[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 13.
[0002] Beim Aufspulen von Fäden werden die Fäden üblicherweise mit konstanter Geschwindigkeit
über einen parallel zur Spulenachse beweglichen Fadenführer der Spulvorrichtung zugeführt.
Insbesondere beim Aufspulen von Fäden zu Kreuzspulen mit wilder Wicklung besteht das
Problem des Vermeidens sogenannter Bildwicklungen. Bildwicklungen entstehen insbesondere
immer dann, wenn pro Doppelhub des Fadenführers der Changiereinrichtung vollständige
Spulenumdrehungen stattfinden. Als Doppelhub ist dabei eine vollständige Hin- und
Herbewegung des Fadenführers bezeichnet.
[0003] Bei einer Bildwicklung liegt der Umkehrpunkt des Garnes der aktuellen Wicklung im
wesentlichen über dem Umkehrpunkt des vorhergehenden Hubes, so daß die Windungen aufeinanderfolgender
Windungsschichten unmittelbar übereinander abgelegt werden.
[0004] Bildwicklungen führen beim Abwickeln der Spulen zu Störungen. Ferner führen Bildwicklungen
während des Aufwickelns zu Schwingungen der Spulmaschine, damit zur unruhigen Anlage
der Friktionswalze des üblicherweise verwendeten Friktionsantriebs der Spulmaschine
und somit zu einer unruhigen Anlage der Friktionswalze an der Spule sowie zu einem
Schlupf zwischen Friktionswalze und Spule bzw. zur Schädigung der Spule. Bildwicklungen
müssen daher insbesondere beim Aufspulen glatter Fäden, wie z.B. Chemiefasern, vermieden
werden.
[0005] Zur Vermeidung von Bildwicklungen, dem sogenannten Bildbrechen, sind verschiedene
Verfahren bekannt. So ist beispielsweise in der DE-A-21 65 045 ein Verfahren zum Bildbrechen
bekannt, bei dem kurz vor Erreichen eines ganzzahligen Verhältnisses aus Drehzahl
der Spule zur Anzahl von Doppelhüben pro Zeiteinheit eine Umschaltung der Changiergeschwindigkeit
des Fadenführers erfolgt.
[0006] Nachteilig bei diesem Verfahren ist jedoch, daß dieses sinnvollerweise nur im Fall
individuell angetriebener Aufspuleinheiten eingesetzt werden kann, wobei jeder Aufspuleinheit
ein oder mehrere Sensoren zur Erfassung sich anbahnender ganzzahliger Verhältnisse
von Drehzahl zu Doppelhubzahl pro Zeiteinheit sowie eine Steuereinrichtung zur Umsteuerung
der Changiergeschwindigkeit zugeordnet werden müßte. Damit ist dieses Verfahren nur
in seltenen Fällen verwendbar, da beispielsweise Textil- oder Spinnereimaschinen fast
immer eine Vielzahl von Aufspuleinheiten aufweisen, die häufig nicht individuell angetrieben
sind. Darüber hinaus ist dieses Verfahren, falls überhaupt einsetzbar, mit einem erheblichen
Aufwand verbunden.
[0007] In einem weiteren Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen wurde versucht, die
Changiergeschwindigkeit des Fadenführers zwischen einer Mindestgeschwindigkeit und
einer Maximalgeschwindigkeit nach einer vorgegebenen funktionalen Abhängigkeit in
Form einer Wobbelkurve periodisch zu verändern. In der Praxis stellte sich jedoch
heraus, daß mit diesem Verfahren Bildwicklungen nicht wirksam verhindert werden können
(DE-A-28 55 616).
[0008] In der DE-A-28 55 616 wurde daher eine verbesserte Weiterentwicklung dieses Verfahrens
vorgeschlagen, bei dem eine nicht-periodische Änderung der Changiergeschwindigkeit
im Sinne einer nicht-periodischen Wobbelkurve vorgeschlagen wird. Hierzu wird insbesondere
vorgesehen, die Werte für die Beschleunigung bzw. für die Verzögerung der Changierbewegung
nicht periodisch zu verändern, wobei die Zeitintervalle zwischen den Umschaltungen
von Beschleunigung zu Verzögerung bzw. umgekehrt konstant bleiben. In diesem Fall
entsteht die nicht-periodische Wobbelkurve durch Amplitudenmodulation einer periodischen
Wobbelfunktion.
[0009] Als weitere Möglichkeit wird vorgeschlagen, wiederum den Betrag der Beschleunigung
bzw. Verzögerung nicht periodisch zu verändern, die Umschaltung jedoch in jedem Fall
zeitunabhängig dann vorzunehmen, sobald die Changiergeschwindigkeit den vorgegebenen
Höchst- bzw. Tiefstwert erreicht hat. Bei dieser Ausführungsform entsteht die nicht-periodische
Wobbelkurve durch Frequenzmodulation einer periodischen Wobbelkurve.
[0010] Vorzugsweise soll dieses bekannte Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen in
der Weise durchgeführt werden, daß der Absolutbetrag der Beschleunigung bzw. Verzögerung
der Changierbewegung konstantgehalten und die Maximal- bzw. Minimalwerte, bei welchen
die Umschaltung zwischen Beschleunigung und Verzögerung bzw. umgekehrt erfolgt, jeweils
nicht periodisch verändert werden.
[0011] Bei ebenfalls konstantem Betrag der Beschleunigung bzw. Verzögerung der Changierbewegung
wird als weitere Möglichkeit vorgeschlagen, die Zeitintervalle zwischen den Umschaltpunkten
periodisch zu verändern, wobei das Umschalten ausnahmsweise zeitunabhängig dann erfolgt,
wenn ein Höchstwert bzw. Tiefstwert der Changiergeschwindigkeit erreicht wird.
[0012] Diese in der DE-A-28 55 616 beschriebenen Verfahren zur Bestimmung einer nicht-periodischen
Wobbelkurve haben jedoch erfahrungsgemäß den Nachteil, daß immer noch relativ häufig
ähnliche Changiergeschwindigkeiten bei gleicher Beschleunigung bzw. Verzögerung erreicht
werden. Dies vermindert den beabsichtigten Effekt der Bildbrechung, so daß nicht in
jedem Fall ein optimaler Spulenaufbau gewährleistet ist.
[0013] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Aufspulen von Fäden zu schaffen, wobei die vorgenannten Nachteile vermieden werden
und mit geringem Aufwand ein optimaler Spulenaufbau unter weitestgehender Vermeidung
von Bildwicklungen gewährleistet wird.
[0014] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 13.
[0015] Durch die zufällige Änderung sowohl der Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit,
bei denen jeweils eine Umschaltung von einer Beschleunigung auf eine Verzögerung oder
umgekehrt erfolgt, als auch der Zeitintervalle zwischen diesen Umkehrpunkten innerhalb
vorgegebener Grenzen ist das Auftreten gleicher Changiergeschwindigkeiten bei gleichen
Beschleunigungs- bzw. Verzögerungswerten sehr unwahrscheinlich. Damit wird das Auftreten
ganzzahliger Verhältnisse von Spulendrehzahl zur Anzahl von Doppelhüben pro Zeiteinheit,
bei dem Bildwicklungen entstehen, auch bei Maschinen mit einer Vielzahl von Spulvorrichtungen
extrem unwahrscheinlich. Denn im Gegensatz zu den vorbekannten Verfahren wird durch
das erfindungsgemäße Verfahren eine nicht-periodische Wobbelkurve erzeugt, bei der
sich durch die zufällige Auswahl der Änderungen sowohl der Maximal- bzw. Minimalwerte
der Changiergeschwindigkeit als auch der Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten
auch der Betrag der Beschleunigung bzw. Verzögerung der Changiergeschwindigkeit ständig
statistisch ändert.
[0016] In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zur Bestimmung der
Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten der Wobbelkurve jeweils unterschiedliche
Wertebereiche verwendet, abhängig davon, ob ein Zeitintervall zwischen einem Minimum
und einem Maximum der Wobbelkurve oder einem Maximum und einem Minimum der Wobbelkurve
ermittelt werden soll. Aus diesen Wertebereichen wird zur Bestimmung der nicht-periodischen
Wobbelkurve jeweils alternierend ein Wert zufällig ausgewählt.
[0017] Hieraus resultiert der Vorteil, daß sich für die Beträge der Beschleunigung und Verzögerung
der Changierbewegung unterschiedliche Wertebereiche ergeben. Diese können sich hinsichtlich
ihrer Breite und/oder hinsichtlich ihrer Lage unterscheiden, wodurch das häufige Auftreten
einer bestimmten Changiergeschwindigkeit bei gleichen Beschleunigungs- bzw. Verzögerungswerten
mit noch größerer Wahrscheinlichkeit vermieden wird.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Wertebereiche für die Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit und die
Wertebereiche für die Zeitintervalle zwischen diesen Umkehrpunkten der Wobbelkurve
aus jeweils einem konstanten Mittelwert und einem diesen überlagerten Wertebereich
zusammengesetzt. Hierdurch kann der Aufwand bei der zufälligen Bestimmung der Umkehrpunkte
der Wobbelkurve dadurch reduziert werden, daß beispielsweise die beiden Wertebereiche
für die Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit aus jeweils einem unterschiedlichen
Mittelwert und einem einzigen, diesen überlagerten Wertebereich zusammengesetzt werden.
Diese Vorgehensweise kann selbstverständlich auch im Fall unterschiedlicher Wertebereiche
für die Zeitintervalle zwischen einem Maximum und einem Minimum bzw. einem Minimum
und einem Maximum der Wobbelkurve zu einer Reduzierung des rechnerischen Aufwandes
bei der Bestimmung der Zeitintervalle führen.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann auch eine
Abhängigkeit zwischen den Wertebereichen für die Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten
einerseits und den Wertebereichen für die Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit
andererseits dahingehend bestehen, daß jedem Wert aus einem Zeitintervall-Wertebereich
ein eigener Wertebereich für die Maximal- bzw. Minimalgeschwindigkeit der Changierbewegung
zugeordnet ist. Hierdurch ergibt sich ein zweidimensionaler Wertebereich mit nicht-rechteckförmiger
Gestalt (Kartesische Koordinaten vorausgesetzt).
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zur Bestimmung
der nicht-periodischen Wobbelkurve zunächst von einer periodischen Wobbelkurve ausgegangen,
bei welcher die Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten jeweils gleich den Mittelwerten
der Wertebereiche für die zufällige Bestimmung der Zeitintervalle und die Maximal-
bzw. Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit jeweils gleich den Mittelwerten der
Wertebereiche für die zufällige Bestimmung dieser Werte gewählt sind. Bei den Wertebereichen
handelt es sich dann um symmetrisch zu Null verschobene Wertebereiche. Es ist jedoch
selbstverständlich auch möglich, anstelle der Mittelwerte beliebige Werte einzusetzen
und in den dann nicht zu Null symmetrischen Wertebereichen eine weitere Verschiebung
der Umkehrpunkte der periodischen Wobbelkurve zu berücksichtigen. Bei dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dann jedem Umkehrpunkt dieser periodischen Wobbelkurve
ein zweidimensionaler Wertebereich zugeordnet, welcher aus den den Mittelwerten überlagerten
Wertebereichen gebildet ist. Die Umkehrpunkte der nicht-periodischen Wobbelkurve werden
dann durch die zufällige Auswahl eines Koordinatenpaares aus diesem zweidimensionalen
Wertebereich bestimmt, wobei zu den Koordinaten die jeweils entsprechenden Mittelwerte
(unter Berücksichtigung aller Vorzeichen) addiert werden.
[0021] In der Praxis muß dabei der jeweils übernächste Umkehrpunkt der nicht-periodischen
Wobbelkurve bestimmt werden, bevor der jeweils nächste Umkehrpunkt der Changierbewegung
erreicht wird. Aus den beiden Koordinatenpaaren dieser Umkehrpunkte kann dann beispielsweise
die vorzugsweise konstante Beschleunigung der Changierbewegung ermittelt werden, die
erforderlich ist, um den Maximal- oder Minimalwert der Changiergeschwindigkeit des
jeweils übernächsten Umkehrpunktes innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls zu erreichen.
[0022] Zur bevorzugten digitalen Implementierung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann jeder
zweidimensionale Wertebereich der periodischen Wobbelkurve in eine vorbestimmte Anzahl
von Teilbereichen aufgeteilt werden, und jedem Teilbereich ein diskretes Wertepaar
für einen entsprechenden Umkehrpunkt der nicht-periodischen Wobbelkurve zugeordnet
werden.
[0023] Um die verfügbaren Wertebereiche für die Maximal- und Minimalwerte einerseits und
die Zeitintervalle zwischen einem Maximum und einem Minimum bzw. einem Minimum und
einem Maximum andererseits optimal zu nutzen, erfolgt die zufällige Auswahl eines
der Teilbereiche der zweidimensionalen Wertebereiche vorzugsweise mit gleicher Wahrscheinlichkeit.
[0024] Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Umfangsgeschwindigkeit
der Spule entsprechend der momentanen Changiergeschwindigkeit so angepaßt, daß die
pro Zeiteinheit aufgespulte Fadenlänge konstant ist. Auf diese Weise wird ein, insbesondere
beim Spulen von Synthetikfasern, nachteiliger Fehlverzug vermieden.
[0025] Zur Bestimmung der Umfangsgeschwindigkeit kann hierzu der zweidimensionale Wertebereich
zur zufälligen Ermittlung der Umkehrpunkte der nicht-periodischen Wobbelkurve unter
Berücksichtigung der entsprechenden Mittelwerte auf einen zweidimensionalen Wertebereich
zur Bestimmung der entsprechenden Umkehrpunkte der Kurve für die Umfangsgeschwindigkeit
der Spule abgebildet werden. Bei dieser Abbildung ergibt sich selbstverständlich keine
Veränderung hinsichtlich der Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten, da die Veränderung
der Spulenumfangsgeschwindigkeit synchron mit der Änderung der Geschwindigkeit der
Changierbewegung erfolgen muß.
[0026] Bei der Bestimmung der Spulenumfangsgeschwindigkeit zwischen den Umkehrpunkten zur
Reduzierung des Rechen- bzw. Regelungs- oder Steuerungsaufwands kann näherungsweise
von einem proportionalen Zusammenhang zwischen der Änderung der Geschwindigkeit der
Changierbewegung und der Änderung der Spulenumfangsgeschwindigkeit ausgegangen werden,
obwohl bei dieser Abhängigkeit strenggenommen ein Winkelfunktions-Parameter zu berücksichtigen
wäre.
[0027] Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht im wesentlichen
aus einer an sich bekannten Spulvorrichtung, welche eine zentrale Steuereinheit umfaßt,
die die Changierbewegung des Fadenführers und ggf. die Umfangsgeschwindigkeit der
Spule entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren steuert oder regelt.
[0028] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufspulen von Fäden
und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung zur Verdeutlichung der Erzeugung der nicht-periodischen
Wobbelkurve sowie die daraus ermittelte erforderliche Umfangsgeschwindigkeit der Spule
nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0030] Fig. 1 zeigt die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente einer Spulvorrichtung
1, wie sie beispielsweise für eine Spulstelle einer Streckspulmaschine zur Herstellung
synsynthetischer Fäden verwendet werden könnte. Der Spulvorrichtung 1 wird ein Faden
2 mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt. Die Zulieferung des Fadens 2 kann, wie
in Fig. 1 dargestellt, beispielsweise durch eine mit gleichbleibender Drehzahl angetriebenen
Galette 3 mit Verlegewalze 3a oder durch ein sonstiges Lieferwerk erfolgen.
[0031] Ein von einem drehzahlveränderbaren Motor 4 angetriebenes Changiergetriebe 5 mit
hin- und herbewegten Fadenführer 6 führt den Faden 2 bei gleichbleibender oder veränderlicher
Changierbreite über die Bewicklungslänge einer Kreuzspule 7. Die Bewegung des Fadenführers
6 erfolgt dabei vorzugsweise parallel zur Achse der Kreuzspule 7. Die Kreuzspule 7
wird an ihrem Umfang durch eine von einem drehzahlveränderbaren Motor 8 angetriebene
Friktionswalze 9 in Drehung versetzt. Dabei bietet der Antrieb mittels einer Friktionswalze
den Vorteil, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule 7 unabhängig vom Durchmesser
der Kreuzspule, d.h. von der Wicklungsanzahl, konstant bleibt, ohne daß hierzu eine
aufwendige Steuerung oder Regelung eines Antriebs erforderlich wäre.
[0032] Die Antriebsmotoren 4 und 8 sind mit einer zentralen Steuereinheit 9 verbunden, welche
die beiden Motoren 4, 8 in der nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen Art und
Weise ansteuert.
[0033] Zur Vermeidung von Bildwicklungen bestimmt die zentrale Steuereinheit 9 eine nicht-periodische
Wobbelkurve 10 (Fig. 2a) für die Changiergeschwindigkeit v
c nach der die Bewegung des Fadenführers 6 erfolgt. Die Changiergeschwindigkeit v
c ist dabei definiert als die Anzahl der Hin- und Herbewegungen (Doppelhübe) des Fadenführers
6 pro Zeiteinheit.
[0034] Erfindungsgemäß werden bei der Bestimmung der nicht-periodischen Wobbelkurve 10 sowohl
die Maximalwerte der Changiergeschwindigkeit in den Maxima 10a bzw. die Minimalwerte
der Changiergeschwindigkeit in den Minima 10b der nicht-periodischen Wobbelkurve 10
als auch die Zeitintervalle zwischen den Maxima 10a und den darauffolgenden Minima
10b bzw. die Zeitintervalle zwischen den Minima 10b und den darauffolgenden Maxima
10a der Wobbelkurve innerhalb vorgegebener Grenzen zufällig verändert. Zwischen diesen
Umkehrpunkten 10a, 10b der Wobbelkurve 10 soll die Beschleunigung bzw. Verzögerung
der Changiergeschwindigkeit v
c vorzugsweise konstantgehalten werden.
[0035] Zu der zufälligen Bestimmung sowohl der maximalen bzw. mimimalen Changiergeschwindigkeiten
als auch der Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten der Wobbelkurve kann für jeden
der zu bestimmenden Werte ein eigener Wertebereich bereitgestellt werden, aus dem
der jeweilige Wert zufällig ausgewählt wird. Das heißt, für die Maximalwerte und Minimalwerte
der Geschwindigkeit werden ebenso getrennte Wertebereiche verwendet, wie zur Bestimmung
der zeitlichen Abstände zwischen jeweils einem Minimum 10b und einem Maximum 10a bzw.
einem Maximum 10a und einem Minimum 10b.
[0036] Durch die Verwendung unterschiedlicher Wertebereiche für die Zeitintervalle zwischen
einem Minimum 10b und dem darauffolgenden Maximum 10a bzw. für die Zeitintervalle
zwischen einem Maximum 10a und einem darauffolgenden Minimum 10b der Wobbelkurve 10
wird die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Bildwicklung weiter verringert. Denn
durch die zufällige Bestimmung sowohl der Maximal- bzw. Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit
als auch der entsprechenden Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten wird auch die
Beschleunigung bzw. Verzögerung der Changierbewegung laufend statistisch verändert.
Mit anderen Worten: Bestimmte (insbesondere mittlere) Werte für die Changiergeschwindigkeit
v
c werden zwar in jedem der Abschnitte zwischen einem Minimum 10b und einem Maximum
10a der Wobbelkurve 10 bzw. umgekehrt erreicht. Diese Punkte werden jedoch mit großer
Wahrscheinlichkeit mit jeweils einer anderen Beschleunigung bzw. Verzögerung durchfahren.
Hierdurch wird das Aufreten von Bildwicklungen extrem unwahrscheinlich.
[0037] Die zufällige Auswahl der Koordinaten der Umkehrpunkte 10a, 10b der Wobbelkurve 10
kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Von diesen Verfahren werden nachstehend
zwei Verfahren herausgegriffen und detailliert beschrieben. Es versteht sich jedoch
von selbst, daß die Erfindung nicht auf diese beiden Ausführungsbeispiele beschränkt
ist.
[0038] Zunächst sei davon ausgegangen, daß, wie bereits vorstehend beschrieben, vier unterschiedliche
Wertebereiche zur zufälligen Auswahl der maximalen Changiergeschwindigkeit, der minimalen
Changiergeschwindigkeit, der Zeitintervalle zwischen jeweils einem Minimum und dem
darauffolgenden Maximum und der Zeitintervalle zwischen jeweils einem Maximum und
einem darauffolgenden Minimum bereitgestellt sind.
[0039] Diese Wertebereiche lassen sich selbstverständlich auch in der Weise darstellen,
daß ein um einen entsprechenden Wert entsprechend verschobener Wertebereich verwendet
wird und die daraus zufällig ausgewählten Werte für die vorgenannten Parameter jeweils
zu dem Wert (unter Berücksichtigung beider Vorzeichen) addiert werden, welcher der
Verschiebung des Wertebereiches entspricht. Vorzugsweise erfolgt die Transformation
der Wertebereiche derart, daß der ursprüngliche Wertebereich symmetrisch zu Null verschoben
wird, wobei der Wert der Verschiebung gleich dem jeweiligen Mittelwert ist.
[0040] Auf diese Weise kann gegebenenfalls erreicht werden, daß sich die vier vorgenannten
Wertebereiche auf nur zwei Wertebereiche reduzieren, nämlich auf einen zur Bestimmung
der Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit und auf einen weiteren zur
Bestimmung der Zeitintervalle zwischen einem Minimum und dem darauffolgenden Maximum
bzw. umgekehrt. Zu den aus diesen Wertebereichen zufällig ausgewählten Werten sind
dann selbstverständlich jeweils unterschiedliche konstante Wertevorzeichen richtig
zu addieren. Voraussetzung für diese Möglichkeit zur Reduzierung des Aufwands ist
jedoch eine konstante (ggf. normierte) Differenz zwischen den Grenzen der beiden jeweils
zusammengefaßten Wertebereiche. Dies wird sich in der Regel nicht nachteilig auswirken.
[0041] Bei beiden, im folgenden beschriebenen Verfahren, wird zunächst der Maximal- oder
Minimalwert der Changiergeschwindigkeit für den jeweils zu bestimmenden Umkehrpunkt
der nicht-periodischen Wobbelkurve 10 aus dem betreffenden Wertebereich ausgewählt
und ggf. ein konstanter Wert addiert. Hierzu muß der zentralen Steuereinheit 9 bekannt
sein, ob es sich bei dem zu bestimmenden Umkehrpunkt um ein Maximum 10a oder ein Minimum
10b handelt. Da sich die Minima 10b und die Maximal 10a der nicht-periodischen Wobbelkurve
10 jedoch alternierend abwechseln, muß die zentrale Steuereinheit 9 den gewünschten
Maximal- oder Minimalwert lediglich aus dem jeweils anderen Wertebereich auswählen
oder, falls nur ein einziger Wertebereich verwendet wird, den jeweils anderen konstanten
Wert zu dem zufällig ausgewählten Wert addieren.
[0042] Auch die zufällige Auswahl der Zeitintervalle erfolgt bei den beiden nachstehend
beschriebenen Verfahren zur Ermittlung der nicht-periodischen Wobbelkurve in analoger
Weise.
[0043] Die Verfahren unterscheiden sich lediglich hinsichtlich der zeitlichen Aneinanderreihung
der jeweils zufällig ausgewählten Werte für die Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten.
[0044] Eine Möglichkeit zur Verkettung der Zeitintervalle besteht darin, daß diese einfach
aneinandergereiht werden; D.h. der Endpunkt des jeweils vorhergehenden Zeitintervalls
fällt mit dem Anfangspunkt des darauffolgenden, zufällig ausgewählten Zeitintervalls
zusammen.
[0045] Eine andere Möglichkeit zur Verkettung der zufällig ausgewählten Zeitintervalle ist
in Fig. 2a beschrieben. Hierbei wird davon ausgegangen, daß die Wertebereiche, aus
denen die Zeitintervalle zufällig ausgewählt werden, in der Form dargestellt sind,
daß einem konstanten Mittelwert ein entsprechend symmetrisch zu Null verschobener
Wertebereich überlagert wird. Die Verkettung der zufällig ausgewählten Zeitintervalle,
die dann ebenfalls jeweils in der Form "konstanter Mittelwert plus vorzeichenrichtig
addierter zufällig ausgewählter Wert" vorliegen, erfolgt dann in der Weise, daß das
jeweils nächste Zeitintervall nicht an den Endpunkt des vorhergehenden Zeitintervalls,
sondern an den Endpunkt des Mittelwerts des vorhergehenden Zeitintervalls anghängt
wird.
[0046] Das gesamte Verfahren zur Bestimmung der nicht-periodischen Wobbelkurve 10 kann daher
auch in der Weise gedeutet werden, daß zunächst von einer periodischen Wobbelkurve
11 ausgegangen wird, deren Umkehrpunkte 11a, 11b vorzugsweise jeweils durch die Koordinaten
der konstanten Mittelwerte der symmetrisch zu Null verschobenen Wertebereiche festgelegt
sind. Die Maxima und Minima der periodischen Wobbelkurve werden in einem ersten Schritt
um den aus dem verschobenen Wertebereich zufällig ausgewählten Betrag in ihrer zeitlichen
Lage versetzt.
[0047] Anschließend werden diese Umkehrpunkte der nunmehr bereits nicht-periodischen Wobbelkurve
so in Richtung der Ordinate verschoben, daß der Wert der Changiergeschwindigkeit v
c dem für diesen Umkehrpunkt 10a, 10b zufällig ausgewählten Wert entspricht.
[0048] Werden dabei auch die Wertebereiche für die zufällige Auswahl der Maximal- bzw. Minimalwerte
der Umkehrpunkte 10a, 10b jeweils in der Form "konstanter Mittelwert plus symmetrisch
zu Null verschobener Wertebereich" dargestellt, so ergibt sich das in Fig. 2a dargestellte
Bild: Jedem Maximum 11a und jedem Minimum 11b der symmetrischen Wobbelkurve 11 ist
ein zweidimensionaler Wertebereich 12 zugeordnet. Dieser Wertebereich ist vorzugsweise
rechteckförmig ausgebildet, wobei dessen Ausdehnung in Richtung der Abszisse dem symmetrisch
zu Null verschobenen Wertebereich für die zufällige Auswahl eines Maximums bzw. eines
Minimums und in Richtung der Ordinate vorzugsweise dem symmetrisch zu Null verschobenen
Wertebereich für die zufällige Auswahl des maximalen bzw. minimalen Wertes für die
Changiergeschwindigkeit entspricht.
[0049] Selbstverständlich kann dieses Verfahren auch dahingehend abgeändert werden, daß
anstelle eines reckteckförmigen zweidimensionalen Wertebereichs auch Wertebereiche
anderer Gestalt verwendet werden. In diesen Fällen besteht jedoch eine Abhängigkeit
der Ausdehnung des Wertebereichs in Richtung der Ordinate, d.h. des Wertebereichs
für die Bestimmung der maximalen bzw. minimalen Changiergeschwindigkeit, von den Werten
innerhalb des Wertebereichs in Richtung der Zeitachse.
[0050] Bei der vorzugsweise digitalen Realisierung dieses Verfahrens können die vorzugsweise
rechteckförmig ausgebildeten zweidimensionalen Wertebereiche in einzelne Teilbereiche
aufgeteilt werden, wobei jedem Teilbereich ein diskreter Wert für die maximale bzw.
minimale Changiergeschwindigkeit und ein diskreter Wert für den zeitlichen Abstand
dieses Umkehrpunktes von der zeitlichen Lage des jeweils vorhergehenden Umkehrpunktes
der periodischen Wobbelkurve zugeordnet wird. Die zufällige Auswahl der Koordinaten
des Umkehrpunktes der nicht-periodischen Wobbelkurve kann dann in analoger Weise durch
die zufällige Auswahl der diskreten Werte für die Verschiebung des entsprechenden
Umkehrpunktes der periodischen Wobbelkurve in Richtung der Abszisse und Ordinate erfolgen.
[0051] Eine weitere Möglichkeit zur zufälligen Bestimmung der Lage der Umkehrpunkte besteht
darin, daß die einzelnen Teilbereiche des zweidimensionalen Wertebereichs numeriert
werden und aus dieser Anzahl von Zahlen eine Zahl zufällig herausgegriffen wird. Das
entsprechende Koordinatenpaar für den Umkehrpunkt kann dann beispielsweise einer entsprechenden
Zuordnungstabelle entnommen werden.
[0052] Da sich durch die Veränderung der Changiergeschwindigkeit des Fadenführers auch die
pro Hub bzw. Doppelhub aufgewickelte Fadenlänge verändert, muß zur Vermeidung von
Verzugsfehlern bzw. zur Sicherung eines befriedigenden Spulenaufbaus die Umfangsgeschwindigkeit
der Kreuzspule 7 entsprechend angepaßt werden. Dabei besteht zwischen der Changiergeschwindigkeit
v
c und der erforderlichen Spulenumfangsgeschwindigkeit v
u eine im wesentlichen umgekehrte Abhängigkeit.
[0053] Fig. 2b zeigt ausgehend von dem in Fig. 2a dargestellten Verfahren zur Bestimmung
der nicht-periodischen Wobbelkurve eine Möglichkeit zur Ermittlung der zeitabhängigen
Umfangsgeschwindigkeit v
u der Kreuzspule 7 bzw. der hierzu proportionalen Drehzahl der Friktionswalze 9. Die
Kurve 12 für die Umfangsgeschwindigkeit v
u kann dabei in der Weise ermittelt werden, daß zunächst zu jedem Maximal- bzw. Minimalwert
für die Changiergeschwindigkeit v
c der korrekte Wert für die entsprechende Umfangsgeschwindigkeit v
u berechnet wird. Zur Reduzierung des Rechenaufwands kann dabei jeder zweidimensionale
Wertebereich in einen entsprechenden Wertebereich für die Umfangsgeschwindigkeit v
u transformiert und in der Steuereinheit 9 abgespeichert werden. Durch diese Abbildung
erfahren die zweidimensionalen Wertebereiche lediglich eine Stauchung in der Ordinate,
da die Umfangsgeschwindigkeit v
u synchron mit der Changiergeschwindigkeit v
c verändert werden muß.
[0054] Zur Ermittlung der Werte für die Umfangsgeschwindigkeit v
u zwischen diesen transformierten Werten der Umkehrpunkte wird näherungsweise eine
proportionale Abhängigkeit der Änderung der Umfangsgeschwindigkeit von der Änderung
der Changiergeschwindigkeit vorausgesetzt, obwohl strenggenommen bei diesem Zusammenhang
ein Winkelfunktionsparameter zu berücksichtigen wäre. Diese Näherung hat sich jedoch
in der Praxis als ausreichend genau erwiesen.
[0055] Demzufolge ergibt sich bei einer konstanten Beschleunigung bzw. Verzögerung der Changiergeschwindigkeit
v
c zwischen den Umkehrpunkten der nicht-periodischen Wobbelkurve auch eine konstante
Beschleunigung bzw. Verzögerung der Umfangsgeschwindigkeit zwischen den Umkehrpunkten
der ebenfalls nicht-periodischen Wobbelkurve 12 für die Umfangsgeschwindigkeit v
u.
1. Verfahren zum Aufspulen von Fäden, bei dem
a) die Fäden (2) mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt und
b) in Form einer wilden Kreuzwicklung aufgespult werden, wobei
c) zur Vermeidung von Bildwicklungen eine nicht-periodische Veränderung der Changiergeschwindigkeit
(nicht-periodische Wobbelkurve) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
d) daß die Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit (vc), bei denen jeweils eine Umschaltung von einer Beschleunigung auf eine Verzögerung
oder umgekehrt erfolgt (Umkehrpunkte (10a, 10b) der Wobbelkurve (10)), und
e) die Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten (10a, 10b) der Wobbelkurve (10) innerhalb
vorgegebener Grenzen zufällig verändert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag der Beschleunigung oder Verzögerung der Changierbewegung im wesentlichen
konstant ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der Zeitintervalle zwischen jeweils einem Minimum (10b) und einem
Maximum (10a) der Wobbelkurve (10) und zur Bestimmung der Zeitintervalle zwischen
jeweils einem Maximum (10a) und einem Minimum (10b) der Wobbelkurve identische oder
unterschiedliche Wertebereiche verwendet werden, aus denen die Zeitintervalle alternierend
zufällig ausgewählt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der Maximalwerte und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit
(vc) jeweils unterschiedliche Wertebereiche verwendet werden, aus denen die Maximal-
und Minimalwerte alternierende zufällig ausgewählt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wertebereiche für die Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit
(vc) und/oder die Wertebereiche für die Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten der
Wobbelkurve aus jeweils einem konstanten Mittelwert und einem diesem überlagerten
symmetrisch zu Null verschobenen Wertebereich zur zufälligen Bestimmung einer Abweichung
von dem betreffenden Mittelwert zusammengesetzt sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wertebereiche für die Zeitintervalle und die Wertebereiche für die Maximal-
oder Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit (vc) derart voneinander abhängig sind, daß jedem Wert eines Zeitintervalls vorbestimmte
Grenzen des entsprechenden Wertebereichs für den Maximal- oder Minimalwert der Changiergeschwindigkeit
(vc) zugeordnet sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der nicht-periodischen Wobbelkurve (10) von einer periodischen
Wobbelkurve (11) ausgegangen wird, bei welcher die Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten
(11a, 11b) jeweils gleich dem Mittelwert der Wertebereiche für die zufällige Bestimmung
der Zeitintervalle und die Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit jeweils
dem Mittelwert der Wertebereiche für die zufällige Bestimmung dieser Werte gewählt
sind, und daß jedem Umkehrpunkt (11a, 11b) dieser periodischen Wobbelkurve (11) ein
sich aus den den Mittelwerten überlagerten symmetrisch zu Null verschobenen Wertebereichen
gebildeter zweidimensionaler Wertebereich zugeordnet ist, welcher zur Bestimmung der
Umkehrpunkte (10a, 10b) der nicht-periodischen Wobbelkurve (10) dient.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder zweidimensionale Wertebereich der periodischen Wobbelkurve in eine vorbestimmte
Anzahl von Teilbereichen aufgeteilt und jedem Teilbereich ein diskretes Wertepaar
zur Bestimmung eines entsprechenden Umkehrpunktes (10a, 10b) der nicht-periodischen
Wobbelkurve (10) zugeordnet ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilbereiche mit gleicher Wahrscheinlichkeit ausgewählt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung eines diskreten Wertepaars zunächst einer der diskreten Werte
für das Zeitintervall und anschließend einer der diskreten Werte für die maximale
oder minimale Changiergeschwindigkeit (vc) oder umgekehrt aus den jeweils symmetrisch zu Null verschobenen Wertebereichen zufällig
ausgewählt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit (vu) der Spulen (7) entsprechend der momentanen Changiergeschwindigkeit (vc) so angepaßt wird, daß die pro Zeiteinheit aufgespulte Fadenlänge konstant ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur der Bestimmung der erforderlichen Spulenumfangsgeschwindigkeit (vu) die Wertebereiche für die Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit
(vc) oder der zweidimensonale Wertebereich unter Berücksichtigung der entsprechenden
Mittelwerte durch die Verwendung der zur Erlangung einer konstanten Wickelgeschwindigkeit
erforderlichen funktionalen Abhängigkeit auf entsprechende Wertebereiche für die erforderliche
Umfangsgeschwindigkeit (vu) abgebildet werden, wobei jedem möglichen Umkehrpunkt der Changierbewegung der erforderliche
Wert der Spulenumfangsgeschwindigkeit zugeordnet wird und daß für die Bestimmung der
Spulenumfangsgeschwindigkeit zwischen zwei Umkehrpunkten eine proportionale Abhängigkeit
zwischen einer Änderung der Changiergeschwindigkeit (vc) und der in der Richtung entgegengesetzten erforderlichen Änderung der Spulenumfangsgeschwindigkeit
(vu) verwendet wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bestehend
aus einer an sich bekannten Spulvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine zentrale Steuereinheit (9) umfaßt, welche die Bewegung eines
Fadenführers (6) und die Umfangsgeschwindigkeit (vu) der Spule (7) nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 steuert oder
regelt.