[0001] Die Erfindung betrifft eine Ultraschallgeberanordnung zur Ultraschallbehandlung von
breit geführtem Textilgut in einem flüssigen Medium sowie eine eine solche Ultraschallgeberanordnung
verwendende Ultraschallbehandlungsvorrichtung.
[0002] Wie bekannt, dient eine solche Ultraschallbehandlung vor allem dazu, den Effekt der
jeweiligen Behandlung des Textilguts in dem flüssigen Medium zu steigern.
[0003] Aus der DE-C-36 38 140 ist eine Vorrichtung zur Ultraschallbehandlung von breit geführten
Textilbahnen od. dgl. in einem flüssigen Medium bekannt, die eine das flüssige Medium
enthaltende Wanne, eine Transporteinrichtung zum Hindurchführen der zu behandelnden
Textilbahn durch das flüssige Medium, sowie mindestens eine quer zur Transportrichtung
der Textilbahn angeordnete Reihe von Ultraschallgebern umfaßt, deren im Querschnitt
rechteckige Abstrahl hörner eben ausgebildete, in dem flüssigen Medium angeordnete
und gegen eine Seite der Textilbahn gerichtete Abstrahlflächen aufweisen. Die Abstrahlhörner
der einzelnen Ultraschallgeber der bzw. jeder Reihe von Ultraschallgebern sind hiebei
in einem relativ großen Abstand voneinander angeordnet, wobei bei mehreren Reihen
von Ultraschallgebern die Hörner benachbarter Reihen jeweils auf Lücke angeordnet
sind. Bei einer einzigen Reihe von Ultraschallgebern hat eine solche Anordnung vor
allem den Nachteil einer ungleichmäßig intensiven Schallbeaufschlagung und damit einer
ungleichmäßigen Behandlung der Textilbahn über ihre Breite, was sich z.B. beim Appretieren
in Griffunterschieden und beim Einfärben in streifenförmigen Farbtiefenunterschieden
bemerkbar macht. Bei mehreren Reihen von Ultraschallgebern ist zwar dieser Effekt
durch die in benachbarten Reihen jeweils auf Lücke angeordneten Abstrahlhörner abgeschwächt,
jedoch nicht gänzlich auszuschließen. Dazu kommt noch, daß durch die Vielzahl der
dann erforderlichen Ultraschallgeber die Vorrichtung verhältnismäßig aufwendig wird.
[0004] Ein nicht zum bekannten Stand der Technik zählender Vorschlag zur Behebung dieses
Nachteils ging dahin, die im Querschnitt rechteckigen Abstrahlhörner einer Reihe von
Ultraschallgebern in dem geringstmöglichen Abstand, bei dem im Betrieb der Ultraschallgeber
noch keine gegenseitige Beeinflussung bzw. Berührung der einzelnen Abstrahlhörner
erfolgt, anzuordnen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich auch in einem solchen Fall
zwar nur geringfügige, jedoch an dem behandelten Textilgut noch immer fühl- bzw. sichtbare
Behandlungsunterschiede im Bereich der Spalte zwischen den einzelnen Abstrahlhörnern
ergeben.
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Ultraschallgeberanordnung anzugeben, bei
der die oben aufgezeigten Nachteile behoben sind, d.h. bei der die Behandlungsintensität
über die gesamte Breite des Textilgutes so gleichmäßig ist, daß am behandelten Textilgut
keine Unterschiede mehr wahrnehmbar sind.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Ultraschallgeberanordnung
zur Ultraschallbehandlung von breit geführtem Textilgut in einem flüssigen Medium,
mit mehreren in einer Reihe im Abstand voneinander angeordneten Ultraschallgebern,
deren Abstrahlhörnereben ausgebildete und in einer gemeinsamen Ebene liegende Abstrahlflächen
aufweisen, und schlägt vor, daß die Abstrahlhörner einander benachbarter Ultraschallgeber
im Bereich ihrer Stirnflächen unter Bildung eines Luftspalts geringer Breite aneinander
angrenzen, wobei die Stirnflächen so ausgebildet sind, daß die Abstrahlflächen der
benachbarten Abstrahlhörner einander, in zu den Abstrahlflächen paralleler und zur
Längserstreckung der Ultraschallgeberanordnung senkrechter Richtung gesehen, teilweise
überlappen.
[0007] Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Ultraschallgeberanordnung der Abstand der
Abstrahlhörner benachbarter Ultraschallgeber auf einen Luftspalt geringer Breite beschränkt
ist und die Abstrahlflächen der benachbarten Abstrahlhörner einander, in der angegebenen
Richtung, nämlich der Transportrichtung des Textilguts gesehen, teilweise überlappen,
entsteht eine über die gesamte Breite des Textilguts quasi durchgehende Ultraschallabgabefläche.
Wenn auch der wirksame Querschnitt pro Flächeneinheit im Bereich eines Luftspalts
zwischen zwei Abstrahlhörnern durch letzteren geringfügig vermindert ist, wird das
Textilgut doch über seine gesamte Breite so gleichmäßig bestrahlt, daß am behandelten
Textilgut keinerlei Behandlungsunterschiede erkennbar sind.
[0008] Zur Erzielung der teilweisen Überlappung benachbarter Abstrahifiächen können z.B.
die Abstrahlhörner im Querschnitt die Form eines Parallelogramms oder eines gleichschenkeligen
Trapezes besitzen, wobei die kurzen Seiten des Parallelogramms bzw. die Schenkel des
Trapezes die Stirnseiten der Abstrahlhörner bilden. Im Falle des Trapezquerschnittes
versteht es sich, daß die Trapeze zweier benachbarter Hörner jeweils um 180° zueinander
verdreht sind.
[0009] Der spitze Winkel des Parallelogramms bzw. Trapezes wird in aller Regel in einem
Bereich von 20° bis 80° liegen und beträgt vorzugsweise 40° bis 60°.
[0010] Weitere Möglichkeiten zur Erzielung der teilweisen Überlappung benachbarter Abstrahlflächen
bestehen darin, die Stirnflächen derAbstrahlhörnerstufenförmig, wellenförmig oder
bogenförmig auszubilden.
[0011] Die Breite des Luftspalts liegt zweckmäßig im Bereich von 0,2 bis 5 mm und beträgt
vorzugsweise etwa 1,5 mm.
[0012] Schließlich ist es zweckmäßig, wenn die einzelnen Ultraschallgeber der Anordnung
höhen- und seitenverstellbar und um ihre Mittelachse verschwenkbar sind. Damit lassen
sich die einzelnen Ultraschallgeber optimal in bezug auf einander ausrichten.
[0013] Bei der aus der genannten DE-C-36 38 140 bekannten Ultraschallbehandlungsvorrichtung
liegt die Textilbahn während der Ultraschallbehandlung auf ihrer von den Abstrahlflächen
der Ultraschallgeber abgewandten Seite unter Druck auf einer konvex gekrümmten Fläche
aus festem Material, insbesondere auf einer drehbaren zylindrischen Walze, auf. Es
hat sich herausgestellt, daß dadurch auf dieser Seite die Fähigkeit der Textilbahn,
flüssiges Medium aufzunehmen (Flottenaufnahmevermögen), herabgesetzt ist, was zu einer
ungleichen Behandlung der beiden Seiten derTextilbahn und damit zu einer sogenannten
Zweiseitigkeit des Produkts führt.
[0014] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist daher, eine eine erfindungsgemäße Ultraschallgeberanordnung
beinhaltende Ultraschallbehandlungsvorrichtung anzugeben, bei der dieser Nachteil
behoben ist und mit der außerdem die Wirksamkeit der Ultraschallbehandlung insgesamt
erhöht wird.
[0015] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung zur Ultraschallbehandlung von
breit geführtem Textilgut in einem flüssigen Medium, mit einer das flüssige Medium
enthaltenden Wanne, einer Transporteinrichtuhng zum Hindurchführen des zu behandelnden
Textilguts durch das flüssige Medium und einer quer zur Transportrichtung des Textilguts
angeordneten Reihe von Ultraschallgebern mit eben ausgebildeten, in dem flüssigen
Medium angeordneten und gegen eine Seite des zu behandelnden Textilguts gerichteten
Abstrahlflächen erfindungsgemäß gelöst durch eine erfindungsgemäße Ultraschallgeberanordnung,
deren Abstrahlflächen in einer im wesentlichen horizontalen Ebene liegen und mit einer
in geringem Abstand unterhalb der Abstrahlflächen angeordneten, sich parallel zu den
Abstrahlflächen erstreckenden ebenen Begrenzungsfläche einen sich überdie gesamte
Breite des Textilguts erstreckenden Spalt begrenzen, durch den das Textilgut von der
Transporteinrichtung in im wesentlichen horizontaler Richtung hindurchführbar ist.
Bei einer solchen Vorrichtung liegt einerseits die von den Abstrahlflächen der Ultraschallgeber
abgewandte Seite des Textilguts während der Ultraschallbehandlung nirgends unter Druck
auf, womit eine gleichmäßige Behandlung des Textilguts auf beiden Seiten sichergestellt
ist. Andererseits werden die von den Abstrahlflächen abgegebenen und das Textilgut
durchdringenden Ultraschallwellen von der Begrenzungsfläche wirksam in das Textilgut
reflektiert, was zu einer erhöhten Wirksamkeit der Ultraschallbehandlung führt.
[0016] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zweckmäpig die Breite des Spalts zwischen
den Abstrahlflächen der Ultraschallgeber und der Begrenzungsfläche einstellbar. Damit
ist es möglich, die für die gewünschte Behandlung optimale Spaltbreite zu wählen.
[0017] Weiters ist es zweckmäßig, wenn die Ultraschallgeber so angeordnet sind, daß sich
ihr elektrischer Teil außerhalb des flüssigen Mediums befindet, sodaß sich keine besonderen
Isolierungs- und Abdichtprobleme ergeben.
[0018] In der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ultraschallbehandlungsvorrichtung
ist die Begrenzungsfläche von der Oberseite eines Formrohrs gebildet. Bei sehrflachen
Wannen, wo wenig Raum zur Verfügung steht, kann die Begrenzungsfläche aber auch vom
Boden der Wanne gebildet sein.
[0019] Unter dem Begriff "breit geführtes Textilgut" sind hier vor allem sowohl gewebte
oder gewirkte Textilbahnen und Vliesstoffbahnen als auch nebeneinander geführte Textilfäden,
wie z.B. Kettfäden für Jeansstoffe, zu verstehen.
[0020] Nachstehend ist die Erfindung anhand derZeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig.
1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ultraschallbehandlungsvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 in Fig. 1, Fig. 3 in größerem Maßstab einen
Schnitt nach der Linie 111-111 in Fig. 2, aus dem eine erste Art der Ausbildung der
Stirnseiten benachbarter Abstrahl hörner ersichtlich ist, und die Fig. 4 bis 6 drei
weitere Varianten der Ausbildung dieser Stirnseiten in der Fig. 3 ähnlicher Darstellung.
[0021] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, umfaßt die dargestellte erfindungsgemäße
Ultraschallbehandlungsvorrichtung eine Wanne 1, die zum Teil mit einem flüssigen Medium
2 gefüllt ist. Innerhalb der Wanne 1 ist an einem Träger 3 eine erfindungsgemäße Anordnung
von in einer Reihe nebeneinander angeordneten Ultraschallgebern 4 montiert. Die Abstrahlhörner
4a dieser Ultraschallgeber 4 weisen ebene Abstrahlflächen 5 auf, die alle in einer
einzigen horizontalen Ebene liegen. Diese Abstrahlflächen 5 begrenzen mit einer in
einem geringen Abstand unterhalb der Abstrahlflächen 5 angeordneten, sich parallel
zu den Abstrahlflächen erstreckenden und von der Oberseite eines Formrohrs 7 aus Edelstahl,
z.B. des Typs V4A, gebildeten ebenen Begrenzungsfläche 7a einen sich über die gesamte
Breite einer zu behandelnden Textilbahn 6 erstreckenden Spalt 12, durch den die Textilbahn
von einer von Antriebswalzen 8 und 9 und Umlenkwalzen 10 und 11 gebildeten Transporteinrichtung
hindurchführbar ist. Die Breite dieses Spalts 12 kann, falls gewünscht, einstellbar
gemacht werden, indem z.B. für eine Höhenverstellbarkeit der Ultraschallgeberanordnung
gesorgt wird. Auf diese Weise ist dann der Abstand zwischen der Oberseite der jeweils
zu behandelnden Textilbahn 6 und den Abstrahlflächen 5 der Ultraschallgeber 4 optimal
einstellbar. Im Hinblick darauf, daß wie bekannt, die Intensität der Energieeinwirkung
der Ultraschallwellen auf eine Textilbahn mit zunehmendem Abstand zwischen den Abstrahlflächen
der Ultraschallgeber und der zu behandelnden Textilbahn abnimmt, sollte dieser Abstand
möglichst gering gehalten werden. Es hat sich herausgestellt, daß optimale Ergebnisse
dann erzielt werden, wenn dieser Abstand 0 bis 2 mm, beträgt.
[0022] Die der Unterseite der Textilbahn 6 zugewandte Begrenzungsfläche 9a reflektiert die
von den Abstrahlflächen 5 der Ultraschallgeber 4 abgegebenen und die Textilbahn durchdringenden
Ultraschallwellen und sorgt damit für eine Erhöhung der Wirksamkeit der Ultraschallbehandlung.
[0023] Wie Fig. 3 zeigt, weisen die Abstrahlhörner4a im Querschnitt die Form eines Parallelogramms
auf, wobei die kurzen Seiten des Parallelogramms die Stirnseiten 4b,4c der Abstrahlhörner
4a bilden, mit denen jeweils benachbarte Abstrahlhörner unter Bildung eines Luftspalts
4d geringer Breite aneinandergrenzen. Durch die somit schräg verlaufenden Stirnseiten
4b,4c der Abstrahihörner 4aergibtsich, in zur Schnittebene der Fig. 3 paralleler und
zur Längserstreckung der Ultraschallgeberanordnung senkrechter Richtung, nämlich der
Transportrichtung 13 der Textilbahn 6, gesehen, eine teilweise Überlappung benachbarter
Abstrahlhörner 4a und damit auch benachbarter Abstrahlflächen 5. Auf diese Weise wird
von den Abstrahlflächen 5 eine über die gesamte Breite der Textilbahn 6 quasi durchgehende
Ultraschallabgabefläche gebildet, bei der es keine in Transportrichtung 13 der Textilbahn
6 durchgehenden Unterbrechungen gibt.
[0024] Die Breite des Luftspalts 4d zwischen benachbarten Abstrahlhörnern 4a wird man möglichst
gering wählen, wobei man im Hinblick darauf, im Bereich des Luftspalts nicht allzuviel
wirksame Ultraschallabgabefläche zu verlieren, über eine Spaltbreite von 5 mm nicht
hinausgehen sollte. Auf der anderen Seite ist eine Spaltbreite von etwa 0,2 mm wohl
das absolute Minimum, das erreicht werden kann, ohne daß im Betrieb der Ultraschallgeber
4 die Gefahr einer gegenseitigen Beeinflussung bzw. Berührung einander benachbarter
Abstrahlhörner 5 besteht. Es hat sich gezeigt, daß eine Spaltbreite von etwa 1,5 mm
einen sehr guten Kompromiß darstellt.
[0025] In den Fig. 4,5 und 6 sind drei weitere Möglichkeiten der Ausbildung der Stirnflächen
4b,4c der Abstrahlhörner 4a im Hinblick auf eine Überlappung benachbarter Abstrahlflächen
5 dargestellt.
[0026] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform weisen die einzelnen Abstrahlhörner 4a
im Querschnitt die Form eines gleichschenkeligen Trapezes auf, wobei die Trapeze benachbarter
Abstrahlhörner jeweils um 180° zueinander verdreht sind und die Schenkel der Trapeze
die Stirnseiten 4b,4c der Abstrahlhörner bilden.
[0027] In Fig. 5 sind die Stirnseiten 4b,4c der Abstrahlhörner 4a stufenförmig und in Fig.
6 wellenförmig ausgebildet. Anstelle der Wellenform könnte auch eine Bogenform den
angestrebten Zweck erfüllen.
[0028] Die Ultraschallgeber 4 sind, wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, so angeordnet,
daß sich ihr elektrischer Teil (Wandler) außerhalb des flüssigen Mediums 2, d.h. über
dem Niveau des flüssigen Mediums, befindet, sodaß sich keine besonderen Isolierungs-und
Abdichtungsprobleme ergeben.
[0029] Zweckmäßig ist weiters, wie an sich bekannt, die Leistung der verwendeten Ultraschallgeber
4 sowie die Transportgeschwindigkeit der Textilbahn 6 einstellbar, da damit je nach
Art der zu behandelnden Textilbahn und dem gewünschten Ergebnis die optimalen Behandlungsbedingungen
realisiert werden können.
[0030] Die Ultraschallgeber 4 arbeiten im technisch üblichen Schallbereich von 18 bis 60
kHz. Die Schalldruckabstrahlung pro Ultraschallgeber erfolgt zweckmäßig zwischen 500
und 5000 Watt, wobei die Abstrahlfläche 5 des Ultraschallgebers so gewählt ist, daß
die erzeugte Ultraschallenergie im Bereich von 10 bis 1000 W/cm
2, insbesondere von 50 bis 200 W/cm
2, liegt. Der zweckmäßige Amplitudenbereich der Ultraschallwellen erstreckt sich von
20 bis 150 wm.
[0031] In der bevorzugten Ausführungsform sind die einzelnen Ultraschallgeber 4 der erfindungsgemäßen
Ultraschallgeberanordnung an dem Träger 3 höhen-und seitenverstellbar und um ihre
Mittelachse verschwenkbar montiert, um optimal in bezug aufeinander ausgerichtet werden
zu können.
[0032] Im allgemeinen wird die Textilbahn mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 100 m/min,
insbesondere von 10 bis 50 m/min, durch den Spalt geführt. Diese Durchlaufgeschwindigkeit
ist im wesentlichen von drei Faktoren abhängig, nämlich der installierten Ultraschallgeberleistung,
der Gewebeart und dem gewünschten Gewebeausfall.
[0033] Je nach Behandlungsart und dem gewünschten Gewebeausfall wird mit einem oder mehreren
Durchläufen der Textilbahn 6 durch die erfindungsgemäpe Ultraschallbehandlungsvorrichtung
gearbeitet. Eine Erhöhung der Wirksamkeit der Ultraschallbehandlung kann entweder
durch eine Verbreiterung der Abstrahlflächen 5 der Ultraschallgeber 4 in Bahnlaufrichtung
oder durch Einbau mehrerer erfindungsgemäßer Ultraschallgeberanordnungen hintereinander
erzielt werden.
[0034] In dem Fall, wo mit einem einzigen Durchlauf das Auslangen gefunden werden kann,
ist die Antriebswalze 9 nicht erforderlich und kann z.B. durch eine Anordnung aus
Umlenkwalze und Quetschwalze ersetzt sein. Weiters kann, wo man im Hinblick auf einen
minimalen Chemikalieneinsatz mit sehr flachen Wannen, sogenannten Minitauchtrögen,
arbeitet, die untere Begrenzungsfläche 7a des Spalts 12 vom Boden der Wanne 1 gebildet
sein.
[0035] Die erfindungsgemäße Ultraschallbehandlungsvorrichtung kann sowohl zur Vorbehandlung
und Veredelungsbehandlung als auch zum Bleichen, Färben und Appretieren herangezogen
werden.
[0036] Als Vorbehandlung kommen insbesondere das Aufschliepen des Gewebes im Hinblickaufein
besseres Durchfärben und einen gleichmäßigeren Farbausfall, das Entfernen bzw. Geschmeidigmachen
von Holzrückständen in Leinengeweben, das teilweise oder gänzliche Lösen und Abspalten
von Baumwollschalen, das Aufschließen von toter Baumwolle zur besseren Farbstoffaufnahme,
die Gewebeentschlichtung und die Reinigung und als Veredelungsbehandlung insbesondere
die Weichgriffgebung und die Verbesserung der Optik durch Erhaltung der Rundfädigkeit
in Frage.
[0037] Bei der Vor- oder Veredelungsbehandlung dient in der Regel Wasser als flüssiges Medium
2.
[0038] Neben der zumindest teilweisen Vermeidung des sonst üblichen Einsatzes großer Mengen
an umweltschädlichen Chemikalien hat die Vorbehandlung mittels Ultraschall den weiteren
Vorteil, daß die Behandlungsdauer weit unter der bisher erforderlichen liegt und überdies
eine beträchtliche Energieeinsparung erzielt wird.
[0039] Bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Ultraschallbehandlungsvorrichtung auf das
Bleichen ist das flüssige Medium 2 von der Bleichflotte gebildet. Hier entfällt durch
eine wirksamere Chemikalieneinbringung und eine Erhöhung des Flottenaufnahmevermögens
des behandelten Textilguts der sonst notwendige lange Tauchweg, sodaß die Behandlung
in einem Minitauchtrog erfolgen kann. Neben einem höheren Weißgrad des Textilguts
wird eine deutliche Verminderung des Chemikalienbedarfs und eine erhebliche Herabsetzung
der Abwasserbelastung erreicht.
[0040] Beim Färben ist das flüssige Medium 2 von der Färbeflotte gebildet, wobei sämtliche
üblichen Farbstoffe, insbesondere Reaktiv- oder Indanthrenfarbstoffe, eingesetzt werden
können. Hier wird vor allem ein geringerer Farbstoffbedarf durch höhere Ausbeute und
eine Verkürzung der Färbezeit erzielt. Außerdem entfällt die Notwendigkeit eines Einsatzes
von Netzmitteln oder Penetrationsbeschleunigern, was eine geringere Abwasserbelastung
zur Folge hat.
[0041] Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Ultraschallbehandlungsvorrichtung auf das Appretieren
dient als flüssiges Medium 2 die jeweilige Appreturflotte. Auch hier entfällt vor
allem der sonst erforderliche lange Tauchweg. Durch eine bessere Wirksamkeit der eingebrachten
Produkte kann die Einsatzmenge erheblich gesenkt werden. Insgesamt ergibt sich eine
deutlich herabgesetzte Abwasserbelastung durch eine geringere Restflottenmenge.
[0042] Für das Appretieren kommen sämtliche bekannten Ausrüstungen, insbesondere die Hydrophobierung,
die griffgebende Ausrüstung, die Pflegeleicht-Ausrüstung, die öl- und schmutzabweisende
Ausrüstung und die Flammschutzausrüstung in Frage.
[0043] Die erfindungsgemäße Ultraschallgeberanordnung und die eine solche Ultraschallgeberanordnung
beinhaltende erfindungsgemäße Ultraschallbehandlungsvorrichtung sind für die Behandlung
jeglichen "breit geführten Textilguts" bestimmt. Unter dem Begriff "breit geführtes
Textilgut" sind, wie bereits erwähnt, vor allem gewebte oder gewirkte Textilbahnen
und Vliesstoffbahnen sowie nebeneinander geführte Textilfäden zu verstehen. Was letztere
betrifft, kommt insbesondere das Einfärben von Kettfäden für Jeansstoffe in Frage.
[0044] Nachstehend sei noch die Anwendung der erfindungsgemäpen Ultraschallbehandlungsvorrichtung
anhand einiger praktischer Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1:
[0045] Es wurden vier Vorbehandlungsversuche durchgeführt, wobei mit einer Geräteleistung
von 3.000 Watt bei 20 kHz und einer Abstrahlfläche von 250 x 15 mm pro Ultraschallgeber
gearbeitet wurde. Die Behandlung wurde an einem Rohleinengewebe von 166 cm Breite
und einem Ifm-Gewichtvon 514 g durchgeführt. Transportgeschwindigkeit: 20 m/min, eingestellte
Ultraschallgeberleistung: 3.000 Watt, Ultraschallenergie an der Abstrahlfläche: 80
Watt/cm
2, Gewebeabstand zur Abstrahlfläche: 0 mm.
[0046] Versuch 1: Medium: Weichwasser 2 °dH, 15°C; fünfmaliger Durchlauf mit einseitiger
Bestrahlung.
[0047] Ergebnis: Flüssigkeitsaufnahme von 120 %, bezogen auf das Trockengewicht der Ware
(Normalfall 90 %). Sehr deutliche Aufhellung und Reinigung des Gewebes, dadurch Fortfall
des sonst üblichen alkalischen Abkochens und Einsparung eines der sonst notwendigen
zwei Bleichprozesse. Aufgeweichte und damit gut anfärbbare Holzanteile. Nur 20 % des
sonst notwendigen Weichmachers für die anschliepende Griffgebung erforderlich.
[0048] Versuche 2 und 3: Wie Versuch 1, jedoch mit 40°C bzw. 70°C.
[0049] Ergebnis: Keine signifikanten Unterschiede zu Versuch 1, eher etwas schlechter.
[0050] Versuch 4: Wie Versuch 1, jedoch zweimalige beidseitige Bestrahlung.
[0051] Ergebnis: Wie Versuch 1, jedoch deutlich höherer Weißgrad des Gewebes.
[0052] Bei allen Versuchen waren Baumwollvorlaufgewebe angenäht, die zum Teil mitbestrahlt
wurden.
[0053] Ergebnis: Teilweise Lösung und komplette Abspaltung der Baumwollschalen.
Beispiel 2:
[0054] Es wurden zwei Färbeversuche mit Reaktivfarbstoffen einerseits und Indanthrenfarbstoffen
andererseits durchgeführt.
[0055] Das Versuchsgewebe war ein Zellwoll/Baumwoll-Rips mit einer Breite von 1400 mm und
einem Gewicht von 732 g/Ifm.
[0056] Bei beiden Färbungen wurde der mittlere Teil der Gewebebahn über eine Breite von
540 mm mit Ultraschall behandelt, wobei zwei nebeneinander angeordnete Ultraschallgeber
(Antiseptickonverter) mit einer maximalen Geräteleistung von je 2.000 Watt bei 20
kHz eingesetzt wurden. Die eingestellte Ultraschallenergie an der Abstrahlfläche betrug
37 W/cm
2. Der Gewebeabstand zu den Abstrahlflächen betrug 1 mm und die Transportgeschwindigkeit
betrug 10 m/min. Die Gewebebahn wurde in 43 Durchläufen behandelt.
[0057] Ergebnis: Bei beiden Versuchen wies der mit Ultraschall behandelte Teil der Gewebebahn
eine um ca. 50 % tiefere Einfärbung auf. Desweiteren wareine wesentlich bessere Durchfärbung,
insbesondere an den Bindungspunkten, erkennbar.
[0058] Erkenntnis: Eine mit der erfindungsgemäßen Ultraschallbehandlungsvorrichtung durchgeführte
Färbung bringt folgende Verbesserungen: - Geringerer Farbstoffbedarf durch höhere
Ausbeute. - Verkürzung der Färbezeiten. - Wegfall von Netzmitteln oder Penetrationsbeschleunigern.
- Geringere Abwasserbelastung.
Beispiel 3:
[0059] Appreturversuch, u.zw. Weichgriffgebung nach dem Foulard-Verfahren.
[0060] Als Versuchsgewebe diente Reinleinen mit einer Breite von 1640 mm und einem Gewicht
von 560 g/Ifm.
[0061] Der Versuch wurde mit einem Minitauchtrog durchgeführt, wobei mit einem einzigen
Durchlauf gearbeitet wurde. Die übrigen Verfahrensparameter entsprachen jenen der
im Beispiel 2 beschriebenen Färbeversuche.
[0062] Ergebnis: Die mit Ultraschall behandelte Fläche wies den gewünschten Weichgriff auf.
Die unbestrahlte Fläche dagegen nicht.
[0063] Erkenntnis: - Der sonst bei Behandlung mit Chemikalien notwendige lange Tauchweg
entfällt. - Bessere Wirksamkeit der eingebrachten Produkte trotz geringerer Einsatzmenge
(nur 0,3 1 Trogfüllung pro 100 mm Arbeitsbreite, sonst bis zu 4,5 1). - Deutlich herabgesetzte
Abwasserbelastung durch geringere Restflottenmenge.
[0064] Bei sämtlichen Versuchen erfolgte die Ultraschallbehandlung über die gesamte behandelte
Breite des Textilguts so gleichmäßig, daß keinerlei Behandlungsunterschiede wahrnehmbar
waren. Darüberhinaus war der Warenausfall auf beiden Seiten des Textilguts der gleiche.
1. Ultraschallgeberanordnung zur Ultraschallbehandlung von breit geführtem Textilgut
in einem flüssigen Medium, mit mehreren in einer Reihe im Abstand voneinander angeordneten
Ultraschallgebern, deren Abstrahlhörnereben ausgebildete und in einer gemeinsamen
Ebene liegende Abstrahlflächen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstrahlhörner
(4a) einander benachbarter Ultraschallgeber (4) im Bereich ihrer Stirnflächen (4b,4c)
unter Bildung eines Luftspalts (4d) geringer Breite aneinander angrenzen, wobei die
Stirnflächen (4b,4c) so ausgebildet, insbesondere abgeschrägt oder abgestuft sind,
daß die Abstrahlflächen (5) der benachbarten Abstrahlhörner (4a) einander, in zu den
Abstrahlflächen (5) paralleler und zur Längserstreckung der Ultraschallgeberanordnung
senkrechter Richtung gesehen, teilweise überlappen.
2. Ultraschallgeberanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstrahlhörner
(4a) im Querschnitt die Form eines Parallelogramms oder eines gleichschenkeligen Trapezes
besitzen, wobei die kurzen Seiten des Parallelogramms bzw. die Schenkel des Trapezes
die Stirnseiten (4b,4c) derAbstrahlhörner(4a) bilden (Fig. 3,4).
3. Ultraschallgeberanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der spitze
Winkel des Parallelogramms bzw. Trapezes 20° bis 80°, vorzugsweise 40° bis 60°, beträgt.
4. Ultraschallgeberanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten
(4b,4c) derAbstrahthörner(4a) stufenförmig ausgebildet sind (Fig. 5).
5. Ultraschallgeberanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen
(4b,4c) der Abstrahlhörner (4a) wellenförmig (Fig. 6) oder bogenförmig ausgebildet
sind.
6. Ultraschallgeberanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des Luftspalts (4d) 0,2 bis 5 mm, vorzugsweise etwa 1,5 mm, beträgt.
7. Ultraschallgeberanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Ultraschallgeber (4) derAnordnung höhen- und seitenverstellbar und
um ihre Mittelachse verschwenkbar sind.
8. Vorrichtung zur Ultraschallbehandlung von breit geführtem Textilgut in einem flüssigen
Medium, mit einer das flüssige Medium enthaltenden Wanne, einer Transporteinrichtung
zum Hindurchführen des zu behandelnden Textilguts durch das flüssige Medium und einer
quer zur Transportrichtung des Textilguts angeordneten Reihe von Ultraschallgebern
mit eben ausgebildeten, in dem flüssigen Medium angeordneten und gegen eine Seite
des zu behandelnden Textilguts gerichteten Abstrahlflächen, gekennzeichnet durch eine
Ultraschallgeberanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, deren Abstrahlflächen
(5) in einer im wesentlichen horizontalen Ebene liegen und mit einer in geringem Abstand
unterhalb der Abstrahlflächen (5) angeordneten, sich parallel zu den Abstrahlflächen
erstreckenden ebenen Begrenzungsfläche (7a) einen sich über die gesamte Breite des
Textilguts (6) erstreckenden Spalt (12) begrenzen, durch den das Textilgut (6) von
der Transporteinrichtung (8,9,10,11) in im wesentlichen horizontaler Richtung hindurchführbar
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Spalts
(12) zwischen den Abstrahlflächen (5) der Ultraschallgeber (4) und der Begrenzungsfläche
(7a) einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraschallgeber
(4) so angeordnet sind, daß sich ihr elektrischer Teil außerhalb des flüssigen Mediums
(2) befindet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Begrenzungsfläche (7a) von der Oberseite eines Formrohrs (7) gebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Begrenzungsfläche (7a) vom Boden der Wanne (1) gebildet ist.