[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Montage und Befestigung von Fassadenplatten,
insbesondere Glasplatten an Fassaden von Gebäuden, wobei die Fassadenplatten am Randbereich
von Plattenhaltern gehalten, und diese Plattenhalter über Befestigungsteile mit der
Gebäudestruktur verbunden sind.
[0002] Aus der modernen Architektur ist es seit einigen Jahren bekannt, ganze Gebäudefassaden
mit Glasplatten zu verkleiden, wobei auch andere Platten, wie z.B. solche mit photovoltaischen
Elementen, Verwendung finden können. Derartige Fassaden sind unter der Bezeichnung
Ganzglasfassaden bekannt, oder unter dem englischen Technologiebegriff "Structural
glazing". Die Ganzglasfassaden werden dabei aus einzelnen Glasplatten, welche in den
Kantenbereichen aneinander anstossen, gebildet. Sie müssen durch entsprechende Halterungen
gehalten und mit der Gebäudestruktur verbunden werden. Die Gebäudestruktur bildet
dabei das statische Skelett und die Fassadenplatten die ästhetisch wirkende Verkleidung
des Gebäudes. Damit die ästhetische Wirkung voll zum Tragen kommt, sollten die Glasplatten
bei der Montage in ihrer gegenseitigen Position ausrichtbar und auch in der gemeinsamen
Ebene aufeinander ausrichtbar sein. Die bekannten Einrichtungen zur Halterung von
Fassadenplatten, und dabei insbesondere Glasplatten, weisen keine genügende Einstellbarkeit
auf und ergeben teilweise unerwünschte und unästhetische Uebergänge in den Kantenbereichen.
[0003] Aus CH-A5-674 541 ist eine Glasscheibe als Fassadenelement bekannt, bei welcher eine
Glasscheibe aus mehreren Glasplatten aufgebaut ist, und bei welcher hakenförmige Elemente
eine Verbindung zu einem Plattenrahmen herstellen. Dabei greifen die hakenförmigen
Elemente zwischen die einzelnen Glasplatten der Scheibe ein, was eine spezielle Ausgestaltung
der Verbindung zwischen den Platten und auch ein spezielles Herstellverfahren erfordert.
Es können deshalb keine Glasscheiben aus herkömmlicher Fertigung eingesetzt werden.
Zusätzlich ist ein Rahmen notwendig, welcher die Scheibe entlang des gesamten Umfanges
umfasst. Die Montage der Glasplatten bzw. Glasscheiben am Gebäude erfolgt dabei mit
zusätzlichen Befestigungsmitteln, mittels welcher die Rahmen der Glasscheiben mit
der Gebäudestruktur verbunden werden. Die in die Zwischenräume der Glasplatten einer
Glasscheibe eingreifenden Haken bilden eine Störquelle im Aufbau der Glasscheibe,
welche zu Brüchen führen kann. Ein Ausrichten der einzelnen Glasscheiben gegeneinander
ist nur mit erheblichem Aufwand möglich, sodass unter Umständen ungleich breite oder
schräg verlaufende Fugen zwischen den einzelnen Scheiben entstehen. Eine weitere Halterung
für Wand- und Deckenplatten, insbesondere Glasplatten, ist in DE-A1-39 27 653 beschrieben.
Bei dieser Art der Halterung werden in den Glasplatten durchgehende Bohrungen angeordnet,
durch welche eine Spannschraube durchgeführt wird. Mit Hilfe dieser Spannschrauben
werden beidseits der Glasplatte angeordnete Klemmplatten gegen die beiden Oberflächen
der Glasplatte gepresst und diese damit festgeklemmt. Die an der gegen die Gebäudestruktur
gerichteten Seite angeordnete Klemmplatte ist an einem Kugelgelenk gelagert, welches
die Bewegungen der Glasplatten aufnehmen kann. Der Kugelzapfen des Kugelgelenkes ist
seinerseits mit einer Verschraubung verbunden, welche eine Einstellung in axialer
Richtung zulässt. Die Verankerung der Verschraubung ist im weiteren so ausgebildet,
dass sie in einer Schiene in einer Richtung verschiebbar ist. Zusätzliche Einstellmöglichkeiten
zum Ausgleich von Toleranzen und Massdifferenzen werden dadurch gebildet, dass die
Verankerungsbohrungen und auch die Bohrung durch die Glasplatte grösser ausgebildet
sind, als die durchgehenden Schrauben bzw. Zapfen. Die hier beschriebene Lösung weist
den Nachteil auf, dass in den Glasplatten Bohrungen angebracht werden müssen, was
insbesondere bei mehrschichtig aufgebauten Glasplatten zu erheblichen Schwierigkeiten
führt. Für Fassadenverglasungen müssen in den meisten Fällen vorgespannte Gläser eingesetzt
werden, bei welchen die Bohrungen vor dem Vorspannen angebracht sein müssen. Bei Verbundgläsern
liegen dann die Bohrungen zumeist nicht genau übereinander, und dies kann dazu führen,
dass zwischen Spannschraube und Bohrungswand in den verschiedenen Gläsern kein Spielraum
mehr besteht. In solchen Fällen besteht eine sehr grosse Gefahr, dass die Glasplatten
im Bereiche der Bohrung beschädigt und im Extremfalle zerstört werden. Dies ist bei
Glasplatten, welche in Gebäudefassaden eingesetzt werden, offensichtlich ein schwerwiegender
Mangel. Auch die zusätzlichen Einstellmöglichkeiten der beschriebenen Glasplattenhalterung
sind sehr ungenau, und die Einstellbarkeit ist nur in der Achsrichtung rechtwinklig
zur Glasplattenebene sicher gewährleistet. Ein weiterer Nachteil besteht auch darin,
dass eine Vorpositionierung der Plattenhalterungen relativ schwierig ist, weil, wie
erwähnt, die Bohrungen in den Platten von ihrer vorgegebenen Position abweichen können
und teilweise keine Toleranz aufweisen. Zudem sind benachbarte Platten in den Kantenbereichen
nicht voneinander getrennt, was bei der Montage, insbesondere bei gegenseitigen Berührungen
der Platten, zu Beschädigungen der Kantenbereiche führen kann. Dies kann wiederum
zu Brüchen der ganzen Platten führen. Beide vorgängig beschriebenen bekannten Lösungen
weisen zusätzlich den Nachteil auf, dass sie eine Kälte- bzw. Wärmebrücke von aussen
nach innen bilden. Dies ist insbesondere bei Fassadenverglasungen aus Isoliergläsern
unerwünscht.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung zur Montage und Befestigung
von Fassadenplatten, insbesondere Glasplatten, zu schaffen, bei welcher die Fassadenplatten
in allen drei Raumebenen einstellbar sind, die Fassadenplatten selbst keine Bohrungen
oder andere Durchbrüche und auch keine Elemente aufweisen sollen, welche zwischen
die Schichten der Glasplatten eingreifen, und bei welcher die Innenseite der Plattenhalterung
von der Aussenseite thermisch isoliert ist. Im weiteren soll die Einrichtung die Vorpositionierung
der Plattenhalter ermöglichen und dabei vertikal benachbarte Platten vor gegenseitigen
Berührungen schützen. Die Plattenhalter sollen dabei so ausgebildet sein, dass sie
das äussere Erscheinungsbild der Gesamtfassade, insbesondere bei Ganzglasfassaden,
nicht stören und eine gleichmässige Ausgestaltung der Fugen zwischen den Fassadenplatten
zulassen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 definierten
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich nach den
Merkmalen der abhängigen Patentansprüche.
[0006] Bei der erfindungsgemässen Einrichtung werden die Fassadenplatten, welche in den
meisten Fällen aus Glasplatten bestehen, durch die zweiteiligen Plattenhalter gehalten.
Diese Plattenhalter erstrecken sich nur über einen Teilbereich der Länge einer Plattenkante,
und die beiden Plattenhalterteile sind über ein thermisch isolierendes Verbindungsteil
miteinander verbunden. Das innere und das äussere Klemmteil jeder Plattenhalterung
weist keine direkte Verbindung zum anderen Teil auf, und auch das Spannelement, welches
zum Festklemmen der beiden Plattenhalterteile am Randbereich der Fassaden-bzw. Glasplatte
dient, greift in den thermisch isolierenden Verbindungsteil ein. Damit ergibt sich
der Vorteil, dass ein Wärme- oder Kältefluss von aussen nach innen, bzw. umgekehrt,
unterbrochen wird. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Verbindungsteil
zwischen den beiden Klemmteilen der Plattenhalter als Auflage für den unteren Bereich
einer Fassaden- bzw. Glasplatte dient. Damit wird gewährleistet, dass der aufliegende
Kantenbereich der Glasplatte auf einer homogenen Fläche aufliegt und allfällige Massdifferenzen
zwischen dem äussseren und dem inneren Klemmteil der Plattenhalter keine Beschädigungen
der Kantenbereiche hervorrufen. Besonders vorteilhaft wirkt es sich aus, wenn zwischen
dem Verbindungsteil jedes Plattenhalters und dem Kantenbereich der Fassadenplatte
eine Zwischenplatte eingelegt wird, und diese Zwischenplatte gegenüber dem Verbindungsteil
verschiebbar ist. Auf diese Weise lassen sich Verschiebungen der Kantenbereiche, welche
als Folge von Winddruck oder thermischen Verformungen auftreten können, ausgleichen,
ohne dass einzelne Bereiche der Kantenbereiche übermässig belastet würden.
[0007] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Positioniereinrichtung, welche mit jedem
inneren Klemmteil eines Plattenhalters verbunden ist, in drei Raumrichtungen verstellbar,
und damit jeder Plattenhalter sowohl rechtwinklig zur Fläche der Fassadenplatten,
wie auch in horizontaler wie vertikaler Richtung verstellbar ist. Dazu ist an jedem
Plattenhalter das innere Klemmteil über einen verstell- und feststellbaren Gewindezapfen
mit einer Schiebeplatte verbunden, welche auf einer gewölbten Gleitfläche gelagert
und auf dieser Gleitfläche in vertikaler und horizontaler Richtung verschiebbar ist.
Zusätzliche Einstellhilfsmittel ermöglichen ein genaues Positionieren der Achse jedes
Plattenhalters und entsprechende Feststellmittel ein Feststellen in der gewünschten
Position. Die Schiebeplatte lässt sich mit beliebigen, in bekannter Weise gebildeten
statischen Strukturen eines Gebäudes verbinden. Die Positionierung weist dabei einen
zusätzlichen hohen Freiheitsgrad auf, welcher die Möglichkeiten der zusätzlichen Ausrichtung
der Fassadenplatten noch verbessert.
[0008] Die beiden Klemmteile jedes Plattenhalters sind an der gegen die Fassenplatte gerichteten
Seite mit einem elastischen Dichtungselement ausgestattet. Dieses Dichtungselement
wird in bekannter Weise so bestimmt, dass die Härte und Ausgestaltung ein einwandfreies
Klemmen der umfassten Randbereichteile der Fassadenplatte ermöglichen. Der geometrischen
Gestaltung der Klemmelemente bleibt ein grosser Spielraum offen, und insbesondere
das äussere Klemmteil jedes Plattenhalters kann als zusätzliches Strukturelement eingesetzt
werden. Die Klemmteile sind in jedem Falle so hoch, dass ein sicheres Umfassen der
Randbereiche der Fassadenteile gewährleistet ist, und trotzdem das ästhetische Erscheinungsbild
der Gesamtfassade nicht gestört wird. Zwischen benachbarten Plattenhaltern werden
die zwischen den benachbarten Glasplatten bestehenden Trennfugen in bekannter Weise
mit Dichtungen und Dichtungsmassen ausgefüllt. Die erfindungsgemässe Einrichtung weist
dabei den Vorteil auf, dass sowohl an der Innenseite, wie auch an der Aussenseite
der Fassade keine Rahmenteile vorhanden sind, welche den ästhetischen Eindruck stören
können. Zudem lassen sich Fassadenplatten und insbesondere Glasplatten verwenden,
welche in herkömmlicher Weise hergestellt sind und keinen Zusatzrahmen benötigen.
Damit lassen sich in einfacher Weise Einfach- sowie Mehrfachverglasungen einsetzen,
aber auch Kombinationen von unterschiedlichen Fassadenplattentypen. Da die Fassadenplatten
keine Bohrungen bzw. Durchbrüche aufweisen müssen, und Platten aus dem normalen Produktionsverfahren
eingesetzt werden können, ergibt sich eine wesentliche Vereinfachung und gleichzeitig
eine höhere Sicherheit gegen Beschädigungen der Platten während des Einsatzes und
deren Lebensdauer. Beim Aufbau bzw. der Montage einer Fassade aus entsprechenden Fassaden-
bzw. Glasplatten ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass die Platten mit den Kantenbereichen
in die Plattenhalter hineingestellt werden können, und deren unterer Kantenbereich
zwischen den Dichtungselementen an den Klemmteilen und mittels der beweglichen Zwischenplatte
flexibel gehalten wird. Beim Einbau der in vertikaler Richtung oben liegenden nächsten
benachbarten Platte werden zuerst die Plattenhalterungen über der ersten Platte angebracht
und damit diese in ihrer Position festgelegt. Die obere Platte kann nun wieder in
die Plattenhalter hineingestellt werden, und der obere Kantenbereich der unteren Platte
und der untere Kantenbereich der oberen Platte sind vor gegenseitigen Berührungen
und damit vor Verletzungsgefahr geschützt. Dies stellt eine zusätzliche Verbesserung
dar, welche die Sicherheit erhöht. Der ganze Aufbau der Einrichtung vereinfacht aber
auch die Montage und ermöglicht das Ausrichten der Plattenhalter während dem Aufbau
der Fassade und auch bei allfälligen später notwendigen Anpassungen. Die erfindungsgemässe
Einrichtung ermöglicht auch den Austausch von einzelnen Fassadenplatten innerhalb
des gesamten Fassadenaufbaues.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen, näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt aus einer Fassade mit Fassadenplatten,
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt durch einen Plattenhalter und die Befestigung an der Gebäudestruktur,
- Fig. 3
- eine Aufsicht auf einen Plattenhalter und dessen Befestigung an der Gebäudestruktur,
- Fig. 4
- eine Frontansicht eines eingebauten Plattenhalters in vereinfachter Darstellung.
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte Fassade besteht aus Fassadenplatten, welche durch Glasplatten
1, 2 gebildet werden. Bei diesen Glasplatten 1, 2 handelt es sich um rechteckige Sicherheitsisolierverglasungen,
welche in bekannter Weise aus mehreren, mit Zwischenraum zueinander angeordneten Gläsern
bestehen. Die Glasplatten 1, 2 sind entlang ihrer Randbereiche 3, 4 mit Abstand zueinander
angeordnet, sodass sich horizontale Trennfugen 12 und vertikale Trennfugen 13 bilden.
Die Glasplatten 1, 2 werden von Plattenhaltern 5 gehalten, welche im Bereiche der
horizontalen Trennfugen 12 angeordnet sind. Diese Plattenhalter 5 sind über die in
den Fig. 2 und 3 beschriebenen Befestigungsteile 10 mit einer Gebäudestruktur 11 verbunden.
Derartige aus Glasplatten 1, 2 gebildete Ganzglasfassaden bilden ein Gestaltungsselement
eines Gebäudes, und die Fassadenoberfläche soll glatt und gleichmässig ausgebildet
sein. Es ist deshalb auch gewünscht, dass die Trennfugen 12, 13 gleichmässig verlaufen,
weshalb die Platten 1, 2 bei der Montage ausrichtbar sein müssen. Mit den erfindungsgemässen
Plattenhaltern 5 ist das Ausrichten in einfacher Weise möglich, und es lassen sich
gleichmässig verlaufende Trennfugen 12, 13 bilden. Die Plattenhalter 5 sind im Bereiche
der Trennfugen 12, 13 angeordnet, wobei sie nur einen Teilbereich des gesamten Randbereiches
3, 4 einer Platte 1, 2 umfassen. Trotzdem gewährleisten die Plattenhalter 5 eine sichere
Halterung der Glasplatten 1, 2, ohne den ästhetischen Gesamteindruck zu stören. Anstelle
der Glasplatten 1, 2 können die Fassadenplatten auch aus anderen bekannten Materialien
bestehen, oder beispielsweise durch Panels mit photovoltaischen Elementen ersetzt
sein. Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Montage und Befestigung von Fassadenplatten
ist insbesondere für solche Platten geeignet, deren Struktur nicht durch Bohrungen,
Durchbrüche oder in die Platten eingreifende Elemente gestört werden soll. Dies sind
insbesondere vorgespannte Glasplatten und mehrschichtige Sicherheits- und Brandschutzverglasungen.
[0011] Fig. 2 zeigt einen vertikalen Schnitt durch einen Plattenhalter 5 und die von diesem
Plattenhalter 5 gehaltenen Randbereiche 3, 4 der Glasplatten 1, 2, sowie der zugehörigen
Verbindung zur Gebäudestruktur 11. Der Plattenhalter umfasst ein inneres Klemmteil
6 und ein äusseres Klemmteil 7, welche über ein Verbindungsteil 8 und Spannmittel
14 in der Form von Schrauben miteinander verbunden sind. Die Klemmteile 6 und 7 und
das Verbindungsteil 8 bilden dabei zwei Aufnahmekanäle 15, 16, in welchen die Randbereiche
3, 4 der Glasplatten 1, 2 aufgenommen sind. Im dargestellten Beispiel ist das innere
Klemmteil 6 ein T-Stück, bestehend aus einer rechteckigen Platte 17 und einem Steg
18. An der gegen die Glasplatten 1, 2 gerichteten Innenseite der Platte 17 ist eine
Dichtung 19 angeordnet, welche ebenfalls eine rechteckige Platte bildet. Das äussere
Klemmteil 7 ist im dargestellten Beispiel ebenfalls eine rechteckige Platte und weist
an der gegen die Glasplatten 1, 2 gerichteten Innenseite eine plattenförmige Dichtung
20 auf. Die beiden plattenförmigen Dichtungen 19, 20 sind Gummiformstücke mit einer
vorgegebenen, definierten Shore-Härte. Diese Härtevorgabe gewährleistet eine gleichmässige
elastische Pressung und Halterung der Randbereiche 3, 4 der Glasplatten 1, 2. Wie
aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind im Steg 18 des inneren Klemmteiles 6 drei Bohrungen
21 angeordnet, in welche zapfenartige Fortsätze 22 des Verbindungsteiles 8 eingreifen.
Die zapfenartigen Fortsätze 22 des Verbindungsteiles 8 weisen ebenfalls eine Bohrung
auf, in welche ein Zapfen 23 mit einer Gewindebohrung 24 eingelegt ist. In diese Gewindebohrungen
24 greifen die Schrauben 14 ein, womit die beiden Klemmteile 6 und 7 zusammengespannt
werden können. Das Verbindungsteil 8 ist ein Formstück aus einem thermisch isolierenden
Material, im dargestellten Ausführungsbeispiel beispielsweise Polyamid. Dieses Verbindungsteil
8 ist im wesentlichen ebenfalls rechteckförmig ausgebildet und weist an einer Seite
die bereits erwähnten zapfenartigen Fortsätze 22, sowie einen Trennbalken 25 auf.
An der gegen die Unterkante 3 der Fassadenplatte 2 gerichteten oberen Seite weist
das Verbindungsteil 8 eine konkave Auflagefläche 26 auf. Zwischen der Unterkante 3
der Glasplatte 2 und dieser konkaven Auflagefläche 26 ist eine Zwischenplatte 27 eingebaut,
welche ihrerseits eine konvex geformte untere Fläche 28 aufweist und mit der Auflagefläche
26 des Verbindungsteiles 8 zusammenwirkt. Die Kante, bzw. der Randbereich 3 der Glasplatte
2 liegt dabei auf der Aussenfläche 29 der Zwischenplatte 27 auf. Diese Anordnung ermöglicht
eine Auflage und Halterung der Glasplatten 1, 2 in einer Art und Weise, wobei sich
die aus Eigengewicht und Windbelastung gebildeten Kraftlinien sehr gut auf die Plattenhalterung
5 verteilen. Abwinklungen der Randbereiche 3 durch Deformationen der Platten 2 können
durch die gewölbten Flächen 26, 28, bzw. die entlang dieser Flächen bewegbaren Zwischenplatte
27 ausgeglichen werden. Dies schützt die Randbereiche bzw. Kanten 3 der Glasplatten
2 vor punktförmigen Ueberbelastungen und damit Beschädigungen, welche zu Zerstörungen
führen könnten.
[0012] Bei den in Fig. 2 und 3 dargestellten Glasplatten 1, 2 handelt es sich um dreifach
Isolierverglasungen, welche aus drei vorgespannten Glasscheiben 30 aufgebaut sind.
Die drei Glasscheiben 30 sind entlang ihres Umfanges durch Abstandhalter 31 voneinander
getrennt und miteinander verklebt und abgedichtet. Es können aber auch andere Glasplatten
bekannter Art eingesetzt sein. Die Glasplatten 1, 2 weisen keinen zusätzlichen Rahmen
auf, sondern können direkt in die Plattenhalter 5 eingesetzt werden und bilden mit
diesen eine Verbundstruktur für die Gebäudefassade.
[0013] Mit dem inneren Klemmteil 6 ist ein Gewindezapfen 32 verbunden, welcher in eine Gewindehülse
33 eingreift. Diese Gewindehülse 33 ist in einer Schiebeplatte 34 drehbar gelagert
und ermöglicht durch Verdrehen Positionsveränderungen des Plattenhalters 5 in Richtung
der horizontalen Achse 35. Die Schiebeplatte 34 liegt mit einer Gleitfläche 36 auf
einem Befestigungsteil 10 auf und wird von Klemmschuhen 37, 38 gehalten. Die Klemmschuhe
37, 38 weisen Spannelemente in der Form von Schrauben 40 auf, mit welchen die Schiebeplatte
34 am Befestigungsteil 10 festgeklemmt werden kann. Die Schiebeplatte 34 ist rechtwinklig
zur Achse 35 sowohl in vertikaler wie auch in horizontaler Richtung verschiebbar.
Zur Feineinstellung in vertikaler Richtung ist am unteren Klemmschuh 38 eine Stellschraube
39 angeordnet, mit welcher auch die vertikale Position der Schiebeplatte 34, und damit
des Plattenhalters 5 gesichert wird. Die Fläche 41 des Befestigungsteiles 10, auf
welcher die Gleitfläche 36 der Schiebeplatte 34 aufliegt, ist im dargestellten Beispiel
gewölbt, d.h. sie bildet einen Ausschnitt aus einer Kreiszylinderfläche. Die Schiebeplatte
34 mit den Klemmschuhen 37, 38 und die mit einem Feingewinde ausgestattete Verschraubung
32, 33 bilden dabei die Positioniereinrichtung 9 der Plattenhalter 5. Diese Positioniereinrichtung
9 ermöglicht eine genaue Positionierung der horizontalen Zentralachse 35 des Plattenhalters
5 in den drei Raumrichtungen. Dabei ist jeder Plattenhalter 5 über die Positioniereinrichtung
9 bzw. das Befestigungsteil 10 einzeln mit der Gebäudestruktur 11 verbunden. Die Verbindungselemente
zwischen dem Befestigungsteil 10 und der Gebäudestruktur 11 sind nicht dargestellt,
es können jedoch bekannte Mittel wie Verschraubungen eingesetzt werden.
[0014] In Fig. 3 ist die in Fig. 2 dargestellte Plattenhalterung 5 in einer Aufsicht dargestellt,
wobei die Glasplatte 2 und das Verbindungsteil 8 teilweise geschnitten sind. Am inneren
Klemmteil 6 ist der Steg 18 weniger breit als die Platte 17. Das Verbindungsteil 8
weist die gleiche Länge, bzw. Breite auf wie der Steg 18. Dadurch ist gewährleistet,
dass die aus Formstücken bestehenden Dichtungen 19, 20 entlang ihres gesamten Umfanges
abdichten können und in vorgesehener Weise an die Oberflächen der Glasplatten 1, 2
angepasst werden. Das äussere Klemmteil 7 wird mittels der drei Schrauben 14 mit dem
inneren Klemmteil 6 zusammengespannt. Diese Schrauben 14 greifen in Zapfen 23 ein,
welche in den zapfenförmigen Fortsätzen 22 des Verbindungsteiles 8 gehalten und gelagert
sind. Dazu sind in den Zapfen 23 Gewindebohrungen 24 vorhanden. Im Trennbalken 25
des Verbindungsteiles 8 und im Steg 18 sind entsprechende Durchgangsbohrungen für
die Schrauben 14 vorhanden. Dank dieser Anordnung besteht zwischen dem äusseren Klemmteil
7 und dem inneren Klemmteil 6 keine direkte metallische Verbindung, sondern die beiden
Klemmteile 6, 7 sind durch das Verbindungsteil 8 aus thermisch isolierendem Polyamid
vollständig voneinander getrennt. Trotzdem ist eine form- und kraftschlüssige Verbindung
gewährleistet, da das Verbindungsteil 8 über die zapfenartigen Fortsätze 22 im Steg
18 des inneren Klemmteiles 6 abgestützt und gehalten ist. In Fig. 3 ist auch die gewölbte
Fläche 41 des Befestigungsteiles 10 erkennbar, entlang welcher die Schiebeplatte 34
sowohl in horizontaler wie in vertikaler Richtung verschiebbar ist. Die gewölbte Fläche
41 ermöglicht eine Ausrichtung der Glasplatten 1, 2 auf die Gesamtfläche der Fassade
auch dann, wenn die Gebäudestruktur 11 Winkelabweichungen zu dieser Gesamtfläche aufweist.
Je nach Gestalt und Ausführung der Gebäudestruktur 11 kann jedoch die Fläche 41 am
Befestigungsteil 10 mehr oder weniger gewölbt oder auch gerade, d.h. parallel zur
Fassadenfläche verlaufen.
[0015] Die Positionierung der einzelnen Plattenhalter 5 kann bei der erfindungsgemässen
Einrichtung normalerweise bereits vor dem Einbau der jeweiligen oberen Glasplatte
2 erfolgen. Entsprechende Feineinstellungen sind jedoch auch bei vollständig montierter
Fassade möglich, da keine Elemente in die Glasplatten 1, 2 eingreifen, oder durch
Bohrungen durchgeführt sind. Durch die elastische Halterung der Randbereiche 3, 4
der Glasplatten 1, 2 zwischen den Klemmteilen 6, 7 ist eine nachträgliche Anpassung
möglich, ohne dass die Gefahr der Beschädigung der Randbereiche 3, 4 besteht. Beim
Aufbau der Fassade kann beispielsweise von einer unteren Glasplatte 1 ausgegangen
werden, welche mittels der Plattenhalter bereits genau ausgerichtet ist. Im Bereich
der oberen Kante 4 können nun die oberen Plattenhalter 5 positioniert werden, und
zwar so, dass die Auflagefläche 26 am Verbindungsteil 8, bzw. die Aussenfläche 29
der Zwischenplatte 27 den genauen Abstand der horizontalen Trennfuge 12 bestimmt.
Die obere Glasplatte 2 kann nun im oberen Aufnahmekanal 15 zwischen den Klemmteilen
6, 7 eingeschoben und abgestellt werden. Die horizontale Trennfuge 12 ist dabei bereits
genau vorbestimmt, und die vertikale Trennfuge 13 kann durch genaues Positionieren
der Glasplatte 2 bestimmt werden. Ergeben sich nach vollständigem Aufbau der Fassade
durch die Fassadenplatte 1, 2 Abweichungen in der Gleichmässigkeit der Trennfugen
12, 13, so können diese mit Hilfe der Einstellmöglichkeiten an der Positioniereinrichtung
9 jedes Plattenhalters 5 nachträglich noch ausgeglichen werden. Trotz dieser umfassenden
Einstellmöglichkeit gewährleistet die erfindungsgemässe Einrichtung ein sicheres Halten
der Glasplatten 1, 2 und eine sichere Verbindung mit der Gebäudestruktur 11. Die Befestigungsteile
10 können in einem weiten Bereich an die Ausgestaltungen und Bedürfnisse der Gebäudestruktur
11 angepasst werden.
[0016] In Fig. 4 ist ein Ausschnitt aus der Gesamtfassade gemäss Fig. 1 im Bereiche eines
Plattenhalters 5 in Frontalansicht dargestellt. Dabei ist ersichtlich, dass die Breite
des äusseren Klemmteiles 7 und damit jeder Plattenhalterung 5 nur einen Teilbereich
der Randbereiche 3, 4 der Glasplatten 1, 2 umfasst. Im wesentlichen ergeben sich dabei
punktförmige Auflagen der Glasplatten 1, 2. Werden, wie im dargestellten Beispiel
gezeigt, an jedem unteren Randbereich 3 der Glasplatten 1, 2 zwei Plattenhalter 5
angeordnet, so ergibt sich eine statisch bestimmte Lagerung und Halterung der Glasplatten
1, 2, und die Möglichkeit des Auftretens von unerwünschten Haltekräften wird auf ein
Minimum reduziert. Ausserhalb der von den Plattenhaltern 5 umfassten Bereiche werden
die Trennfugen 12, 13 zwischen den Glasplatten 1, 2 in bekannter Weise durch eine
Kleb- und Dichtungsmasse 42 miteinander verbunden und abgedichtet. Zusätzlich können
auch noch Dichtungen aus Formteilen eingelegt sein. Die Dichtungs- und Klebmasse 42
wird dabei bis an die Randbereiche 43 des Steges 18, bzw. des Verbindungsteiles 8
zwischen dem inneren und äusseren Klemmteil 6, 7 herangezogen. Damit übergreiftdie
aus einer Formplatte gebildete Dichtung 20 auch diesen Bereich und gewährleistet eine
sichere und einwandfreie Abdichtung.
1. Einrichtung zur Montage und Befestigung von Fassadenplatten, insbesondere Glasplatten
(1, 2) an Fassaden von Gebäuden, wobei die Fassadenplatten (1, 2) am Randbereich (3,
4) von Plattenhaltern (5) gehalten, und diese Plattenhalter (5) über Befestigungsteile
(10) mit der Gebäudestruktur (11) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeder
der Plattenhalter (5) nur einen Teilbereich des Randes (3, 4) einer Fassadenplatte
(1, 2) umfasst, jeder Plattenhalter (5) ein inneres und ein äusseres Klemmteil (6,
7) umfasst, und der Rand (3, 4) der Fassadenplatte (1, 2) zwischen diesen beiden Klemm
teilen (6, 7) gehalten ist, zwischen dem inneren und dem äusseren Klemmteil (6, 7)
der Plattenhalter (5) ein thermisch isolierendes Verbindungsteil (8) angeordnet ist,
und dieses Verbindungsteil (8) gleichzeitig eine Auflage (26) für eine untere Kante
(3) der Fassadenplatte (1, 2) bildet, das innere Klemmteil (6) jedes Plattenhalters
(5) mit einer in Richtung der drei Raumachsen verstellbaren Positioniereinrichtung
(9) verbunden ist, und diese Positioniereinrichtungen (9) über Befestigungsteile (10)
mit der Gebäudestruktur (11) verbunden sind.
2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Klemmteil
(6) der Plattenhalter (5) mittels der Positioniereinrichtung (9) rechtwinklig zur
Ebenen der Fassadenplatten (1, 2) verstellbar, sowie in zwei rechtwinklig zueinander
stehenden Richtungen etwa parallel zur Ebene der Fassadenplatten (1, 2) verschiebbar
ist.
3. Einrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil
(8) der Plattenhalter (5) im inneren Klemmteil (6) gelagert ist und Befestigungsmittel
(22, 23) für Spannelemente (14) am äusseren Klemmteil (7) aufweist.
4. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Verbindungsteil (8) der Plattenhalter (5) an der gegen die Unterkante (3) der Fassadenplatte
(1, 2) gerichteten Seite eine konkave Auflagefläche (26) aufweist, auf dieser konkaven
Fläche (26) eine Zwischenplatte (27) mit einer entsprechend konvex geformten Fläche
(28) aufliegt, und die Kante (3) der Fassadenplatte (1, 2) auf der anderen Aussenfläche
(29) der Zwischenplatte (27) abgestützt ist.
5. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
beiden Klemmteile (6, 7) der Plattenhalter (5) an der gegen die Fassadenplatte (1,
2) gerichteten Seite ein elastisches Dichtungselement (19, 20) aufweisen.
6. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Verbindungsstück (8) zwischen den Klemmteilen (6, 7) der Plattenhalter (5) aus Polyamid
gebildet ist.
7. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Positioniereinrichtung (9) eine Schiebeplatte (34) umfasst, diese Schiebeplatte (34)
über eine gewölbte Gleitfläche (36) am Befestigungsteil (10) gelagert und über Führungselemente
(37, 38) geführt ist, wobei die Schiebeplatte (34) parallel zur Achse der gewölbten
Gleitfläche (36) verschiebbar und um die Achse verschwenkbar ist.
8. Einrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schiebeplatte
(34) eine Gewindehülse (33) drehbar gelagert ist, die Achse (35) dieser Gewindehülse
(33) rechtwinklig zur Achse der gewölbten Gleitfläche (36) verläuft, und in diese
Gewindehülse (33) ein mit dem inneren Klemmteil (6) verbundener Gewindezapfen (32)
eingeschraubt ist.
9. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fassadenplatten (1, 2) ohne Rahmen in den Plattenhaltern (5) gehalten sind, und die
Kantenbereiche (3, 4) benachbarter Fassadenplatten (1, 2) zwischen benachbarten Plattenhaltern
(5) über elastische Dichtelemente (42) miteinander verbunden sind.