[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von körnigen Waschmitteln,
die in erster Linie für die Textilwäsche vorgesehen sind.
[0002] Waschmittel, vor allem solche, die für die Anwendung im Haushalt bestimmt sind, werden
im allgemeinen nicht als einfache Gemische ihrer Bestandteile in den Handel gebracht,
sondern in Form körniger Zubereitungen, in denen alle oder die Mehrzahl der Bestandteile
in inniger Mischung in den einzelnen Körnern vorliegen. Diese Form hat verschiedene
Vorteile bei der Anwendung der Waschmittel, von denen nur die weitgehende Staubfreiheit
und die Sicherheit vor Entmischungen beim Transport genannt werden sollen. Derartige
körnige Waschmittel können auf verschiedenen Wegen hergestellt werden. So sind Verfahren
bekannt, die Einzelbestandteile der Waschmittel durch kompaktierende Granulierung,
beispielsweise mit Hilfe von Strangpressen, in die körnige Form zu überführen. Daneben
gibt es Verfahren, in denen die feinteiligen Bestandteile mit Hilfe von Flüssigkeiten,
beispielsweise Alkalisilikatlösungen, zu größeren Teilchen agglomeriert werden (US
4 207 197, US 4 996 001). Für die kontinuierliche Produktion größerer Mengen körniger
Waschmittel wird aus verschiedenen technischen Gründen seit längerer Zeit das Sprühtrockenverfahren
bevorzugt. Bei diesem Verfahren wird in großen Türmen eine wäßrige Aufschlämmung der
Waschmittelbestandteile im freien Fall durch heiße Gase zu körnigen Produkten getrocknet.
Neben der leichten Herstellbarkeit in großen Mengen besitzen diese Produkte auch verschiedene
anwendungstechnische Vorteile gegenüber den nach anderen Verfahren gewonnenen Waschmitteln.
Als ein Nachteil hat sich allerdings in jüngerer Zeit herausgestellt, daß die durch
Sprühtrocknung gewonnenen körnigen Waschmittel meist nur niedrige Schüttgewichte von
selten mehr als 550 g/l aufweisen, denn dadurch werden verhältnismäßig große Behälter
erforderlich und es wird viel Verpackungsmaterial benötigt. Man ist deshalb in jüngerer
Zeit zunehmend bestrebt, Wege zu finden, die es erlauben, die Vorteile der Sprühtrocknung
beizubehalten, aber die Schüttgewichte der so hergestellten Produkte zu erhöhen. So
wird beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung 337 330 vorgeschlagen, die
sprühgetrockneten körnigen Waschmittel in einem schnellaufenden Mischer mit nichtionischen
Tensiden zu besprühen. Die Schüttgewichtserhöhung ist abhängig von der Menge des aufgebrachten
nichtionischen Tensids und ist besonders dann bemerkenswert groß, wenn von sehr leichtem
Turmpulver ausgegangen wird. Nachteilig ist, daR beim Aufbringen größerer Mengen an
nichtionischen Tensiden schlecht rieselnde oder klebrige Produkte resultieren, so
daß der Schüttgewichtserhöhung auf diesem Wege Grenzen gesetzt sind.
[0003] Auch die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein sprühgetrocknetes Waschmittel
mit höherem Schüttgewicht zu erzeugen, wobei jedoch die Nachteile der bisher bekannten
Verfahren vermieden werden sollen.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Erhöhung des Schüttgewichts sprühgetrockneter
Waschmittel, bei dem das sprühgetrocknete körnige Material in einem Mischaggregat
gleichzeitig oder nacheinander mit einem flüssigen nichtionischen Tensid und einer
wäßrigen Lösung eines Alkalisilikats besprüht wird. Vorzugsweise wird dieses Verfahren
in einem Mischaggregat durchgeführt, das eine horizontal angeordnete zylindrische
Mischtrommel aufweist, in der auf einer horizontal verlaufenden Achse Mischwerkzeuge
rotieren.
[0005] Das neue Verfahren zeichnet sich gegenüber den bisher bekannten dadurch aus, daß
durch die Mitverwendung von Silikatlösung eine weitere Erhöhung des Schüttgewichts
erreichbar ist, ohne daß die gebildeten Körner klebrig sind. Das körnige Waschmittel
ist überraschenderweise unmittelbar nach Verlassen des Mischaggregats frei rieselfähig,
ohne daß es dazu eines eigenen Trocknungsschritts bedürfte.
[0006] Das Verfahren eignet sich für sprühgetrocknete Waschmittel beliebiger Zusammensetzung,
wird aber vorzugsweise mit solchen Waschmittelturmpulvern durchgeführt, die bereits
von sich aus ein verhältnismäßig hohes Schüttgewicht aufweisen. Besonders bevorzugt
wird es auf solche Waschmittelturmpulver angewandt, die wenig oder kein Phosphat enthalten
und in denen als wesentlicher Builderbestandteil Natriumaluminiumsilikat in Form von
Zeolith enthalten ist.
[0007] Vorzugsweise besteht das Turmpulver zu 4 bis 20 Gew.-% aus mindestens einem anionischen
Tensid, zu 15 bis 70 Gew.-% aus mindestens einer Buildersubstanz, zu 0 bis 10 Gew.-%
aus nichtionischen Tensiden und zu 0 bis 60 Gew.-% aus sonstigen der Heißsprühtrocknung
zugänglichen Waschmittelbestandteilen.
[0008] Bei den im Turmpulver enthaltenen anionischen Tensiden handelt es sich vorzugsweise
um anionische Tenside aus den Klassen der Seifen, der Sulfonate und der Sulfate. Geeignete
Seifen leiten sich von natürlichen oder synthetischen, gesättigten oder einfach ungesättigten
Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen ab. Geeignet sind insbesondere aus natürlichen Fettsäuren,
z. B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren abgeleitete Seifengemische. Bevorzugt
sind solche, die zu 50 bis 100 % aus gesättigten C₁₂₋₁₈-Fettsäureseifen und zu 0 bis
50 % aus Ölsäureseife zusammengesetzt sind. Vorzugsweise beträgt ihr Anteil 0,5 bis
5 Gew.-%, bezogen auf das Turmpulver.
[0009] Brauchbare Tenside von Sulfonattyp sind lineare Alkylbenzolsulfonate (C₉-₁₃-Alkyl)
und Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxylalkansulfonaten sowie Disulfonaten,
wie man sie beispielsweise aus C₁₂₋₁₈-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung
durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische Hydrolyse
der Sulfonierungsprodukte enthält. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus G₁₂₋₁₈-Alkanen
durch Sulfochlorierung oder Sulfoxydation und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation
erhältlich sind, sowie alpha-sulfonierte hydrierte Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren
und deren Methyl- oder Ethylester sowie deren Gemische. Weiterhin eignen sich auch
die Sulfobernsteinsäureester mit vorzugsweise 8 bis 16 C-Atomen in den Alkoholgruppen.
[0010] Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester aus langkettigen
Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs, d. h. aus Fettalkoholen, wie z.
B. Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen, Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl-
oder Stearylalkohol, oder den C₁₀₋₁₈-Oxoalkoholen sowie die Schwefelsäureester sekundärer
Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 3 Mol Ethylenoxid
ethoxylierten primären Alkohole bzw. Alkylphenole sind geeignet. Ferner eignen sich
sulfatierte Fettsäurealkanolamide und sulfatierte Fettsäuremonoglyceride.
[0011] Bevorzugt werden als anionische Tenside die Alkylbenzolsulfonate und die Fettalkoholsulfate.
Die anionischen Tenside liegen üblicherweise in Form ihrer Natriumsalze vor. Ihr Anteil,
bezogen auf das Turmpulver, beträgt vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-%.
[0012] Nichtionische Tenside können im Turmpulver völlig fehlen und dem fertigen Waschmittel
ausschließlich im nachgeschalteten Mischprozeß zugesetzt werden. Vorzugsweise enthält
aber auch das Turmpulver bereits einen geringen Anteil dieser Tenside von insbesondere
0,5 bis 5 Gew.-%.
[0013] Als nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von 2 bis 20, vorzugsweise 3 bis
15 Mol Ethylenoxid (EO) an 1 Mol einer langkettigen Verbindung mit im wesentlichen
10 bis 20, insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoffatomen vorzugsweise aus der Gruppe der
Alkohole verwendbar. Geeignete nichtionische Tenside leiten sich insbesondere von
primären Alkoholen ab, z. B. Kokos- oder Talgfettalkohol, Oleylalkohol, oder von sekundären
Alkoholen mit 8 bis 18, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen. Bevorzugt werden Kombinationen
von wasserlöslichen nichtionischen Tensiden und wasserunlöslichen bzw. in Wasser dispergierbaren
nichtionischen Tensiden eingesetzt. Zu jenen zählen solche mit 6 bis 15 EO oder einem
HLB-Wert von mehr als 11, zu letzteren solche mit 2 bis 6 EO oder einem HLB-Wert von
11 oder weniger. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die weniger löslichen Ethoxylate
vollständig dem bereits sprühgetrockneten Pulver im Mischer zuzumischen. Der andere
Teil kann sowohl ganz oder teilweise mitversprüht werden als auch ganz oder teilweise
im Mischer zudosiert werden.
[0014] Die nichtionischen Tenside können auch Propylenglykolether-Gruppen (PO) aufweisen.
Diese können endständig angeordnet oder statistisch mit den EO-Gruppen verteilt sein.
Bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind solche vom Typ R-(PO)
x-(EO)
y, worin R für den hydrophoben Rest steht, x Zahlen von 0,5 bis 3 und y Zahlen von
3 bis 20 bedeuten.
[0015] Als nichtionische Tenside kommen auch Ethoxylate von Alkylphenolen, 1,2-Diolen, Fettsäuren
und Fettsäureamiden sowie Blockpolymere aus Polypropylenglykol und Polyethylenglykol
bzw. alkoxylierte Alkylendiamine (Typ Pluronics und Tetronics) in Betracht. Weiterhin
lassen sich die vorbeschriebenen nichtionischen Tenside vom EO-Typ teilweise durch
Alkylpolyglycoside ersetzen. Geeignete Alkylpolyglycoside weisen beispielsweise einen
C₈₋₁₆-Alkylrest und eine oligomeren Glycosidrest mit 1 bis 6 Glucosegruppen auf. Tenside
vom Alkylglycosid-Typ sind vorzugsweise in dem sprühgetrockneten Pulver inkorporiert.
[0016] Der Gehalt der fertig konfektionierten Waschmittel an nichtionischen Tensiden bzw.
nichtionischen Tensidgemischen beträgt 2 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 12 Gew.-%
und insbesondere 4 bis 10 Gew.-%.
[0017] Der Builderanteil des Turmpulvers besteht vorzugsweise überwiegend aus feinkristallinen,
synthetischen, wasserhaltigen Zeolithen vom Typ NaA, die ein Calciumbindevermögen
im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g (gemäß den Angaben in DE 22 24 837) aufweisen.
Ihre Teilchengröße liegt üblicherweise im Bereich von 1 bis 10 »m. Der Gehalt der
Turmpulver an diesen Zeolithen beträgt vorzugsweise 10 bis 50, insbesondere 15 bis
35 Gew.-%.
[0018] Vorzugsweise wird der Zeolith zusammen mit polyanionischen Co-Buildern verwendet.
Hierzu zählen Verbindungen aus der Klasse der Polyphosphonsäuren sowie der homo- bzw.
copolymeren Polycarbonsäuren, abgeleitet von Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure
und olefinisch ungesättigten copolymerisierbaren Verbindungen.
[0019] Als bevorzugte Phosphonsäuren bzw. phosphonsaure Salze werden 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat,
Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP) und Diethylentriamin-pentamethylenphosphonat,
meist in Form ihrer Natriumsalze sowie ihre Gemische eingesetzt. Die eingesetzten
Mengen, als freie Säure berechnet, betragen üblicherweise bis 1,5 Gew.-%, bezogen
auf die Turmpulver, vorzugsweise 0,1 bis 0,8 Gew.-%.
[0020] Weitere geeignete Co-Builder sind Aminopolycarbonsäuren, insbesondere Nitrilotriessigsäure,
ferner Ethylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure sowie deren höhere
Homologen. Sie liegen im allgemeinen in Form der Natriumsalze vor. Ihr Anteil kann
bis zu 2 Gew.-%, im Falle der Nitrilotriessigsäure bis 10 Gew.-% betragen.
[0021] Weitere brauchbare Co-Builder sind Homopolymere der Acrylsäure und der Methacrylsäure,
Copolymere der Acrylsäure mit Methacrylsäure und Copolymere der Acrylsäure, Methacrylsäure
oder Maleinsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylether oder Vinylethylether, ferner
mit Vinylestern, wie Vinylacetat oder Vinylpropionat, Acrylamid, Methacrylamid sowie
mit Ethylen, Propylen oder Styrol. In solchen copolymeren Säuren, in denen eine der
Komponenten keine Säurefunktion aufweist, beträgt deren Anteil im Interesse einer
ausreichenden Wasserlöslichkeit nicht mehr als 70 Molprozent, vorzugsweise weniger
als 60 Molprozent. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, wie sie beispielsweise in EP 25 551 charakterisiert
sind. Es handelt sich dabei um Copolymerisate, die 50 bis 90 Gewichtsprozent (Meth)acrylsäure
enthalten. Besonders bevorzugt sind solche Copolymere, in denen 60 bis 85 Gewichtsprozent
Acrylsäure und 40 bis 15 Gew.-% Maleinsäure vorliegen und die ein Molekulargewicht
zwischen 30 000 und 120 000 aufweisen.
[0022] Brauchbar sind ferner Polyacetalcarbonsäuren, wie sie beispielsweise in den US-Patentschriften
4 144 226 und 4 146 495 beschrieben sind und durch Polymerisation von Estern der Glykolsäure,
Einführung stabiler terminaler Endgruppen und Verseifung zu den Natrium- oder Kaliumsalzen
erhalten werden. Geeignet sind ferner polymere Säuren, die durch Polymerisation von
Acrolein und Disproportionierung des Polymers nach Canizzaro mittels starker Alkalien
erhalten werden. Sie sind im wesentlichen aus Acrylsäureeinheiten und Vinylalkoholeinheiten
bzw. Acroleineinheiten aufgebaut.
[0023] Der Anteil der (co-)polymeren Carbonsäuren bzw. ihrer Salze kann, auf Säure bezogen,
bis zu 8 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 8 Gew.-% betragen.
[0024] Die genannten Co-Builder verhindern aufgrund ihrer komplexierenden und fällungsverzögernden
Eigenschaften (sogenannter Threshold-Effekt) die Ausbildung von Faserinkrustationen
und verbessern die schmutzlösenden und schmutzdispergierenden Eigenschaften der Waschmittel.
[0025] Die Mittel sind vorzugsweise phosphatfrei. In den Fällen, in denen dies aus ökologischen
Gründen unbedenklich bzw. zulässig ist kann aber der Builderanteil des Waschmittels
zum Teil auch aus Polyphosphaten, insbesondere Pentanatriumtriphosphat (Na-TPP), bestehen.
Der Gehalt an Na-TPP soll jedoch nicht mehr als 25 Gew.-%, vorzugsweise weniger als
20 Gew.-% und insbesondere 0 bis höchstens 5 Gew.-% im Turmpulver betragen.
[0026] Als Co-Builder können auch die sogenannten Waschalkalien zu den Buildersubstanzen
gezählt werden.
[0027] Geeignete Waschalkalien sind in erster Linie die Alkalimetallsilicate, insbesondere
Natriumsilicate der Zusammensetzung Na₂O : SiO₂ = 1 : 1 bis 1 : 3,5, vorzugsweise
1 : 2 bis 1 : 3,35. Ihr Anteil im Turmpulver beträgt vorzugsweise nicht mehr als 5
Gew.-%, insbesondere 1 bis 3 Gew.-% . Im fertigen Waschmittel kann der Anteil höher
liegen und beispielsweise 1 bis 15 Gew.-% betragen. Das Natriumsilikat verbessert
die Kornstabilität und die Kornstruktur der pulverförmigen bzw. granularen Mittel
und wirkt sich günstig auf das Einspül- und Lösungsverhalten der Mittel bei Eingabe
in Waschautomaten aus. Außerdem wirkt es antikorrosiv und verbessert das Waschvermögen.
Zwar ist bekannt, daß größere Anteile, d. h. solche von mehr als 2 bis 3 Gew.-% an
Alkalisilikaten in zeolithhaltigen Waschmitteln zu einem Agglomerieren der Zeolithpartikel
führen, die sich dadurch auf den Textilien absetzen, deren Aschewert erhöhen und deren
Aussehen beeinträchtigen können. Bei Anwesenheit von weiteren Co-Buildern, insbesondere
(co-)polymeren Carbonsäuren wird dieser nachteilige Einfluß jedoch weitgehend aufgehoben,
und der Gehalt an Natriumsilikat kann ohne die genannten Nachteile angehoben werden.
[0028] Wird erfindungsgemäß das Alkalisilikat ganz oder vorzugsweise überwiegend dem Turmpulver
erst im nachgeschalteten Mischvorgang zugefügt, wird überraschenderweise auch in Abwesenheit
polymerer Carbonsäuren und Polyphosphon- bzw. Polyaminosäuren diese Agglomeration
der Zeolithpartikel und damit die Ablagerung auf den Textilien vermieden. Die im Mischvorgang
aufgebrachte Menge an Alkalisilikat beträgt vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 3 Gew.-% (wasserfrei gerechnet), bezogen auf Turmpulver.
[0029] Als weitere Waschalkalie kommt ferner beispielsweise Natriumcarbonat in Frage, dessen
Anteil bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 12 Gew.-% und insbesondere 5 bis 10 Gew.-%
betragen kann.
[0030] Zu den sonstigen Bestandteilen im Turmpulver, deren Anteil 0 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 40 Gew.-% beträgt, zählen beispielsweise optische Aufheller, Vergrauungsinhibitoren
(Schmutzträger), textilweichmachende Stoffe, Farbstoffe, Neutralsalze, wie Natriumsulfat,
und Wasser.
[0031] Vergrauungsinhibitoren dienen dazu, den von der Faser abgelösten Schmutz in der Flotte
suspendiert zu halten und so das Vergrauen zu verhindern. Geeignet sind beispielsweise
Celluloseether, wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose
und Mischether, wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose und
Methylcarboxymethylcellulose. Geeignet sind ferner Gemische verschiedener Celluloseether,
insbesondere Gemische aus Carboxymethylcellulose und Methylcellulose bzw. Methylhydroxyethylcellulose.
Ihr Anteil beträgt vorzugsweise 0,3 bis 3 Gew.-%.
[0032] Als textilweichmachende Zusätze eigenen sich beispielsweise Schichtsilikate aus der
Klasse der Bentonite und Smectite, z. B. solche gemäß DE 23 34 899 und EP 26 529.
Geeignet sind ferner synthetische feinteilige Schichtsilikate mit smectitähnlicher
Kristallphase und verringertem Quellvermögen der Formel
MgO(M₂O)
a(Al₂O₃)
b(SiO₂)
c(H₂O)
n
mit M = Natrium, gegebenenfalls zusammen mit Lithium mit der Maßgabe, daß das Molverhältnis
Na/Li wenigstens 2 beträgt, a = 0,05 bis 0,4, b = 0 bis 0,3, c = 1,2 bis 2 und n =
0,3 bis 3, wobei (H₂O)
n für das in der Kristallphase gebundene Wasser steht. Geeignet sind ferner synthetische
Schichtsilikate, wie sie in DE 35 26 405 näher gekennzeichnet sind. Der Gehalt an
Schichtsilikaten kann beispielsweise 5 bis 30 Gew.-% betragen.
[0033] Als weichmachende Zusätze eignen sich auch langkettige Fettsäurealkanolamide bzw.
-dialkanolamide sowie Umsetzungsprodukte von Fettsäuren oder Fettsäurediglyceriden
mit 2-Hydroxyethyl-ethylendiamin sowie quartäre Ammoniumsalze, die 1 bis 2 Alkylketten
mit 12 - 18 C-Atomen und 2 kurzkettige Alkylreste bzw. Hydroxyalkylreste, vorzugsweise
Methylreste, enthalten. Diese weichmachenden Zusätze werden dem Pulver vorzugsweise
zusammen mit den nichtionischen Tensiden im Mischer zugesetzt, beispielsweise in Anteilen
bis zu 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Turmpulver.
[0034] Die Sprühtrocknung der zu verarbeitenden Pulver erfolgt in an sich bekannter Weise
durch Versprühen eines Slurry unter hohem Druck mittels Düsen und Entgegenleiten heißer
Verbrennungsgase in einem Trockenturm.
[0035] Das sprühgetrocknete, den Trockenturm verlassende Pulver (kurz auch als "Turmpulver"
bezeichnet) soll im Interesse einer gewünschten hohen Enddichte eine Anfangsdichte
(Litergewicht) von wenigstens 350 g/l aufweisen. Vorzugsweise beträgt die Dichte des
Turmpulvers mindestens 400 g/l und insbesondere mindestens 500 g/l. Spezifisch leichte
Turmpulver, beispielsweise solche mit einem hohen Gehalt an Zeolith, lassen sich stärker
verdichten als solche, die bereits eine höhere Anfangsdichte aufweisen.
[0036] Hinsichtlich der Korngröße bzw. des Kornspektrums des Turmpulvers bestehen grundsätzlich
keine besonderen Anforderungen. Vielmehr lassen sich nach dem Verfahren Pulver mit
breitem wie mit engem Kornspektrum verarbeiten. Das Turmpulver sollte aber nicht zu
fein, beispielsweise mehlartig, sein, sondern eine körnige Struktur aufweisen, so
daß vorzugsweise mindestens 20 Gew.-% und insbesondere mindestens 50 Gew.-% einen
mittleren Teilchendurchmesser von 0,4 mm (Siebanalyse) aufweisen. Das Verfahren bewirkt,
daß lockere voluminöse Bestandteile verdichtet, unregelmäßig geformte abgerundet und
Feinstanteile kompaktiert werden.
[0037] Die den Turm verlassenden Pulver können sofort in der erfindungsgemäßen Weise verarbeitet
werden. Die Temperatur des Pulvers ist an sich nicht kritisch, insbesondere dann nicht,
wenn es gut durchgetrocknet ist, d. h. wenn sein Wassergehalt dem theoretischen Wasserverbindevermögen
entspricht oder darunter liegt. Bei plastischen, insbesondere wasserreicheren Pulvern,
sollte sie jedoch 50 °C, vorzugsweise 40 °C, nicht übersteigen, so wie sie sich im
allgemeinen einstellt, wenn man das Pulver pneumatisch fördert. Das Pulver kann auch
beliebig lange zwischengelagert werden, was aber im allgemeinen nur bei Produktionsunterbrechungen
eine Rolle spielt. Vorteilhaft ist stets ein kontinuierlicher Materialfluß, wozu sich
das erfindungsgemäße Verfahren besonders eignet.
[0038] Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich prinzipiell alle Trockenmischgeräte,
die die gleichmäßige Aufbringung von Flüssigkeiten auf das Korn gestatten und nicht
derart kompaktierend wirken, daß es beim Mischvorgang zu einer stärkeren Verbackung
der Körner kommt. Bevorzugt werden schnell laufende Mischer, wobei die Geschwindigkeit
der Mischwerkzeuge so beschaffen sein soll, daß eine Zerkleinerung der einzelnen Körner
des Turmpulvers weitgehend vermieden wird. Die genauen Bedingungen hängen im einzelnen
vom inneren Aufbau des Mischers ab und werden der Festigkeit des Turmpulvers und seiner
Fähigkeit, Flüssigkeiten schnell aufzunehmen, angepaßt. Bevorzugt werden kontinuierlich
arbeitende Mischaggregate eingesetzt.
[0039] Ein für die Ausübung des erfindungsemäßen Verfahrens besonders gut geeignetes Aggregat
wird in der europäischen Patentanmeldung 337 330 beschrieben. Diese Mischvorrichtung
besteht aus einer länglichen Mischtrommel von im wesentlichen zylindrischer Gestalt,
die horizontal oder mäßig absteigend gegen die Horizontale gelagert ist und mit mindestens
einem Einfüllstutzen bzw. -trichter sowie einer Austragsöffnung ausgestattet ist.
Im Inneren ist eine zentrale, drehbare Welle angeordnet, die mehrere radial ausgerichtete
Schlagwerkzeuge trägt. Diese sollen beim Rotieren einen gewissen Abstand von der glatten
Innenwand der Trommel aufweisen. Die Länge der Schlagwerkzeuge soll 80 % bis 98 %,
vorzugsweise 85 % bis 95 % des Innenradius der Mischtrommel betragen.
[0040] Die Form der Schlagwerkzeuge kann beliebig sein, d. h. sie können gerade oder abgewinkelt,
von einheitlichem Querschnitt oder an ihren Enden zugespitzt, abgerundet oder verbreitert
sein. Ihr Querschnitt kann kreisförmig oder eckig mit abgerundeten Kanten sein. Auch
können verschieden geformte Werkzeuge kombiniert werden. Bewährt haben sich solche
mit tropfen- bis keilförmigem Querschnitt, wobei eine flache, bzw. abgerundete Fläche
in die Drehrichtung weist, da mit solchen Werkzeugen der Verdichtungseffekt gegenüber
dem Zerkleinerungseffekt überwiegt. Die Werkzeuge können zwecks Vermeidung von Unwuchten
diametral paarweise oder sternförmig auf der Welle angebracht sein. Als vorteilhaft
hat sich eine spiralförmige Anordnung erwiesen. Die Zahl der Werkzeuge ist nicht kritisch,
jedoch empfiehlt es sich im Interesse eines hohen Wirkungsgrades sie im Abstand von
5 bis 25 cm anzuordnen. Weiterhin ist es vorteilhaft, sie drehbar auf der Welle zu
montieren, wodurch man die Möglichkeit hat, die horizontale Förderung des Mischgutes
dadurch zu beeinflussen, daß man eine ebene Seitenflache der Werkzeuge unter einem
schrägen Winkel in Richtung des Materialflusses einstellt. Die Gestalt der Werkzeuge
braucht auch nicht einheitlich zu sein, vielmehr ist es möglich, Werkzeuge mit mehr
verdichtender und mehr fördernder Wirkung im Wechsel anzuordnen.
[0041] Das Fördern des Mischgutes im Mischer kann auch durch zusätzliche Förderschaufeln
bewerkstelligt oder beschleunigt werden. Diese Förderschaufeln können einzeln oder
paarweise zwischen den Mischwerkzeugen angeordnet sein. Der Grad der Förderung kann
durch den Anstellwinkel der Schaufeln reguliert werden.
[0042] Der Innenradius des Mischers beträgt, in Abhängigkeit vom gewünschten Durchsatz,
zweckmäßigerweise 10 bis 60, vorzugsweise 15 bis 50 cm, seine Innenlänge 70 bis 400
cm, vorzugsweise 80 bis 300 cm und das Verhältnis von Innenlänge zu Innenradius 4
: 1 bis 15 : 1, vorzugsweise 5 : 1 bis 10 : 1. Bei diesen Abmessungen beträgt die
Zahl der Schlagwerkzeuge üblicherweise 10 bis 100, meist 20 bis 80. Die Innenwand
des Zylinders soll blank sein, um ein unerwünschtes Ankleben des Pulvers zu vermeiden.
Bei kleineren Abmessungen liegen die Umdrehungsgeschwindigkeit der Welle unter der
Berücksichtigung der Froude-Zahl oberhalb 800 Upm (Umdrehungen pro Minute), meist
zwischen 1 000 und 3 000 Upm. Bei größeren Mischern kann sie entsprechend reduziert
werden.
[0043] Die Verweilzeit des Pulvers in diesem Mischer richtet sich nach der Leistungsfähigkeit
der Anlage und nach der Größe des angestrebten Effektes. Sie soll vorzugsweise nicht
weniger als 10 sec. und nicht mehr als 60 sec. betragen, insbesondere liegt sie bei
20 bis 50 sec. Sie läßt sich durch die Neigung des Mischers, durch die Form und Anordnung
der Schlag- und Förderwerkzeuge und in gewissem Maße auch durch die Menge des zugeführten
und entnommenen Pulvers beeinflussen. So läßt sich durch eine Verkleinerung des Ausgangsquerschnittes
ein gewisser Rückstau und damit eine Verlängerung der Verweilzeit in dem Mischer bewirken.
Der Mischer soll so betrieben werden, daß nach der Anlaufzeit ein konstanter Pulverdurchsatz
erfolgt, d. h. daß die Menge des zugeführten und des entnommenen Pulvers jederzeit
gleichgroß und konstant ist.
[0044] Ein wesentliches Maß für den Betrieb dieses Mischers ist die Froude-Zahl, eine dimensionslose
Zahl, die durch die Beziehung

gegeben ist (w = Winkelgeschwindigkeit, r = Länge der Werkzeuge ab Mittelachse, g
= Erdbeschleunigung). Die Froude-Zahl soll 50 bis 1 200, vorzugsweise 100 bis 800
und insbesondere 250 bis 500 betragen.
[0045] Als Folge der mechanischen Bearbeitung kann sich das Pulver geringfügig erwärmen.
Eine zusätzliche Kühlung ist jedoch im allgemeinen entbehrlich und nur erforderlich,
wenn das zugeführte Pulver bei erhöhter Temperatur zum Kleben neigt. Dieses Problem
läßt sich jedoch vorteilhaft durch eine vorherige ausreichende Abkühlung des Turmpulvers,
beispielsweise bei der pneumatischen Förderung, lösen.
[0046] Die Zuführung des nichtionischen Tensides und der Silikatlösung in den Mischer erfolgt
in getrennten Strömen in den Bereich, in dem eine intensive mechanische Bearbeitung
des Pulvers stattfindet. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Zuführungen
in der Mischerwandung anzuordnen. Die sonst allgemeine übliche Anordnung kurzer Sprühdüsen
in der hohlen Drehwelle macht bei niedrigen Rotationsgeschwindigkeiten den Einsatz
von Sprühdüsen erforderlich, die mit Überdruck arbeiten bzw. nach dem Prinzip des
Parfümzerstäubers mit Druckluft betrieben werden. Diese Arbeitsweise erfordert zusätzlich
Aufwendungen für Druckpumpen bzw. Entstaubungsanlagen für die aus dem Mischer abgeführte
Druckluft. Die Anordnung in der Mischerwandung erfordert keine vergleichbaren Investionen.
Die zugeführten Flüssigkeiten können sich auf der Innenwandung ausbreiten und werden
ständig von dem auf die Wandung auftreffenden Pulver aufgenommen, verteilt und adsorbiert.
Sofern auf Grund konstruktiver Gegebenheiten die Flüssigkeiten über die hohle Drehwelle
zugeführt werden müssen, werden die an der Hohlwelle angeordneten Austrittsdüsen vorteilhaft
soweit verlängert, daR sie bis in den Pulverstrom hineinragen. Auf Grund der erhöhten
Fliehkräfte wird hierdurch eine druckluftfreie Förderung und Zerstäubung der Flüssigkeiten
ermöglicht, die dann von dem Pulverstrom verteilt und aufgenommen werden. Die Zahl
der Zuführungen beträgt zweckmäßigerweise 1 bis 10, wobei sie bei einer Anordnung
in der Zylinderwandung vorzugsweise seitlich im Bereich des aufsteigenden Pulverstromes
angebracht sind. Bei mehreren hintereinander angeordneten Zuführungen sollte die letzte
soweit vor der Auslaßöffnung installiert sein, daß die austretenden Flüssigkeiten
noch homogen verteilt werden.
[0047] Das nichtionische Tensid wird den Mischern in flüssiger Form zugeführt. Höherschmelzende
Verbindungen werden zuvor aufgeschmolzen und bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes
zugeführt. Auch das bewegte Pulver weist zweckmäßigerweise eine Mindesttemperatur
auf, die im Bereich des Schmelzpunktes des nichtionischen Tensids bzw. darüber liegt.
Dieser Temperaturbereich ist durch eine geeignete Produktführung im Anschluß an die
Sprühtrocknung leicht einstellbar.
[0048] Das nichtionische Tensid kann insgesamt auf diese Weise in das Pulver eingebracht
werden. Es ist auch möglich, einen Teil davon dem Sprühansatz zuzusetzen und nur den
Rest über den Mischer einzugeben. Grundsätzlich sollen jedoch Tenside mit einem niedrigen
Ethoxylierungsgrad (niedrigem HLB-Wert ausschließlich über den Mischer eingearbeitet
werden. Der Anteil der über das Turmsprühpulver eingebracht wird, beträgt vorzugsweise
nicht mehr als 50 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtgehalt an nichtionischem Tensid im
Fertigprodukt. Vorzugsweise werden im Mischer 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1 bis
7 Gew.-% an nichtionischem Tensid, bezogen auf Turmpulver, eingebracht.
[0049] Die Lösung von Alkalisilikat, die getrennt vom nichtionischen Tensid im Mischer auf
das Pulver aufgebracht wird, soll vorzugsweise möglichst konzentriert sein. Die Lösung
kann gleichzeitig mit dem nichtionischen Tensid, aber auch kurz vor oder nach diesem
eingespeist werden. Die Menge an Silikatlösung, die im Mischer aufgebracht wird, steht
vorzugsweise zum aufgebrachten nichtionischen Tensid in einem Gewichtsverhältnis von
2 : 1 bis 1 : 2. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden von beiden
Flüssigkeiten in den Mischer etwa gleiche Gewichtsmengen aufgebracht.
[0050] Die den Mischer verlassenden Produkte sind ausgezeichnet rieselfähig und bedürfen
keiner Nachbehandlung, insbesondere keiner Nachtrocknung. Dies gilt auch dann, wenn
größere Mengen an nichtionischen Tensiden aufgebracht werden, die für sich allein
zu schlecht fließenden bis hin zu klebrigen Körnern führen würden. Es ist aus diesem
Grunde auch nicht nötig, während des Mischvorgangs zusätzlich trockene, Feuchtigkeit
adsorbierende Pulver einzuarbeiten, um die Klebrigkeit durch oberflächliche Anlagerung
des Pulvers an die Körner zu mindern. Andererseits ist die Zugabe von weiteren Feststoffen,
beispielsweise Zeolith oder feingepulverte anorganische Salze, die mit dem Turmpulver
verbunden werden sollen, natürlich auch im erfindungsgemäßen Verfahren möglich, wenn
dies aus anderen Gründen gewünscht wird.
[0051] Die erhaltenen Produkte können unmittelbar nach Verlassen des Mischers weiterverarbeitet,
das heißt, in Versandbehälter abgefüllt oder mit weiteren Bestandteilen des fertigen
Waschmittels, wie Bleichmittel (z. B. Natriumperborat als Monohydrat oder Tetrahydrat),
Bleichaktivatoren (z. B. granuliertes Tetraacetylethylendiamin), Enzymgranulate und
Entschäumer (z. B. auf Trägermaterial aufgebrachte Silikon- oder Paraffin-Entschäumer)
gemischt werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, zwei oder mehrere getrennt
hergestellte Turmpulver unterschiedlicher Zusammensetzung gemeinsam im Mischer zu
behandeln oder nur eines davon zu verdichten und ein zweites nachträglich beizumischen.
Beispiele
[0052] In einem herkömmlichen Trockenturm wurde durch Sprühtrocknung ein Waschmittelturmpulver
hergestellt und dieses Pulver direkt mit Hilfe eines Airlifts in einen Bunker von
2 m³ Inhalt über dem Mischaggregat gefördert. Das Turmpulver hatte folgende Zusammensetzung
(in Gew.-%):
Natriumdodecylbenzolsulfonat |
12,5 |
Oleyl/Cetylalkohol + 10 EO |
2,5 |
Talgseife |
1,7 |
Zeolith NaA |
25,5 |
Natriumsilikat (1 : 3,35) |
3,9 |
Na₂CO₃ |
16,8 |
Aufheller |
0,3 |
Natriumsulfat + Salze aus Rohstoffen |
26,3 |
Maleinsäure-Copolymerisat, Na-Salz |
3,5 |
Wasser |
7,0 |
[0053] Aus dem Bunker wurde das Turmpulver mit einer Temperatur von durchschnittlich 40
°C in kontinuierlichem Strom von ca. 80 bis 100 kg pro Minute einem Lödige-Mischer
vom Typ CB 60 zugeführt, der mit einer Drehzahl von 850 pro Minute betrieben wurde.
Nichtionisches Tensid (Kokosalkohol + 3 EO) und Wasserglaslösung (Na₂O : SiO₂ = 1
: 2, 35 %ig) wurden durch Düslanzen von unten in den Innenraum des waagrecht liegenden
zylindrischen Mischers eingeführt, wobei über die Lanzen 1 bis 3 das nichtionische
Tensid und über die Lanzen 4 bis 6 die Wasserglaslösung eingebracht wurde. Die Wasserglaslösung
hatte eine Temperatur von etwa 30 °C, das Niotensid von etwa 40 °C.
[0054] In der folgenden Tabelle sind die Mischungsverhältnisse in den einzelnen Versuchen
sowie die Schüttgewichte und die Siebanalysen der Produkte aufgeführt.

[0055] Aus den Zahlenwerten wird die stärkere Erhöhung des Schüttgewichts bei gemeinsamer
Verwendung von nichtionischem Tensid und Silikatlösung in den erfindungsgemäßen Beispielen
5,6 und 7 deutlich.
[0056] Außerdem war festzustellen, daR die nur mit nichtionischem Tensid verdichteten Pulver
ab 5 Gew.-% Beladung ein schlechtes Rieselverhalten aufwiesen (nur zögernd flossen),
während sämtliche erfindungsgemäß hergestellten Pulver locker und glatt rieselten.