[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anspinnen einer Offenend-Spinnvorrichtung
mit einer Faserbandspeisevorrichtung und einer in einem Gehäuse angeordneten Auflösewalze,
von welcher die Fasern in einer durch den Spinnunterdruck erzeugten Luftströmung durch
einen Speisekanal einer Fasersammelfläche zugeführt werden und bei welchem beim Anspinnen
ein Fadenende an die Fasersammelfläche zurückgeliefert wird, von welcher der zuvor
rückgelieferte Faden sodann unter fortlaufender Einbindung von Fasern wieder abgezogen
wird, wobei zum Beseitigen der für das Anspinnen unerwünschten Fasern die Speisevorrichtung
eingeschaltet und der Faserstrom über eine Speisekanalmündung hinweg einer hinter
der Speisekanalmündung im Auflösewalzengehäuse angeorneten Absaugung zugeführt wird
und erst bei Beginn des eigentlichen Anspinnvorganges der Faserstrom der Fasersammelfläche
zugeführt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Bei einem Fadenbruch oder nach einem anderweitig bedingten Stillstand des Spinnprozesses
wird die Speisevorrichtung sofort stillgesetzt, um eine unnötige, die Spinnvorrichtung
verstopfende und schädigende Faserzufuhr zu verhindern. Die Auflösewalze läuft jedoch
in der Regel weiter, da ein Stillsetzen derselben insbesondere für jede Spinnstelle
separat nicht nur einen großen technischen Aufwand erfordert, sondern das Anlaufen
und Auslaufen geraume Zeit in Anspruch nimmt. Das hat zur Folge, daß der von der stillgesetzten
Speisevorrichtung in den Bereich der Auflösewalze hineinragende Faserbart vollständig
abgetragen wird. Vor einer Wiederinbetriebsetzung müssen diese Faserreste zuerst von
der Fasersammelfläche entfernt werden, weil diese gekürzten und dadurch geschädigten
Fasern ein einwandfreies Fortsetzen des Spinnprozesses meist nicht gewährleisten (CH-PS
526.646).
[0003] Aus der Praxis des Anspinnens und Fadenbruchbehebens von Hand ist es daher bekannt,
daß die Spinnerin zuerst kurze Zeit die Speisevorrichtung in Gang setzt, dann die
Spinnvorrichtung reinigt und anschließend erst das Ansetzen des Fadens vornimmt. Durch
diese sogenannte Vorspeisung wird der geschädigte Teil des Faserbartes mit den gekürzten
Fasern entfernt. Durch den anschließenden Stillstand der Speisevorrichtung während
des Reinigens wird zwar wiederum ein erheblicher Teil der Fasern geschädigt, jedoch
verbleiben genügend Fasern im Faserbart bestehen für ein erfolgreiches Anspinnen.
Durch den von der Zeit für das Reinigen abhängigen Stillstand der Speisevorrichtung
wurden stets etwa gleiche Anspinnbedingungen bezüglich des Faserbartes geschaffen,
so daß die Erfolgsquote beim Fadenansetzen selbst bei hohen Rotordrehzahlen und schwierigen
Materialien erheblich verbessert wurde.
[0004] Aus der Kenntnis heraus, daß jeder Stillstand der Speisevorrichtung eine gewisse
Schädigung des Faserbartes verursacht, abhängig von der Länge des Stillstandes, wurde
auch schon vorgeschlagen, bei weiterlaufender Speisevorrichtung den Faserstrom auf
seinem Weg zur Fasersammelfläche abzulenken und an der Fasersammelfläche vorbei in
eine Absaugung zu führen. Hierfür sind im Spiesekanal Absaugöffnungen (GB-PS 1.170.869)
oder auch Preßluftöffnungen (DE-A 3.104.444) vorgesehen. Durch den nicht unterbrochenen
Faserspeise- und Auflösevorgang werden zwar exakt zu einer gewünschten Zeit ungeschädigte
Fasern der Fasersammelfläche zugeführt, aber durch derartige Öffnungen in dem sehr
empfindlichen Fasertransportweg zwischen der Auflösewalze und der Fasersammelfläche
wird der Spinnprozess gestört. Keiner dieser Vorschläge hat deshalb eine praktische
Bedeutung gewinnen können.
[0005] Gemäß der DE-OS 31 18 382 erfolgt das Umschalten durch zwei Schieber. Durch den ersten
Schieber wird der Faserkanal total abgesperrt, so daß überhaupt kein Saugzug mehr
in dem Rotor vorhanden ist. Auch der andere Schieber blockiert das Rotorgehäuse, so
daß von der Saugquelle kein Saugluftstrom mehr in den Rotor gelangt. Damit kann aber
das Fadenende weder rückgeführt noch im Rotor gehalten werden. Dies ist ein entscheidender
Nachteil.
[0006] Es ist durch die DE-PS 3.104.444 ferner bekannt, den Faserstrom allein durch entsprechende
Steuerung des Unterdruckes in der Absaugung über die Speisekanalmündung hinweg in
die Absaugung oder aber wieder in den Spinnrotor zu führen. Hierbei wird bewußt auf
ein Abschalten des Saugluftstromes im Spinnrotor verzichtet, weil nur auf diese Weise
eine Rückhaltung des Fadens durch den Unterdruck, der weiterhin im Rotorgehäuse besteht,
gewährleistet ist. Es hat sich aber gezeigt, daß sich der Faserstrom auf diee Weise
nicht steuern läßt, da die Fasern bereits an der ersten Öffnung in der Umfangswand,
d. h. an der Mündung des Speisekanals, den Innenraum des Auflösewalzengehäuse verlassen.
Auch diese Art der Faserstromsteuerung hat sich deshalb in der Praxis nicht durchsetzen
können.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist est, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Anspinnen einer Offenend-Spinnvorrichtung zu schaffen, die ein einwandfreies und sicheres
Anspinnen ermöglichen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Beseitigen der zum Anspinnen
unerwünschten Fasern das Auflösewalzengehäuse gegen Zuluft von außen geschlossen wird
mit Ausnahme des Speisekanals und die hinter der Speisekanalmündung am Umfang der
Auflösewalze angeordnete Absaugung zur Wirkung gebracht wird, so daß der Faserstrom
über die Speisekanalmündung hinweggeführt und abgesaugt wird, bis bei Beginn des eigentlichen
Anspinnvorganges dieser Unterdruck am Umfang der Auflösewalze wieder außer Wirkung
gebracht und das Auflösewalzengehäuse wieder geöffnet werden, so daß die Fasern nun
wieder der Fasersammelfäche zugeführt werden. Durch das Schließen des Auflösewalzengehäuses
gegen Zuluft muß der mit Hilfe der Absaugung abgeführte Luftstrom durch den Speisekanal
angesaugt werden, da es nirgends im Auflösewalzengehäuse eine andere Stelle gibt,
durch die Luft in das Auflösewalzengehäuse dringen kann. Somit entsteht im Speisekanal
eine Luftströmung, die der normalen Faserflugrichtung während der Produktion entgegengerichtet
ist. Hierdurch wird eine exakte Steuerung des Faserstromes erzielt, was zu sicheren
Ansetzern führt.
[0009] Es ist zur Erzielung unauffälliger Ansetzer vorteilhaft, wenn beim Beginn des eigentlichen
Anspinnvorganges der Faserstrom allmählich zunehmend bis zu seiner vollen Stärke in
den Speisekanal gelangt. Zweckmäßigerweise wird dabei gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren so vorgegangen, daß nach dem Beseitigen der zum Anspinnen unerwünschten
Fasern zunächst lediglich ein geringer Faseranteil der Fasersammelfläche zugeführt
wird, während gleichzeitig die übrigen Fasern über die Mündung des Speisekanals hinweggeführt
werden, daß dann das Fadenende an die Fasersammelfläche zurückgeliefert und daß nach
Einbinden der auf der Fasersammelfläche befindlichen Fasern der Anteil der der Fasersammelfläche
zugeführten Fasern erhöht wird. Hierdurch wird auf einfache Weise eine Synchronisation
mit der Fadenrücklieferung und dem Fadenabzug einerseits und der Faserspeisung andererseits
erreicht.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zur
Zuführung nur eines geringen Faseranteiles die Mündung des Speisekanals lediglich
teilweise wieder freigegeben.
[0011] Vorteilhafterweise erfolgt dann zur allmählichen Umleitung des Faserstromes auf die
Fasersammelfläche das Wiederzuschalten der anderen Zuluftströmungen gesteuert, um
die der Fasersammelfläche zugeführte Fasermenge steuern zu können.
[0012] Die Zunahme des Faserstromes wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von der Zunahme
der Fadenabzugsgeschwindigkeit gesteuert, um eine Änderung der Garnnummer in dieser
Spinnphase zu vermeiden. Der Aufbau der für das Anspinnen benötigten Faseransammlung
erfolgt mit einer geringen Faserlieferrate, so daß sich in der Zeit vom anschließenden
Fadenansetzen bis zum Einbinden der vorgespeisten Fasern nicht mehr sehr viel Fasern
auf den vorgespeisten Fasern ablagern können. Somit entsteht ein relativ unauffälliger
Fadenabschnitt nach dem Ansetzer, ohne daß hierzu eine Dünnstelle in Kauf genommen
werden muß.
[0013] Zweckmäßigerweise wird zur Erzielung unauffälliger Ansetzer mit hoher Festigkeit
so verfahren, daß zum Beseitigen der zum Anspinnen unerwünschten Fasern der Faserstrom
zunächst über die Speisekanalmündung hinweggeführt wird, daß anschließend der Faserstrom
kurzzeitig der Fasersammelfläche zugeführt, dann erneut über die Speisekanalmündung
hinweggeführt wird und der Faserstrom erst dann wieder der Fasersammelfläche zugeführt
wird, nachdem das Fadenende die Fasersammelfläche erreicht und der Abzug des Fadens
begonnen hat.
[0014] Wenn der Auflösewalze eine Fasertransportwalze nachgeschaltet ist, so kann alternativ
auch vorgesehen werden, daß zum Beseitigen der zum Anspinnen unerwünschten Fasern
statt am Umfang der Auflösewalze ein Unterdruck außerhalb des Fasertransportweges
am Umfang dieser Fasertransportwalze zur Wirkung gebracht wird.
[0015] Um beim Rotorspinnen auf einfache Weise sichere Ansetzer hoher Qualität zu erzielen,
wird erfindungsgemäß vorteilhafterweise vorgesehen, daß zur Zuführung des Fadenendes
in die Offenend-Spinnvorrichtung zunächst der Spinnunterdruck im Rotorgehäuse wirksam
ist, daß das Fadenende nur soweit in die Spinnvorrichtung eingeführt wird, daß es
die Fasersammelfläche nicht berührt, und daß anschließend zum Abführen der für das
Anspinnen unerwünschten Fasern der Spinnunterdruck abgeschaltet und die hinter der
Speisekanalmündung außerhalb des Fasertransportweges angeordnete Absaugung zur Wirkung
gebracht wird und nach Wiedereinschalten der Speisevorrichtung der Faserstrom über
die Speisekanalmündung hinweggeführt und abgesaugt wird, bis bei Beginn des eigentlichen
Anspinnvorganges diese Absaugung wieder abgeschaltet und der Spinnunterdruck wieder
eingeschaltet werden, so daß der Faserstrom der Fasersammelfläche zugeführt und das
Fadenende an die Fasersammelfläche zurückgeliefert werden.
[0016] Zur Durchführung des Verfahrens sind erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung mit einer
Unterdruckquelle zur Erzeugung des Spinnunterdruckes und einer steuerbaren Absaugöffnung
in der Umfangswand des Auflösewalzengehäuses hinter der Speisekanalmündung eine Schaltvorrichtung
zur Steuerung des Unterdruckes an der Absaugöffnung, eine steuerbare Zuluftöffnung
im Auflösewalzengehäuse sowie eine Steuervorrichtung zur zeitlich aufeinander abgestimmten
Steuerung der Zuluftöffnung und der Schaltvorrichtung vorgesehen. Das Auflösewalzengehäuse
ist im Bereich der Speisevorrichtung gegen Zuluftströmung geschlossen. Hierdurch kann
die Umschaltung des Unterdruckes zum Abführen der Fasern aus dem Walzengehäuse, so
daß die Fasern nicht in das Spinnaggregat gelangen, oder zum Zuführen der Fasern in
das Spinnaggregat in exakter Weise an die Erfordernisse des Anspinnens angepaßt werden.
Durch die steuerbare Zuluftöffnung wird sichergestellt, daß bei Beaufschlagung der
Absaugöffnung mit Unterdruck auch bei unverändertem Spinnunterdruck im Speisekanal
eine Umkehrung der Luftströmung bewirkt wird. Hierdurch werden die Fasern über die
Speisekanalmündung hinweg der Absaugöffnung zugeführt. Diese Stelle ist unkritisch,
da die Fasern noch nicht die für das Lösen von der Auflösewalze erforderliche Fliehkraft
aufweisen.
[0017] Vorzugsweise ist die steuerbare Zuluftöffnung in der Umfangswand des Auflösewalzengehäuses
zwischen Speisevorrichtung und Speisekanalmündung angeordnet.
[0018] Wenn im Auflösewalzengehäuse eine Schmutzabscheideöffnung vorgesehen ist, so ist
es zweckmäßig, die Schmutzabscheideöffnung als steuerbare Zuluftöffnung auszubilden.
[0019] Bei modernen Offenend-Spinnmaschinen erfolgt das Anspinnen in der Regel mit Hilfe
eines längs mehreren Spinnvorrichtungen verfahrbaren Wartungswagens. In diesem Fall
ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die Zuluftöffnung von diesem Wartungswagen aus
steuerbar ist.
[0020] In vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes kann vorgesehen werden,
daß der Zuluftströmung ein als Klappe ausgebildetes Verschlußorgan zugeordnet ist.
Ein solches klappenartiges Verschlußorgan kann durch Verschwenken auf einfache Weise
in eine andere Positioin gebracht und auch durch die Luft selber gesteuert werden.
Um den Faserstrom bei der Umschaltung auch quantitativ steuern zu können, kann ferner
vorgesehen werden, daß der Zuluftöffnung ein Verschlußorgan zugeordnet ist, das durch
eine Steuervorrichtung ungleichförmig bewegbar ist.
[0021] Zur besseren Steuerung der Luftströme ist das Auflösewalzengehäuse gegen Luftströme
auch im Bereich der Speisevorrichtung geschlossen.
[0022] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß die Unterdruckquelle über die Schaltvorrichtung
wechselweise der Fasersammelfläche als Spinnunterdruck oder der Absaugöffnung zum
Absaugen der Fasern zugeordnet ist.
[0023] Vorzugsweise sind in einer Zwischenstellung der Umschaltvorrichtung sowohl die Fasersammelfläche
als auch die Absaugöffnung gleichzeitig mit Unterdruck beaufschlagbar. Auf diese Weise
läßt sich die Faserzufuhr steuern und durch die Art der Umschaltbewegung (gleichförmige,
ungleichförmig beschleunigte oder verzögerte Bewegung etc.) eine genaue Anpassung
der Umschaltung der Unterdruckverhältnisse an den Anspinnvorgang entsprechend dem
zu verarbeitenden Fasermaterial und den gewählten Spinnbedingungen erreichen.
[0024] Garn- und Faserreste dürfen sich während des Absaugens in der Schaltvorrichtung nicht
ansetzen. Aus diesem Grunde soll der Faserstrom in der Schaltvorrichtung keine Umlenkung
erfahren. Zu diesem Zweck besitzt die Schaltvorrichtung gemäß einer weiteren Ausbildung
erfindungsgemäß zwei Steuerbohrungen, von denen die eine in Flucht mit der ersten,
zur Fasersammelfläche führenden Unterdruckleitung und die andere in Flucht mit der
zweiten, zur Absaugöffnung führenden Unterdruckleitung bringbar ist.
[0025] Um die Funktionssicherheit des Umschaltvorganges nicht zu beeinträchtigen, soll vermieden
werden, daß Garn- und Faserreste in der Luftsteuervorrichtung eingeklemmt werden können.
Zu diesem Zweck kann erfindungsgemäß vorgesehen werden, daß die stationären Kanten
sowie die hiermit in Flucht bringbaren beweglichen Kanten der Schaltvorrichtung als
Schneidvorrichtungen ausgebildet sind.
[0026] Die Steuerung der Umschaltung der Unterdruckverhältnisse kann prinzipiell in jeder
üblichen Weise erfolgen, beispielsweise mit Hilfe elektromechanischer oder hydro-
bzw. pneumo-mechanischer Mittel. Gemäß einer besonders einfachen Ausführung des Erfindungsgegenstandes
wird die Umschaltung mechanisch vorgenommen, wobei die Schaltvorrichtung in der einen
Bewegungsrichtung durch einen Steuerantrieb betätigt wird, während für die Rückstellung
ein Federelement vorgesehen ist.
[0027] Wenn ein Wartungswagen vorgesehen ist, der wahlweise einer beliebigen Vielzahl von
Spinnstellen zustellbar ist, so ist erfindungsgemäß auf diesem Wartungswagen eine
zweite Unterdruckquelle vorgesehen, wobei die Schaltvorrichtung zum wechselweisen
Einschalten der Unterdruckquelle zum Erzeugen des Spinnunterdruckes und der Unterdruckquelle
zum Beseitigen der zum Anspinnen ungeeigneten Fasern dient.
[0028] Es ist heutzutage üblich, das Anspinnen von einem Wartungswagen aus zu steuern, welcher
an mehreren Spinnvorrichtungen entlang verfahrbar ist. In einem solchen Fall kann
die Schaltvorrichtung vom Wartungswagen aus steuerbar sein.
[0029] Um zusätzliche Antriebsmittel für die Schaltvorrichtung überflüssig zu machen, ist
vorteilhafterweise die Schaltvorrichtung durch die Anschließbewegung einer vom Wartungswagen
ausgehenden Saugluftleitung an die Schaltvorrichtung und/oder durch den Unterdruck
in dieser Saugleitung steuerbar.
[0030] Die Vorrichtung zum Steuern des Unterdruckes kann verschieden, z.B. als von der Wartungsvorrichtung
aus steuerbarer Ventilator, ausgebildet sein; vorteilhafterweise enthält sie jedoch
ein Ventil, insbesondere ein Rückschlagventil.
[0031] Das Umschalten des Faserstromes muß nicht unbedingt pneumatisch durch Steuerung der
Luftströmung im Gehäuse erfolgen. Alternativ ist auch eine mechanische Steuerung des
Faserstromes möglich. So kann in weiterer Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung
vorgesehen sein, daß im Auflösewalzengehäuse eine die Mündung des Speisekanals abdeckende
steuerbare Blende vorgesehen ist, Diese ermöglicht ein präzises Umsteuern des Faserstromes.
Sie schafft auch auf einfache Weise die Möglichkeit einer graduellen Umschaltung des
Faserstromes von der Absaugöffnung zur Faserabführöffnung und damit zum Spinnaggregat.
[0032] Um eine Ansammlung von Fasern vor der verschlossenen Faserabführöffnung auszuschließen,
ist vorteilhafterweise das Verschlußorgan im wesentlichen in Verlängerung der Umfangswand
des Auflösewalzengehäuses angeordnet.
[0033] Damit auch keine Fasern an der die Schließstellung einnehmenden Blende hängenbleiben
können, wird diese zweckmäßigerweise an ihrem - in Fasertransportrichtung gesehen
- ersten Ende von der Umfangswand des Auflöslewalzengehäuses dachziegelartig überlappt,
während das zweite Ende die Umfangswand des Auflösewalzengehäuses dachziegelartig
überlappt, so daß - in Fasertransportrichtung gesehen - keine vorstehenden Kanten
entstehen.
[0034] Es hat sich gezeigt, daß es insbesondere zum graduellen Umschalten des Faserstromes
vorteilhaft ist, wenn das Verschlußorgan parallel zur Achse der Auflösewalze beweglich
ist. Für ein graduelles Umschalten des Faserstromes kann vorgesehen werden, daß das
Verschlußorgan zwischen seinem das völlige Abdecken der Faserabführöffnung bewirkenden
Bereich und dem das völlige Freigeben der Faserabführöffnung bewirkenden Bereich eine
den Öffnungsgrad steuernde Profilierung aufweist. Diese ist vorteilhafterweise als
Nase ausgebildet. Hierdurch kann zunächst ein großer Querschnitt der Faerabführöffnung
freigegeben werden, der durch die Nase vorübergehend wieder verkleinert wird, bis
schließlich endgültig der volle Querschnitt der Faserabführöffnung freigegeben wird.
[0035] Alternativ kann zur graduellen Umschaltung vorgesehen werden, daß auf die Blende
eine Steuerungsvorrichtung einwirkt, welche die Blende ungleichförmig bewegt. Somit
kann das Verschlußorgan mit sich ändernder Geschwindigkeit, evtl. mit einem Stillstand
in einer Zwischenstellung, aus der Verschlußstellung in die Offenstellung gebracht
werden.
[0036] Falls der Auflösewalze eine Fasertransportwalze nachgeschaltet ist, so kann erfindungsgemäß
die Absaugöffnung statt in der die Auflösewalze umgebenden Wandung in der die Fasertransportwalze
umgebenden Umfangswand angeordnet sein.
[0037] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, mit Hilfe einer einfachen Vorrichtung die
Faserzufuhr in die Spinnkammer so zu steuern, daß zum Anspinnen nur einwandfreie Fasern
in die Spinnkammer gelangen, da sämtliche Steuer- und Umschaltvorrichtungen für den
Faserstrom außerhalb des kritischen Fasertransportweges zwischen der Auflösewalze
und der Fasersammelfläche angeordnet sind, so daß eine wirksame Umlenkung des Faserstromes
an der Fasersammelfläche vorbei in eine Absaugung für das Anspinnen erreicht wird,
ohne den anschließenden Spinnprozeß zu beeinträchtigen. Die Erfindung ermöglich sogar
eine quantitative Steuerung des Faserstromes, so daß nicht nur ein sicheres Ansetzen
erfolgt, sondern auch das Aussehen der Ansetzer in erheblichem Maße verbessert wird,
ohne daß dafür zusätzliche Einrichtungen zum gesteuerten Antrieb der Speisevorrichtung
erforderlich sind. Auf diese Weise ist eine optimale Erfolgsquote beim Anspinnen gewährleistet.
[0038] Weitere Einzelheiten werden anhand von in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- im schematischen Querschnitt eine erfindungsgemäß ausgebildete Offenend-Spinneinrichtung;
- Figur 2
- in der Draufsicht eine an der Außenseite eines Unterdruckkanals angeordnete Umschaltvorrichtung
gemäß der Erfindung;
- Figur 3
- im Querschnitt eine andere Ausbildung einer erfindungsgemäßen Umschaltvorrichtung;
- Figur 4
- im Schnitt eine Abwandlung einer Offenend-Spinnvorrichtung gemäß der Erfindung;
- Figur 5
- im schematischen Querschnitt eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Offenend-Spinneinrichtung;
- Figur 6
- in schematischer Draufsicht ein Auflösewalzengehäuse mit einer erfindungsgemäßen Umschaltvorrichtung;
- Figur 7
- in schematischer Draufsicht ein Auflösewalzengehäuse mit abgewandelter Umschaltvorrichtung;
- Figur 8 bis 12
- in schematischer Seitenansicht eine andere Ausgestaltung einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Offenend-Spinnvorrichtung in verschiedenen Arbeitsphasen; und
- Figur 13
- in schematischer Seitenansicht eine Offenend-Spinnvorrichtung mit abgeänderter Umschaltvorrichtung.
[0039] Der Erfindung wird nachstehend zunächst anhand der Figur 1 erläutert, welche eine
Spinnstelle einer Rotorspinnmaschine zeigt, doch läßt sich die Erfindung auch bei
anderen Offenend-Spinnmaschinen, z.B. Friktionsspinnmaschinen, mit Vorteil anwenden.
[0040] Jede Spinnstelle der gezeigten Rotorspinnmaschine besitzt eine Auflösevorrichtung
1 mit einer in einem Auflösewalzengehäuse 10 angeordneten Auflösewalze 11. Zur Zuführung
eines Faserbandes 40 ist der Auflösevorrichtung 1 eine Speisevorrichtung 2 zugeordnet,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer angetriebenen Speisewalze 20 und einer
Speisemulde 21 besteht, welche elastisch mit der Speisewalze 20 zusammenarbeitet.
In der die Auflösewalze 11 umgebenden Umfangswand 101 des Auflösewalzengehäuses 10
ist im gezeigten Ausführungsbeispiel ferner eine Schmutzabscheideöffnung 12 vorgesehen.
Weiterhin ist in der Umfangswand 101 des Auflösewalzengehäuses 10 die Mündung 130
eines zur Offenend-Spinnvorrichtung 3 führenden Speisekanals 13 vorgesehen.
[0041] Die Offenend-Spinnvorrichtung besitzt ein als Spinnrotor 30 ausgebildetes Spinnaggregat,
welches von einem Gehäuse 31 umschlossen ist. Koaxial zum Spinnrotor 30 mündet ein
Fadenabzugsrohr 32 in das Gehäuse 31, durch welchen hindurch ein Faden 4 aus dem Spinnrotor
30 abgezogen werden kann. Hierzu ist ein Paar Abzugswalzen 41, 42 vorgesehen. Der
Faden 4 wird auf einer durch eine Spulwalze 43 angetriebene Spule 44 aufgewickelt.
Zur Freigabe einer zuvor gebildeten Anspinnrücklieferung ist ein Abwurfmagnet 45 in
Nähe des Fadenlaufes zwischen den Abzugswalzen 41, 42 und der Spulwalze 43 vorgesehen.
[0042] Zum Erzeugen des nötigen Spinnunterdruckes ist eine Unterdruckleitung 50 an das Gehäuse
31 angeschlossen, welche mit einer Unterdruckquelle 5 in Verbindung steht. Da durch
das Fadenabzugsrohr 32 Luft in das Gehäuse 31 gesaugt werden kann, ist der im Gehäuse
31 wirkende Spinnunterdruck nur in reduziertem Umfang über den Speisekanal 13 auch
an dessen Mündung 130 wirksam. Neben dieser ersten Unterdruckleitung 50 ist eine zweite,
mit der Offenend-Spinnvorrichtung 3 in Verbindung stehende Unterdruckleitung 51 vorgesehen.
Diese zweite Unterdruckleitung 51 endet in einer Absaugöffnung 52, die - in Fasertransportrichtung
gesehen (Pfeil 46) - zwischen der Mündung 130 des Speisekanals 13 und der Liefervorrichtung
2 außerhalb des Fasertransportweges in der Umfangswand 101 des Auflösewalzengehäuses
10 vorgesehen ist. Diese zweite Unterdruckleitung 51 ist über eine Umschaltvorrichtung
64 ebenfalls an die Unterdruckquelle 5 angeschlossen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist diese Umschaltvorrichtung 64 als Drehkörperventil ausgebildet. Mit Hilfe der Umschaltvorrichtung
64 läßt sich abwechselnd die erste oder die zweite Unterdruckleitung 50, 51 mit der
Unterdruckquelle 5 verbinden, die auf diese Weise wechselweise der Fasersammelfläche
33 des Spinnrotors 30 als Spinnunterdruck oder der Absaugöffnung 52 zum Absaugen der
Fasern 47 zugeordnet ist. Zu diesem Zweck ist die Umschaltvorrichtung 64 mit einer
Antriebsvorrichtung 60 verbunden, welche durch eine Steuervorrichtung 7 gesteuert
wird. Die in Figur 1 mit durchgezogener Linie gezeigte Stellung der Umschaltvorrichtung
64 ist die Spinnstellung, während welcher im Spinnrotor 30 der Spinnunterdruck erzeugt
wird, und die mit Hilfe gestrichelter Linien angedeutete Stellung ist die Faserabführstellung,
in welcher der Unterdruck an der Absaugöffnung 52 anliegt. Somit werden die Fasern
47 je nach der Stellung, welche die Umschaltvorrichtung 64 einnimmt, in den Speisekanal
13 oder in die Absaugöffnung 52 geleitet.
[0043] Natürlich ist in der Unterdruckleitung 51 an geeigneter Stelle ein nicht gezeigtes
Filter vorgesehen, mit welchem die abgesaugten Fasern 47 aufgefangen werden.
[0044] Das zu verspinnende Faserband 40 wird der Auflösevorrichtung 1 mit Hilfe der Speisevorrichtung
2 zugeführt und durch die Auflösewalze 11 zu einzelnen Fasern 47 aufgelöst. Durch
die Auflösewalze 11, welche den Fasertransport von der Speisevorrichtung 2 bis in
den Speisekanal 13 bewirkt, werden im Fasermaterial enthaltene Schmutzbestandteile
durch die Schmutzabscheideöffnung 12 herausgeschleudert. Die Fasern 47 dagegen gelangen
in den Spinnrotor 30 und werden dort auf der Fasersammelfläche 33 abgelegt, wo die
Fasern 47 in das Ende des Fadens 4 eingebunden werden. Dieser Faden 4 wird durch die
Abzugswalzen 41, 42 aus dem Spinnrotor 30 abgezogen und auf der Spule 44 aufgewickelt.
Während dieses normalen Spinnprozesses nimmt die Umschaltvorrichtung 64 ihre Spinnstellung
ein, in welcher über die erste Unterdruckleitung 50 der durch die Unterdruckquelle
5 erzeugte Spinnunterdruck am Gehäuse 31 und im reduzierten Umfang an der Mündung
130 anliegt und die Verbindung der zweiten Unterdruckleitung 51 mit der Unterdruckquelle
5 unterbrochen ist.
[0045] Tritt jetzt ein Fadenbruch ein, so wird in bekannter Weise über einen nichtgezeigten
Fadenwächter der Spinnprozeß unterbrochen und die Spinnstelle abgestellt. Hierzu wird
die Zuführung des Faserbandes 40 zur Auflösewalze 11 durch Stillsetzen der Liefervorrichtung
2 unterbunden. Das Gehäuse 31 bleibt dabei jedoch in Verbindung mit der Unterdruckquelle
5. Anschließend wird der Spinnrotor 30 abgebremst. Gleichzeitig werden die noch im
Spinnrotor 30 verbliebenen Fasern 47 und das Ende des gebrochenen Fadens 4 durch Einführen
eines mechanischen oder pneumatischen Reinigungsmittels vom Fadenbildungsbereich 33
des Spinnrotors 30 gelöst und von dort abgesaugt.
[0046] Bereits während dieser Reinigungsphase oder auch anschließend hieran wird der Faden
4 auf der Spule 44 gesucht, von dieser abgezogen, auf eine definierte Länge gekürzt,
unter Bildung einer Fadenreserve über dem Anker des Abwurfmagneten 45 vor die Mündung
des Fadenabzugsrohres 32 gebracht und sodann mit Hilfe des auch im Fadenabzugsrohr
32 wirksamen Spinnunterdruckes in den Spinnrotor 30 eingeführt, ohne jedoch dessen
Fasersamelfläche 33 zu berühren.
[0047] Um zu verhindern, daß nach dem Reinigen des Spinnrotors 30 nach Wiedereinschalten
der Speisevorrichtung 2 noch weitere Fasern 47 auf die Fasersammelfläche 33 des Spinnrotors
30 gelangen können, wird zur Vorbereitung des Anspinnvorganges die Umschaltvorrichtung
64 anschließend in ihre Faserabführstellung gebracht. Sodann wird die Speisevorrichtung
2 wieder eingeschaltet. Der Faserstrom wird nun durch die Absaugöffnung 52 aus dem
Auflösewalzengehäuse 10 abgesaugt. Da der Spinnrotor 30 stillgesetzt ist und auch
am Gehäuse 31 der Offenend-Spinnvorrichtung 3 der Spinnunterdruck abgeschaltet ist,
so daß die Wirkung des Spinnunterdruckes aufgehoben ist, genügt der an der Absaugöffnung
52 zur Wirkung gebrachte Saugluftstrom, um die Fasern 47 entgegen der Wirkung der
durch die rotierende Auflösewalze 11 erzeugten Fliehkraft über die Mündung 130 des
Speisekanals 13 zur Absaugöffnung 52 zu befördern. Auf diese Weise wird sichergestellt,
daß die Fasern 47, die in der Zeit ab der Abstellphase durch die weiterlaufende Auflösewalze
11 abgefräst und dadurch verkürzt wurden, nicht in den Spinnrotor 30 gelangen und
die Festigkeit des Ansetzers herabsetzen können.
[0048] Während der Rücklieferung des Fadens 4 vor die Mündung des Fadenabzugsrohres 32 erhält
das Fadenende auf bekannte Weise eine für das Anspinnen vorteilhafte Form. Die Umschaltvorrichtung
64 wird wieder umgesteuert und in ihre Spinnstellung gebracht, so daß an der Absaugöffnung
52 der Unterdruck abgeschaltet und im Spinnrotor 30 und an der Mündung 130 des Speisekanals
13 eingeschaltet wird.
[0049] Durch Abwerfen des Faden 4 vom Abwurfmagneten 45 wird der Faden 4 nun aufgrund des
nunmehr im Spinnrotor 30 wirkenden Unterdruckes auf deren Fasersammelfläche 33 zurückgeliefert.
Das Fadenende gelangt in Kontakt mit den sich auf der Fasersammelfläche 33 befindlichen
Fasern 47, die im Fall des gezeigten Spinnrotors einen Faserring bilden. Der Faden
4 wird dann - unter steter Einbindung der laufend zugeführten Fasern 47 - aus dem
Spinnrotor 30 abgezogen und auf der Spule 44 aufgewickelt.
[0050] Die Umschaltvorgänge der Umschaltvorrichtung 64 werden mit Hilfe einer Antriebsvorrichtung
60 durchgeführt, welche ihre Steuerbefehle von einer Steuervorrichtung 7 erhält. Diese
Steuervorrichtung 7 steuert in der Regel neben der Umschaltvorrichtung 64 noch weitere
Vorgänge außer dem Anspinnen und dem Fadenbruchbeheben, wie z.B. Spulenwechsel etc.
[0051] Um Fadenbrüche beim Anspinnen zu vermeiden, wird üblicherweise vorgesehen, daß sich
an die Ansetzstelle keine Dünnstelle im Faden 4 anschließt. Aus diesem Grunde muß
sich im Augenblick des Ansetzens eine Fasermenge im Fadenbildungsbereich 33 des Spinnrotors
30 befinden, die der Garnstärke entspricht. Da ein für das Anspinnen vorgesehenes
Fadenende in der Regel nicht verjüngt, sondern lediglich durch Spleißen geöffnet wird,
besitzt der Ansetzer im Querschnitt somit die doppelte Fasermasse wie der gesponnene
Faden.
[0052] Während des Fadenabzuges aus dem Spinnrotor 30 werden laufend weiter Fasern 47 auf
die Fasersammelfläche 33 des Spinnrotor 30 gespeist, so daß der Faserring weiter anwächst
und die Stärke des gesponnenen Fadens 4 überschreitet. Der Faserring wächst solange
an, bis der durch die Abzugswalzen 41, 42 bewirkte Einbindepunkt in bezug auf den
Rotorumfang wieder die Ausgangsstellung während des Ansetzens erreicht. Erst in dem
Augenblick, in welchem Faserspeisung und Fadenabzug das gleiche Verhältnis wie während
der Produktion erreichen, besitzt der Faden 4 die gewünschte Sollstärke.
[0053] Um aufwendige Steuervorrichtungen für die Speisevorrichtung 2 zu vermeiden, ist diese
üblicherweise lediglich ein- und ausschaltbar. Die Abzugswalzen 41, 42 und die Spule
44 benötigen aus Gründen der Trägheit eine längere Zeit als die langsamlaufende Speisevorrichtung
2, bis sie ihre endgültige Produktionsgeschwindigkeit erreicht haben. Es dauert somit
immer eine gewisse Zeit, bis dieses Synchronisationsverhältnis erreicht ist.
[0054] Es bildet sich somit nach dem eine Dickstelle bildenden Ansetzer ein Fadenabschnitt
mit schwächerem Querschnitt, an welchen sich eine zweite Dickstelle anschließt. Diese
ist störend bis zur Weiterverarbeitung, insbesondere da sie viel länger als der Ansetzer
ist.
[0055] Zur Vermeidung dieser zweiten Dickstelle ist es erforderlich, daß die in den Spinnrotor
30 gespeiste Fasermenge der jeweiligen Fadenabzugsgeschwindigkeit angepaßt wird. Zu
diesem Zweck wird die Zunahme des Faserstromes zwischen Speisevorrichtung 2 und Spinnrotor
30 gesteuert. Hierzu wird das Umschalten der Umschaltvorrichtung 64 von der Faserabführstellung
in die Spinnstellung nicht abrupt, sondern graduell so durchgeführt, daß die Zunahme
des Faserstromes in Abhängigkeit von der Zunahme der Fadenabzugsgeschwindigkeit erfolgt.
Dies wird dadurch ermöglicht, daß in einer Zwischenstellung der Umschaltvorrichtung
64 sowohl die Fasersammelfläche 33 als auch die Absaugöffnung 52 gleichzeitig mit
Unterdruck beaufschlagt sind. Dabei wirkt in einer Übergangsphase der Unterdruck sowohl
in der Absaugöffnung 52 als auch im Gehäuse 31 der Offenend-Spinnvorrichtung 3, so
daß die Fasern 47 allmählich mit größer werdender Lieferrate auf die Fasersammelfläche
33 des Spinnrotors 30 gelangen.
[0056] Hierzu wird im einzelnen wie folgt vorgegangen:
Zur Vorbereitung des Anspinnvorganges wird zunächst wieder, wie zuvor beschrieben,
der Faserstrom durch die Absaugöffnung 52 abgeführt. Sodann wird die Umschaltvorrichtung
64 zunächst lediglich geringfügig aus der Faserabführstellung heraus in Richtung Spinnstellung
bewegt, so daß der Spinnunterdruck allmählich ansteigt und der Unterdruck an der Absaugöffnung
52 allmählich abfällt. Zunächst gelangen somit auch nur relativ wenig Fasern 47 in
den Spinnrotor 30, während die übrigen Fasern 47 nach wie vor über die Mündung 130
des Speisekanals 13 hinwegtransportiert und durch die Absaugöffnung 52 abgeführt werden.
Die Umschaltvorrichtung 64 bleibt in dieser Stellung, bis der sich langsam aufbauende
Faserring die für das Anspinnen gewünschte Sollstärke erreicht hat.
[0057] Nun wird das Fadenende in bekannter Art und Weise an die Fasersammelfläche 33 im
Spinnrotor 30 zurückgeliefert und auf den Faserring aufgelegt, dort wie üblich eingebunden
und dann wieder aus dem Spinnrotor 30 abgezogen. Während dieser Zeit gelangen trotz
eingeschalteter Speisevorrichtung 2 relativ wenige Fasern 47 in den Spinnrotor 30,
da die meisten Fasern 47 in die Absaugöffnung 52 gesaugt werden. Der Faserring wächst
somit nur langsam an, so daß die - nach einem kurzen dünneren Fadenabschnitt - auf
den Ansetzer folgende Dickstelle unauffällig ist. Die Stärke dieses dünneren Fadenabschnitts
wird durch die im Faserring zum Zeitpunkt des Anspinnens befindliche Fasermenge bestimmt,
welche ihrerseits durch die Dauer der Faser-Vorspeisung festlegt wird. Die sich zum
Zeitpunkt des Anspinnens bereits im Spinnrotor 30 befindlichen Fasern 47 werden in
das Fadenende laufende eingebunden. Nach diesem Einbinden wird in Abhängigkeit von
der Zunahme des Fadenabzuges der im Spinnrotor 30 wirksame Spinnunterdruck immer mehr
erhöht, wodurch auch der in den Spinnrotor 30 gelangende Faseranteil zunimmt, bis
schließlich der maximale Unterdruck an der Mündung 130 des Speisekanals 13 wirkt und
die Absaugöffnung 52 nicht mehr mit Unterdruck beaufschlagt wird, so daß nun alle
Fasern 47 in den Spinnrotor 30 gelangen.
[0058] Das Herabsetzen der Wirkung der Unterdruckes außerhalb des Fasertransportweges, d.
h. an der Absaugöffnung 52, und das Heraufsetzen der Wirkung des Spinnunterdruckes
im Spinnrotor 30 und an der Mündung 130 des Speisekanals 13 erfolgen hierbei über
einen längeren Zeitraum, so daß auch der Faserstrom allmählich bis zu seiner vollen
Stärke zunehmend in den Speisekanal 13 gelangt.
[0059] Eine Ausführung der Anspinnvorrichtung, die für die Durchführung eines solchen Verfahrens
geeignet ist, wird nun anhand der Figuren 1 und 2 beschrieben.
[0060] In Figur 2 ist die Unterseite eines mit der Unterdruckquelle 5 (Figur 1) in Verbindung
stehenden Saugkanals 53 gezeigt, der sich - wie bei Offenend-Spinnmaschinen üblich
- über eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Spinnstellen, z.B. Rotorspinnstellen,
erstreckt. Pro Offenend-Spinnvorrichtung 3 ist eine Umschaltvorrichtung 6 an diesem
Saugkanal 53 vorgesehen, welcher an seinen Längsseiten an seiner Unterseite je einen
Steg 54 und 55 aufweist. In dem der Bedienungsseite (in Figur 2 rechts) zugewandten
Steg 54 sind zwei Stellelemente 61 und 62 gelagert. Das Stellelement 61 weist ein
Langloch 610 auf, mit dessen Hilfe die Unterdruckleitung 50 oder 51 mit fluchtend
hierzu vorgesehenen Öffnungen in der Unterseite des Saugkanals 53 verbunden werden
kann. Das Stellelement 61 wird dichtend zwischen der Unterseite des Saugkanals 53
und einer Dichtleiste 56 geführt, welche die beiden Stege 54 und 55 miteinander verbindet.
Das Langloch 610 besitzt eine Mindestgröße, die jener der Querschnitte der Unterdruckleitungen
50 und 51 entspricht, kann jedoch auch eine größere Länge aufweisen, wie nachstehend
noch erläutert werden wird.
[0061] An seinem der Bedienungsseite der Spinnmaschine 36 zugewandten Ende (in Figur 2 rechts)
besitzt das Stellelement 61 einen vergrößerten Betätigungsknopf 611. An diesem Betätigungsknopf
611 stützt sich das eine Ende eines Federelementes 612 ab, dessen anderes Ende sich
am Steg 54 abstützt. Das Stellelement 61 besitzt an seinem anderen Ende einen Anschlag
613, der das freigegebenen Stellelement 61 in seiner Spinnstellung sichert, in welcher
die Unterdruckleitung 50 mit dem Saugkanal 53 in Verbindung steht.
[0062] Das Stellelement 61 besitzt an seiner Längsseite eine Rastnase 614, hinter welcher
eine Klinke 63 einrasten kann. Die Klinke 63 ist um eine im Steg 55 vorgesehene Achse
58 schwenkbar gelagert und wird durch eine Federelement 630 elastisch beaufschlagt.
Das andere Ende des Federelementes 630 stützt sich an einem Steg 57 ab, welcher die
beiden Stege 54 und 55 miteinander verbindet.
[0063] Die Klinke 63 besitzt an ihrem dem Steg 54 zugewandten Ende eine rampenartige Schräge
631, auf welche das abgeschrägte Ende 620 des Stellelementes 62 auflaufen kann. Das
diesem abgeschrägte Ende 630 abgewandte Ende des Stellelementes 62 besitzt einen vergrößerten
Betätigungsknopf 621. Zwischen diesem Betätigungsknopf 621 und dem Steg 54 stützt
sich ein Federelement 622 ab, so daß das Stellelement 62 in Richtung zur Bedienungsseite
(in Figur 2 rechts) der Maschine beaufschlagt ist. Um die hierdurch bedingte Bewegung
zu begrenzen, trägt das Stellelement 62 zwischen dem Steg 54 und dem abgeschrägten
Ende 620 einen Anschlag 623.
[0064] Auf einem Wartungswagen 70, der auf der Bedienungsseite der Spinnmaschine 36 längs
derselben beweglich ist und damit wahlweise jede beliebige Spinnstelle einer Vielzahl
derartiger Spinnstellen bedienen kann, ist die bereits erwähnte Steuervorrichtung
7 angeordnet, welche den gesamten Anspinnvorgang etc. steuert. Diese Steuervorrichtung
7 ist auf geeignete Weise steuermäßig mit Antriebsbolzen 71 und 72 verbunden, welche
zusammen mit den Betätigungsknöpfen 611 und 621 eine Antriebsvorrichtung 60 für die
Umschaltvorrichtung 6 bilden. Die Antriebsbolzen 71 und 72 können beispielsweise jeweils
Teil eines Ankers eines Elektromagneten sein. Wenn die Antriebsbolzen graduell, d.h.
ganz allmählich oder während ihrer Bewegungsphase mit wechselnder Geschwindigkeit
angetrieben werden sollen, so ist auch ein Antrieb mit Hilfe eines Schrittmotors o.
dgl. möglich.
[0065] Figur 2 zeigt die Umschaltvorrichtung 6 in ihrer Faserabführstellung, da das Langloch
610 die Verbindung zwischen dem Saugkanal 53 und der Unterdruckleitung 51 freigibt.
In dieser Stellung wird das Stellelement 61 durch die Klinke 63 gesichert, die hinter
der Rastnase 614 eingerastet ist. Soll nun die Umschaltvorrichtung 6 in ihre Spinnstellung
gebracht werden, so wird von der Steuervorrichtung 7 der Wartungsvorrichtung 70 aus
mit Hilfe des Antriebsbolzens 72 - oder, falls gewünscht, evtl. auch von Hand - der
Betätigungsknopf 621 betätigt. Bei der Bewegung des Stellelementes 62 wird die Rückstellfeder
622 gespannt. Das Stellelement 62 gelangt schließlich mit seinem abgeschrägten Ende
620 zur Anlage an die Schräge 631 der Klinke 63 und verschwenkt diese entgegen der
Wirkung der Rückstellfeder 630. Dadurch gibt die Klinke 63 die Rastnase 614 frei,
und das Stellelement 61 kann durch die sich nun entspannende Rückstellfeder 612 in
seine Grundstellung zurückkehren, die in Figur 2 gestrichelt dargestellt ist. Diese
Position ist durch den Anschlag 613 festgelegt.
[0066] Nach Freigabe des Betätigungsknopfes 621 kehrt auch das Stellelement 62 durch die
sich entspannende Rückstellfeder 622 wieder in die gezeigte Ausgangsstellung zurück,
in welcher der Anschlag 623 am Steg 54 anliegt. Die nun wieder freigegebene Klinke
63 wird jetzt durch die Rückstellfeder 630 wieder zur Anlage an das Stellelement 61
gebracht.
[0067] Wenn zu einem späteren Zeitpunkt die Umschaltvorrichtung 6 wieder in die Faserabführstellung
gebracht werden soll, so geschieht dies durch Betätigung des Betätigungsknopfes 611
mit Hilfe des Antriebsbolzens 71 oder von Hand. Das Stellelement 61 gelangt bei gleichzeitiger
Vorspannung der Rückstellfeder 612 in die gezeigte Stellung, in welcher es durch die
hinter die Rastnase 614 einrastende Klinke 63 gesichert wird.
[0068] Bei der in Figur 2 gezeigten Umschaltvorrichtung 6 besitzt das Langloch 610 eine
größere Öffnung, als der Querschnitt der Unterdruckleitung 50 bzw. 51 beträgt, damit
das Langloch 610 in einer Zwischenstellung die Verbindung des Saugkanals 53 sowohl
mit der ersten Unterdruckleitung 50 als auch mit der zweiten Unterdruckleitung 51
teilweise freigibt und somit sowohl die Fasersammelfläche 33 als auch die Absaugöffnung
52 gleichzeitig mit Unterdruck beaufschlagt. Hierdurch wird sichergestellt, daß während
des Umschaltens die Fasern 47 sich nicht plötzlich allein überlassen werden, sondern
sich stets in einem Saugluftstrom befinden.
[0069] Bei manchen Fasermaterialien und Garnfeinheiten kommt es sehr darauf an, daß die
Fasermenge exakt auf den Anspinnzeitpunkt abgestimmt ist. Da mit zunehmenden Anspinngeschwindigkeiten
die hierfür zur Verfügung stehenden Zeiten ebenfalls immer kürzer werden und auch
die Fasern 47 im Spinnrotor 30 mit einer nicht mit ausreichender Exaktheit vorherbestimmbaren
Verzögerung eintreffen, läßt sich die Bereitstellung einer genau definierten Fasermenge
bei plötzlich einsetzender Faserfreigabe nicht ermöglichen. Wenn jedoch die Fasern
47 nicht schlagartig, sondern mit allmählich gesteigerter Lieferrate in den Spinnrotor
30 gelangen, so läßt sich eine exakte Faserlieferung in den Spinnrotor 30 auch erreichen,
ohne daß der Anspinnzeitpunkt und das Freigeben der Fasern 47 mit engen Zeittoleranzen
aufeinander abgestimmt werden müssen. Da die Fasersteuerung für das Anspinnen während
des Überganges von der ersten Anspinnphase in die zweite Anspinnphase erfolgt, ist
auch lediglich in diesem Zeitraum eine graduelle Steuerung der Umschaltvorrichtung
6 von Vorteil, während ansonsten das Umschalten der Umschaltvorrichtung 6 mit beliebiger
Geschwindigkeit erfolgen kann.
[0070] Um die Umschaltvorrichtung 6 mit der gewünschten Schaltgeschwindigkeit betätigen
zu können, werden durch die Steuervorrichtung 7 beide Antriebsbolzen 71 und 72 zur
Anlage an die Betätigungsknöpfe 611 und 621 gebracht, die zunächst die in Figur 2
gezeigte Stellung einnehmen. Sodann verschwenkt das Stellelement 62 die Klinke 63,
welche nun das Stellelement 61 freigibt. Der Antriebsbolzen 71 kehrt nun in seine
Ausgangsstellung zurück. Diese Rückkehrbewegung erfolgt jedoch nicht plötzlich, sondern
graduell mit vorgegebener, evtl. wechselnder Geschwindigkeit, so daß auch das mit
seinem Betätigungsknopf 611 am Antriebsbolzen 71 anliegende Stellelement 61 allmählich
in seine gestrichelte Stellung zurückkehrt. Zu gegebener Zeit wird durch Freigabe
des Stellelementes 61 auch die Klinke 63 wieder freigegeben.
[0071] Das Stellelement 61 gibt in der Ausgangsstellung zunächst lediglich die Verbindung
zur zweiten Unterdruckleitung 51 frei. In dieser Faserabführstellung der Umschaltvorrichtung
6 werden die durch die Liefervorrichtung gelieferten Fasern 47 durch die Absaugöffnung
52 aus dem Gehäuse 10 abgesaugt und somit daran gehindert, daß sie in den Spinnrotor
30 gelangen.
[0072] Nachdem das Stellelement 61 eine gewisse Strecke zurückgelegt hat, hat auch das Langloch
610 eine solche Position erreicht, daß der im Saugkanal 63 wirksame Unterdruck sich
bereits sowohl in der ersten Unterdruckleitung 50 als auch noch in der zweiten Unterdruckleitung
51 auswirkt. Ein Teil der Fasern 47 gelangt somit bereits in den wieder rotierenden
Spinnrotor 30, während ein anderer Teil der Fasern 47 nach wie vor über die Absaugöffnung
52 in die Unterdruckleitung 51 abgesaugt wird. Bei zunehmender Verstellung des Stellelementes
61 wird der Unterdruck in der ersten Unterdruckleitung 50 immer mehr freigegeben,
während in der zweiten Unterdruckleitung 51 der Unterdruck immer mehr gedrosselt wird.
Entsprechend dieser Umstellung der Umschaltvorrichtung 6, d.h. entsprechend der Verstellgeschwindigkeit
dieses Stellelementes 61, wird auch die Zufuhr von Fasern 47 in den Spinnrotor 30
allmählich gesteigert, so daß die im Anspinnaugenblick benötigte Fasermenge auf einfache
Weise genau festgelegt und an die Zunahme der Fadenabzugsgeschwindigkeit angepaßt
werden kann. Hierdurch wird eine hohe Sicherheit beim Anspinnen erreicht.
[0073] Die anhand der Figur 2 beschriebene Umschaltvorrichtung 6 erlaubt sowohl die Betätigung
von einem Wartungswagen 70 aus als auch die manuelle Betätigung, was durch die Möglichkeit
der Verriegelung des Stellelementes 61 sehr einfach ist.
[0074] Eine besonders für die Betätigung von einem Wartungswagen 70 geeignete, vereinfachte
Umschaltvorrichtung 8 wird nun unter Zuhilfenahme der Figur 3 beschrieben. In einem
Gehäuse 80 ist ein Stellelement 81 verschiebbar gelagert. Das Gehäuse 80 ist beidseitig
durch jeweils einen Deckel 82 bzw. 83 verschlossen. Zwischen dem Deckel 82 und dem
Stellelement 81 befindet sich ein Federelement 84, das das Stellelement 81 somit in
Richtung zum Deckel 83 beaufschlagt. Der Deckel 83 weist eine zentrische Bohrung 830
auf, durch welchen hindurch sich ein Stellbolzen 810 des Stellementes 81 erstreckt.
[0075] Das Stellelement 81 weist zwei Steuerbohrungen 811 und 812 auf, von denen die Steuerbohrung
811 bei entspanntem Federelement 84 zwei Rohrstutzen 500 und 501 miteinander verbindet.
Diese Rohrstutzen 500 und 501 dienen der Verbindung der ersten Unterdruckleitung 50
mit der Umschaltvorrichtung 8. Die zweite Steuerbohrung 812 des Stellelementes 81
verbindet in dessen anderen Endstellung zwei Rohrstutzen 510 und 511 miteinander,
die dem Anschluß der zweiten Unterdruckleitung 51 an die Umschaltvorrichtung 8 dienen.
[0076] In der Spinnstellung befindet sich das Stellelement 81 in der gezeigten Position,
in welcher die Steuerbohrung 811 in Flucht mit der Unterdruckleitung 50 zur Fasersammelfläche
33 ist, so daß der Unterdruck im Spinnrotor 30 aufrechterhalten wird, während an der
Absaugöffnung 52 kein Unterdruck anliegt. Die Fasern 47 gelangen somit aufgrund des
im Spinnrotor 30 herrschenden Spinnunterdruckes auf die Fasersammelfläche 33 im Spinnrotor
30.
[0077] Um das Stellelement 81 in die Faserabführstellung zu bringen, in welcher der Unterdruck
an der Faserabführöffnung 130 unterbunden und dafür in der Absaugöffnung 52 wirksam
ist, genügt es, durch Krafteinwirkung auf den Stellbolzen 810 das Stellelement 81
gegen die Wirkung des Federelementes 84 zu verschieben. Hierdurch gelangt die Steuerbohrung
812 in Flucht mit der Unterdruckleitung 51, in welcher der Unterdruck an der Absaugöffnung
52 anliegt und der Spinnunterdruck im Spinnrotor 30 abgestellt ist. Für die Rückstellung
des Steuerschiebers 81 genügt die Freigabe des Stellbolzens 810, so daß das Federelement
84 das Stellelement 81 in die gezeigte Spinnstellung zurückbewegen kann.
[0078] Die Druckausübung auf den Stellbolzen 810 kann auch hier von Hand erfolgen. Bei Verwendung
einer Anspinnautomatik wird dieser Stellbolzen 810 über eine Elektromagneten (nicht
gezeigt) oder über einen Antriebsbolzen 71 von einem beweglichen Wartungswagen 70
aus gesteuert. Bei geeigneter Anordnung der Rohrstutzen 500, 501, 510 und 511 und
entsprechender Steuerung des Stellelementes 81 von der Steuervorrichtung 7 aus läßt
sich das Umschalten der Umschaltvorrichtung 8 auch graduell, d.h. allmählich, durchführen.
[0079] Damit sich während des Absaugens keine Fasern 47 und Garnreste im Gehäuse 80 und
im Stellelement 81 festsetzen können, ist durch Vorsehen zweier Steuerbohrungen 811
und 812 dafür Sorge getragen, daß die Saugluft die Umschaltvorrichtung 8 stets geradlinig
passiert. Dies wird dadurch erreicht, daß jeder Unterdruckleitung 50 und 51 je eine
eigene Steuerbohrung 810 bzw. 811 zugeordnet ist, die in Flucht mit den Rohrstutzen
500 und 501 bzw. 510 und 511 bringbar ist.
[0080] Es kann passieren, daß sich im Augenblick des Umstellens des Stellelementes 81 gerade
eine oder mehrere Fasern 57 im Übergang vom Rohrstutzen 510 in die Steuerbohrung 812
bzw. von der Steuerbohrung 812 in den Rohrstutzen 511 befinden. Ebenfalls kann es
vorkommen, wenn auch seltener, daß sich zu diesem Zeitpunkt Fasern 47 im Übergangsbereich
zwischen Rohrstutzen 500 und Steuerbohrung 811 bzw. zwischen Steuerbohrung 811 und
Rohrstutzen 501 befinden. Damit sich diese Fasern 47 oder Garnenden an diesen Stellen
nicht zwischen Stellelement 81 und Gehäuse 80 einklemmen können, sind die Kanten 813,
814, 815 und 816 der Steuerbohrungen 811 und 812 sowie die diesen zugeordneten Kanten
800, 801, 802 und 803 der Rohrstutzen 500, 501, 510 und 511 bzw. des Gehäuses 80 scharfkantig
ausgebildet, so daß die stationären und die hierzu in Flucht bringbaren beweglichen
Kanten 800 und 813, 814 und 801, 802 und 815 sowie 816 und 803 paarweise jeweils Schneidvorrichtungen
bilden. Beim Umschalten des Stellelementes 81 werden somit die sich im Bereich dieser
Schneidvorrichtungen befindlichen Fasern 47 und Garnreste durchtrennt, so daß ein
Teil hiervon in der Steuerbohrung 811 bzw. 812 und der andere Teil in der Unterdruckleitung
50 bzw. 51 verbleibt. Ein Verklemmen des Stellelementes 81 wird so auf sichere Weise
vermieden.
[0081] In ähnlicher Weise können auch die zusammenwirkenden Kanten der Umschaltvorrichtung
64 (Figur 1) oder 6 (Figure 2) und der Unterdruckleitungen 50 und 51 bzw. diesen zugeordneter,
nichtgezeigter Anschlußstutzen als Schneidvorrichtungen ausgebildet sein.
[0082] Weitere Abwandlungen sind durch Austausch von Merkmalen untereinander oder durch
ihren Ersatz durch Äquivalente sowie Kombinationen hiervon möglich und fallen in den
Rahmen der vorliegenden Erfindung. So sind beispielsweise in den Ausführungen der
Anspinnvorrichtung, die mit Hilfe der Figuren 1 und 2 erläutert wurden, die beiden
Unterdruckleitungen 50 und 51 an eine gemeinsame Unterdruckquelle 5 bzw. an einen
gemeinsamen Saugkanal 53 angeschlossen. Falls gewünscht, kann natürlich auch für jede
Unterdruckleitung 50 und 51 eine separate Unterdruckquelle vorgesehen sein, wobei
die Verbindung dieser Unterdruckleitungen 50 und 51 mit diesen Unterdruckquellen durch
separate Umschaltvorrichtungen oder durch eine gemeinsame Umschaltvorrichtung 64,
6 oder 8 erfolgen kann. Besonders deutlich ist dies bei Betrachtung der Figur 3 zu
erkennen.
[0083] Auch bei einer als Drehkörperventil ausgebildeten Umschaltvorrichtung 64 (Figur 1)
ist ein einfacher Antrieb von einem Wartungswagen 70 aus möglich, indem die Umschaltvorrichtung
64 einen radial nach außen ragenden Stellbolzen aufweist, der in der einen Richtung
durch den Antriebsbolzen 71 (Fig. 2) des Wartungswagens beaufschlagbar ist. Die Rückstellung
kann mit Hilfe eines als Torsionsfeder ausgebildeten Federelementes erfolgen.
[0084] Fig. 4 zeigt am Beispiel einer Friktionswalzen 34 aufweisenden Offenend-Spinnvorrichtung,
daß statt der Auflösewalze 11 auch mehrere, den Fasertransport bewirkende Walzen vorgesehen
sein können, wobei die erste Walze 14 der Auflösung des zu verspinnenden Fasermaterials
dient und deshalb als Auflösewalze ausgebildet ist. Die zweite, zwischen der Auflösevorrichtung
1 und den Friktionswalzen 34 drehbar gelagerte Walze 15 ist scheibenartig ausgebildet
und besitzt auf ihrem Umfang eine Sammelfläche 150. Die Sammelfläche 150 ist mit der
Auflösevorrichtung 1 über eine Speisekanal 13 verbunden, der etwa tangential in Richtung
der Drehbewegung der Sammelfläche 150 auf diese mündet und dessen Breite der Sammelfläche
150 angepaßt ist.
[0085] Die Walze 15 ist auf einer im Maschinengestell befestigten Hohlachse 152, die sich
in einer Ebene senkrecht zu den Achsen 340 der Friktionswalzen 34 erstreckt, gelagert
und wird in Richtung des Pfeiles 460 angetrieben. In der Zeichnung hat die Walze 15
der Übersichtlichkeit halber einen relativ großen Abstand zum Zwickelbereich der Friktionswalzen
34. Die Walze 15 soll jedoch soweit wie möglich in den Zwickelbereich hineinreichen,
so daß der Weg der Fasern von der Sammelfläche 150 in den Zwickelbereich möglichst
kurz ist.
[0086] Auf der den Abzugswalzen 41 und 42 abgewandten Seite des Zwickelbereiches der Friktionswalzen
34 befindet sich eine steuerbare Saugluftdüse 35.
[0087] Die Fasern werden während ihres Transportes zu den Friktionswalzen 34 durch einen
Saugluftstrom auf der perforierten Sammelfläche 150 festgehalten. Hierzu ist die scheibenartige
Walze 15 über die Hohlachse 152 mit einer Saugvorrichtung (nicht gezeigt) verbunden.
Der Saugluftstrom wirkt jedoch nur in einem Sektor I auf die Sammelfläche 150, der
in Drehrichtung der Walze 15 von der Zuspeisestelle der Fasern auf die Sammelfläche
150 bis in ihre durch einen Übergabesektor II vorgegebene Ablösestelle reicht. Der
Übergabesektor II wird durch Trennwände 151 von dem Saugluftstrom getrennt gehalten,
damit sich die Fasern 47 von der Sammelfläche 150 lösen können. Gegenüber vom Übergabesektor
II weist das Gehäuse 10 eine Mündung 160 eines zu den Friktionswalzen 34 führenden
Faserspeisekanals 16 auf.
[0088] Es ist vorteilhaft, das Ablösen der Fasern von der Sammelfläche pneumatisch zu unterstützen
und zu beschleunigen, damit sichergestellt ist, daß alle Fasern in den Spinnzwickel
gelangen. Dies geschieht dadurch, daß in den Sektor II ein Luftstrom eingeleitet wird,
der die Sammelfläche in Richtung zu den Friktionswalzen 34 durchströmt. Nachdem mindestens
eine der Friktionswalzen 34 besaugt wird und sich das Gehäuse 10 bis über die Friktionswalzen
34 abdichtend erstreckt, entsteht diese Strömung durch Ansaugen von Luft aus dem Sektor
II. Die hierfür benötigte Luft wird durch eine in die Hohlachse 152 eingesetzte Rohrleitung
153, die den Sektor II mit der Atmosphäre verbindet, herangeholt.
[0089] Sollte diese Maßnahme nicht ausreichen, so kann die Rohrleitung 153 auch an eine
Druckluftvorrichtung angeschlossen und die Sammelfläche 150 im Sektor II mit einem
leichten Überdruck beaufschlagt werden. Zusätzlich zu dem beschriebenen Festhalten
der Fasern auf der Fasersammelfläche während ihres Transportes durch pneumatische
Mittel oder auch unabhängig davon können die Fasern auch mechanisch, beispielsweise
durch auf dem Umfang der Sammelfläche 150 angeordnete Nadeln (nicht gezeigt), auf
der Sammelfläche 150 gehalten werden.
[0090] Um im Bereich der Aufspeisung der Fasern 47 auf der Sammelfläche 150 indifferente
Luftströmungen zu vermeiden und die durch den Faserspeisekanal 13 geförderten Fasern
47 ausschließlich einem sie streckenden und ihre orientierte Ablage auf der Sammelfläche
150 in deren Bewegungsrichtung sicherstellenden Luftstrom auszusetzen, ist ein an
den Sektor II anschließender und bis zur Mündung des Faserspeisekanals 13 reichender
Sektor III durch eine ortsfeste Blende 154 strömungsfrei gehalten. Darüber hinaus
ist im Bereich dieses Sektors III eine bis nahe an die Sammelfläche 150 reichende
Umfangswand 100 vorgesehen. In dieser Umfangswand 100, d.h. außerhalb des Fasertransportweges
zwischen der Faserabführöffnung 160 und dem Faserspeisekanal 13, ist die Absaugöffnung
52 angeordnet.
[0091] Für den Spinnvorgang wird das Fasermaterial über die Speisemulde 21 als Faserband
40 mittels der Lieferwalze 20 der Auflösewalze 14 zugeführt, mittels welcher das Faserband
40 zu Fasern 47 vereinzelt wird. Durch den Unterdruck im Sektor I der Walze 15 entsteht
eine Transportluftströmung, die die vereinzelten Fasern 47 durch den Speisekanal 13
zur Sammelfläche 150 transportiert, auf der die Fasern 47 abgelegt werden.
[0092] Die unter gleichzeitiger Dublierung auf die umlaufende Sammelfläche 150 gespeisten
Fasern 47 werden auf dieser über den Sektor I, auf dem sie pneumatisch und/oder mechanisch
festgehalten werden, zur Mündung 160 des Speisekanals 16 transportiert und, da sich
die Sammelfläche 150 im Zwickelbereich in Fadenabzugsrichtung bewegt, im Übergabesektor
II parallel zur Fadenachse in den Zwickelbereich gespeist. Dort werden sie an das
rotierende offene Fadenende angebunden und zu einem Faden 4 gedreht.
[0093] Bei Auftreten eines Fadenbruches wird durch Stillsetzen der Speisevorrichtung 2 die
Zuführung von Fasermaterial zur Auflösewalze 14 unterbrochen. Außerdem wird der Unterdruck
in den Friktionswalzen 34 abgestellt. Als Vorbereitung des Anspinnvorganges wird das
Fadenende in den Spinnzwickel der Friktionswalzen 34 zurückgeliefert, was durch einen
jetzt in der Saugluftdüse 35 wirksam werdenden Saugluftstrom unterstützt wird. Jetzt
wird die Speisevorrichtung 2 eingeschaltet. Damit hierbei keine Fasern 47 zu den Friktionswalzen
34 gelangen, wird über die Unterdruckleitung 51 an die Absaugöffnung 52 am Umfang
der Walze 15 ein Unterdruck angelegt. Hierdurch wird der im Übergabesektor II durch
die Rohrleitung 153 zufließende Luftstrom in die Absaugöffnung 52 geleitet. Die von
der Walze 14 auf die Sammelfläche 150 gelieferten Fasern 47 folgen diesem Luftstrom
und werden somit in die Unterdruckleitung 51 gesaugt. Zu einem auf die Fadenrücklieferung
abgestimmten Zeitpunkt wird der Unterdruck in der Saugluftdüse 35 und in der Unterdruckleitung
51 ab- und statt dessen der Unterdruck in den Friktionswalzen 34 oder einer von ihnen
eingeschaltet. Der Faden 4 wird unter gleichzeitiger Einbindung der dem Spinnzwickel
jetzt wieder zugeführten Fasern 47 aus dem Spinnzwickel der Friktionswalzen 34 abgezogen.
[0094] Auch bei einer Vorrichtung gemäß Fig. 4 wird durch die geschilderte Umschaltung des
Luftstromes der Faserstrom gesteuert. Die bei Unterbrechung des Spinnprozesses nicht
benötigten Fasern 47 werden abgeführt, bevor sie das Spinnaggregat erreicht haben.
Beim Anspinnen wird durch erneute Zulieferung der Fasern 47 zum Spinnaggregat erreicht,
daß dort nur unbeschädigte Fasern 47 eintreffen. Der erzeugte Faden 4 hat somit auch
im Bereich seines Ansetzers eine hohe Festigkeit.
[0095] Wie Fig. 4 durch gestrichelte Darstellung zeigt, kann in alternativer Ausgestaltung
der beschriebenen Vorrichtung die Absaugöffnung 52 statt in der Umfangswand 100 der
Walze 15 auch in der Umfangswand 101 der Auflösewalze 14 nach der Mündung 130 des
dort vorgesehenen Speisekanals 13 angeordnet sein. Um zu verhindern, daß dann, wenn
sich die Absaugöffnung 52 in der Umfangswand 101 der Auflösewalze 14 befindet und
an dieser Unterdruck anliegt, trotzdem Fasern 47 auf die Sammelfläche 150 der Walze
15 gelangen können, ist vorgesehen, daß der Unterdruck im Sektor I der zweiten Walze
15 synchron mit dem Unterdruck in den Friktionswalzen 34 gesteuert wird. Wenn somit
die Fasern 47 durch die Absaugöffnung 52 in der Umfangswand der Walze 14 abgesaugt
werden sollen, so ist der Unterdruck in der Absaugöffnung 52 ein- und der Unterdruck
im Sektor I der Walze 15 sowie in den Friktionswalzen 34 abgeschaltet.
[0096] Um die Übergabe der Fasern 47 von der Auflösewalze 14 oder der Walze 15 an die nachfolgende
Mündung 130 oder 160 des Speisekanals 13 oder 16 zu erleichtern, kann ferner vorgesehen
werden, daß die Rohrleitung 153 wechselweise an die Atmosphäre bzw. eine Druckluftquelle
(nicht gezeigt) oder an eine Saugluftquelle (Unterdruckleitung 151) angeschlossen
werden kann. Hierzu verbindet die entsprechend ausgebildete Umschaltvorrichtung (vergleiche
64, 6 oder 8) dann, wenn die Fasern 47 die Walze 15 durch die Faserabführöffnung 160
in Richtung Friktionswalzen 34 verlassen sollen, die Rohrleitung 153 mit der Atmosphäre
bzw. der Druckluftquelle, während die Absaugöffnung 52 von der Unterdruckquelle 5
getrennt ist und an den Friktionswalzen 34 über die Unterdruckleitung 50 ein Unterdruck
anliegt.
[0097] Wenn die Fasern 47 jedoch die Walze 15 nicht durch den Speisekanal 16, sondern durch
die Absaugöffnung 52 verlassen sollen, so werden durch die Umschaltvorrichtung die
Friktionswalzen 34 von der Unterdruckquelle 5 getrennt und die auf die Faserabführöffnung
160 folgende Absaugöffnung 52 über die Unterdruckleitung 51 an die Unterdruckquelle
5 angeschlossen. Um sicherzustellen, daß die Fasern 47 auch im Bereich des Sektors
II sicher auf der Sammelfläche 150 gehalten werden, wird gleichzeitig die Rohrleitung
153 mit der erwähnten Unterdruckleitung 51 verbunden. Auf diese Weise steht immer
dann, wenn die Absaugöffnung 52 unter Unterdruck steht, auch der Sektor II dieser
Walze 15 unter Unterdruck.
[0098] Eine weitere Abwandlung der Vorrichtung zum Durchführen des geschilderten Verfahrens
ist in Figur 5 gezeigt. Die Umschaltvorrichtung 9 weist bei diesem Ausführungsbeispiel
eine Blende 90 auf, mit deren Hilfe die Mündung 130 des Speisekanals 13 wahlweise
abgedeckt oder freigegeben werden kann. Zu diesem Zweck ist der Blende 90 eine nur
schematisch angedeutete Betätigungsvorrichtung 91 zugeordnet. Mit Hilfe dieser Betätigungsvorrichtung
91 kann die Blende 90 von Hand oder mittels eines durch eine Antriebsvorrichtung 92
angetriebenen Antriebsbolzens 71 verstellt werden.
[0099] Die Betätigungsvorrichtung 91 kann nach Belieben ausgebildet werden, beispielsweise
als zweiarmiger, evtl. gekröpfter Hebel, als Schieber mit einer Auflaufschräge für
die dann ebenfalls als Schieber ausgebildete Blende 90 etc. Zum Rückstellen kann der
Blende 90 ein Federelement 93 zugeordnet sein (Figur 7).
[0100] Die Blende 90 ist im wesentlichen in Verlängerung der Umfangswand 101 des Auflösewalzengehäuses
10 angeordnet. Sie besitzt an ihrem Ende 907, das von den in Richtung des Pfeils 46
zur Absaugöffnung 52 transportierten Fasern 47 zuerst erreicht wird, einen größeren
Abstand a von der Auflösewalze 11 als der Teil der Umfangswand 101, der - in Fasertransportrichtung
gesehen - vor diesem Ende 907 angeordnet ist (Abstand a₁). Dagegen ist der Abstand
b zwischen der Auflösewalze 11 und dem Ende 901 der Blende 90, das von den der Absaugöffnung
52 zugeführten Fasern 47 zuletzt erreicht wird, kleiner als der Abstand b₁ des diesem
Ende 908 folgenden Teiles von der Umfangswand 101 des Gehäuses 10. Außerdem ist gemäß
Figur 5 vorgesehen, daß das - in Fasertransportrichtung (Pfeil 46) gesehen - hintere
Ende 908 der Blende 90 den auf die Faserabführöffnung 130 folgenden Teil der Umfangswand
101 des Gehäuses 10 überragt. Auf diese Weise überlappt die Blende 90 an ihrem ersten
Ende 907 die Umfangswand 101 des Auflösewalzengehäuses 10 dachziegelartig, während
das zweite Ende 908 der Blende 90 seinerseits die Umfangswand 101 dachziegelartig
überlappt. All diese Maßnahmen stellen sicher, daß bei abgedeckter Mündung 130 keine
vorstehenden Kanten entstehen, an denen Fasern 47 an oder vor der Blende 90 hängenbleiben
können, die dann bei Freigabe der Mündung 130 des Speisekanals 13 als Faserbatzen
in den Spinnrotor 30 oder auf die Friktionswalze 34 gelangen und das Anspinnen beeinträchtigen
könnten.
[0101] Die Unterdruckleitung 51 endet gemäß Figur 5 in einer als Rückschlagventil ausgebildeten
Umschaltvorrichtung 512, mit deren Hilfe der Unterdruck in der Unterdruckleitung 51
gesteuert werden kann. In der gezeigten Ausführung befindet sich das Rückschlagventil
in einer Kammer 513, die ihrerseits an dem Ende der Unterdruckleitung 51 angeordnet
ist, welche den längs der Spinnmaschine 36 verfahrbaren Wartungswagen 70 zugewandt
ist. Zentrisch in der Kammer 513 befindet sich eine axiale Führung 514 für den Ventilkegel
515. Der Ventilkegel 515 ist mit einem Federelement 516 beaufschlagt, welches sich
mit seinem anderen Ende an Speichen 517 abstützt, mit deren Hilfe die Führung 514
mit der Umfangswand der Kammer 513 starr verbunden ist. Die Kammer 513 weist auf ihrer
dem Wartungswagen 70 zugewandten Seite eine von einem Ventilsitz 518 umgebene Öffnung
519 auf, die durch den Ventilkegel 515 verschlossen oder freigegeben werden kann.
[0102] Zusätzlich zu der in der Spinnmaschine 36 vorgesehenen Unterdruckquelle 5 befindet
sich im Wartungswagen 70 eine zweite Unterdruckquelle 73.
[0103] Von der Unterdruckquelle 73 aus erstreckt sich eine teleskopartige Saugluftleitung
74 in Richtung zur Spinnmaschine 36. Der Saugluftleitung 74 ist eine Antriebsvorrichtung
75 zugeordnet, durch welche die Mündung 740 der Saugluftleitung 74 zur dichtenden
Anlage an die dem Wartungswagen 70 zugewandte Wand der Kammer 513 gebracht oder von
dieser zurückgezogen werden kann. In der Mündung 740 der Saugluftleitung 74 wird mit
Hilfe von Speichen 741 ein Stift 742 gehalten, der die Mündung 740 in Richtung zur
Spinnmaschine 36 axial überragt und bei Anlage der Mündung 740 an der Kammer 513 den
Ventilkegel 515 im Abstand von seinem Ventilsitz 518 hält und somit das Ventil öffnet.
[0104] Während des normalen Spinnens gibt das Verschlußorgan 90 die Mündung 130 des Speisekanals
13 frei, während die als Rückschlagventil ausgebildete Umschaltvorrichtung 512 ihre
Schließstellung ein nimmt. Die Fasern 47 gelangen somit durch die Mündung 130 des
Speisekanals 13 auf die Fasersammelfläche 33 des Spinnrotors 30 oder der Friktionswalzen
34, wo sie in das Ende des Fadens 4 eingebunden werden.
[0105] Bricht der Faden 4, so werden über einen Fadenwächter (nicht gezeigt) der Spinnrotor
30 stillgesetzt und die Faserspeisung zur Auflösewalze 11 unterbunden, wobei der Spinnunterdruck
im Spinnrotor 30 weiterhin aufrechterhalten wird.
[0106] Nach Erreichen der betroffenen Spinnstelle betätigt der Wartungswagen 70 mit Hilfe
des Antriebsbolzens 71 über die Betätigungsvorrichtung 91 die Blende 90 und schiebt
diese in die Schließstellung, in welcher diese die Mündung 130 gegenüber dem die Auflösewalze
11 aufnehmenden Innenraum des Gehäuses 10 abdeckt.
[0107] Der Spinnrotor 30 wird nun in bekannter Weise durch Steuerung vom Wartungswagen 70
aus gereinigt, und das Fadenende wird präpariert, so daß es eine günstige Anspinnform
aufweist. Sodann wird der Spinnrotor 30 wieder freigegeben. Dieser läuft hoch. Während
des Rotorhochlaufs oder nach Erreichen der Rotorbetriebsdrehzahl wird das Fadenende
in üblicher Weise unter Bildung einer Fadenreserve in eine Bereitschaftsstellung im
Fadenabzugsrohr 32 (Figur 1) rückgeliefert, wo nach wie vor der am Gehäuse 31 anliegende
Unterdruck wirksam ist.
[0108] Sodann wird die Mündung 130 des Speisekanals 13 abgedeckt. Außerdem wird durch die
Anschlußbewegung der von der Unterdruckquelle 73 ausgehenden Saugluftleitung 74 an
die Umschaltvorrichtung 512 diese umgeschaltet, so daß nun der in der Unterdruckquelle
73 erzeugte Unterdruck an der Absaugöffnung 52 anliegt. Nun wird die Speisevorrichtung
2 wieder eingeschaltet. Die der Auflösewalze 11 zugeführten Fasern 47 werden somit
über die abgedeckte Mündung 130 hinweg zur Absaugöffnung 52 befördert und gelangen
von hier über die Unterdruckleitung 51, die Kammer 513 und die Saugluftleitung 74
zur Unterdruckquelle 73 des Wartungswagens 70.
[0109] Fasern 47, die zuvor durch die laufende Auflösewalze 11 bei stillgesetzter Speisevorrichtung
2 durch Abfräsen beschädigt wurden, werden somit abgeführt und gelangen nicht in den
Spinnrotor 30.
[0110] In zeitlicher Abstimmung mit der Fadenrücklieferung gibt der Antriebsbolzen 71 die
Betätigungsvorrichtung 91 wieder frei, die nun die Blende 90 in ihre Grundstellung
zurückführt, in welcher die Mündung 130 des Speisekanals 13 freigegeben wird. Die
Fasern 47 gelangen nun in den Spinnrotor 30, wo sie sich mit dem inzwischen durch
Auflösen der Fadenreserve in den Spinnrotor 30 gelangten Fadenende verbinden. Der
Faden 4 wird nun wieder in bekannter Weise mit Hilfe der Abzugswalzen 41, 42 und der
Spule 44 (Figur 1) aus dem Spinnrotor 30 abgezogen, wobei die neu auf die Fasersammelfläche
33 gelangenden Fasern 47 eingebunden werden.
[0111] Die Blende 90 muß nicht in einer einzigen und gleichförmigen Schubbewegung in den
Spinnrotor 30 bzw. auf die Friktionswalze 34 gelangen. Wie am Beispiel der Figur 1
beschrieben, kann durch eine graduelle Umschaltung des Faserstromes eine wesentliche
Verbesserung des Ansetzers erzielt werden. Es hat sich gezeigt, daß sich die Steuerung
des Faserstromes noch einfacher und genauer durchführen läßt, wenn nicht die Unterdruckverhältnisse
in den Unterdruckleitungen 50 und 51 gesteuert werden, sondern wenn statt dessen die
Mündung 130 des Speisekanals 13 abgedeckt oder freigegeben wird. In diesem Fall ist
weder eine Steuerung des Unterdruckes in der Unterdruckleitung 50 noch in der Unterdruckleitung
51 erforderlich.
[0112] Die graduelle Umschaltung des Faserstromes von der Absaugöffnung 52 auf die Faserabführöffnung
130 kann deshalb durch stufenweise Freigabe der Mündung 130 durch die Kante 95 der
Blende 90 erfolgen (Fig. 6). Solange die Mündung 130 des Speisekanals 13 abgedeckt
ist, gelangen alle Fasern 47 durch die Absaugöffnung 52 in die Unterdruckleitung 51.
Wird die Mündung 130 durch Verschieben der Blende 90 teilweise abgedeckt, so gelangt
ein Teil der von der Auflösewalze 11 transportierten Fasern 47 in die Mündung 130
und somit auch in den Spinnrotor 30. Durch diese teilweise Abdeckung der Mündung 130
des Speisekanals 13 wird die Wirkung des Spinnunterdruckes an der Mündung 130 herabgesetzt,
so daß der Rest der von der Auflösewalze 11 transportierten Fasern 47 nach wie vor
zur Absaugöffnung 52 gelangt, wo ein höherer Unterdruck als an der Mündung 130 anliegt.
[0113] Da die Fasern 47 nicht sehr träge sind, gelangen nicht nur jene Fasern 47 in die
Faserabführöffnung 130, die durch den mit der Auflösewalze 11 umlaufenden Luftstrom
gerade über dem geöffneten Bereich der Mündung 130 geführt werden. Vielmehr werden
auch Fasern 47, die sich über dem abgedeckten Bereich der Mündung 130 befinden, durch
den die Mündung 130 des Speisekanals 13 verlassenden Saugluftstrom angesaugt und mitgerissen.
Der Anteil der die Mündung 130 passierenden Fasern 47 ist somit höher, als es dem
Öffnungsgrad der Faserabführöffnung 130 entspricht, doch läßt sich der Faserstrom
auf diese Weise dennoch leicht und sicher aufteilen. Je nach gewählter Zwischenstellung,
d. h. je nach den im Bereich der Mündung 130 des Speisekanals 13 wirkenden Unterdrücken,
ist der Anteil der Fasern 47, die durch die Mündung 130 hindurch in den Spinnrotor
30 oder zur Friktionswalze 34 gelangen, mehr oder weniger groß. Die Faserstromaufteilung
läßt sich mit Hilfe einer Blende 90 umso exakter steuern, je näher sich dieses an
dem mit der Auflösewalze 11 umlaufenden Faser-/Luftstrom befindet. Zusätzlich zur
Verhinderung von Faseransammlungen vor der Blende 90 ist dies ein weiterer Grund dafür,
daß die Blende 90 möglichst die Verlängerung der Umfangswand des Gehäuses 10 bilden
soll.
[0114] Damit sich auch in seitlichen Führungsschlitzen keine Fasern einklemmen können, kann
für den Speisekanal 13 vorgesehen werden, daß dieser im Bereich der Blende 90 auf
seiner dem Spinnaggregat zugewandten Seite eine sprunghafte Durchmesservergrößerung
in der Art aufweist, wie dies von unterteilten Faserspeisekanälen bekannt ist.
[0115] Wenn schließlich der volle Faserstrom zum Spinnaggregat (Spinnrotor 30 oder Friktionswalzen
34) gelangt, so ist der in der Absaugöffnung 52 wirkende Saugluftstrom bedeutungslos.
Er hat keinen Einfluß mehr auf den Fasertransport. Um Energiekosten für die Unterdruckerzeugung
zu sparen, wird nach Beendigung des Anspinnvorganges mit Hilfe der Umschaltvorrichtung
512 der Unterdruck hinter der Mündung 130, d. h. in der Unterdruckleitung 51, abgestellt.
Dies geschieht in der in Figur 5 gezeigten Ausführung dadurch, daß die Wartungsvorrichtung
70 die Saugluftleitung 74 zumindest soweit zurückzieht, daß der Stift 742 den Ventilkegel
515 freigibt. Dieser wird somit durch das Federelement 516 zur Anlage an seinen Ventilsitz
518 gebracht. Die Öffnung 519 ist geschlossen, so daß Luft weder in der einen noch
in der anderen Richtung die Öffnung 519 durchfließen kann. Somit gelangt auch keine
Luft, die sonst den Fasertransport und den Spinnprozeß stören könnte, in das Auflösewalzengehäuse
10.
[0116] Gemäß Figur 6 erfolgt das Schließen der Mündung 130 des Speisekanals 13 dadurch,
daß die schieberartige Blende 90 mit ihrem massiven Bereich 902 über die Mündung 130
gebracht wird und diese abdeckt.
[0117] Wie zuvor erörtert, erfolgt das Schließen der Mündung 130 bei abgestellter Faserlieferung,
so daß die Gefahr des Einklemmens von Fasern 47 nicht besteht. Die Freigabe der Mündung
130 birgt keine Gefahr der Fasereinklemmung in sich.
[0118] Um die im Zusammenhang mit den Fadenansetzen üblicherweise auftretende zweite Dickstelle
zu vermeiden, ohne unmittelbar nach dem Ansetzer eine Dünnstelle in Kauf nehmen zu
müssen, wirkt die Steuervorrichtung 7 über die Antriebsvorrichtung 92 so auf die Blende
90 ein, daß diese ungleichmäßig bewegt wird, während sie in ihre die Mündung 130 freigebende
Stellung gebracht wird. Dies kann durch eine kontinuierliche, jedoch ungleichförmige
oder auch durch eine diskontinuierliche Bewegung geschehen.
[0119] Da es bei der graduellen Faserstromumschaltung nicht alleine um den Öffnungsgrad
der Mündung 130 geht, sondern in erster Linie um eine Ausnützung der Trägheit der
Fasern 47, läßt sich eine exaktere Aufteilung des Faserstromes erreichen, wenn die
Blende 90 parallel zur Achse 110 der Auflösewalze 11 bewegbar ist, wie dies gemäß
den Figuren 5 und 5 (Pfeil 94) der Fall ist.
[0120] Die am Beispiel der Figur 6 beschriebene Vorrichtung setzt für eine graduelle Umschaltung
eine ungleichförmige Bewegung der Blende 90 voraus. Um auch bei einer gleichförmigen
Bewegung der Blende 90 den gewünschten Faserfluß in den Spinnrotor 30 oder zur Friktionswalze
34 zu erzielen, kann die Blende 90 eine Steueröffnung 900 aufweisen. Diese besitzt
zwischen ihrem das völlige Abdecken der Mündung 130 bewirkenden Bereich 901 und dem
das völlige Freigeben der Mündung 130 bewirkenden Bereich 902 eine Profilierung entsprechend
dem gewünschten Faserstromverlauf, der durch den Öffnungsgrad der Mündung 130 bestimmt
wird, im Speisekanal 13 (Figur 7).
[0121] Gemäß Figur 7 besitzt die Steueröffnung 900 einen sich an den Bereich 901 anschließenden
Bereich 903, der die Mündung 130 restlos freigibt. An diesen Bereich 903 schließt
sich ein Bereich 904 an, der durch eine als Nase 905 ausgebildete Profilierung lediglich
einen reduzierten Querschnitt der Mündung 130 freigibt. Hieran schließt sich dann
der Bereich 902 an, der während des Spinnprozesses das völlige Freigeben der Mündung
130 bewirkt.
[0122] Zur Vorbereitung des Anspinnvorganges wird bei abgedeckter Mündung 130 der Faserstrom
über die Mündung 130 des Speisekanals 13 hinweggeführt. Mit Hilfe einer Blende 90
gemäß Figur 7 wird sodann bei der durch den Antriebsbolzen 71 bewirkten Hubbewegung
der Blende 90 zunächst durch den Bereich 903 die Mündung 130 mehr und mehr bis zur
völligen Freigabe geöffnet. Es kommen somit rasch viele Fasern 47 in den Spinnrotor
30. Zeitlich abgestimmt mit der Faserzufuhr in den Spinnrotor 30 erfolgt das Anspinnen
und Wiederabziehen des Fadens 4. Damit sich nach dem Anspinnen nicht mehr viele Fasern
47 auf den Faserring auflegen können, wird durch Reduzierung des freien Querschnitts
der Mündung 130 die Faserzufuhr in den Spinnrotor 30 vorübergehend mit Hilfe der Nase
905 gedrosselt. Bei rascher Steigerung der Fadenabzugsgeschwindigkeit kann dann -
wie in Figur 7 gezeigt - anschließend durch Freigabe der Mündung 130 auch die volle
Fasermenge in den Spinnrotor 30 gelangen.
[0123] Je nach Verlauf der Fadenabzugsgeschwindigkeit kann auch für die Kante 906 der Nase
905 ein flacherer oder steilerer Kurvenverlauf vorgesehen werden. Die Profilierung
kann - unabhängig, ob sie als Nase 905 ausgebildet ist oder nicht - einen den Öffnungsquerschnitt
immer mehr freigebenden geraden oder gebogenen Verlauf aufweisen.
[0124] Besonders unaufffällige Ansetzer ergeben sich, wenn durch entsprechende Formgebung
der Steueröffnung 900 oder entsprechende Steuerung der Bewegung der Blende 90 eine
kurzzeitige Unterbrechung des durch den Speisekanal 13 der Fasersammelfläche 33 zugeführten
Faserstromes erfolgt - der für diese Dauer somit vorübergehend über die Absaugöffnung
52 abgeführt wird - und der Faserstrom der Fasersammelfläche 33 erst wieder zugeführt
wird, nachdem das Fadenende diese Fasersammelfläche 33 erreicht und der Abzug des
Fadens 4 begonnen hat.
[0125] Eine weitere Ausbildung den Spinnvorrichtung wird nun anhand der Fig. 8 bis 12 beschrieben.
Bei dieser Ausführung ist das Auflösewalzengehäuse 10 im Bereich der Speisevorrichtung
2 gegen Zuluftströmungen geschlossen. Wie diese Figuren zeigen, besitzt das Gehäuseteil
17 lediglich eine Faserbandzufuhröffnung 170, die jedoch unkontrollierte Zuluftströmungen
in das oder aus dem Auflösewalzengehäuse nicht zuläßt. Ferner ist in der Unterdruckleitung
51 eine Umschaltvorrichtung 85 vorgesehen, welche die Unterdruckleitung 51 abwechselnd
absperrt oder freigibt. Die Umschaltvorrichtung 85 ist als Schieberventil ausgebildet,
das durch ein Federelement 850 in Schließstellung beaufschlagt ist und durch die Anschließbewegung
der auf dem Wartungswagen 70 angeordneten Saugluftdüse 74 (Fig. 5) an die Unterdruckleitung
51 in die Freigabestellung bringbar ist. Weiterhin ist der Schmutzabscheideöffnung
12 ein Verschlußorgan 120 zugeordnet, das in der gezeigten Ausführung als Klappe ausgebildet
ist.
[0126] Eine solche Vorrichtung, wie sie zuvor beschrieben wurde, ermöglicht auf einfache
Weise eine Umsteuerung des Faserstromes, ohne daß hierzu eine Steuerung des Unterdruckes
im Gehäuse 31 erforderlich ist. Die Unterdruckleitung 51 ist an eine Unterdruckquelle
(z.B. 73 auf Wartungswagen 70) angeschlossen, deren Unterdruck höher als der Spinnunterdruck
ist. Die Umschaltvorrichtung 85 wird beim Aufsetzen der Saugluftleitung 74 auf die
Unterdruckleitung 51 entgegen der Wirkung des Federelements 850 in ihre Durchflußstellung
gebracht.
[0127] Wenn jetzt das klappenartige Verschlußorgan 120 geschlossen ist, so kann die benötigte
Luft durch die einzige, im Auflösewalzengehäuse 10 verbleibende Öffnung, nämlich die
Mündung 130 des Speisekanals 13, Luft holen. Zur Vorbereitung des Anspinnens wird
daher am Umfang der Auflösewalze durch Schließen des Verschlußorganes 120 eine derartige
Unterdruckströmung erzeugt, daß trotz unverändertem Spinnunterdruck die Luftströmung
umgekehrt wird. Der so erzeugte Luftstrom aus dem Speisekanal 13 in die Absaugöffnung
52 nimmt hierbei die von der Auflösewalze 11 transportierten Fasern 47 mit (Fig. 8).
[0128] Anschließend wird durch teilweises Öffnen des klappenartigen Verschlußorganes 120
die Wirkung des an der Absaugöfnnung 52 herrschenden Unterdruckes so weit reduziert,
daß eine Aufteilung des Faserstromes erfolgt. Ein Teil der Fasern 47 gelangt somit
nach wie vor in die Absaugöffnung 52, während ein anderer Faseranteil durch die Mündung
130 des Speisekanals 13 auf die Fasersammelfläche 33 gelangt. Je nach dem Öffnungsgrad
des Verschlußorganes 120 erfolgt eine mehr oder weniger große Umkehrung des Luftstromes
im Speisekanal 13, so daß durch den Öffnungsgrad des Verschlußorganes 120 der Anteil
des der Fasersammelfläche 33 zugeführten Faserstromes festgelegt werden kann (Fig.
9).
[0129] Sind auf diese Weise genügend Fasern 47 der Fasersammelfläche 33 zugeführt worden
(siehe Faserring 470 im Spinnrotor 30), so werden erneut außer der nun im Speisekanal
erzeugten Luftströmung andere Zuluftströmungen in das Auflösewalzengehäuse 10 abgeschaltet.
Durch die Zuluftströmung im Speisekanal 13 werden die Fasern 47 erneut durch die Absaugöffnung
52 abgesaugt (Fig. 10).
[0130] Sodann wird der Faden 4 dem Spinnrotor 30 zugeführt. In zeitlicher Abstimmung hierzu
wird das Verschlußorgan 120 ungleichförmig bewegt, um die Schmutzabscheideöffnung
12 entsprechend dem gewünschten Faserstromverlauf im Speisekanal 13 freizugeben (Fig.
11). Diese Steuerung erfolgt durch eine geeignete Steuervorrichtung, die beispielsweise
auf dem Wartungswagen angeordnet ist und über eine Antriebsvorrichtung 92 auf das
klappenartige Verschlußorgan 120 einwirkt (Fig. 5). Die Steuerung erfolgt dabei derart,
daß Dick- und Dünnstellen sowohl im Ansetzer selber als auch in dem sich hieran anschließenden
Fadenstück vermieden werden.
[0131] Schließlich erreicht das Verschlußorgan 120 seine volle Öffnungsstellung, wenn auch
der Fadenabzug seine volle Geschwindigkeit erreicht hat. Durch Zurückziehen der Saugluftleitung
74 von der Unterdruckleitung 51 wird die Umschaltvorrichtung 85 freigegeben, die nun
durch Einwirkung des Federelementes 850 die Verbindung zwischen dem Unterdruckkanal
51 und der Absaugöffnung 52 absperrt. Somit kann während des normalen Spinnprozesses
hier keine Zuluft in das Auflösewalzengehäuse 10 eintreten (Fig. 12).
[0132] Die Steuerung der Zuluftströmung zur Steuerung des Faserstromes kann an verschiedenen
Stellen des Auflösewalzengehäuses 10 erfolgen, beispielweise auch an dem Speisevorrichtung
2 aufnehmenden Gehäuseteil 17. Wenn jedoch eine Schmutzabscheideöffnung 12 - wie im
gezeigten Ausführungsbeispiel - vorgesehen ist, dann bildet diese auch gleich die
Zuluftöffnung zur Steuerung des Faserstromes. Nach erfolgtem Anspinnen und Absperren
des Unterdruckkanales 51 kann dann nach Belieben die Schmutzabscheideöffnung geöffnet
oder geschlossen werden, je nachdem, ob eine Ausscheidung von Schmutz erfolgen soll
oder nicht.
[0133] Das Verschußorgan 120 befindet sich beim beschriebenen Ausführungsbeispiel an einer
unkritischen Stelle des Fasertransportes. An dieser Stelle treten keine Fasern 47
aus dem Auflösewalzengehäuse 10 aus, da sie aufgrund der noch zu niedrigen Geschwindigkeit
keine ausreichend große Fliehkraft haben.
[0134] Wie oben beschrieben, wird durch das Gehäuseteil 17 und das Verschlußorgan 120 verhindert,
daß außer durch den Speisekanal 13 andere Zuluftströmungen in das Auflösewalzengehäuse
10 eintreten können. Hierdurch reagiert der Faserstrom sehr empfindlich auf Unterdrucksänderungen
im Unterdruckkanal 51. Dies bietet die Möglichkeit, auch dann, wenn im Auflösewalzengehäuse
10 keine Schmutzabscheideöffnung 12 vorgesehen ist, durch relativ geringe Änderung
des Unterdruckes im Unterdruckkanal 51 eine genaue Steuerung des Faserstromes zu bewirken.
[0135] Die Steuerung des Unterdruckes im Unterdruckkanal 51 oder des klappenartigen Verschlußorganes
120 kann auch hier in der am Beispiel der Fig. 2, 3 und 5 geschilderten Weise von
einem Wartungswagen 70 aus erfolgen.
[0136] Eine andere Ausführung einer Umschaltvorrichtung 86 zeigt Fig. 13. Anstelle der schieberventilartigen
Umschaltvorrichtung 85 (Fig. 8 bis 12) ist hier eine Klappe 860 vorgesehen, die oberhalb
der dem Wartungswagen 70 zugewandten Mündung 861 der Unterdruckleitung 51 angelenkt
ist. Die Mündung 861 bildet einen Ventilsitz, der in der Weise schräg geneigt ist,
daß sich die Klappe 860 durch ihr Eigengewicht dichtend an den Ventilsitz anlegt.
Die Klappe 860 befindet sich zusammen mit deren Mündung 861 der Unterdruckleitung
51 in einer Kammer 862, die auf ihrer dem Wartungswagen 70 zugewandten Seite offen
ist. Vom Wartungswagen 70 aus kann an die offene Seite der Kammer 862 die Mündung
740 der Saugluftleitung 74 dichtend zur Anlage gebracht werden, wie in Fig. 13 gestrichelt
angedeutet.
[0137] Solange die Saugluftleitung 74 nicht an der Kammer 862 anliegt bzw. solange an der
an der offenen Seite der Kammer 862 anliegenden Saugluftleitung 74 kein Unterdruck
anliegt, nimmt die Klappe 860 die mit voller Linie gestrichelte Stellung ein, wobei
die dichtende Anlage der Klappe 860 an der Mündung 861 durch den im Auflösewalzengehäuse
10 herrschenden Unterdruck noch unterstützt wird. Wird nach Anlegen der Mündung 740
der Saugluftleitung 74 an die Kammer 862 Unterdruck an die Saugluftleitung 74 angelegt,
so hebt sich die Klappe 860 von der Mündung 861 ab (gestrichelte Stellung 860′), und
der Faserstrom kann in die Saugluftleitung 74 gelangen.
[0138] Wenn auch die Vorrichtungen gemäß den Figuren 5 bis 13 lediglich am Beispiel von
Auflösewalzen 11 beschrieben wurden, so versteht es sich von selbst, daß sie auch
in Verbindung mit einer zusätzlichen Walze 15 gemäß Figur 4 Anwendung finden können.
[0139] Vorstehend wurde eine als Rückschlagventil ausgebildete Umschaltvorrichtung 512 bzw.
86 zum Steuern des Unterdruckes in der Unterdruckleitung 51 beschrieben. Es ist jedoch
auch denkbar, an der Spinnmaschine 36 ein Absperrventil vorzusehen, das vom Wartungswagen
70 aus betätigt wird und die Unterdruckleitung 51 mit einer an der Spinnmaschine 36
selber vorgesehenen Unterdruckquelle verbindet oder nicht, die von der Unterdruckquelle
5 unabhängig ist. Es ist auch denkbar, vom Wartungswagen 70 aus einen Schalter zu
betätigen, über welchen ein Ventilator ein- oder ausgeschaltet wird. Ebenso kann die
Saugluftleitung 74 (Fig. 5) über den Wartungswagen 70 auch an eine an der Spinnmaschine
36 vorgesehene Unterdruckquelle angeschlossen sein. Prinzipiell läßt sich der Faserstrom
durch eine Änderung des Unterdruckverhältnisses steuern, wobei entweder der Spinnunterdruck
oder der Absaugunterdruck oder beide Unterdrücke verändert werden können.
1. Verfahren zum Anspinnen einer Offenend-Spinnvorrichtung (3) mit einer Faserbandspeisevorrichtung
(2) und einer in einem Gehäuse (10) angeordneten Auflösewalze (11), von welcher die
Fasern (14) in einer durch den Spinnunterdruck erzeugten Luftströmung durch einen
Speisekanal (13) einer Fasersammelfläche (33) zugeführt werden und bei welchem beim
Anspinnen ein Fadenende an die Fasersammelfläche (33) zurückgeliefert wird, von welcher
der zuvor zurückgelieferte Faden (4) sodann unter fortlaufender Einbindung von Fasern
(47) wieder abgezogen wird, wobei zum Beseitigen der zum Anspinnen unerwünschten Fasern
(47) die Speisevorrichtung (2) eingeschaltet und der Faserstrom über die Speisekanalmündung
(130) hinweg einer hinter der Speisekanalmündung (130) im Auflösewalzengehäuse (10)
angeordneten Absaugung (52) zugeführt wird und erst bei Beginn des eigentlichen Anspinnvorganges
der Faserstrom der Fasersammelfläche (33) zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Beseitigen der zum Anspinnen unerwünschten Fasern (47) das Auflösewalzengehäuse
(10) gegen Zuluft von außen geschlossen wird mit Ausnahme des Speisekanals (13) und
die hinter der Speisekanalmündung (130) am Umfang der Auflösewalze (11) angeordnete
Absaugung (52) zur Wirkung gebracht wird, so daß der Faserstrom über die Speisekanalmündung
(130) hinweggeführt und abgesaugt wird, bis bei Beginn des eigentlichen Anspinnvorganges
dieser Unterdruck am Umfang der Auflösewalze (11) wieder außer Wirkung gebracht und
das Auflösewalzengehäuse (10) wieder geöffnet werden, so daß die Fasern (47) der Fasersammelfläche
(33) zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Beseitigen der für das Anspinnen unerwünschten Fasern (47) zunächst
lediglich ein geringer Faseranteil der Fasersammelfläche (33) zugeführt wird, während
gleichzeitig die übrigen Fasern (47) über die Mündung (130) des Speisekanals (13)
hinweggeführt werden, daß dann das Fadenende an die Fasersammelfläche (33) zurückgeliefert
und daß nach Einbinden der auf der Fasersammelfläche (33) befindlichen Fasern (47)
der Anteil der der Fasersammelfläche (33) zugeführten Fasern (47) erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zuführung nur eines geringen Faseranteiles zur Fasersammelfläche (33) die
Mündung (130) des Speisekanals (13) lediglich teilweise freigegeben wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Wiederzuschalten der anderen Zuluftströmungen gesteuert erfolgt zur Steuerung
der der Fasersammelfläche (33) zugeführten Fasermenge.
5. Verfahren mach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunahme des der Fasersammelfläche (33) zugeführten Faserstromes in Abhängigkeit
von der Zunahme der Fadenabzugsgeschwindigkeit erfolgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Beseitigen der zum Anspinnen unerwünschten Fasern (47) der Faserstrom zunächst
über die Mündung (130) des Speisekanals (13) hinweggeführt wird, daß anschließend
der Faserstrom kurzzeitig der Fasersammelfläche (33) zugeführt, dann erneut über die
Mündung (130) des Speisekanals (13) hinweggeführt wird und der Faserstrom erst dann
wieder der Fasersammelfläche (33) zugeführt wird, nachdem das Fadenende die Fasersammelfläche
(33) erreicht und der Abzug des Fadens (4) begonnen hat.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Beseitigen der zum Anspinnen unerwünschten Fasern (47) statt am Umfang der
Auflösewalze (11) ein Unterdruck außerhalb des Fasertransportweges am Umfang einer
der Auflösewalze (11) nachgeschalteten Fasertransportwalze (15) zur Wirkung gebracht
wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zuführung des Fadenendes in die Spinnvorrichtung (3) zunächst der Spinnunterdruck
im Rotorgehäuse (31) wirksam ist, daß das Fadenende nur soweit in die Spinnvorrichtung
(3) eingeführt wird, daß es die Fasersammelfläche (33) nicht berührt, und daß anschließend
der Spinnunterdruck abgeschaltet und die hinter der Speisekanalmündung (130) außerhalb
des Fasertransportweges angeordnete Absaugung (52) zur Wirkung gebracht wird und nach
Wiedereinschalten der Speisevorrichtung (2) der Faserstrom über die Speisekanalmündung
(130) hinweggeführt und abgesaugt wird, bis bei Beginn des eigentlichen Anspinnvorganges
diese Absaugung (52) wieder abgeschaltet und der Spinnunterdruck wieder eingeschaltet
werden, so daß der Faserstrom der Fasersammelfläche (33) zugeführt und das Fadenende
an die Fasersammelfläche (33) zurückgeliefert werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8, mit einer Unterdruckquelle (5, 73) zur Erzeugung des Spinnunterdruckes und
einer steuerbaren Absaugöffnung (52) in der Umfangswand des Auflösewalzengehäuses
(10) hinter der Speisekanalmündung (130), dadurch gekennzeichnet, daß das Auflösewalzengehäuse (10) im Bereich der Speisevorrichtung (2) gegen Zuluftströmung
geschlossen ist, und eine Schaltvorrichtung (6, 64, 8) zur Steuerung des Unterdruckes
an der Absaugöffnung (52), eine steuerbare Zuluftöffnung (12) im Auflösewalzengehäuse
(10) sowie eine Steuervorrichtung (7) zur zeitlich aufeinander abgestimmten Steuerung
der Zuluftöffnung (12) und der Schaltvorrichtung (6, 64, 8) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbare Zuluftöffnung (12) in der Umfangswand (101) des Auflösewalzengehäuses
(10) zwischen der Speisevorrichtung (2) und der Mündung (130) des Speisekanals (13)
angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmutzabscheideöffnung (12) als steuerbare Zuluftöffnung ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluftöffnung (12) von einem an mehreren Spinnvorrichtungen entlang verfahrbaren
Wartungswagen (70) aus steuerbar ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftöffnung (12) ein als Klappe ausgebildetes Verschlußorgan (120) zugeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftöffnung (12) ein Verschlußorgan (120) zugeordnet ist, das durch eine
Steuervorrichtung (7) ungleichförmig bewegbar ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflösewalzengehäuse (10) gegen Zuluftströme im Bereich der Speisevorrichtung
(2) geschlossen ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckquelle (5) über die Schaltvorrichtung (6, 64, 8) wechselweise der
Fasersammelfläche (33) als Spinnunterdruck oder der Absaugöffnung (52) zum Absaugen
der Fasern zugeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Zwischenstellung der Schaltvorrichtung (6, 64, 8) sowohl die Fasersammelfläche
(33) als auch die Absaugöffnung (52) gleichzeitig mit Unterdruck beaufschlagt sind.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (8) zwei Steuerbohrungen (811, 812) aufweist, von denen
die eine in Flucht mit einer ersten Unterdruckleitung (50) zur Fasersammelfläche (33)
hin und die andere in Flucht mit der zweiten Unterdruckleitung (51) zur Absaugöffnung
(52) bringbar ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die stationären Kanten (800, 801, 802, 803) sowie die hiermit in Flucht bringbaren
beweglichen Kanten (813, 814, 815, 816) der Schaltvorrichtung (6, 64, 8) als Schneidvorrichtungen
ausgebildet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (6, 8, 85, 512, 9) in der einen Bewegungsrichtung durch
einen Steuerantrieb (92) betätigt wird, während für die Rückstellung ein Federelement
(612, 622; 84; 850; 516; 93) vorgesehen ist.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 20, gekennzeichnet durch eine zweite, auf einem an mehreren Spinnvorrichtungen entlang verfahrbaren Wartungswagen
(70) angeordnete Unterdruckquelle (73) und eine Schaltvorrichtung (6; 512, 9) zum
wechselweisen Einschalten der Unterdruckquelle (5) zum Erzeugen des Spinnunterdruckes
und der Unterdruckquelle (73) zum Beseitigen der zum Anspinnen unerwünschten Fasern.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (6, 64, 8, 85, 86, 512, 9) von einem an mehreren Spinnvorrichtung
entlang verfahrbaren Wartungswagen (70) aus steuerbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (512) durch die Anschließbewegung einer vom Wartungswagen
(70) ausgehenden Saugluftleitung (74) an die Schaltvorrichtung (512) steuerbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (86) durch den Unterdruck in einer vom Wartungswagen (70)
ausgehenden Saugluftleitung (74) steuerbar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (512, 86) ein Rückschlagventil enthält.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß im Auflösewalzengehäuse (10) eine die Mündung (130) des Speisekanals (13) abdeckende
steuerbare Blende (90) vorgesehen ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (90) im wesentlichen in Verlängerung der Umfangswand (101) des Auflösewalzengehäuses
(10) angeordnet ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (90) an ihrem - in Fasertransportrichtung gesehen - ersten Ende (907)
von der Umfangswand (101) des Auflösewalzengehäuses (10) dachziegelartig überlappt
wird, während das zweite Ende (908) die Umfangswand (101) des Auflösewalzengehäuses
(10) dachziegelartig überlappt, so daß - in Fasertransportrichtung gesehen - keine
vorstehenden Kanten entstehen.
29. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (90) parallel zur Achse (110) der Auflösewalze (11, 14) beweglich
ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (90) eine den Öffnungsgrad steuernde Profilierung (905) aufweist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung als Nase (905) ausgebildet ist.
32. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 26 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Blende (90) eine Steuerungsvorrichtung (7) einwirkt, die die Blende (90)
ungleichförmig bewegt.
33. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 26 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflösewalze (14) eine Fasertransportwalze (15) nachgeschaltet ist und die
Absaugöffnung (52) statt in der die Auflösewalze (14) umgebenden Umfangswand (101)
in einer die Transportwalze (15) umgebenden Umfangswand (100) angeordnet ist.
1. A piecing method for an open-end spinning device (3), with a sliver feed device (2)
and with an opening cylinder (11) which is arranged in a housing (10) and from which
the fibres (14) are led, in an air flow produced by the spinning suction, through
a feed channel (13) to a fibre-collecting surface (33), and wherein, during piecing,
an end of the thread is conveyed back to the fibre-collecting surface (33), from which
the thread (4) previously conveyed back is then taken off again, with continuous tying-in
of fibres (47), wherein, for the removal of fibres (47) not wanted for the piecing,
the feed device (2) is switched on and the fibre flow is led away past the feed-channel
opening (130) to a suction device (52) arranged behind the feed-channel opening (130)
in the opening-cylinder housing (10), and the fibre flow is not led to the fibre-collecting
surface (33) until the beginning of the actual piecing process, characterized in that, for the removal of the fibres (47) not wanted for the piecing, the opening-cylinder
housing (10) is closed against incoming air from the outside, with the exception of
the feed channel (13), and the suction device (52) which is arranged behind the feed-channel
opening (130) on the periphery of the opening cylinder (11) is set into operation,
so that the fibre flow is led off past the feed-channel opening (130) and is sucked
away, until at the begining of the actual piecing process, this suction at the periphery
of the opening cylinder (11) is rendered inoperative again and the opening-cylinder
housing (10) is opened again, so that the fibres (47) are led to the fibre-collecting
surface (33).
2. A method according to Claim 1, characterized in that, after the removal of the fibres (47) not wanted for the piecing, only a small proportion
of the fibres is initially led to the fibre-collecting surface (33), whilst simultaneously
the remaining fibres (47) are led away past the opening (130) of the feed channel
(13), the end of the thread is then conveyed back to the fibre-collecting surface
(33) and, after tying-in the fibres (47) which are located on the fibre-collecting
surface (33), the proportion of the fibres (47) which are led to the fibre-collecting
surface (33) is increased.
3. A method according to Claim 2, characterized in that, for conveying only a small proportion of the fibres to the fibre-collecting surface
(33), the opening (130) of the feed channel (13) is only partially opened.
4. A method according to one or more of Claims 1 to 3, characterized in that the switching back on of the other incoming air flows is performed in a controlled
manner in order to regulate the amount of fibres led to the fibre-collecting surface
(33).
5. A method according to one or more of Claims 2 to 4, characterized in that the increase of the fibre flow led to the fibre-collecting surface (33) takes place
as a function of the increase of the thread take-off speed.
6. A method according to one or more of Claims 1 to 5, characterized in that, for removal of the fibres (47) not wanted for the piecing, the fibre flow at first
is led away past the opening (130) of the feed channel (13), subsequently the fibre
flow is led for a brief time to the fibre-collecting surface (33), then is led away
again past the opening (130) of the feed channel (13), and not until then is the fibre
flow led to the fibre-collecting surface (33) again, after the end of the thread has
reached the fibre-collecting surface (33) and the take-off of the thread (4) has begun.
7. A method according to one or more of Claims 1 to 6, characterized in that, for removal of the fibres (47) not wanted for the piecing, a suction, instead of
being set into operation on the periphery of the opening cylinder (11), is set into
operation outside the fibre-transport path, on the periphery of a fibre-transport
roller (15) which is arranged downstream of the opening cylinder (11).
8. A method according to one or more of Claims 1 to 7, characterized in that at first the spinning suction in the rotor housing (31) performs the action of feeding
the end of the thread into the spinning device (3), the end of the thread is only
introduced into the spinning device (3) for a distance such that the said end does
not touch the fibre-collecting surface (33), and subsequently the spinning suction
is switched off and the suction device (52) arranged behind the feed-channel opening
(130), outside the fibre-transport path, is set into operation, and after switching
on the feed device (2) again, the fibre flow is led off past the feed-channel opening
(130) and is sucked away, until at the beginning of the actual piecing process, this
suction device (52) is switched off again and the spinning suction is switched on
again, so that the fibre flow is led to the fibre-collecting surface (33) and the
end of the thread is conveyed back to the fibre-collecting surface (33).
9. A device for performing the method according to one or more of Claims 1 to 8, with
a vacuum source (5, 73) for producing the spinning suction, and with a controllable
suction opening (52) in the peripheral wall of the opening-cylinder housing (10),
behind the feed-channel opening (130), characterized in that the opening-cylinder housing (10) is closed in the vicinity of the feed device (2)
against incoming air, and a switching device (6, 64, 8) is provided for regulating
the suction at the suction opening (52), a regulatable air-supply opening (12) is
provided in the opening-cylinder housing (10), and also a control device (7) is provided
for regulating the air-supply opening (12) and the switching device (6, 64, 8) in
such a manner that they are harmonized with one another as regards timing.
10. A device according to Claim 9, characterized in that the regulatable air-supply opening (12) is arranged in the peripheral wall (101)
of the opening-cylinder housing (10), between the feed device (2) and the opening
(130) of the feed channel (13).
11. A device according to Claim 10, characterized in that the dirt-separator opening (12) is constructed as a regulatable air-supply opening.
12. A device according to one or more of Claims 9 to 11, characterized in that the air-supply opening (12) is regulatable from a maintenance carriage (70) which
can be driven along several spinning devices.
13. A device according to one or more of Claims 9 to 12, characterized in that the air-supply opening (12) is associated with a closure member (120) which is constructed
in the form of a flap.
14. A device according to one or more of Claims 9 to 13, characterized in that a closure member (120), which is movable non-uniformly by means of a control device
(7), is associated with the air-supply opening (12).
15. A device according to one or more of Claims 9 to 14, characterized in that the opening-cylinder housing (10) is closed against incoming air flows in the region
of the feed device (2).
16. A device according to one or more of Claims 9 to 15, characterized in that the vacuum source (5) is associated, by way of the switching device (6, 64, 8), alternately
with the fibre-collecting surface (33), as the spinning suction, or with the suction
opening (52) for sucking away the fibres.
17. A device according to Claim 16, characterized in that, in an intermediate position of the switching device (6, 64, 8), not only the fibre-collecting
surface (33) but also the suction opening (52) are subjected to vacuum simultaneously.
18. A device according to one or more of Claims 9 to 17, characterized in that the switching device (8) has two control bores (811, 812), one of which is in alignment
with a first suction conduit (50) leading towards the fibre-collecting surface (33),
and the other of which is adapted to be brought into alignment with the second suction
conduit (51) leading towards the suction opening (52).
19. A device according to one or more of Claims 9 to 18, characterized in that the stationary edges (800, 801, 802, 803) and also the movable edges (813, 814, 815,
816), adapted to be brought into alignment therewith, of the switching device (6,
64, 8), are constructed as cutting devices.
20. A device according to one of Claims 9 to 19, characterized in that the switching device (6, 8, 85, 512, 9) is actuated in one direction of movement
by a control drive (92), whereas a spring element (612, 622; 84; 850; 516; 93) is
provided for the return movement.
21. A device according to one or more of Claims 9 to 20, characterized by a second vacuum source (73), which is arranged on a maintenance carriage (70) drivable
along a plurality of spinning devices, and a switching device (6; 512, 9) for alternately
switching on the vacuum source (5) for producing the spinning suction, and the vacuum
source (73) for removing the fibres not wanted for the piecing.
22. A device according to one or more of Claims 9 to 21, characterized in that the switching device (6, 64, 8, 85, 86, 512, 9) is controllable from a maintenance
carriage (70) which is drivable along a plurality of spinning devices.
23. A device according to Claim 22, characterized in that the switching device (512) is controllable through the movement of connecting a vacuum
pipeline (74), which issues from the maintenance carriage (70), to the switching device
(512).
24. A device according to Claim 22 or 23, characterized in that the switching device (86) is controllable by the vacuum in a vacuum pipeline (74)
issuing from the maintenance carriage (70).
25. A device according to Claim 24, characterized in that the switching device (512, 86) contains a non-return valve.
26. A device according to one or more of Claims 9 to 25, characterized in that in the opening-cylinder housing (10) there is provided a controllable diaphragm (90)
which covers the opening (130) of the feed channel (13).
27. A device according to Claim 26, characterized in that the diaphragm (90) is arranged substantially as an extension of the peripheral wall
(101) of the opening-cylinder housing (10).
28. A device according to Claim 27, characterized in that the diaphragm (90) is over-lapped, in the manner of a roof tile, at its first end
(907) - as viewed in the direction of transport of the fibres - by the peripheral
wall (101) of the opening-cylinder housing (10), whereas the second end (908) overlaps
the peripheral wall (101) of the opening-cylinder housing (10) in the manner of a
roof tile, so that - as viewed in the direction of transport of the fibres - no projecting
edges are formed.
29. A device according to one or more of Claims 26 to 29, characterized in that the diaphragm (90) is movable parallel to the axis (110) of the opening cylinder
(11, 14).
30. A device according to Claim 29, characterized in that the diaphragm (90) has a profiling (905) which controls the degree of opening.
31. A device according to Claim 30, characterized in that the profiling is constructed in a nose-like shape (905).
32. A device according to one or more of Claims 26 to 31, characterized in that a control device (7), which moves the diaphragm (90) non-uniformly, acts upon the
diaphragm (90).
33. A device according to one or more of Claims 26 to 32, characterized in that a fibre-transport roller (15) is arranged downstream of the opening cylinder (14),
and the suction opening (52), instead of being arranged in the peripheral wall (101)
which surrounds the opening cylinder (14), is arranged in a peripheral wall (100)
which surrounds the transport roller (15).
1. Procédé de rattache pour un métier ou dispositif de filature (3) à fibres libérées,
comportant un dispositif d'alimentation en ruban de fibres (2) et un cylindre défibreur
(11) disposé dans un carter (10) et, à partir duquel les fibres (14) sont envoyées,
dans un flux d'air produit par la dépression de filature, en passant dans un conduit
d'alimentation (13) jusqu'à une surface collectrice (33) de fibres et dans lequel,
lors de la rattache, une extrémité du fil est livrée en retour, vers la surface collectrice
(33) de fibres, d'où le fil (4) ramené au préalable est ensuite à nouveau extrait
pendant que les fibres (47) se lient en continu, et, en vue d'éliminer les fibres
(47) indésirables pour la rattache, le dispositif d'alimentation (2) est mis en marche
et le flux de fibres est envoyé, en passant au-dessus de l'embouchure (130) du conduit
d'alimentation, à un dispositif d'aspiration (52 disposé derrière l'embouchure (130
du conduit d'alimentation dans le carter (10) du cylindre défibreur, et ce n'est qu'au
début de l'opération de rattache proprement dite que le flux de fibres est acheminé
vers la surface collectrice (33) de fibres, procédé caractérisé en ce que, dans ce
but d'éliminer les fibres (47) indésirables pour la rattache, le carter ou corps (10)
du cylindre défibreur est fermé de l'extérieur en vue d'éviter une arrivée d'air,
à l'exception du conduit (13) d'alimentation, et en ce que le dispositif d'aspiration
(52), disposé derrière l'embouchure (130) du conduit d'alimentation, près de la périphérie
du cylindre défibreur (11), est mis en action, si bien que le flux de fibres est envoyé
en passant au-dessus de l'embouchure (130) du canal d'alimentation et aspiré, jusqu'à
ce que, lors du début de l'opération de rattache proprement dite, cette dépression
soit à nouveau mise hors service à la périphérie du cylindre défibreur (11) et que
le carter (10) du cylindre défibreur soit de nouveau ouvert, si bien que les fibres
(47) sont de nouveau acheminées vers la surface collectrice de fibres.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'après l'élimination des fibres
(47) indésirables pour la rattache, on n'envoie d'abord qu'une faible proportion des
fibres sur la surface collectrice (33) de fibres, tandis que, simultanément, les fibres
(47) restantes sont évacuées en passant au-dessus de l'embouchure (130) du conduit
(13) d'alimentation, en ce qu'ensuite l'extrémité du fil est ramenée vers la surface
collectrice (33) des fibres et en ce qu'après le liage des fibres (47) qui se trouvent
sur la surface collectrice (33) de fibres, la proportion des fibres (47) envoyées
sur la surface collectrice (33) de fibres est augmentée.
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce qu'en vue de n'envoyer qu'une
faible proportion des fibres, jusqu'à la surface collectrice (33) de fibres, l'embouchure
(130) du conduit d'alimentation (13) n'est que partiellement dégagée.
4. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le
rétablissement de la connexion des autres flux d'arrivée d'air s'effectue de façon
commandée, en vue de la commande de la quantité de fibres envoyées sur la surface
collectrice (33) de fibres.
5. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 2 à 4, caractérisé en ce que l'augmentation
du flux de fibres envoyées sur la surface collectrice (33) de fibres s'effectue en
fonction de l'augmentation de la vitesse d'extraction du fil.
6. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'en vue
d'éliminer les fibres (47) indésirables pour la rattache, le flux de fibres est d'abord
envoyé en passant au-dessus de l'embouchure (130) du conduit (13) d'alimentation,
en ce qu'ensuite le flux de fibres est envoyé pour une courte durée sur la surface
collectrice (33) de fibres, puis est à nouveau envoyé en passant au-dessus de l'embouchure
(130) du conduit (13) d'alimentation; et en ce que le flux de fibres n'est ensuite
à nouveau envoyé sur la surface collectrice (33) de fibres qu'après que l'extrémité
du fil ait atteint la surface collectrice (33) de fibres et que l'extraction du fil
(4) ait commencé.
7. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 1 à 6 caractérisé en ce que, en
vue de l'élimination des fibres (47) indésirables pour la rattache, au lieu de mettre
en action une dépression près de la périphérie du cylindre défibreur (11), on la met
en action en dehors du trajet de transport de fibres, près de la périphérie d'un cylindre
(15) de transport de fibres monté en aval du cylindre défibreur (11).
8. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 1 à 7, caractérisé en ce qu'en vue
d'amener l'extrémité du fil dans le dispositif (3) de filature, la dépression de filature
est d'abord en action dans le carter (31) de rotor; en ce que l'extrémité du fil n'est
introduite dans le dispositif (3) de filature, que juste assez pour que cette extrémité
ne touche pas la surface collectrice (33) de fibres; et en ce qu'ensuite, la dépression
de filature est coupée et le dispositif (52) d'aspiration, disposé derrière l'embouchure
(130) du conduit d'alimentation, en dehors du trajet de transport des fibres, est
mis en action; et en ce qu'après la remise en marche du dispositif (2) d'alimentation,
le flux de fibres est envoyé en passant au-dessus de l'embouchure (130) du conduit
d'alimentation et est aspiré jusqu'à ce qu'au début de l'opération de rattache proprement
dite, cette aspiration (52) soit à nouveau coupée et que la dépression de filature
soit à nouveau mise en marche, si bien que le flux de fibres est envoyé sur la surface
collectrice (33) de fibres et que l'extrémité du fil est ramenée vers la surface collectrice
(33) de fibres.
9. Dispositif destiné à l'exécution du procédé selon l'une ou plusieurs des revendications
1 à 8, comportant une source (5, 73) de dépression destinée à produire la dépression
de filature, et un orifice (52) réglable d'aspiration disposé dans la paroi périphérique
du carter (10) du cylindre défibreur, derrière l'embouchure (130) du conduit d'alimentation,
dispositif caractérisé en ce que le carter (10) du cylindre défibreur est fermé dans
la zone du dispositif (12) d'alimentation en vue d'éviter un flux d'arrivée d'air
et en ce qu'il comporte un dispositif (6, 64, 8) de commutation destiné à commander
la dépression à l'orifice (52) d'aspiration, un orifice (12) réglable d'arrivée d'air
situé dans le carter (10) du cylindre défibreur, ainsi qu'un dispositif (7) de commande,
destiné à la commande de l'orifice (12) d'arrivée d'air et à la commande du dispositif
de commutation (6, 64, 8), lesquelles sont déterminées chronologiquement l'une par
rapport à l'autre.
10. Dispositif selon la revendication 9, caractérisé en ce que l'orifice (12) réglable
d'arrivée d'air est situé dans la paroi (101) formant la périphérie du carter (10)
du cylindre défibreur, entre le dispositif d'alimentation (2) et l'embouchure (130)
du conduit (13) d'alimentation.
11. Dispositif selon la revendication 10, caractérisé en ce que l'orifice (12) de séparation
des impuretés a une conformation d'orifice réglable d'arrivée d'air.
12. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 9 à 11, caractérisé en ce que
l'orifice (12) d'arrivée d'air peut être commandé à partir d'un chariot (70) de service,
susceptible d'être déplacé le long de plusieurs dispositifs de filature.
13. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 9 à 12, caractérisé en ce qu'un
organe (120) de fermeture, conformé en clapet, est associé à l'orifice (12) d'arrivée
d'air.
14. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 9 à 13, caractérisé en ce qu'un
organe (120) de fermeture, qui peut être déplacé de façon variée au moyen d'un dispositif
(7) de commande, est associé à l'orifice (12) d'arrivée d'air.
15. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 9 à 14, caractérisé en ce que
le carter (10) du cylindre défibreur est fermé pour éviter des flux d'arrivée d'air
dans la zone du dispositif (2) d'alimentation.
16. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 9 à 15, caractérisé en ce que
la source (5) de dépression peut être associée alternativement, par l'intermédiaire
du dispositif (6, 64, 81) de commutation, à la surface (33) collectrice de fibres,
en tant que dépression de filature, ou à l'orifice (52) d'aspiration, en vue de l'enlèvement
par aspiration des fibres.
17. Dispositif selon la revendication 16, caractérisé en ce que dans une position intermédiaire
du dispositif (6, 64, 81) de commutation, aussi bien la surface (33) collectrice de
fibres que l'orifice (52) d'aspiration sont soumis simultanément à une dépression.
18. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 9 à 17, cractérisé en ce que
le dispositif (8) de commutation présente deux alésages (911, 812) de commande, dont
l'un peut être amené en alignement avec un premier conduit (50) de dépression jusqu'à
la surface (33) collectrice de fibres et dont l'autre peut être amené en alignement
avec le deuxième conduit (51) de dépression jusqu'à l'orifice (52) d'aspiration d'air.
19. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 9 à 18, caractérisé en ce que
les bords ou arêtes fixes (800, 801, 802, 803) ainsi que les bords ou arêtes mobiles
(813, 814, 815, 816) du dispositif (6, 64, 8) de commutation, qui peuvent être amenés
en alignement avec ceux-ci, ont une conformation de dispositifs de coupe.
20. Dispositif selon l'une des revendications 9 à 19, caractérisé en ce que le dispositif
(6, 8, 85, 512, 9) de commutation est actionné dans l'un des sens de déplacement par
un entraînement (92) de commande, tandis que pour le rappel on prévoit un élément
élastique de type ressort (612, 622; 84; 850; 516; 93).
21. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications 9 à 20, caractérisé en ce qu'il
comporte une deuxième source (73) de dépression, disposée sur un chariot (70) de service
susceptible d'être déplacé le long de plusieurs dispositifs de filature, et un dispositif
(6; 512, 9) de commutation, destiné à mettre en marche alternativement la source (5)
de dépression, en vue de produire la dépression de filature, et la source (73) de
dépression en vue d'éliminer les fibres indésirables pour la rattache.
22. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 9 à 21, caractérisé en ce que
le dispositif (6, 64, 8, 85, 86, 512, 9) de commutation peut être commandé à partir
d'un chariot (70) de service, susceptible d'être déplacé le long de plusieurs dispositifs
de filature.
23. Dispositif selon la revendication 22, caractérisé en ce que le dispositif (512) de
commutation peut être commandé par un déplacement de raccordement, au dispositif (512)
de commutation, d'un conduit (74) d'aspiration d'air partant du chariot (70) de service.
24. Dispositif selon la revendication 22 ou 23, caractérisé en ce que le dispositif (86)
de commutation peut être commandé par la dépression régnant dans un conduit (74) d'aspiration
d'air partant du chariot (70) de service.
25. Dispositif selon la revendication 24, caractérisé en ce que le dispositif de commutation
(512, 86) porte une valve anti-retour.
26. Dispositif selon une ou plusieurs des revendictions 9 à 25, caractérisé en ce qu'on
prévoit dans le carter (10) du cylindre défibreur, un opercule (90) susceptible d'être
commandé, qui recouvre l'embouchure (130) du conduit (13) d'alimentation.
27. Dispositif selon la revendication 26, caractérisé en ce que l'opercule (90) est disposé
sensiblement dans le prolongement de la paroi périphérique (101) du carter (10) du
cylindre défibreur.
28. Dispositif selon la revendication 27, caractérisé en ce que l'opercule (90) est chevauché
à la manière des tuiles d'un toit à sa première extrémité (907) - vue dans le sens
de déplacement des fibres - par la paroi périphérique (101) du carter (10) du cylindre
défibreur, tandis que la deuxième extrémité (908) chevauche à la manière des tuiles
d'un toit la paroi périphérique (101) du carter (10) du cylindre défibreur, de façon
telle que - vu dans le sens de transport des fibres - il ne se crée pas de bords faisant
saillie.
29. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 26 à 28, cractérisé en ce que
l'opercule (90) peut être déplacé parallèlement à l'axe (110) du cylindre défibreur
(11, 14).
30. Dispositif selon la revendication 29, caractérisé en ce que l'opercule (90) présente
une partie profilée (905) qui commande le degré d'ouverture.
31. Dispositif selon la revendication 30, caractérisé en ce que la partie profilée a la
forme d'un nez (905).
32. Dispositif selon une ou plusieurs des revendictions 27 à 31, caractérisé en ce qu'un
dispositif (7) de commande agit sur l'opercule (90), en déplaçant l'opercule (90)
de manière variée.
33. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 26 à 32, caractérisé en ce qu'un
cylindre (15) de transport de fibres est monté en aval du cylindre défibreur (14),
et en ce que l'orifice (52) d'aspiration est disposé dans une paroi périphérique (100)
entourant le rouleau (15) de transport au lieu de l'être dans la paroi périphérique
(101) entourant le cylindre défibreur (14).