[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ballschläger mit einem Spannrahmen für die Besaitung
und einem Griffteil.
[0002] Ballschläger der eingangs genannten Art, wie sie insbesondere als Tennisschläger
Verwendung finden, werden üblicherweise aus Rahmenholmen aufgebaut, welche als Hohlprofil
ausgebildet sind. Beim Schlagen des Balles verformt sich bei derartigen Schlägern
aufgrund der Stoßkraft der Schlägerrahmen. Die Verformung umfaßt eine Mehrzahl von
verschiedenen Reaktionen auf unterschiedliche Beanspruchungen und setzt sich in der
einfachsten Form aus einer Verbiegung des Schlägers in Längsrichtung aufgrund von
quer zur Schlägerachse wirkenden Biegemomenten in der Bespannungsebene und einer Torsion
des Schlägers um die Schlägerlängsachse, wenn der Ball außerhalb der Schlägerlängsachse
getroffen wird, zusammen. Zusätzlich zu diesen Biegebeanspruchungen wird aber auch
das Bespannungsoval auf Kompression beansprucht, da der auftreffende Ball über in
die Besaitung eingeleitete Zugkräfte eine Verringerung der Projektion der Schlagfläche
bewirkt, was insgesamt einer Kompression des Bespannungsrahmens gleichkommt. Die vom
Ball über die Besaitung in die Außenseite des Rahmenquerschnittes übertragene Kräfte
ziehen die Außenseite des Spannrahmens nach innen.
[0003] Um Schlägerrahmen eine besonders gute Ballbeschleunigung und ein günstiges Vibrationverhalten
zu verleihen werden in der Regel Rahmenholme mit entsprechenden Trägheitsmomenten
verwendet, welche einer Durchbiegung bzw. einer Torsion des Rahmens in der eingangs
angedeuteten Weise entgegenwirken. Bei einer Verformung des Schlägerrahmens wird in
der Regel ein Teil der Bewegungsenergie des Balls vom Rahmen absorbiert und nicht
mehr an den Ball zurückgegeben. In diesem Sinne wirkt eine Erhöhung der Rahmensteifigkeit
zu einer geringeren Energieabsorption des Rahmens und damit zu einer höheren Geschwindigkeit
des geschlagenen Balles.
[0004] Bisher bekannte Rahmenkonstruktionen zielten in der Regel auf eine Erhöhung der Rahmensteifigkeit
ab und haben in erster Linie Verbesserungen in bezug auf die Erhöhung der Längssteifigkeit
des Rahmens zur Folge. Durch die Massenträgheit des Rahmens ist die Verbiegung des
Rahmens in Schlägerlängsrichtung während des Ballkontaktes und der für den Ballkontakt
zur Verfügung stehenden Zeit überaus gering. Die Rahmendurchbiegung erreicht erst
nach Beendung des Ballkontaktes ihr Maximum, da die Ballkontaktzeit in der Regel ca.
2/1000 Sekunden beträgt. Anders verhält es sich bei der inneren Verformung des Rahmenquerschnittes
im Bereich des Spannrahmens durch die vom Ball auf die Besaitung übertragenen Kräfte.
Aufgrund der geringen Massenträgheit der Besaitung erfolgt die Verformung des Rahmenquerschnittes
im Bereich des Spannrahmens nahezu gleichzeitig mit dem Ballkontakt, sodaß hier eine
Absorption von Energie über den Rahmen erfolgt, welche nicht mehr an den Ball abgegeben
wird.
[0005] Die Erfindung zielt nun darauf ab einen Ballschläger der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß die vom Rahmen absorbierten Kräfte verringert werden und die Ballbeschleunigung
erhöht wird. Gleichzeitig zielt die Erfindung darauf ab durch die Verringerung der
vom Schlägerrahmen absorbierten Energie auch den Aufwand für die Dämpfung von Schwingungen,
insbesondere im Griffbereich, zu verringern. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die
erfindungsgemäße Ausbildung im wesentlichen darin, daß die Rahmenholme im Bereich
der Besaitung einen im wesentlichen dreieckigen Querschnitt aufweisen und an der Rahmenaußenseite
nach Art eines Bogens in die obere und untere Flanke des Rahmenholmprofiles übergehen
und daß die Innenseite des Rahmenholmprofiles als Basiskante des im wesentlichen dreieckigen
Profiles im wesentlichen eben oder konvex gekrümmt ausgebildet ist. Durch eine derartige
Querschnittsprofilgebung wird nun erreicht, daß die Außenseite des Profils nach Art
eines Bogens und insbesondere eines Zweigelenkbogens wirksam wird, wobei über die
Besaitung eingeleitete Kräfte überwiegend in der Form von Druckkräften auf die obere
und untere Flanke des Querschnittes übertragen werden. Eine Krafteinleitung führt
somit zu einer geringfügigen Erhöhung des Querschnittsprofiles in Richtung der Basiskante
des im wesentlichen dreieckigen Querschnittes, wodurch sich gleichzeitig das Massenträgheitsmoment
im Sinne einer noch besseren Aufnahme von Biegekräften kurzfristig verändert. Insgesamt
wird aber bei dieser Art von Belastung über die Besaitung die innere Verformung des
Querschnittes wesentlich geringer als bei der Belastung durch Biegemomente und der
Querschnitt ist gegenüber den über die Besaitung eingeleiteten Kräften wesentlich
steifer ausgebildet als bei konventionellen Konstruktionen. Die geringere innere Verformung
des Rahmenquerschnittes bewirkt eine Verringerung der Relativbewegungen in den Saitenkreuzungs-
und Umlenkbereichen und reduziert damit auch die Saitenreibungskräfte. Konventionelle
Rahmenkonstruktionen weisen in der Regel Rahmenholme auf, deren Querschnitt im Bereich
des Spannrahmens im wesentlichen der Form eines hohlen Doppel-T- oder U-Trägers entspricht,
wobei die Außenseite des Querschnittes überwiegend mit in Umfangsrichtung des Rahmens
wirkenden Biegemomenten belastet wird. Durch die erfindungsgemäße Auslegung des Rahmenprofiles
und die andersartige Art der Ableitung von über die Besaitung wirksam werdenden Kräften
wird insgesamt eine geringere Energieabsorption und damit eine größere Ballbeschleunigung
sichergestellt. Die geringere Energieabsorption hat darüberhinaus zur Folge, daß auch
die Neigung zu Eigenschwingungen des Rahmens wesentlich herabgesetzt wird, wodurch
der Aufwand für die Dämpfung geringer gestaltet werden kann.
[0006] Die erfindungsgemäße Ausbildung wird mit Vorteil so getroffen, daß der Krümmungsradius
der Basiskante größer ist als der Radius des Umkreises des Rahmenprofiles. Auf diese
Weise wird ein ausgeprägt dreieckförmiges Querschnittsprofil gewährleistet, wobei
naturgemäß die Ecken eines derartigen Dreieckprofiles entsprechend unter wesentlich
geringeren Radien verrundet ausgebildet sind. Die Dreieckform für die beiden zu der
gewünschten Wirkung als Zweigelenkbogen im oben erläuterten Sinne.
[0007] In besonders vorteilhafter Weise kann die über die Besaitung eingetragene Beanspruchung
so aufgenommen werden, daß die Außenseite des Rahmenprofiles ausgehend von einem in
der Bespannungsebene liegenden Scheitelbereich über im wesentlichen ebene Wandteile
in die Flanken des Rahmenprofiles mündet. Die im wesentlichen ebenen Wandteile bilden
hiebei eine Art Kniegelenk aus, welche bei einer Zugbeanspruchung der Besaitung eine
Erhöhung des Rahmenquerschnittes zur Folge hat, welche jedoch durchwegs in überaus
geringem Maße bleibt.
[0008] Zum Schutz der Besaitung kann, wie in konventionellen Rahmenholmen, die Ausbildung
so getroffen sein, daß im Scheitelbereich des Rahmenholmes über einen Teil des Umfanges
eine in Umfangsrichtung des Rahmens verlaufende Nut angeordnet ist. Die Nut ist hiebei
in mechanisch hoch belasteten Teilbereichen, wie dem Schlägerkopf, angeordnet. Alternativ
kann naturgemäß dann, wenn auch im Scheitelbereich eine konvexe Ausbildung gewählt
wird, ein entsprechender Schlagschutzstreifen an der Außenseite des Rahmenprofiles
angeordnet werden.
[0009] Eine besonders vorteilhafte und eine geringe Rahmenverformung bewirkende Ausgestaltung
läßt sich dadurch erzielen, daß die Breite des Rahmenprofiles in Richtung der Bespannungsebene
gemessen zwischen Scheitelbereich und Basiskante zwischen 40 und 65 % der Höhe des
Rahmenprofiles, d.h. der Länge der Basiskante, entspricht. Um die entsprechende für
die Festigkeit erforderliche Rahmenbreite in Richtung der Bespannungsebene sicherzustellen
kann mit Vorteil die Ausbildung so getroffen sein, daß die obere und die untere Flanke
des Rahmenholmes von zueinander parallelen Wandabschnitten gebildet ist, wodurch gleichzeitig
sichergestellt wird, daß ein entsprechend günstiger Winkel der den Zweigelenkbogen
bestimmenden Abschnitte eingehalten werden kann. Die Ausbildung ist hiebei vorzugsweise
so getroffen, daß die Tangenten an die zum Scheitelbereich führenden Wandbereiche
einander in der Bespannungsebene unter einem Winkel 60 bis 140°, vorzugsweise von
80 bis 120°, schneiden.
[0010] Insgesamt verringert sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Spannrahmens
die absorbierte Verformungsenergie, wodurch die Geschwindigkeit des geschlagenen Balles
erhöht wird. Wobei die innere Verformung der Rahmenholme entsprechend verringert wird.
[0011] Durch die Verringerung der inneren Verformung der Rahmenholme wird insgesamt auch
die Dämpfung von Schwingungen, soweit sie überhaupt noch auftreten, wesentlich erleichtert.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen des Querschnittsprofiles eines Rahmenholmes näher erläutert.
In dieser zeigen Fig. 1 eine erste Ausbildung eines Querschnittes für einen Rahmenholm
und Fig. 2 eine abgewandelte Ausbildung eines derartigen Rahmenholmes im Querschnitt.
[0013] In Fig. 1 ist ein im wesentlichen dreieckiges Querschnittsprofil eines Rahmenholmes
1 ersichtlich, dessen Basiskante mit 2 bezeichnet ist. Ausgehend von der Basiskante
2 und im Anschluß an die obere bzw. untere Flanke 3 sind Querschnittsbereiche 4 im
wesentlichen eben ausgebildet und diese Querschnittsbereiche 4 weisen zu einem gemeinsamen
Scheitel 5 an der Außenseite des Spannrahmens.
[0014] Die Saiten verlaufen in der mit 7 angedeuteten Bespannungsebene. Zum Schutz von außenliegenden
Teilen der Besaitung kann ein nicht näher dargestellter Schutzstreifen an der Außenseite
vorgesehen sein. Die beiden im wesentlichen ebenen Wandbereiche 4 weisen Tangenten
auf, die einander im Scheitelbereich unter einem Winkel α von etwa 110° schneiden.
Bei der Beanspruchung der Saiten in Richtung des Pfeiles 8 werden die Reaktionskräfte
über die Wandbereiche 4 in Richtung der Pfeile 9 nach Art eines Kniehebelgelenkes
oder nach Art eines Bogens auf die obere bzw. untere Flanke 3 des Rahmenprofiles abgeleitet,
wodurch sich insgesamt tendenziell eine Vergrößerung der Rahmenprofilhöhe a in geringem
Maße ergibt. Die Dreieckshöhe des im wesentlichen dreieckförmigen Querschnittes ist
mit b bezeichnet und ist hiebei so bemessen, daß sie etwa 40 % der Länge a der Basiskante
2 entspricht. Die Reaktionskräfte werden hiebei durch geringfügige Verformung des
Rahmenprofiles unter relativ geringer Energieabsorption sicher aufgenommen, wobei
eine Aufweitung des Rahmenprofiles an der Basiskante 2 die Biegesteifigkeit geringfügig
erhöhen würde.
[0015] Bei der Ausbildung nach Fig. 2 wurden die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 gewählt.
Abweichend von der Ausbildung nach Fig. 1, welche den Rahmenholm (1) im Scheitelbereich
darstellt, wird hier auf eine in Umfangsrichtung verlaufende Nut verzichtet. Die Besaitung
liegt wieder in der Bespannungsebene 7. Zum Schutz der außenliegenden Teile der Besaitung,
wurde hier, abweichend von der Ausbildung nach Fig. 1, eine in Umfangsrichtung des
Spannrahmens verlaufende Nut 6 angeordnet. Auch hier ist wieder ein im wesentlichen
dreieckförmiges Querschnittsprofil gewählt, dessen Scheitelbereich nach außen zeigt.
Die Basiskante 2 des Querschnittsprofiles bzw. Rahmenholmes 1 ist dem Bespannungsoval
zugewandt.
1. Ballschläger mit einem Spannrahmen für die Besaitung und einem Griffteil, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rahmenholme (1) im Bereich der Besaitung einen im wesentlichen
dreieckigen Querschnitt aufweisen und an der Rahmenaußenseite nach Art eines Bogens
in die obere und untere Flanke (3) des Rahmenholmprofiles übergehen und daß die Innenseite
des Rahmenholmprofiles als Basiskante (2) des im wesentlichen dreieckigen Profiles
im wesentlichen eben oder konvex gekrümmt ausgebildet ist.
2. Ballschläger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius der
Basiskante (2) größer ist als der Radius des Umkreises des Rahmenprofiles.
3. Ballschläger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite des
Rahmenprofiles ausgehend von einem in der Bespannungsebene (7) liegenden Scheitelbereich
(5) über im wesentlichen ebene Wandteile in die Flanken (3) des Rahmenprofiles mündet.
4. Ballschläger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Scheitelbereich
des Rahmenholmes über einen Teil des Umfanges eine in Umfangsrichtung des Rahmens
verlaufende Nut (6) angeordnet ist.
5. Ballschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
des Rahmenprofiles in Richtung der Bespannungsebene (7) gemessen zwischen Scheitelbereich
und Basiskante (2) zwischen 40 und 65 % der Höhe des Rahmenprofiles, d.h. der Länge
der Basiskante (2), entspricht.
6. Ballschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
und die untere Flanke (3) des Rahmenholmes (1) von zueinander parallelen Wandabschnitten
gebildet ist.
7. Ballschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tangenten
an die zum Scheitelbereich führenden Wandbereiche einander in der Bespannungsebene
unter einem Winkel von 60 bis 140°, vorzugsweise 80 bis 120°, schneiden.