw. Talspur, in der die Fahrzeuge gegenüber Seitenwind stabil geführt sind.
Da die Seilumlenkungen in gegenüber den Kuppelstellen versetzten Ebenen stattfinden,
ist die Umfahrung frei von Umlenkrädern. Auf Sp.6, Z.8-16, finden sich noch konkrete
Hinweise, die Abstellgleise der Garage an jeder Haltestelle im freien Bereich zwischen
der Bergspur und der Talspur anzuordnen.
[0006] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Handhabung der Fahrzeuge
in der Umfahrung bei den erforderlichen Funktionsabläufen zu vereinfachen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe hat die Umfahrung nach der Erfindung zumindest ein an jeder
Umlenkstation angeordnetes Umlenkrad, das das zumindest eine Tragzugseil in einer
gegenüber den Kuppelstellen abgewinkelten Ebene umlenkt, jeweils eine an beiden Umlenkstationen
mittig zwischen der Einlauf- und der Auslaufspur eingefügte Gleisspur eines Abstellgleises,
eine in der Gleisspur des Stationsgleises angeordnete Drehweiche, deren Gleisspur
auf einem Drehteller wahlweise aus der Durchfahrtstellung auf dem Stationsgleis in
die Garagierungsstellung auf der Gleisspur des Abstellgleises schwenkbar ist und mehrere
in den Gleisspuren des Stationsgleises, der Drehweiche und des Abstellgleises gleichmäßig
versetzte, mittels einer Steuereinrichtung gruppenweise ansteuerbare Einzelantriebe,
die die Fahrzeuge reibschlüssig fördern.
[0008] Bei der Erfindung sind an beiden Umlenkstationen die Bereiche zwischen den Fahrspuren
frei von Umlenkrädern und dienen platzsparend zur Aufnahme der geradlinig dazwischen
angeordneten Abstellgleise, die sich jeweils über eine einzige Weiche be- und entschicken
lassen. Zur Förderung der Fahrzeuge auf den Gleisspuren des Stationsgleises, der Drehweiche
und des Abstellgleises sind bei der Erfindung in den Gleisspuren mehrere frequenzgesteuerte,
gruppenweise ansteuerbare Einzelantriebe in Fahrtrichtung gleichmäßig versetzt angeordnet,
die mit Pneurädern oben oder unten an den Fahrzeugen reibschlüssig angreifen.
[0009] Als Fahrzeuge können Gondeln oder Sessel dienen. Im Falle von Gondeln greifen die
Pneuräder zweckmäßig von unten am Kabinenboden an; im Falle von Sesseln sind die Pneuräder
zweckmäßig oben angeordnet und treiben auf die Seilklemmen.
[0010] Vorteilhaft ist bei der Erfindung die Gleisspur des Stationsgleises mit Initiatoren
in mehrere, vorzugsweise vier Zonen unterteilt, die die zu den jeweiligen Zonen gehörigen
Einzelantriebe an- und umsteuern. Vorzugsweise wird jede Zone von zwei Initiatoren
begrenzt, die den Anfang bzw. das Ende eines Fahrzeugs sensieren und die jeweils zugehörigen
Einzelantriebe ansteuern, d.h. stoppen bzw. wieder in Betrieb nehmen oder im Bedarfsfall
umsteuern. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme sind auf dem Stationsgleis Haltestellen
definiert. Eine erste Haltestelle befindet sich vor der Drehweiche; dort wird ein
nachfolgendes Fahrzeug solange gestoppt, bis die Funktionsabläufe auf der Weiche beendet
sind. Eine zweite Haltestelle ist die Mitte des Drehtellers der Weiche. Eine dritte
Zone bestimmt einen Sichersheitsabstand nach der Drehweiche, den ein vorherfahrendes
Fahrzeug verlassen haben muß, damit das Abstellgleis kollisionsfrei befahren bzw.
verlassen werden kann. Eine vierte Zone bestimmt die Startposition des aus der Haltestation
jeweils ausfahrenden, zu beschleunigenden Fahrzeugs.
[0011] Jeder Garagenstellplatz wird bei der Erfindung mit einem weiteren Initiator überwacht.
An den Anschlußgleisen der Drehweiche ist je ein Sicherheitsinitiator angebracht.
Die Ausfahrt aus dem Abstellgleis wird mit einem weiteren Sicherheitsinitiator überwacht,
der eine Haltestelle vor der Drehweiche bestimmt. Jeder Garagenstellplatz wird bei
der Erfindung mit einem weiteren Initiator überwacht.
[0012] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung hat die Drehweiche eine Hubeinrichtung,
mit der das auf dem Drehteller der Weiche befindliche Fahrzeug mit seinen Laufrädern
auf die Ebene des Perrons anhebbar ist; wartungsbedürftige Fahrzeuge lassen sich damit
auf einfache Weise aus dem Betriebsablauf nehmen, auf dem Perron abstellen und wieder
in das Stationsgleis oder das Abstellgleis einfügen.
[0013] Bei der Erfindung kann das endlose Tragzugseil in allgemein bekannter Weise aus einer
MC(Mono Cable)-Seilführung bestehen. Eine DMC(Duo Mono Cable)-Seilführung, wie sie
bspw. durch die vorstehend genannte EP 399 919 A1 bekannt geworden ist verleiht dem
Fahrzeug eine verbesserte Stabilität gegenüber Seitenwind. Es eignet sich auch eine
QMC(Quattro Mono Cable)-Seilführung, vgl. z.B. die EP 285 516 A2, wenn an den Haltestationen
durch entsprechende Maßnahmen für eine von Umlenkrädern freie Umfahrung gesorgt wird.
Vorzugsweise besteht die DMC-Seilführung bei der Erfindung aus einem einzigen, in
sich geschlossenen und zur Bildung zweier Seilschlingen einmal gekreuzten Förderseil
mit jeweils zwei gleichlaufenden, im Bereich der Förderstrecke auf gleicher Höhe parallelgeführten
und im gegenüber den Kuppelstellen jeweils abgelenkten Umlenkbereich in unterschiedlichen
Höhenlagen umgelenkten Schlingenbereichen, wie sie in der CH-Patentanmeldung mit dem
amtl. Aktenzeichen 726/94 vom 11.03.1994 vorbeschrieben ist.
[0014] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert:
- Fig.1
- zeigt die DMC-Seilführung einer Umlaufseilbahn in einer schematischen Perspektive.
- Fig.2
- zeigt die erfindungsgemäße Umfahrung einer Haltestation in einer Draufsicht.
- Fig.3
- ist eine Draufsicht auf das Stationsgleis und die hierin eingefügte Drehhubweiche
in der Betriebsart "Durchfahrt" und das zwischen der Berg- und der Talspur angeordnete
Abstellgleis. In
- Fig.4
- ist die Drehhubweiche dargestellt,
a) zeigt sie in einer Draufsicht und
b) ihren Drehantrieb mittig geschnitten.
- Fig.5
- veranschaulicht die Steuerung beim Ein- und Ausgaragieren von Fahrzeugen in der Betriebsart
"Garagieren",
a) zeigt den Ablauf auf der Weiche beim Eingaragieren und
b) beim Ausgaragieren eines Fahrzeugs. In
- Fig.6
- ist die Hubeinrichtung der Drehhubweiche in zwei Seitenansichten in Richtung der Pfeile
VI-VI in Fig.4a dargestellt,
a) zeigt die untere Stellung in der Betriebsart "Durchfahrt",
b) zeigt die obere Stellung in der Betriebsart "Entnahme", und
- Fig.7
- veranschaulicht die Entnahme eines Fahrzeugs aus der Umfahrung, seine Abstellung auf
dem Perron und seine Wiedereinfügung in den Betriebsablauf.
[0015] In der Perspektive gemäß
Fig.1 ist eine DMC(Duo Mono Cable)-Seilführung schematisch dargestellt:
[0016] Die Talstation T der Seilbahn ist die Antriebsstation. Dort sind zwei angetriebene
Umlenkräder 10₁ im folgenden kurz als Antriebsräder 10₁ bezeichnet, in Seilförderrichtung
seitlich versetzt nebeneinander angeordnet und ortsfest gelagert, die von separaten
elektrischen Antriebsmotoren 12₁ bzw. 12₂ über Untersetzungsgetriebe 12₁₁ bzw. 12₂₁
voneinander unabhängig gleichsinnig angetrieben werden. An der Bergstation B, die
die Umlenkstation ist, sind drei geschleppte Umlenkräder 10₂, im folgenden kurz als
Umlenkräder 10₂ bezeichnet, ebenfalls in Seilförderrichtung seitlich versetzt nebeneinander
drehbar gelagert, ihre Lagerungen sind über (im einzelnen nicht dargestellte) Gewichte
gemeinsam abgespannt, alternativ ist auch ein hydraulisches Spannsystem denkbar; die
schematisch dargestellte Abspannung ist mit A bezeichnet.
[0017] Die Antriebsräder 10₁ spannen mit den Umlenkrädern 10₂ ein einzelnes, in sich geschlossenes
Förderseil auf, das zur Bildung zweier Seilschlingen und zum Wechseln der Laufrillen
an den Antriebsrädern 10₁ mit dementsprechend schräggestellten Ablenkrädern 11₂ einmal
gekreuzt ist; die in der Draufsicht mittig angeordnete Seilkreuzungsstelle ist mit
X bezeichnet. Unter Einbezug der Seilkreuzungsstelle X hat die innere Seilschlinge
denselben Umlaufsinn wie die äußere Seilschlinge.
[0018] Die innere Seilschlinge wird von dem mittleren Umlenkrad 10₂ an der Bergstation B
und den beiden schräggestellten Ablenkrädern 11₂ aufgespannt, die das gekreuzte Förderseil
in versetzten Ebenen der höher gelegenen Laufrille am einen Antriebsrad 10₁ zuführt
bzw. es von der tiefer gelegenen Laufrille am anderen Antriebsrad 10₁ abführt. Die
äußere Seilschlinge wird von den beiden zueinander seitlich und zum ersten Umlenkrad
10₂ symmetrisch versetzten Umlenkrädern 10₂ an der Bergstation B und den beiden Antriebsrädern
10₁ an der Talstation T aufgespannt, die zu diesem Zweck in seitlicher Richtung dementsprechend
versetzt sind.
[0019] Die beiden Seilumlenkungen an der Bergstation B und an der Talstation T finden in
einer gegenüber der Förderstrecke F abgewinkelten Ebene statt. Zu diesem Zweck sind
an der Bergstation B an den vier Förderseilen weitere Ablenkräder 11₁ horizontal gelagert;
an der Talstation T genügen zwei weitere, auf horizontalen Drehachsen gelagerte Ablenkräder
11₁, die in Verbindung mit den beiden schräggestellten Ablenkrädern 11₂ für die Abwinklung
des Umlenkbereichs an der Talstation T sorgen. Das die Umlenkung der inneren Seilschlinge
vornehmende erste Umlenkrad 10₂ ist gegenüber den beiden, die äußere Seilschlinge
umlenkenden Umlenkrädern 10₂ höhenversetzt; ebenso sind die beiden Antriebsräder 10₁
mit ihren Laufrillen zueinander höhenversetzt.
[0020] Die gleichlaufenden Bereiche beider Seilschlingen werden innerhalb der Förderstrecke
F im Abstand der Spurbreite der beiden Fahrspuren nebeneinander auf gleicher Höhe
parallelgeführt und nehmen daran angekuppelte Fahrzeuge auf. Die beiden bergwärts
geführten Förderseile der inneren und der äußeren Seilschlinge bilden die Bergspur
1; analog wird die Talspur 2 von den talwärts geführten Seilbereichen der beiden Seilschlingen
gebildet.
[0021] Für den exakten Gleichlauf des Förderseils wird durch Synchronisation der Drehzahl
der beiden unabhängig voneinander angetriebenen Antriebsräder 10₁ gesorgt. Der eine
Antriebsmotor 12₁ wird als Hauptmaschine und der andere Antriebsmotor 12₂ wird als
Nebenmaschine nach Master-Slave Prinzip betrieben. Der Ankerstrom der Hauptmaschine
12₁ wird gemessen und bildet das Eingangssignal für eine Steuereinrichtung 12₄, die
den Ankerstrom der Nebenmaschine 12₂ an den der Hauptmaschine 12₁ angleicht. Das Untersetzungsgetriebe
12₁₁ der Hauptmaschine 12₁ und das Untersetzungsgetriebe 12₂₁ der Nebenmaschine 12₂
sind über ein schematisch dargestelltes Differentialgetriebe 12₃ miteinander verbunden.
[0022] Im Bereich der Förderstrecke F, also zwischen den Ablenkrädern 11 an jeder Haltestation
B,T, werden die vier nebeneinander auf gleicher Höhe parallelgeführten, gleichlaufenden
Förderseile 1
I,1
II bzw. 2
I,2
II mittels Stützrollen 13 an (nicht dargestellten) Stützen den Gegebenheiten des vorhandenen
Gefälles angepaßt. Zur Bildung einer Umlaufseilbahn sind an den Enden der Förderstrecke
F, also an der Berg- B und Talstation T, horizontal geführte Kuppelstellen 4 vorgesehen,
an denen die Fahrzeuge von den Förderseilen abgehängt, mit geringer Geschwindigkeit
auf einem (in Fig.1 nicht dargestellten) Stationsgleis, an dem die Passagiere aus-
und einsteigen, an die andere Spur geführt, dort wieder auf die Seilfördergeschwindigkeit
beschleunigt und an die beiden Förderseile angehängt. Der Umlenkbereich U
T an der Talstation T ist gegenüber der benachbarten Kuppelstelle 4 schiefwinklig versetzt;
die Umlenkräder 10₂ im Umlenkbereich U
B an der Berstation B werden mit (nicht dargestellten) Gewichten bei A vertikal abgehängt.
[0023] An beiden Haltestationen B,T umfahren die Fahrzeuge 3 mit langsamer Fahrgeschwindigkeit
den Perron auf einem Stationsgleis, an dem die Passagiere ein- bzw. aussteigen.
[0024] In
Fig.2 ist die Bergstation B in einer Draufsicht dargestellt: Die einlaufenden Tragzugseile
1
I,1
II der Bergspur 1 werden von den Ablenkrädern 11₁ aus der Ebene der Einlaufkuppelstelle
4₁ abgelenkt und den (in Fig.2 nicht dargestellten) Umlenkrädern (102 gemäß Fig.1)
zugeführt. Die auslaufenden Tragzugseile 2
I,2
II der Talspur 2 werden von den Ablenkrädern 11₁ wieder in die Ebene der Auslaufkuppelstelle
4₂ geleitet. An die Einlaufkuppelstelle 4₁ schließt sich eine Verzögerungsstrecke
an; der Auslaufkuppelstelle 4₂ ist eine Beschleunigungsstrecke vorgeordnet. Dazwischen
ist das Stationsgleis 6 mit dem Perron 5 angeordnet, an dem die Passagiere die Fahrzeuge
3 verlassen bzw. besteigen. Zwischen der Berg- 1 und der Talspur 2 ist mittig eine
Gleisspur eines Abstellgleises 7 eingefügt, das vom Stationsgleis 6 über eine dort
eingefügte Drehweiche 8 be- oder entschickbar ist.
[0025] In der Draufsicht gemäß
Fig.3 haben die Gleisspuren 6₁ des Stationsgleises 6, 7₁ des Abstellgleises 7 und 8₁ der
Drehweiche 8 jeweils je zwei Fahrschienen 6₁₁,7₁₁ bzw. 8₁₁, auf denen die Fahrzeuge
auf Laufrädern (3₂ in Fig.6a) rollen und je zwei Führungsschienen 6₁₂,7₁₂ bzw. 8₁₂,
in die sie mit zwei in Fahrtrichtung versetzten Zapfen (3₃ in Fig.6a) formschlüssig
eingreifen. In den Gleisspuren 6₁, 7₁ und 8₁ sind insgesamt zehn ansteuerbare Einzelantriebe
9
(1) bis 9
(10) in Fahrtrichtung gleichmäßig versetzt, jeweils bestehend aus einem frequenzgesteuerten
elektrischen Antriebsmotor 9₁, der, in seiner Drehrichtung umsteuerbar, über ein Untersetzungsgetriebe
9₂ auf ein bereiftes Pneurad 9₃ treibt; die Pneuräder 9₃ greifen mit ihren Reifen
von unten am Fahrzeugboden (3₁ in Fig.6a) reibschlüssig an und fördern die Fahrzeuge
wahlweise durch das Stationsgleis 6 oder in das bzw. zurück aus dem Abstellgleis 7.
[0026] Die Drehweiche 8 ist gemäß
Fig.4a auf einem Grundrahmen 8₂ aufgebaut. Sie hat einen mittig am Grundrahmen 8₂ gelagerten
(bei 8₄₁ in Fig.4b) Drehteller 8₃ mit drei Einzelantrieben 9
(3) bis 9
(5) und eine Dreheinrichtung 84. Die Dreheinrichtung 8₄ besteht gemäß
Fig.4b aus einem elektrischen Antriebsmotor 8₄₂, der über ein Untersetzungsgetriebe 8₄₃
auf ein Ritzel 8₄₄ treibt; das Ritzel 8₄₄ wälzt sich samt Drehteller 8₃ an einem grundrahmenfesten
Zahnrad 8₄₅ ab. Der Drehteller 8₃ ist um 60° gegen Endanschläge schwenkbar; die Endanschläge
sind mit Endschaltern gesichert.
[0027] Zur flexiblen Steuerung bei der Ein- und Ausgaragierung der Fahrzeuge 3 in der Umfahrung
ist die Gleisspur 6₁ des Stationsgleises 6 gemäß den
Fig.5a und b mit insgesamt acht impulssensierten Initiatoren I
i1 bis I
i2 in vier Zonen i (Z₁ bis Z₄) unterteilt, für die Überwachung des Drehtellers 8₃ sind
drei Sicherheitsinitiatoren I
S1 bis I
S3 in den Anschlußgleisen 6 bzw.
[0028] 7 vorgesehen; ein vierter Sicherheitsinitiator I
S4 bestimmt eine Haltestelle zum Verlassen des Abstellgleises 7. Jedem Garagenstellplatz
ist ein weiterer Initiator I
Gi zugeordnet. Jede Zone Z
i wird von zwei Initiatoren I
i1 und I
i2 überwacht, die das Fahrzeug 3 von unten sensieren und den Anfang (mit I
i2) bzw. das Ende (mit I
i1) des sie überfahrenden Fahrzeugs 3 erkennen; eine Steuereinrichtung steuert sowohl
die im Stationsgleis 6 und auf der Drehweiche 8 insgesamt zehn Einzelantriebe 9
(1) bis 9
(10) als auch die im Abstellgleis angeordneten Einzelantriebe 9
(G1), 9
(G2) (bis ... 9
(Gi)) gruppenweise an. Die Zone Z₁ mit den Initiatoren I₁₁ und I₁₂ liegt in der Einfahrt
in das Stationsgleis 6; dort muß ein einfahrendes Fahrzeug 3
(1) solange warten bis das auf der Drehweiche 8 befindliche Fahrzeug 3
(2) beim Eingaragieren gemäß Fig.5a die Drehweiche 8 verlassen hat bzw. beim Ausgaragieren
gemäß Fig.5b die Gleisspur 8₁ der Drehweiche 8 in die Betriebsart "Durchfahrt" gestellt
ist; der Zone Z₁ sind (gemäß Fig.4a) zwei Einzelantriebe 9
(1) und 9
(2) zugeordnet. Die Zone Z₂ mit den Initiatoren I₂₁ und I₂₂ bestimmt die Stellung des
Fahrzeugs 3
(2) auf der Drehweiche 8; zur Zone Z₂ gehören (gemäß Fig.4a) die drei auf der Drehweiche
8 befindlichen Einzelantriebe 9
(3) bis 9
(5). Die Zone Z₃ mit den Initiatoren I₃₁ und I₃₂ bestimmt einen Sicherheitsabstand, den
das vorausfahrende Fahrzeug 3
(3) verlassen haben muß, wenn die Drehweiche 8 in die Betriebsart "Garagierung" gestellt
ist und ein Fahrzeug 3
(2) das Abstellgleis 7 befährt (Fig.5a) bzw. verläßt (Fig.5b); ein ausfahrendes Fahrzeug
3
(2) muß gemäß Fig.5b auf dem Abstellgleis 7 am Sicherheitsinitiator I
S4 solange warten, bis das auf dem Stationsgleis 6 vorausfahrende Fahrzeug 3
(3) die Zone Z₃ verlassen hat; der Zone Z₃ sind (gemäß Fig.4a) drei Einzelantriebe 9
(6) bis 9
(8) zugeordnet. Die Zone Z₄ mit den Initiatoren I₄₁ und I₄₂ liegt der Einfahrzone Z₁
auf der Ausfahrseite gegenüber und bestimmt die Startposition eines aus der Haltestation
B ausfahrenden und zu beschleunigenden Fahrzeugs 3₄; zur Zone Z₄ gehören (gemäß Fig.4a)
zwei Einzelantriebe 9
(9) und 9
(10).
[0029] Derart gesteuert lassen sich alle Fahrzeuge der Umlaufseilbahn bei maximaler Seilfördergeschwindigkeit
ein- oder ausgaragieren.
[0030] Gemäß den
Fig.4a, 6a und 6b hat die Drehweiche 8 eine insgesamt mit 8₄ bezeichnete Hubeinrichtung, mit der sich
ein auf dem Drehteller 8₃ stehendes Fahrzeug 3 aus der Betriebsart "Durchfahrt", in
der sich gemäß Fig.6a der Drehtellerrand 8₃₁ in der Höhe des Perrons 5 befindet, in
eine Betriebsart "Entnahme" heben läßt, in der sich gemäß Fig.6b die Fahrzeugräder
3₂ in der Höhe des Perrons 5 befinden. Die Hubeinrichtung 8₄ besteht aus vier einfach
wirkenden Hubzylindern 8₅₁, die jeweils an einer Ecke des Grundrahmens 8₂ angreifen,
und zwei einander gegenüberliegenden Führungen 8₅₂, die die Lage der Drehhubweiche
8 sicherstellen. In der unteren Stellung liegt der Grundrahmen 8₂ gemäß Fig.6a mit
Rahmenfüßen 8₂₁ in seiner Höhenlage justierbar auf dem Boden auf. Die vier Hubzylinder
8₅₁ lassen sich, nur in der Betriebsart "Garagierung", gemeinsam ansteuern und fahren
synchron aus bis in ihre obere Endlage (Fig.6b), die durch Anschläge gesichert ist
und mit Endschaltern überwacht wird.
[0031] Zum Herausnehmen eines Fahrzeugs 3 aus der Umfahrung wird die Steuereinrichtung in
die Betriebsart "Entnahme" gestellt. Gemäß
Fig.7 fährt das herauszunehmende Fahrzeug 3
(1) entweder in der Betriebsart "Durchfahrt" vom Stationsgleis 6 her, oder in der Betriebsart
"Garagierung" vom Abstellgleis 7 her auf den Drehteller 8₃ der Drehhubweiche 8 und
wird von den dortigen Einzelantrieben 9
(3) bis 9
(5) (in Fig.4a) in der Mitte (Zone Z₂) gestoppt. Der in die Betriebsart "Garagierung"
gedrehte Drehteller 8₃ wird von der Hubeinrichtung 8₅ in seine obere Endlage gebracht
und das herauszunehmende Fahrzeug 3
(1) von den in ihrer Drehrichtung umgesteuerten Einzelantrieben (9
(3) bis 9
(5) gemäß Fig.4a) der Drehhubweiche 8 in die Lage 3
(2) auf den Perron 5 gefördert; zu diesem Zweck wird die Führungsschiene 8₁₁ der Drehhubweiche
8 mit einer Hilfsführungsschiene 813 verlängert. Das herauszunehmende Fahrzeug 3
(2) läßt sich von dort aus von Hand weiterschieben, wobei ab der dargestellten Lage 3
(3) die Hilfsführungsschiene 8₁₃ wieder entfernt werden kann. Danach wird der leere Drehteller
8₃ gesenkt, in die Betriebsart "Durchfahrt" gedreht und die Steuereinrichtung wieder
auf die Betriebsart "Durchfahrt" gestellt.
[0032] Zum Einfügen eines Fahrzeugs 3 in die Umfahrung wird die Steuereinrichtung auf die
Betriebsart "Einfügen" gestellt, ein leerer Drehteller 8₃ in die Betriebsart "Garagierung"
gedreht und in seine obere Endlage gehoben. Das einzufügende Fahrzeug 3
(3) wird mit seinen Führungszapfen 3₃ in die auf dem Perron 5 angebrachte Hilfsführungsschiene
8₁₃ eingefädelt, von Hand bis zum ersten Pneurad 9₃ des auf der Drehhubweiche 8 befindlichen
Einzelantriebs 9
(3) geschoben, bis in die Lage 3
(1) in der Mitte des Drehtellers 8₃ (Zone Z₂) gefördert und dort gestoppt. Nach dem Absenken
des Drehtellers 8₃ läßt sich das Fahrzeug 3
(1) entweder unmittelbar auf das Abstellgleis 7 oder nach dem Drehen des Drehtellers
8₃ in die Betriebsart "Durchfahrt" auf das Stationsgleis 6 fördern.
Bezugszeichenliste
[0033]

1. Umfahrung für die Fahrzeuge (3) einer Umlaufseilbahn an beiden Umlenkstationen (B,T)
zwischen dem einlaufenden und dem auslaufenden Trum (1I,1II bzw. 2I,2II) von zumindest einem umlaufenden Tragzugseil, mit Kuppelstellen (4) an der ein- bzw.
auslaufenden Spur (1 bzw. 2) jeder Haltestation (B bzw. T), an denen die Fahrzeuge
(3) beim Einlauf vom zumindest einen Tragzugseil abgekuppelt und auf die erforderliche
Beschickungsgeschwindigkeit verzögert werden, den Perron (5) auf einer Gleisspur (6₁)
eines Stationsgleises (6) umfahren, und beim Auslauf wieder auf die Seilfördergeschwindigkeit
beschleunigt und bei Gleichlauf an das zumindest eine Tragzugseil gekuppelt werden,
mit zumindest einem an jeder Umlenkstation (B,T) angeordneten Umlenkrad (10 bzw. 11),
das das zumindest eine Tragzugseil in einer gegenüber den Kuppelstellen abgewinkelten
Ebene umlenkt, mit jeweils einer an beiden Umlenkstationen (B,T) mittig zwischen der
Einlauf- (1) und der Auslaufspur (2) eingefügten Gleisspur (7₁) eines Abstellgleises
(7), mit einer in der Gleisspur (6₁) des Stationsgleises (6) angeordneten Drehweiche
(8), deren Gleisspur (8₁) auf einem Drehteller (8₃) wahlweise aus der Durchfahrtstellung
auf dem Stationsgleis (6) in die Garagierungsstellung auf der Gleisspur (7₁) des Abstellgleises
(7) schwenkbar ist, und mit mehreren in den Gleisspuren (6₁,7₁,8₁) des Stationsgleises
(6), der Drehweiche (8) und des Abstellgleises (7) in Fahrtrichtung gleichmäßig versetzten,
mittels einer Steuereinrichtung gruppenweise ansteuerbaren Einzelantrieben (9), die
die Fahrzeuge (3) reibschlüssig (mit Pneurädern 9₃) fördern.
2. Umfahrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleisspur (6₁) des Stationsgleises
(6) mit Initiatoren (Ii1, Ii2, i = 1 bis 4) in mehrere Zonen (Z₁ bis Z₄) unterteilt ist, die die zu den jeweiligen
Zonen (Z₁ bis Z₄) gehörigen Einzelantriebe (9) an- und umsteuern.
3. Umfahrung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehweiche (8) mit je einem
Sicherheitsinitiator (IS1 bis IS3) an den Anschlußgleisen (6 bzw.7) überwacht wird.
4. Umfahrung Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfahrt aus dem Abstellgleis
(7) mit einem weiteren Sicherheitsinitiator (IS4) überwacht wird.
5. Umfahrung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stellplatz auf
dem Abstellgleis (7) mit einem weiteren Initiator (IGi, i= 1,2 bis ...) überwacht wird.
6. Umfahrung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in der
Gleisspur (6₁) des Stationsgleises (6) angeordnete Drehweiche (8) mit einer Hubeinrichtung
(8₅) versehen ist, mit der sich ihr Drehteller (8₃) zur Entnahme eines Fahrzeugs (3)
aus der Garagierungsstellung in eine obere Endstellung heben läßt, in der ein darauf
befindliches Fahrzeugs (3) auf den Perron (5) förderbar ist.
7. Umfahrung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein einziges, in
sich geschlossenes und zur Bildung zweier Seilschlingen (I bzw. II) einmal (bei X)
gekreuztes Tragzugseil (1I,1II,2I,2II) mit jeweils zwei gleichlaufenden, im Bereich der Förderstrecke (F) auf gleicher
Höhe parallelgeführten und im gegenüber den Kuppelstellen (4) jeweils abgelenkten
Umlenkbereich in unterschiedlichen Höhenlagen umgelenkten Schlingenbereichen.