[0001] Die Erfindung betrifft eine Stützeinrichtung zum temporären, mechanischen Abstützen
der Ortsbrust mittels Stützplatten, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben
ist. Derartige Stützvorrichtungen werden beispielsweise in nicht standfesten Böden
eingesetzt. Zur Beseitigung von Hindernissen in der Abbaukammer oder zum Auswechseln
von Werkzeugen am Schneidrad oder zur Vornahme von Reparaturen kann es notwendig sein,
daß der Vortrieb Vortrieb zeitweilig unterbrochen, die Stützflüssigkeit in der Abbaukammer
zeitweise durch Druckluft ersetzt und die Abbaukammer vom Bedienungspersonal begangen
werden muß.
[0002] Bei Böden mit größerem Hohlraumvolumen besteht bei Fortfall der Flüssigkeitsstützung
die Gefahr, daß die auf der Ortsbrust von der Stützflüssigkeit verbleibende Versiegelung
von der Druckluft in entferntere Hohlräume vor der Ortsbrust verdrängt wird und die
Ortsbrust dabei ihren Zusammenhalt verliert, in die Abbaukammer einbricht und das
darin arbeitende Personal gefährdet.
[0003] Um derartige Einbrüche der Ortsbrust zu verhindern, ist es aus einem Baustellenprospekt
für den U-Bahnbau Antwerpen bereits bekannt, zwischen den Speichen der rotierenden
Bodenfräse verfahrbare Verbauplatten anzuordnen. Die in dem Prospekt beschriebenen
Verbauplatten haben den Nachteil, daß sie eine komplizierte scherenartige Vortriebseinrichtung
aufweisen und zusammen mit dieser Vorrichtung in zur Abbaukammer offenen Nischen der
Kammerrückwand angeordnet sind. Bodenbestandteile können die Nischen leicht zusetzen,
dadurch das Aus- oder Rückfahren der Verbauplatten verhindern und so durch Blockierung
der Schneidräder den Vortrieb zum Stillstand bringen.
[0004] Auch zwischen das empfindliche Gestänge der Scheren können sich Störkörper aus dem
gelösten Boden setzen, die die Beweglichkeit der Stützplatten behindern. Derartige
Verbauplatten haben sich im praktischen Einsatz als nicht funktionsfähig erwiesen.
Weiterhin lassen die bekannten Verbauplatten im angepreßten Zustand keine Nachversiegelung
der Ortsbrust zu, wie sie bei ungünstigen Lockerböden bei längeren Standzeiten unter
Druckluft nötig werden kann.
[0005] Eine weitere Schildvortriebsmaschine der erfindungsgemäßen Gattung ist aus der DE
OS 19073308 bekannt. Die zwischen die Speichen des Abbaurades bei dieser Maschine
einschiebbaren sektorförmigen Elemente bilden eine starre Brustverbauscheibe, die
nur als Ganzes bewegbar und maximal bis zur Vorderkante der Speichen des Abbaurades
gegen die Ortsbrust ausfahrbar ist. Nachteilig bei dieser Brustverbauscheibe ist,
daß sie nicht unmittelbar gegen den anstehenden Boden anpreßbar ist. Die fehlende
Unterteilung der Scheibe läßt es darüberhinaus nicht zu, den Stützungserfordernissen
der Ortsbrust örtlich differenziert nachzugehen oder den Zugang zur Ortsbrust - beispielsweise
zur Beseitigung von Hindernissen in der Ortsbrust - bei gleichzeitiger Stützung partiell
offenzuhalten. Diese bekannte Stützvorrichtung wird somit den möglichen Anforderungen
eines Schildvortriebs in nichtstandfesten Böden nicht gerecht.
[0006] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die bekannte Stützeinrichtungen der
gattungsmäßigen Art derart weiterzubilden, daß eine Nachversiegelung der Ortsbrust
im angepreßten Zustand der Stützplatten möglich ist, ihre Funktion durch den rauhen
Betrieb in der Abbaukammer nicht beeinträchtigt wird und Teile des gelösten Bodens
die Bewegbarkeit der Platten nicht beeinträchtigen können.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst, durch eine Stützvorrichtung, wie sie im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 beschrieben ist.
[0008] Durch Verlegung des Antriebs der Stützplatten in einen Köcher und hinter die Rückwand
der Abbaukammer bleibt die vordere Fläche der Kammerrückwand frei. Zugleich ermöglicht
die erfindungsgemäße Anordnung der Antriebe der Stützvorrichtung in Köchern hinter
der Abbaukammerrückwand erst die Verwendung eines Antriebs für die Stützplatten mit
einer Baulänge, die einer beliebigen gewünschten Vorschublänge entspricht. Solche
Antriebe sind die Voraussetzung dafür, daß die Stützplatten unabhängig vom Schneidrad
gegen die Ortsbrust angepreßt werden können. Besonders der mit Druckluftkammer und
Tauchwand ausgerüstete Hydroschild gibt mit zwei Kammerwänden dem Köcher und damit
der Führung der Verbundplatten eine hohe Stabilität.
Außerdem ermöglicht der Einbau des Antriebs in einen Köcher, den Antrieb jederzeit
ohne Beeinträchtigung des Schildvortriebs - beispielsweise zu Reparaturzwecken - auswechseln
zu können.
[0009] Die Anordnung von Öffnungen in der Stützplatte mit Durchmessern von ca. 100 mm ermöglicht
eine gleichmäßigere Beaufschlagung der Ortsbrust mit Druckluft. Ohne daß die Stützplatten
zurückgezogen werden müssen, kann mit Hilfe dieser Öffnungen die Ortsbrust im Bedarfsfall
auch durch kurzzeitiges Fluten der Abbaukammer mit Stützflüssigkeit erneut versiegelt
werden.
[0010] Es kann zweckmäßig sein, die Stützplatte, mindestens wenn sie auf mehr als einem
Punkt abgestützt ist, gelenkig bzw. gelenkig und verschiebbar an die Schubstangen
anzuschließen, damit die Platten sich Unebenheiten der Ortsbrust ohne Zwang auf die
Schubstange anpassen können.
[0011] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in den Fig. 1 - 3 erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht gegen einen Schild mit erfindungsgemäßer Stützeinrichtung von vorn gegen
das Schneidrad
- Fig. 2
- einen Schnitt in Achse des Vortriebs durch einen Schild mit erfindungsgemäßer Stützeinrichtung
- Fig. 3
- das Detail einer Stützplatte in dem Zwischenraum zwischen zwei Speichen eines Schneidrades
[0012] Im Schild 1 bewegt sich in der Abbaukammer 2 das Schneidrad 5, mit dem der anstehende
Boden an der Ortsbrust 7 abbaubar ist. Die Abbaukammer 2 wird rückwärtig begrenzt
durch eine Wand 3. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich beim Schild 1 um einen Hydroschild.
Bei ihm ist die Wand 3 eine Tauchwand, hinter der eine zweite Wand 4 angeordnet ist,
die mit der Tauchwand im oberen Bereich eine Luftkammer bildet.
[0013] Zwischen den Wänden 3 und 4, die im dargestellten Beispiel als stabile Unterstützung
dienen, ist die Vorrichtung 8 zur mechanischen Stützung der Ortsbrust angeordnet.
Die Vorrichtung 8 besteht aus Antrieben 9, Schubstangen 10 und der Stützplatte 11.
[0014] Im Beispiel ist ein hydraulischer Antrieb 9 dargestellt. Der Antrieb 9 ist in einem
Köcher 13 angeordnet, der einen von den Betriebszuständen in der Abbaukammer 2 unabhängigen
Ein- und Ausbau des Antriebs 9 zuläßt. Die Stützplatten 11 weisen Öffnungen 12 auf,
durch die Stützflüssigkeit oder Druckluft zur Ortsbrust durchtreten können. Die Stützplatten
11 werden mit Hilfe der Antriebe 9 durch die von den Speichen 6 des Schneidrades 5
gebildeten Zwischenräumen 14 gegen die Ortsbrust 7 in einer festgelegten Ruhestellung
des Schneidrades 5 vorgepreßt. Im Beispiel wird die Ortsbrust 7 im Bereich des untersten
Zwischenraumes 15 nicht gestützt, da dort vor dem Rechen des Materialabzuges sich
stauendes Bodenmaterial eine Stützung verzichtbar macht. Die Stützplatte 11 ist im
Beispiel durch ein Gelenk 16 mit der Schubstange 10 verbunden.
1. Stützeinrichtung zum temporären, mechanischen Abstützen der Ortsbrust (7) mittels
Stützplatten (11), für einen Vortriebsschild (1) mit durch Flüssigkeit gestützter
Ortsbrust (7), in dem als Abbauwerkzeug ein mit Speichen (6) versehenes Schneidrad
(5) vorgesehen ist, die sich auf die die Abbaukammer (2) rückwärtig begrenzende Wand
(3) abstützt und mittels beidseitig beaufschlagbarer Antriebe (9) bei Schneidradstillstand
durch die Speichenzwischenräume (14, 15) hindurch verfahrbar und gegen die Ortsbrust
(7) preßbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstangen (10) der Stützplatten (11) in Köchern (13) geführt sind, die
hinter der den Arbeitsraum der Abbaukammer (2) rückwärtig begrenzenden Wand (3) angeordnet
und in dieser gelagert sind und daß die Stützplatten (11) etwa gleichmäßig über die
gesamte Fläche verteilte Öffnungen (12) aufweisen.
2. Stützeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützplatten (11) gelenkig bzw. gelenkig und verschieblich gelagert sind.
1. Supporting device for temporary mechanical support of the mine face (7) by means of
supporting plates (11), for a driving shield (1) with liquid-supported mine face (7),
in which there is provided as a mining tool a cutting wheel (5) provided with spokes
(6), which is supported on the wall (3) delimiting the mining chamber at the rear
and can be moved through the gaps (14, 15) between spokes (6) and pressed against
the face (7) when the cutting wheel is at a standstill by means of drives (9) capable
of being acted upon on both sides, characterised in that the push rods (10) of the
supporting plates (11) are guided in tubes (13) which are arranged behind the wall
(3) delimiting the work space of the mining chamber (2) at the rear and mounted in
this wall and in that the supporting plates (11) comprise openings (12) distributed
more or less evenly over the whole area.
2. Supporting device according to claim 1, characterised in that the supporting plates
(11) are mounted pivotably or pivotably and slidably.
1. Appareillage d'appui pour l'étaiement mécanique temporaire d'un front de taille (7)
au moyen de plaques d'appui (11), pour un bouclier d'avancement (1) à front de taille
(7) étayé hydrauliquement et dont l'outil d'exploitation est réalisé sous la forme
d'une roue de coupe (5) à rayons (6), ledit appareillage étant en appui contre la
paroi (3) délimitant l'arrière de la chambre d'exploitation (2) et étant déplaçable,
lorsque la roue de coupe est à l'arrêt, au moyen d'actionneurs (9) à double effet,
en passant entre les rayons (6) de cette roue (5), pour être pressé contre le front
de taille (7), caractérisé en ce que les tiges de poussée (1O) des plaques d'appui
(11) sont guidées dans des carquois (13) disposés derrière la paroi (3) qui délimite
l'arrière de l'espace de travail de la chambre d'exploitation (2), en étant montées
à l'intérieur de ceux-ci, et en ce que les plaques d'appui (11) présentent des ouvertures
(12) distribuées de façon sensiblement uniforme sur l'ensemble de la surface desdites
plaques.
2. Appareillage selon la revendication 1, caractérisé en ce que les plaques d'appui (11)
sont montées avec articulation, en particulier avec articulation et coulissement.