[0001] In Strickmaschinen mit einer oder mehreren geraden oder kreisförmigen Nadelreihen
wurden verschiedene Systeme für das selektive Anheben der Nadeln zur Ausführung der
verschiedenen Strickmuster entwickelt. Einige dieser Systeme benutzen für jede Auswahlstelle
einen oder mehr Elektromagnete, denen eine elektronische Steuereinheit synchronisierte
Stromimpulse liefert, um selektiv ein erstes mechanisches Element zu bewegen, das
zusammen mit jeder Nadel in der Nadelreihe angeordnet ist und über ein mechanisches
Verstärkungssystem das Anheben der jeweiligen Nadeln bewirkt.
[0002] In den Systemen, die, wie das im BE-PS 677 251, lautend auf Franz Morat GmbH, beschriebene,
einen Elektromagneten für jede Auswahlstelle benutzen, ist die für jeden Stromimpuls
verfügbare Zeit gleich der, die zwischen dem Passieren zweier aufeinanderfolgender
Nadeln vor einem fixen Punkt vergeht; diese Zeit ist für die hochwertigsten und schnellsten
Maschinen in der Größenordnung des Bruchteils einer Millisekunde; in jeder der Nuten
des Nadelbettes gleiten eine Nadel und eine mit einer Feder gespannte Unternadel;
ein Stück Metalldraht oder einen flexiblen Stift, der mit einem Ende an der Basis
jeder Nut befestigt ist, erfüllt die Aufgabe des ersten Auswahlelements, auf das direkt
ein elektromagnetisches Element einwirkt, wobei das Drahtstück eine geeignete Masse
und Elastizität aufweist, die ihm erlauben, auf die Pulse des Elektromagneten in dem
genannten kurzen Zeitintervall zu reagieren; eine Reihe von Nocken liefert die zum
Biegen der Drahtstücke und Federn und zum Verschieben der Unternadeln und Nadeln erforderliche
Energie, während der Elektromagnet nur die gebogenen Stifte freigibt. Ein derartiges
System ist aufgrund der Leichtigkeit der Primärelemente (Stifte) eher heikel und erfordert
große Präzision in der Ausführung.
[0003] Ein System, das mehr als einen Elektromagneten für jede Auswahlstelle benutzt, ist
in der FR-OS 2 133 604, lautend auf North American Rockwell, beschrieben. Nach diesem
System ist in jeder Nut des rotierenden Zylinders einer Strickmaschine eine Kipp-Unternadel
angeordnet, welche die Funktion des ersten mechanischen Auswahlelements ausübt. Diese
Unternadel kann sich zwischen zwei Endstellungen, einer Hebe- und einer Nichthebestellung
unter der Wirkung von oberen und unteren Permanentmagneten und einer Reihe von drei
Elektromagneten drehen, wobei die Magneten und Elektromagneten am nichtbewegten Teil
der Maschine angebracht sind und dem Zylinder zugewandte Polschuhe aufweisen. Wenn
diese Elektromagneten nicht erregt werden, bringt das Magnetfeld der Permanentmagnete
die an ihnen vorbeibewegten Unternadeln in Hebestellung, damit sie von dafür vorgesehenen
Nocken angehoben werden; wenn hingegen jeder der Elektromagnete von der Steuereinheit
einen Impuls erhält, wenn eine bestimmte Unternadel an seinen Polschuhen vorbeikommt,
wird diese Unternadel durch das Zusammenwirken der drei Elektromagnete gedreht und
so in die Endstellung gebracht, in der sie nicht angehoben wird. Dieses System überkommt
die Limitierung des Systems Morat, daß nur eine beschränkte Zeit für die Wirkung des
Wählimpulses zur Verfügung steht, indem diese Wirkungsdauer sich um so viele Zylinderschritte
erhöht, wie Elektromagnete je Auswahlstelle nacheinander auf die Unternadel wirken;
die Unternadel kann deswegen massiver und stabiler ausgeführt sein als das Stück Metalldraht
von Morat. Jedoch erfordert das System um zu funktionieren einen perfekten gegenseitigen
Abgleich der oberen und unteren Permanentmagnete, damit eine Neutralstellung der kippenden
Unternadel vor der Auswahl vorgegeben werden kann, und den Elektromagneten wird die
gesamte Arbeit aufgebürdet, die zum Anziehen der Unternadel aus der Neutralstellung
in die Nichthebe-Stellung erforderlich ist; so ergeben sich Elektromagnete, da sie
auf die Unternadel die nötige Energie übertragen können müssen, von größeren Abmessungen
als jene des Systems Morat, sowie von größerem Energiebedarf und größerer Zeitkonstante,
was Beschränkungen bei der maximalen Auswahlfrequenz bringt.
[0004] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Auswahlsystem mit mehr als einem Elektromagneten
pro Auswahlstelle zu schaffen, wobei die Elektromagnete auf eine Reihe von ersten
Auswahlelementen, die massiver und stabiler sind als das flexible Element im System
Morat, nacheinander wirken, um kleinere Dimensionierung der Elektromagnete und geringeren
Energiebedarf zu erreichen, was zu Vorteilen bei der Auswahlgeschwindigkeit und zu
vermindertem Platzbedarf im Vergleich zur Lösung North American Rockwell führt.
[0005] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Strickmaschine mit mindestens einer
Nadelreihe, die sich zur Bildung von Strickgewebe relativ zu einem System von Nocken
zum Heben und Absenken bewegt, wobei die Maschine mindestens eine selektive Hebestelle
für die Nadeln umfaßt. Erfindungsgemäß umfaßt das Nadelauswahlsystem:
- mindestens ein elektromagnetisches Element je Auswahlstelle, integriert in das Nockensystem.
Dieses Element umfaßt Polschuhe, die nahe an der Nadelreihe liegen und im Sinn der
erwähnten Relativbewegung angeordnet sind, zumindest einen Permanentmagneten, um zwischen
den Polschuhen ein möglichst gleichförmiges Magnetfeld zu erzeugen, und eine Anzahl
von Elektromagneten. Die nebeneinanderliegenden und nacheinander in der Richtung der
Bewegung der Nadelreihe bezüglich des magnetischen Elements angeordneten Polschuhe
umfassen ein erstes Teilstück, das nur der Wirkung des Permanentmagneten unterliegt,
und nachfolgende Teilstücke wobei in jedem dieser dem Magnetfeld des Permanentmagneten
das entgegengesetzte Feld eines der Elektromagnete überlagert werden kann, um lokal
die Gesamtintensität des Magnetfeldes abzuschwächen, und wobei diese nachfolgenden
Teilstücke in der Bewegungsrichtung der Nadelreihe eine Ausdehnung aufweisen, die
gleich oder geringer ist als die Teilung der Nuten des den Polschuhen gegenüberliegenden
Nadelbetts;
- eine elektronische Steuereinheit, um selektiv an jeden der Elektromagnete Strompulse
zu senden - nacheinander entsprechend der Abfolge der jeweiligen Polschuhe und synchronisiert
mit der Bewegung der Nuten vor dem jeweiligen Teilstück des Polschuhs - um das Feld
des Permanentmagneten abzuschwächen, wobei jeder Impuls eine Dauer aufweist, die gleich
oder kürzer ist als die Zeit, die zwischen dem Passieren von zwei benachbarten Nuten
des Nadelbettes vor dem Anfang des betreffenden Teilstücks des Polschuhs verstreicht;
- und einem Übertragungsmechanismus, um die Wirkung des magnetischen Elements in das
selektive Heben der Nadeln umzuwandeln.
[0006] Der Übertragungsmechanismus ist dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungsmechanismus
für jede Nadel umfaßt:
- mindestens eine schwingende Unternadel, angeordnet in jeder der Nuten, und deren Form
so ist, daß sie sich um ihren zwischen ihrem oberen und unteren Ende gelegenen Angelpunkt
zwischen einer ersten und einer zweiten Endstellung der Drehung der Unternadel drehen
kann, das erste dieser Enden einen Hebeansatz aufweist, der in der ersten Endstellung
der Drehung der Unternadel mit einem oder mehreren Hebenocken zum Heben der Unternadel
und der zugehörigen Nadel in Wechselwirkung treten kann, und das zweite Ende in der
zweiten Endstellung der Drehung der Unternadel mit den Polschuhen des magnetischen
Elements in Wechselwirkung treten kann, um von diesen magnetisch festgehalten oder
freigegeben zu werden;
- und ein elastisches Element, das geeignet ist, die dazugehörige Unternadel so zu drehen,
daß sie in die erste Endstellung der Drehung gebracht wird, indem es auf die Unternadel
ein Drehmoment ausübt, das in der zweiten Endstellung der Drehung der Unternadel für
sich nicht ausreicht, das vom Magnetfeld des Permanentmagneten festgehaltene zweite
Ende der Unternadel von den Polschuhen zu lösen, und diese Loslösung erst im Bereich
der Teilstücke der zu den Elektromagneten zugehörigen Polschuhe beginnen oder fortschreiten
kann, wenn diese nacheinander von der elektronischen Einheit einen Impuls erhalten,
der das entsprechende Gesamtmagnetfeld abschwächt.
[0007] Der Übertragungsmechanismus umfaßt weiters für jede Stelle zum selektiven Heben der
Nadeln und in der Abfolge entsprechend der Bewegungsrichtung des Nadelbetts:
- einen Absenknocken zum Absenken der Unternadeln auf ein Niveau geringster Absenkung;
- einen radialen Nocken, der im rechten Winkel zur gerillten Oberfläche des Nadelbetts
auf die schwingenden Unternadeln einwirken kann, um alle Unternadeln in die zweite
Endstellung zu drehen, sodaß das erste Ende aus dem Bereich der Hebenocken gebracht
wird und das zweite Ende mit den Polschuhen des elektromagnetischen Elements in Wechselwirkung
gebracht wird und dort vom Feld des Permanentmagneten festgehalten wird;
- mindestens ein Paar, bestehend aus einem der elektromagnetischen Elemente und einem
Nocken zum Heben der Unternadeln, wobei der Nocken nach dem elektromagnetischen Element
angeordnet ist und jede Unternadel anheben kann, die durch die beschriebene Wirkung
des elektromagnetischen Elements der Wirkung des elastischen Elements überlassen,
und von der zweiten in die erste Endstellung der Drehung gedreht wurde.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Auswahlsystems ist die
Unternadel in einer gegen die Außenseite des Nadelbetts gerichteten Ausnehmung einer
zweiten Unternadel angeordnet, wobei letztere nur entlang und innerhalb der entsprechenden
Nut im Nadelbett gleitet und nicht schwingt; außerdem kann das erste Ende der schwingenden
Unternadel - geeignet, um mit Hebenocken in Wechselwirkung zu treten - das untere
sein; weiters kann das zwischen der schwingenden Unternadel und der zweiten Unternadel
liegende elastische Element eine Blattfeder sein, wobei ein Ende in die zweite Unternadel
integriert ist und das andere Ende auf dem zweiten Ende der schwingenden Unternadel
aufliegt und die Blattfeder möglichst innerhalb der Nut des Nadelbetts bleibt, damit
sie nicht versehentlich mit Gegenständen in der Nähe des Nadelbetts in Berührung kommt.
[0009] Das System gemäß der vorliegenden Erfindung eignet sich besonders für Maschinen,
die für die Strickmuster, die sie herstellen können, mindestens eine mehrfach selektive
Nadelauswahlstelle umfassen. Ein Beispiel einer solchen Anwendung betrifft die Ausführung
von Einlegemustern, bei welchen verschiedene Nadeln selektiv auf zwei verschiedene
Niveaus der Anhebung gehoben werden müssen: ein Hubniveau zum Abstreifen der letzten
unterhalb der offenen Nadelzunge gebildeten Masche und ein Niveau mit Erhaltung der
letzten oberhalb der Zunge gebildeten Masche. Mit dem System gemäß der vorliegenden
Erfindung folgen auf eines der Nockenpaare (Absenknocken - radialer Nocken), im Sinn
der relativen Verschiebung des Nadelbettes in bezug auf die Nocken, zwei Paare von
Komponenten ( elektromagnetisches Element - Hebenocken ) zum selektiven Heben der
Nadeln mit der Möglichkeit, auch verschiedene Einheiten anzuheben, wobei dies in winkelmäßig
in der Bewegungsrichtung des Zylinders versetzten Positionen erfolgt. Das System ist
im Sinne der relativen Bewegung der Nadelreihe bemerkenswert kompakt und erlaubt so
die Verwendung vieler Garnzuführungen auf engstem Raum, was die Produktivität erhöht.
[0010] Andere Vorteile und Besonderheiten des Übertragungsmechanismus entsprechend der vorliegenden
Erfindung werden in der Beschreibung und in den Patentansprüchen verdeutlicht.
[0011] Die Erfindung wird besser verstanden, wenn man der Beschreibung und der zugehörigen
Zeichnung, welche eine die Erfindung nicht einschränkende Ausführungsform darstellt,
folgt. Von den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Teilansicht eines Zylinders einer zirkularen Strickmaschine, geschnitten nach
einer axialen Ebene mit Elementen des erfindungsgemäßen Übertragungsmechanismus;
- Fig. 2
- eine Teilansicht der Nocken zum Heben und Absenken der Nadeln und Unternadeln in dem
Bereich einer Nadelauswahlstelle vor der Zuführung des Garns, von außen auf die zum
Nadelbett koaxiale Zylinderoberfläche entlang Linie Y-Y der Fig. 1 projiziert und
in die Zeichenebene abgewickelt;
- Fig. 3 und 4
- einen vergrößerten Ausschnitt der Figur 1 mit einer schwingenden Unternadel beziehungsweise
in einer ersten und einer zweiten Endstellung der Drehung;
- Fig. 5, 6 und 7
- Ansichten eines elektromagnetischen Elements, beziehungsweise von oben, geschnitten
nach der horizontalen Ebene der Linie V-V in Fig. 6, von der Seite, geschnitten nach
der vertikalen Ebene der Linie VI-VI in Fig. 5, und von vorne;
- Fig. 8 und 9
- eine andere Ausführungsform der Erfindung nach Ansichten analog zu jenen von Fig.
1 und Fig. 2.
[0012] Es wird ein Auswahlsystem beschrieben, entsprechend einer auf eine zirkulare Strickmaschine
angewendeten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, umfassend einen Zylinder
1 (Fig. 1) mit vertikaler Achse, welcher auf seinem Umfang eine Vielzahl von zur eigenen
Achse parallelen Nuten 1A aufweist.
In jeder dieser Nuten gleiten eine Nadel 3, eine schwingende Unternadel 5 und eine
zweite Unternadel 7, die nicht schwingt, sondern nur vertikal gleitet; die schwingende
Unternadel 5 ist in einer Ausnehmung 7A der zweiten Unternadel 7 angeordnet, in welcher
die Unternadel 5 ohne Längsverschiebungen um einen Angelpunkt 5B schwingen kann.
Die schwingende Unternadel weist an der Hinterseite ein Profil zur Auflage im Grund
der Ausnehmung 7A auf, wobei der Angelpunkt 5B zwischen den beiden Enden liegt, für
eine Drehbewegung der schwingenden Unternadel zwischen einer ersten Endstellung der
Drehung, in der das untere Ende der schwingenden Unternadel mit einem Hebeansatz 5C
so aus dem Zylinder ragt, daß dieser in einen Hebenocken 9 greifen kann, und einer
zweiten Endstellung der Drehung (Fig. 4), in der das obere Ende der schwingenden Unternadel
mit einem Fortsatz 5D aus dem Zylinder ragt, der auf den Polschuhen eines elektromagnetischen
Elements 11, das in der Folge genauer beschrieben wird, zu liegen kommt; diese Polschuhe
sind in der Nähe der äußeren Oberfläche des Zylinders 1 angeordnet.
Die zweite Unternadel 7 weist eine Kante 7C auf, die mit Absenknocken wie 13 in Wechselwirkung
treten kann, sowie eine zweite Ausnehmung 7D, in der mit Nieten oder anderweitig eine
Blattfeder 15 befestigt ist. Diese Feder 15 liegt mit dem freien Ende auf dem oberen
Ende der schwingenden Unternadel auf und drückt dieses nach innen, sodaß die schwingende
Innennadel die erste in Fig. 3 gezeigte Endstellung einzunehmen versucht, wobei der
Hebenocken aus der Nut 7A des Zylinders ragt.
Das erfindungsgemäße Auswahlsystem umfaßt auch ein elektromagnetisches Element 11
(siehe auch Fig. 5 und Fig. 6), das am Rahmen der Maschine in der Nähe des Zylinders
1 befestigt ist. Das elektromagnetische Element umfaßt eine äußere Umhüllung 11X,
aus einem nichtmagnetischen Material (wie Aluminium oder ähnliches), in der ein Permanentmagnet
11A, meistens mit der Form eines Parallelepipeds, und Paare von Polschuhen 11B, 11C,
11D, 11E und 11F zum Beispiel durch Klebung befestigt sind. Die Polschuhe liegen nahe
der Außenfläche des Zylinders und folgen aufeinander in der Drehrichtung des Zylinders,
wobei sie voneinander in der Nähe des Zylinders jeweils durch einen kleinen Spalt
in der Größenordnung von 0,2 mm getrennt sind.
Das elektromagnetische Element umfaßt weiters sechs Elektromagnete mit Spulen 11H,
jede angebracht auf einem der Elemente der mittleren Polschuhpaare 11C, 11D und 11E,
die mittlere Paare heißen, weil sie zwischen den äußeren Paaren 11B und 11F liegen.
Die äußeren Polschuhpaare 11B und 11F weisen eine Außenbreite auf, die ein Vielfaches
der Teilung der Nuten des Zylinders ist, während die mittleren Paare 11C, 11D und
11E eine Außenbreite aufweisen, die gleich oder geringer ist als die Teilung der Nuten
des Zylinders. Die zwei Spulen, die auf Elementen desselben Polschuhpaars montiert
sind, sind miteinander so verbunden, daß jedes Spulenpaar mit den zugehörigen Polschuhen
sich wie ein einziger Elektromagnet verhält, in dem ein geeigneter Stromimpuls im
Bereich des eigenen Polschuhs das vom Permanentmagneten im betreffenden Polschuhpaar
erzeugte Magnetfeld wesentlich abschwächen kann.
[0013] Für die Erzeugung eines schlauchförmigen Strickgewebes wird der Nadelzylinder 1 in
kontinuierlicher Bewegung in Richtung des Pfeils F1 (Fig. 2) gegen ein System von
Nocken zum Heben und Absenken der Nadeln und Unternadeln gedreht, wobei das System
in der dem Drehsinn F1 entsprechenden Reihenfolge verschiedene Nocken umfaßt, darunter
der Absenknocken 13, ein radialer Nocken 17 und ein Nocken 9 zum Heben.
Der bereits erwähnte Nocken 13 zur Absenkung der Unternadeln 7 bringt - indem er auf
die Absenkkante 7C der Unternadel 7 einwirkt - alle Unternadeln 7 mit der Kante 7C
auf ein Niveau X-X (Fig. 2) größtmöglicher Absenkung, und mit diesen bringt er die
schwingenden Unternadeln 5 mit dem zugehörigen Hebeabsatz 5C auf ein Niveau X1 -X1
(Fig. 2), ebenfalls größtmöglicher Absenkung.
Der radiale Nocken 17 weist in der Nähe des Zylinders 1 ein geneigtes Profil auf,
um das untere Ende der schwingenden Unternadeln 5 radial nach innen zu bewegen und
sie so in die zweite Endstellung der Drehung zu bringen. Auf der Höhe des Endes, im
Sinne der Drehbewegung des Zylinders, des radialen Nockens ist in geeigneter Höhe
darüber das elektromagnetische Element 11 angebracht, das den Fortsätzen 5D der schwingenden
Unternadeln gegenübersteht; mit der Drehung des Zylinders werden alle schwingenden
Unternadeln 5, wenn sie sich vor den radialen Nocken 17 bewegen, in die zweite Endstellung
der Drehung gedreht und bringen, bevor sie den Wirkungsbereich des radialen Nockens
verlassen, ihren oberen Fortsatz 5D ganz oder beinahe mit den Polschuhen 11B des elektromagnetischen
Elements in Kontakt. Der radiale Nocken 17 endet, bevor die schwingende Unternadel
5 sich mit ihrem oberen Fortsatz 5D ganz über die Polschuhe 11B hinwegbewegt hat,
und die durch das Magnetfeld des Permanentmagneten auf den Fortsatz 5D ausgeübte Anziehung
ist ausreichend, um ihn am Polschuh auch nach dem Ende des radialen Nockens festzuhalten,
indem sie die elastische Kraft der Feder 15 überwindet.
Der Hebenocken 9 hat eine geeignete steigende Flanke, die unmittelbar nach, im Drehsinn
des Zylinders (Pfeil F1), dem letzten mittelständigen Polschuh 11E beginnt.
[0014] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Auswahlvorrichtung ist wie folgt:
Mit der Drehung des Zylinders im Sinn des Pfeiles F1 werden alle Unternadeln 7, 5
vom Nocken 13 auf das tiefste Absenkniveau gesenkt, und zwar entweder mit der Kante
7C auf das Niveau X-X oder mit der Unterkante des Vorsprungs 5C auf das Niveau X1-X1.
Alle schwingenden Unternadeln werden dann vom radialen Nocken 17 in die zweite Stellung
(Fig 4) gedreht, in der sie - auch nach dem Ende des Nockens 17 - mit dem Fortsatz
5D an den Polschuhen 11B (Fig.5) anliegend, vom Magnetfeld des Permanentmagneten 11A
festgehalten werden. An diesem Punkt ergeben sich zwei Möglichkeiten der Arbeitsweise.
Wenn nacheinander ein geeigneter Stromimpuls an jedes zugehörige Spulenpaar 11H in
dieser Reihenfolge der mittleren Polschuhe 11C, 11D und 11E geschickt wird, wenn der
Fortsatz 5D einer Unternadel, die vom Nocken 9 angehoben werden soll, sich vor dem
Anfang jedes dieser mittleren Polschuhe vorbeibewegt, wird das Magnetfeld, dem der
Fortsatz ausgesetzt ist, während des ganzen Zeitraums, den die Unternadel benötigt,
um die mittleren Polschuhe zu passieren, abgeschwächt; somit wird die magnetische
Kraft des Permanentmagneten, die den Fortsatz der Unternadel an den Polschuhen festhielt,
verringert, und die Unternadel 5 dreht sich unter der nun vorherrschenden Wirkung
der Feder 15 in die Stellung entsprechend Fig. 3, wobei der Hebeansatz 5C aus der
Zylindernut hinausbewegt wird und mit dem Hebenocken 9 in Wechselwirkung tritt (die
Polschuhe 11F haben nicht die Kraft, den Fortsatz 5D erneut anzuziehen, nachdem dieser
sich während des Passierens vor den Polschuhen 11C, 11D und 11E, die ihn freigegeben
haben, bereits entfernt hat). Umgekehrt bleiben schwingende Unternadeln 5, die sich
an den mittleren Polschuhen 11C, 11D und 11E entlangbewegen, ohne daß Impulse, die
das Magnetfeld abschwächen, an die entsprechenden Spulen geschickt werden, mit dem
Fortsatz 5D zu den Polschuhen 11C, 11D, 11E und dem darauffolgenden Polschuh 11F hingezogen,
und die Unternadeln 5 bleiben deswegen in der zweiten Endstellung der Drehung mit
dem Hebeabsatz 5C in der Zylindernut versenkt und passieren so den Hebenocken 9, ohne
von ihm angehoben zu werden.
[0015] Das beschriebene Auswahlsystem eignet sich besonders für die Anwendung in einer Maschine,
von der eine Auswahl mit zwei Niveaus selektiver Anhebung verlangt wird; beispielsweise
ein Hubniveau zum Abstreifen der letzten Masche unter der offenen Zunge der Nadel,
wie zum Beispiel das beschriebene Hubniveau des Nockens 9, und ein Hubniveau mit Beibehaltung
der letzten über der Nadelzunge gebildeten Masche; zu diesem Zweck kann auf den Nocken
9 im Drehsinn des Zylinders ein Hebenocken 10 (Fig. 8) mit einem zweiten elektromagnetischen
Element 19, welches mit dem Nocken 10 zusammenwirkt, folgen, wobei der Nocken 10 in
der Lage ist, die Unternadeln 5 auf ein gewünschtes Niveau niedriger als das des Nockens
9 zu heben, und so wird eine Auswahl von zwei Niveaus realisiert, ohne oder fast ohne
Zunahme des peripheren Platzbedarfs in der Umgebung des Zylinders gegenüber der Auswahl
eines Niveaus mit nur dem Hebenocken 9, wobei der Nocken 10, nachdem er praktisch
unter dem Nocken 9 liegt (Fig. 9), wie eine Ausnehmung oder Öffnung in dem Körper
desselben ausgebildet ist.
[0016] Es versteht sich, daß die Zeichnung nur ein praktisches Ausführungsbeispiel zur Verdeutlichung
der Erfindung zeigt und die Erfindung in den Formen und der Anordnung variieren kann,
ohne im übrigen aus dem Bereich des die Erfindung charakterisierenden Grundkonzepts
zu fallen. Die eventuelle Anwesenheit von Bezugszeichen in den beigeschlossenen Patentansprüchen
hat den Zweck, das Lesen der Patentansprüche mit Bezug auf die Beschreibung und die
Zeichnung zu erleichtern und schränkt den Schutzbereich der Ansprüche nicht ein.
1. System für die Auswahl der Nadeln in einer Strickmaschine, umfassend zumindest eine
Nadelreihe und eine Gruppe von Hebenocken zum Bewegen der Nadeln, wobei die Nadelreihe
und die Nockenanordnung für die Herstellung des Gewebes relativ zueinander bewegt
werden können und das System dadurch gekennzeichnet ist, daß es in Kombination enthält:
- zumindest ein elektromagnetisches Element (11), integriert in die Nockenanordnung
und Polschuhe (11B, 11C, 11D, 11E, 11F) umfassend, die in der Nähe der Nadelreihe
liegen und entlang dieser im Sinn der Relativbewegung angeordnet sind, zumindest einen
Permanentmagneten (11A), um zwischen den Polschuhen ein möglichst homogenes Magnetfeld
zu erzeugen, und eine Anzahl von Elektromagneten, wobei die Polschuhe der einzelnen
Elektromagnete eine Ausdehnung in der Bewegungsrichtung der Nadelreihe aufweisen,
die gleich oder geringer ist als die Teilung der Nuten der Nadelreihe;
- eine elektronische Kontrolleinheit, um selektiv an jeden der Elektromagnete (11H)
synchonisierte Stromimpulse zu senden, welche lokal das Magnetfeld des Permanentmagneten
(11A) an den Polflächen (11C, 11D, 11E) abschwächen bzw. löschen;
- einen Übertragungsmechanismus, um die Wirkung des magnetischen Elements in das selektive
Anheben der Nadeln umzusetzen, wobei der Übertragungsmechanismus eine schwingende
Unternadel umfaßt, die in der Nadelreihe unter jeder Nadel angeordnet ist und deren
Form so ist, daß sie sich um ihren zwischen ihrem oberen und unteren Ende gelegenen
Angelpunkt (5B) zwischen einer ersten und einer zweiten Endstellung der Drehung drehen
kann, das erste dieser Enden einen Hebeansatz (5C) aufweist und das zweite Ende einen
Fortsatz (5D) aufweist, der mit den Polschuhen des magnetischen Elements in Wechselwirkung
treten kann und von diesen angezogen wird;
- im Übertragungsmechanismus, für jede schwingende Unternadel (5) ein elastisches
Element (15) das geeignet ist, die Unternadel so zu drehen, daß sie in die erste Endstellung
der Drehung gebracht wird, wobei das Moment, das nicht ausreicht, von sich aus das
vom Magnetfeld des Permanentmagneten festgehaltene zweite Ende der Unternadel von
den Polschuhen zu lösen, und diese Loslösung erst im Bereich der Polschuhe (11C, 11D,
11E) beginnen oder fortschreiten können, wenn die zugehörigen Elektromagnete von der
elektronischen Einheit Impulse erhalten, die das entsprechende Gesamtmagnetfeld abschwächen;
- und weiters im Übertragungsmechanismus für jede Stelle zum selektiven Heben der
Nadeln, in der Abfolge entsprechend der Bewegungsrichtung des Nadelbetts: einen Absenknocken
(13) zum Absenken der Unternadeln auf ein Niveau geringster Absenkung; ein radialer
Nocken (17), der seitlich auf die schwingenden Unternadeln (5) einwirken kann, um
sie in die zweite Endstellung zu drehen; und zumindest einen Hebenocken (9) für die
Unternadeln, wobei dieser Nocken unmittelbar nach dem elektromagnetischen Element
gelegen ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede der Unternadeln (5) in einer zweiten Unternadel (7) drehbar gelagert ist,
wobei letztere nur entlang einer zugehörigen Rille im Nadelbett gleiten kann und nicht
schwingt.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Ende der schwingenden Unternadel (5), das mit Hebenocken in Wechselwirkung
tritt, das untere ist.
4. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das elastische Element (15) zwischen der schwingenden Unternadel und der zweiten
Unternadel liegt.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das elastische Element (15) eine Blattfeder ist, die mit einem Ende in die zweite
Unternadel (7) integriert ist, und deren anderes Ende auf dem zweiten Ende der schwingenden
Unternadel (5) aufliegt, wobei die Blattfeder möglichst innerhalb der Nut des Nadelbetts
bleibt.
6. Strickmaschine mit einem Auswahlsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem Paar Absenknocken (13)/radialer Nocken (17) und einem Paar elektromagnetisches
Element (11)/ Hebenocken (9), dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Paar (11, 9), im Sinn der Bewegungsrichtung des Nadelbettes relativ zu
den Nocken zumindest ein Paar elektromagnetisches Element (19)/Hebenocken (10) folgt,
welches Nadeln selektiv anhebt, wobei die Anhebung winkelversetzt und eventuell auf
unterschiedliche Niveaus erfolgt.
7. System zur Auswahl der Nadeln in einer Strickmaschine, wobei diese mindestens ein
zirkulares oder geradliniges Nadelbett aufweist und alles oben beschriebene zur Verdeutlichung
in der angehängten Zeichnung dargestellt ist.