[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Waschen von metallischen Werkstücken für
eine dem Waschen nachfolgende Wärmebehandlung.
[0002] Ein Verfahren der vorstehend genannten Art ist aus der DE-Z "HTM", 45 (1990), Heft
5, Seite 273 bekannt.
[0003] Verfahren zum Waschen, insbesondere zum Reinigen und/oder Spülen metallischer Werkstücke,
werden typischerweise bei verketteten Wärmebehandlungsanlagen eingesetzt. Hierunter
versteht man beispielsweise Vakuumwärmebehandlungs-, Durchstoß-, Rollenherd-, Vertikalretorten-
oder Mehrzweckkammerofenanlagen, in denen Blankwärmebehandlungen, verschiedene Glühverfahren
und Härteprozesse sowie Diffusionsprozesse wie Nitrieren, Nitrokarburieren, Karbonitrieren
und Aufkohlen durchgeführt werden können.
[0004] Bei herkömmlichen Verfahren der eingangs genannten Art hat man dabei Bäder eingesetzt,
die im wesentlichen ausschließlich unter dem Gesichtspunkt ihrer Wirksamkeit ausgewählt
wurden, während in früheren Zeiten Fragen der Rohstoffausnutzung und insbesondere
der Umweltverträglichkeit weniger im Bewußtsein vorhanden waren. Aus diesem Grunde
hat man in früheren Zeiten zum Reinigen von metallischen Werkstücken chlorierte Kohlenwasserstoffe
(CKW) eingesetzt, beispielsweise Tetrachlorethen (Per) oder Trichlorethen (Tri), die
zwar als ideale Reinigungsmittel galten, insbesondere zum Entfernen von Fetten und
von Pigmentschmutz, deren umweltbelastende Auswirkungen aber erst zu einem späteren
Zeitpunkt bekannt und berücksichtigt wurden.
[0005] Unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes sind in zahlreichen Ländern mittlerweile
Vorschriften in Kraft getreten, die zum Ziel haben, die Verwendung von chlorierten
Kohlenwasserstoffen (CKW), insbesondere Tetrachlorethen und Trichlorethen, sowie die
Verwendung von halogenierten Kohlenwasserstoffen (HKW), drastisch zu vermindern bzw.
ganz zu verbieten.
[0006] Trichlorethen (Tri) steht mittlerweile im Verdacht, Krebs zu verursachen, so daß
dieses Reinigungsmittel in Europa praktisch aus dem Verkehr gezogen worden ist.
[0007] In verschiedenen Ländern der Erde gibt es hierzu eine mittlerweile sehr strenge umweltschützende
Gesetzgebung. In der Bundesrepublik Deutschland wurde z.B. durch die 2. Bundesemissionsschutzverordnung
festgelegt, daß Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die bislang als Kühlmittel eingesetzt
wurden und 1.1.1-Trichlorethan, das bislang als Reinigungsmittel eingesetzt wurde,
nach kurzer Schonfrist überhaupt nicht mehr eingesetzt werden dürfen.
[0008] So ist in den Vereinigten Staaten von Amerika am 27.10.1990 der "Clean Air Act" ergänzt
worden, und die Ergänzungen sind durch die Unterschrift von Präsident Bush am 15.11.1990
in Kraft getreten. Diese Gesetzesänderungen stellen eine enorme Verschärfung der Bundesgesetzgebung
in den USA aus dem Jahre 1977 dar. So sind unter Abschnitt III der Änderungen bestimmte
Gewerbezweige genannt, die mit unterschiedlicher Priorität erfaßt werden sollen. Das
Entfetten und Metallreinigen ist dabei mit Priorität Nr. 1 angegeben. In diesem Zusammenhang
sind chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) ausdrücklich genannt, insbesondere auch Trichlorethylen.
Die Gesetzesänderungen sehen dabei vor, die Produktion und den Verkauf derartiger
Stoffe drastisch zu reduzieren, und zwar beispielsweise von der Produktions-Basismenge
(100 %) des Jahres 1989 auf 15 % im Jahre 1997. Für Zuwiderhandlungen sehen die Gesetzesänderungen
empfindliche Strafen vor.
[0009] Andererseits ist man bei der Wärmebehandlung metallischer Werkstücke darauf angewiesen,
die Werkstücke vor der Wärmebehandlung oder einer sonstigen Oberflächenbehandlung
einwandfrei zu reinigen, insbesondere dann, wenn sie zuvor einer anderen Bearbeitungsart,
beispielsweise einem Umformen oder einer spanabhebenden Bearbeitung unterzogen worden
waren.
[0010] Die Arten der dabei auftretenden Verunreinigungen auf metallischen Werkstücken sind
vielfältig. So können diese Verunreinigungen beispielsweise aus Kühlschmierstoffen,
Fetten, Läpp-Pasten und Pigmenten bestehen oder aus Härteölen, Stäuben und Metallspänen.
Sollen derartige Werkstücke einer nachfolgenden Oberflächenbehandlung unterworfen
werden, so ist es unabdingbar, die Werkstückoberfläche von Verschmutzungen zu befreien.
Verschmutzte Oberflächen beeinflussen nämlich beispielsweise beim Nitrieren, Nitrokarburieren
oder Aufkohlen wesentlich das Behandlungsergebnis. Bei den zuvor genannten Härtevorgängen
(Diffusionsprozessen) dringen nämlich von der Außenseite des Werkstückes her Substanzen
wie beispielsweise Stickstoff und/oder Kohlenstoff über Diffusionsvorgänge in die
äußeren Schichten des metallischen Werkstücks ein. Ist nun die Oberfläche an gewissen
Stellen verunreinigt, so können die von außen her gerichteten Diffusionsvorgänge,
beispielsweise beim Gas-Nitrokarburieren, nicht oder nur verlangsamt oder zeitverzögert
stattfinden. Als Resultat werden dann Werkstückoberflächen erhalten, die im Bereich
der Verunreinigungen nicht oder nur teilweise gehärtet sind.
[0011] Eine saubere Oberfläche ist aber auch bei Vakuumwärmebehandlungen, Blankglühprozessen,
Beschichtungen oder dergleichen unerläßlich.
[0012] Vor dem Hintergrund der vorstehend genannten Probleme hat man bereits seit geraumer
Zeit erhebliche Anstrengungen unternommen, um einerseits Reinigungslösungen auf umweltverträglicher
Basis, beispielsweise auf Wasserbasis zu schaffen, die für Personen, die mit diesen
Lösungen in Berührung kommen, unbedenklich sind, die aber andererseits gute Reinigungsergebnisse
erbringen.
[0013] Solche wasserlöslichen Reinigungsmittel, beispielsweise hochwaschaktive, meist tensidhaltige
Substanzen, weisen jedoch gegenüber den chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW) eine
verminderte Lösungsfähigkeit für Fette auf, so daß der Reinigungsvorgang durch eine
Relativbewegung unterstützt und sehr hoch konzentrierte Lösungen dieser Mittel verwendet
werden müssen und der Reinigungsvorgang durch eine Relativbewegung zwischen zu reinigendem
Werkstück und der Reinigungsflüssigkeit unterstützt werden muß.
[0014] Bei bekannten Einrichtungen zum Reinigen von metallischen Werkstücken wird die Relativbewegung
zwischen Werkstück und Reinigungs-Flüssigkeit dadurch erreicht, daß die Werkstücke
mittels schwenkbarer Arme besprüht werden, und zwar unter hoher Austrittsgeschwindigkeit
der Behandlungs-Flüssigkeit. Auf diese Weise werden die Werkstücke mit der Behandlungs-Flüssigkeit
abgespritzt und der Reinigungseffekt stellt sich als eine Kombination eines mechanischen
Ablösens der Schmutzpartikel und einer chemischen Einwirkung dar. Nachteilig wirkt
sich das Einemulgieren der Fette und Öle, verursacht durch hohe Austrittsgeschwindigkeiten,
auf den Badzustand aus.
[0015] Man hat dabei festgestellt, daß bei kompliziert geformten Werkstücken, beispielsweise
Kurbelwellen oder Druckgehäusen mit Lagerstellen, es notwendig ist, aufwendige mechanische
Vorrichtungen, wie gelenkige verschwenkbare Sprüharme, vorzusehen, um die gesamte
Oberfläche reinigen zu können. Ferner ist es mit den bekannten Verfahren schwierig,
Schüttgut oder gestapelte Chargen zu reinigen, da selbst mit mehrfach verschwenkbaren
Sprüharmen es nur sehr schwer möglich ist, die im Innenraum oder Kern einer gestapelten
Charge gelegenen Werkstücke allseitig zu erreichen. Dies liegt daran, daß die um ein
Werkstück räumlich herum angeordneten anderen Werkstücke dieses mittlere Werkstück
abschirmen, so daß auch eine mit hohem Druck auf die Charge gesprühte bzw. gespritzte
Reinigungs-Flüssigkeit nicht an alle Oberflächen dringen kann.
[0016] Es sind ferner Vorrichtungen bekanntgeworden, bei denen die gesamte Charge bzw. das
gesamte Schüttgut in ein Bad getaucht wird und die Relativbewegung zwischen Werkstücken
und Flüssigkeit durch Pumpen-, Propeller-, Umwälzanlagen, durch Düseneinrichtungen
oder durch Anheben oder Absenken der gesamten Charge verursacht wird.
[0017] Trotz dieser erheblichen technischen Aufwendungen wurde festgestellt, daß in der
Charge keine Durchströmung stattfindet, sondern daß allenfalls eine geringfügige hin-
und herbewegte Flüssigkeitsmenge bzw. -säule in der Charge vorhanden ist, und daß
die bewegte Flüssigkeit im wesentlichen um die Außenkontur der Charge herumströmt.
[0018] Es wurde ferner festgestellt, daß bei Verwendung von wässerigen Reinigungslösungen
mit hochwaschaktiven Substanzen, die sehr viele ionische Komponenten aufweisen, selbst
nach zahlreichen Spülvorgängen eine Art Schmierfilm auf der Oberfläche der Werkstücke
verbleibt, der auf starke ionische Wechselwirkungen zwischen den waschaktiven Substanzen
und der metallischen Oberfläche zurückzuführen ist. Dieser Schmierfilm beeinträchtigt
beispielsweise bei späteren Gas-Nitriervorgängen die Diffusion beträchtlich. Dies
kann letztendlich dazu führen, daß Substanzen des Reinigungsmittels, die zuvor die
vorhandenen Verunreinigungen entfernt haben, nun selbst die Oberfläche beeinträchtigen.
[0019] Ein weiteres Problem, das sich beim Reinigen metallischer Werkstücke stellt, ist
das Trocknen der Werkstücke nach dem Reinigen und gegebenenfalls Spülen.
[0020] Bei herkömmlichen Anlagen wurden die metallischen Werkstücke aus dem Bad bzw. der
Bespritzvorrichtung entnommen und dann mittels beheizter Umluft durch Abdunsten unter
Zuhilfenahme der Eigenwärme der Teile oder durch Abblasen oder mittels einer Umluftheizung
getrocknet.
[0021] Dieses Vorgehen hatte jedoch den Nachteil, daß die Werkstücke für eine gewisse Zeit
der Atmosphäre ausgesetzt waren. Eine vollständige Trocknung, vor allem bei dicht
gepackten Chargen, bei schöpfenden Werkstücken, z.B. mit Sacklöchern, konkaven Stellen
und dergleichen versehenen Werkstücken, ist dabei nicht sicher gewährleistet.
[0022] Dies kann bereits bei sehr kurzer Dauer zu Oberflächenveränderungen führen, weil
frisch gewaschene und gespülte metallische Werkstücke an ihrer Oberfläche hochaktiv
sind, so daß bereits nach kürzester Zeit Korrosionsflecken festzustellen sind. Wenn
zudem Reinigungs- oder Spül-Flüssigkeiten verwendet werden, die noch gelöste Salze
enthalten, so können sich die Salze beim Trocknen als Salzflecken auf der Werkstückoberfläche
ausbilden. Auch dies führt beim anschließenden Diffusionswärmebehandlungen zu erheblichen
Problemen.
[0023] Schließlich sind herkömmliche Heizungen in Form von Umluftheizungen sehr energieaufwendig,
weil ihr Wirkungsgrad sehr schlecht ist.
[0024] Schließlich besteht ein weiteres Problem beim herkömmlichen Reinigen metallischer
Werkstücke darin, daß die verwendeten Reinigungsmittel nur in einem bestimmten Temperaturbereich
einsetzbar sind. Wenn nämlich zum Beispiel ein Reinigungsbad eine zu hohe Temperatur
aufweist (nahe 100°C), so werden die Reinigungsmittel chemisch verändert und ihre
Reinigungswirkung läßt stark nach. Wenn andererseits das Reinigungsbad nicht warm
genug ist (unterhalb des Trübungspunktes oder knapp darüber), so läßt die Reinigungswirkung
ebenfalls nach, weil die Waschaktivitäten nicht mehr ausreichend thermisch unterstützt
werden. Die höhere Viskosität der Befettung erschwert den chemischen Waschvorgang.
[0025] Aus der eingangs genannten DE-Z "HTM", 45 (1990), Heft 5, Seite 273 ist ein Verfahren
zum Waschen metallischer Werkstücke bekanntgeworden, mit denen die vorstehend geschilderten
Nachteile bereits teilweise vermieden werden. Bei dem bekannten Verfahren wird ein
Waschtank verwendet, in dem die Werkstücke während des Reinigens, gegebenenfalls des
Spülens und des Trocknens verbleiben. Beim Reinigen und Spülen der Werkstücke werden
diese in einem Tauchbad gehalten, das durch Eindüsen von Luft am Tankboden sowie durch
Umpumpen agitiert wird. Zum Trocknen der Werkstücke wird eine Vakuumtrocknung eingesetzt.
[0026] Diese Vorgehensweise hat zwar den Vorteil, daß durch das Eindüsen von Luft eine ausreichende
Agitation des Behandlungsbades erreicht wird, weil die aufsteigenden Luftblasen Schmutzpartikel
durch Adhäsionskräfte mitnehmen, auch wenn diese schwerer sind als die Behandlungs-Flüssigkeit.
Außerdem wird durch das Verbleiben der Werkstücke in ein- und demselben Tank erreicht,
daß die Werkstücke nur in sehr geringem Umfange mit der Umgebungsatmosphäre in Berührung
kommen. Schließlich bewirkt die Vakuumtrocknung, daß auf energiesparende Weise ein
Trocknen möglich ist.
[0027] Aber auch dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß in der wichtigen ersten
Phase des Reinigungsvorganges, nämlich beim Fluten des Tanks keine ausreichende Reinigungswirkung,
insbesondere hinsichtlich des Grobschmutzes, auftritt, daß während der nachfolgenden
Verfahrensschritte der Kontakt der nassen Werkstücke mit der Außenatmosphäre immer
noch eine gewisse Zeit andauert und daß schließlich die Werkstücke an bestimmten Bereichen
(Sacklochbohrungen, Hohlräume, Schöpfflächen) nicht ausreichend von agitiertem Bad
umspült werden.
[0028] Aus dem Dokument DD-A-91 177 ist ein Verfahren zum Reinigen von Büromaschinen und
ähnlichen mechanischen Geräten bekannt. Danach sollen die genannten Büromaschinen
in einem Bad gereinigt werden, in dem Blasensäulen aufsteigen, die durch einen pulsierenden
Gasstrom gebildet werden.
[0029] Aus dem Dokument FR-A-1 410 251 ist eine Reinigungsvorrichtung für Krankenhaus-Gerätschaften
bekannt, bei der mittels Druckluft Reinigungs-Flüssigkeit durch Spritzen und dgl.
bewegt wird.
[0030] Aus dem Dokument US-A-2 567 820 ist eine Reinigungsvorrichtung für kleine Maschinenteile
bekannt, bei der die Maschinenteile in ein korbartiges Gefäß eingebracht werden, dessen
Boden durch ein Gitter gebildet wird. Unterhalb des Gitters befindet sich ein Rohrring,
dessen Oberseite mit Austrittsöffnungen für Luftblasen versehen ist.
[0031] Aus dem Dokument DE-U-84 37 870 ist eine Vorrichtung zum Waschen von metallischen
Werkstücken bekannt, bei der die Wasch-Flüssigkeit mittels Düsen auf die Werkstücke
gespritzt wird, und zwar mit einer Geschwindigkeit zwischen 18 und 55 m/s.
[0032] Aus dem Dokument DE-A-37 15 332 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen
von Werkstücken bekannt, bei der ebenfalls die Werkstücke in ein Tauchbad verbracht
werden, in das Luft oder ein anderes Gas eingeblasen wird. Dabei werden die von den
Gasblasen mitgenommenen Schmutzpartikel mittels eines Überlaufes am oberen Rand des
Bades abgeschieden.
[0033] Aus dem Dokument GB-A-2 028 293 ist ein Verfahren zum Herauslösen von Material bekannt.
Das bekannte Verfahren dient zum Aufbereiten von nuklearem Spaltmaterial. Dabei wird
eine Kernbrennstoffhülse aus rostfreiem Stahl, die mit Kernbrennstoffmaterialien und
Spaltprodukten gefüllt ist, zunächst in Teile von 25,4 oder 50,8 mm Länge zerhackt.
Die zerhackten Teile werden dann in einem Säure-Lösemittel in einem geschlossenen
Tank behandelt. Die Säure löst die Kernbrennstoffmaterialien und Spaltprodukte aus
den Hülsen heraus und läßt leere Kernbrennstoffhülsen zurück. Zu diesem Zweck wird
die Säure bis etwa auf ihren Siedepunkt von 100°C erwärmt. Es wird nun impulsartig
ein Unterdruck eingestellt, der etwa 200 mbar unter atmosphärischem Druck liegt. Durch
diesen impulsförmig angelegten Unterdruck wallt das Säurebad auf, so daß durch chemische
Reaktion der Säure erzeugte Dampfblasen aus dem Hohlraum der Hülsen ausgetrieben werden.
Danach wird frische, unverbrauchte Flüssigkeit in die Hohlräume eingesaugt, wenn anschließend
ein impulsartiger Überdruck angelegt wird, um das Aufwallen des Säurebades abrupt
zu stoppen und das Sieden zu beenden.
[0034] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß die vorstehenden Nachteile
vermieden werden und daß die Reinigungswirkung metallischer Werkstücke insgesamt verbessert
wird.
[0035] Gemäß dem eingangs genannten Verfahren wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
durch die folgenden Verfahrensschritte gelöst:
a) Einfahren der Werkstücke in einen Waschtank mit einem Fassungsvermogen zwischen
1 m³ und 10 m³;
b) Einlassen eines die Werkstücke im wesentlichen umgebenden Tauchbades einer Waschflüssigkeit
mit einer Temperatur zwischen 50°C und 90°C;
c) druckdichtes Verschließen des Waschtanks derart, daß oberhalb des Tauchbades ein
Luftraum verbleibt;
d) Evakuieren eines im Luftraum vorhandenen Luft/Dampfgemisches bis zu einem Unterdruck,
der unterhalb des Sättigungsdampfdrucks der Waschflüssigkeit des Tauchbades bei der
Temperatur liegt;
e) Aufrechterhalten des Unterdrucks bei siedendem Tauchbad für eine Zeit zwischen
1 min und 20 min;
f) Entspannen des Luftraumes auf Umgebungsdruck; und
g) Ablassen des Tauchbades.
[0036] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0037] Die erfindungsgemäße Vorgehensweise bewirkt nämlich ein "Unterdruck-Kochen", d.h.
ein Sieden des Tauchbades bereits bei einer Temperatur, die deutlich unterhalb der
Temperatur liegt, bei der das Tauchbad unter Umgebungsdruck sieden würde.
[0038] Es gelingt daher auf diese Weise in dem Tauchbad bei einer deutlich unterhalb von
beispielsweise 100°C liegenden Temperatur bereits Dampfblasen zu erzeugen, die in
dem Tauchbad aufsteigen und die Werkstücke umperlen. Die Dampfblasen werden jedoch
nicht nur, wie bei bekannten Verfahren, am Boden des Waschtanks erzeugt, sie werden
vielmehr an jedem Ort des Tauchbades erzeugt, d.h. auch innerhalb von Sackbohrungen,
Schöpfflächen und dergleichen, die bei herkömmlichen Tauchbädern mit eingedüsten Luftblasen
unerreicht bleiben.
[0039] Auf diese Weise können daher auch diese normalerweise nichtzugänglichen Bereiche
von Werkstücken durch Blasenbildung agitiert werden. Es stellt sich dann auch in diesen
Bereichen der an sich bekannte Vorteil ein, daß die aufsteigenden Blasen durch Adhäsionswirkung
Schmutzpartikel mitnehmen und diese daher auch aus den normalerweise unzugänglichen
Bereichen entfernen.
[0040] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt dabei darin,
daß mit Temperaturen des Tauchbades gearbeitet werden kann, die deutlich unterhalb
der Siedetemperatur bei Umgebungsdruck, beispielsweise 100°C liegen. Man kann daher
auch Behandlungs-Flüssigkeiten einsetzen, deren chemische Behandlungszusätze nur bei
Temperaturen deutlich unter 100°C ihre optimale Wirkung entfalten und daher bei herkömmlichem
Vorgehen nicht in siedenden Behandlungsbädern eingesetzt werden konnten, weil die
besagten Zusätze bei 100°c ihre chemischen Eigenschaften nachteilig verändern.
[0041] Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet damit ein völlig neues Spektrum von Behandlungsmöglichkeiten,
weil jetzt auch Behandlungsmedien zum Einsatz kommen können, die bislang aus den genannten
Gründen nicht einsetzbar waren.
[0042] Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren auch bei Stapelgut oder
Schüttgut einsetzbar, das mit bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Eindüsen von
Luftblasen in das Behandlungsbad nicht hinreichend agitiert werden konnten, weil auch
hier die Luftblasen außen an der Vielzahl von Werkstücken vorbeiströmten. Es sind
daher in den meisten Anwendungsfällen auch keine Kunstgriffe mehr erforderlich, beispielsweise
im Tauchbad rotierende Trommeln, in denen ein Schüttgut aufgenommen ist, um dieses
hinsichtlich aller Schüttgutwerkstücke (z.B. Schrauben und dergleichen) der Luftblasenagitation
auszusetzen.
[0043] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Unterdruck
so eingestellt, daß er dem Sättigungsdampfdruck der Waschflüssigkeit des Tauchbades
bei der Temperatur abzüglich mindestens des hydrostatischen Drucks am Boden des Waschtanks
entspricht.
[0044] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das gesamte Tauchbad zum Sieden gebracht wird,
auch dann, wenn die Wassersäule im Waschtank relativ hoch ist.
[0045] Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird während der
Schritte d) und e) ein Gas in das Tauchbad eingeblasen.
[0046] Diese Maßnahme hat zwei verschiedene Vorteile. Zum einen dient das eingeblasene als
Spülgas für eine an den Waschtank angeschlossene Vakuumpumpe, die damit ein Luft/Dampfgemisch
aus dem Waschtank absaugt, wobei der Luftbestandteil durch die Vakuumpumpe hindurchgeführt
werden und der Dampfanteil auskondensiert werden kann, wie noch zu erläutern sein
wird. Andererseits hat das Einblasen von Gas den Vorteil, daß eine zusätzliche Agitation
erreicht werden kann, die in herkömmlicher Weise zu einem verstärkten Behandlungseffekt
führt.
[0047] Bei einer bevorzugten Weiterbildung des genannten Ausführungsbeispiels wird daher
das Gas vom Boden des Waschtanks eingeblasen, derart, daß die Werkstücke von Gasblasen
umströmt werden.
[0048] Auf diese Weise stellt sich der an sich bekannte Vorteil ein, daß der gesamte Tankinhalb,
d.h. die gesamte Charge von Werkstücken möglichst gleichmäßig von Gasblasen umströmt
wird.
[0049] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das Luft/Dampfgemisch
über einen Kondensator geführt, wobei weiter vorzugsweise die im Kondensator auskondensierende
Waschflüssigkeit in einen Flüssigkeitstank rückgeführt wird. Diese Maßnahme hat den
Vorteil, daß ein Verdicken bzw. Aussalzen der Waschflüssigkeit vermieden wird, die
eintreten würde, wenn man stets Dampf aus dem Behandlungsbad abführte, während die
gelösten Behandlungssubstanzen im Bad verbleiben. Durch die Rückführung der auskondensierten
Waschflüssigkeit wird dieser Effekt indes vermieden, so daß mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren auch im Langzeitbetrieb autark gearbeitet werden kann, d.h. ohne ein Nachfüllen
von Waschflüssigkeiten.
[0050] Bei bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung wird als Waschflüssigkeit eine Spül-Flüssigkeit
oder alternativ eine Reinigungs-Flüssigkeit eingesetzt.
[0051] Bevorzugt ist dabei, wenn das Reinigungsmittel Wasser ist, dem ein sanftes, fettlösendes
Reinigungsmittel zugesetzt ist, das keine chemischen Reaktionen mit der Oberfläche
der Werkstücke eingeht und/oder solche chemischen Reaktionen nicht unterstützt.
[0052] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß nach Waschvorgängen keine Rückstände des Reinigungsmittels
mehr auf der Oberfläche der Werkstücke verbleiben.
[0053] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Reinigungsmittel neutral bis
schwach alkalisch.
[0054] Diese Maßnahme hat zum einen den Vorteil, daß Metalle bzw. Metallegierungen in diesen
pH-Bereichen von wässerigen Medien nicht angegriffen werden und daß solche Medien
umweltneutral und ungefährlich für die Personen sind, die die Medien handhaben.
[0055] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden die Schritte b)
- g) mehrfach nacheinander mit gleichen oder verschiedenen Waschflüssigkeiten durchgeführt.
[0056] Diese Maßnahme hat den Vorteil einer sehr großen Flexibilität, weil nacheinander
nur Spülvorgänge, nur Reinigungsvorgänge oder kombiniert Reinigungs- oder Spülvorgänge
durchgeführt werden können.
[0057] In diesem Fall ist besonders bevorzugt, wenn als Spül-Flüssigkeit ein voll entsalztes
Wasser verwendet und dieses nach Schritt g) mit einem Waschmittel versetzt und für
eine weitere, nachfolgende Verfahrensdurchführung als Reinigungs-Flüssigkeit verwendet
wird.
[0058] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß selbst ein "verbrauchtes" Spülbad noch nachfolgend
als Reinigungsbad verwendet werden kann, wobei sich voll entsalztes Wasser besonders
gut als Ausgangssubstanz für eine Reinigungs-Flüssigkeit eignet.
[0059] Bei weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung wird während Schritt e) das Tauchbad
umgewälzt und außerhalb des Waschtanks gereinigt.
[0060] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß ein Langzeitbetrieb gewährleistet werden kann,
ohne daß Behandlungs-Flüssigkeiten zuund abgeführt werden müssen.
[0061] Weiterhin ist bevorzugt, wenn während Schritt e) das Tauchbad mechanisch agitiert
wird. Auch diese Maßnahme hat den an sich bekannten Vorteil, daß die Behandlungswirkung
verstärkt wird, wenn zusätzlich zu den vorhandenen chemischen Wirkungen und der Partikelabfuhr
mittels Dampfblasen noch eine mechanische Einwirkung auf die Oberfläche der Werkstücke
ausgeübt wird.
[0062] Bei einer weiteren bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Werkstücke während Schritt b) zunächst für eine Dauer zwischen 1 min und 10 min mit
einem drucklosen Schwall der Waschflüssigkeit flächendeckend überspült, wobei der
Schwall mit einer Durchflußrate zwischen 100 m³/h und 100 m³/h pro m² Werkstückoberfläche
eingestellt und die Waschflüssigkeit kontinuierlich aus dem Waschtank über einen Ablauf
abgelassen wird, während alsdann der Ablauf verschlossen wird, bis der Waschtank durch
den Schwall bis zu einem Überlauf gefüllt ist.
[0063] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß in der sehr kritischen ersten Phase der Behandlung,
z.B. des Reinigungsvorgangs, durch das Überspülen der Werkstücke mit einem drucklosen
Schwall einer sehr großen Durchflußrate erreicht wird, daß die Werkstücke schon in
einem sehr großen Ausmaß behandelt bzw. gereinigt werden, mit der Folge, daß z.B.
die sich anschließenden Reinigungsschritte bereits bei einem erheblich sauberen Werkstück
ansetzen können, als dies bei herkömmlicher Vorgehensweise der Fall ist.
[0064] Der mit sehr großer Durchflußrate sich über die Werkstücke ergießende drucklose Schwall
dringt darüber hinaus auch in unzugängliche Bereiche der Werkstücke ein, bildet dort
Wirbel und nimmt auch von dort Schmutzpartikel mit. Dies ist mit herkömmlichen Vorrichtungen
nicht zu erreichen, bei denen dünne Flüssigkeitsstrahlen unter hohem Druck auf das
Werkstück gerichtet werden, weil dort nämlich zum einen immer nur punktförmige Bereiche
der Werkstückoberfläche beaufschlagt werden können und andererseits, wie bereits erwähnt,
innen gelegene Bereiche unerreichbar sind.
[0065] Verglichen mit den ebenfalls bekannten Verfahren des Eindüsens von Luft hat die vorstehend
genannte Vorgehensweise den Vorteil, daß bereits vor dem Einlassen des Reinigungsbades
die Werkstücke für eine längere Zeit überspült werden, während einer Zeit also, in
der Eindüsen von Luft oder Erzeugen von Dampfblasen noch gar keine Wirkung hätte.
[0066] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
während Schritt g) die Werkstücke überspült, vorzugsweise flächendeckend mittels des
bereits erwähnten drucklosen Schwalls der Waschflüssigkeit und einer Durchflußrate,
die 80 % bis 100 % der genannten Durchflußrate entspricht.
[0067] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Werkstücke zu keinem Zeitpunkt der beim Ablassen
des Tauchbades einströmenden Außenluft ausgesetzt werden, was angesichts der hohen
Temperatur, auf der sich die Werkstücke befinden, sogleich zu Korrosions erscheinung
und dergleichen führen würde, da die Werkstücke in diesem Zeitpunkt an ihrer Oberfläche
hochaktiv sind.
[0068] Bevorzugt ist hierzu ferner, wenn nach Schritt g) im Waschtank ein Unterdruck, vorzugsweise
zwischen 60 mbar und 350 mbar für eine Dauer von 3 min und 10 min eingestellt wird.
[0069] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Werkstücke in demselben Waschtank mittels
Unterdruck getrocknet werden können. Die warmen Werkstücke, die sich zu diesem Zeitpunkt
auf der Temperatur des Tauchbades, d.h. auf einer Temperatur von beispielsweise 85°C
befinden, haben im allgemeinen genügend Eigenwärme gespeichert, um die noch anhaftenden
Reste von Behandlungs-Flüssigkeit zu verdampfen. Wenn in diesem Zeitpunkt im Waschtank
ein Unterdruck erzeugt wird, so werden die abdampfenden Flüssigkeitsbestandteile entfernt
und die Werkstücke sind vollkommen getrocknet, ehe der Waschtank wieder geöffnet wird
und die Werkstücke mit der Umgebungsluft in Kontakt geraten.
[0070] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine äußerst schematisierte Gesamtansicht eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung
zum Reinigen metallischer Werkstücke;
- Fig. 2
- eine Darstellung, ähnlich Figur 1, zur Erläuterung des Verfahrensschritts "druckloses
Überspülen";
- Fig. 3
- eine Darstellung, ähnlich Figur 1, zur Erläuterung des Verfahrensschritts "druckloses
Überspülen und Auffüllen";
- Fig. 4
- eine Darstellung, ähnlich Figur 1, zur Erläuterung des Verfahrensschritts "Umwälzen
mit Gasblasenagitation";
- Fig. 5
- eine Darstellung, ähnlich Figur 1, zur Erläuterung des Verfahrensschritts "druckloses
Überspülen und Ablassen";
- Fig. 6
- eine Darstellung, ähnlich Figur 1, zur Erläuterung des Verfahrensschritts "Vakuumtrocknen";
- Fig. 7
- eine Darstellung, ähnlich Figur 1, zur Erläuterung des Verfahrensschritts "Unterdruckkochen";
- Fig. 8
- eine Variante des in den Figuren 1 - 7 dargestellten Waschtanks, mit seitlicher Lufteindüsung;
- Fig. 9 und 10
- eine äußerst schematisierte Seiten- bzw. Vorderansicht einer weiteren Variante des
erfindungsgemäßen Waschtanks, in horizontaler Bauweise.
[0071] Eine in Fig. 1 dargestellte Einrichtung 10 weist einen Waschtank 12, einen ersten
Tank 14 für eine erste Behandlungsflüssigkeit, einen zweiten Tank 16 für eine zweite
Behandlungsflüssigkeit, eine Vakuumstation 18, ein Filtervorrichtung 20 und eine Vorrichtung
22 zum Eindüsen eines Gases in den Waschtank 12 auf.
[0072] Der Waschtank 12 ist im Querschnitt kreisförmig und an seiner Oberseite mit einem
Deckel 26 abgeschlossen. Im Innenraum des Waschtanks 12 befindet sich eine Haltevorrichtung
28, die zur Aufnahme einer Charge von Werkstücken 30 vorgesehen ist. Die Haltevorrichtung
28 kann von oben in vertikaler Richtung bei geöffnetem Deckel 26 in den Waschtank
12 eingesetzt bzw. aus diesem wieder entnommen werden.
[0073] Die Werkstücke 30 sind vorzugsweise metallische Werkstücke, d.h. übliche Maschinenteile,
die vorzugsweise zu einem späteren Zeitpunkt einer Wärmebehandlung, beispielsweise
einem Nitrokarburieren, unterworfen werden sollen. Die Werkstücke 30 weisen daher
konstruktionsbedingte Hohlräume, Bohrungen und dergleichen auf, die nach oben, nach
unten oder zur Seite geöffnet sein können.
[0074] Ferner ist in der Haltevorrichtung 28 eine Trommel 32 gehalten, die mit einer horizontalen
Welle 34 versehen ist. Die Welle 34 reicht seitlich durch die Wandung des Waschtanks
12 hindurch und wird außerhalb des Waschtanks 12 von einem Antrieb 36 angetrieben.
[0075] Die Trommel 32 dient zur Aufnahme von hier nicht näher dargestelltem Schüttgut. Die
Trommel 32 ist derart ausgebildet, daß sie an ihrem Umfang mit Öffnungen versehen
ist, so daß Flüssigkeit und Gasblasen durch sie hindurchtreten können, während das
in der Trommel 32 enthaltene Schüttgut zurückgehalten wird.
[0076] Der Waschtank 12 ist an seinem oberen Rand mit einem Überlauf 38 versehen. In der
Zeichnung ist der Überlauf 38 am Waschtank 12 als außen umlaufender Überlauf eingezeichnet.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß
der Überlauf an der Innenseite des Waschtanks 12 verläuft. Auf diese Weise werden
Verfahrensabläufe in das Innere des Waschtanks 12 verlegt, was im Hinblick auf Unterdruckanwendungen
von Vorteil ist.
[0077] Der Überlauf 38 ist einerseits über eine Leitung 40 mit dem zweiten Tank 16 verbunden,
der im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Reinigungsflüssigkeit 42 enthält. Ferner
ist der Überlauf über eine Leitung 48 mit dem ersten Tank 14 verbunden, der im dargestellten
Ausführungsbeispiel eine Spülflüssigkeit 47 enthält. Die Leitungen 40 und 48 sind
mit Ventilen versehen, um die Verbindung zwischen dem Überlauf 38 und den Tanks 14
bzw. 16 herstellen bzw. sperren zu können, wie dies weiter unten noch ausführlich
erläutert werden wird.
[0078] Der die Reinigungsflüssigkeit 42 enthaltende zweite Tank 16 ist über eine Leitung
41 mit der Ansaugseite einer Pumpe 43 verbunden. Die Pumpe 43 steht ausgangsseitig
über eine Leitung 44 mit einem Rohrstutzen 46 in Verbindung, der im Boden des Waschtanks
12 angeordnet ist. Auch hier sind zwischen Tank 16 und Pumpe 43 bzw. Pumpe 43 und
Rohrstutzen 46 entsprechende Ventile vorgesehen, wie noch erläutert werden wird.
[0079] Die Pumpe 43 ist an ihrer Ansaugseite außerdem über eine Leitung 45 mit dem die Spülflüssigkeit
47 enthaltenden ersten Tank 14 verbunden.
[0080] Die Tanks 14 und 16 sind im Bereich ihres Bodens jeweils mit einer Heizung 49 versehen.
[0081] An Hand des zweiten Tanks 16 ist in Figur 1 dargestellt, daß der Tank 16 mit einem
seitlich angeordneten Vorabscheider 50 versehen ist, der über einen Überlauf mit dem
eigentlichen Innenraum des Tanks 16 verbunden ist. Der Vorabscheider 50 ist ferner
über eine nicht dargestellte Leitung und eine Pumpe mit dem Tank 16 verbunden, so
daß vom Vorabscheider 50 Flüssigkeit in den Tank 16 gepumpt werden kann. Die Tanks
14 und 16 sind mit einem Überlaufwehr versehen, so daß aufschwimmender Schmutz der
Flüssigkeiten 42 bzw. 47 in den Vorabscheider 50 gelangen. Im Vorabscheider 50 läuft
wiederum ein Skimmer, um den Schmutz zu sammeln und diesen dann entfernen zu können.
[0082] Der Vorabscheider 50 ist ferner mit der Filtervorrichtung 20 verbunden, die ihrerseits
einen Filter 55 sowie einen Ölabscheider 54 aufweist. Die Filtervorrichtung 20 ist
nicht unbedingt erforderlich, sie kann zusätzlich angeschlossen werden.
[0083] Der Filter 55 dient dazu, Feststoffe aus der vom Vorabscheider 50 kommenden Flüssigkeit
abzutrennen. Der Ölabscheider 54 hat den Zweck, ölige Phasen von dieser Flüssigkeit
abzutrennen, wobei die abgeschiedene Ölphase über eine Ölentnahme 57 entnommen und
zu einer Entsorgungsstelle gebracht werden kann. Flüssigkeit, die den Filter 55 verläßt,
kann wieder zum Tank 16 zurückgeführt werden.
[0084] Die Vakuumstation 18 weist eine Vakuumpumpe 70 auf, die über eine Leitung 71 mit
dem Innenraum des Waschtanks 12 verbunden ist. Vorzugsweise mündet die Leitung 71
kurz unterhalb des Überlaufs 38 in den Waschtank 12.
[0085] Auf der Druckseite der Vakuumpumpe 70 ist diese mit einer Kühlfalle 72 sowie einem
Sammler 73 verbunden. Auch in der Leitung 71 befindet sich ein Ventil, wie dies noch
erläutert werden wird.
[0086] Der Waschtank 12 ist im Bereich des Deckels 26 bzw. des Überlaufs 28 vakuumdicht
verschließbar.
[0087] Die Vorrichtung 22 zum Eindüsen eines Gases in den Waschtank 12 weist einen Druckbehälter
60 auf, in dem ein unter Druck stehendes Gas gespeichert ist. Der Druckbehälter 60
kann seinerseits an einen in Fig. 1 nicht dargestellten Kompressor angeschlossen sein.
Auch ist es möglich, an dieser Stelle ein Gebläse zu verwenden. Das in der Vorrichtung
22 verarbeitete Gas ist vorzugsweise Luft, es kann jedoch auch ein nichtreagierendes
Schutzgas verwendet werden. Auch ist es möglich, die Vorrichtung 22 so auszubilden,
daß das Gas aufgewärmt wird, ehe es dem Waschtank 12 zugeführt wird.
[0088] Der Druckbehälter 60 ist mittels einer Leitung 61, in der entsprechende Drucksteuer-
bzw. Druckreduzierventile angeordnet sind, mit einem durch die Wandung des Waschtanks
12 reichenden Stutzen 62 verbunden. Von dort führt die Leitung 61 zu einem plattenförmigen
Hohlkörper 63, der im Bereich des Bodens des Innenraums des Waschtanks 12 angeordnet
ist. Der plattenförmige Hohlkörper 63, dessen Plattenebene sich in etwa horizontal
erstreckt, füllt vorzugsweise den Innenquerschnitt des Waschtanks 12 im Bereich des
Bodens möglichst vollkommen aus. In jedem Fall ist anzustreben, daß die Abmessungen
des Hohlkörpers 63, in vertikaler Ansicht, in etwa gleich groß sind wie die Abmessungen
der Haltevorrichtung 28.
[0089] Der plattenförmige Hohlkörper 63 kann bei Ausführungsformen der Erfindung aus Edelstahlblechen
aufgebaut sein, wobei das die obere Plattenfläche bildende Edelstahlblech mit Öffnungen
65 versehen ist. Die Öffnungen 65 bestehen aus Bohrungen, die einen Durchmesser von
ca. 1 mm aufweisen und in einem Abstand von jeweils vorzugsweise 25 mm zueinander
angeordnet sind.
[0090] Alternativ zu einem Hohlkörper 63 aus Edelstahlblechen kann auch eine poröse Keramik
eingesetzt werden, die ein Luftverteilerrohr einschließt und durch deren Poren die
Luft hindurchströmt.
[0091] Schließlich weist die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung 10 noch ein elektronisches
Steuergerät 75 auf, über dessen Eingänge 76 Verfahrensparameter eingebbar sind, während
die Ausgänge 77 die Aggregate der Einrichtung 10 steuern, insbesondere die zahlreichen
Ventile und Pumpen.
[0092] Die mit der Einrichtung 10 gemäß Fig. 1 durchführbaren Verfahren sollen nachstehend
an Hand der Zustandsschaubilder gemäß den Fig. 2 - 7 näher erläutert werden.
[0093] Zur Vorbereitung eines der erfindungsgemäßen Verfahrens wird (nicht dargestellt)
der Deckel 26 des Waschtanks 12 geöffnet, um mittels eines Krans oder dergleichen
den Halter 28 mit den Werkstücken 30 von oben in den Waschtank 12 einzufahren.
[0094] Wenn dies geschehen ist, wird der Waschtank 12 durch Schließen des Deckels 26 wieder
verschlossen. In dieser Phase des erfindungsgemäßen Verfahrens braucht der Verschluß
dabei noch nicht vakuumdicht zu sein, er sollte jedoch zumindest spritzwasserschützend
wirken.
[0095] In Fig. 2 ist nun der erste eigentliche Verfahrensschritt dargestellt.
[0096] Mittels des Steuergerätes 75, dem zuvor die gewünschten Verfahrensparameter eingegeben
wurden, wird zunächst als Vorbereitung zur Durchführung des Verfahrens die Heizung
49 im zweiten Tank 16 mit der Reinigungsflüssigkeit 42 eingestellt und parallel dazu
ebenfalls die Heizung 49 im ersten Tank 14 mit der Spülflüssigkeit 47, sofern ein
Spülvorgang gewünscht wird. Auf diese Weise werden die Reinigungsflüssigkeit 42 und
gegebenenfalls die Spülflüssigkeit 47 aufgeheizt und zwar auf eine Temperatur zwischen
50°C und 90°C, vorzugsweise im Bereich zwischen 80°C und 90°C. Dies ist eine Temperatur,
bei der Reinigungs- und Spülmittel (sofern solche zugesetzt werden) ihren optimalen
Arbeitsbereich haben, da die genannten Mittel bei noch höheren Temperaturen sich chemisch
verändern und bei niedrigeren Temperaturen die Reinigungs- bzw. Spülwirkung nachläßt.
[0097] Sobald sich die Flüssigkeiten 42 und gegebenenfalls 47 auf der gewünschten Arbeitstemperatur
befinden, öffnet das Steuergerät 75 die erforderlichen Ventile. Zum einen wird ein
Ventil 41a in der Leitung 41 geöffnet, die den zweiten Tank 16 mit der Saugseite der
Pumpe 43 verbindet. Ferner wird ein Ventil 51a in der Leitung 51 geöffnet, die die
Druckseite der Pumpe 43 mit der Schwalldusche 52 verbindet. Schließlich wird ein Ventil
67a in der Leitung 67 geöffnet, die über die Leitung 66 den als Abfluß wirkenden Rohrstutzen
65 des Waschtanks 12 mit dem zweiten Tank 16 verbindet.
[0098] Als Folge dieser Schaltmaßnahmen stellt sich ein Kreislauf von Reinigungsflüssigkeit
42 ein, der vom zweiten Tank 16 über das Ventil 41a, die Leitung 41, die Pumpe 43,
die Leitung 51, das Ventil 51a zur Schwalldusche 52 führt. Die Förderleistung der
Pumpe 43 bzw. die Strömungsquerschnitte der Ventile 41a und 51a werden dabei über
das elektronische Steuergerät 75 so bemessen, daß aus der Schwalldusche 52 ein druckloser
Schwall 80 von Reinigungs-Flüssigkeit 42 austritt, dessen Durchflußrate im Bereich
zwischen 100 m³/h und 300 m³/h pro m² Oberfläche der Werkstücke 30 eingestellt wird.
[0099] Der Schwall 80 überspült damit drucklos die Werkstücke 30 und gelangt über den als
Abfluß wirkenden Rohrstutzen 65, die Leitungen 66 und 67 sowie das geöffnete Ventil
67a wieder in den zweiten Tank 16.
[0100] Durch den drucklosen Schwall 80 werden die Werkstücke 30 vorgereinigt, weil der Schwall
80 anhaftenden Schmutz, insbesondere Pigmentschmutz, aber auch Fette, mitnimmt und
abführt.
[0101] Die Reinigungsflüssigkeit 42 besteht dabei vorzugsweise aus einer wässerigen Lösung
eines nicht schäumenden Neutralreinigers mit temporärem Korrosionsschutz. Ein derartiger
Neutralreiniger zeigt an sich eine relativ schwache Ölemulgierwirkung, ist jedoch
absolut umweltverträglich und greift weder das zu reinigende Gut an, noch werden Personen,
die diese Flüssigkeit handhaben, in irgend einer Weise beeinträchtigt. Der schwach
alkalische temporäre Korrosionsschutz verbleibt als dünne Schutzschicht auf den Werkstücken
und ist bei Temperaturen über 300°C vollkommen rückstandslos verdampfbar.
[0102] Der vorstehend an Hand von Fig. 2 erläuterte Verfahrensschritt wird während einer
Zeitdauer von vorzugsweise zwischen einer Minute und 10 Minuten durchgeführt.
[0103] Wenn die genannte Zeitspanne abgelaufen ist, schaltet das Steuergerät 75 in einen
nächsten Verfahrensschritt um, der in Fig. 3 veranschaulicht ist.
[0104] Während dieses weiteren Verfahrensschrittes bleibt die Verbindung zum zweiten Tank
16 über die Pumpe 43 zur Schwalldusche 52 unverändert. Im Unterschied zu dem vorhergehenden
Verfahrensschritt wird jedoch jetzt das Ventil 67a in der Leitung 67 geschlossen,
so daß der Waschtank 12 keinen Abfluß hat.
[0105] Als Folge bildet sich im Waschtank 12 ein Tauchbad 83 aus, dessen Spiegel 85 kontinuierlich
ansteigt, wie mit einem Pfeil 86 angedeutet.
[0106] Der Waschtank 12 füllt sich somit kontinuierlich mit einem warmen Reinigungs-Tauchbad
83 und dieser Verfahrensschritt dauert so lange an, bis über einen (nicht dargestellten)
Füllstandsanzeiger erkannt wurde, daß der Flüssigkeitsspiegel 85 den Überlauf 38 erreicht
hat. Sobald dies der Fall ist, wird der vorliegende Verfahrensschritt beendet.
[0107] Fig. 4 zeigt den nächsten Verfahrensschritt, bei dem das Bad 83 umgewälzt und agitiert
wird.
[0108] Zum Zwecke des Umwälzens wird zunächst die Verbindung zwischen dem zweiten Tank 16
und der Schwalldusche 52 zwar aufrecht erhalten aber, beispielsweise durch Verminderung
der Förderleistung der Pumpe 43, um beispielsweise 30 % bis 80 % vermindert, so daß
aus der Schwalldusche 52 nur noch ein sehr viel kleinerer Schwall 80' austritt.
[0109] Das Steuergerät 75 öffnet nun ein Ventil 40a in der Leitung 40 zwischen Überlauf
38 und zweitem Tank 16, so daß die über den Überlauf 38 überströmende Reinigungsflüssigkeit
42 in den zweiten Tank 16 abströmen kann.
[0110] Sobald der Flüssigkeitsspiegel 85 den Überlauf 38 erreicht hat, kann alternativ das
Ventil 51a in der Leitung 51 zur Schwalldusche 52 geschlossen werden und ein Verbindungsventil
51b geöffnet werden, das die Druckseite der Pumpe 53 mit dem Boden des Waschtanks
12 verbindet. Durch die Flüssigkeitszufuhr vom Boden des Waschtanks 12 her wird erreicht,
daß lediglich Flüssigkeit, die durch aufsteigende Gasblasen mit hochgetragenem Schmutz
versehen ist, den Waschtank 12 verläßt und nicht Flüssigkeit, die über die Schwalldusche
52 zugeführt wurde, sogleich in den Überlauf 38 abfließt.
[0111] Gleichzeitig betätigt das Steuergerät 75 die Vorrichtung 22 zum Eindüsen von Gas,
indem ein Ventil 61a in der Leitung 61 zwischen dem Druckbehälter 60 und dem plattenförmigen
Hohlkörper 63 geöffnet wird.
[0112] Als Folge treten Gasblasen in großem Umfang aus dem plattenförmigen Hohlkörper 63
aus und umspülen die Werkstücke 30 unter gleichzeitiger Agitation des Reinigungsbades
83.
[0113] Das Gas bzw. die Luft, die aus dem plattenförmigen Hohlkörper 63 austreten, stehen
dort unter einem Druck, der im Bereich der Öffnungen 65 geringfügig über dem dort
herrschenden Umgebungsdruck liegt. Die Druckluft tritt durch die zahlreichen Öffnungen
65 als kleine Gasperlen aus dem plattenförmigen Hohlkörper 63 aus, die dann aufgrund
des Preßdrucks und ihres Auftriebs rasch nach oben zum Überlauf 38 hin strömen.
[0114] Diejenigen Luftblasen, die an die Unterseite der Werkstücke 30 prallen, werden von
diesen seitlich abgelenkt, so daß ein dichter Perlenstrom an den vertikalen Wänden
bzw. Bohrungen der Werkstücke 30 durchströmt, sofern diese vertikal oder zur Vertikalen
geneigt verlaufen. Die Bläschen werden durch Adhäsionskräfte und durch die in der
Flüssigkeit bestehenden Turbulenzen auch längs der Oberseite der Werkstücke 30 geführt,
so daß auch dort eine starke Bewegung der Reinigungsflüssigkeit 42 vorhanden ist.
[0115] Die aus den Öffnungen 65 strömenden Luftblasen verlaufen durch die zahlreichen Prallstellen
der Haltevorrichtung 28 bzw. der darin aufgenommenen Werkstücke 30 nicht in einer
geradlinigen Richtung, sondern in einer schlangenlinienförmigen, teilweise verwirbelten
Bahn.
[0116] Die Luftblasen durchlaufen auch die Trommel 32, so daß auch das dort aufgenommene
Schüttgut perlig umströmt wird, wenn die Trommel 32 rotiert.
[0117] Zum Agitieren des Reinigungsbades 83 kann das Ventil 61a vom Steuergerät 75 entweder
kontinuierlich geöffnet gehalten werden, wobei die Intensität der Agitation durch
den Luftstrom beeinflußt werden kann. Alternativ ist es aber auch möglich, das Ventil
61a in vorbestimmter Weise abwechselnd zu öffnen und zu schließen, so daß mit pulsierenden
Druckstößen gearbeitet wird. Auf diese Weise kann beispielsweise in zeitlichen Abständen
von etwa 10 -15 Sekunden die Druckluft kurzzeitig mit 5 - 10 bar in den Waschtank
10 eingepreßt werden.
[0118] Insbesondere bei stark mit Feststoffen, wie Pigmentschmutz, Sand, Bohrspänen oder
Bohrschlamm verunreinigten Werkstücken 30 wird in der Anfangsphase eines Reinigungsvorganges
mit sehr hohem pulsierendem Druck und hohen Frequenzen gefahren. Die intensive Verwirbelung
führt dazu, daß allein durch die mechanische Wirkung diese Festteile von den Werkstücken
30 abgerissen werden. Ferner hat sich gezeigt, daß die Festteile, obwohl sie eine
höhere Dichte als die im Waschtank 12 aufgenommene Reinigungsflüssigkeit 42 haben,
aufgrund von Adhäsionskräften rasch an die Oberfläche, d.h. in den Bereich des Überlaufs
38 gebracht werden. Dort werden diese Verunreinigungen über die Leitung 40 dem Tank
16 zugeführt. Bei extrem verschmutztem zu reinigendem Gut kann auch ein Grobfilter
im Bereich des Überlaufs 38 vorgesehen sein.
[0119] Durch die Verwendung des zuvor erwähnten, nicht schäumenden Neutralreinigers ist
sichergestellt, daß auch bei intensivem Einblasen in den Waschtank 12 sich kein übermäßiger
Schaum bildet.
[0120] Da sich die Reinigungs-Flüssigkeit 42 auf Arbeitstemperatur befindet, werden die
Werkstücke 30 mittels der im Waschmittel befindlichen waschwirksamen Substanzen, beispielsweise
anionischen Tensiden, entfettet, d.h. von anhaftenden Schmierölen und dergleichen
gereinigt.
[0121] Es versteht sich, daß auch die Menge der umgewälzten Flüssigkeit, die von der Pumpe
43 bei diesem Verfahrensschritt nachgeliefert wird, je nach Verschmutzungsgrad der
Werkstücke 30 eingestellt werden kann. Die Förderleistung der Pumpe 43 kann dabei
auch über den Verlauf dieses Verfahrensschrittes verändert werden, indem z.B. zunächst
mit einem höheren Durchsatz und alsdann mit einem niedrigeren Durchsatz gearbeitet
wird.
[0122] Der vorstehend an Hand von Fig. 4 erläuterte Verfahrensschritt wird vorzugsweise
für eine Dauer zwischen 3 Minuten und 15 Minuten durchgeführt.
[0123] Nach Ablauf der vorerwähnten Zeitspanne schaltet das Steuergerät 75 in den nächsten
Verfahrensschritt, der an Hand von Fig. 5 erläutert wird.
[0124] Hierzu schaltet das Steuergerät 75 die Pumpe 43 wieder auf eine Förderleistung, die
ganz oder nahezu der Förderleistung des an Hand von Fig. 3 erläuterten Verfahrensschrittes
entspricht. Aus der Schwalldusche 52 tritt nun wieder ein Schwall 80 aus, dessen Durchflußrate
zwischen 100 m³/h und 300 m³/h liegt. Gleichzeitig wird jedoch wieder das Ventil 67a
in der Leitung 67 geöffnet, so daß das Bad 83 aus dem Waschtank 12 abläuft, wie mit
dem nach unten gerichteten Pfeil 86' am Flüssigkeitsspiegel 85 in Fig. 5 angedeutet
ist.
[0125] Die andauernde drucklose Überspülung der Werkstücke 30 bei dem in Fig. 5 veranschaulichten
Verfahrensschritt hat folgenden Sinn:
Wenn durch Ablassen des Bades 83 der Flüssigkeitsspiegel 85 absinkt, so kann es geschehen,
daß Schmutzteile, die während des Entleerens aufschwimmen, sich an den Werkstücken
30 absetzen, wenn der Flüssigkeitsspiegel 85 diese Werkstücke passiert. Dies wird
jedoch dadurch verhindert, daß ständig von oben, nämlich von der Schwalldusche 52
reichlich frische, d.h. gereinigte Reinigungs-Flüssigkeit 42 nachgeliefert wird, weil
dann die Werkstücke 30 auch beim Ablassen des Bades 83 ständig überspült werden.
[0126] Zum anderen hat das Einschalten des drucklosen Schwalls 80 den Sinn, daß die Werkstücke
30 nicht oder fast nicht mit Umgebungsluft in Berührung kommen. Beim Ablassen des
Bades 83 muß nämlich (nicht dargestellt) eine Luftzufuhr in den Innenraum des Waschtanks
12 ermöglicht werden, damit das Bad 83 ablaufen kann. Diese zugeführte Frischluft
könnte jedoch chemische Reaktionen an den in diesem Zeitpunkt hochaktiven Oberflächen
der Werkstücke 30 hervorrufen, was unerwünscht ist. Auch aus diesem Grunde ist es
zweckmäßig, die Werkstücke 30 durch andauerndes druckloses Überspülen ständig mit
einem Flüssigkeitsfilm zu überdecken.
[0127] Wenn das Bad 83 abgelaufen ist, was durch geeignete Füllstandssensoren (nicht dargestellt)
erkannt werden kann, so schaltet das Steuergerät 75 in den nächsten Verfahrensschritt
um, der in Fig. 6 dargestellt ist.
[0128] Für diesen Verfahrensschritt muß der Deckel 26 des Waschtanks 12 druckdicht verschlossen
sein.
[0129] Das Steuergerät 75 öffnet nun ein Ventil 71a in der Leitung 71 zwischen dem Innenraum
des Waschtanks 12 und der Vakuumpumpe 70. Gleichzeitig wird die Vakuumpumpe 70 eingeschaltet.
[0130] Man muß sich an dieser Stelle vor Augen halten, daß die Werkstücke 30 zu diesem Zeitpunkt
die Temperatur des Bades 83 haben, d.h. sich auf einer Temperatur von beispielsweise
80°C und 90°C befinden.
[0131] Die Vakuumpumpe 70 erzeugt nun im Innenraum des Waschtanks 12 einen Unterdruck. Bei
ca. 800 mbar setzt die Verdampfung der Restflüssigkeit auf den Werkstücken 30 ein
und der Wasserdampf wird, wie in Fig. 6 mit Pfeilen 90 angedeutet, über die Leitung
71 abgesaugt. Die Vakuumpumpe 70 vermindert nun den Druck im Waschtank 12 auf 200
- 300 mbar, was dem Dampfdruck bei einer Wassertemperatur von 60°C - 80°C entspricht.
Die auf den Werkstücken 30 noch befindliche Flüssigkeit verdampft demzufolge, wobei
der Verdampfungsvorgang auf ebenen Oberflächen schneller abläuft als im Bereich von
Bohrungen, Hohlräumen oder sogenannten Schöpfflächen, d.h. sich nach oben öffnenden
Vertiefungen der Werkstücke 30.
[0132] Der Trocknungsvorgang wird für eine Zeitdauer zwischen 3 Minuten und 10 Minuten aufrechterhalten.
Sobald die letzte Flüssigkeit von den Werkstücken 30 verdampft ist, fällt der Druck
im Innenraum des Waschtanks 12 schlagartig ab, beispielsweise auf 70 - 80 mbar, weil
nun keine Flüssigkeit zum Verdampfen mehr vorhanden ist. Durch eine geeignete Zeitsteuerung
oder gegebenenfalls durch einen (nicht dargestellten) Drucksensor, der diesen Druckabfall
registriert und meldet, wird der Trocknungsvorgang durch das Steuergerät 75 beendet.
[0133] Je nachdem, welches Verfahren gewünscht wird, kann sich nun oder auch bereits vor
dem Trocknungsvorgang ein Behandlungsschritt mit einer weiteren Behandlungsflüssigkeit
anschließen, beispielsweise ein Spülen der Werkstücke 30 mit der im ersten Tank 14
enthaltenen Spül-Flüssigkeit 47. Der Ablauf des Verfahrens ist dabei der gleiche,
so daß insoweit auf die Beschreibung der Figuren 2 - 5 verwiesen werden kann.
[0134] Wichtig ist in diesem Zusammenhang noch folgendes:
Während der gesamten Verfahrensdauer, insbesondere während der Verfahrensschritte,
bei der ein Umwälzen des Bades 83 stattfindet, wird die betreffende Flüssigkeit, beispielsweise
die Reinigungs-Flüssigkeit 42, kontinuierlich gereinigt, wie eingangs der Fig. 1 im
Zusammenhang mit der Filtervorrichtung 20 erläutert wurde.
[0135] Dies bedeutet, daß die Einrichtung 10 vollkommen autark arbeitet, d.h. während des
Betriebes keiner Zuführung oder Abführung von Behandlungsflüssigkeiten bedarf.
[0136] Erst wenn eine der Flüssigkeiten durch Alterung nicht mehr brauchbar ist, muß sie
durch geeignete Vorrichtungen wieder aufbereitet oder entsorgt und durch eine neue
Behandlungsflüssigkeit ersetzt werden. Während des normalen Betriebes der Einrichtung
10 ist hingegen lediglich eine Entsorgung der abgefilterten Schmutzanteile erforderlich.
[0137] Es ist ferner bevorzugt, wenn als Grundlage für die Behandlungsflüssigkeiten voll
entsalztes Wasser eingesetzt wird. Das voll entsalzte Wasser kann zunächst als Spül-Flüssigkeit
47 eingesetzt werden, weil dadurch verhindert wird, daß sich während des Trocknungsvorganges
(Fig. 6) nach dem Spülen Salzflecken auf den Werkstücken ausbilden, die beim anschließenden
Wärmebehandeln, insbesondere beim Nitrokarburieren, stören.
[0138] Die Spül-Flüssigkeit 47 kann überdies noch selbst dann, wenn sie als Spül-Flüssigkeit
nicht mehr einsetzbar ist, durch Zusatz von geeigneten Reinigungsmitteln aufbereitet
und als Reinigungs-Flüssigkeit 42 für spätere Waschvorgänge verwendet werden. Auch
auf diese Weise ist eine extreme Ausnutzung der verwendeten Flüssigkeiten möglich,
ohne neue Flüssigkeiten nachfüllen zu müssen.
[0139] Fig. 7 zeigt eine erfindungsgemäße Möglichkeit zum Agitieren des Bades 83.
[0140] Bei der Anordnung gemäß Fig. 7 wird zweckmäßigerweise die Leitung 71' zwischen Vakuumpumpe
70 und Waschtank 12 an den Deckel 26 angeschlossen.
[0141] Der an Hand von Fig. 7 nachstehend zu veranschaulichende Verfahrensschritt ist als
Alternative oder Ergänzung zu dem weiter oben an Hand von Fig. 4 erläuterten Verfahrensschritt
des Agitierens zu verstehen.
[0142] Gemäß dem an Hand von Fig. 7 dargestellten Verfahrensschritt wird zum Agitieren des
Bades 83 über das Steuergerät 75 die Vakuumpumpe 70 eingeschaltet und zugleich das
Ventil 71a' in der Leitung 71' geöffnet.
[0143] Da in diesem Verfahrensstand das Bad 83 bis zum Überlauf 38 eingefüllt ist, erzeugt
die Vakuumpumpe 70 in dem verbleibenden geringen Luftraum 91 im Bereich der Schwalldusche
52 einen starken Unterdruck.
[0144] Der Unterdruck wird nun so eingestellt, daß das Bad 83 trotz der unterhalb der Siedetemperatur
von Wasser beim atmosphärischen Druck liegenden Temperatur von 100°C zu kochen beginnt.
Hierzu muß der Unterdruck so eingestellt werden, daß er dem Sättigungsdampfdruck von
Wasser bei der jeweiligen niedrigeren Temperatur entspricht und zusätzlich der hydrostatische
Druck im Waschtank 12 berücksichtigt wird, d.h. die Höhe der im Tankinneren vorhandenen
Flüssigkeitssäule.
[0145] Liegt beispielsweise die Temperatur des Bades 83 bei 85°C, so entspricht dies einem
Sättigungsdampfdruck von 600 mbar. Wenn die Flüssigkeitssäule im Waschtank 12 2 m
hoch ist, so sind hiervon nochmals 200 mbar an hydrostatischem Druck abzuziehen, was
zu einem erforderlichen Druck von 400 mbar führt. Bei 80°C Temperatur des Bades 83
und einem Sättigungsdampfdruck von 500 mbar ergibt sich nach Abzug von 200 mbar als
Ausgleich für den hydrostatischen Druck bei 2 m Wassersäule ein erforderlicher Druck
von 300 mbar.
[0146] Wenn somit der genannte erforderliche Druck von 400 (85°C) bzw. 300 (80°C) mbar eingestellt
wird, beginnt das Bad 83 zu kochen, obwohl dessen Temperatur unterhalb von 100°C liegt.
[0147] Das Kochen des Bades 83 hat zur Folge, daß sich an jeder Stelle des Bades 83 Dampfblasen
bilden, also nicht nur an den Oberflächen der Werkstücke 30, sondern vielmehr auch
in Hohlräumen, Bohrungen, Sackbohrungen, Schöpfräumen und dergleichen mehr. Die Dampfblasen
entstehen somit auch an solchen Stellen der Werkstücke, die nicht für Luftblasen erreichbar
sind, die von der Vorrichtung 22 zum Eindüsen von Gas erzeugt wurden. Hinzu kommt
ferner, daß auch die aufsteigenden Dampfblasen über Adhäsionskräfte Schmutzpartikel
mitnehmen, mit der Folge, daß auch Sackbohrungen, Schöpfflächen und dergleichen durch
Mitnahme von Schmutzpartikeln gereinigt werden können. Es versteht sich dabei, daß
die Intensität des Kochens durch entsprechendes Einstellen des Unterdrucks über die
Vakuumpumpe 70 variiert werden kann. Der von den Dampfblasen beim Unterdruck-Kochen
hochgetragene Schmutz sammelt sich auf der Badoberfläche an und kann nach Abschluß
der Kochphase über den Überlauf 38 aus dem Waschtank 12 in der bereits beschriebenen
Weise entfernt werden.
[0148] Das Kochen des Bades 83 kann dabei sowohl während des Reinigens wie auch während
des Spülens vorgesehen werden, weil beim Reinigen der chemische Reinigungsprozeß unterstützt
wird, während beim Spülen die schwer zugänglichen Räume in der erwähnten Weise ausgespült
werden können. Es versteht sich, daß auch beim Unterdruck-Kochen ein Umwälzen und/oder
Agitieren des Bades 83 möglich ist.
[0149] Hierzu wird die Saugseite der Pumpe 43 über eine Leitung 95 mit dem Rohrstutzen 65
verbunden, wobei ein Ventil 95a in der Leitung 95 anzuordnen ist.
[0150] Durch entsprechende Saugleistung der Pumpe 43 kann nun trotz des im Waschtank 12
herrschenden Unterdrucks die entsprechende Behandlungsflüssigkeit am Rohrstutzen 65
abgesaugt und über die Schwalldusche 52 wieder zugegeben werden. Es versteht sich,
daß auch in diesem Falle durch geeignete Maßnahmen eine kontinuierliche Reinigung
der jeweiligen Behandlungsflüssigkeit möglich ist (nicht dargestellt).
[0151] Ferner ist zweckmäßig, wenn in der Leitung 71' ein Kondensator 92 angeordnet wird,
weil die Vakuumpumpe 70 in der beschriebenen Weise den Dampf der jeweiligen Behandlungsflüssigkeit
absaugt und dieser Dampf nicht in die Vakuumpumpe 70 gelangen sollte. Aus diesem Grunde
wird man durch entsprechende Luftzufuhr dafür sorgen, daß die Vakuumpumpe 70 stets
ein Gemisch aus Luft und Dampf ansaugt, wobei dann der Dampf im Kondensator 92 ausgefällt
und den jeweiligen Tanks für die Behandlungsflüssigkeiten zugeführt wird. Dies hat
den Vorteil, daß die Behandlungsflüssigkeiten nicht eindicken, d.h. aufsalzen, indem
der Wasserverlust so gering wie möglich gehalten wird.
[0152] Die Dampfmenge für die Vakuumpumpe 70 wird um die kondensierte Dampfmenge geringer,
so daß die Vakuumpumpe 70 wirtschaftlich klein dimensioniert werden kann.
[0153] Da die Vakuumpumpe 70, wie bereits erwähnt, nur gesättigte Luft abpumpen kann, wird
die von der Vakuumpumpe 70 benötigte Luft vorzugsweise über den Hohlkörper 63 zugeführt.
Man kann dabei die von der Vakuumpumpe 70 benötigte Luft so bemessen, daß sie gerade
der Flotationsluftmenge entspricht.
[0154] Das vorstehend an Hand der Fig. 7 erläuterte Verfahren des Unterdruck-Kochens kann
nun in mannigfaltiger Weise in die weiter oben an Hand der Figuren 2 - 6 erläuterten
Verfahrensschrltte integriert werden:
[0155] So kann bei einer ersten Alternative das Unterdruck-Kochen permanent im Tauchverfahren
eingesetzt werden, mit der Folge, daß während der gesamten Reinigungs- bzw. Spülzeit
unter Unterdruck gekocht wird.
[0156] Bei einer zweiten Alternative kann das Unterdruck-Kochen im Tauchverfahren zusätzlich
zum Flottieren eingesetzt werden, d.h. jeweils für einen Teil der Reinigungs- bzw.
Spülzeit.
[0157] Die Frischluft kann dabei über den Hohlkörper 63 oder auch über die Schwalldusche
52 zugeführt werden.
[0158] Schließlich ist auch eine vierte Alternative möglich, bei der das Unterdruck-Kochen
im Tauchverfahren zusätzlich zum Umwälzen und zusätzlich zum Agitieren mittels Eindüsen
von Luft eingesetzt wird.
[0159] Der Schritt des Unterdruck-Kochens kann 1 min bis 20 min dauern.
[0160] Fig. 8 zeigt eine Variante einer Einrichtung 100, wobei hier lediglich ein Waschtank
104 dargestellt ist, der weitgehend dem Waschtank 12 der Einrichtung 10 gemäß den
Fig. 1 - 7 entspricht. Es sollen daher nachstehend im wesentlichen nur die abweichenden
Elemente beschrieben werden und in Fig. 8 sind teilweise gleiche Bezugszeichen für
entsprechende Bauteile verwendet worden.
[0161] Auch der Waschtank 104 ist als im Querschnitt etwa kreisförmiger Behälter ausgebildet,
der an seinem Boden mit einem Rohrstutzen 105 versehen ist, der hier stellvertretend
für die Rohrstutzen 46 und 65 des Waschtanks 12 gemäß den Fig. 1 - 7 stehen soll.
[0162] Der Waschtank 100 weist ferner eine Trommel 106 auf, die über einen Antrieb 107 um
eine horizontale Achse 108 drehbar ist. In der Trommel 106 sind sechseckförmige Werkstücke
110, 110' ...... enthalten. Im Bereich eines Deckels 112 ist der Waschtank 104 mit
einem Überlauf 111 versehen, der sowohl mit dem zweiten Tank 16, der die Reinigungs-Flüssigkeit
42 enthält, als auch mit dem ersten Tank 14 verbunden, der die Spül-Flüssigkeit 47
enthält. Ferner ist der Waschtank 104 über einen seitlichen Stutzen mit der Vakuumstation
18 verbunden. Zur Ausführung des Verfahrens "Unterdruck-Kochen" kann auch ein Stutzen
114 im Deckel 112 vorhanden sein. An der Innenseite des Deckels 112 ist die Schwalldusche
113 angeordnet, die in der bereits mehrfach erläuterten Weise dazu dient, die im Innenraum
des Waschtanks 104 aufgenommenen Werkstücke 110 drucklos mit einem Schwall zu überspülen.
[0163] Bei einem Reinigungsvorgang ist, wie weiter oben ausführlich zu Fig. 4 erläutert
wurde, der Waschtank 104 bis zum Überlauf 111 mit der Reinigungs-Flüssigkeit 42 gefüllt.
Im Waschtank 104 befindet sich ein Halter 118, der verschiedene weitere Werkstücke
120 trägt.
[0164] Eine Vorrichtung 122 zum Eindüsen von Gas (bei dem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Gas Stickstoff) besteht aus einem Hohlkörper 126, der ein Bodenteil 130 und
ein Seitenteil 131 aufweist.
[0165] Das Seitenteil 131 erstreckt sich auf einer Seite des Halters 118 und umrundet diesen
zumindest über einen großen Teil seines Umfanges.
[0166] Der Hohlkörper 126 ist dabei an der dem Halter 118 zugewandten Seite wieder, wie
zuvor beschrieben, mit zahlreichen Öffnungen versehen, die bei dem in Fig. 8 dargestellten
Ausführungsbeispiel als Düsen 128 ausgebildet sind.
[0167] Aus den Düsen 128 tritt der vom Druckbehälter 60 kommende Stickstoff in Form von
feinen Perlen bzw. Blasen 127 aus. Die Blasen 127 umströmen, wie bereits beschrieben,
die Werkstücke 120 vollständig, wie dies beispielsweise durch einen Pfeil 136 angedeutet
ist.
[0168] Durch das Vorsehen des Seitenteils 131 wird auch ein seitlich gerichteter Blasenstrom
erzeugt, wie dies beispielsweise durch den Pfeil 139 angedeutet ist. Dabei entsteht
eine nach oben gekrümmte Linie, da die aus den seitlichen Düsen 128 austretenden Blasen
alsbald aufgrund des Auftriebes dazu neigen, nach oben zu steigen.
[0169] Der Druck, der aus den seitlichen Düsen 128 austretenden Gasblasen 127 wird bei einem
Reinigungsvorgang dabei so eingestellt, daß diese mindestens etwa die Längsmittelachse
des Waschtanks 104 erreichen, d.h. im Schnitt von Fig. 8 gesehen, wie dies der Pfeil
138 andeutet, zumindest über die halbe Breite in seitlicher Richtung reichen.
[0170] Durch das Seitenteil 131, das den Halter 118 mindestens teilweise umfängt, ist sichergestellt,
daß auch bei kompliziert geformten Werkstücken 120 eine rasche Reinigung möglich ist.
[0171] Der Hohlkörper 126 ist über Trennschieber 132 bzw. 133 in einen oberen Abschnitt
134, einen mittleren Abschnitt 135 und einen Bodenabschnitt unterteilbar, so daß je
nach Art des im Waschtank 104 aufgenommenen Gutes lediglich im Bereich des Bodens
Gas 141 oder auch über ein oder mehrere übereinander angeordnete Seitenbereiche eingepreßt
wird.
[0172] Die aufsteigenden Gasperlen 127 erzeugen auch eine Sekundärströmung, wie sie durch
einen Pfeil 137 angedeutet ist. Die im Waschtank 104 aufgenommene Flüssigkeit strömt
dann in einem umwälzenden Kreislauf.
[0173] Schließlich zeigen die Fig. 9 und 10 noch ein weiteres Ausführungsbeispiel erfindungsgemäßer
Vorrichtungen, wie es zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet
werden kann.
[0174] Mit 150 ist in den Fig. 9 und 10 wiederum eine Einrichtung zum Reinigen von insbesondere
metallischen Werkstücken bezeichnet, die einen Waschtank 151 umfaßt. Im Waschtank
151 ist wiederum ein Halter 152 für Werkstücke vorgesehen. Die Anordnung ist dabei
jedoch, im Gegensatz zu den Anordnungen der Fig. 1 - 8, so getroffen, daß der Halter
152 in horizontaler Richtung über eine Beschickungstür 153 aus dem Waschtank 151 entnommen
werden kann. Die Beschickungstür 153 ist dabei vorzugsweise in vertikaler Richtung
verschiebbar, wie mit einem Pfeil angedeutet.
[0175] Über Leitungen 154, 155 und 156 können in der bereits ausführlich erläuterten Weise
die Flüssigkeiten und Gase zu- und abgeführt werden, wobei sich im Verfahrensablauf
keine Unterschiede ergeben.
[0176] Dies gilt insbesondere auch für die Schwalldusche 157, die auch bei der Einrichtung
150 einen drucklosen Wasserschwall liefert, auch wenn die Einwirkungsfläche bei der
in den Fig. 9 und 10 gezeigten horizontalen Bauweise größer ist als bei der Vertikalanordnung
der Fig. 1 - 8.
[0177] Eine weitere Besonderheit der Einrichtung 150 besteht darin, daß der Waschtank 151
auf einem Gestell 160 angeordnet ist, der zugleich die Tanks 161, 162 für die Behandlungsflüssigkeiten
aufnimmt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind wiederum zwei Tanks 161, 162 für
die Reinigungs-Flüssigkeit bzw. die Spül-Flüssigkeit vorgesehen.
[0178] Es versteht sich, daß manigfaltige Weiterbildungen der Erfindung möglich sind, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So kann beispielsweise eine Zusatzheizung im
Waschtank 12 vorgesehen werden, um auch mit kühleren Teilen arbeiten zu können oder
um auch bei großen zurückbleibenden Wassermengen trocknen zu können, indem die Zusatzheizung
die benötigte zusätzliche Verdampfungswärme aufbringt.
[0179] Auch können im Waschtank 12 in an sich bekannter Weise Ultraschallgeneratoren vorgesehen
werden, um durch extreme physikalische Kräfte Kavitationen in der Behandlungsflüssigkeit
zu bewirken. Auf diese Weise ist es möglich, an den Werkstücken schwer anhaftende
anorganische Substanzen entfernen zu können, ebenso wie Verunreinigungen, die sich
in die Oberfläche der Werkstücke eingearbeitet haben.
1. Verfahren zum Waschen von metallischen Werkstücken (30; 110, 120) für eine dem Waschen
nachfolgende Wärmebehandlung, mit den Verfahrensschritten:
a) Einfahren der Werkstücke (30; 110, 120) in einen Waschtank (12; 104; 151) mit einem
Fassungsvermögen zwischen 1 m³ und 10 m³;
b) Einlassen eines die Werkstücke (30; 110, 120) im wesentlichen umgebenden Tauchbades
(83) einer Waschflüssigkeit (42, 47) mit einer Temperatur zwischen 50°C und 90°C;
c) druckdichtes Verschließen des Waschtanks (12; 104; 151) derart, daß oberhalb des
Tauchbades (83) ein Luftraum (91) verbleibt;
d) Evakuieren eines im Luftraum (91) vorhandenen Luft/Dampfgemisches bis zu einem
Unterdruck, der unterhalb des Sättigungsdampfdrucks der Waschflüssigkeit (42, 47)
des Tauchbades (83) bei der Temperatur liegt;
e) Aufrechterhalten des Unterdrucks bei siedendem Tauchbad (83) für eine Zeit zwischen
1 min und 20 min;
f) Entspannen des Luftraums (91) auf Umgebungsdruck; und
g) Ablassen des Tauchbades (83).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruck so eingestellt
wird, daß er dem Sättigungsdampfdruck der Waschflüssigkeit (42, 47) des Tauchbades
(83) bei der Temperatur abzüglich mindestens des hydrostatischen Drucks am Boden des
Waschtanks (12; 104; 151) entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der Schritte
d) und e) ein Gas in das Tauchbad (83) eingeblasen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas vom Boden des Waschtanks
(12; 104; 151) eingeblasen wird, derart, daß die Werkstücke (30; 110, 120) von Gasblasen
(127) umströmt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Luft/Dampfgemisch
über einen Kondensator (92) geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Kondensator (92) auskondensierte
Waschflüssigkeit (42, 47) in einen Flüssigkeitstank (14, 16) rückgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Waschflüssigkeit
eine Spül-Flüssigkeit (42) eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Waschflüssigkeit
eine Reinigungs-Flüssigkeit (47) eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungs-Flüssigkeit
(47) Wasser ist, dem ein sanftes, fettlösendes Reinigungsmittel zugesetzt ist, das
keine chemischen Reaktionen mit der Oberfläche der Werkstücke (30; 110, 120) eingeht
und/oder solche chemischen Reaktionen nicht unterstützt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel neutral
bis schwach alkalisch ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte
b) bis g) mehrfach nacheinander mit gleichen oder verschiedenen Waschflüssigkeiten
(42, 47) durchgeführt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Spül-Flüssigkeit
(42) ein voll entsalztes Wasser verwendet und dieses nach Schritt g) mit einem Waschmittel
versetzt und für eine weitere, nachfolgende Verfahrensdurchführung als Reinigungs-Flüssigkeit
verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß während Schritt
e) das Tauchbad (83) umgewälzt und außerhalb des Waschtanks (12; 104; 151) gereinigt
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß während Schritt
e) das Tauchbad (83) mechanisch agitiert wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke
(30; 110, 120) während Schritt b) zunächst für eine Dauer zwischen 1 min und 10 min
mit einem drucklosen Schwall (80) der Waschflüssigkeit (42, 47) flächendeckend überspült
werden, wobei der Schwall (80) mit einer Durchflußrate zwischen 100 m³/h und 300 m³/h
pro m² Werkstückoberfläche eingestellt und die Waschflüssigkeit (42, 47) kontinuierlich
aus dem Waschtank (12; 104; 151) über einen Ablauf (65; 105) abgelassen wird, während
alsdann der Ablauf (65; 105) verschlossen wird, bis der Waschtank (12; 104; 151) durch
den Schwall (80) bis zu einem Überlauf (38; 111) gefüllt ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß während Schritt
g) die Werkstücke (30; 110, 120) überspült werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß nach Schritt
g) im Waschtank (12; 104, 151) ein Unterdruck, vorzugsweise zwischen 60 mbar und 350
mbar, für eine Dauer zwischen 3 min und 10 min eingestellt wird.
1. Procédé pour le lavage de pièces métalliques (30 ; 110, 120) pour un traitement thermique
consécutif au lavage, le procédé comportant les étapes suivantes :
a) introduction des pièces (30 ; 110, 120) dans une cuve de lavage (12 ; 104 ; 151)
ayant une capacité de 1 à 10 m³ ;
b) remplissage avec un liquide de lavage (42, 47) en un bain d'immersion (83) entourant
pratiquement les pièces (30 ; 110, 120) à une température comprise entre 50 et 90°C
;
c) verrouillage étanche à la pression de la cuve de lavage (12 ; 104 ; 151), de telle
sorte qu'il reste un volume d'air (91) au-dessus du bain d'immersion (83) ;
d) évacuation du volume d'air (91) d'un mélange d'air et de vapeur jusqu'à obtenir
une dépression inférieure à la pression de vapeur saturante du liquide de lavage (42,
47) du bain d'immersion (83) à cette température ;
e) maintien de la dépression pendant une durée comprise entre 1 et 20 minutes, le
bain d'immersion (83) étant en ébullition ;
f) mise en détente du volume d'air (91) à la pression ambiante ; et
g) évacuation du bain d'immersion (83).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la dépression est réglée de
telle façon qu'elle corresponde à la pression de vapeur saturante du liquide de lavage
(42, 47) du bain d'immersion (83) à cette température, diminuée au moins de la pression
hydrostatique au fond de la cuve de lavage (12 ; 104 ; 151).
3. Procédé selon l'une ou l'autre des revendications 1 et 2, caractérisé en ce que, au
cours des étapes d) et e), un gaz est insufflé dans le bain d'immersion (83).
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que le gaz est insufflé par le
fond de la cuve de lavage (12 ; 104 ; 151), de façon à ce que les pièces (30 ; 110,
120) se trouvent dans un flux de bulles de gaz (127).
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le
mélange d'air et de vapeur passe par un condenseur (92).
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que le liquide de lavage (42,
47) condensé dans le condenseur (92) est renvoyé dans un réservoir de liquide (14,
16).
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le
liquide de lavage mis en oeuvre est un liquide de rinçage (42).
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le
liquide de lavage mis en oeuvre est un liquide de nettoyage (47).
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce que le liquide de nettoyage (47)
est de l'eau à laquelle a été ajouté un produit de nettoyage doux, dissolvant les
graisses, ne provoquant pas de réaction chimique à la surface des pièces (30 ; 110,
120) et/ou n'entretenant pas de telles réactions chimiques.
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que le produit de nettoyage est
neutre ou légèrement alcalin.
11. Procédé selon l'une ou l'autre des revendications 1 et 10, caractérisé en ce que les
étapes b) à g) sont répétées plusieurs fois successivement avec des liquides de lavage
(42, 47) identiques ou différents.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 7, 8 et 11, caractérisé en ce que
le liquide de rinçage (42) utilisé est de l'eau totalement déminéralisée et en ce
que celle-ci est remplacée, après l'étape g), par un produit de lavage, puis réutilisée
pour la suite du procédé, en tant que liquide de nettoyage.
13. Procédé selon l'une ou l'autre des revendications 1 à 12, caractérisé en ce que, au
cours de l'étape e), le bain d'immersion (83) est mis en circulation et nettoyé en
dehors de la cuve de lavage (12 ; 104 ; 151).
14. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 13, caractérisé en ce que, au
cours de l'étape e), le bain d'immersion (83) est soumis à une agitation mécanique.
15. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 14, caractérisé en ce que les
pièces (30 ; 110, 120), lors de l'étape b), sont d'abord aspergées, pendant une durée
comprise en 1 et 10 minutes, par un jet sans pression (80) de liquide de lavage (42,
47) dispersé sur toute leur surface, le jet (80) ayant un débit compris entre 100
et 300 m³/h par m² de surface de pièce, le liquide de lavage (42, 47) étant évacué
en continu de la cuve de lavage (12 ; 104 ; 151), par une évacuation (65 ; 105), l'évacuation
(65 ; 105) étant fermée tant que la cuve de lavage (12 ; 104 ; 151) n'est pas remplie
par le jet (80) jusqu'à un trop plein (38 ; 111).
16. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 15, caractérisé en ce que, au
cours de l'étape g), les pièces (30 ; 110, 120) sont aspergées.
17. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 16, caractérisé en ce que, après
l'étape g), une dépression, comprise de préférence entre 60 et 350 mbar, est établie
dans la cuve de lavage (12 ; 104 ; 151) pendant une durée comprise entre 3 et 10 minutes.