[0001] Die Erfindung betrifft ein Messer, insbesondere Teppichboden-Schneidmesser, mit einem
Griffkörper und einer eine Messerklinge auswechselbar darin halternden Klingenaufnahme,
die von einer um eine Schwenkachse abschwenkbaren Klappe verschließbar übergriffen
ist.
[0002] Bei einem bekannten Messer dieser Art nach der DE 36 22 343 C2 ist die Klappe einem
Klingenträger zugeordnet und gemeinsam mit diesem beweglich sowie in Einfahrrichtung
zugfederbelastet. Die Klappe, welche um eine quer zur Klingenvorschubrichtung und
parallel zur Querachse des Griffkörpers verlaufende Anlenkungsachse nach außen abklappbar
ist, wird über eine federnde Rastzapfenverbindung in ihrer Schließstellung gehalten.
Diese Klappe ist für solche Messer weniger gut geeignet, mit denen über die Arbeitshand
besonders hohe Schneiddrücke und Zugkräfte auf die Messerklinge übertragen werden
müssen. Das ist insbesondere bei professionellen Teppichboden-Schneidmessern für Bodenverleger
der Fall. Bei derartigen Messern ist wegen des relativ sehr widerstandsfähigen Schneidgutes
ein häufiger Klingenwechsel erforderlich. Aus diesem Grunde wird von diesem Benutzerkreis
ein Messer gefordert, bei welchem der Klingenwechsel möglichst rasch sowie in ergonomisch
günstiger und außerdem in Schnittverletzungen sicher vermeidender Weise durchzuführen
ist.
[0003] In dem DE-GM 69 48 045 ist ein gattungsfremdes, ergonomisch ungünstig gestaltetes
Messer geringer Dicke offenbart, welches im wesentlichen aus einer Unterplatte aus
Bandstahl und einer Deckplatte besteht, die mit der Unterplatte über zwei Nietstifte
mit geringem Spiel verbunden ist. Zwischen dieser Deckplatte und der Unterplatte wird
rein kraftschlüssig eine Messerklinge geklemmt. Zur Klemmung ist an der Unterplatte
ein zweiarmiger Hebel angelenkt, der an seinem kürzeren Hebelarm eine Fase aufweist,
die in den Zwischenraum zwischen Deckplatte und Unterplatte keilförmig eingreift,
wodurch in der Schließlage des Hebels die Messerklinge zwischen Unterplatte und Deckplatte
geklemmt wird. Wegen seiner ergonomisch ungünstigen Form ist dieses Messer mit dem
Nachteil versehen, daß seine Messerklinge in der Nähe der Nietstifte bei großen ausgeübten
Seitenkräften, wie sie bei einem Teppichboden-Schneideinsatz vorkommen können, zu
einem Kippen oder Verkanten neigt, da eine kraftschlüssige Klemmung lediglich in den
schmalen Tangentialbereichen der Vorderkanten von Deckplatte und Unterplatte erfolgt.
[0004] Aus dem DE-GM 93 10 886 ist ein Messer anderer Art bekannt, bei welchem die Messerklinge
(skalpellartige Entgrateklinge) zwischen einer Ausnehmung im Griffkörper und einem
davon um 90° um einen Achsbolzen abschwenkbaren Griffteil angeordnet ist, der in einer
zur Ebene der Messerklinge parallel verlaufenden Ebene angeordnet ist. Bei diesem
Messer wird die Messerklinge durch einen Exzenter mit Selbsthemmung gehalten, der
in der Nähe des Achsbolzens im abschwenkbaren Griffteil angeordnet ist. Bei hohen
Seitenkräften - für die das bekannte Messer nicht gedacht ist - senkrecht zur Ebene
der Messerklinge, wie sie insbesondere bei harten Schnittmaterialien von Teppichböden
auftreten können, ist eine Lösung des Griffteils aus seiner Verriegelungstellung nicht
auszuschließen. Bei der weiteren Ausführungsform gemäß den Figuren 4 und 5 dieser
Druckschrift ist das Griffteil um einen senkrecht zur Ebene der Messerklinge verlaufenden
Achsbolzen in etwa der Ebene der Messerklinge verschwenkbar. Diese Ausführungsform
weist eine relativ kleine Klemmfläche an der Messerklinge auf, was einer schnittgenauen
Führung der Messerklinge bei hohen Druck- und Zugkräften, wie bei einem Teppichmesser
üblich, entgegensteht. Außerdem ist zum Öffnen und Abschwenken des Griffteils in Richtung
zur Spitze der Messerklinge entweder die andere Hand der Bedienungsperson oder ein
mehrfaches Nachgreifen mit dem Daumen oder einem Finger der Arbeitshand erforderlich.
[0005] Und schließlich ist aus dem DE-GM 69 20 468 ein Messer anderer Gattung bekannt geworden,
welches keine Klappe aufweist, sondern bei welchem der Griffkörper aus zwei Halbschalen
gebildet wird, die über ein Filmscharnier an ihrer einen Längskante zusammengehalten
sowie an ihrer anderen Längskante mittels Rastnoppen und Rastnuten zusammengeklipst
werden können und nach diesem Schließvorgang eine Messerklinge in ihrer Klingenaufnahme
haltern. Bei hohen, senkrecht zur Ebene der Messerklinge wirkenden Querkräften, wie
sie beim Teppichboden-Schneiden vorkommen können, neigt das Filmscharnier zum Einreißen
und die Rastnoppen selbstverständlich zum Lösen aus ihren Rastnuten.
[0006] Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Messer für besonders schwere professionelle Schneidarbeiten, insbesondere ein
Teppichboden-Schneidmesser zu schaffen, welches in ergonomisch günstiger Weise einen
raschen Klingenwechsel gewährleistet und dabei Schnittverletzungen sicher vermeidet.
[0007] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Schwenkachse der Schneide der Messerklinge benachbart und
ihre Symmetrielängsachse etwa in Schneidenrichtung verlaufend angeordnet sind, wobei
die Klappe in ihrer Schließlage von einem dem Rücken der Messerklinge benachbarten
Schwenkriegel arretierbar ist. Durch diese Anordnung kann bei einem Klingenwechsel
die Messerklinge durch zwei Daumenbewegungen, nämlich einmal durch Hochschwenken des
Schwenkriegels und ein weiteres Mal durch Umlegen der Klappe um die der Schneide benachbarte
sowie um ihre etwa in Schneidenrichtung verlaufende Symmetrieachse abgeklappt und
dadurch die auszuwechselnde Messerklinge vollständig freigelegt werden. Die Messerklinge
kann sodann mit der anderen Hand von der Bedienungsperson rasch entfernt und durch
eine neue ersetzt werden, bevor der Daumen der Arbeitshand die Klappe in ihre abdeckende
Lage um die Schwenkachse verschwenkt und sodann durch Vorschub des Daumens oder eines
Fingers den Schwenkriegel in seine die Klappe arretierende Schließlage verschiebt.
Dabei erfordert das Öffnen und Schließen des Messers je nach Übung der Bedienungsperson
nur noch eine Zeitspanne von ein bis zwei Sekunden. Zu dieser Zeitspanne ist noch
der Zeitraum zum Ersatz der alten durch eine neue Messerklinge hinzuzufügen. Da die
Messerklinge bei geöffneter Klappe vollständig freiliegt, kann der Messerklingenwechsel
ebenso rasch sowie ohne Schnittverletzungen erfolgen.
[0008] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Klappe und der Schwenkriegel
in ihrer Schließlage unter Wirkung von eigenelastischen, blattfederartigen Kräften
ihrer selbst arretierbar. Durch diesen kraft- und formschlüssigen Selbstverriegelungseffekt
wird die Klinge selbst bei starken auch senkrecht zu ihrer Klingenebene aufgebrachten
Querkräften sicher in dieser Arretierungslage gehalten.
[0009] Nach einer zweiten Ausführungsform ist es jedoch zur Erzielung eines kraft- und formschlüssigen
Verriegelungseffektes auch möglich, daß die Klappe und der Schwenkriegel in ihrer
Schließlage unter der Wirkung einer die Klappe in Öffnungsrichtung beaufschlagenden
Feder in Form einer Biegefeder, einer zylindrischen oder kegelförmigen Schraubenfeder
oder einer Blattfeder arretierbar sind.
[0010] Der Schwenkriegel ist um eine an einem seiner Enden angebrachten, zur Ebene der Messerklinge
quer verlaufenden Drehachse schwenkbar, die vorteilhaft an seinem von der Messerklinge
abgewandten Ende angeordnet ist.
[0011] Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Schwenkriegel
an seiner dem Griffkörper zugewandten Seite einen warzenförmigen Vorsprung auf, der
in Schließlage der Klappe einer Kante einer in ihr vorgesehenen Ausnehmung als Vorreiber
zugeordnet ist. Dadurch werden die Klappe und der Schwenkriegel nicht nur unter ihren
eigenelastischen, blattfederartigen oder durch eine zusätzliche beaufschlagende Feder,
sondern zusätzlich noch durch die in einer dazu senkrechten Ebene wirkenden Klemmkraft
des Vorreibers in Form eines warzenförmigen Vorsprunges in Verbindung mit einer Kante
der Klappe unterstützt.
[0012] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht die Schwenkachse der
Klappe aus vorspringenden, stoffschlüssig mit ihr verbundenen Ösen sowie aus vorspringenden
Ösen des Griffkörpers, die gegenseitig in die zwischen den Ösen befindlichen Ausnehmungen
greifen und entweder durch eine sie gemeinsam durchdringende Steckachse oder durch
form- und kraftschlüssiges Zusammenklipsen von patrizenartigen Vorsprüngen in matrizenartige
Ausnehmungen zueinander schwenkbar verbunden sind.
[0013] Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung deckt die Klappe nicht
nur die Klingenaufnahme, sondern auch einen von dieser abgewandten, im Griffkörper
angeordneten Magazinraum ab. Dieser Magazinraum weist vorteilhaft an einer Längsseite
der in ihm angeordneten Reserve-Messerklingen einen erhöhten, diese in einer entnahmegünstigen
Schräglage haltenden Auflagerand auf. Dadurch können die Messerklingen ergonomisch
günstig aus dem Magazinraum entnommen und in die Klingenaufnahme eingesetzt werden.
[0014] Zur Aufbringung hoher Schneiddrücke und Druckkräfte auf die Messerklinge ist der
Griffkörper in der Seitenansicht an seiner dem Messerrücken zugekehrten Oberseite
mit einer kreisförmigen Bogenform und an seiner Unterseite hinter der Schwenkachse
der Klappe mit zwei wellenförmigen Einbuchtungen sowie mit einer dazwischen befindlichen
wellenförmigen Erhöhung versehen, die kontinuierlich, z.B. sinusförmig, ineinander
übergehen. Die Breite einer Einbuchtung entspricht etwa der Dicke des mittleren Zeigefingers
und der Breite der hinteren Einbuchtung mindestens der Dicke eines kleinen Fingers
einer männlichen Person. Die Dicke des Griffkörpers zwischen dem von der Messerklinge
abgewandten Ende und der Auflage des Daumens der Bedienungshand wird etwa gleich breit
ausgebildet, wohingegen sich die Dicke des Griffkörpers sodann von der Daumenauflage
in Richtung zur Messerklingenspitze verjüngt. Diese Form ist grundsätzlich bei einem
Messer anderer Art aus der DE 33 09 342 C1 bekannt.
[0015] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Dabei zeigen
Fig. 1 die Seitenansicht eines Messers mit Klappe und Schwenkriegel in Schließstellung,
Fig. 2 die Abbildung des Messers von Fig. 1 in der Bedienungshand eines Rechtshänders
beim Verriegelungsabschluß und
Fig. 3 die Abbildung des Messers von Fig. 2 bei hochgeschwenktem Schwenkriegel und
um die Schwenkachse abgeschwenkter Klappe zur vollständigen Freigabe der Messerklinge.
[0016] Gemäß den Figuren 1 bis 3 weist das Messer 10 einen Griffkörper 11 und eine Messerklinge
12 auf, die in einer Klingenaufnahme 13 auswechselbar gehaltert ist. Die Klingenaufnahme
13 wird von einer um eine Schwenkachse 14 abschwenkbaren Klappe 15 verschließbar übergriffen.
[0017] Erfindungsgemäß sind die Schwenkachse 14 der Schneide 12a der Messerklinge 12 benachbart
und ihre Symmetrielängsachse 16 etwa in Schneidenrichtung gemäß dem Pfeil x verlaufend
angeordnet, wobei die Klappe 15 in ihrer in den Figuren 1 und 2 dargestellten Schließlage
von einem dem Rücken 12b der Messerklinge 12 benachbarten Schwenkriegel 17 arretiert
ist.
[0018] Der Schwenkriegel 17 ist um eine an seinem Ende 17a angeordnete zur Ebene der Messerklinge
12 quer verlaufenden, im dargestellten Beispiel senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden
Drehachse 18 schwenkbar. Die Drehachse 18 könnte, wenngleich auch ergonomisch nicht
so günstig, am anderen Ende 17b (hier: freies Ende 17b) des Schwenkriegels 17 angeordnet
werden.
[0019] In den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Schließlagen von Klappe 15 und Schwenkriegel
17 sind diese Teile unter Wirkung von eigenelastischen, blattfederartigen Kräften
in Selbsthalterung arretierbar. Diese blattfederartigen Kräfte können beispielsweise
dadurch bewirkt werden, daß die scharnierartige Schwenkachse 14 keine vollständige
Anlage der Innenseite der Klappe 15 an die zugekehrte Seite 12c der Messerklinge 12
gestattet, so daß hierzu eigenelastische, blattfederartige Kräfte von beispielsweise
dem Daumen der Arbeitshand überwunden werden müssen, bevor der Schwenkriegel 17 gemäß
dem Pfeil 19 von Fig. 3 in seine Schließlage gemäß den Figuren 1 und 2 verschwenkt
werden kann. In diesem Fall drücken die eigenelastischen sowie blattfederartigen Kräfte
der Klappe 15 gegen die dem Griffkörper 11 zugekehrte Seite des Schwenkriegels 17.
Eine weitere Verstärkung dieser eigenelastischen Kräfte kann noch dadurch erzielt
werden, daß auch der Schwenkriegel 17 entsprechend mit blattfederartigen, elastischen
Kräften beim Einschwenken in Richtung des Pfeiles 19 von Fig. 3 in seine Schließlage
noch zusätzlich gegen die ihm zugekehrte Seitenfläche der Klappe 15 drückt. In diesem
Fall wirken die Klappe 15 und der Schwenkriegel 17 als Blattfedern in entgegengesetzte
Druckrichtungen quer zur Ebene der Messerklinge 12.
[0020] Nach einer weiteren Ausführungsform läßt es die Erfindung jedoch auch zu, daß die
Klappe 15 und der Schwenkriegel 17 in ihrer Schließlage unter Wirkung einer die Klappe
15 in Öffnungsrichtung gemäß Fig. 3 beaufschlagenden Feder in Form einer nicht dargestellten
Biegefeder, einer zylindrischen oder kegelförmigen Schraubenfeder oder einer Blattfeder
arretierbar sind.
[0021] Zu einer zusätzlichen kraft- und formschlüssigen Verriegelung ist der Schwenkriegel
17 an seiner dem Griffkörper 11 zugewandten Unterfläche mit einem warzenförmigen Vorsprung
20 versehen, dem in der Schließlage gemäß den Figuren 1 und 2 eine Kante 15a der Klappe
15 einer in der Klappe 15 angeordneten Ausnehmung 21 (s. Fig. 1) als Vorreiber zugeordnet
ist. Dadurch drückt in der Schließlage der Figuren 1 und 2 der warzenförmige Vorsprung
20 mit seiner Gleitkante 20a gegen die Kante 15a der Klappe 15, wodurch eine Vorreiberkraft
vom Schwenkriegel 17 etwa in Richtung des Pfeiles y auf die Kante 15a der Klappe 15
ausgeübt wird.
[0022] Die Ausnehmung 21 stellt hierbei eine rücksprungartige Dickenverminderung eines zur
Oberseite 11a des Griffkörpers 11 weisenden Vorsprungs V der Klappe 15 dar.
[0023] Durch die vorbeschriebenen eigenelastischen, blattfederartigen Kräfte etwa senkrecht
zur Zeichenebene der Figuren 1 und 2 in Verbindung mit der vorbeschriebenen Vorreiberkraft
in der Zeichenebene in Richtung des Pfeiles y erfolgt eine zuverlässige Verriegelung
der Klappe 15 sowie gleichzeitig eine großflächige Einspannung der Messerklinge 12,
die selbst bei großen Druck- und Zugkräften zum Schneiden von Teppichböden und den
dabei auftretenden Querkräften senkrecht zur Zeichenebene allen Anforderungen genügt.
[0024] Gemäß den Figuren 1 und 2 besteht die Schwenkachse 14 der Klappe 15 aus vorspringenden,
stoffschlüssig mit ihr verbundenen Ösen 22 sowie aus vorspringenden und gleichfalls
stoffschlüssig mit dem Griffkörper verbundenen Ösen 23, die gegenseitig in die zwischen
den Ösen 22, 23 befindlichen Ausnehmungen 24 greifen und entweder durch eine sie gemeinsam
durchdringende Steckachse 25 oder durch form- und kraftschlüssiges Zusammenklipsen
zueinander verschwenkbar sind. Für ein form- und kraftschlüssiges Zusammenklipsen
ist jeweils der eine Teil der Ösen mit matrizenartigen, z.B. kalottenartigen Ausnehmungen
und der andere Teil mit patrizenartigen Vorsprüngen versehen.
[0025] Wie aus Fig. 3 entnommen werden kann, deckt die Klappe 15 nicht nur die Klingenaufnahme
13, sondern auch einen von letzterer abgewandten, im Griffkörper 11 angeordneten Magazinraum
26 ab. Im Magazinraum 26 werden nicht dargestellte Reserveklingen aufbewahrt.
[0026] Um die Entnahme dieser Reserveklingen in ergonomisch günstiger Weise vornehmen zu
können, ist an einer Längsseite, hier 26a, des Magazinraumes 26 ein gegenüber der
Innenfläche 26b erhöhter Auflagerand 26c angeordnet. Durch ihr Aufliegen mit einer
Kante auf diesem Auflagerand 26c werden die Reserveklingen in einer Schräglage gehalten,
welche eine rasche sowie Schnittverletzungen vermeidende Entnahme gestattet.
[0027] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, ist der Griffkörper 11 in der Seitenansicht an seiner
dem Messerrücken 12b zugekehrten Oberseite 11a in Anpassung an die Innenhand 36 mit
einer kreisförmigen Bogenform und an seiner Unterseite 11b hinter der Schwenkachse
14 der Klappe 15 mit zwei wellenförmigen Einbuchtungen 27, 28 und einer dazwischen
befindlichen wellenförmigen Erhöhung 29 versehen, die kontinuierlich, etwa sinusförmig
ineinander übergehen.
[0028] Die Breite der vorderen Einbuchtung 27 entspricht etwa der Dicke des Zeigefingers
34 und die hintere Einbuchtung 28 mindestens der Dicke eines kleinen Fingers 35 der
Arbeitshand 33 einer männlichen Person. Die Dicke des Griffkörpers 11 zwischen dem
von der Messerklinge 12 abgewandten Ende 30 und dem dem freien Ende 17b des Schwenkriegels
17 benachbarten Bereich 31 ist etwa gleich breit ausbildet, wohingegen sich die Breite
des Griffkörpers 11 von dem Bereich 31 zur Messerspitze 12d hin verjüngt.
[0029] Das Öffnen der Klappe 15 erfolgt blitzartig dadurch, daß der Daumen 32 der Bedienungshand
33 den Schwenkriegel 17 entgegen der Richtung des Pfeiles 19 nach oben verschwenkt
und unmittelbar nach Verschwenkung mit der Daumenseitenfläche die schmale Oberkante
15b der Klappe 15 reibschlüssig ergreift und mit einer senkrecht zur Zeichenebene
verlaufenden Schwenkbewegung des Daumens 32 in die aus Fig. 3 ersichtliche Lage nach
unten klappt. Die dadurch völlig freiliegende Messerklinge 12 kann sodann von der
anderen Hand der Bedienungsperson rasch erfaßt und aus der Klingenaufnahme 13 herausgehoben
sowie durch eine neue ersetzt werden. Nach Einlegen der neuen Messerklinge 12 schwenkt
der Daumen 32 die Klappe 15 mit einer Seitwärtsbewegung des Daumens 32 in Richtung
auf die entsprechende Anlagefläche am Griffkörper 11 und schiebt im nächsten Augenblick
den Schwenkriegel 17 mit der Kuppe des Daumens 32 in die Verriegelungslage gemäß den
Figuren 1 und 2.
[0030] Seine Arbeitsposition nimmt der Daumen 32 dadurch ein, daß er von seiner Stellung
gemäß Fig. 2 (bei Abschluß der Verriegelung des Sperriegels 17) in nicht gezeigter
Weise nach unten schwenkt, dabei Schwenkriegel 17 und Klappe 15 übergreift und schließlich
benachbart der Griffunterseite am Zeigefinger 34 zur Anlage gelangt.
[0031] Da das Freilegen der Messerklinge 12 gemäß Fig. 3 sowie der Verriegelungsvorgang
jeweils nur ein bis zwei Sekunden in Anspruch nimmt und andererseits die Messerklinge
12 bei heruntergeklappter Klappe 15 gemäß Fig. 3 vollständig freiliegt, kann der Klingenwechsel
nicht nur äußerst rasch, sondern auch in ergonomisch günstiger sowie Schnittverletzungen
vermeidender Weise vorgenommen werden.
1. Messer, insbesondere Teppichboden-Schneidmesser, mit einem Griffkörper und einer eine
Messerklinge auswechselbar darin halternden Klingenaufnahme, die von einer um eine
Schwenkachse abschwenkbaren Klappe verschließbar übergriffen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (14) der Schneide (12a) der Messerklinge (12) benachbart und
ihre Symmetrielängsachse (16) etwa in Schneidenrichtung (Pfeil x) verlaufend angeordnet
sind, wobei die Klappe (15) in ihrer Schließlage von einem dem Rücken (12b) der Messerklinge
(12) benachbarten Schwenkriegel (17) arretierbar ist.
2. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (15) und der Schwenkriegel (17) in ihrer Schließlage unter Wirkung
von eigenelastischen, blattfederartigen Kräften ihrer selbst arretierbar sind.
3. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (15) und der Schwenkriegel (17) in ihrer Schließlage unter der Wirkung
einer die Klappe (15) in Öffnungsrichtung beaufschlagenden Feder in Form einer Biegefeder,
einer zylindrischen oder kegelförmigen Schraubenfeder oder einer Blattfeder arretierbar
sind.
4. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkriegel (17) um eine an einem seiner Enden (17a, 17b) angeordneten,
zur Ebene der Messerklinge (12) quer verlaufenden Drehachse (18) schwenkbar ist.
5. Messer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (18) des Schwenkriegels (17) an seinem von der Messerklinge (12)
abgewandten Ende (17a) angeordnet ist.
6. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkriegel (17) an seiner dem Griffkörper (11) zugewandten Seite einen
warzenförmigen Vorsprung (20) aufweist, der in Schließlage der Klappe (15) einer Kante
(20a) einer in ihr vorgesehenen Ausnehmung (20) als Vorreiber zugeordnet ist.
7. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (14) der Klappe (15) aus vorspringenden, stoffschlüssig mit
ihr verbundenen Ösen (22) sowie aus vorspringenden Ösen (23) des Griffkörpers (11)
besteht, die gegenseitig in die zwischen den Ösen (22, 23) befindlichen Ausnehmungen
(24) greifen und entweder durch eine sie gemeinsam durchdringende Steckachse (25)
oder durch form- und kraftschlüssiges Zusammenklipsen von patrizenartigen Vorsprüngen
in matrizenartige Ausnehmungen zueinander schwenkbar verbunden sind.
8. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (15) außer der Klingenaufnahme (13) noch einen von dieser (13) abgewandten,
im Griffkörper (11) angeordneten Magazinraum (26) abdeckt.
9. Messer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Magazinraum (26) an einer Längsseite (26a) der in ihm angeordneten Reserve-Messerklingen
einen erhöhten, diese in einer entnahmegünstigen Schräglage haltenden Auflagerand
(26c) aufweist.
10. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffkörper (11) in der Seitenansicht an seiner dem Messerrücken (12b) zugekehrten
Oberseite (11a) mit einer kreisförmigen Bogenform und an seiner Unterseite (11b) hinter
der Schwenkachse (14) der Klappe (15) mit zwei wellenförmigen Einbuchtungen (27, 28)
sowie mit einer dazwischen befindlichen wellenförmigen Erhöhung (29) versehen ist,
die kontinuierlich ineinander übergehen.
11. Messer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der vorderen Einbuchtung (27) etwa der Dicke des Zeigefingers (34)
und die hintere Einbuchtung (28) mindestens der Dicke eines kleinen Fingers (35) einer
Arbeitshand 33 insbesondere einer männlichen Person entspricht.
12. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Griffkörpers (11) zwischen seinem dem von der Messerklinge (12)
abgewandten Ende (30) und dem dem freien Ende (17b) des Schwenkriegels (17) benachbarten
Bereich (31) etwa gleich breit ausgebildet ist und sich sodann von dem Bereich (31)
in Richtung zur Messerspitze (12d) verjüngt.