(19)
(11) EP 0 511 543 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
13.03.1996  Patentblatt  1996/11

(21) Anmeldenummer: 92106398.8

(22) Anmeldetag:  14.04.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41N 7/06

(54)

Walze für eine Druckmaschine

Roller for a printing machine

Rouleau pour machine d'imprimerie


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 27.04.1991 DE 4113903

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
04.11.1992  Patentblatt  1992/45

(73) Patentinhaber: KOENIG & BAUER-ALBERT AKTIENGESELLSCHAFT
D-97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Puschnerat, Helmut
    W-6520 Worms (DE)
  • Reutter, Walter
    W-6710 Frankenthal (DE)
  • Unverzagt, Walter
    W-6718 Grünstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 287 002
EP-A- 0 486 855
EP-A- 0 324 939
DE-A- 904 178
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Oberfläche einer Farbwerkwalze nach den Ansprüchen 1 und 2.

    [0002] Durch die EP-A-04 86 855 (Stand der Technik nach Artikel 54(3)(4) EPÜ für die Vertragsstaaten CH, DE, FR, GB, IT, LI) ist ein Verfahren zum Herstellen einer Oberfläche einer Farbwerkwalze und eine Oberfläche nach diesem Verfahren bekanntgeworden. Hierbei werden nebeneinanderliegende oleophile und hydrophile Oberflächenanteile einer Farbwerkwalze erzeugt. Zu diesem Zweck wird auf eine metallische Oberfläche einer Walze eine oleophile Metallschicht aufgebracht, in die Rillen eingearbeitet werden. Diese Rillen werden mit einem hydrophilen Keramikmaterial vollgefüllt. Die so entstandene Oberfläche der Farbwerkwalze wird so bearbeitet, daß oleophile und hydrophile Flächenanteile auf gleichem Niveau liegen. In die oleophilen Flächenanteile werden dann eine Vielzahl von Näpfchen eingebracht. Die Erzeugung von sog. Haschuren, bei denen die farbführende Schicht zwischen die Walzenoberfläche spiralförmig umfahrenden freistehenden Stegen insgesamt tiefer gelegt und nicht durch eine Vielzahl Querstege abgeteilt wird, ist in dieser Druckschrift überhaupt nicht angesprochen.

    [0003] Die EP-A-03 24 939 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Rasterwalze. Hierbei wird auf den imprägnierten Grundkörper der Walze eine Kupferschicht aufgebracht, in die Näpfchen eingearbeitet werden, deren Stege von einer Keramikschicht überdeckt sind.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Oberfläche für eine Farbwerkwalze mit einer Oberfläche zu schaffen, die hydrophile und oleophile Flächenanteile aufweist und ein Verfahren zur Herstellung einer Oberfläche einer solchen Walze.

    [0005] Die Aufgabe wird gelöst mit den Verfahrensschritten des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 und den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruches 2.

    [0006] Die mit der Walze erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine Walze geschaffen wird, bei der die oleophilen Kleinflächen aus einem oleophilen Metall bestehen können und nach Auschwemmung oder chemischer Abtragung wieder leicht bis zur Soll-Vertiefung aufgetragen werden können, z. B. durch Materialauftrag nach einem elektro-chemischen Verfahren oder aber auch umgekehrt, falls die tragenden hydrophilen Flächenanteile, die mit den Rakeln in Berührung stehen, stärker abgenutzt sind, die tieferliegenden oleophilen Flächenanteile. In diesem Falle werden die oleophilen Flächenanteile elektro-chemisch soweit abgetragen, bis der Soll-Abstand von oleophiler zu hydrophiler Oberfläche unmittelbar benachbarter Flächenanteile wieder erreicht ist. Die Lebensdauer der Walze kann so weiter verlängert werden.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

    [0008] Es zeigen:
    Fig. 1
    eine erfindungsgemäße Beschichtung der Walze vor dem Endbehandeln,
    Fig. 2
    die erfindungsgemäße Beschichtung der Walze nach dem Endbehandeln.


    [0009] Auf z. B. einer Mantelfläche 1 einer Stahlwalze 2 oder eines auf eine Mantelfläche 1 eines auf eine Walze aufschiebbaren Rohres, wird eine z. B. 0,6 mm dicke Metallschicht 3 aus einem oleophilen Material, z. B. Kupfer, flammaufgespritzt, eletro-chemisch aufgebracht oder aufplattiert.

    [0010] Anschließend wird die oleophile Oberfläche 4 der Metallschicht 3 mit einer Anzahl von Vertiefungen 6 versehen, die so tief sind, daß sie entweder bis zur Mantelfläche 1 führen oder innerhalb der Dicke der oleophilen Metallschicht 3 enden. Diese Vertiefungen 6 können einen beliebigen Querschnitt aufweisen und auf verschiedenste Art hergestellt werden, z. B. durch Lasern, Drehen, Rollen, Gravieren usw. Die Vertiefungen 6 können z. B. als ein oder mehrstufige schraubenförmige Rillen 7 mit z. B. einer Steigung von 1 mm, einer Breite von z. B. 0,5 mm und 0,15 mm Tiefe ausgebildet sein.

    [0011] Die Rillen 7 können gleichläufig aber auch gegenläufig zueinander sein. Die Vertiefungen 6 können aber auch die verschiedenartigsten Querschnitte aufweisen, z. B. rund, rautenförmig oder auch länglich sein.

    [0012] Nach dem Einbringen der Vertiefungen 6 in die oleophile Metallschicht 3 werden zumindest die Vertiefungen 6 mit einem weitgehend gegen Abrieb resistenten und hydrophilen Material 8 vollständig aufgefüllt, z. B. mittels des Flammspritzverfahrens.

    [0013] Das weitgehend abriebresistente Material 8 besteht z. B. aus Keramik (CR₂ O₃). Da das gezielte Füllen der Vertiefungen 6 nicht möglich ist, wird es sich nicht vermeiden lassen, daß die gesamte Oberfläche 4 der oleophilen Metallschicht 3 mit zumindest einer dünnen Schicht 9 des Materials 8 bedeckt ist. Diese Schicht 9 des Materials 8 wird nun soweit entfernt, z. B. abgeschliffen, daß das Material der Metallschicht 3 - unterbrochen jeweils durch die Auffüllungen 10 der Vertiefungen 6 - vollständig freiliegt. Die Außenflächen 11, 12 von Material 8 und Auffüllungen 10 der Vertiefungen 6 liegen nun auf gleichem Niveau. Nun werden die Außenflächen 11 der gesamten Metallschicht 8 wahlweise tiefer gelegt (Fig. 2) und werden so zur endgültigen oleophilen Transportfläche 13, so daß sie z. B. 0,03 mm unterhalb der Außenfläche 12 der abgeschliffenen Auffüllungen 15 mit einer hydrophilen Transportfläche 14 liegen. Dieses kann auf verschiedene Weise geschehen, z. B. durch Ätzen oder elektro-chemisches Abtragen.

    Teileliste



    [0014] 
    1
    Mantelfläche (2)
    2
    Stahlwalze
    3
    Metallschicht (1)
    4
    Oberfläche
    5
    -
    6
    Vertiefungen
    7
    Rillen
    8
    Material, hydrophil
    9
    Schicht
    10
    Auffüllung
    11
    Außenfläche (3)
    12
    Außenfläche
    13
    Transportfläche, oleophile
    14
    Transportfläche, hydrophile
    15
    Auffüllung, abgeschliffene



    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen einer Oberfläche einer Farbwerkwalze mit oleophilen und hydrophilen Oberflächenanteilen, wobei auf eine metallische Oberfläche z. B. einer Walze oder Rohres eine oleophile Metallschicht (3) aufgebracht wird, in diese Metallschicht schraubenförmig verlaufende Rillen (7) zur Aufnahme von hydrophilem Material eingearbeitet und mit einem weitgehend hydrophilen Keramikmaterial (8) vollständig gefüllt werden, anschließend die so entstandene Oberfläche derart bearbeitet wird, daß die Oberfläche (11) der oleophilen Metallschicht (3) frei- und auf gleichem Niveau wie die Außenflächen (12) der Auffüllungen (10) liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamten Außenflächen (11) der Metallschicht (3) schließlich derart behandelt werden, daß sie gänzlich quersteglos auf ein wahlweises Niveau unterhalb des Niveaus der Außenflächen (12) der Auffüllungen (10) zu liegen kommen.
     
    2. Farbwerkwalze mit einer Oberfläche, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Grundschicht (1) eine oleophile Metallschicht (3) verbunden angeordnet ist, daß in der Metallschicht (3) sich von außen nach innen erstreckende schraubenförmige Rillen (7) vorgesehen sind, daß diese Rillen (7) derart mit einem hydrophilen Keramikmaterial (8) aufgefüllt angeordnet sind, daß die oleophilen Transportflächen (13) zwischen Auffüllungen (10) in Gänze quersteglos tiefer liegen als sämtliche Transportflächen (14) des hydrophilen Keramikmaterials (8).
     


    Claims

    1. A process for producing a surface of an inking-unit roller having oleophilic and hydrophilic surface portions, where an oleophilic metal layer (3) is mounted on a metal surface for example of a roller or a tube, helical grooves (7) for receiving hydrophilic material are made in this metal layer and are completely filled with a largely hydrophilic ceramic material (8), then the surface thus produced is machined such that the surface (11) of the oleophilic metal layer (3) is exposed and lies at the same level as the outer faces (12) of the filled-up portions (10), characterized in that all the outer faces (11) of the metal layer (3) are finally treated such that they come to lie in a manner entirely free of transverse webs at a selectable level below the level of the outer faces (12) of the filled-up portions (10).
     
    2. An inking-unit roller having a surface produced by the process according to Claim 1, characterized in that an oleophilic metal layer (3) is arranged connected to a base layer (1), in that helical grooves (7) extending from the outside to the inside are provided in the metal layer (3), in that these grooves (7) are arranged filled up with a hydrophilic ceramic material (8) such that the oleophilic transporting faces (13) between the filled-up portions (10) lie in their entirety in a manner without transverse webs lower down than all the transporting faces (14) of the hydrophilic ceramic material (8).
     


    Revendications

    1. Procédé pour réaliser la surface d'un rouleau de mécanisme d'encrage comprenant des portions de surface oléophiles et hydrophiles, une couche métallique oléophile (3) étant appliquée sur une surface métallique par exemple d'un rouleau ou d'un tube, des rainures à tracé hélicoïdal (7) étant pratiquées dans cette couche métallique pour recevoir du matériau hydrophile et étant remplies de matériau céramique essentiellement hydrophile (8), et la surface ainsi obtenue étant ensuite usinée de façon à dégager la surface (11) de la couche métallique oléophile (3) et à l'amener au même niveau que les surfaces extérieures (12) des masses de remplissage (10), caractérisé en ce que toutes les surfaces extérieures (11) de la couche métallique (3) sont enfin traitées, en étant totalement dépourvues d'arêtes transversales, pour atteindre un niveau quelconque situé en dessous du niveau des surfaces extérieures (12) des masses de remplissage (10).
     
    2. Rouleau de mécanisme d'encrage comportant une surface réalisée selon le procédé conforme à la revendication 1, caractérisé en ce qu'une couche métallique oléophile (3) est solidaire d'une couche de base (1), en ce que des rainures hélicoïdales (7) s'étendant de l'extérieur vers l'intérieur sont prévues dans la couche métallique (3), en ce que ces rainures (7) sont remplies d'un matériau céramique hydrophile (8) de manière que les surfaces de transport oléophiles (13) situées entre les masses de remplissage (10) et totalement dépourvues d'arêtes transversales se trouvent plus bas que toutes les surfaces de transport (14) du matériau céramique hydrophile (8).
     




    Zeichnung