[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrostatische Sprühvorrichtung für Beschichtungsmaterial
zum Sprühbeschichten von Gegenständen.
[0002] Als Beschichtungsmaterial wird vorzugsweise pulverförmiges Material verwendet, jedoch
kann auch flüssiges Beschichtungsmaterial verwendet werden. Beim elektrostatischen
Sprühbeschichten wird in bekannter Weise das Beschichtungsmaterial unmittelbar vor
oder nach dem versprühen elektrostatisch durch Hochspannungselektroden aufgeladen.
Die Hochspannungselektroden sind an einen Hochspannungserzeuger angeschlossen, welcher
eine Hochspannung von beispielsweise 100 kV erzeugt. Es sind jedoch auch andere Spannungen
im Bereich von 30 bis 140 kV bekannt.
[0003] Vergleichbare elektrostatische Sprühvorrichtungen sind beispielsweise aus den EP
0 383 030 (= US 4 993 645) und 0 383 031 (= US 5 022 599) bekannt. Sie zeigen eine
Sprühpistole mit einem Pistolenlauf und einem Halter, welch letzterer ein Handgriff
oder ein an einer Haltervorrichtung wie beispielsweise einem Roboter befestigbares
Element sein kann. Der Pistolenlauf und der Träger sind lösbar miteinander verbunden
und derart ausgebildet, daß der gleiche Pistolenlauf wahlweise an einem Pistolengriff
oder einem Träger befestigt werden kann, welcher an einem Roboter befestigbar ist.
Der Pistolenlauf und der Träger sind durch eine Steckverbindung lösbar miteinander
verbunden, wobei sie derart ausgebildet sind, daß mit ihrem Zusammenstecken auch gleichzeitig
durch sie hindurchführende Fluidleitungen und elektrische Leitungen miteinander verbunden
werden.
[0004] Ferner ist es aus dem Stand der Technik bekannt, an einer Hubvorrichtung mehrere
elektrostatische Sprühbeschichtungspistolen mittels ihrer Träger zu befestigen und
mit ihnen gleichzeitig einen Gegenstand zu beschichten. Die Verwendung von mehreren
Sprühpistolen anstelle von nur einer einzigen Sprühpistole ermöglicht es, auf einen
Gegenstand eine dickere Schicht Beschichtungsmaterial zu sprühen, während er ein einziges
Mal an den Sprühpistolen vorbeibewegt wird, als dies bei Verwendung von nur einer
einzigen Sprühpistole möglich wäre. Insbesondere beim Sprühbeschichten von Gegenständen
mit Pulver kann mit einer einzigen Sprühpistole nicht beiliebig viel Pulver pro Zeiteinheit
auf den Gegenstand gesprüht werden, weil die für eine höhere Pulvermenge erforderliche
höhere Pulvergeschwindigkeit und eine entsprechend große Anzahl von gleichzeitig auf
den Gegenstand auftreffenden Pulverpartikeln dazu führt, daß viele Pulverpartikel
von dem Gegenstand wieder abprallen, statt an ihm zu haften. Ferner kann sich hierbei
die Qualität der herzustellenden Beschichtung verschlechtern.
[0005] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, mit mehreren Sprühdüsen gleichzeitig
einen Gegenstand mit Beschichtungsmaterial zu beschichten, ohne daß Fluidleitungen
und/oder elektrische Leitungen Bewegungen der Sprühdüsen stören oder den Gegenstand
berühren können. Gleichzeitig soll ein hoher Wirkungsgrad (mit wenig Energie ausreichend
dicke Materialschichten, wenig oder kein Verlust an Beschichtungsmaterial), eine gute
Beschichtungsqualität, und ein schneller Farbwechsel (Beschichtungsmaterial-Wechsel)
erzielt werden.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten
Ausführungsformen als Beispiele beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht einer elektrostatischen Sprühvorrichtung nach
der Erfindung für Beschichtungsmaterial, insbesondere pulverförmiges Beschichtungsmaterial,
zum Sprühbeschichten von Gegenständen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Sprühvorrichtung von Fig. 1,
Fig. 3 eine vordere Stirnansicht der Sprühvorrichtung nach den Fig. 1 und 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht ähnlich wie Fig. 1 einer weiteren Ausführungsform nach der
Erfindung.
[0008] Die in den Zeichnungen dargestellte elektrostatische Sprühvorrichtung nach der Erfindung
dient zum Sprühbeschichten von Gegenständen 2 mit pulverförmigem Beschichtungsmaterial
und besteht im wesentlichen aus einem Träger 4 und mindestens zwei Pistolenläufen
6 und 8. Die Anzahl der Pistolenläufe 6 und 8 ist beliebig groß, beispielsweise können
sechzehn Pistolenläufe vorgesehen sein. Die Pistolenläufe 6 und 8 sind vorzugsweise
identisch ausgebildet. Alle Pistolenläufe 6 und 8 sind auf einer ersten Trägerseite
10 angeordnet und an ihren hinteren Endabschnitten an dem Träger 4 lösbar befestigt,
beispielsweise durch eine Steckverbindung, wie sie aus den EP 0 383 030 (= US 4 993
645) und EP 0 383 031 (= US 5 022 599) bekannt sind. Die hinteren Endabschnitte der
Pistolenläufe 6 und 8 und die ihnen gegenüberliegende erste Trägerseite 10 können
so abgestuft ausgebildet sein, wie dies in den Zeichnungen dargestellt und in den
vorgenannten Patentschriften beschrieben ist. Dadurch können an dem einzigen Träger
4 die Pistolenläufe 6 und 8 schnell und wackelfrei befestigt werden, ohne daß großvolumige
Elemente benötigt werden. Die Pistolenläufe 6 und 8 sind an ihren vorderen Endabschnitten
je mit mindestens einer Sprühdüse 12 und einer Hochspannungselektrode 14 versehen.
Durch die Pistolenläufe 6 und 8 führt je ein interner Fluidkanal 16 für die Zufuhr
von Beschichtungsmaterial zur Sprühdüse 12 und ein interner elektrischer Schaltungsteil
18 zur Stromversorgung der Hochspannungselektrode 14 in Längsrichtung der Pistolenläufe
hindurch. Ferner führt ein zweiter interner Fluidkanal 20 in Längsrichtung durch die
Pistolenläufe 6 und 8 hindurch, über welchen den Elektroden 14 Druckluft zugeführt
wird, welche die Elektroden umspült und dadurch von Beschichtungsmaterial freihält
sowie elektrisch geladene Teilchen von der Elektrode in das Beschichtungsmaterial
überträgt, so daß dieses elektrostatisch aufgeladen und von dem zu beschichtenden
Gegenstand 2 angezogen wird, welcher an Erdpotential oder ein anderes elektrisches
Potential angeschlossen ist, welches anders ist als das elektrische Potential der
Hochspannungselektrode 14. Durch den Träger 4 führen erste Verbindungs-Fluidkanäle
22 und 24 für die Versorgung der ersten internen Fluidkanäle 16 der Pistolenläufe
6 und 8 mit Beschichtungsmaterial hindurch. Im vorliegenden Falle ist das Beschichtungsmaterial
Pulver und diese ersten internen Fluidkanäle können deshalb auch als Pulverkanäle
bezeichnet werden. Ferner führen durch den Träger zweite Verbindungskanäle 26 und
28 hindurch zur Versorgung der zweiten internen Fluidkanäle mit Druckluft für die
Hochspannungselektroden 14, so daß diese zweiten internen Fluidkanäle auch als Druckluftkanäle
bezeichnet werden können. Außerdem sind durch den Träger 4 elektrische Verbindungs-Schaltungsteile
30 und 32 hindurchgeführt zur elektrischen Energieversorgung der in den Pistolenläufen
6 und 8 untergebrachten internen elektrischen Schaltungsteile 18. Diese Verbindungs-Fluidkanäle
22, 24, 26 und 28 sowie die elektrischen Verbindungs-Schaltungsteile 30 und 32 erstrecken
sich jeweils von der ersten Trägerseite 10 bis zu einer von ihr abgewandten zweiten
Trägerseite 34 durch den Träger 4 hindurch. Die Verbindungs-Fluidkanäle 22, 24, 26,
28 und die Verbindungs-Schaltungsteile 30, 32 sind auf der ersten Trägerseite 10 über
aufsetzbare oder aufsteckbare erste Anschlußmittel 40, 42, 44 und 46 mit den internen
Fluidkanälen 16 und 20 sowie den internen Schaltungsteilen 18 der Pistolenläufe 6
und 8 lösbar mechanisch und funktionsmäßig verbunden, wobei sie automatisch verbunden
werden, wenn die Pistolenläufe 6 und 8 über längsverlaufende Steckverbindungen 48
auf den Träger 4 gesteckt werden. Die einen Verbindungs-Fluidkanäle 22, 24 sind mit
je mindestens einer Beschichtungsmaterial-Fluidleitung 54, 56 und die anderen Verbindungs-Fluidleitungen
26, 28 sind mit je mindestens einer Druckluftleitung 58, 60 je Pistolenlauf 6, 8 auf
der zweiten Trägerseite 34 über erste Schnellverbindungsmittel 50 wie beispielsweise
Steckverbindungen oder Schraubverbindungen oder Steck-Schraubverbindungen lösbar mechanisch
und funktionsmäßig verbunden. Die Verbindungs-Schaltungsteile 30 und 32 des Trägers
4 sind auf der zweiten Trägerseite 34 über zweite Schnellverbindungsmittel 52 wie
beispielsweise Steckverbindungen, Schraubverbindungen oder Steck-Schraubverbindungen
mit mindestens einer elektrischen Energieversorgungsleitung 62, 64 je Pistolenlauf
6, 8 lösbar mechanisch und funktionsmäßig verbunden.
[0009] Alle externen Fluidleitungen 54, 56, 58, 60 und externen elektrischen Energieversorgungsleitungen
62, 64, erstrecken sich in Längsrichtung der Pistolenläufe 6 und 8, jedoch in entgegengesetzten
Richtungen von dem Träger 4 weg und sind mindestens an ihren an den Träger 4 angeschlossenen
Endabschnitten zu einem Leitungsbündel zusammengefaßt, indem sie durch einen Kanal
66 eines Roboterarms 68 in Armlängsrichtung hindurchgeführt sind. Der Kanal 66 erstreckt
sich in Armlängsrichtung durch den Roboterarm 68 bis zum Träger 4. Der Träger 4 ist
an dem Roboterarm 68 durch schnell lösbare Befestigungsmittel 70 lösbar befestigt.
Am Träger 4 ist auf seiner zweiten Trägerseite 34 eine elektrisch leitfähige Metallplatte
72 befestigt, an welche zu erdende Elemente des Trägers 4, der Pistolenläufe 6 und
8 und des Roboterarms 68 elektrisch angeschlossen sind. Die Metallplatte 72 ist am
Träger 4 derart angeordnet, daß sie automatisch an dem elektrisch leitenden Roboterarm
68 anliegt und mit ihm eine elektrische Verbindung bildet, wenn der Träger 4 am Roboterarm
68 befestigt wird.
[0010] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Sprühvorrichtung enthält der interne elektrische
Schaltungsteil 18 in jedem Pistolenlauf 6, 8 einen Hochspannungserzeuger 74, 76, welcher
eine über die externe Energieversorgungsleitung 62, 64 zugeführte Niedrigspannung
in die für die Hochspannungselektroden 14 erforderliche Hochspannung umwandelt. Gemäß
einer anderen Ausführungsform befinden sich die Hochspannungserzeuger 74, 76 nicht
in den Pistolenläufen 6 und 8, sondern im Träger 4, wie dies durch Bezugszahlen 74/2
und 76/2 schematisch dargestellt ist. Gemäß einer nochmals anderen Ausführungsform
können die Hochspannungserzeuger 74, 76 durch externe Hochspannungserzeuger ersetzt
werden, welche außerhalb der Pistolenläufe 6, 8 und außerhalb des Trägers 4 angeordnet
sind, so daß die Hochspannung über die externen elektrischen Energieversorgungsleitungen
62 und 64 den Hochspannungselektroden 14 zugeführt werden muß. Eine der externen Fluidleitungen,
beispielsweise eine Fluidleitung 78, kann zur Zufuhr von Spülflüssigkeit zum Spülen
der Kanäle verwendet werden, welche zur Zufuhr von Beschichtungsmaterial dienen.
[0011] Der Roboterarm 68 bewegt den Träger 4 mit den Pistolenläufen 6 und 8 relativ zu dem
zu beschichtenden Gegenstand 2. Beispielsweise kann der Gegenstand 2 horizontal und
der Träger 4 mit den Pistolenläufen 6 und 8 vertikal bewegt werden. Ferner ist eine
Bewegung des Trägers 4 mit den Pistolenläufen 6, 8 in Horizontalrichtung relativ zu
dem zu beschichtenden Gegenstand 2 mittels des Roboterarms 68 möglich.
[0012] Gemäß der dargestellten besonderen Ausführungsform sind die Sprühdüsen 12 als Schlitzdüsen
ausgebildet und ihre Schlitze 80 verlaufen, in der in Fig. 3 dargestellten Stirnansicht
gesehen, parallel zueinander und gleichzeitig unter einem von Null Grad und von 90
Grad wesentlich verschiedenen Winkel 82, beispielsweise unter einem Winkel von 45
Grad schräg zu einer theoretischen Linie 84, auf welcher die axialen Düsenmittelpunkte
86 angeordnet sind. Mit einer solchen Ausführungsform mit mehreren Pistolenläufen
6 und 8 und schräg zur Anordnungslinie 84 angeordneten Düsenschlitzen 80 kann nicht
nur eine große Menge Beschichtungsmaterial auf den zu beschichtenden Gegenstand 2
in einem einzigen Sprühvorgang aufgetragen werden, sondern es ergibt sich auch eine
gleichmäßig dicke Beschichtungsmaterial-Schicht auf dem Gegenstand 2 und somit eine
gute Beschichtungsqualität.
[0013] Der Träger 4 hat auf seiner ersten Trägerseite 10 eine zurückgesetzte obere Stirnfläche
88 und eine vorgesetzte untere Stirnfläche 90.
[0014] Bei der dargestellten Ausführungsform ist für jeden Pistolenlauf 6 und 8 eine getrennte
Zufuhr von Beschichtungsmaterial und Hochspannung vorgesehen. In abgewandelter Ausführungsform
könnte auch für alle Pistolenläufe eine zentrale Beschichtungsmaterialzufuhrleitung
und/oder eine zentrale elektrische Energieversorgungsleitung als externe Leitung an
den Träger 4 angeschlossen sein, in welchem Falle in Träger 4 entsprechende Verteilerkanäle
gebildet sind, die zu den Pistolenläufen 6 und 8 führen.
[0015] Gemäß einer weiteren abgewandelten Ausführungsform kann die Haltevorrichtung 68 ein
Handgriff anstelle eines Roboters sein, so daß der Träger 4 mit den Pistolenläufen
6 und 8 von Hand benutzt werden kann.
[0016] Durch das Hindurchführen aller externen Leitungen 54, 56, 58, 60, 62, 64, 78 durch
den Roboterarm 68 in Armlängsrichtung wird vermieden, daß diese Leitungen auf den
zu beschichtenden Gegenstand 2 gelangen und dort die Farbschicht beschädigen oder
an ihm oder anderen Gegenständen hängen bleiben. Der Roboterarm 68 kann mit dem Träger
4 und den Pistolenläufen 6 und 8 ohne solche Nachteile durch Öffnungen des zu beschichtenden
Gegenstandes 2 hindurchbewegt werden. Dadurch können auch Rückseiten oder Innenseiten
des Gegenstandes beschichtet werden, beispielsweise Autotüren oder Karosserien oder
Gehäuse. Dadurch, daß alle externen Leitungen 54, 56, 58, 60, 62, 64, 78 in der gleichen
Richtung und zusammengefaßt als Leitungsbündel vom Träger 4 wegführen, haben die Leitungen
einen geringeren Widerstand gegen Bewegungen des Trägers 4 relativ zu einem zu beschichtenden
Gegenstand 2 als in verschiedenen Richtungen oder mit unterschiedlich großen Bögen
vom Träger 4 wegragende Leitungen. Die vom Träger 4 entfernt gelegenen Leitungsenden
sind jeweils im Roboter oder in einem Schaltschrank oder einer sonstigen Steueranlage
ortsfest angeordnet. Durch diese störungsfreie Bewegbarkeit des Trägers 4 und der
Pistolenläufen 6 und 8 werden Bewegungsstöße vermieden. Die Vermeidung von Bewegungsstößen
ist wichtig, damit ein gutes Sprühbild und damit eine gute Beschichtungsqualität erreicht
werden kann.
[0017] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist die Sprühdüse 12 über ein Winkelstück 92
am vorderen Ende des Pistolenlaufes 8 befestigt. In gleicher Weise ist eine Sprühdüse
12 an dem nicht dargestellten anderen Pistolenlauf 6 über ein Winkelstück 92 befestigt.
Der eine Schenkel 94 des Winkelstückes ist in Längsrichtung des zugehörigen Pistolenlaufes
6 oder 8 angeordnet, und der andere Schenkel 96 ist in Sprührichtung der Zugehörigen
Sprühdüse 12 angeordnet. Das Winkelstück 92 ist relativ zum zugehörigen Pistolenlauf
6 oder 8 um die Pistolenlauf-Längsachse 97 drehbar. Die Sprühdüse 12 ist um ihre Sprühachse
oder Längsachse 98 relativ zum Winkelstück 92 drehbar. Dadurch kann der Sprühstrahl
in verschiedene Richtungen gerichtet und als Flachstrahl auf verschiedene Flachstrahlwinkel
82 eingestellt werden. Dadurch können mit dieser Ausführungsform schnell und gut große
Flächen, Ecken, Winkel und verdeckt gelegene Flächen, z.B. hinter einer Wand gelegene
Flächen, eines Gegenstandes beschichtet werden.
[0018] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung sind an dem Träger 4 mehrere Pistolenläufe
6 und 8 lösbar befestigt, die zusammen mit dem Träger 4 eine der Anzahl der Pistolenläufe
6 und 8 entsprechende Anzahl von Sprühpistolen bilden, welche unabhängig oder in Abhängigkeit
voneinander betrieben werden können.
1. Elektrostatische Sprühvorrichtung für Beschichtungsmaterial zum Sprühbeschichten
von Gegenständen, insbesondere mit pulverförmigem Beschichtungsmaterial,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
1.1 an einem Träger (4) sind auf einer ersten Trägerseite (10) mehrere Pistolenläufe
(6, 8) lösbar befestigt, welche zusammen mit dem Träger (4) eine der Anzahl der Pistolenläufe
(6, 8) entsprechende Anzahl von Sprühpistolen bilden;
1.2 der Träger (4) ist an einem bewegbaren Maschinenarm (68) lösbar befestigt und
mittels dieses Maschinenarmes (68) relativ zu dem zu beschichtenden Gegenstand (2)
bewegbar;
1.3 alle Fluidleitungen (54, 56, 58, 60, 78) und alle elektrischen Leitungen (62,
64) für die Versorgung der Pistolenläufe (6, 8) mit Fluid, insbesondere Beschichtungsmaterial,
und elektrischer Energie sind an den Träger
(4) lösbar angeschlossen und durch ihn hindurch mit den Pistolenläufen (6, 8) funktionsmäßig
verbunden;
1.4 die Fluidleitungen (54, 56, 58, 60, 78) und die elektrischen Leitungen (62, 64)
sind dem Träger (4) auf einer zweiten Trägerseite (34) als ein Leitungsbündel zugeführt,
welches am Maschinenarm (68) in Längsrichtung zu ihm angeordnet ist und von ihm getragen
wird.
2. Sprühvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pistolenläufe (6, 8) an ihren vorderen Endabschnitten mit mindestens einer
Sprühdüse (12) und mindestens einer Hochspannungselektrode (14) versehen sind, daß
durch die Pistolenläufe (6, 8) mindestens ein interner Fluidkanal (16) für das Beschichtungsmaterial
und mindestens ein interner elektrischer Schaltungsteil (18) für die Hochspannungselektrode
(14) in Lauflängsrichtung hindurchführen; und daß durch den Träger (4) Verbindungs-Fluidkanäle
(22, 24, 26, 28) für die Fluidversorgung der Pistolenläufe (6, 8) und mindestens ein
elektrischer Verbindungs-Schaltungsteil (30, 32) für die elektrische Energieversorgung
der Pistolenläufe (6, 8) hindurchführen, welche sich von zweiten Anschlußmitteln (50,
52) zum lösbaren Schnellanschluß der mindestens einen Fluidleitung (54, 56, 58, 60,
78) und der mindestens einen externen elektrischen Energieversorgungsleitung (62,
64) auf der zweiten Trägerseite (34) bis zu ersten Anschlußmitteln (40, 42, 44, 46)
auf der ersten Trägerseite (10) zum aufsetzbaren oder aufsteckbaren Verbinden des
mindestens einen internen Fluidkanals (16, 20) und des mindestens einen internen Schaltungsteils
(18) der Pistolenläufe (6, 8) erstrekken, wobei der Träger (4) und die Pistolenläufe
(6, 8) derart ausgebildet sind, daß die internen Fluidkanäle (16, 20) und die internen
Schaltungsteile (18) der Pistolenläufe (6, 8) mit den Verbindungs-Fluidkanälen (22,
24, 26, 28) und den Verbindungs-Schaltungsteilen (30, 32) des Trägers (4) automatisch
funktionsmäßig verbunden werden, wenn die Pistolenläufe (6, 8) an dem Träger (4) befestigt
werden.
3. Sprühvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (4) auf seiner von den Pistolenläufen (6, 8) abgewandten zweiten Trägerseite
(34) mit einer Metallplatte (72) versehen ist, welche mit zu erdenden Teilen des Trägers
(4) elektrisch leitfähig verbunden ist und welche den Maschinenarm (68) elektrisch
leitend kontaktiert.
4. Sprühvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem Pistolenlauf (6, 8) der interne elektrische Schaltungsteil (18) einen
elektrischen Hochspannungserzeuger (74, 76) enthält.
5. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Träger (4) der elektrische Verbindungs-Schaltungsteil (30, 32) einen Hochspannungserzeuger
(74/2, 76/2) zur Erzeugung der Hochspannung für die Hochspannungselektroden (14) enthält.
6. Sprühvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer der Fluidkanäle (20, 58, 60) für Druckluft vorgesehen ist.
7. Sprühvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fluid-Leitungen (54, 56, 58, 60) und die elektrischen Leitungen (62, 64) durch
einen Kanal (66) des Maschinenarms (68), welcher sich an den Träger (4) anschließt,
in Armlängsrichtung vom Träger (4) weggeführt sind.
8. Sprühvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Maschinenarm (68) der Arm eines Roboters zur Bewegung des Trägers (4) relativ
zu dem zu beschichtenden Gegenstand ist.
9. Sprühvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprühdüsen (12) Schlitzdüsen sind, deren Schlitze (80), in Stirnansicht gesehen,
parallel zueinander und gleichzeitig unter einem von Null Grad und von 90 Grad wesentlich
abweichenden Winkel (82) schräg zu einer Linie verlaufen, auf welcher die Düsenmittelachsen
(86), in Stirnansicht gesehen, liegen.
10. Sprühvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprühdüsen (12) um ihre Düsenlängsachse (98) drehbar und auf verschiedene
Drehwinkelpositionen einstellbar sind.
11. Sprühvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprühdüsen (12) je über ein Winkelstück (92) mit dem zugehörigen Pistolenlauf
(6,8) verbunden sind, und daß das Winkelstück (92) relativ zum zugehörigen Pistolenlauf
(6,8) auf verschiedene Drehwinkelpositionen einstellbar ist.