[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spalten einer Ronde aus Metall, wobei das
Spalten vom Umfang der Ronde aus nach innen hin unter stetig zunehmender Vertiefung
und Aufweitung des Spaltes erfolgt. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Das Spalten einer Ronde aus Metall mittels einer Spaltrolle auf einer Drückmaschine
ist ein bekanntes und verbreitetes Umformverfahren im Bereich der Drücktechnik. Dieses
Spalten wird zur Herstellung von rotationssymetrischen Teilen, beispielsweise von
Riemenscheiben, eingesetzt. Es eignet sich auch für Drückteile mit einem zentralen
Nabenbereich. Das Spalten steht dabei meistens am Anfang einer Umformung, die in mehreren
Schritten vorgenommen wird, wobei durch das Spalten der Umfangsbereich der Ronde in
zwei Flügel geteilt wird, die nachfolgend durch weitere Drückoperationen oder andere
Bearbeitungsschritte weiter umgeformt werden. Entsprechend der gewünschten oder erforderlichen
Materialverteilung auf die beiden Flügel des Umfangsbereiches erfolgt dabei das Spalten
entweder symmetrisch oder auch asymmetrisch.
[0003] Als nachteilig ist bei dem bekannten Verfahren des Spaltens einer Ronde aus Metall
mittels einer Spaltrolle auf einer Drückmaschine anzusehen, daß für den Spaltvorgang
sehr hohe Kräfte in Radialrichtung auf die Ronde ausgeübt werden müssen. Insbesondere
bei Ronden aus einem einerseits relativ dünnen und andererseits relativ harten Material,
z.B. Stahl, kommt es dabei leicht zu Ungenauigkeiten im Verlauf des Spaltes, wodurch
sich Abweichungen von der gewünschten Materialverteilung auf die beim Spalten entstehenden
Flügel des Umfangsbereiches ergeben. Besonders groß ist das Risiko von derartigen
Abweichungen bei asymmetrischen Spalten, da hier die zwischen der Spaltrolle und der
Ronde wirkenden Kräfte unsymmetrisch sind, was Fehler beim Spaltvorgang begünstigt.
Außerdem müssen die Spaltrollen aus sehr hartem und damit teurem Werkstoff gefertigt
werden, um ausreichende Standzeiten zu erreichen. Dennoch unterliegen Spaltrollen
bei dem bekannten Spaltverfahren einem hohen Verschleiß, was relativ häufige Nachbearbeitung
oder Ersatz der Spaltrollen erforderlich macht.
[0004] Es stellt sich daher die
Aufgabe, ein Verfahren zum Spalten einer Ronde aus Metall sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben, die eine höhere Genauigkeit des Spaltvorganges und damit
eine verbesserte Produktqualität ermöglichen und bei denen längere Standzeiten der
eingesetzten Werkzeuge, insbesondere der mit der Ronde zusammenwirkenden Rollen, erreicht
werden.
[0005] Bezüglich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest
der Bereich des Spaltgrundes mit einem Energiestrahl zum Erwärmen und/oder Spalten
lokal beaufschlagt wird.
[0006] Durch die Verwendung eines Energiestrahles werden am Spaltgrund weitgehend die hohen
Spannungen vermieden, welche normalerweise bei einem herkömmlichen, rein mechanischen
Spaltvorgang auftreten. Die Wirkung des Energiestrahles kann einerseits darin bestehen,
daß dieser den Bereich des Spaltgrundes an einer eng begrenzten Stelle stark erwärmt.
Hierdurch kommt es zu Gefügeerweichungen des Rondenwerkstoffs. Dies verhindert den
Aufbau von Gefügespannungen und das Auftreten von Kaltverfestigungen. Des weiteren
ermöglicht der erweichte Werkstoff einen schnelleren und leichteren mechanischen Spaltvorgang.
[0007] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der Energiestrahl auch so ausgewählt
und eingestellt sein, daß dieser Material aus dem Werkstoffgefüge der Ronde herauslöst,
aufgeschmolzen oder verdampft. Bei einem derartigen sehr energiereichen Strahl wird
das Spalten, d.h. das Trennen der beiden Rondenhälften, durch den Energiestrahl selbst
ausgeführt. Lediglich die Aufweitung wird bei diesem Verfahren dann noch mechanisch
durchgeführt.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
der Energiestrahl ein Laser- oder ein plasmastrahl ist. Während ein Laserstrahl hochenergetisches
Licht darstellt, weist ein plasmastrahl zusätzlich Materiepartikel auf. Im Gegensatz
zum sehr präzisen aber aufwendigen Laser kann mit einem Plasmastrahl bei einem relativ
geringen Aufwand eine hohe Energieübertragung erreicht werden.
[0009] Eine erfindungsgemäße Weiterbildung des Verfahrens besteht darin, daß das Spalten
vom Umfang der Ronde aus nach innen hin unter stetig zunehmender Vertiefung und Aufweitung
des Spaltes erfolgt und daß kombiniert und gleichzeitig mittels thermisch wirksamer
Laserstrahlung die Ronde im Spaltbereich lokal erwärmt und mechanisch gespalten und/oder
aufgeweitet wird.
[0010] Durch die erfindungsgemäß gleichzeitig mit der mechanischen Einwirkung erfolgende
Einwirkung der Laserstrahlung auf die Ronde wird der für das mechanische Umformen
der Ronde erforderliche Kraftaufwand wesentlich vermindert. Hierdurch werden alle
Nachteile, die auf die Ausübung hoher Kräfte zurückzuführen sind, vermieden und es
wird eine verbesserte Genauigkeit beim Spaltvorgang erreicht. Die mit dem erfindungsgemäß
durchgeführten Verfahren erreichbaren Materialverteilungen auf die beiden Flügel des
gespaltenen Umfangsbereiches der Ronde lassen sich somit einer gewünschten oder erforderlichen
Verteilung wesentlich besser annähern. Dies führt auch zu einer verbesserten Qualität
der durch die weiteren Umformungen erzeugten Werkstücke. Gleichzeitig sind für das
Spalten und/oder Aufweiten der Ronde Rollen geringerer Härte einsetzbar oder alternativ
wesentlich verlängerte Standzeiten der Rollen erreichbar, wodurch Zeit und Kosten
eingespart werden.
[0011] Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß die Erwärmung
der Ronde im Spaltbereich durch den Energiestrahl bis zur Erweichung des Metalls erfolgt
und daß die Ronde im erweichten Zustand durch eine Spaltrolle gespalten und aufgeweitet
wird. Bei dieser Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt der Spaltvorgang der Ronde durch
die Spaltrolle, wobei der Spaltvorgang aber durch die mittels des Energiestrahls bewirkte
Erweichung des Metalls mit wesentlich geringeren Kräften erfolgen kann.
[0012] Eine alternative Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens schlägt vor, daß
die Erwärmung der Ronde im Spaltbereich durch den Energiestrahl bis zur Verflüssigung
oder Verdampfung des Metalls erfolgt und so durch den Energiestrahl unmittelbar der
Spalt erzeugt wird und daß der Spalt durch eine Aufweitrolle aufgeweitet wird. Bei
dieser Ausgestaltung des Verfahrens wird der Spalt selbst unmittelbar durch den Energiestrahl
erzeugt, so daß lediglich noch ein Aufweiten des Spaltes durch eine Aufweitrolle erforderlich
ist, wodurch die mechanischen Umformkräfte auf ein Minimum reduziert werden.
[0013] Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es vorteilhaft, daß zumindest
der erwärmte Bereich an der Ronde mit Schutzgas beaufschlagt wird. Durch das Schutzgas
wird der erwärmte oder aufgeschmolzene Bereich an der Ronde von der Umgebungsatmosphäre
abgeschirmt. Hierdurch wird eine unerwünschte Oxidbildung in dem aufgeschmolzenen
Werkstoff vermieden. Das Schutzgas kann durch eine Düse lokal begrenzt zugeführt werden.
Des weiteren kann das gesamte Verfahren unter einer Schutzgasatmosphäre, beispielsweise
in einem Schutzgasraum, durchgeführt werden.
[0014] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist es von Vorteil, daß der
Energiestrahl ein Wasserschneidstrahl ist. Durch diesen sehr feinen Hochdruck-Wasserstrahl
werden Materialpartikel aus dem Rondenwerkstoff zur Spaltenbildung herausgetrennt.
In Kombination mit einer mechanischen Aufweitrolle leistet der Wasserschneidstrahl
eine definierte Richtung beim Spaltvorgang.
[0015] Um mittels der Laserstrahlung die Wärmeenergie gezielt in einen gewünschten, relativ
kleinräumigen Bereich der Ronde einbringen zu können, ist vorgesehen, daß ein konvergierender
fokussierter Energiestrahl verwendet wird, wobei der Energiestrahl selbst oder die
Fokussierung des Energiestrahls so nachgeführt wird, daß der Fokus stets auf dem Grund
des Spaltes liegt, und wobei der Spalt stetig so aufgeweitet wird, daß der fokussierte
Energiestrahl abschattungsfrei bis zum Grund des Spaltes gelangt. Durch die Verwendung
eines konvergierenden Laserstrahls wird außerdem sichergestellt, daß Bereiche der
Ronde oder einer Vorrichtung, die unbeabsichtigt außerhalb des Fokus von dem Laserstrahl
getroffen werden, nur in geringem Maße erwärmt werden, so daß hier Schäden oder Unfälle
vermieden werden.
[0016] Um zu vermeiden, daß die von dem Energiestrahl in die Ronde eingebrachte Wärmeenergie
vor dem Kontakt des erwärmten Rondenbereiches mit der Spalt- und/oder Aufweitrolle
zu stark abfließt, ist vorgesehen, daß in Umfangsrichtung der Ronde gesehen der Energiestrahl
in einem Winkelabstand zwischen 10
o und 90
o vor der Spalt- oder Aufweitrolle auf die Ronde trifft. Der im Einzelfall optimale
konkrete Winkelabstand richtet sich beispielsweise nach der Drehbeschwindigkeit der
Ronde beim Spalten, nach der Wärmeleitfähigkeit und Reflexionseigenschaft des Metalls,
aus dem die Ronde besteht, und nach der Leistung des Lasers, und wird in der Praxis
zweckmäßig durch Versuche festgelegt.
[0017] Der Energiestrahl kann während des Spaltens im wesentlichen in Radialrichtung oder
alternativ im wesentlichen in Tangentialrichtung der Ronde auf diese treffen, wobei
eine weitere Alternative darin besteht, daß der Energiestrahl während des Spaltens
unter einem variablen Winkel auf die Ronde trifft. Auch hier richtet sich die konkrete
Auswahl des für den einzelnen Anwendungsfall optimalen Auftreffwinkels nach den Materialeigenschaften
und Umformeigenschaften der jeweils umzuformenden Ronde und wird in der Praxis am
besten durch Versuche zu ermitteln sein.
[0018] Um die Fläche, auf welcher von dem Energiestrahl Wärmeenergie in die Ronde eingebracht
wird, möglichwst gut dem Verlauf des zu erzeugenden bzw. gerade erzeugten Spaltes
anzupassen, wird vorgeschlagen, daß ein Energiestrahl mit einem ovalen oder rechteckigen
Strahlquerschnitt und einem entsprechend ovalen oder rechteckigen Fokus angewendet
wird, wobei die längere Achse des Ovals oder Recktecks in Längsrichtung des Spaltes
verläuft. Während des Spaltens wird der Energiestrahl durch eine Nachführeinrichtung
so nachgeführt, daß der Energiestrahl stets auf den Spaltgrund fokussiert ist.
[0019] Der zweite Teil der Aufgabe, betreffend eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
wird ausgehend von einer Vorrichtung mit einer Drückmaschine, welche mindestens eine
drehantreibbare Spindel mit einem Futter zur Aufnahme der Ronde und mindestens eine
wenigstens in Radialrichtung der Ronde zustellbare Spalt- und/oder Aufweitrolle aufweist,
dadurch gelöst, daß mindestens eine Einrichtung zur Erzeugung eines fokussierbaren
Energiestrahls vorgesehen ist.
[0020] Vorteilhaft ist die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens eine an sich bekannte
Drückmaschine mit üblichen Komponenten, die lediglich zur Ausführung des Verfahrens
mit wenigstens einer Strahlerzeugungseinrichtung zu ergänzen ist. Diese Ergänzung
erfordert einen relativ geringen zusätzlichen technischen Aufwand, wodurch die Vorrichtung
mit relativ geringen Kosten zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens befähigt
werden kann.
[0021] Bevorzugte Anordnungen der Spalt- und/oder Aufweitrolle und des Lasers sind in den
Ansprüchen 16, 17 und 18 angegeben.
[0022] Weiterhin ist für die Vorrichtung vorgesehen, daß diese eine berührungslos arbeitende,
die Temperatur des von dem Energiestrahl getroffenen Bereiches der Ronde erfassende
sowie eine die Leistung und/oder Fokussierung und/oder Positionierung der Strahlerzeugungseinrichtung
erfassende, steuernde und überwachende Meß- und Steuereinrichtung aufweist. Mittels
einer solchen Meß- und Steuereinrichtung wird sichergestellt, daß stets die für die
jeweilige Umformung erforderliche Wärmemenge exakt in die Ronde, insbesondere in den
Spaltgrund, eingebracht wird, so daß es nicht zu Überhitzungen oder zu einer zu geringen
Erwärmung kommen kann.
[0023] Schließlich ist vorgesehen, daß die Vorrichtung eine CNC-Steuerung aufweist und daß
die vorgenannte Meß- und Steuereinrichtung in die CNC-Steuerung integriert ist. Heutige
Drückmaschinen sind praktisch immer mit einer CNC-Steuerung ausgestattet, die mit
relativ geringem Aufwand hinsichtlich zusätzlicher Meßeinrichtungen und zusätzlicher
Programmteile zur Integration der Meß- und Steuereinrichtung für die Erfassung, Steuerung
und Überwachung der Temperatur des von dem Energiestrahl getroffenen Bereiches der
Ronde sowie der Leistung, Fokussierung und Positionierung der Strahlerzeugungseinrichtung
erweiterbar ist.
[0024] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung bestehen darin, daß als Strahlerzeugungseinrichtung
ein Laser, ein Plasmastrahlerzeuger oder eine Wasserschneidstrahl-Einrichtung vorgesehen
ist.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß eine
Vorwärmeinrichtung, insbesondere eine Induktionsanlage, zum Aufwärmen der Ronde vorgesehen
ist. Die Ronde kann auf eine Temperatur von mehreren 100
o C vorgewärmt werden, so daß bei Beaufschlagung mit einem Laserstrahl sich ohne lange
Verzögerungszeiten die gewünschte Gefügeveränderung einstellt.
[0026] Bei einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform ist es vorteilhaft, daß ein Laserstrahlerzeuger
einen oder mehrere Laserstrahlen erzeugt, die an unterschiedliche Einsatzstellen über
Leiteinrichtungen leitbar sind. Durch optische Leiteinrichtungen, wie Glasfasern oder
Spiegel, können so Laserstrahlen aus einem einzigen Laserstrahlerzeuger, beispielsweise
zu mehreren erfindungsgemäßen Spaltvorrichtungen, geleitet werden. Hierbei können
mehrere Laserstrahlen gleichzeitig oder ein einziger Laserstrahl alternierend zu den
unterschiedlichen Vorrichtungen geleitet werden. Somit kann die Anzahl der notwendigen
kostenintensiven Laserstrahlerzeuger reduziert werden.
[0027] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht auch darin, daß auf die Ronde,
insbesondere im Bereich des Spaltgrundes eine Beschichtung zur Reflexionsminderung,
beispielsweise Graphit, aufgebracht wird. Für eine effiziente Einbringung von Energie
in das Werkstück mittels Laser ist eine geringe Reflexion des Laserstrahls an die
Werkstückoberfläche nötig. Zur Reduktion der Reflexion wird erfindungsgemäß eine Beschichtung
mit einem matten und schwarzen Mittel aufgebracht. Als besonders zweckmäßig hat sich
hierbei Graphitpulver herausgestellt.
[0028] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand einer Zeichnung beschrieben.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in schematischer Darstellung
und
- Fig. 2
- zwei geänderte Ausführungen der Vorrichtung ebenfalls in schamtischer Darstellung.
[0029] Figur 1 der Zeichnung zeigt eine als Drückmaschine ausgeführte Vorrichtung 1 zum
Spalten einer Ronde 5. Die Vorrichtung 1 weist eine Spindel 2 auf, die im Schnitt
dargestellt ist und welche mittels eines Futters 21, das hier verdeckt ist, die Ronde
5 verdrehfest trägt. Weiterhin umfaßt die Vorrichtung 1 eine Spalt- und Aufweitrolle
3, die an einem Rollenhalter 31 drehbar gelagert ist. Dabei verläuft die Drehachse
30 der Rolle 3 parallel zur Drehachse 20 der Spindel 2. Die Rolle 3 ist mit dem Rollenhalter
31 auf einem Support 33 in Radialrichtung der Ronde 5 im Sinne des Bewegungspfeiles
39 verfahrbar. Unterhalb des Supports 33 ist ein Teil eines Maschinenbettes 32 der
Vorrichtung 1 angedeutet.
[0030] Schließlich zeigt die Figur 1 noch einen Laser 4 als Strahlerzeugungseinrichtung
, der auf einem auf dem Rollenhalter 31 angebrachten weiteren Support 41 im Sinne
des Bewegungspfeiles 49 verfahrbar ist. Mittels des Lasers 4 ist ein konvergierender
Energie- oder Laserstrahl 40 erzeugbar, der in einem Fokus 40' auf die Ronde 5 trifft.
Der Laser 4 ist mit seinem Support 41 über eine nicht dargestellte Justiereinrichtung
so einstellbar, daß der Laserstrahl 40 ebenfalls im wesentlichen stets in Radialrichtung
der Ronde 5 verläuft und auf den Spaltgrund ausgerichtet ist.
[0031] Bei Durchführung des Verfahrens zum Spalten einer Ronde wird zunächst eine vorgefertigte
Ronde 5, hier eine flache, kreisringförmige Metallscheibe, auf das Futter 21 an der
Spindel 2 aufgesetzt und dort gegen Verdrehung gesichert, beispielsweise mittels eines
Gegenhalters. Die Spindel 2 wird dann zusammen mit der Ronde 5 in Drehung versetzt,
wie dies durch den Bewegungspfeil 28 angegeben ist. Außerdem wird der Laser 40 eingeschaltet,
wodurch der Laserstrahl 40 mit seinem Fokus 40' erzeugt wird. Gleichzeitig wird die
Spaltrolle 3 durch Verfahren des Rollenhalters 31 auf dem Support 33 nach rechts hin
zum Umfang 50 der Ronde 5 zugestellt.
[0032] Durch den von dem Laser 4 erzeugten Laserstrahl wird das die Ronde 5 bildende Metall
am Umfangsbereich 50 der Ronde erwärmt und dadurch erweicht, wodurch die zum Umfang
50 hin zugestellte Spaltrolle 3 vergleichsweise leicht in das Metall eindringen und
so einen Spalt 51 erzeugen kann. Unter weiterer Drehung der Ronde 5 im Sinne des Drehpfeiles
28 und weiterer Zustellung der Spaltrolle 3, die sich im Sinne des Drehpfeiles 38
passiv dreht, wird der Spalt 51 zunehmend vertieft und aufgeweitet. Dadurch, daß der
Laser 4 auf dem Rollenhalter 31 der Spaltrolle 3 sitzt, wird der Fokus 40' des Laserstrahles
40 ohne weitere Maßnahmen stetig so nachgeführt daß er stets auf den Grund 52 der
Nut 51 trifft. Hierdurch wird eine optimale Einleitung der vom Laserstrahl 40 übertragenen
Wärmeenergie in den Umfangsbereich 50 der Ronde 5 erreicht.
[0033] Weiterhin wird durch die Anordnung des Lasers 4 in unmittelbarer Nachbarschaft zur
Spaltrolle 3 die vom Laserstrahl 40 übertragene Wärmeenergie relativ nah am Eingriffsbereich
der Spaltrolle 3 mit der Ronde 5 eingebracht, so daß ein vorzeitiger Wärmeabfluß ausgeschlossen
wird.
[0034] Nach der vorangehend beschriebenen Erzeugung des Spaltes 51 kann dann die Ronde 5
mittels weiterer Umformungen zu einem fertigen Werkstück bearbeitet werden.
[0035] Figur 2 der Zeichnung zeigt zwei alternative Ausgestaltungen der Vorrichtung 1, wobei
diese alternativen Ausgestaltungen sich von der Vorrichtung 1 gemäß Figur 1 dadurch
unterscheiden, daß der Laser 4 bzw. 4' nun unabhängig von der Spalt- oder Aufweitrolle
3 verfahrbar ist.
[0036] Auch die Vorrichtung 1 gemäß Figur 2 ist eine Drückmaschine, die hier in Ausschnitten
schematisch dargestellt ist. Im rechten Teil der Darstellung ist wieder die Spindel
2 erkennbar, auf der die Ronde 5 verdrehfest angeordnet ist. Links von der Ronde 5
ist wieder die Spalt- und Aufweitrolle 3 sichtbar, die an ihrem Rollenhalter 31 mittels
des Supports 33 relativ zum Maschinenbett 32 in Radialrichtung der Ronde 5 verfahrbar
ist. Oberhalb der Rolle 3 ist ein erster Laser 4 dargestellt, der hier unabhängig
vom Rollenhalter 31 an einem eigenen Support 43 im Sinne der Bewegungspfeile 49 verfahrbar
ist. Die Richtung der Verfahrbarkeit ist hier senkrecht zur Richtung der Verfahrbarkeit
des Rollenhalters 31 und zur Achse der Spindel 2 gewählt. Weiterhin ist die Lage des
Lasers 4 relativ zur Ronde 5 so gewählt, daß der von dem Laser 4 erzeugbare Laserstrahl
40 im wesentlichen tangential auf den Umfang 50 der Ronde 5 trifft.
[0037] Bei der Darstellung in Figur 2 ist der Spalt 51 im Umfang 50 der Ronde 5 schon zu
einem Teil hergestellt, wobei der Laser 40 durch Verfahren entlang seines Supports
43 so nachgeführt wird, daß der Fokus 40' des Laserstrahls 40 stets auf den Grund
52 des Spaltes 51 trifft.
[0038] Eine alternative Anordnung und Ausrichtung ist anhand eines Zweiten Lasers 4' im
oberen rechten Teil der Figur 2 gezeigt. Bei dieser Ausführung der Vorrichtung 1 ist
der Laser 4' in Radialrichtung der Ronde 5 ausgerichtet und in seiner Längsrichtung
und in einer Richtung parallel zu dem von ihm erzeugbaren Laserstrahl 40 im Sinne
des Bewegungspfeiles 49 verfahrbar. Durch entsprechende Nachführung des Lasers 4'
entlang seines hier vorgesehenen eigenen Supports 43 wird auch bei dieser Ausführung
erreicht, daß der Fokus 40' des Laserstrahles 40 stets auf den Grund 52 des Spaltes
51 trifft.
[0039] Außer mit einem einzelnen Laser 4 oder 4' kann die Vorrichtung 1 auch mit zwei Lasern
4 und 4' ausgestattet sein, falls dies erforderlich ist.
[0040] Mittels des Laserstrahles 40 kann bei entsprechender Leistung nicht nur eine Erweichung
des die Ronde 5 bildenden Metalles erreicht werden, sondern bei Bedarf auch dessen
Verflüssigung oder Verdampfung in den vom Laserstrahl 40 bzw. dessen Fokus 40' getroffenen
Bereichen. Bei dieser Ausführung wird dann der Spalt 51 im Umfang 50 der Ronde 5 unmittelbar
durch den Laserstrahl 40 erzeugt, wobei dann die Rolle 3 hier lediglich noch die Funktion
einer Aufweitrolle hat, die den Spalt aufweitet und so dafür sorgt, daß der konvergierende
Laserstrahl 40 auch bei Vertiefung des Spaltes 51 abschattungsfrei bis zum Grund 52
des Spaltes 51 gelangen kann. Bei der zuletzt beschriebenen Ausführung sind zweckmäßig
noch Mittel zur Abführung des verflüssigten und/oder verdampften Metalles vorzusehen,
die in der Zeichnung nicht eigens dargestellt sind.
1. Verfahren zum Spalten einer Ronde (5) aus Metall, bei dem vom Umfang (50) der Ronde
(5) aus nach innen hin eine Spaltung und eine mechanische Aufweitung des Spaltes (51)
erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest der Bereich des Spaltgrundes (52) mit einem Energiestrahl (40) zum Erwärmen
und/oder Spalten lokal beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Energiestrahl (40) ein Laser- oder ein Plasmastrahl ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Spalten vom Umfang (50) der Ronde (5) aus nach innen hin unter stetig zunehmender
Vertiefung und Aufweitung des Spaltes (51) erfolgt und
daß kombiniert und gleichzeitig mittels thermisch wirksamer Laserstrahlung die Ronde
(5) im Spaltbereich lokal erwärmt und mechanisch gespalten und/oder aufgeweitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erwärmung der Ronde (5) im Spaltbereich durch den Energiestrahl (40) bis zur
Erweichung des Metalls erfolgt und daß die Ronde (5) im erweichten Zustand durch eine
Spaltrolle (3) gespalten und aufgeweitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erwärmung der Ronde (5) im Spaltbereich durch den Energiestrahl (40) bis zur
Verflüssigung oder Verdampfung des Metalls erfolgt und so durch den Energiestrahl
(40) unmittelbar der Spalt (51) erzeugt wird und daß der Spalt (51) durch eine Aufweitrolle
(3) aufgeweitet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest der erwärmte Bereich an der Ronde (5) mit Schutzgas beaufschlagt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Energiestrahl (40) ein Wasserschneidstrahl ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein konvergierender, fokussierter Energiestrahl (40) verwendet wird, wobei der
Energiestrahl (40) oder die Fokussierung des Energiestrahls (40) so nachgeführt wird,
daß der Fokus (40') stets auf dem Grund (50) des Spaltes (51) liegt, und wobei der
Spalt (51) stetig so aufgeweitet wird, daß der fokussierte Laserstrahl (40) abschattungsfrei
bis zum Grund (52) des Spaltes (51) gelangt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Umfangsrichtung der Ronde (5) gesehen der Energiestrahl (40) in einem Winkelabstand
zwischen 10 und 90 Grad vor der Spalt- oder Aufweitrolle (3) auf die Ronde (5) trifft.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Energiestrahl (40) während des Spaltens im wesentlichen in Radialrichtung
der Ronde (5) auf diese trifft.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Energiestrahl (40) während des Spaltens im wesentlichen in Tangentialrichtung
der Ronde (5) auf diese trifft.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Energiestrahl (40) während des Spaltens unter einem variablen Winkel auf die
Ronde (5) trifft.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Energiestrahl (40) mit einem ovalen oder rechteckigen Strahlquerschnitt und
einem entsprechend ovalen oder rechteckigen Fokus (40') angewendet wird, wobei die
längere Achse des Ovals oder Rechtecks in Längsrichtung des Spaltes (51) verläuft.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Ronde (5), insbesondere im Bereich des Spaltgrundes (52), eine Beschichtung
zur Reflexionsminderung, beispielsweise Graphit, aufgebracht wird.
15. Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 13, mit einer Drückmaschine, welche mindestens eine drehantreibbare Spindel
(2) mit einem Futter (21) zur Aufnahme der Ronde (5) und mindestens eine wenigstens
in Radialrichtung der Ronde (5) zustellbare Spalt- und/oder Aufweitrolle (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Einrichtung (4, 4') zur Erzeugung eines fokussierbaren Energiestrahls
vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spalt- und/oder Aufweitrolle (3) und die Strahlerzeugungseinrichtung (4, 4')
auf einem gemeinsamen Support (33) angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlerzeugungseinrichtung (4, 4') entlang einer in Längsrichtung des von
ihm erzeugbaren Strahls (40) verlaufenden Achse relativ zu der Spalt- und/oder Aufweitrolle
(3) verfahrbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spalt- und/oder Aufweitrolle (3) und die Strahlerzeugungseinrichtung (4, 4')
auf je einem eigenen Support (33, 43) angeordnet und unabhängig voneinander verfahrbar
sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine berührungslos arbeitende, die Temperatur des von dem Energiestrahl (40) getroffenen
Bereiches der Ronde (5) erfassende sowie eine die Leistung und/oder Fokussierung und/oder
Positionierung der Strahlerzeugungseinrichtung (4, 4') erfassende, steuernde und überwachende
Meß- und Steuereinrichtung vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine CNC-Steuerung vorgesehen ist und daß die Meß- und Steuereinrichtung in die
CNC-Steuerung integriert ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlerzeugungseinrichtung (4, 4') ein Laser- oder ein Plasmastrahlerzeuger
ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlerzeugungseinrichtung (4, 4') eine Wasserschneidstrahl-Einrichtung ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorwärmeinrichtung, insbesondere eine Induktionsanlage, zum Aufwärmen der
Ronde (5) vorgesehen ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Laserstrahlerzeuger einen oder mehrere Laserstrahlen erzeugt, die über Leiteinrichtungen
an unterschiedliche Einsatzstellen leitbar sind.