[0001] Die Erfindung geht gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 von der PCT/EP 93/03451
aus.
[0002] In diesem Dokument ist eine Ausführung einer gattungsgemäßen Ventilsteuerung gezeigt
und beschrieben, bei der Ein- und Auslaßventile von den Steuernocken einer einzigen
Nockenwelle über Schlepphebel betätigt sind. Die Schlepphebel für beide Ventilarten
sind jeweils im ventilfernen Endbereich einzeln gegen den Zylinderkopf schwenkbeweglich
abgestützt. Die Schlepphebel sind über vorzugsweise als Rollen gestaltete Zwischenelemente
von den Steuernocken beaufschlagt, wobei die in den Schlepphebeln jeweils geführt
angeordneten Rollen mittels Schubstangen von einer gesonderten, mit der Nockenwelle
ständig synchron drehenden und zu dieser relativ drehwinkelverstellbaren Welle einer
separaten Steuervorrichtung angetrieben sind derart, daß jede Rolle relativ zum drehenden
Steuernocken mit diesem gleich- und/oder gegensinnig zwangsgesteuert bewegt ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Ventilsteuerung unter
Vermeidung sowohl einer zylinderkopfseitigen Einzelabstützung eines Ventilhebels als
auch einer gesonderten Antriebswelle für ein im Ventilhebel zwangsverlagerbar angeordnetes,
vom Steuernocken beaufschlagtes Zwischenelement derart weiterzubilden, daß jeder Ventilhebel
in seiner Lagerung über einen hydrodynamischen Schmierfilm getragen ist.
[0004] Diese Aufgabe ist mit dem Patentanspruch 1 dadurch gelöst, daß der als Kipphebel
oder als Schlepphebel ausgebildete Ventilhebel auf der zur Nockenwelle ständig synchron
drehenden Antriebs-Welle kipp- bzw. schwenkbeweglich gelagert angeordnet ist, wobei
die Ventilhebel-Lagerung über eine hohle Antriebs-Welle und einer Stichbohrung mit
dem Maschinenschmiersystem in Verbindung steht.
[0005] Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Antriebs-Welle für Zwischenelemente zusätzlich
als Kipp- oder Schlepphebel-Achse ist neben dieser die Ventilsteuerung vorteilhaft
vereinfachenden Doppelfunktion der für hohe Betriebssicherheit besondere Vorteil gegeben,
daß die Ventilhebel über hydrodynamische Schmierfilme in ihren Lagern auf der beim
Maschinenbetrieb ständig drehenden Antriebs-Welle angeordnet sind.
[0006] Weiter kann in Ausgestaltung der Erfindung durch eine lagegesicherte Anordnung des
jeweiligen Ventilhebels zwischen zwei auf der Antriebs-Welle angeordneten Exzentern
einer mit dem Zwischenelement des Ventilhebels verbundenen Schubstange eines Schubkurbelgetriebes
die Konstruktion eines Zylinderkopfes bezüglich der für die Antriebs-Welle vorgesehenen
Lagerstellen vorteilhaft beeinflußt werden. Die vorbeschriebene Ausgestaltung der
Erfindung ermöglicht ferner in Verbindung mit der hohlen Antriebs-Welle, daß weitere,
die Exzenter durchsetzende Stichbohrungen der Zuführung von Schmiermittel in die Lagerverbindung
von Exzenter und Schubstange dienen.
[0007] Für einen Querstrom-Zylinderkopf mit obenliegender Nockenwelle und je einer ein-
und auslaßseitigen Kipp- oder Schlepphebel-Achse eröffnet die Erfindung die vorteilhafte
Ausgestaltung, daß zumindest eine der Achsen als mit der Nockenwelle synchron drehende
Antriebs-Welle gewählt ist, die dem Antrieb eines Zwischenelementes eines auf der
Antriebs-Welle gelagert angeordneten Ventilhebels und/oder eines Zwischenelementes
eines auf der parallel benachbarten Achse gelagerten Ventilhebels dient. Diese Ausgestaltung
ermöglicht es, mit nur einer zu einer Antriebs-Welle umgestalteten Ventilhebel-Achse
die Zwischenelemente der eigenen und die der gegenüberliegenden Ventilhebel oder die
beider Ventilhebelarten anzutreiben.
[0008] Aus der DE-A 42 20 816 ist eine gattungsfremde Ventilsteuerung mit einer vom Steuernocken
beaufschlagten Rolle in einem Schwenkhebel bekannt, die zwecks Änderung des Übersetzungsverhältnisses
des Schwenkhebels zur zwangsweisen Änderung von Ventilhub und zugehöriger Steuerzeit
während der Steuernocken-Grundkreisphase verlagerbar ist. Zwar ist hierbei der Schwenkhebel
auch auf einer der Verlagerung der Rolle dienenden Welle gelagert, die jedoch im Gegensatz
zur gattungsgemäßen Ventilsteuerung für eine statische Zuordnung der Rolle zum Steuernocken
während dessen Grundkreisphase lediglich drehwinkelverstellbar ist, wie dies z.B.
aus der CH-PS 390 617 vorbekannt ist. Beiden Dokumenten ist weder eine Anregung noch
ein Hinweis für den Anmeldegegenstand zu entnehmen.
[0009] Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- einen auf einer zur Nockenwelle synchron drehenden Antriebs-Welle einer Steuervorrichtung
zur Änderung der Ventilöffnungsperiode gelagert angeordneten Kipphebel und in
- Figur 2
- einen auf einer derartigen Antriebs-Welle angeordneten Schlepphebel.
[0010] Die in den Figuren 1 und 2 jeweils gezeigte Ventilsteuerung 1 ist mit einer Anordnung
2 zur variablen Änderung der Öffnung und Schließung eines dem Gaswechsel dienenden
Hubventiles 3 einer nicht näher dargestellten Brennkraftmaschine 4 ausgerüstet. Bei
jeder Ventilsteuerung 1 ist das Hubventil 3 von einem Steuernocken 5 einer Nockenwelle
6 über einen Ventilhebel 7 betätigt.
[0011] Der Ventilhebel 7 der Ventilsteuerung 1 gemäß Figur 1 ist als ein auf der Achse 8
kippbeweglich gelagerter Kipphebel 9 gestaltet. In Figur 2 ist der Ventilhebel 7 ein
auf der Achse 8 schwenkbeweglich gelagerter Schlepphebel 10.
[0012] Zur variablen Änderung der Öffnung und Schließung des Hubventiles 3 und damit zur
Änderung der Ventilöffnungsperiode des Hubventiles 3 ist jeder der Ventilhebel 7 bzw.
9 und 10 nockenseitig mit einem in einer zur Nockenwellenachse 11 im wesentlichen
konzentrischen Führung 12 bei jedem Hub des Ventils 3 relativ zum drehenden Steuernocken
5 gleich- und/oder gegensinnig zwangsgesteuerten Zwischenelement 13 ausgerüstet. Das
Zwischenelement 13 ist zur Reduzierung von Reibverlusten als Rolle gestaltet. Zur
gesteuerten Änderung der Ventilöffnungsperiode des Hubventiles 3 steht die Rolle 13
über eine vorzugsweise aus Schubstangen 14 und Exzentern 15 bestehenden Schubkurbelgetriebe
16 in Antriebsverbindung, wozu die Kipphebel-Achse 8 (Figur 1) bzw. die Schlepphebel-Achse
8 (Figur 2) in einer Steuervorrichtung 17 der Anordnung 2 als eine mit der Nockenwelle
6 ständig synchron drehenden und relativ zur Nockenwelle 6 drehwinkelverstellbare
Antriebs-Welle 18 dient.
[0013] Der ständige Gleichlauf der aus der Achse 8 des jeweiligen Ventilhebels 7 gebildeten
und mit den Exzentern 15 drehfest verbundenen Antriebs-Welle 18 zur Nockenwelle 6
ist mittels eines Getriebes 19 mit einer Gesamtübersetzung von 1:1 der Steuervorrichtung
17 erzielt. Das Getriebe 19 umfaßt in der einfachen Ausführung zwei gleich große,
miteinander kämmende Zahnräder 20, 21.
[0014] Zur Erzielung unterschiedlich langer Öffnungsperioden des Hubventiles 3 umfaßt die
Steuervorrichtung 17 eine Drehwinkelverstell-Einrichtung 22, die als eine drehzahl-
und/oder lastabhängig gesteuerte, schaltbare Kupplung zwischen dem Getrieberad 21
und der Antriebs-Welle 18 angeordnet ist und der relativen Drehlagenänderung zwischen
dem Getrieberad 21 und der Antriebs-Welle 18 dient und somit zwischen dieser und der
Nockenwelle 6.
[0015] Wie aus den Figuren 1 und 2 weiter ersichtlich, ist jede Antriebs-Welle 18 hohl ausgeführt,
wobei im Bereich jeder Ventilhebel-Lagerung 25 eine die Wandung der hohlen Antriebs-Welle
18 durchsetzende Stichbohrung 26 vorgesehen ist.
[0016] Über die hohle Antriebs-Welle 18 und die Stichbohrung 26 aus dem Maschinenschmiersystem
zugeführtes Schmiermittel bewirkt in der Ventilhebel-Lagerung 25 zwischen dem kipp-
oder schwenkbeweglichen Ventilhebels 7 bzw. 9 und 10 und der ständig mit der Nockenwelle
6 synchron drehenden Antriebs-Welle 18 die Ausbildung eines hydrodynamischen Schmierfilmes.
Damit ist in vorteilhaft einfacher Weise eine hohe Betriebssicherheit der jeweiligen
Ventilsteuerung 1 erzielt.
[0017] Diese kann zusätzlich in einfacher Weise gesteigert werden durch weitere Stichbohrungen
27 in den Exzentern 15 zu den Lageranordnungen mit den Schubstangen 14.
[0018] Bezüglich der Funktion der Ventilsteuerung 1 ist in Figur 1 unter Beachtung der angegebenen
Drehrichtungen von Nockenwelle 6 und Antriebs-Welle 18 mittels der Drehwinkelverstell-Einrichtung
22 der Exzenter 15 momentan derart positioniert, daß er im weiteren Drehfortgang die
Rolle 13 in der Führung 12 des Kipphebels 9 relativ zum drehenden Steuernocken 5 gegensinnig
bewegt und damit die aus Öffnungsflanke 23 und Schließflanke 24 bestehende Nockenkontur
früher zur Wirkung kommt. Damit ist eine kürzere Öffnung des Hubventiles 3 erreicht.
Infolge gesteuerter Änderung der Drehwinkelverstell-Einrichtung 22 - wobei der Exzenter
vorzugsweise um 180° weitergedreht ist - bewegt der Exzenter 15 die Rolle 13 relativ
zum drehenden Steuernocken 5 gleichsinnig, womit die Nockenkontur aus Öffnungsflanke
23 und Schließflanke 24 später wirksam wird und damit eine längere Öffnung des Hubventiles
3 bewirkt ist.
[0019] In Figur 2 ergibt sich bei einer mit der Figur 1 übereinstimmenden Steuerung der
Rolle 13 in der Führung 12 des Schlepphebels 10 durch die diametrale Positionierung
der Nockenwelle 6 zunächst eine maximale Ventilöffnungsperiode. Wie unter Beachtung
der für die Getrieberäder 20, 21 angegebenen Drehrichtung erkennbar, wird die Rolle
13 über den Exzenter 15 und die Schubstange 14 relativ zum drehenden Steuernocken
5 gleichsinnig bewegt. Dies bedeutet, daß die Rolle 13 mit der Nockenkontur aus Öffnungsflanke
23 und Schließflanke 24 zum einen später in Eingriff gelangt und durch die gleichsinnige
Bewegung länger auf der Nockenflanke verweilt. Erreicht ist damit eine längere Öffnung
des Hubventiles 3. Nach gesteuerter Änderung der Drehwinkelverstell-Einrichtung 22
mit einem vorzugsweise um 180° in diametrale Position verstellten Exzenter 15 wird
die Rolle 13 über den Exzenter 15 relativ zum drehenden Steuernocken 5 gegensinnig
bewegt, womit die Nockenkontur aus Öffnungsflanke 23 und Schließflanke 24 mit der
Rolle 13 früher in Eingriff kommt und auf der Nockenkontur kürzer verweilt. Erreicht
ist damit eine kurze Öffnung des Hubventiles 3.
[0020] Zur Erzielung eines einfachen Aufbaus der jeweiligen Ventilsteuerung 1 ist der jeweilige
Ventilhebel 7 bzw. 9 oder 10 zwischen zwei auf der Antriebs-Welle 18 respektive Achse
8 drehfest angeordneten Exzentern 15 einer mit dem Zwischenelement bzw. der Rolle
13 des Kipphebels 9 bzw. des Schlepphebels 10 verbundenen Schubstange 14 des Schubkurbelgetriebes
16 lagegesichert angeordnet.
[0021] Für einen teilweise dargestellten Querstrom-Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine
4 mit obenliegender Nockenwelle 6 und je einer ein- und auslaßseitigen Kipp- oder
Schlepphebel-Achse 8 kann zu einer weitergehenden Vereinfachung der Ventilsteuerung
1 vorgesehen sein, daß zumindest eine der Achsen 8 als mit der Nockenwelle 6 synchron
drehende und relativ zu ihr drehwinkelverstellbare Antriebs-Welle 18 gestaltet ist,
die z.B. sowohl dem Antrieb einer Rolle 13 eines auf der Antriebs-Welle 18 gelagerten
Ventilhebels 7 als auch einer Rolle 13 eines auf der parallel benachbarten Achse 8
gelagerten Ventilhebels 7 dient. Ein Beispiel einer Steuerung der Zwischenelemente
in Ventilhebeln für Ein- und Auslaßventile mittels einer gesonderten Antriebs-Welle
ist in der gattungsbildenden PCT/EP 93/03451 beschrieben.
1. Ventilsteuerung mit einer Anordnung zur variablen Änderung der Öffnung und Schließung
eines Hubventils, insbesondere für Brennkraftmaschinen,
- bei der das Hubventil (3) von einem Steuernocken (5) einer Nockenwelle (6) über
einen Ventilhebel (7) betätigt ist, der
- nockenseitig mit einem in einer zur Nockenwellenachse (11) im wesentlichen konzentrischen
Führung (12) bei jedem Ventilhub relativ zum drehenden Steuernocken (5) gleich- und/oder
gegensinnig zwangsgesteuerten Zwischenelement (Rolle 13) ausgerüstet ist, das
- über ein Schubkurbelgetriebe (16) in Antriebsverbindung steht mit einer mit der
Nockenwelle (6) synchron drehenden und relativ drehwinkelverstellbaren Antriebs-Welle
(18) einer Steuervorrichtung (17),
dadurch gekennzeichnet,
- daß der als Kipphebel (9) oder als Schlepphebel (10) ausgebildete Ventilhebel (7)
auf der zur Nockenwelle (6) ständig synchron drehenden Antriebs-Welle (18) kipp- bzw.
schwenkbeweglich gelagert angeordnet ist, wobei
- die Ventilhebel-Lagerung (25) über die hohl gestaltete Antriebs-Welle (18) und einer
die Wellenwandung durchsetzenden Stichbohrung (26) mit dem Maschinenschmiersystem
in Verbindung steht.
2. Ventilsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- daß der jeweilige Ventilhebel (7 bzw. 9, 10) zwischen zwei auf der hohen Antriebs-Welle
(18) angeordneten Exzentern (15) einer mit dem Zwischenelement (Rolle 13) des Ventilhebels
(7) verbundenen Schubstange (14) des Schubkurbelgetriebes (16) lagegesichert angeordnet
ist, und
- daß jeder Exzenter (15) eine Stichbohrung (27) zur Lageranordnung mit der Schubstange
(14) aufweist.
3. Ventilsteuerung nach den Ansprüchen 1 bis 2, für einen Querstrom-Zylinderkopf mit
obenliegender Nockenwelle (6) und je einer ein- und auslaßseitigen Kipp- oder Schlepphebel-Achse
(8),
dadurch gekennzeichnet,
- daß zumindest einer der Achsen (8) als mit der Nockenwelle (6) ständig synchron
drehende Antriebs-Welle (18) gestaltet ist, die
- dem Antrieb eines Zwischenelementes (Rolle 13) eines auf der hohlen Antriebs-Welle
(18) gelagert angeordneten Ventilhebels (7) und/oder
- eines Zwischenelementes (Rolle 13) eines auf der parallel benachbarten Achse (8)
gelagerten Ventilhebels (7) dient.