(19)
(11) EP 0 674 871 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.10.1995  Patentblatt  1995/40

(21) Anmeldenummer: 95100800.2

(22) Anmeldetag:  21.01.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47L 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 17.02.1994 DE 9402576 U

(71) Anmelder: CORONET-WERKE GmbH
D-69479 Wald-Michelbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Weihrauch, Georg
    D-69483 Wald-Michelbach (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Ing. Heiner Lichti Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Jost Lempert Dipl.-Ing. Hartmut Lasch 
Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gläserspülbürste


    (57) Eine Gläserspülbürste besteht aus einem Träger (1) und wenigstens einer auf diesem im wesentlichen aufrecht stehenden Bürste (3). Die Bürste (3) weist eine im wesentlichen zylindrischen an seinem freien Ende abgerundeten Kern (6) und einen daran befestigten, den Kern (6) allseitig umgebenden Borstenbesatz (10) auf. Der Kern (6) weist zwischen seinem zylindrischen Bereich und dem abgerundeten Ende (8) einen sich zum Ende verjüngenden Abschnitt (7) auf. Vorzugsweise folgt die Außenkontur des Borstenbesatzes (10) im wesentlichen der Kontur des Kerns (6).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Gläserspülbürste, bestehend aus einem Träger und wenigstens einer auf diesem im wesentlichen aufrecht stehenden Bürste mit einem im wesentlichen zylindrischen an seinem freien Ende abgerundeten Kern und einem daran befestigten, den Kern allseitig umgebenden Borstenbesatz.

    [0002] Gläserspülbürsten des eingangs genannten Aufbaus werden vor allem in der Gastronomie, in Kantinen und dergleichen zum Handspülen von Gläsern verwendet. Dabei handelt es sich im allgemeinen um eine Bürstengarnitur, die aus einer mittleren und wenigstens zwei äußeren, gegebenenfalls auch vier äußeren Spülbürsten besteht. Das zu reinigende Glas wird über die mittlere Spülbürste gestülpt und durch Stoßen und Drehen innen- und außenseitig gereinigt.

    [0003] Die bekannten Gläserspülbürsten weisen einen zylindrischen Kern auf, mit dem sie auf dem Träger befestigt sind. Der Kern ist an seinem Ende halbkugelig verrundet und mit einem Borstenbesatz versehen, dessen Hüllfläche der Oberfläche des Kerns entspricht, also aus einem ebenfalls zylindrischen Bereich und einem teilkugeligen Abschluß besteht. Solche Spülbürsten erfüllen ihre Aufgabe ausreichend bei im wesentlichen zylindrischen Gläsern (Stangen). Bei bauchigen Gläsern, z.B. Tulpen, und sich verengenden Gläsern, z.B. Kelch-, Weißbiergläsern oder dergleichen, ist hingegen die Reinigungswirkung unzureichend, weil der Borstenbesatz der Kontur des Glases nicht oder nur mangelhaft folgt. Es sind deshalb gegenüber zylindrischen Gläsern ungleich mehr Reinigungsbewegungen erforderlich, ohne daß immer der gewünschte Reinheitsgrad erreicht wird. Dieses Problem wird seit einiger Zeit dadurch noch vergrößert, daß die Formenvielfalt auch bei ausgesprochenen Gebrauchsgläsern ständig zunimmt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Gläserspülbürste bzw. eine hieraus gebildete Garnitur so auszubilden, daß Gläser unterschiedlicher Formgebung wirkungsvoll und in kurzer Zeit gereinigt werden können.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß zunächst dadurch gelöst, daß der Kern zwischen seinem zylindrischen Bereich und dem abgerundeten Ende einen sich zum Ende verjüngenden Abschnitt aufweist.

    [0006] Von herkömmlichen Gläserspülbürsten unterscheidet sich die Erfindung durch das sich verjüngende, z.B. kegelig zulaufende Ende des Bürstenkerns mit der diesen Bereich abschließenden Verrundung. Dadurch ist es -unabhängig von der Kontur des Borstenbesatzes- möglich mit der Bürste auch in zum Boden hin enger werdende schlanke Gläser einzudringen und diese innenseitig wirksam zu reinigen.

    [0007] Dies ist deshalb besonders bedeutsam, weil bei Getränken mit Schwebstoffen sich das Sediment im Bereich des engen Bodens absetzt. Gleiches gilt, wenn Reste des Gentränkes im Glas austrocknen. Hier schafft die erfindungsgemäß ausgebildete Gläserspülbürste wirksam Abhilfe.

    [0008] Die Außenkontur des Borstenbesatzes kann im wesentlichen der Kontur des Kerns folgen, gegebenenfalls also zum Ende hin gleichfalls kegelig zulaufen.

    [0009] Als besonders vorteilhaft hat sich jedoch erwiesen, wenn der Borstenbesatz im zylindrischen Bereich des Kerns eine im wesentlichen zylindrische und in dessen kegeligen Abschnitt eine im wesentlichen kugelige Kontur aufweist, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser des Borstenbesatzes im zylindrischen Bereich.

    [0010] Mit dieser Ausbildung lassen sich bei gleicher Kontur des Kerns auch bauchige Gläser wirksam reinigen, in dem der kugelige Bereich der Bürste ein solches Glas besser ausfüllt und somit die Borsten an dessen Innenseite zur Wirkung gelangen, und zwar durch einfaches Drehen des Glases. Hingegen wird der eingezogene Randbereich eines solchen bauchigen Glases vom zylindrischen Bereich des Borstenbesatzes erfaßt und gereinigt. Trotz des kugelig erweiterten Endbereichs der Gläserspülbürste lassen sich gleichwohl auch schlanke und sich zum Boden hin verengende Gläser reinigen, wobei sich der kugelige Borstenbesatz durch den Druck auf das Glas an den Kern anlegt. Bei einer Gläserspülgarnitur mit einer mittleren Bürste für die Innenreinigung und zwei äußeren Bürsten für die Außenreinigung können wahlweise die mittlere oder die beiden äußeren, aber auch alle drei Bürsten mit einem im Endbereich kugeligen oder aber kegeligen Borstenbesatz ausgestattet sein. Auch kann nur die mittlere Spülbürste einen Kugelkopf haben, während die beiden äußeren Spülbürsten einen Kegelkopf besitzen.

    [0011] Bei allen Ausführungsformen einer solchen Garnitur kann die mittlere Spülbürste länger sein, was sich inbesondere bei schlanken, hohen Gläsern empfiehlt, während eine kürzere Ausbildung der mittleren Bürste dann in Frage kommt, wenn die Garnitur vornehmlich zum Reinigen bauchiger kurzer Gläser eingesetzt wird.

    [0012] Vorzugsweise sind die Borsten im Bürstenkopfbereich dünner als im zylindrischen Bereich, um sich besser an die Borstenkontur des Glases anzupassen. Im übrigen bestehen die Borsten im Kopfbereich vorteilhafterweise aus Polyamid 6.12, das sich durch Geschmeidigkeit und Verschleißfestigkeit auszeichnet. Damit erhalten die am stärksten beanspruchten Borsten am Bürstenkopf eine hohe Dauerstandfestigkeit.

    [0013] Nachstehend ist die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung wiedergegebener Ausführungsbeispiele beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
    Figur 1
    eine Ansicht einer Gläserspülbürste;
    Figur 2
    eine entsprechende Ansicht einer Gläser-Spülgarnitur und
    Figur 3
    eine der Figur 2 entsprechende Ansicht einer anderen Ausführungsform einer Gläserspül-Garnitur.


    [0014] Die Gläserspülbürste gemäß Figur 1 besteht aus einem Träger 1, der beispielsweise mit Saugnäpfen 2 oder dergleichen zum Anhaften auf einem Untergrund, z.B. auf dem Boden eines Spülbeckens, versehen ist. Auf dem Träger ist eine im wesentlichen senkrecht stehende Gläserspülbürste 3 angebracht, die aus einem starren Kern, z.B. aus Kunststoff, und einem Borstenbesatz 5 besteht.

    [0015] Der Kern 4 der Bürste 3 besteht aus einem zylindrischen Abschnitt 6 auf der überwiegenden Länge des Kerns und einem sich zum Ende hin kegelig verjüngenden Abschnitt 7, der an seinem Ende 8 etwa teilkugelig verrundet ist. Der Borstenbesatz 5 besteht aus einer Vielzahl von Bündeln 9, die im Bereich des zylindrischen Abschnittes 6 des Kerns 4 gleiche Länge aufweisen und somit gleichfalls eine zylindrische Hüllfläche 10 bilden. Im Bereich des kegeligen Abschnittes 7 des Kerns 4 weist der Borstenbesatz hingegen eine kugelige Hüllfläche 11 auf.

    [0016] In Figur 2 ist eine Gläserspülgarnitur gezeigt, die wiederum einen Träger mit unterseitig angeordneten Saugnäpfen 2 aufweist. Auf dem Träger 1 sind im wesentlichen parallel zueinander drei aufrecht stehende Gläserspülbürsten 3 angeordnet, von denen die mittlere derjenigen gemäß Figur 1 entspricht, während die beiden äußeren neben dem Borstenbesatz mit zylindrischer Hüllfläche 10 im kegeligen Abschnitt des Kerns 7 einen Borstenbesatz mit entsprechend kegeliger Hüllfläche 12 aufweisen. Die kegelige Hüllfläche 12 geht im Bereich des Endes dieser Bürsten 3 in eine kugelige Hüllfläche 13 über.

    [0017] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 sind wiederum auf dem Träger 1 drei Gläserspülbürsten 3 parallel angeordnet und entsprechen der Kern 4 und der Borstenbesatz 5 der beiden äußeren Bürsten denjenigen gemäß Figur 1, während die mittlere Gläserspülbürste 3 kürzer ausgebildet ist und einen Kern 4 und einen Borstenbesatz 5 in der herkömmlichen Ausbildung aufweist.


    Ansprüche

    1. Gläserspülbürste, bestehend aus einem Träger und wenigstens einer auf diesem im wesentlichen aufrecht stehenden Bürste mit einem im wesentlichen zylindrischen an seinem freien Ende abgerundeten Kern und einem daran befestigten, den Kern allseitig umgebenden Borstenbesatz, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (4) zwischen seinem zylindrischen Bereich (6) und dem abgerundeten Ende (8) einen sich zum Ende verjüngenden Abschnitt (7) aufweist.
     
    2. Gläserspülbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur (10, 11) des Borstenbesatzes (5) im wesentlichen der Kontur des Kerns (4) folgt.
     
    3. Gläserspülbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenbesatz (5) im zylindrischen Bereich (6) des Kerns (4) eine im wesentliche zylindrische (10) und in dessen sich verjüngenden Abschnitt (7) eine im wesentlichen kugelige Kontur (11) aufweist, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser des Borstenbesatzes im zylindrischen Bereich.
     
    4. Gläserspülbürste mit einer mittleren Bürste für die Innenreinigung und zwei äußeren Bürsten für die Außenreinigung, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die mittlere Bürste (3) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 ausgebildet ist.
     
    5. Gläserspülbürste mit einer mittleren Bürste für die Innenreinigung und zwei äußeren Bürsten für die Außenreinigung, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der beiden äußeren Bürsten (3) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 ausgebildet ist.
     
    6. Gläserspülbürste nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Bürste (3) im Bereich ihres Endes einen kugeligen Borstenbesatz (5, 11) und die beiden äußeren (3) einen kegeligen Borstenbesatz (12) aufweisen.
     
    7. Gläserspülbürste nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden äußeren Bürsten (3) im Bereich ihres Endes einen kugeligen Borstenbesatz (11) aufweisen.
     
    8. Gläserspülbürste nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Bürste (3) länger ist als die beiden äußeren Bürsten.
     
    9. Gläserspülbürste nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Bürste (3) kürzer ist als die beiden äußeren Bürsten.
     
    10. Gläserspülbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenbesatz in dem zylindrischen Bereich und im Bürstenkopfbereich Borsten unterschiedlicher Stärke aufweist.
     
    11. Gläserspülbürste nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten im Bürstenkopfbereich dünner sind als im zylindrischen Bereich.
     
    12. Gläserspülbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten im Bürstenkopfbereich aus Polyamid 6.12 bestehen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht