[0001] Die Erfindung hat ein Fenster oder eine Tür mit Gelenkbeschägen zwischen einem Blendrahmenholm
und einem Flügelholm, z.B. einem aufrechten Blendrahmenholm und einem aufrechten Flügelholm,
zum Gegenstand und betrifft insbesondere ein Drehkipp-Fenster oder eine -Tür mit einer
einer unteren Eckzone von Blendrahmen und Flügel zugeordneten Ecklager-Baueinheit
sowie einer einer oberen Eckzone von Blendrahmen und Flügel zugeordneten Scherenlager-Baueinheit.
[0002] Durch DE-U- 72 02 326 ist bereits ein Fenster oder eine Tür dieser Art bekannt,
- bei dem bzw. der eine flache Grundplatte des Rahmenlagerbocks jedes Gelenkbeschlages
bündig in einer in die innere Blendrahmen-Sichtfläche eingesenkten, kreisbogenförmig
konturierten und zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche ausmündenden Vertiefung aufgenommen
ist,
- bei dem bzw. der von der Grundplatte des Rahmenlagerbocks jedes Gelenkbeschlages mindestens
ein Lagerauge od. dgl. zur Aufnahme und/oder Halterung eines Gelenkbolzens oder -zapfens
über die innere Blendrahmen-Sichtfläche vorsteht,
- und bei dem in den Lageraugen od. dgl. des Rahmenlagerbocks um den Gelenkbolzen bzw.
mittels des Gelenkzapfens ein Flügelscharnierteil beweglich gehalten bzw. abgestützt
ist, das im Bereich der Grundplatte des Rahmenlagerbocks von der Rahmen-Sichtfläche
aus in einen Freiraum - die sogenannte Falzluft - zwischen den Falzumfangsflächen
von Blendrahmen am Flügel übergreift und dort unmittelbar oder mittelbar mit dem Flügel
in einer tragenden Verbindung steht.
[0003] Nachteilig bei diesem bekannten Fenster ist, daß sich an die die flache Grundplatte
des Rahmenlagerbocks aufnehmende, kreisbogenförmig konturierte Vertiefung senkrecht
zur Blendrahmenebene noch eine weitere in das Rahmenmaterial eingesenkte Vertiefung
anschließen muß, die ebenfalls zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche ausmündet, damit
es möglich ist, daß eine das Flügelscharnierteil bildende Winkelschiene aus dem Bereich
vor der Blendrahmen-Sichtfläche durch den Freiraum - die sogenannte Falzluft - zwischen
den Falzumfangsflächen von Blendrahmen und Flügel zum Flügel hin übergreifen kann.
[0004] Die weitere Vertiefung läßt sich zwar zusammen bzw. in einem Arbeitsgang mit der
flachen Vertiefung zur Aufnahme der Grundplatte, beispielsweise unter Benutzung eines
abgestuften Bohrfräsers, herstellen. Bedingt durch ihre von der Breitenabmessung der
Winkelschiene bestimmte Tiefe stellt sich jedoch eine erhebliche Schwächung des Blendrahmens
ein.
[0005] Besonders nachteilig wirkt es sich aber aus, daß die Stufenbohrung jeweils im Eckzonenbereich
des Blendrahmens vorgenommen werden muß. Hieraus resultiert nämlich eine beträchtliche
Schwächung der Eckverbindung (Verzapfung) zwischen dem aufrechten Blendrahmenholm
und dem anschließenden waagerechten Blendrahmenholm.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fenster oder eine Tür mit den vorgenannten
Ausbildungsmerkmalen so zu verbessern, daß für den Einbau der Gelenkbeschläge ausschließlich
relativ flache Vertiefungen an der inneren Blendrahmen-Sichtfläche benötigt werden
und zugleich ein destabilisierender Eingriff in die Eckverbindung (Verzapfung) zwischen
dem aufrechten Blendrahmenholm und dem anschließenden waagerechten Blendrahmenholm
im Bereich der Eckzonen unterbleibt. Zugleich soll jedoch sichergestellt werden, daß
sich die zur Aufnahme der Grundplatte jedes Rahmenlagerbocks erforderlichen, flachen
Vertiefungen nach wie vor durch einfache Bohrvorgänge herstellen lassen, daß aber
keine zusätzlichen Ausnehmungen für den Durchgriff der jeweils teilweise vor der Blendrahmen-Sichtfläche
und teilweise im Freiraum zwischen den Falzumfangsflächen von Blendrahmen und Flügel
gelegenen Flügelscharnierteile benötigt werden.
[0007] Zur Erreichung dieses Ziels sieht die Erfindung deshalb vor, daß
- die flache Vertiefung in der inneren Blendrahmen-Sichtfläche an ihren von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
abgewendeten Begrenzungskanten eine von mehreren - nämlich mindestens zwei - sich
gegenseitig überschneidenden Kreisbögen bestimmte - wenigstens etwa 3-förmige - Kontur
hat,
- die flachen Vertiefungen sämtlicher Gelenkbeschläge lediglich in die innere Blendrahmen-Sichtfläche
ein und desselben, z.B. aufrechten Blendrahmenholms eingesenkt sind,
- die von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche wegführenden Randkanten der Grundplatte
jedes Rahmenlagerbocks einen zu den Begrenzungskanten der Vertiefung komplementären
- also ebenfalls wenigstens etwa 3-förmigen - Verlauf haben,
- und jedes Flügelscharnierteil als ein aus relativ dünnem, aber breitem Flachmaterial
bestehender und mehrfach abgewinkelt gestalteter Formkörper ausgeführt ist, der mit
einem zur Flügelebene parallelen Winkelsteg in einem zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
hin offenen Ausschnitt, vornehmlich einer flachen Mulde, der Grundplatte des Lagerbocks
eingesenkt liegt, während ein über die innere Blendrahmen-Sichtfläche hochragender
Winkelschenkel eine mit dem Gelenkbolzen oder -zapfen zusammenwirkende Gelenkhülse
trägt und ein in den Freiraum der Falzluft eingreifender Winkelschenkel seine Verbindungsbasis
zum Flügel bildet.
[0008] Einzelne Teilmerkmale der erfindungsgemäßen Merkmalskombination sind zwar bei Fenstern
oder Türen mit gattungsfremden Gelenkbeschlägen ansich bekannt (vergl. z.B. DE-C3-
20 40 525, DE-C3- 27 13 011, DE-U 74 15 712, DE-U-75 12 877, DE-U- 79 01 616). Mit
der Ausbildung der gattungsfremden Gelenkbeschläge läßt sich jedoch die nach der Erfindung
an gattungsgemäße Fenster oder Türen mit Gelenkbeschlägen gestellte Aufgabe nicht
lösen.
[0009] Besonders vorteilhaft wirkt es sich nach der Erfindung aus, daß die die flachen Grundplatten
der Rahmenlagerböcke aufnehmenden Vertiefungen trotz ihrer relativ großen Flächenausdehnung
nach wie vor durch einfache Bohrvorgänge gefertigt werden können und sich dabei wahlweise
entweder schon an losen Blendrahmenholmen oder noch an bereits fertig zusammengebauten
Blendrahmen anbringen lassen. Bei Nutzung geeigneter Mehrfach-Bohrköpfe und spezieller
Bohrwerkzeuge ist es sogar möglich, die sich gegenseitig überschneidenden Vertiefungs-Abschnitte
sogar gleichzeitig bzw. in einem einzigen Arbeitsgang einzubringen.
[0010] Praktisch besonders bewährt hat es sich, wenn nach einer Weiterbildungsmaßnahme der
Erfindung der flachen Grundplatte des Rahmenlagerbocks im Bereich ihrer von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
abgewendeten und durch die sich gegenseitig überschneidenden Kreisbögen bestimmten
- etwa 3-förmigen - Kontur ein die innere Blendrahmen-Sichtfläche überragender Abdecksteg
vorgelagert ist, der zur Blendrahmen-Umfangsfläche parallelverlaufende Längsbegrenzungskanten
hat.
[0011] In erfindungsgemäßer Ausgestaltung kann der Abdecksteg durch eine Zapfen-Loch-Verbindung
auf der Grundplatte lagenfixiert werden oder lagenfixierbar sein und mindestens an
oder nahe einem seiner, vorzugsweise über die Kreisbogen-Kontur der Grundplatte hinausragenden
Enden ein Lagerauge od. dgl. des Rahmenlagerbocks tragen. Hierbei kann der Abdecksteg
mit dem Lagerauge od. dgl. als ein Stanz-Biege-Formteil aus Blech gefertigt sein,
während ein Spritzguß-Formteil aus Kunststoff oder ein Druckguß-Formteil aus Metall
die Grundplatte bildet. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß der Abdecksteg mit
dem Lagerauge od. dgl. ein Metall-Druckguß-Formteil ist, während ein Spritzguß-Formteil
aus Kunststoff die Grundplatte bildet.
[0012] Schließlich kann aber auch der Abdecksteg mit der Grundplatte materialeinheitlich,
insbesondere als Druckguß-Formteil aus Metall, ausgeführt sein und mindestens an oder
nahe einem seiner, vorzugsweise über die Kreisbogenkontur der Grundplatte hinausragenden
Enden ein Lagerauge od. dgl. tragen.
[0013] Als Aufnahmen für Befestigungsschrauben dienende, angesenkte Durchgangslöcher können
in dem die Lageraugen od. dgl. tragenden Abdecksteg vorgesehen sein, wobei wenigstens
ein Teil dieser Durchgangslöcher Deckungslage mit entsprechenden Ausnehmungen in der
flachen Grundplatte hat.
[0014] Die Erfindung ist auch anwendbar bei einem Fenster oder einer Tür,
- bei dem bzw. der ein Rahmenlagerbock wenigstens eines Gelenkbeschlags zur Halterung
eines Gelenkzapfens über die innere Blendrahmen-Sichtfläche vorsteht,
- und bei dem bzw. der mittels des Gelenkzapfens ein Flügelscharnierteil beweglich abgestützt
ist,
- wobei dieses Flügelscharnierteil eine mit dem Gelenkzapfen zusammenwirkende Gelenkhülse
trägt, die ein eingesetztes Futterstück enthält, das vorzugsweise aus einem verschleißfesten
Kunststoffmaterial besteht und drehgesichert, aber axial verschiebbar in der Gelenkhülse
aufgenommen ist,
- wobei der Gelenkzapfen sich mit seinem oberen, kugeligen Ende in einer Kugelpfanne
des Futterstücks abstützt,
- und wobei das Futterstück in der Gelenkhülse ein mittels eines durch ein Drehwerkzeug
betätigbaren Schraubenbolzens einjustierbares Widerlager hat.
[0015] Fenster oder Türen mit Ecklager-Baueinheiten dieser Art sind bereits bekannt, wie
beispielsweise dem DE-U- 80 00 745 entnommen werden kann.
[0016] Für den zum Einjustieren des Futterstücks dienenden Schraubbolzen muß dabei zumindest
in das obere Ende der zur Aufnahme des Gelenkzapfens dienenden Bohrung ein Gewinde
eingeschnitten werden, damit das Futterstück durch die beim Drehen des Schraubenbolzens
stattfindende Axialverlagerung relativ zur Gelenkhülse in seiner Stützhöhe variiert
werden kann. Die Herstellung der die Gelenkhülse aufweisenden Flügelscharnierteile
ist deshalb aufwendig und teuer.
[0017] Nachteilig bei den bekannten Gelenkbeschlägen gattungsgemäßer Art ist auch, daß der
Gelenkzapfen unmittelbar in die Bohrung der Gelenkhülse eingreift und deshalb zum
Zwecke der Verschleißminderung in die Gelenkhülse Schmierstoffe (Fett) eingebracht
werden müssen.
[0018] Abgesehen davon, daß die Schmierstoff-Einbringung einen besonderen Arbeitsgang erfordert,
können auch leicht Verschmutzungen im Einbaubereich der Gelenkbeschläge durch austretende
Schmierstoffe verursacht werden.
[0019] In Erkenntnis dieser Unzulänglichkeiten hat die Erfindung auch zur Aufgabe, für ein
Fenster oder eine Tür Gelenkbeschläge anzugeben, die nicht nur einen einfachen Aufbau
der Justiermittel haben und daher kostengünstig hergestellt werden können, sondern
die darüber hinaus ein dauerhaft einwandfreies Arbeiten auch ohne Schmierstoff-Benutzung
gewährleisten.
[0020] Erreicht wird dieses Ziel nach der Erfindung dadurch, daß ein nach oben gerichteter
Hülsenabschnitt des Futterstücks ein Innengewinde enthält, in das der Schraubenbolzen
eingreift,
daß das freie Ende, z.B. ein Kopf des Schraubenbolzens sein Widerlager an einem Anschlag
hat, welcher am oberen Ende der Gelenkhülse deren lichten Querschnitt einengt, und
daß ein unterer Hülsenabschnitt des Futterstücks unterhalb der Kugelpfanne den in
die Gelenkhülse hineinragenden Längenteil des Gelenkzapfens umfaßt.
[0021] Vorteilhaft an dieser Ausgestaltung eines Flügelscharnierteils ist, daß dessen Gelenkhülse
keinerlei Nachbearbeitung bedarf, weil das Innengewinde für den Eingriff des Schraubbolzens
in dem Hülsenabschnitt des Futterstücks entweder unmittelbar beim Spritzgießen desselben
ausgeformt werden kann, oder aber sich einfach durch Eindrehen des mit einem geeigneten
Gewinde versehenen Schraubenbolzens einformen läßt. Zugleich wird das Einbringen von
Schmierstoffen in den anderen Hülsenabschnitt des Futterstücks unnötig, weil dieses
sich aus einem gleitreibungsarmen bzw. selbstschmierendem Kunststoffmaterial fertigen
läßt.
[0022] Im einfachsten Falle kann der den lichten Querschnitt der Gelenkhülse einengenden
Anschlag aus einem Steg bestehen, welcher vom Material der Gelenkhülse gebildet und
in deren Inneres abgebogen ist. Hierzu läßt sich das Flügelscharnierteil aus relativ
dünnem, aber breitem Flachmaterial, vornehmlich Stahlblech fertigen, wobei die Gelenkhülse
einstückig angerollt wird.
[0023] Die Erfindung sieht ferner noch vor, daß der untere Hülsenabschnitt des Futterstücks
eine über seinen Außenumfang vorstehende Drehsicherungsnase trägt, die in einen Längsspalt
der angerollten Gelenkhülse des Flügelscharnierteils einrückbar ist.
[0024] Die Erfindung sieht schließlich noch vor, daß der untere Hülsenabschnitt des Futterstücks
eine über seinen Außenumfang der angerollten Gelenkhülse des Flügelscharnierteils
einrückbar ist.
[0025] Weitere Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden nachfolgend anhand
von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben. Dabei zeigt
- Fig. 1
- etwa in natürlicher Größe und vom Rauminneren her gesehen die obere rechte Eckzone
eines Fensters oder einer Tür mit dem zwischen Blendrahmen und Flügel angeordneten
und beispielsweise als Teil einer Drehkipp-Ausstellschere wirksamen Gelenkbeschlag,
- Fig. 2
- eine Ansicht des Gelenkbeschlages nach Fig. 1 in Pfeilrichtung II, teilweise im Schnitt,
- Fig. 3
- die raumseitige Ansicht der rechten unteren Eckzone eines Fensters oder einer Tür
mit zwischen Blendrahmen und Flügel wirksamem, z.B. als Drehkipp-Ecklager ausgeführtem
Gelenkbeschlag,
- Fig. 4
- eine Ansicht des Gelenkbeschlages nach Fig. 3 in Pfeilrichtung IV,
- Fig. 5
- eine raumseitige Ansicht der oberen Blendrahmen-Eckzone eines Fensters oder einer
Tür mit dem Einbaubereich für einen Gelenkbeschlag,
- Fig. 6
- von vorne gesehen, die Grundplatte zum Rahmenlagerbock eines Gelenkbeschlages,
- Fig. 7
- die Grundplatte nach Fig. 6 in Richtung der Pfeile VII gesehen teilweise im Querschnitt
und teilweise in der Draufsicht und
- Fig. 8
- einen Querschnitt durch die Blendrahmen-Eckzone nach Fig. 5 im Einbaubereich des Gelenkbeschlages,
und
- Fig. 9
- einen Schnitt entlang der Linie IX-IX in Fig. 3.
[0026] Von einem Fenster oder einer Tür 10 sind in den Fig. 1 bis 4 der Zeichnung jeweils
mit strichpunktierten Linien der Blendrahmen 11 und der Flügel 12 angedeutet. Dabei
wird in Fig. 1 die rechte obere Eckzone von Blendrahmen 11 und Flügel 12 gezeigt,
während zu Fig. 3 die rechte untere Eckzone von Blendrahmen 11 und Flügel 12 zu sehen
ist.
[0027] Mit dem Blendrahmen 11 ist der Flügel 12 im Bereich der oberen Eckzone durch einen
Gelenkbeschlag 13 (vergl. Fig. 1) verbunden, während er im Bereich der unteren Eckzone
mit dem Blendrahmen 11 über einen Gelenkbeschlag 14 in Verbindung steht (siehe Fig.
3).
[0028] Der Gelenkbeschlag 13 an der oberen Eckzone ist dabei als Scherenlager-Baueinheit
eines Drehkipp-Fensters bzw. einer Drehkipp-Tür ausgeführt, während der Gelenkbeschlag
14 im Bereich der unteren Eckzone die Ecklager-Baueinheit eines solchen Drehkipp-Fensters
bzw. einer Drehkipp-Tür bildet.
[0029] Beide Gelenkbeschläge 13 und 14 haben eine gemeinsame, vor der inneren Blendrahmen-Sichtfläche
22 gelegene, vertikale Gelenkachse 15-15, um die sich der Flügel 12 relativ zum Blendrahmen
11 in Drehstellung öffnen läßt.
[0030] Der die Ecklager-Baueinheit bildende Gelenkbeschlag 14 an der unteren Eckzone des
Fensters oder der Tür 10 ist darüber hinaus noch mit einer horizontalen Gelenkachse
16-16 ausgestattet, um die der Flügel 12 gegenüber dem Blendrahmen 11 in Kippöffnungsstellung
gebracht werden kann. Dabei wird dann die End-Kippstellung des Flügels 12 durch eine
Ausstellschere 17 begrenzt, die mit dem Gelenkbeschlag 13 an der oberen Eckzone des
Fensters oder der Tür (vergl. Fig. 1) in Wirkverbindung steht. Die Wirkverbindung
der Ausstellschere 17 einerseits mit dem als Scherenlager-Baueinheit dienenden Gelenkbeschlag
13 und andererseits mit dem Flügel 12 ist dabei von solcher Art, daß sie für den Flügel
12 auch eine tragende Funktion übernimmt, wenn dieser um die vertikale Gelenkachse
15-15 in Drehstellung geöffnet wird.
[0031] Die Ausstellschere 17 und der die zugehörige Scherenlager-Baueinheit bildende Gelenkbeschlag
13 können beispielsweise entsprechend der DE-C- 37 02 957 bzw. der EP-B- 0 277 286
ausgeführt sein.
[0032] Bei Fenstern und Türen 10, deren Flügel 12 am Blendrahmen 11 lediglich als Drehflügel
angeschlagen ist, kann jedoch die Ausstellschere 17 in Wegfall kommen, wenn in diesem
Falle das Flügelscharnierteil des Gelenkbeschlages 13 eine unmittelbare Verbindung
zu einem an der Eckzone des Flügels 12 angreifenden, z.B. winkelförmigen Befestigungsteil
hat.
[0033] Zwei baugleiche Gelenkbeschläge 13 mit zwei zueinander spiegelbildlich gestalteten
flügelseitigen Befestigungsteilen können auch zum Bau von Fenstern 10 mit Kippflügel
oder Klappflügel benutzt werden. In diesem Falle sind jedoch die Gelenkbeschläge 13
nicht zwischen einem aufrechten Blendrahmenholm und einem aufrechten Flügelholm, sondern
zwischen einem waagerechten Blendrahmenholm und einem waagerechten Flügelrahmenholm
angeschlagen.
[0034] Der in den Fig. 1 und 2 beispielsweise als Scherenlager-Baueinheit einer oberen Eckzone
von Blendrahmen 11 und Flügel 12 zugeordnete Gelenkbeschlag 13 weist einen Rahmenlagerbock
18 und ein darin mittels eines Gelenkbolzens 19 beweglich gehaltenes Flügelscharnierteil
20 auf. Der Rahmenlagerbock 18 ist mit einer flachen Grundplatte 21 ausgestattet,
die bündig von einer in die innere Blendrahmen-Sichtfläche 22 eingesenkten Vertiefung
23 aufgenommen wird, welche zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche 24 hin ausmündet.
[0035] Auf der Grundplatte 21 befindet sich ein die innere Blendrahmen-Sichtfläche 22 überragender
Abdecksteg 25, welcher über die Randkontur 26 der Grundplatte 21 nach oben und nach
unten sowie auch zumindest geringfügig nach der von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
24 abgewendeten Seite hinausragt. Dabei trägt dieser Abdecksteg 25 nahe seinem oberen
und seinem unteren Ende jeweils ein von der Blendrahmen-Sichtfläche 22 abstehendes
Lagerauge 27 od. dgl. für den das Flügelscharnierteil 20 haltenden Gelenkbolzen 19.
Oberhalb bzw. unterhalb jedes Lagerauges 27 od. dgl. sowie auch zwischen den beiden
Lageraugen 27 od. dgl. ist der Abdecksteg 25 jeweils mit angesenkten Durchgangslöchern
28 ausgestattet, die als Aufnahmen für Befestigungsschrauben dienen. Wenigstens einzelne
angesenkte Durchgangslöcher 28 haben dabei Deckungslage mit Ausnehmungen 29 in der
Grundplatte 21, die besonders deutlich in Fig. 6 der Zeichnung zu sehen ist.
[0036] Das Flügelscharnierteil 20 des Gelenkbeschlages 13 ist als ein aus relativ dünnem,
aber breitem Flachmaterial bestehender, beispielsweise durch Stanzbiegen aus Blech
gefertigter, mehrfach abgewinkelt gestalteter Formkörper ausgeführt (vergl. insbesondere
Fig. 2 der Zeichnung). Dieser Formkörper liegt dabei mit einem zur Hauptebene des
Flügels 12 parallelen Winkelsteg 30 in einem zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche 24
hin offenen Ausschnitt, nämlich vorzugsweise einer flachen Mulde 31 der Grundplatte
21 bündig eingesenkt, wie besonders deutlich aus Fig. 2 der Zeichnung hervorgeht.
Form und Lage der Mulde 31 in der Grundplatte 21 sind hingegen aus den Fig. 6 und
7 der Zeichnung ersichtlich.
[0037] Erkennbar ist der Winkelsteg 30 des Flügelscharnierteils 20 in der flachen Mulde
31 der Grundplatte 21 so aufgenommen, daß er bei geschlossenem Fenster oder geschlossener
Tür 10 in Richtung parallel zur Hauptebene des Blendrahmens 11 vom sogenannten Überschlag
32 des Flügels 12 auf dem größten Teil seiner Breite ohne weiteres übergriffen werden
kann.
[0038] Ein vom Winkelsteg 30 über die innere Blendrahmen-Sichtfläche 22 hochragender Winkelschenkel
33 des Flügelscharnierteils 20 trägt eine mit dem Gelenkbolzen 19 zusammenwirkende
Gelenkhülse 34. Ein vom Winkelsteg 30 aus in den Freiraum 35, die sogenannte Falzluft,
zwischen der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche 24 und der dazu parallelen Flügelfalz-Umfangsfläche
36 eingreifender Winkelschenkel 37 bildet die Verbindungsbasis des Flügelscharnierteils
20 zum Flügel 12 hin. Im Falle des nach den Fig. 1 und 2 der Zeichnung als Scherenlager-Baueinheit
ausgeführten Gelenkbeschlages 13 steht dabei der Winkelschenkel 37 des Flügelscharnierteils
20 über die Ausstellschere 17 mit dem Flügel 12 in der nötigen Halteverbindung.
[0039] Auch der nach den Fig. 3 und 4 der Zeichnung als Ecklager-Baueinheit ausgeführte
Gelenkbeschlag 14 hat einen Rahmenlagerbock 38, an dem über einen Gelenkbolzen 39
ein Flügelscharnierteil 40 abgestützt ist.
[0040] Die Grundplatte 41 des Rahmenlagerbocks 38 ist identisch mit der Grundplatte 21 des
Rahmenlagerbocks 18 ausgeführt und angeordnet. Sie wird also in eine flache und zur
Blendrahmenfalz-Umfangsfläche 24 hin ausmündende Vertiefung 23 an der Blendrahmen-Sichtfläche
22 bündig eingesenkt angeordnet, wie das deutlich aus Fig. 4 hervorgeht.
[0041] Auch der Rahmenlagerbock 38 nach den Fig. 3 und 4 hat einen von der Grundplatte 41
getragenen und die Blendrahmen-Sichtfläche 22 überragenden Abdecksteg 45. Dieser ist
so ausgebildet und hat eine solche Anordnung, daß er die von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
24 wegführende Randkontur 26 der Grundplatte 41 sowohl nach oben und unten als auch
zumindest geringfügig zu der der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche 24 abgewendeten Seite
hin überragt. Der Abdecksteg 45 des Rahmenlagerbocks 38 trägt in diesem Falle lediglich
an seinem unteren Ende mit Abstand nebeneinander und in Vertikalebenen parallel zueinander
ausgerichtet zwei Lageraugen 47 od. dgl., von denen ein horizontaler Tragbolzen in
Fluchtlage mit der horizontalen Gelenkachse 16-16 gehalten ist. Der Tragbolzen 46
sitzt dabei in bekannter Weise in Richtung seiner Längsachse schraubverstellbar in
Gewinden der Lageraugen 47 des Rahmenlagerbocks 38. Er weist im Bereich zwischen den
beiden Lageraugen 47 od. dgl. eine Umfangsnut 42 auf, in der das untere Ende eines
Gelenkzapfens 39 über ein angeformtes Gabelstück 43 um die horizontale Gelenkachse
16-16 - als Ecklagerzapfen - kippbeweglich abgestützt ist. Durch Schraubverstellung
des Tragbolzens 46 in den Lageraugen 47 od. dgl. des Rahmenlagerbocks 38 läßt sich
der Gelenkzapfen 39 in begrenztem Maße parallel zur Hauptebene des Blendrahmens 11
zwischen den beiden Lageraugen 47 od. dgl. verlagern.
[0042] In einer dem Rahmenlagerbock 18 des Gelenkbeschlages 13 entsprechenden Art und Weise
weist auch der Abdecksteg 45 des Rahmenlagerbocks 38 als Aufnahmen für Befestigungsschrauben
dienende, angesenkte Durchgangslöcher 48 auf, die mit Ausnehmungen 49 in der Grundplatte
41 Deckungslage haben.
[0043] Das Flügelscharnierteil 40 des z.B. als Ecklager-Baueinheit gestalteten Gelenkbeschlages
14 wird mit einem Winkelsteg 50, der sich parallel zur Hauptebene des Flügels 12 erstreckt,
bei rückseitiger Anlage am Überschlag 32 des Flügels 12 von einer flachen Mulde 51
in der Grundplatte 41 des Rahmenlagerbocks 38 aufgenommen (vergl. Fig. 4). Dies in
genau der gleichen Art und Weise wie der Winkelsteg 30 des Flügelscharnierteils 20
am Gelenkbeschlag 13 nach den Fig. 1 und 2.
[0044] Beim Flügelscharnierteil 40 nach den Fig. 3 und 4 schließt sich an den Winkelsteg
50 ein über die innere Blendrahmen-Sichtfläche 22 hochragender Winkelschenkel 53 mittels
eines zwischengeschalteten Verkröpfungsabschnitts 52 einstückig an, von welchem wiederum
eine Gelenkhülse 54 ausgeht, die auf den Gelenkzapfen 39 aufsteckbar ist.
[0045] Andererseits ragt vom Winkelsteg 50 des Flügelscharnierteils 40 ein Winkelschenkel
57 ab, der in den Freiraum 35, die sogenannte Falzluft, zwischen der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
24 und der Flügelfalz-Umfangsfläche 36 hineinragt. Dieser Winkelschenkel 57 bildet
dabei die Verbindungsbasis für das Flügelscharnierteil 40 zum Flügel 12 hin. Er ist
zu diesem Zweck mit einem aufwärts gerichteten Verlängerungsabschnitt 55 sowie einer
horizontal abgebogenen Stützlasche 56 ausgestattet, um eine ordnungsgemäße Befestigung
an der Eckzone des Flügels 12 zu ermöglichen.
[0046] Der beispielsweise als Ecklager-Baueinheit ausgeführte Gelenkbeschlag 14 weist in
seiner Gelenkhülse 54 ein eingesetztes Futterstück 58 auf, das vorzugsweise aus einem
verschleißfesten Kunststoffmaterial besteht und drehgesichert aber axial verschiebbar
in der Gelenkhülse 54 aufgenommen ist. In einen unteren Hülsenabschnitt 59 des Futterstücks
58 greift der Gelenkzapfen 39 ein und stützt sich mit seinem oberen, kugeligen Ende
60 in einer Kugelpfanne 61 des Futterstücks 58 ab. Ein nach oben gerichteter Hülsenabschnitt
62 des Futterstücks 58 enthält ein Innengewinde 63, in dem ein Schraubbolzen 64 sitzt.
Dessen Kopf 65 findet sein Widerlager an einem Anschlagsteg 66, der am oberen Ende
den lichten Querschnitt der Gelenkhülse 54 einengt. Mit Hilfe eines in einen Eingriff
des Kopfes 65 einrückbaren Drehwerkzeugs läßt sich die Axialstellung des Schraubbolzens
64 im Innengewinde 63 des Futterstücks 58 verändern, um hierdurch die Höhenlage der
Gelenkhülse 54 relativ zum Futterstück 58 stufenlos zu justieren.
[0047] Die beiden Gelenkbeschläge 13 und 14, also die Scherenlager-Baueinheit nach den Fig.
1 und 2 und die Ecklager-Baueinheit nach den Fig. 3 und 4, stimmen hinsichtlich ihrer
Ausbildung wie auch bezüglich ihrer Zuordnung zu Blendrahmen 11 und Flügel 12 des
Fensters oder der Tür 10 in der nachfolgend beschriebenen Art und Weise überein:
- Eine flache Grundplatte 21 bzw. 41 des Rahmenlagerbocks 18 bzw. 38 jedes Gelenkbeschlages
13 bzw. 14 ist bündig in einer in die innere Blendrahmen-Sichtfläche 22 eingesenkten,
kreisbogenförmig konturierten und zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche 24 ausmündenden
Vertiefung 23 aufgenommen.
- Von der Grundplatte 21 bzw. 41 des Rahmenlagerbocks 18 bzw. 38 jedes Gelenkbeschlages
13 bzw. 14 steht mindestens ein Lagerauge 27 bzw. 47 od. dgl. zur Aufnahme und/oder
Halterung eines Gelenkbolzens 19 oder Gelenkzapfens 39 über die innere Blendrahmen-Sichtfläche
22 vor.
- In den Lageraugen 27 bzw. 47 od. dgl. des Rahmenlagerbocks 18 bzw. 38 ist um den Gelenkbolzen
19 bzw. Gelenkzapfen 39 ein Flügelscharnierteil 20 bzw. 40 beweglich gehalten oder
abgestützt, das im Bereich der Grundplatte 21 bzw. 41 des Rahmenlagerbocks 18 bzw.
38 von der Blendrahmen-Sichtfläche 22 aus in einen Freiraum 35 - die sogenannte Falzluft
- zwischen der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche 24 und der Flügelfalz-Umfangsfläche 36
übergreift und dort unmittelbar oder mittelbar mit dem Flügel 12 in einer tragenden
Verbindung steht.
[0048] Von besonderer Bedeutung sind dabei die folgenden Vorkehrungen, weil sich dadurch
der Gesamtaufbau der Fenster oder Türen 10 optimieren läßt.
- Die flache Vertiefung 23 in der inneren Blendrahmen-Sichtfläche 22 hat, wie besonders
deutlich aus Fig. 5 der Zeichnung zu entnehmen ist, an ihren von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
24 abgewendeten Begrenzungskanten eine von mehreren, nämlich mindestens zwei, sich
gegenseitig überschneidenden Kreisbögen 67 bestimmte Kontur. D.h., die flache Vertiefung
23 weist zumindest einen etwa 3-förmigen Grundriß auf.
- Die flachen Vertiefungen 23 zur Aufnahme der Grundplatten 21 bzw. 41 sämtlicher Gelenkbeschläge
13 und 14 sind lediglich in die innere Blendrahmen-Sichtfläche 22 ein und desselben,
beispielsweise eines aufrechten Blendrahmenholms 68 eingesenkt, so daß der hieran
in einer Eckzone anschließende, z.B. waagerechte Blendrahmenholm 69 von derartigen
Vertiefungen 23 völlig frei bleibt.
- Die von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche 24 wegführenden Randkanten 26 der Grundplatte
21 bzw. 41 jedes Rahmenlagerbocks 18 bzw. 38 haben einen zu den Begrenzungskanten
(Kreisbögen 67) der Vertiefung 23 komplementären Verlauf (vergl. Fig. 6 der Zeichnung).
Sie sind also ebenfalls mit einem zumindest etwa 3-förmigen Verlauf geführt.
- Jedes Flügelscharnierteil 20 bzw. 40 ist als ein aus relativ dünnem, aber breitem
Flachmaterial bestehender und mehrfach abgewinkelt gestalteter Formkörper ausgeführt,
der mit einem zur Flügelebene parallelen Winkelsteg 30 bzw. 50 in einem zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
24 hin offenen Ausschnitt, nämlich einer flachen Mulde 31 bzw. 51 liegt, während ein
über die innere Blendrahmen-Sichtfläche 22 hochragender Winkelschenkel 33 bzw. 53
eine mit dem Gelenkbolzen 19 oder Gelenkzapfen 39 zusammenwirkende Gelenkhülse 34
bzw. 54 trägt und ein in den Freiraum 35 der Falzluft eingreifender Winkelschenkel
37 bzw. 57 die Verbindungsbasis des Flügelscharnierteils 20 bzw. 40 zum Flügel 12
bildet.
- Der der flachen Grundplatte 21 bzw. 41 jedes Rahmenlagerbocks 18 bzw. 38 im Bereich
ihrer von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche 24 zugeordnete und die innere Blendrahmen-Sichtfläche
22 überragende Abdecksteg 25 bzw. 45 weist wenigstens an seiner von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
24 abgewendeten Seite eine zu dieser parallel verlaufende Längsbegrenzungskante 70
auf, welche wenigstens die Kontur der Kreisbögen 67 jeder flachen Vertiefung 23 vor
der inneren Blendrahmen-Sichtfläche 22 überdeckt.
[0049] Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß die flachen Vertiefungen 23 in die innere Blendrahmen-Sichtfäche
22 mit Hilfe sogenannter Bohrfräser oder auch Forstnerbohrer eingearbeitet werden
können. Dabei ist es möglich, entweder ein und dasselbe Werkzeug in zwei aufeinanderfolgenden
Arbeitsgängen nacheinander mit einem Achsabstand 71 voneinander anzusetzen, wie das
in Fig. 5 kenntlich gemacht ist. Es kann aber auch ein Zweifach-Bohrkopf mit einem
festliegenden Achsabstand 71 benutzt werden, der mit Bohrfräsern bestückt ist, die
sich trotz überschneidender Drehkreise bei gleichzeitiger Rotation nicht gegenseitig
behindern.
[0050] Abweichend von den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen besteht selbstverständlich
auch die Möglichkeit, den in die innere Blendrahmen-Sichtfläche 22 eingebrachten Vertiefungen
23 sowie den hiervon aufgenommenen Grundplatten 21 bzw. 41 der Rahmenlagerböcke 18
bzw. 38 eine z.B. durch drei sich gegenseitig überschneidende Kreisbögen 67 bestimmte
Randkontur zu geben. In diesem Falle könnte dann mit einem handelsüblichen Dreifach-Bohrkopf
und drei von diesem gleichzeitig angetriebenen Bohrfräsern mit kleinerem Nenndurchmesser
gearbeitet werden.
[0051] Es besteht die Möglichkeit, einerseits die Grundplatten 21 bzw. 41 und andererseits
die Abdeckstege 25 bzw. 45 mit ihren Lageraugen 27 bzw. 47 od. dgl. getrennt voneinander
herzustellen. Sodann kann jeweils der Abdecksteg 25 bzw. 45 durch eine Zapfen/Loch-Verbindung
72/73 auf der Grundplatte 21 bzw. 41 fixiert werden. Nach den Fig. 6 und 7 der Zeichnung
sind zu diesem Zweck beispielsweise auf der Oberseite der Grundplatte 21 zwei hochstehende
Zapfen 72 vorgesehen, die einen rechteckförmig begrenzten Grundriß haben. Diese Zapfen
72 lassen sich in entsprechend gestaltete Durchbrüche 73 in den Abdeckstegen 25 bzw.
45 der Rahmenlagerböcke 18 bzw. 38 einrücken, wie das in den Fig. 1 und 3 der Zeichnung
erkennbar ist.
[0052] Es können aber auch von der Rückseite der Abdeckstege 25 bzw. 45 Zapfen abstehen,
die dann formschlüssig in passende Löcher der Grundplatte 21 bzw. 41 einrückbar sind.
[0053] Aufgrund dieser Ausgestaltung ist es beispielsweise beim Gelenkbeschlag 13 nach den
Fig. 1 und 2 möglich, den Abdecksteg 25 mit den Lageraugen 27 od. dgl. als ein Metall-Druckguß-Formteil
herzustellen, während als Grundplatte 21 ein Spritzguß-Formteil aus Kunststoff verwendbar
ist.
[0054] Andererseits läßt sich aber dem Gelenkbeschlag 14 nach den Fig. 3 und 4 entnehmen,
daß der Abdecksteg 45 mit seinen Lageraugen 47 od. dgl. auch als ein Stanz-Biege-Formteil
aus Blech gefertigt werden kann, während ein Spritzguß-Formteil aus Kunststoff oder
ein Druckguß-Formteil aus Metall die Grundplatte 41 bildet.
[0055] Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, in jedem Falle den Abdecksteg 25 bzw.
45 mit der Grundplatte 21 bzw. 41 materialeinheitlich, insbesondere als Druckguß-Formteil
aus Metall, auszuführen.
[0056] Insbesondere in diesem Falle ist es empfehlenswert, außer den angesenkten Durchgangslöchern
28 bis 48 und den Ausnehmungen 29 bis 49 für normal zur Ebene des Blendrahmens 11
in dessen Material eindringende Befestigungsschrauben noch weitere angesenkte Durchgangslöcher
lediglich in der Grundplatte 21 bzw. 41 vorzusehen. Deren Achse sollte dabei eine
solche Schräglage zur Ebene der Grundplatte 21 bzw. 41 erhalten, daß die Befestigungsschrauben
mit gegen die Ebene des Blendrahmens 11 geneigter Lage in dessen Material eindringen.
[0057] Das Flügelscharnierteil 40 nach den Figuren 3 und 4 ist als ein aus relativ dünnem,
aber breitem Flachmaterial bestehender und mehrfach abgewinkelt gestalteter, z.B.
durch Stanzen und Biegen aus Blech hergestellter Formkörper ausgeführt, der mit einem
zur Flügelebene parallelen Winkelsteg 50 in einem zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
24 hin offenen Ausschnitt, nämlich einer flachen Mulde 51 liegt, während ein über
die innere Blendrahmen-Sichtfläche 22 hochragender Winkelschenkel 53 die mit dem Tragzapfen
39 zusammenwirkende Gelenkhülse 54 trägt und ein in den Freiraum 35 der Falzluft eingreifender
Winkelschenkel 57 die Verbindungsbasis des Flügelscharnierteils 40 zum Flügel 12 bildet.
Die Gelenklhülse 54 ist einstückig an den Formkörper angerollt. Dabei verbleibt bei
ihr am Eingriffsende für den Tragzapfen 39 ein radialer Spalt 44, in den eine radiale
Nase 73 am unteren Ende des Hülsenabschnitts 62 eingreift, die als Verdrehsicherung
für das Futterstück 58 wirkt.
[0058] Bei der Spritzgießfertigung des Futterstücks 58 aus Kunststoff kann unmittelbar der
Schraubbolzen 64 als Formkern zur Bildung des Innengewindes 63 benutzt und zu diesem
Zweck in das Spritzgießwerkzeug eingelegt werden. Nach dem Entformen des Futterstücks
58 läßt sich dann der Schraubbolzen teilweise, z.B. um etwa 4 bis 5 Millimeter aus
dem fertigen Innengewinde 63 herausdrehen, um den wünschenswerten Verstellweg für
den mit seinem Kopf 65 am Anschlagsteg 66 abgestützten Schraubbolzen 64 freizumachen.
Liste der Bezugszeichen:
[0059]
- 10
- Fenster oder Tür
- 11
- Blendrahmen
- 12
- Flügel
- 13
- Gelenkbeschlag/Scherenlager-Baueinheit
- 14
- Gelenkbeschlag/Ecklager-Baueinheit
- 15-15
- vertikale Gelenkachse
- 16-16
- horizontale Gelenkachse
- 17
- Ausstellschere
- 18
- Rahmenlagerbock
- 19
- Gelenkbolzen
- 20
- Flügelscharnierteil
- 21
- Grundplatte
- 22
- Blendrahmen-Sichtfläche
- 23
- Vertiefung
- 24
- Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
- 25
- Abdecksteg
- 26
- Randkontur
- 27
- Lagerauge od. dgl.
- 28
- angesenktes Durchgangsloch
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Winkelsteg
- 31
- flache Mulde
- 32
- Überschlag
- 33
- Winkelschenkel
- 34
- Gelenkhülse
- 35
- Freiraum/Falzluft
- 36
- Flügelfalz-Umfangsfläche
- 37
- Winkelschenkel
- 38
- Rahmenlagerbock
- 39
- Gelenkzapfen
- 40
- Flügelscharnierteil
- 41
- Grundplatte
- 42
- Umfangsnut
- 43
- Gabelstück
- 44
- 45
- Abdecksteg
- 46
- Tragbolzen
- 47
- Lagerauge od. dgl.
- 48
- angesenktes Durchgangsloch
- 49
- Ausnehmung
- 50
- Winkelsteg
- 51
- flache Mulde
- 52
- Verkröpfungsabschnitt
- 53
- Winkelsteg
- 54
- Gelenkhülse
- 55
- Verlängerungsabschnitt
- 56
- Stützlasche
- 57
- Winkelschenkel
- 58
- Futterstück
- 59
- Hülsenabschnitt
- 60
- kugeliges Ende
- 61
- Kugelpfanne
- 62
- Hülsenabschnitt
- 63
- Innengewinde
- 64
- Schraubenbolzen
- 65
- Kopf
- 66
- Anschlagsteg
- 67
- Kreisbögen
- 68
- Blendrahmenholm
- 69
- Blendrahmenholm
- 70
- Längskante
- 71
- Achsabstand
- 72
- Zapfen
- 73
- Nase
1. Fenster oder Tür (10) mit Gelenkbeschlägen (13, 14) zwischen einem Blendrahmenholm
und einem Flügelholm, z.B. einem aufrechten Blendrahmenholm und einem aufrechten Flügelholm
insbesondere Drehkipp-Fenster oder -Tür mit einer einer unteren Eckzone von Blendrahmen
(11) und Flügel (12) zugeordneten Ecklager-Baueinheit und einer einer oberen Eckzone
von Blendrahmen (11) und Flügel (12) zugeordneten Scherenlager-Baueinheit,
- bei dem bzw. der eine flache Grundplatte (21 bzw. 41) des Rahmenlagerbocks (18 bzw.
38) jedes Gelenkbeschlages (13 bzw. 14) bündig in einer in die innere Blendrahmen-Sichtfläche
(22) eingesenkten, kreisbogenförmig konturierten und zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche
(24) ausmündenden Vertiefung (23) aufgenommen ist,
- bei dem bzw. der von der Grundplatte (21 bzw. 41) des Rahmenlagerbocks (18 bzw.
38) jedes Gelenkbeschlags (13 bzw. 14) mindestens ein Lagerauge (27 bzw. 47) od. dgl.
zur Aufnahme und/oder Halterung eines Gelenkbolzens (19) oder -zapfens (39) über die
innere Blendrahmen-Sichtfläche (22) vorsteht,
- und bei dem bzw. der in den Lageraugen (27 bzw. 47) od. dgl. des Rahmenlagerbocks
(18 bzw. 38) um den Gelenkbolzen (19) bzw. mittels des Gelenkzapfens (39) ein Flügelscharnierteil
(20 bzw. 40) beweglich gehalten bzw. abgestützt ist, das im Bereich der Grundplatte
(21 bzw. 41) des Rahmenlagerbocks (18 bzw. 38) von der Blendrahmen-Sichtfläche (22)
aus in einen Freiraum (35) - die sogenannte Falzluft - zwischen den Falzumfangsflächen
(24 und 36) von Blendrahmen (11) und Flügel (12) übergreift und dort unmittelbar oder
mittelbar mit dem Flügel (12) in einer tragenden Verbindung steht,
- wobei die flache Vertiefung (23) in der inneren Blendrahmen-Sichtfläche (22) an
ihren von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche (24) abgewendeten Begrenzungskanten eine
von mehreren - nämlich mindestens zwei - sich gegenseitig überschneidenden Kreisbögen
(67) bestimmte - wenigstens etwa 3-förmige - Kontur hat,
- wobei die flachen Vertiefungen (23) sämtlicher Gelenkbeschläge (13 und 14) lediglich
in die innere Blendrahmen-Sichtfläche (22) ein und desselben z.B. aufrechten Blendrahmenholms
(68) eingesenkt sind,
- wobei die von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche (24) wegführenden Randkanten (26)
der Grundplatte (21 bzw. 41) jedes Rahmenlagerbocks (13 bzw. 14) einen zu den Begrenzungskanten
(Kreisbögen 67) der Vertiefung (23) komplementären - also wenigstens ebenfalls etwa
3-förmigen - Verlauf haben,
- und wobei jedes Flügelscharnierteil (20 bzw. 40) als ein aus relativ dünnem aber
breitem Flachmaterial bestehender und mehrfach abgewinkelt gestalteter Formkörper
ausgeführt ist, der mit einem zur Flügelebene parallelen Winkelsteg (30 bzw. 50) in
einem zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche (24) hin offenen Ausschnitt, vornehmlich einer
flachen Mulde (31 bzw. 51) der Grundplatte (21 bzw. 41) des Lagerbocks (18 bzw. 38)
eingesenkt liegt, während ein über die innere Blendrahmen-Sichtfläche (22) hochragender
Winkelschenkel (33 bzw. 53) eine mit dem Gelenkbolzen (19) oder -zapfen (39) zusammenwirkende
Gelenkhülse (34 bzw. 54) trägt und ein in den Freiraum (35) der Falzluft eingreifender
Winkelschenkel (37 bzw. 57) seine Verbindungsbasis zum Flügel (12) bildet.
2. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der flachen Grundplatte (21 bzw. 41) des Rahmenlagerbocks (18 bzw. 38) im Bereich
ihrer von der Blendrahmenfalz-Umfangsfläche (24) abgewendeten und durch die sich gegenseitig
überschneidenden Kreisbögen (67) bestimmten - etwa 3-förmigen - Kontur ein die innere
Blendrahmen-Sichtfläche (22) überragender Abdecksteg (25 bzw. 45) vorgelagert ist,
der zur Blendrahmenfalz-Umfangsfläche (22) parallel verlaufende Längsbegrenzungskanten
(70) hat.
3. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdecksteg (25 bzw. 45) durch eine Zapfen/Loch-Verbindung (72/73) auf der
Grundplatte (21 bzw. 41) lagenfixiert oder lagenfixierbar ist und mindestens an oder
nahe einem seiner, vorzugsweise über die Kreisbogen-Kontur der Grundplatte (21 bzw.
41) hinausragenden Enden ein Lagerauge (27 bzw. 47) od. dgl. des Rahmenlagerbocks
(18 bzw. 38) trägt.
4. Fenster oder Tür nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdecksteg (45) mit dem Lagerauge (47) od. dgl. als ein Stanz-Biege-Formteil
aus Blech gefertigt ist, während ein Spritzguß-Formteil aus Kunststoff oder ein Druckguß-Formteil
aus Metall die Grundplatte (41) bildet.
5. Fenster oder Tür nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdecksteg (25) mit dem Lagerauge (27) od. dgl. ein Metall-Druckguß-Formteil
ist, während ein Spritzguß-Formteil aus Kunststoff die Grundplatte (21) bildet.
6. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdecksteg (25 bzw. 45) mit der Grundplatte (21 bzw. 41) materialeinheitlich,
insbesondere als Druckguß-Formteil aus Metall, ausgeführt ist und mindestens an oder
nahe einem seiner, vorzugsweise über die Kreisbogen-Kontur der Grundplatte (21 bzw.
41) hinausragenden Enden ein Lagerauge (27 bzw. 47) od. dgl. trägt.
7. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Aufnahmen für Befestigungsschrauben dienende, angesenkte Durchgangslöcher
(28) in dem die Lageraugen (27 bzw. 47) od. dgl. tragenden Abdecksteg (25 bzw. 45)
vorgesehen sind, wobei wenigstens ein Teil dieser Durchgangslöcher (28) Deckungslage
mit Ausnehmungen (29) in der flachen Grundplatte (21 bzw. 41) hat.
8. Fenster oder Tür (10) mit Gelenkbeschlägen (14) zwischen einem Blendrahmenholm und
einem Flügelholm, insbesondere Drehkipp-Fenster oder -Tür mit einer einer untere Eckzone
von Blendrahmen (11) und Flügel (12) zugeordneten Ecklager-Baueinheit, insbesondere
nach Anspruch 1,
- bei dem bzw. der ein Rahmenlagerbock (38) wenigstens eines Gelenkbeschlags (14)
zur Halterung eines Gelenkzapfens (39) über die innere Blendrahmen-Sichtfläche (22)
vorsteht,
- und bei dem bzw. der mittels des Gelenkzapfens (39) ein Flügelscharnierteil (40)
beweglich abgestützt ist,
- wobei dieses Flügelscharnierteil (40) eine mit dem Gelenkzapfen (39) zusammenwirkende
Gelenkhülse (54) trägt, die ein eingesetztes Futterstück (58) enthält, das vorzugsweise
aus einem verschleißfesten Kunststoffmaterial besteht und drehgesichert, aber axialverschiebbar
in der Gelenkhülse (54) aufgenommen ist,
- wobei der Gelenkzapfen (39) sich mit seinem oberen, kugeligen Ende (60) in einer
Kugelpfanne (61) des Futterstücks (58) abstützt,
- und wobei das Futterstück (58) in der Gelenkhülse (54) ein mittels eines durch ein
Drehwerkzeug betätigbaren Schraubenbolzens (64) einjustierbares Widerlager hat,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein nach oben gerichteter Hülsenabschnitt (59) des Futterstücks (58) ein Innengewinde
(63) enthält, in das der Schraubenbolzen (64) eingreift,
daß das freie Ende, z.B. ein Kopf (65) des Schraubenbolzens (64) sein Widerlager an
einem Anschlag (66) hat, welcher am oberen Ende der Gelenkhülse (54) deren lichten
Querschnitt einengt,
und daß ein unterer Hülsenabschnitt (59) des Futterstücks (58) unterhalb der Kugelpfanne
(61) den in die Gelenkhülse (54) hineinragenden Längenteil des Gelenkzapfens (39)
umfaßt.
9. Fenster oder Tür nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der den lichten Querschnitt der Gelenkhülse (54) einengende Anschlag (66) aus
einem Steg besteht, welcher vom Material der Gelenkhülse (54) gebildet und in deren
Inneres abgebogen ist.
10. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flügelscharnierteil (40) aus relativ dünnem, aber breitem Flachmaterial, vornehmlich
Stahlblech, besteht und die Gelenkhülse (54) einstückig angerollt ist.
11. Fenster oder Tür nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der untere Hülsenabschnitt (59) des Futterstücks (58) eine über seinen Außenumfang
vorstehende Drehsicherungsnase (73) trägt, die in einen Längsspalt (44) der angerollten
Gelenkhülse (54) des Flügelscharnierteils (40) einrückbar ist.
12. Fenster oder Tür nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schraubbolzen (64) zur Ausbildung des Innengewindes (63) unmittelbar in das
durch Spritzgießen aus Kunststoff gefertigte Futterstück (58) eingeformt ist.