[0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeitszylinder, mit einem Gehäuse, in dem ein Kolbenraum
ausgebildet ist, in dem sich ein durch Fluidbeaufschlagung zu einer Bewegung antreibbarer
Kolben befindet.
[0002] Arbeitszylinder dieser Art sind allgemeiner Stand der Technik und werden regelmäßig
im Rahmen von Druckmittelnetzen betrieben. Im Falle von Druckluftnetzen fungiert ein
Verdichter als Druckmittelquelle, der einen Druckmittelspeicher versorgt, von wo aus
die zugeordneten Arbeitszylinder über Rohrleitungen oder Schläuche mit der Druckluft
versorgt werden.
[0003] Der Druckmittelspeicher dient dazu, Druckschwankungen innerhalb eines Netzes auszugleichen,
um so für alle Verbraucher einen möglichst gleich hohen Betriebsdruck zu gewährleisten.
[0004] Trotz großer Druckluftspeicher ist es häufig ein Problem, einen ausreichenden Druck
zur Verfügung zu stellen, wenn viele angeschlossene Arbeitszylinder gleichzeitig betätigt
werden müssen. Ein solches Problem kann beispielsweise im Bahnverkehr auftreten, wo
die Türen vieler Wagen an den einzelnen Haltestellen gleichzeitig geöffnet werden.
Hier fehlt dann häufig an manchen Türen ein ausreichender Betriebsdruck, der ein rasches
Öffnen oder Schließen gewährleistet.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, geeignete Maßnahmen zu treffen, die
das Ansprechverhalten eines Arbeitszylinders ungeachtet der Entfernung von der Druckmittelquelle
verbessern.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Arbeitszylinder der eingangs genannten Art
vorgesehen, daß sein Gehäuse einen von einer Druckluftmittelquelle gespeisten Druckmittelspeicher
aufweist, der über mindestens eine mit dem Kolbenraum in Fluidverbindung stehende
Speicherkammer verfügt.
[0007] Somit verfügt der Arbeitszylinder über einen eigenen Druckmittelspeicher, der am
oder im Gehäuse des Arbeitszylinders vorgesehen ist. Der Arbeitszylinder und der Druckmittelspeicher
können somit eine zusammengehörende Baugruppe bilden, die in kompakter Bauweise den
Arbeitszylinder und den Druckmittelspeicher in sich vereinigt. Der Druckmittelspeicher
stellt in unmittelbarer Nähe des Kolbenraumes des Arbeitszylinders ein Druckmittelvolumen
zur Verfügung, dessen Größe sich problemlos derart bemessen läßt, daß die von Fall
zu Fall erforderliche Zylinderfunktion zuverlässig abgerufen werden kann. Durch die
Nähe zum Kolbenraum ergeben sich kurze Fluidwege, so daß kein nennenswerter Druckabfall
stattfindet und der Arbeitszylinder über ein sehr gutes Ansprechverhalten verfügt.
[0008] Die Kombination des Arbeitszylinders mit einem Druckmittelspeicher eröffnet vielfältige
Gestaltungs- und Anwendungsmöglichkeiten, die unter anderem davon abhängen, ob die
Speicherkammer des Druckmittelspeichers ständig mit wenigstens einer Arbeitskammer
des Arbeitszylinders in Verbindung steht, oder ob in die Fluidverbindung Steuerelemente
zwischengeschaltet sind, die eine Steuerung des Durchtrittsquerschnittes ermöglichen.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0010] Eine besonders kostengünstige Lösung liegt vor, wenn der Druckmittelspeicher ein
integraler Bestandteil des Gehäuses ist, wobei die mindestens eine Speicherkammer
zusammen mit dem Kolbenraum in ein und demselben Gehäuse angeordnet ist. Eine derart
kompakte Einheit läßt sich in vorteilhafter Weise dadurch verwirklichen, daß man einen
Rohrabschnitt des Gehäuses als extrudiertes bzw. gezogenes Bauteil ausführt, in das
der Kolbenraum und die Speicherkammer integral eingeformt sind.
[0011] Bei einer besonders kompakten Bauform verfügt der Kolbenraum über einen ellipsenähnlich
konturierten ovalen Querschnitt, und der Querschnitt der Speicherkammer ist rechteckförmig
gestaltet.
[0012] Bei einer Ausgestaltung, bei der die Speicherkammer des Druckmittelspeichers in ständiger
Verbindung mit der einen Arbeitskammer des Kolbenraumes steht, läßt sich der Druckmittelspeicher
zur Bildung einer Fluidfeder, insbesondere einer Luftfeder, heranziehen, die den Kolben
in eine Ausgangslage vorspannt. Beim Verlagern des Kolbens arbeitet dieser somit gegen
ein Fluidpolster, wobei der Gegendruck zweckmäßigerweise durch ein Überdruckventil
eingestellt werden kann.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Fluidverbindung zwischen
der mindestens einen Speicherkammer und dem Kolbenraum eine hinsichtlich des Durchtrittsquerschnittes
gesteuerte Verbindung ist, wobei zweckmäßigerweise beide Arbeitskammern des Kolbenraumes
über eine eigene gesteuerte Fluidverbindung mit der Speicherkammer kommunizieren.
Als Steuerelement kann ein Steuerventil vorgesehen sein, beispielsweise in der Ausgestaltung
als 3/2-Wegeventil, wobei die Steuerventile in das Gehäuse integriert sein können,
um einen weiteren Beitrag zur Kompaktheit des Arbeitszylinders zu liefern.
[0014] Es wäre möglich, den Druckmittelspeicher mit mehreren voneinander unabhängigen Speicherkammern
auszustatten, in denen unterschiedliche Fluidmengen und/oder unterschiedliche Fluiddrücke
zur Verfügung gestellt werden, um entsprechend der jeweils gewählten Verbindung mit
dem Kolbenraum unterschiedliche Betriebsverhalten herbeizuführen. Auf diese Weise
ließen sich ohne großen Aufwand die Geschwindigkeit und/oder die Stellkraft variieren.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Bauform des erfindungsgemäßen Arbeitszylinders in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch den Arbeitszylinder aus Fig. 1 gemäß Schnittlinie II-II,
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung ein mehrere der erfindungsgemäßen Arbeitszylinder umfassendes
Druckmittelnetz,
- Fig. 4
- eine weitere Bauform des erfindungsgemäßen Arbeitszylinders im Längsschnitt, analog
der Darstellungsweise gemäß Fig. 2,
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Arbeitszylinders, bei dem ein
Druckmittelspeicher in Mehrkammerausführung vorgesehen ist, und
- Fig. 6
- eine weitere Bauform des Arbeitszylinders.
[0016] Der beispielsgemäße Arbeitszylinder verfügt über ein insgesamt mit 1 bezeichnetes
Gehäuse, das sich aus einem mittleren Rohrabschnitt 2 und zwei stirnseitig an diesen
Rohrabschnitt 2 angesetzten Abschlußdeckeln 3, 4 zusammensetzt. In dem Rohrabschnitt
2 ist ein über die gesamte Länge durchgehender, sich linear erstreckender Kolbenraum
5 ausgebildet, der eine zylindrische Querschnittskontur hat.
[0017] Der Kolbenraum 5 öffnet sich zu beiden Stirnseiten des Rohrabschnittes 2 und ist
dort durch die angesetzten Abschlußdeckel 3, 4 dicht verschlossen.
[0018] In dem Kolbenraum 5 ist ein Kolben 6 axial verschiebbar angeordnet. Er arbeitet dichtend
mit der Umfangswand des Kolbenraumes 5 zusammen und unterteilt diesen axial in zwei
Arbeitskammern 7, 8. Auf noch zu erläuternde Art und Weise sind beide Arbeitskammern
7, 8 mit einem nachfolgend als Druckmittel bezeichneten, unter Druck stehenden Fluid
beaufschlagbar, um den Kolben 6 zu einer Linearbewegung in die eine oder andere Richtung
anzutreiben. Beim Ausführungsbeispiel ist Druckluft als Druckmittel vorgesehen.
[0019] Die Bewegung des Kolbens 6 ist außerhalb des Gehäuses 1 abgreifbar. Hierzu steht
der Kolben 6 mit einer Kolbenstange 12 in Verbindung, die wenigstens einen Abschlußdeckel
4 zur Außenseite hin durchsetzt und deren äußerer Abschnitt 13 die Verbindung mit
einem zu bewegenden Gegenstand ermöglicht. In der entsprechenden Durchbrechung 14
des Abschlußdeckels 3 ist eine mit der Kolbenstange 12 zusammenwirkende Dichtungs-
und/oder Führungseinrichtung 15 vorgesehen.
[0020] Integraler Bestandteil des Gehäuses 1 und vorliegend des Rohrabschnittes 2 ist ein
Druckmittelspeicher 16. In dem Gehäuse 1 ist also die übliche Gehäusefunktion und
eine Speicherfunktion vereinigt. Der Druckmittelspeicher 16 wird bei den Ausführungsbeispielen
der Fig. 1 bis 4 von einer Speicherkammer 17 gebildet, die wie der Kolbenraum 5 als
Hohlraum in dem Rohrabschnitt 2 ausgeführt ist. Die Speicherkammer 17 verläuft zweckmäßigerweise
parallel zur Längserstreckung des Kolbenraumes 5 und der in diesem vorgesehenen Kolbenlauffläche.
Sie ist zu den beiden einander entgegengesetzten axialen Stirnseiten 18, 18' des Rohrabschnittes
2 offen und dort wie der Kolbenraum 5 durch den zugeordneten Abschlußdeckel 3, 4 abgeschlossen.
[0021] Auf Grund der geschilderten Ausgestaltung des Kolbenraumes 5 und der Speicherkammer
17 läßt sich der Rohrabschnitt 2 sehr einfach in Gestalt eines extrudierten bzw. gezogenen
Profilteils herstellen, wobei der Kolbenraum 5 und die Speicherkammer 17 unmittelbar
bei der Herstellung im Extrudierverfahren eingebracht werden. Der Rohrabschnitt 2
stellt somit praktisch ein Doppelrohr-Bauteil dar, wobei zumindest die Wandung der
Speicherkammer 17 nach dem Extrudieren keiner weiteren Nachbearbeitung bedarf, da
sie keine Lauffläche bildet und keine bewegten Teile führen muß.
[0022] An dem Gehäuse 1 und vorzugsweise an dem Rohrabschnitt 2 ist eine Anschlußöffnung
22 vorgesehen, die von außen her zugänglich ist und in die Speicherkammer 17 ausmündet.
Über diese Anschlußöffnung 22 ist die Speicherkammer 17 mit einer Druckmittelquelle
P verbindbar. Beispielsgemäß erfolgt die Verbindung über eine starre oder flexible
Leitung 23, die an die Anschlußöffnung 22 lösbar anschraubbar ist. Bei der Druckmittelquelle
P handelt es sich beispielsgemäß um einen Verdichter bzw. Kompressor. Über einen eigenen
Druckmittelspeicher braucht diese extern angeordnete Druckmittelquelle P nicht notwendigerweise
zu verfügen.
[0023] Über die vorzugsweise ständig anliegende Druckmittelquelle P wird in der Speicherkammer
17 stets ein bestimmtes Luftvolumen zur Verfügung gestellt. Der in der Speicherkammer
17 herrschende Druckmitteldruck wird über einen sogenannten Druckminderer bzw. ein
Druckregelventil 24 bedarfsgemäß vorgegeben, das in die Verbindung zwischen der Speicherkammer
17 und der Druckmittelquelle P eingeschaltet ist. Auf diese Weise kann die Einhaltung
konstanter Druckverhältnisse in dem Druckmittelspeicher 16 gewährleistet werden. Das
Druckregelventil 24 kann im Verlauf der Leitung 23 angeordnet sein, ist vorzugsweise
jedoch in das Gehäuse 1 integriert.
[0024] Die Speicherkammer 17 und der Kolbenraum 5 stehen über wenigstens einen Kanal 25,
25' in Fluidverbindung. Auf diese Weise ist dem Kolbenraum 5 Druckmittel aus der Speicherkammer
17 zuführbar. Da sich letztere in unmittelbarer Nähe des Kolbenraumes 5 befindet,
tritt kein nennenswerter Druckabfall auf, so daß sich ein sehr gutes Ansprechverhalten
in bezug auf die Kolbenbewegung ergibt. Dies auch bei langhubiger Ausführung des Arbeitszylinders.
[0025] Im Falle der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 3 stehen beide Arbeitskammern 7, 8
unabhängig voneinander in Fluidverbindung mit der Speicherkammer 17. In beiden Fällen
handelt es sich um Verbindungen, die hinsichtlich des dem Druckmittel zur Verfügung
gestellten Durchtrittsquerschnittes steuerbar sind. Entsprechende Steuereinrichtungen
sind in Fig. 1 und 2 bei 26 angedeutet und vorliegend von Steuerventilen 27, 27' gebildet.
Die beiden Arbeitskammern 7, 8 stehen jeweils über einen der erwähnten Kanäle 25,
25' mit der Speicherkammer 17 in Verbindung, und jeder dieser Kanäle 25, 25' wird
von einem Steuerventil 27, 27' beherrscht, das zweckmäßigerweise in den betreffenden
Kanal zwischengeschaltet ist. Die beispielsgemäßen Steuerventile 27, 27' sind Schaltventile,
die den Durchgang durch den zugeordneten Kanal 25, 25' wahlweise freigeben oder vollständig
absperren. Es versteht sich jedoch, daß ohne weiteres auch Steuerventile vorgesehen
werden können, mit denen sich Zwischenstellungen zwischen der Schließstellung und
der maximalen Offenstellung vorgeben lassen, wobei insbesondere an sogenannte Proportionalventile
gedacht ist.
[0026] Die beispielsgemäßen Steuerventile 27, 27' sind zur Erzielung einer platzsparenden
Bauform in das Gehäuse 1 des Arbeitszylinders integriert. Zu diesem Zweck sind die
beiden Steuerventile 27, 27' beim Ausführungsbeispiel in die beiden einander entgegengesetzt
angeordneten Abschlußdeckel 3, 4 eingebaut, in denen sie vorzugsweise vollständig
versenkt aufgenommen sind. Dabei kommuniziert jedes Steuerventil 27, 27' mit mehreren
Kanälen, die im Innern des zugeordneten Abschlußdeckels 3, 4 verlaufen. Hierbei handelt
es sich als erstes um den schon erwähnten Verbindungskanal 25, 25', der durch das
Steuerventil 27, 27' in zwei Kanalabschnitte 28, 28' unterteilt wird, wovon der eine
in die Speicherkammer 17 und der andere in die zugeordnete Arbeitskammer 7 bzw. 8
mündet. Des weiteren ist ein Entlüftungskanal 32 vorhanden, der ebenfalls einerseits
mit dem Steuerventil 27, 27' in Verbindung steht, andererseits jedoch zur Umgebung
offen ist und an der Außenfläche des zugeordneten Abschlußdeckels 3, 4 ausmündet.
Hier können selbstverständlich weiterführende Leitungen oder Schalldämpfer angebracht
werden.
[0027] Die beispielsgemäßen Steuerventile 27, 27' sind als sogenannte 3/2-Wegeventile ausgeführt
und sehen zwei mögliche Schaltstellungen vor. In der ersten Schaltstellung, der Offenstellung,
sind die beiden Kanalabschnitte 28, 28' miteinander verbunden, so daß der Durchgang
durch den betreffenden Verbindungskanal 25, 25' freigegeben ist. In der zweiten Schaltstellung,
der Schließstellung, ist der in die Speicherkammer 17 führende Kanalabschnitt 28 abgesperrt,
während der zweite Kanalabschnitt 28' mit dem Entlüftungskanal 32 verbunden ist, so
daß Druckmittel aus der zugeordneten Arbeitskammer 7 bzw. 8 verdrängt werden kann.
Auf diese Weise dient der Druckmittelspeicher 16 als interne Druckmittelquelle, von
der aus die Arbeitskammern 7, 8 nach Bedarf gespeist werden und wobei je nach Schaltstellung
der Steuerventile 27, 27' eine Bewegung des Kolbens 6 in einer gewünschten Richtung
verursacht werden kann.
[0028] Die Steuerventile 27, 27' sind zweckmäßigerweise elektrisch betätigt und können als
Magnetventile ausgeführt sein. Elektrische Zuleitungen sind bei 33 angedeutet.
[0029] Mehrere Arbeitszylinder der in Fig. 1 und 2 gezeigten Art lassen sich im Rahmen eines
Druckmittelnetzes miteinander kombinieren, wie es in Fig. 3 schematisch angedeutet
ist. Hier sind mehrere Arbeitszylinder über die erwähnten Leitungen 23 an eine gemeinsame
Druckluftquelle P angeschlossen, die parallel die Druckmittelspeicher 16 aller Arbeitszylinder
gefüllt hält. Da jedem Arbeitszylinder in unmittelbarer Nähe sein eigener Druckmittelspeicher
16 zugeordnet ist, liegt selbst bei gleichzeitiger Betätigung sämtlicher Arbeitszylinder
in jedem Kolbenraum ausreichend Druck und Luftvolumen an, um eine sichere Funktion
zu gewährleisten.
[0030] Eine weitere Bauform des erfindungsgemäßen Arbeiszylinders ist in Fig. 4 gezeigt.
In diesem Falle steht lediglich eine der Arbeitskammern 7 mit der Speicherkammer 17
in Fluidverbindung, wobei es sich um eine ungesteuerte ständige Verbindung handelt,
die durch einen im Gehäuse 1 ausgebildeten Verbindungskanal 25 bereitgestellt wird.
Dies bewirkt, daß die angeschlossene Arbeitskammer 7 ständig von Druckmittel beaufschlagt
wird und unter Druck steht. Die beaufschlagte Arbeitskammer 7 ist zweckmäßigerweise
die kolbenstangenseitige Arbeitskammer, so daß der herrschende Druckmitteldruck die
Kolben-Kolbenstangen-Kombination ständig im Einfahrsinne beaufschlagt. Die Druckluft
hat hier die Funktion einer fluidischen Rückstellfeder, die versucht, den Kolben 6
immer in einer Ausgangsstellung an dem der Kolbenstange 12 abgewandten Abschlußdeckel
3 zu halten.
[0031] Die zweite Arbeitskammer 8 steht über ein zwischengeschaltetes Steuerventil 34 mit
der Druckmittelquelle P in Verbindung. In einer ersten Schaltstellung des Steuerventils
34 ist die zugeordnete Arbeitskammer 8 entlüftet, so daß der Kolben 6, verursacht
durch das gespeicherte Druckmittel, in der eingefahrenen Ausgangsstellung gehalten
wird. Nach dem Umschalten des Steuerventils 34 in eine zweite Schaltstellung gelangt
Druckmittel von der Druckmittelquelle P in die Arbeitskammer 8 und verschiebt den
Kolben 6 entgegen der Rückstellkraft in Richtung zum gegenüberliegenden Abschlußdeckel
4. Dabei wird die in dem Kammersystem bestehend aus der kolbenstangenseitigen Arbeitskammer
7 und der Speicherkammer 17 vorhandene Luft komprimiert, so daß der Kolben 6 nach
dem erneuten Umschalten des Steuerventils 34 in die Ausgangsstellung zurückgedrängt
wird.
[0032] Zweckmäßigerweise ist an die Speicherkammer 17 in diesem Falle ein Überdruckventil
35 angeschlossen, das bei einem voreinstellbaren Druckanstieg öffnet, um den in dem
erwähnten Kammersystem herrschenden Druck zu begrenzen und zu gewährleisten, daß der
Kolben 6 den maximal möglichen Hub ausführen kann.
[0033] Die Speisung des Druckmittelspeichers 16 erfolgt über eine Leitung 23 der bereits
oben geschilderten Art, die eine Anschlußöffnung 22 des Druckmittelspeichers 16 mit
der Druckmittelquelle P verbindet. Hier ist wiederum zweckmäßigerweise ein Druckregelventil
24 eingeschaltet. Ferner befindet sich in dieser Verbindung ein Rückschlagventil 36,
das in Richtung zur Druckmittelquelle P sperrt, um ein Zurückdrängen von Fluid zu
verhindern.
[0034] Sowohl das Überdruckventil 35 als auch das Druckregelventil 24 und das Rückschlagventil
36 können in das Gehäuse 1 integriert sein.
[0035] Es versteht sich, daß die der Kolbenstange 12 abgewandte Arbeitskammer 8 anstelle
einer direkten Verbindung zur Druckmittelquelle P auch über die Speicherkammer 17
gespeist werden kann, indem das betreffende Steuerventil 34 in der zu Fig. 1 bis 3
beschriebenen Art und Weise angeordnet und geschaltet wird.
[0036] Als Material für das Gehäuse 1 wird zweckmäßigerweise Aluminiummaterial verwendet.
Es eignet sich sehr gut für die Herstellung durch Extrudieren. An dieser Stelle sei
jedoch erwähnt, daß der Druckmittelspeicher 16 insbesondere zur Nachrüstung bereits
vorhandener konventioneller Arbeitszylinder auch als separate Einrichtung ausgebildet
sein kann, die an das Gehäuse des Arbeitszylinders angebaut ist. Die Integration in
das Zylindergehäuse gestattet allerdings besonders kompakte Bauformen, da man die
Möglichkeit hat, der Speicherkammer 17 praktisch beliebige Querschnittsformen zu verleihen
und diese optimal im Gehäusequerschnitt unterzubringen.
[0037] Beim Ausführungsbeispiel verfügt der Arbeitszylinder über ein Gehäuse, das trotz
der Integration mehrerer Hohlräume verhältnismäßig flach baut. Erreicht wird dies
zum einen dadurch, daß ein ellipsenähnlich oval konturierter Kolbenraum 5 mit entsprechend
konturiertem Kolben 6 zur Anwendung kommt und die zugeordnete Speicherkammer 17 einen
rechteckquerschnitt mit relativ geringer Höhe aufweist. Die Anordnung ist so getroffen,
daß die Längsachsen der Querschnitte des Kolbenraumes 5 und der darüber angeordneten
Speicherkammer 17 parallel zueinander ausgerichtet sind, so daß sich eine minimale
Bauhöhe einstellt.
[0038] Es wäre denkbar, den Arbeitszylinder mit mehreren Speicherkammern 17 auszustatten.
Diese könnten derart miteinander verknüpft sein, daß sich das zur Verfügung gestellte
Speichervolumen insgesamt vergrößert. Dies macht es möglich, mehrere Steuerkammern
17 in günstigster Verteilung im Innern der Gehäusewandung vorzusehen.
[0039] Möglich wäre auch die in Fig. 5 schematisch angedeutete Bauform, bei der mehrere
Speicherkammern 17, hier: zwei Stück, unabhängig voneinander ausgebildet sind und
einen unterschiedlichen Innendruck aufweisen. Dies läßt sich beispielsweise dadurch
verwirklichen, daß zwar alle Speicherkammern 17 mit der gleichen Druckmittelquelle
P kommunizieren, daß jeder Speicherkammer 17 jedoch ein eigenes Druckregelventil 24
zugeordnet ist, mit dem sich der Speicherdruck nach Bedarf vorgeben läßt. Diese Anordnung
ermöglicht es, die beiden Arbeitskammern 7, 8 mit unterschiedlichen Fluiddrücken zu
beaufschlagen, wobei es ohne weiteres möglich wäre, jede Arbeitskammer 7, 8 mit sämtlichen
Speicherkammern 17 gesteuert zu verbinden, um durch Betätigung des betreffenden Steuerventils
eine jeweilige Arbeitskammer mit einer beliebigen Speicherkammer 17 zu verbinden.
[0040] In der schematischen Darstellung der Fig. 3 sind die beiden vorhandenen Speicherkammern
17 in Längsrichtung des Gehäuses 1 hintereinanderliegend gezeigt. Es versteht sich
jedoch, daß die mehreren Speicherkammern 17 vorzugsweise nebeneinanderliegen und jeweils
nach Art der in Fig. 1 bis 4 gezeigten Speicherkammern über die gesamte Länge des
Rohrabschnittes 2 durchgehen, um auch hier eine einfache Herstellung durch Extrudieren
zu ermöglichen.
[0041] Gemäß einer in Fig. 6 angedeuteten Ausgestaltung des Arbeitszylinders ist die Speicherkammer
17 insgesamt hohlzylindrisch ausgebildet und verfügt über einen ringförmigen Querschnitt,
wobei sie koaxial zum Kolbenraum 5 angeordnet ist und diesen konzentrisch bzw. koaxial
umschließt. Auf diese Weise läßt sich eine besonders kompakt bauende Anordnung bei
gleichzeitig hohem Speichervolumen verwirklichen.
[0042] Auch der Arbeitszylinder gemäß Fig. 6 läßt sich beispielsweise derart betreiben,
wie die Arbeitszylinder gemäß Fig. 1 bis 4. Abgebildet ist eine der Fig. 4 entsprechende
Betriebsweise, wobei eine Anschlußöffnung 22 ersichtlich ist, über die die Speicherkammer
17 des hohlzylindrischen Druckmittelspeichers 16 mit unter einem bestimmten Druck
stehenden Druckmittel befüllbar ist. Dieser Druck könnte sich beispielsweise im Bereich
von 1,5 bar bewegen. Über einen Verbindungskanal 25 steht dieser Druck in der einen
Arbeitskammer 7 an. Die andere, nicht mit dem Druckmittelspeicher verbundene Arbeitskammer
8 wird mit unter höherem Druck stehendem Druckmittel gespeist, wobei dieser Druck
beispielsweise in einer Größenordnung von 6 bar liegt. Die entsprechende, mit der
Arbeitskammer 8 kommunizierende Zuführöffnung ist bei 37 dargestellt. Die von dem
Kolben 6 aus der Arbeitskammer 7 in die Speicherkammer 17 verdrängte Luft steht bei
Belüftung der Arbeitskammer 8 zur Verfügung, um den Kolben 6 in die Ausgangsstellung
zurückzubewegen. Die verdrängte Luft geht also nicht verloren, sondern wird praktisch
aufgefangen, so daß sich ein beträchtlicher Luftspareffekt einstellt.
1. Arbeitszylinder, mit einem Gehäuse (1), in dem ein Kolbenraum (5) ausgebildet ist,
in dem sich ein durch Fluidbeaufschlagung zu einer Bewegung antreibbarer Kolben (6)
befindet, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehäuse (1) einen von einer Druckluftmittelquelle
(P) gespeisten Druckmittelspeicher (16) aufweist, der über mindestens eine mit dem
Kolbenraum (5) in Fluidverbindung stehende Speicherkammer (17) verfügt.
2. Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmittelspeicher
(16) ein integraler Bestandteil des Gehäuses (1) ist.
3. Arbeitszylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmittelspeicher
(16) von mindestens einer Speicherkammer (17) gebildet ist, die gemeinsam mit dem
Kolbenraum (5) in dem Gehäuse (1) ausgebildet ist.
4. Arbeitszylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenraum (5) und
die Speicherkammer (17) lineare Erstreckung aufweisen und mit Abstand parallel zueinander
verlaufen.
5. Arbeitszylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) einen
von einem extrudierten Bauteil gebildeten Rohrabschnitt (2) aufweist, in den der Kolbenraum
(5) und die Speicherkammer (17) beim Extrudieren eingeformt wurden.
6. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolbenraum (5) und die Speicherkammer (17) des Druckmittelspeichers (16) jeweils einen
länglichen Querschnitt aufweisen, wobei die Längsachsen der Querschnitte parallel
zueinander verlaufen.
7. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolbenraum (5) einen ellipsenähnlich konturierten Querschnitt aufweist.
8. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Speicherkammer (17) einen rechteckähnlich konturierten Querschnitt aufweist.
9. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse aus Aluminiummaterial besteht.
10. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Speicherkammer (17) des Druckmittelspeichers (16) in ständiger Verbindung mit der
einen der beiden vom Kolben (6) im Kolbenraum (5) abgeteilten Arbeitskammern (7, 8)
steht.
11. Arbeitszylinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Kolben (6) eine Kolbenstange
(12) angeordnet ist, wobei die mit der Speicherkammer (17) kommunizierende Arbeitskammer
die kolbenstangenseitige Arbeitskammer (7) ist.
12. Arbeitzylinder nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß an die Speicherkammer
(17) ein Überdruckventil (35) angeschlossen ist.
13. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
andere Arbeitsraum (8) über ein zum Beispiel als 3/2-Wegeventil ausgebildetes Steuerventil
(34) mit der Druckmittelquelle (P) verbunden ist.
14. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fluidverbindung zwischen der mindestens einen Speicherkammer (17) und dem Kolbenraum
(5) eine hinsichtlich des Durchtrittsquerschnittes steuerbare Verbindung ist.
15. Arbeitszylinder nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in die Fluidverbindung
mindestens ein Steuerventil (27, 27') eingeschaltet ist, beispielsweise ein 3/2-Wegeventil.
16. Arbeitszylinder nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder jede der beiden
vom Kolben (6) im Kolbenraum (5) abgeteilten Arbeitskammern (7, 8) über einen im Gehäuse
(1) ausgebildeten Verbindungskanal (25, 25') mit der Speicherkammer (17) kommunizieren,
wobei in den jeweiligen Verbindungskanal (25, 25') ein zweckmäßigerweise in das Gehäuse
(1) eingebautes Steuerventil (27, 27') eingeschaltet ist.
17. Arbeitszylinder nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein jeweiliges
Steuerventil (27, 27') in einen stirnseitigen Abschlußdeckel (3, 4) des Gehäuses (1)
eingebaut ist.
18. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Druckmittelspeicher (16) und die Druckmittelquelle (P) ein Druckregelventil (24)
eingeschaltet ist.
19. Arbeitszylinder nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zu dem Druckregelventil
(24) ein Rückschlagventil (36) in Reihe geschaltet ist.
20. Arbeitsyzlinder nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß das betreffende
Ventil (24, 36) in den Druckspeicher (16) oder das Gehäuse (1) eingebaut ist.
21. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß er
Bestandteil einer parallelgeschalteten Mehrfachanordnung von Arbeitszylindern mit
Druckmittelspeicher (16) ist, wobei alle in oder am jeweils zugeordneten Arbeitszylinder
angeordneten Druckmittelspeicher (16) an eine gemeinsame Druckmittelquelle (P) angeschlossen
sind.
22. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckmittelspeicher (16) mehrere voneinander getrennte Speicherkammern (17) aufweist,
die unterschiedliche Fluidmengen und/oder unterschiedliche Fluidrücke zur Verfügung
stellen können.