[0001] Die Erfindung betrifft eine mechanische oder hydraulische Presse nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Mechanische und hydraulische Pressen sind Maschinen der Umformtechnik zur Bearbeitung
von Werkstücken und insbesondere Blechteilen. Insbesondere zum Umformen von Ziehteilen
ist es erforderlich, das Werkstück in spezieller Weise zwischen dem Oberwerkzeug und
dem Unterwerkzeug der Presse einzuspannen, wobei verschiedenartige Blechhaltesysteme
bekannt sind. Aus der Zeitschrift Z: Blech Rohre Profile 39 (1992) 1, Seiten 44 bis
48 sind Zieheinrichtungen bekanntgeworden, die teilweise ein aufwendiges System mit
Steuerung beinhalten, um eine gezielte Übertragung der Blechhaltekräfte zu ermöglichen.
[0003] Bei Ziehpressen unterscheidet man zwischen den sogenannten doppelwirkenden und einfachwirkenden
Pressen, wobei bei doppeltwirkenden Ziehpressen der den Pressenstößel umgebende Blechhalterstößel
eine gegenüber diesem voreilende Bewegung durchführt und das Blech so lange gezielt
und ggf. geregelt nachgebend festhält, bis der Umformvorgang am Werkstück beendet
ist. Eine solche Regelung der Blechhaltekraft während des Ziehvorganges zeigt beispielsweise
die DE 36 40 507 C2.
[0004] Bei dieser bekannten Einrichtung werden zur Steuerung bzw. Regelung der Drücke in
den Blechhaltergarnituren und damit zur Regelung der Blechhaltekraft Proportional-
oder Servoventile eingesetzt, wobei dem Blechhalterzylinder ein Sensor zugeordnet
ist, der über ein Steuergerät die gewünschte Druckänderung im Blechhalterzylinder
in Abhängigkeit von dem jeweiligen Ziehvorschritt mittels der Proportional- oder Servoventile
regelt.
[0005] Bei einfachwirkenden Pressen ist demgegenüber nur ein einfacher Pressenstößel vorhanden.
Durch eine Anordnung eines zusätzlichen Ziehapparates im Pressentisch wird bei einfachwirkenden
Pressen ein Ziehstempel auf der Aufspannplatte eines Pressentisches befestigt, während
ein zusätzlicher Blechhalter auf ihm verschiebbar gelagert ist und von unten her über
mehrere Druckstifte unter Einwirkung einer Druckwange steht. Dabei ist die Ziehmatrize
am Pressenstößel befestigt (s. Z: Blech Rohre Profile a.a.O. Seite 44, linke Spalte,
Seite 45 Bild 1).
[0006] Aus der DE-32 42 705 C2 ist eine einfachwirkende Ziehpresse bekanntgeworden, bei
welcher die im Pressentisch angeordnete Druckwange von mehreren Kolben/Zylindereinheiten
mit örtlich unterschiedlicher Kissenkraft beaufschlagbar ist, um insbesondere auch
asymmetrische große Ziehteile mit örtlich unterschiedlich erwünschten Kräften bearbeiten
zu können. Durch diese unterschiedliche Regelung der Kräfte an einer Druckwange kann
ein unterschiedliches Ziehvermögen in den jeweiligen Bereichen eines Werkstücks durch
gezielte Veränderung des Ziehspaltes erreicht werden. Für Werkstücke, die eine unsymmetrische
Kraftbeaufschlagung erfordern, können damit unterschiedliche Drücke zur Blechhalterung
erzeugt werden. Es erfolgt demnach eine Kraftregulierung für eine differenzierte Unterstützung
der Druckwange, wobei diese die unterschiedliche Kraft auf die Blechhalteeinrichtung
bzw. das Werkstück weiterleitet.
[0007] Aus der EP 0 173 184 B1 ist weiterhin eine für Zieh- und Tiefziehoperationen zu verwendende
Presse bekanntgeworden, die ebenfalls als einfachwirkende Presse ausgebildet ist und
deren hydraulisch abgestützte Druckwange auf das Werkzeugunterteil bzw. den Ziehstempel
einwirkt. Auch hier kann durch eine gezielte Druckbeeinflussung der Druckwange der
Ziehvorgang am Ziehstempel im Sinne einer Blechverformung beeinflusst werden. Das
zu bearbeitende Blech muß demzufolge nicht nur durch einen den Ziehstempel umgebenden
Blechhalter oder Blechniederhalter beeinflußt werden. Vielmehr kann das Fließen des
Bleches auch am Werkzeugunterteil bzw. am Ziehstempel selbst durch eine gezielte Druckregulierung
über die Druckwange gesteuert werden.
[0008] Die bekannten Einrichtungen und insbesondere die eingangs erwähnte Veröffentlichung
aus Z: Blech Rohre Profile... zeigen auf, daß es nach wie vor eines hohen technischen
Aufwandes bedarf, um sowohl bei doppeltwirkenden als auch bei einfachwirkenden Pressen
optimale Umformbedingungen insbesondere bei komplizierten Werkstücken zu erhalten.
Hierbei werden prozeßgesteuerte Druckregeleinrichtungen zur Regelung der Blechhaltekraft
eingesetzt, um ein optimales Fließen des Bleches im Werkzeug zu ermöglichen.
[0009] Aus der weiteren Veröffentlichung EP 0 438 774 B1 ist eine doppelwirkende hydraulische
Presse bekanntgeworden, dessen Blechhalterstößel mittels einer Ventilsteuerung während
der Verformung des Bleches mit einer Kraft beaufschlagt wird, die mit einer geeigneten
Frequenz, z. B. 20 bis 30 Hz zyklisch zwischen einem Minimal- und einem Maximal-Wert
wechselt, um zu ermöglichen, daß sich das Blech den jeweiligen Verformungserfordernissen
anpaßt. Demzufolge ist bei einer solchen Presse kein dem Ziehfortschritt angepaßter
Druckregelkreis vorgesehen, sondern der Blechhalterstößel wird mit einem vorgegebenen
Anpreßdruck auf das Werkstück gepreßt, wobei diesem Anpreßdruck eine Druckschwingung
zwischen einem Minimal- und einem Maximal-Wert zyklisch überlagert wird. Hierdurch
wird dem Material bei einer Druck- und damit Kraftentlastung die Gelegenheit zum Nachfließen
in das Werkzeug gegeben.
[0010] Diese Anordnung mag zur Kraftbeaufschlagung eines Blechhalterstößels und bei einfach
geformten Teilen zufriedenstellend arbeiten. Sie ist jedoch bei komplizierten Teilen
und insbesondere bei einfachwirkenden Pressen nicht einsetzbar, da es hier einer gezielten
Regelung der Blechhaltekräfte über eine Druckwange bedarf.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Verbesserung der Arbeitsweise
insbesondere einer einfachwirkenden Presse zu erzielen, wobei ein optimales Fließverhalten
des Werkstücks auch im Werkzeug selbst erfolgen soll.
[0012] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Presse nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die im kennzeichnenden Teil angegebene Merkmale gelöst. Die weiteren Ansprüche
stellen vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen bzw. Alternativlösungen dar.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt der Kerngedanke zugrunde, daß ein optimales Fließverhalten
des Werkstücks insbesondere bei einer einfachwirkenden Presse dadurch erzielbar ist,
daß die im Pressentisch angeordnete Druckwange mit einer Druckregelung zur Erzeugung
eines gezielten Druckprofils während des Umformvorgangs beaufschlagt ist, der zusätzlich
eine bestimmte Druckschwingung überlagert wird, wobei ein ständiges Wechseln der Kraftbeaufschlagung
zwischen einem Maximal- und einem Minimalwert derart erzeugt wird, daß das Werkstücke
kontinuierlich belastet und entlastet wird. Hierdurch wird das Fließverhalten, ähnlich
wie bei der benannten EP 0 438 747, positiv beeinflußt, wobei das Werkstück sowohl
mittels eines Blechhalters als auch im Umformwerkzeug selbst in seinem Fließverhalten
beeinflußt werden kann. Beispielsweise kann bei einer einfachwirkenden Presse der
das Unterwerkzeug umgebende Blechhalter oder Niederhalter über die Druckwange mit
einer bestimmten vorgegebenen konstanten oder regelbaren Werkstück-Haltekraft beaufschlagt
werden, um das Blech beispielsweise bei einem Tiefziehvorgang zu fixieren. Dieser
Grundlast auf dem Blechhalter kann eine überlagerte pulsierende Druckschwankung auferlegt
werden, die ein ständiges Belasten und Entlasten ermöglicht. Eine vorgegebene Druckregelung
wird demzufolge mit einer überlagerten Druckschwingung versehen.
[0014] Sofern bei einer normalen Umformpresse kein separater Blechhalter vorgesehen ist,
so kann die auf das Unterwerkzeug einwirkende Druckwange gleichermaßen mit einem vorgegeben
Druckprofil d. h. einem Werkstückhaltedruck, beaufschlagt werden, dem wiederum eine
Druckschwingung überlagert wird. Auch hier ist es möglich, eine ständige Belastung
und Entlastung des zu bearbeitenden Blechteils zu erhalten, wodurch das Fließverhalten
günstig beeinflußt wird.
[0015] Die Überlagerung einer Druckschwingung auf eine als Grundlast wirkenden Werkstückhaltedruck
kann durch separate Kolben/Zylindereinheiten erfolgen, die der jeweiligen Druckwange
zugeordnet sind und die insbesondere mit den Kolben/Zylindereinheiten zur Erzeugung
der Grundlast zusammenwirken. Dabei werden geeignete Druckschwingungsfrequenzen gewählt,
die eine ständige Belastung und Entlastung des zu bearbeitenden Werkstücks derart
erzeugen, daß der Verformungsvorgang optimiert wird.
[0016] Diese Schwingungen können jedoch auch ohne zwischengeschaltete Kolben/Zylindereinheiten
direkt an den Druckwangenzylinder über die Servoventile erzeugt werden. Zur Vermeidung
von Fehlregelungen ist die Grundlastregelung des Servoventiles gedämpft oder träge
ausgeführt.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung dieses Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0018] Die
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Darstellung des Pressentisches einer einfachwirkenden Presse
in Seitenansicht.
- Fig. 2
- zeigt Druck-Zeitdiagramme 2a bis 2c wobei 2c eine Synthese von 2a und 2b darstellt.
[0019] Die in der Fig. 1 dargestellte Presse 1 zeigt lediglich den unteren Teil einer solchen
Presse.
[0020] Auf einem stationären Pressentisch 2 ist ein verfahrbarer Schiebetisch 3 befestigt,
der zur Auflage eines nicht näher dargestellten Unterwerkzeugs dient. Unterhalb des
Pressentisches 3 befindet sich eine einteilige oder mehrteilige Druckwange 4 - auch
Druckkissen oder Ziehkissen genannt -, die von Kolben-Zylindereinheiten 5, 6 von unten
her druckbeaufschlagt ist. Die Kolben/Zylindereinheiten 5, 6 sind im Pressentisch
2 stationär verankert und können auch aus einer zentralen Einheit bestehen. Die jeweilige
Kolbenstange 7 jeder Kolben/Zylindereinheit 5, 6 untergreift die Druckwange 4 in symmetrischer
Anordnung zur Symmetriemittellinie 8 oder in der Symmetriemittellinie 8.
[0021] Die Druckbeaufschlagung der Kolben/Zylindereinheiten 5, 6 erfolgt über Regelventile
9, 10, die als Proportionalventile oder Servoventile ausgebildet sind. Über die Zuleitungen
11, 12 werden die Kolben/Zylindereinheiten 5, 6 mit Druckmedium versorgt, wobei eine
gemeinsame Druckanschlußleitung 13 vorgesehen ist. Als Druckmedium wird vorzugsweise
ein Hydraulikmedium verwendet.
[0022] Die Proportionalventile 9, 10 werden über eine nur schematisch dargestellte Steuerung
geregelt, die beim Proportionalventil 10 mit 14 bezeichnet und nur symbolisch dargestellt
ist. Entsprechend dem gezeigten Diagramm 15 (Fig. 2b) erfolgt die Regelung nach einer
Regelkurve 16, die in dem p/t-Diagramm 15 (Fig. 2b) beispielhaft dargestellt ist.
Diese Regelkurve 16 stellt eine Art "Grundlast" dar, d. h. eine Ausgangskraft, die
die Kolben/Zylindereinheiten 5, 6 auf die Druckwange 4 jeweils ausüben. Jedes der
Kolben/Zylindereinheiten 5, 6 kann mit einer individuellen Grundlast bzw. Regelkurve
16 je nach Werkstückbeschaffenheit und Umformbedingungen ausgestattet sein.
[0023] Die Ausführung der Kolben/Zylindereinheiten 5, 6 kann auch entsprechend dem Ausführungsbeispiel
nach der DE 32 42 705 C2 ausgebildet sein. Auf die dortigen Ausführungen der entsprechenden
Drucklufteinrichtung wird hiermit ausdrücklich verwiesen.
[0024] Zusätzlich zu den Kolben/Zylindereinheiten 5, 6 weist die erfindungsgemäße Presse
eine gleiche Anzahl von Kolben/Zylindereinheiten 17, 18 auf, die zwischen der Druckwange
4 und der Kolbenstange 7 der jeweiligen Kolben/Zylindereinheit 5, 6 integriert sind.
Diese Kolben/Zylindereinheiten weisen jeweils einen doppelseitig beaufschlagbaren
Kolben 19 auf, der durch einen oberen Zylinderraum 20 und einen unteren Zylinderraum
21 fest in einem Hydraulikmedium eingespannt ist. Über die Hydraulikzuleitungen 22,
23 wird der doppelseitig beaufschlagbare Kolben mit Druckmedium derart versorgt, daß
er eine auf- und abwärtsgerichtete Druckschwingung durchführt. Hierfür dient die Regeleinheit
24, die eine vorgegebene Druckbeaufschlagung auf den Kolben 19 durch eine alternierende
Druckbeaufschlagung der Druckräume 20, 21 vornehmen kann. Dabei wird beispielsweise
gemäß dem Diagramm 25 (Fig. 2a) ein Schwingungsprofil 26 erzeugt, welches der Grundlast
aus den Kolbenzylindereinheiten 5, 6 überlagert wird (Fig. 2c). Im Diagramm 25 (Fig.
2c) ist beispielsweise eine solche Grundlast 16 eingezeichnet, welcher eine Oberschwingung
26 zwischen einem Maximalwert 27 und einem Minimalwert 28 überlagert ist. Demzufolge
bewegt sich der Kolben 29 der Kolbenzylindereinheit 17, 18 periodisch nach oben und
nach unten und übt damit einen wechselnden Druck auf die Druckwange 4 aus. Hierdurch
kommt es z. B. zu einer harmonischen, gleichbleibenden Druckschwingung, die eine ständige
Krafterhöhung und Kraftreduzierung auf die Druckwange 4 und damit auf das zu bearbeitenden
Werkstück ausübt. Dabei geschieht die Ankopplung der Druckwange zum Werkstück über
eine bestimmte Anzahl von eingebrachten Druckbolzen 30 in an sich bekannter Weise.
[0025] Anstelle der separaten Kolbenzylindereinheiten 17, 18 kann eine überlagerte Druckschwingung
auch unmittelbar über die Proportionalventile 9, 10 aufgebracht werden. Hierfür müssen
die Proportionalventile mit einer Ventilsteuerung versehen werden, die eine Grundlast
16 sowie eine überlagerte schwingende Last 26 erzeugt.
[0026] Prinzipiell läßt sich das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Drucksystem zur Beaufschlagung
des Unterwerkzeuges gleichermaßen auch auf das Oberwerkzeug der Presse übertragen.
Zwischen Pressenantrieb und Stößel befinden sich zur Kraftübertragung und als Überlastschutz
hydraulisch vorgespannte Druckpunkte. Dem hydraulischen Druck dieses Systemes kann
bei einem Einfachwerkzeug ein schwingender Druck überlagert werden, der ein ständiges
Pulsieren des Oberwerkzeugs erzeugt, um eine ständige Entlastung und Belastung auf
das Werkstück zu erzeugen.
[0027] Die pulsierende Druckschwankung wird in ihrer Druckhöhe sowie Wechselfrequenz je
nach Werkstückbeschaffenheit experimentell ermittelt, wobei die Wechselfrequenz in
der Größenordnung von ca. 10 bis 40 Hz liegen können. Ähnliche Relationen zeigt für
eine andere Maschinenanordnung die bereits zitierte EP 0 438 774.
[0028] Die Erfindung ist demzufolge nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfaßt auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen und Ausgestaltungen
im Rahmen der Schutzrechtsansprüche sowie der Offenbarung.
- 1
- Presse
- 2
- stationärer Pressentisch
- 3
- Schiebetisch
- 4
- Druckwange
- 5
- Kolben/Zylindereinheit
- 6
- Kolben/Zylindereinheit
- 7
- Kolbenstange
- 8
- Symmetrische Mittellinie
- 9
- Regelventil
- 10
- Regelventil
- 11
- Zuleitung
- 12
- Zuleitung
- 13
- Druckanschlußleitung
- 14
- Pfeil
- 15
- p/t-Diagramm
- 16
- Regelkurve
- 17
- Kolben/Zylindereinheit
- 18
- Kolben/Zylindereinheit
- 19
- Kolben
- 20
- oberer Zylinderraum
- 21
- unterer Zylinderraum
- 22
- Hydraulikzuleitung
- 23
- Hydraulikzuleitung
- 24
- Regeleinheit
- 25
- Diagramm
- 26
- Schwingungsprofil
- 27
- Maximumwert
- 28
- Minimalwert
- 29
- Kolben
- 30
- Druckbolzen
1. Presse, insbesondere für Umform- und Ziehoperationen mit einem Pressenstößel mit Werkzeugoberteil
sowie einem Pressentisch mit Werkzeugunterteil, wobei eine Blechhaltekraft zwischen
Werkzeugunterteil und Werkzeugoberteil bei einer einfachwirkenden Presse mittels einer
Druckregeleinheit regelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckregeleinheit
(5, 9) bzw. (6, 10) zur regelbaren Druckbeaufschlagung einer auf das Werkzeugunterteil
einwirkenden Druckwange (4) im Pressentisch (2) vorgesehen ist und daß während der
Werkstückbearbeitung dem vorgegebenen Werkstück-Haltedruck (16) eine gleichbleibende,
pulsierende Druckschwingung (26) derart überlagert ist, daß eine abwechselnde Erhöhung
und Reduzierung der Werkstück-Haltekraft erfolgt.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung einer Werkstück-Haltekraft
mittels der Druckwange (4) ein oder mehrere Kolben/Zylindereinheiten (5, 6) mit Proportional-
oder Servoventilen (9, 10) vorgesehen sind, die eine regelbare Druckbeaufschlagung
der Druckwange (4) und damit eine Werkstück-Haltekraft bewirken und daß diesem Werkstück-Haltdruck
(16) auf die Druckwange (4) eine pulsierende Druckschwingung (26) überlagert ist.
3. Presse nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß Druckschwingungen (26) mittels
wenigstens einer zusätzlichen Kolben/Zylindereinheit (17, 18) erzeugbar sind, die
zwischen der ersten Kolben/Zylindereinheit (5, 6) und der Druckwange (4) angeordnet
ist.
4. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die überlagerte Druckschwingung
(26) mittels Servo- Regelventile (9, 10) unmittelbar erfolgt.
5. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die überlagerte
pulsierende Druckbeaufschlagung auf die Druckwange (4) mittels einer geeigneten Frequenz
derart erfolgt, daß die Kraftbeaufschlagung auf das Werkstück und damit die Werkstück-Haltekraft
zwischen einem Minimum (28) und einem Maximum (27) einstellbar ist.
6. Presse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Druckeinheiten (5, 6) auf eine gemeinsame Druckwange (4) oder mehrere
Druckeinheiten (5, 6) auf mehrere partielle Druckwangen einwirken, wobei die Druckeinheiten
(5, 6) unabhängig voneinander regelbar sind und wobei dem regelbaren Druck eine zusätzliche,
pulsierende Druckschwingung überlagerbar ist.
7. Presse, insbesondere für Umform- und Ziehoperationen mit einem Pressenstößel mit Werkzeugoberteil
sowie einem Pressentisch mit Werkzeugunterteil, wobei eine Blechhaltekraft zwischen
Werkzeugunterteil und Werkzeugoberteil bei einer einfachwirkenden Presse mittels einer
Druckregeleinheit regelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckregeleinheit
auf den Stößel mit Oberwerkzeug einwirkt, wobei der Stößelkraft eine pulsierende Druckschwingung
im Sinne einer Minimal- und Maximal-Belastung des Werkstücks überlagert ist.