[0001] Querverweis auf verwandte Anmeldungen Die vorliegende Anmeldung ist eine teilweise
Weiterführung der U.S.-Anmeldung, Laufende Nr. 08/342,135, eingereicht am 18. November
1994.
Erfindungsgebiet
[0002] Die Erfindung betrifft ein Gerät und Verfahren zum Drucken, spezieller ein Gerät
und Verfahren zum elektrophoretischen und dielektrophoretischen Drucken.
Hintergrund der Erfindung (Stand der Technik)
[0003] Digitalsysteme zum Erzeugen von Druckmedien haben auf dem Gebiet des Graphikdrucks
Verbreitung gefunden. Die Systeme arbeiten typischerweise mit einer Digital-Datenbank,
ausgehend von der Druckformen erzeugt und entweder auf eine Platte, die anschließend
in einer Presse montiert wird oder auf der Druckwalze einer Presse abgelagert werden.
In beiden Fällen kann die Druckinformation in Form von Binärsignalen, die zusammen
das "Signaturbild" darstellen, aufgezeichnet werden. Bei diesen Platten oder Walzen
erfolgt stets Trennung nach den Haupt-Farbkomponenten des Originalbildes, z.B. zyan,
magenta, gelb und schwarz. Die Farbkomponenten können nacheinander oder gleichzeitig
mit paralellen Aufzeichnungsköpfen gewonnen werden. Die in Geräten nach dem Stande
der Technik benutzten Aufzeichnungsköpfe sind gekennzeichnet durch: 1) mehrere Laserstrahlen,
die über die Platte oder den Zylinder Zeile um Zeile mit hoher Geschwindigkeit quer
verfahren, 2) mehrere Laserdioden, die das Aufzeichnungsmedium beim Schreiben mehrerer
Zeilen spiralförmig durchlaufen, oder 3) Gruppen (Arrays) von Leuchtdioden (LEDs)
zum seriellen Aufzeichnen eines spiralförmigen Musters, das ein Einfarbenblatt darstellt.
[0004] Entsprechend dem Stande der Technik ist das Aufzeichnungsmedium jeweils lichtempfindlich,
und dieses erfordert bei Geräten nach dem Stande der Technik stets eine lichtdichte
Aufzeichnungs- und Druckkammer, um versehentliche Belichtung des Aufzeichnungsmediums
auszuschließen. Bei dem ersten Verfahren wird eine wasserlose Methode zum Aufnehmen
von Offsetfarbe mit anschließender Übertragung auf das Drucksubstrat benützt.
[0005] Bei dem zweiten Verfahren wird ein spezieller, flüssiger elektrostatischer Toner
aus geladenen Partikeln benutzt, und diese Partikel werden elektrostatisch auf der
Druckkomponente abgelagert und von dort auf einem Offsettuch, das wiederum den Toner
elektrostatisch auf ein Blatt Papier oder ein anderes Druckmedium überträgt.
[0006] Bei dem dritten Verfahren erfolgt xerographische Ablagerung von trockenem Toner auf
der lichtempfindlichen Druckkomponente, von wo aus der Toner unmittelbar mit einer
xerographischen Standardmethode auf das Druckmedium übertragen wird.
[0007] Die genannten Systeme nach dem Stande der Technik weisen verschiedene Mängel auf.
Sie sind in erster Linie für einfache Drucksachen in kleiner Auflage konzipiert. Die
Qualität der Farbbild-Reproduktionen variiert bei diesen Systemen stark hinsichtlich
Farbart, Auflösung und Schwärzungsumfang. Auch bestehen bei Vorrichtungen nach dem
Stande der Technik typischerweise erhebliche Beschränkungen hinsichtlich der Arbeitsgeschwindigkeit.
[0008] Insbesondere stören bei diesen Vorrichtungen die relativ niedrigen Aufzeichnungs-,
Schreib- und Druckgeschwindigkeiten. Hinzukommt, daß bei diesen Systemen zwar die
Einrichtzeiten erheblich kürzer sind als bei klassischen Graphiksystemen, aber die
Blatt-Kosten-Faktoren wesentlich höher liegen.
[0009] Schließlich erfordern Systeme, die mit aufgeladenem Toner arbeiten, typischerweise
relativ große Tonerpartikel, d.h. über oder zumindest gleich 5 Mikrometer, damit die
Tonerpartikel eine einheitliche Ladung tragen können.
[0010] Ohne einheitliche Ladung wäre es schwierig, die Tonerpartikel zu beherrschen und
würden sich Staubprobleme ergeben.
[0011] Es sind auch Druckgeräte bekannt, die mit einer Druckwalze arbeiten, die sowohl als
eine Elektrode wie auch als eine dielektische Signalspeicherkomponente wirkt. Die
Druckwalze hat eine beheizte, dielektrische, schwach farbphobische Aufzeichnungsoberfläche
in Rollkontakt mit einer Papierwalze, die ein Druckmedium wie Papier tragen kann.
Unterhalb dieser dielektrischen Oberfläche befindet sich eine leitfähige Lage, die
dann als eine Elektrode wirkt, wenn ein Bild auf die Druckwalze geschrieben oder aufgezeichnet
wird. Um die Druckwalze herum ist eine Schreibstation angeordnet mit einem Druckkopf,
einer Farbauftragstation, über die verschiedenfarbige thermoplastische Druckfarben
abgegeben werden können, und einer Farbübertragungsstation, bei der es sich genau
genommen um den Spalt der beiden Walzen handelt. Bei der Schreibstation lagert ein
auf eingehende Daten ansprechender Druckkopf auf der Druckwalze, während aufeinanderfolgender
Umdrehungen derselben elektronische latente Bilder, die die Farbkomponenten oder Signaturen
eines Originalbildes darstellen, abgeben, und jedes darartige Bild besteht in einem
Muster elektrostatischer Ladungsbereiche oder Punkte, deren Feldstärken entsprechend
den Grau- oder Farbwerten variieren. Beim Rotieren der Druckwalze wird dieses Ladungsmuster
zu der Auftragsstation transportiert, an der ein beheizter Auftragkopf der Oberfläche
des Plattenzylinders bei aufeinanderfolgenden Umdrehungen des Zylinders spezielle
thermoplastische Druckfarben präsentiert, deren eigentliche Farben in der Regel, aber
nicht unbedingt, den Farben der auf der erwähnten Oberfläche durch den Druckkopf aufgezeichneten
Bildern entsprechen. Diese Farben schließen in der Regel beim subtraktiven Farbdruck
zyan, magenta, gelb und schwarz ein.
[0012] Wenn ein aufgezeichneter Bereich auf der Druckwalzen-Oberfläche die Auftragstation
passiert, bewirken die Feldlinien von den elektrostatischen Ladungsbereichen oder
Bildpunkten, aus denen das latente Bild darauf besteht, daß "Stücke" der geschmolzenen
Druckfarbe vom Auftragkopf abgenommen werden. Die Feldlinien können sich beim Durchgang
unter dem Auftragkopf kurzzeitig ändern oder auch nicht, je nach dem Vorliegen von
geerdeten oder vorgespannten Komponenten des Auftragkopfes. Die Mengen der Farbelemente
sind direkt proportional zu den Feldstärken der Ladungsbereiche. Wenn somit die Oberfläche
der Druckwalze trotz ihrer farbphobischen Natur variable Mengen Farbe bei diesen Bildpunkten
aufnimmt, die in einer Beziehung zu den Feldstärken bei diesen Punkten stehen, wird
dadurch effektiv das latente Bild auf dieser Oberfläche gewonnen. Die Farbe wird durch
elektrostatische Kräfte an dieser Oberfläche gehalten, wenn die entwickelten Bilder
zu der Farbübertragungsstation weitertransportiert werden.
[0013] Bei der Farbübertragungsstation werden die Farben - immer noch im geschmolzenen Zustand
auf der Druckwalze - und das relativ kühle Papier auf der Papierwalze durch den Spalt
der beiden Walzen gedreht. Bei der Berührungslinie erfolgt eine Phasenumwandlung der
Druckfarbe, so daß die Farbe von eimem flüssigen Zustand in einen festen Zustand übergeht,
so daß sofortige Übertragung der Farbe auf das Papier erfolgt. Durch dieses Anhaften
und die farbphobische Natur der Walzenoberfläche werden die elektrischen Kräfte überwunden,
die die Farbe am Plattenzylinder halten, so daß im wesentlichen vollständige Übertragung
der Farbe dort, wo die Farbe das Papier berührt, erfolgt. Infolgedessen entspricht
das auf das Papier der Papierwalze gedruckt Bild genau dem am Plattenzylinder eingeprägten
latenten Bild.
[0014] Ein Druckgerät obiger Art ist beispielsweise in der U.S.-Patentschrift 5,325,120,
deren Inhalt hiermit durch Verweis aufgenommen wird, beschrieben.
[0015] In allerjüngster Zeit hat Dr. Manfred R. Kuehnle bei der IMX Corporation, Billerica,
MA, eine völlig neue Drucktechnik entwickelt, die auf der Dielektrophorese beruht.
Entsprechend dieser Technik können elektrostatische Bilder auf einer Druckwalze oder
einer anderen Druckkomponente mit einem Druckkopf, ähnlich dem wie im obigen Patent
beschrieben, aufgezeichnet werden.
[0016] In diesem Falle besitzt aber die Druckkomponente eine anisotrope Aufzeichnungsoberfläche,
so daß die auf dieser Oberfläche durch den Druckkopf erzeugten elektrostatischen Ladungsbereiche
gleichmäßige oder inhomogene elektrostatische Felder an der Stelle jedes Bildelementes
(Pixel), mit einem Feld über die Oberfläche der Druckkomponente hinaus, ergeben. Werden
diese geladenen Bereiche der Druckkomponente entgegen dem Entwicklungsmedium, d.h.
dielektrische Druckfarbe oder Toner, bewegt, so induziert das Feld ein elektrisches
Dipolmoment in dem betreffenden Medium durch dielektrische Polarisation. Das erzielte
polarisierte Medium wird durch den Feldgradienten zum Bereich höchster Feldstärke
hin gezogen. Anders ausgedrückt wird die Polarisationsladung an einem Ende des Mediums
im stärkeren Feld stärker in Richtung des stärkeren Feldes gezogen, während die entgegengesetzte
und gleiche Polarisationsladung am anderen Ende des Mediums in der anderen Richtung
schwächer zurückgestoßen wird, weil dort das Feld schwächer ist. Das Entwicklungsmedium
wandert somit zu den Bereichen der Druckkomponente, in denen die Felder am stärksten
sind und haftet dort an.
[0017] Durch dielektrophoretisches Drucken ist also elektrostatisches Drucken möglich, ohne
daß geladene Druckfarbe oder geladene Tonerpartikel erforderlich ist bzw. sind. Dieses
heißt, daß, während das Entwicklungsmedium polarisiert ist, weil die positiven und
negativen Ladungen auf dem Medium infolge des Vorliegens eines gleichmäßigen elektrostatischen
Feldes lokalisiert werden, die Nettoladung auf dem Medium gleich Null ist. Ein derartiges
ungeladenes Medium wird im Gegensatz zu den üblichen geladenen Druckfarben oder Tonerpartikeln
nicht durch Bildladungsanziehung oder durch Interaktionen mit einer ladungsinduzierten
Polarisation der dielektrischen Druckwalze an die Oberfläche gebunden. Aus diesem
Grund fällt es leichter, ein sauberes, schleierfreies entwickeltes Bild auf der Druckwalze
zu gewinnen, als dies bei den Bildern möglich ist, die mittels elektrisch geladener
Druckfarben oder Tonerpartikel entwickelt werden.
[0018] Ein gleichmäßiges elektrisches Feld auf der dielektrischen Oberfläche einer Druckkomponente,
wie beispielsweise einer Druckwalze, kann auf verschiedenen Wegen gewonnen werden.
Man kann beispielsweise, wie es der obenerwähnte Dr. Kuehnle vorsieht, auf die Oberfläche
mit einem Draht schreiben, an dem eine periodisch variierende Spannung, z.B. Wechselspannung
oder gleichgerichtete Wechselspannung (Gleichspannung) liegt, wobei die Amplitude
der Spannung entsprechend dem digitalen Eingangssignal am Druckgerät variiert.
[0019] Alternativ kann das gleichmäßige Feld für die Druckkomponente durch die Struktur
der Druckkomponente selbst bewirkt werden. Genauer gesagt kann die Druckkomponente
mit einer dielektrischen Oberfläche versehen werden, die insofern ein Anisotrop ist,
als sie ein Muster von leitfähigen Wegen enthält, das von der Oberfläche der dielektrischen
Lage zu einer Masseebene unterhalb dieser Lage reicht. Ein Weg zum Gewinnen dieser
geerdeten Bereiche oder Feldendpunkte auf der dielektrischen Lage besteht darin, daß
die Lage so ausgebildet wird, daß sie viele Kristallite enthält mit sogenannten Korngrenzen,
deren elektrische Leitfähigkeit erheblich größer ist als die innerhalb der Kristallite
selbst. Diese Grenzflächenzonen zwischen den Kristalliten ergeben ein periodisches
Muster von Niederwiderstandspfaden durch die dielektrische Lage zur Masseebene, wodurch
Anisotropie der dielektrischen Lage erzielt wird. Wenn dann elektrische Ladungen auf
die Oberfläche gebracht werden, beispielweise durch den im obigen Patent beschriebenen
Mikrotunnel-Schreibkopf, so ordnen sich die Ladungen auf der Oberfläche der Druckkomponente
so, daß eine maximale Feldstärke um jeden Erdungspunkt erzielt wird mit steilen Abfall
der Feldstärke zwischen den Erdungspunkten.
[0020] Wünschenswert wäre aber eine Druckkomponente wie die beschriebene, deren Anisotropie
nicht von der Morphologie oder Molekularstruktur der dielektrischen Lage abhängt.
[0021] Auf anderen Gebieten als dem Direktdruck sind dielektrische Oberflächen auf eine
Metallwalze aufgebracht worden, um die Übertragung gleichmäßiger Mengen eines geladenen
Toners zu unterstützen. Beispielsweise wird in der U.S.-Patentschrift Nr. 5,315,061
eine Donor- oder Entwicklungswalze zum Übertragen eines geladenen Toners auf ein Fotoleitungsband
zum Entwickeln eines latenten Bildes auf dem Fotoleitungsband beschrieben. Die Donor-Walze
besteht aus Metall, und über die Oberfläche sind kleine dielektrische Körper verteilt.
Bei Reibungsaufladung an der gesamten Oberfläche der Donor-Walze bilden sich elektrostatische
Felder zwischen den dielektrischen Körpern und der Metalloberfläche. Auf der Oberfläche
der Donor-Walze werden somit kleine geschlossene elektrische Felder - sogenannte "Mikrofelder"
- gebildet. Diese Mikrofelder unterstützen das Anziehen des geladenen Toners an die
Oberfläche der Donor-Walze. Eine Rakel stellt dann den Toner auf einheitliche Dicke
ein.
[0022] Die Donor-Walze nach der U.S.-Patentschrift 5, 315,061 ergibt eine homogene und gleichmäßige
Menge von geladenem Toner, so daß die Entwicklung eines Bildes auf einem Fotoleitungsband
ermöglicht wird. Auf die Donor-Walze werden direkt keine Bilder geschrieben, Schreiben
der Bilder erfolgt vielmehr auf das Fotoleitungsband.
[0023] Auch zeigt die U.S.-Patentschrift Nr. 3,739,748 eine Donor-Walze zum Übertragen von
geladenem Toner auf eine xerographische Trommel. Die Donor-Walze besitzt eine dielektrische
Oberfläche, die durch an eine Spannungsquelle angeschlossene Stifte kontaktiert wird.
[0024] Die Stifte können Bilder auf die Donor-Walze nicht schreiben, erleichtern vielmehr
lediglich die Grauwertwiedergabe des Bildes, das durch ein Belichtungsgerät auf die
xerographische Trommel geschrieben wird.
[0025] Keine dieser beiden Donor-Walzen und keine dazu in Beziehung stehenden Geräte bewirken
inhomogene Mikrofelder über der Oberfläche einer Druckkomponente.
[0026] Zusammenfassende Darstellung der Erfindung Die vorliegende Erfindung zielt demgemäß
auf das Angeben eines optoelektrischen Druckgerätes ab, dessen Druckkomponente eine
anisotrope dielektrische Aufzeichnungslage besitzt. Ein weiterer Erfindungszweck ist
die Angabe eines derartigen Gerätes, das sich relativ einfach herstellen läßt.
[0027] Ein weiterer Zweck der Erfindung ist die Angabe eines derartigen Gerätes, bei dem
starke inhomogene Felder über der Oberfläche der Druckkomponente aufrechterhalten
werden können.
[0028] Noch ein Erfindungszweck ist die Angabe eines Gerätes mit einer Druckkomponente,
auf der elektronische Bilder mit sehr guter Auflösung aufgezeichnet werden können.
[0029] Noch ein Zweck dieser Erfindung ist die Angabe von effektiven Schreibköpfen in Verbindung
mit einer dielektrischen Oberfläche, die elektronische Bilder mit sehr guter Auflösung
aufzeichnen kann.
[0030] Sonstige Zwecke dürften teilweise offenkundig sein und werden teilweise aus dem Nachstehenden
hervorgehen.
[0031] Die Erfindung umfaßte demgemäß als Merkmale eine Konstruktion, Kombination von Elementen
und Anordung von Teilen, wie aus der folgenden ausführlichen Beschreibung beispielhaft
hervorgehen wird, und der Rahmen der Erfindung wird in den Ansprüchen bezeichnet.
[0032] Die Druckkomponente beinhaltet ein Substrat, das eine dünne Lage eines dielektrischen
Materials trägt, dessen spezifischer Widerstand sehr hoch ist, z.B. ungefähr 1015
Ohm/cm, um frühzeitiges Entladen zu verhindern. In der Mitte zwischen dem Substrat
und der dielektrischen Lage kann eine leitfähige Lage vorgesehen sein. Diese leitfähige
Lage kann geerdet sein oder ungeerdet bleiben, wie nachfolgend im Zusammenhang mit
den verschiedenen Ausführungsarten beschrieben werden wird. An der Arbeitsoberfläche
oder innerhalb der dielektrischen Lage kann ein Muster von kleinsten leitfähigen Bereichen
oder Punkten vorliegen. Falls vorhanden, sind die Punkte vorzugsweise periodisch mit
einer Periode zumindest gleich wie oder kleiner als die Größe eines Auflösungselementes
oder Bildelementes (Pixels) des elektronischen Bildes, das auf der Druckkomponente
aufgezeichnet werden soll, angeordnet. Die leitfähigen Punkte aus einem Material mit
einem kleineren spezifischen Widerstand als der des Dielektrikums sind vorzugsweise
metallischer Art, können aber in bestimmten Anwendungen auch elektrisch an die leitfähige
Ebene unterhalb der dielektrischen Lage elektrisch angeschlossen sein. Außerdem überdeckt
in vielen Anwendungen eine Adhäsionsbeschichtung die Oberflächen der dielektrischen
Lage und die leitfähigen Punkte, so daS die Aufzeichnungsoberfläche der Druckkomponente
schwach druckfarbenphobisch ist. Die Querschnitte der Punkte können kreisförmig sein,
es sind aber auch verschiedene andere Formgebungenn möglich, darunter rechteckige
Form oder Torusform.
[0033] Bei einigen Anwendungen können elektrische Ladungen auf die Aufzeichnungsfläche der
Druckkomponente durch einen Druck- oder Schreibkopf in Mikrotunnel-Bauart, wie in
der U.S.-Patentschrift Nr. 5,325,120 beschrieben, aufgebracht werden. In der Regel
stellen diese Ladungen ein auf der Druckkomponente aufgezeichnetes Bild dar. Diese
Ladungen ergeben gleichmäßige elektrische Felder, die um die leitfähigen Punkte herum
am stärksten sind. Auch ist die mittlere Spannung um jeden Punkt eine monotone Funktion
des Grauwertes an der betreffenden Stelle im elektronischen Bild.
[0034] Ein wichtiger Aspekt ist, daß die glechmäßigen Felder, die durch die leitfähigen
Punkte auf der dielektrischen Oberfläche der Aufzeichnungskomponente erzeugt werden,
sich über die Oberfläche hinaus erstrecken. Wenn somit diese Oberfläche gegenüber
einer Quelle eines dielektrischen Entwicklungsmediums wie Druckfarbe oder Toner angeordnet
wird, so induzieren die elektrischen Felder ein elektrisches Dipolmoment im Medium
durch dielektrische Polarisation, und das Medium wird zu den geladenen Flächen der
Aufzeichnungsoberfläche durch Dielektrophorese in Mengen proportional zu den Stärken
dieser Ladungen gezogen. Das Entwicklungsmedium sammelt sich also um jeden leitfähigen
Punkt in einer Menge an, die monoton mit der Feldstärke an der betreffenden Stelle
zunimmt, wodurch das auf der Druckkomponente aufgezeichnete elektronische Bild entwickelt
wird.
[0035] Ähnliche ungleichmäßige Felder können auf einer Druckkomponente gewonnen werden,
deren leitfähige Punkte nicht geerdet sind, und zwar unter Verwendung eines Druck-
oder Schreibkopfes, wie später noch beschrieben, der mehrere elektrische Kontakte
besitzt, die bildabhängige Spannungen führen. In diesem Falle gehen die relativ starken
Felder um die Punkte herum mit zunehmender Entfernung von den Punkten steil zurück.
Ein solcher Druck- oder Schreibkopf mit elektrischem Kontakt kann auch zum Erzeugen
von positiven und negativen Ladungen benutzt werden, die die dielektrische Oberfläche
aufladen, wie später noch beschrieben werden wird.
[0036] Ungleichmäßige Felder können auch durch direktes Schreiben auf eine dielektrische
Oberfläche mit oder ohne Punkte gewonnen werden, unter Verwendung eines Schreibkopfes
ähnlich dem Schreibkopf mit elektrischem Kontakt, aber unter Verwendung von Wechselstrom
anstelle von Gleichstrom. Bei diesem Schreibkopf kann eine ungeerdete leitfähige Lage
unterhalb der dielektrischen Lage vorgesehen sein, wie später noch beschrieben werden
wird.
[0037] Sind leitfähige Punkte vorhanden, so können die Punkte und etwaige Wege oder sonstige
Verbindungen zu der Masseebene in der dielektrischen Lage der Druckkomponente mit
Methoden der herkömmlichen Leiterplattentechnik ausgebildet werden. Die Druckkomponenten
können somit in großer Stückzahl relativ preisgünstig gefertigt werden.
[0038] Infolgedessen dürften Druckkomponenten wie die beschriebenen breite Anwendung bei
Fressen und anderen Druckgeräten für das dielektrophoretische und elektrophoretische
Drucken finden.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0039] Zum besseren Verständnis von Art und Zwecken der Erfindung soll die folgende ausführliche
Beschreibung dienen, bei der auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen werden
wird. Es zeigen:
FIG. 1 eine isometrische (dreidimensionale) Ansicht des Druckgeräts, einschließlich
einer Druckwalze, entsprechend der Erfindung;
FIG. 2 eine teilweise Schnittansicht in weit größerem Maßstab entlang der Linie 2-2
von FIG. 1;
FIG. 3 eine entsprechende Ansicht für eine zweite Druckwalzen-Ausführung;
FIG. 4 eine Unteransicht eines Druckkopfes für das Gerät nach FIG. 1, einschließlich
der Druckwalze nach FIG. 3;
FIG. 4a eine Seitenansicht eines Druckkopfes ähnlich dem Druckkopf von FIG. 4, in
Interaktion mit einer Druckwalze;
FIG. 4b die Mikrofelder, die sich an der Oberfläche der Aufzeichnungskomponente bilden;
FIG. 5 eine Schnittansicht in viel größerem Maßstab entlang der Linie 5-5 von FIG.
4 und
FIG. 6 eine Ansicht ähnlich FIG. 3 für eine weitere Ausführung der Druckwalze;
FIG. 7 eine schematische Darstellung eines Schreibkopfes mit Sätzen von Anlegungspunkten
für das Anlegen einer Spannung parallel zu einer Bewegungsrichtung einer dielektrischen
Oberfläche;
FIG. 8 eine schematische Darstellung eines Schreibkopfes mit Sätzen von Anlegungspunkten
zum Anlegen einer Spannung senkrecht zu einer Bewegungsrichtung einer dielektrischen
Oberfläche;
FIG. 9 eine dielektrische Oberfläche mit langen rechteckigen Punkten;
FIG. 10 eine weitere Ausführungsart der Aufzeichnungskomponente zum Gebrauch mit einem
Wechselstrom-Schreibkopf.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsarten
[0040] Wie die FIG. 1 der Zeichnungsblätter zeigt, beinhaltet das erfindungsgemäße Druckgerät
eine Rotationswalze 10 zum Aufnehmen eines Druckmediums wie die Papierbahn W. Parallel
zur Walze 10 ist eine Druckwalze 12 angeordnet, und zwar so, daß ihre zylinderische
Oberfläche die Bahn W knapp berührt. Um die Druckwalze 12 herum sind vorgesehen: Ein
elektronischer Druck- oder Schreibkopf 14, ein Farbauftragkopf 16, der der Plattenwalze
eine dielektrische, elektrisch nicht geladene Druckfarbe anbietet, eine Farbübertragungsstation
18, gebildet durch den Walzenspalt, und ein Löschkopf 22, wobei all diese Funktionen
durch ein Steuerungsgerät 24 gesteuert werden.
[0041] Das Steuerungsgerät 24 erhält Eingangssignale in Form eines Digitaldatenstroms für
die Grau- oder Farbwerte eines zu reproduzierenden Bildes. Im Falle einer Farbpresse
stellt die FIG. 1 eine einzige Druckeinheit zum Drucken einer einzigen Farbkomponente
oder Signatur eines Originaldokumentes, z.B. Cyan-Komponente, dar. Bei einer Farbpresse
werden drei weitere Druckeinheiten hinter der Walze 12 zum Drucken der anderen Farbkomponenten,
nämlich magenta, gelb und schwarz angeordnet, wie beispielsweise in der U.S.-Patentschrift
4,792,860 gezeigt, deren Inhalt hiermit durch Verweis aufgenommen wird.
[0042] Alternativ kann das Gerät nach FIG. 1 mit Modifikation für eine Mehrfarben-Auftragstation
alle vier Farbsignaturen selbst drucken, wie beispielsweise in der U.S.-Patentschrift
5,325,120 beschrieben ist.
[0043] Die die verschiedenen Farbkomponenten eines Farboriginals darstellenden Daten werden
dem Gerät in Form sukzessiver Ströme (Ketten) eingespeist. Das System kann beispielsweise
die Daten in der Reihenfolge zyan, magenta, gelb und schwarz empfangen. Vorzugsweise
wird ein Massenspeicher 24a in Verbindung mit dem Steuerungsgerät 24 zum Speichern
der relativ großen Datenmengen, die zum Betreiben des Gerätes benötigt werden, benutzt.
[0044] Zum Bedrucken der Bahn W steuert das Steuerungsgerät 24 den Druckkopf 14 so, daß
bei rotierender Druckwalze 12 der Druckkopf auf der Walzenoberfläche 12a elektrostatische
Bilder entsprechend zumindest einer der Farbkomponenten, wie im eingehenden Datenstrom
dargestellt ist, aufzeichnet. Bei dem Druckkopf kann es sich um ein Mikrotunnel-Kopf
nach Angabe in der U.S.-Patentschrift 5,325,120 handeln.
[0045] Der Auftragkopf 16 kann gebaut sein, wie der in der Patentschrift 4,792,860 oder
5,325,120 beschriebene. Er stellt eine geschmolzene thermoplastische Druckfarbe aus
Pigmentpartikeln in einer der vier Druckfarben, dispergiert in einem Bindemittel,
bereit. Die Druckwalzen-Oberfläche 12a ist vorzugsweise schwach farbphobisch, so daß
die Farbe nicht zum Haften an der Oberfläche der Walze neigt, außer an den Stellen,
die durch den Druckkopf 14 aufgeladen worden sind. Wird beispielsweise ein Cyanbild
auf die Druckwalze 12 geschrieben, so liefert der Auftragkopf 16 Cyanfarbe.
[0046] Wenn dann das elektrostatische Bild auf der Walzenoberfläche 12a den Auftragkopf
16 passiert hat, wird Cyanfarbe vom Kopf 16 an den aufgeladenen Bereichen dieses Bildes
aufgenommen, und dadurch wird auf der Druckwalzen-Oberfläche 12a ein Cyanbild entwickelt.
Wie in den vorstehend erwähnten Patenten beschrieben, wird die Walze 12 so erwärmt,
daß die Druckfarbe an der Oberfläche 12a geschmolzen bleibt und an der Oberfläche
der erwähnten geladenen Bereichen haftet.
[0047] Wie später noch ausführlicher beschrieben werden wird, nehmen die von den geladenen
Bereichen auf der Walzenoberfläche 12a aufgenommenen oder erfaßten Farbmengen monoton
mit den Feldstärken zu, die von diesen geladenen Bereichen ausgehen. Durch diese Variation
von Feldstärken über das Bild auf der Druckwalzenoberfläche 12a hinweg wird die Reproduktion
des vollständigen Grauwertbereiches erleichtert.
[0048] Dreht sich die Walze 26 weiter, so erfolgt Transport des entwickelten Bereiches des
Bildes auf der Oberfläche 12a zur Auftragstation 18, die aus dem Spalt zwischen den
Walzen bzw. Zylindern 10 und 12 besteht. Das Steuerungsgerät 24 steuert die Position
des Bildes auf der Walze 12 so, daß nach Entwicklung dieses Bildes und Transport durch
den Spalt das darauf entwickelte Bild auf die richtige Stelle der Bahn W übertragen
wird. Es erfolgt vollständige Übertragung der Druckfarbe von der Walzenoberfläche
12a auf die Bahn W bei der Übertragungsstation 18, weil die Übertragung thermodynamisch
erfolgt durch Phasenumwandlung der Druckfarbe, die bei der Kontaktlinie mit der relativ
kühlen Bahn W von einem heißen, geschmolzenen flüssigen Zustand in einen festen Zustand
übergeht.
[0049] Die geladenen Bereiche der Walzenoberfläche 12a, die nun keine Druckfarbe mehr aufweisen,
können an der Löschstation 22 vorbei transportiert werden. Diese Station kann Mittel,
z.B. eine Ultraviolettlampe 22a, enthalten, um die Walzenoberfläche 12a leitfähig
zu machen, so daß die Ladungen auf dieser abgeleitet werden.
[0050] Wenn also die Walzenoberfläche 12a die Station 22 verläßt, so ist sie vollständig
entladen und für eine weitere "Bebilderung" durch den Schreibkopf 14 während der nächsten
oder einer späteren Umdrehung der Walze 12 bereit. Mittlerweile ist dann ein Bild
einer bestimmten Farbkomponente, z.B. der Cyan-Komponente des Originalbildes auf die
Bahn W gedruckt worden.
[0051] Das Gerät nach FIG. 1 weicht von den in den obigen Patenten beschriebenen Geräten
insofern ab, als seine Druckwalze 12 eine anisotrope Aufzeichnungsoberfläche besitzt,
so daß die durch den Druckkopf 16 während einer Schreiboperation bewirkten elektrischen
Ladungen sich auf der Walzenoberfläche 12a ungleichmäßig verteilen, so daß dadurch
ungleichmäßige elektrische Felder erzielt werden, die sich über die Oberfläche der
Walze hinaus erstrecken.
[0052] Wenn also die Druckwalze 12 gedreht wird, so daß diese ungleichmäßig geladenen Bereiche
dem Auftragkopf 16 gegenüberliegen, so nehmen die geladenen Bereiche Druckfarbe von
dem Auftragkopf durch Dielektrophorese auf. Dieses heißt, daß die Farbpartikel durch
die ungleichmäßig geladene Walzenoberfläche 12a dort, wo die Felder am stärksten sind,
in Mengen polarisiert werden, die monoton mit den Feldstärken in diesen geladenen
Bereichen zunehmen.
[0053] Wie man am besten den FIGUREN 1 und 2 entnimmt, umfaßt die Walze 12 einen starren
Kern 32, der aus Stahl oder Aluminium bestehen kann, und dieser Kern ist vorzugsweise,
wie gezeigt, geschlitzt, um sein Gewicht zu verringern und damit Luft zur Kühlung
durch den Kern zirkulieren kann. Um den Kern 32 herum ist eine Hülse 34 angeordnet,
beispielsweise aus einem Material wie Keramikwerkstoff, das thermisch und elektrisch
gut isoliert. Auf der Oberfläche der Hülse 34 befindet sich eine Lage 36 aus einem
leitfähigen Material wie metallisches Kupfer. Diese leitfähige Lage dient als eine
Masseebene für die Druckwalze 12.
[0054] Um die Lage 36 herum ist eine dünne Lage 38 - z.B. 1 µm stark - vorgesehen, die aus
einem Dielektrikum besteht, beispielsweise Siliziumnitrid oder Saphir mit sehr hohem
spezifischen Widerstand. Anisotropie der Lage 38 wird dadurch erzielt, daS ein Muster
von leitfähigen Punkten 42 in der Lage 38 vorgesehen wird, die elektrisch mit der
leitfähigen Lage 36 verbunden sind. Die geerdeten Punkte können beispielsweise dadurch
ausgebildet werden, daß ein Muster von kleinsten Durchgangslöchern in der Lage 38
in der Dickenrichtung ausgebildet wird und Ausfüllen der Löcher mit leitfähigem Material,
wie Metall oder Polysilizium erfolgt. Zur besseren veranschaulichung sind diese Punkte
42 in den Figuren der Zeichnungen relativ groß und mit großem Abstand dargestellt.
In Wirklichkeit hingegen können die Punkte einen Durchmesser niemals unter 1 µm aufweisen
und nur wenige µm voneinander entfernt liegen. Wie die FIG. 1 zeigt, sind die Punkte
42 in der Walze 12 in Spalten und Reihen rechtwinklig angeordnet, z.B. 10 x 10 Punkte
je Bildelement (Pixel).
[0055] Es ist aber offenkundig, daß auch andere Muster benutzt werden können. Das Punktemuster
für jedes Bildelement (Pixel) sollte für beste Ergebnisse periodisch sein.
[0056] Die Walze 12 wird vorzugsweise auch mit einer sehr dünnen Außenbeschichtung 44 aus
einem Adhäsionsmateil wie Polytetrafluorehtylen (Teflon) oder anderen, die farbphobisch
sind, versehen. Diese Adhäsionsbeschichtung an der Oberfläche verhindert, daß Farbe
an nicht geladenen Bereichen der Walzenobefläche 12a haftet, und minimiert außerdem
das Verschmieren von Druckfarbe auf dieser Oberfläche.
[0057] Während einer Schreiberaktion, nachdem das Gerät entsprechend FIG. 1 eingerichtet
ist und läuft, erzeugt die Gruppe von Mikrotunneln des Schreibkopfes 14 schwächste
Strahlen positiv geladener Ionen, wie in der vorerwähnten U.S.-Patentschrift 5,325,120
beschrieben.
[0058] Die Ionen neigen zum Wandern durch die Öffnungen der Mikrotunnel und werden dort
durch die elektrisch geerdete Lage 36 der Druckwalze 12 angezogen. Die ankommenden
positiven Ladungen sammeln sich an der Aufzeichnungsoberfläche 12a der Walze 12 an,
so daß Ladungsbereiche aufgebracht werden, von denen jeder eine spezielle Coulomb-Ladungsdichte
entsprechend der Vorspannung der Steuerelektrode, falls vorhanden, in Verbindung mit
dem entsprechenden Mikrotunnel besitzt.
[0059] Das Plasma in den Mikrotunneln kann "zum Austreten" am Ende des Mikrotunnels durch
geeignetes Steigern der Tunnelströme veranlaßt werden. Man kann sich das Plasma als
einen gasförmigen "Draht" vorstellen, der die dielektrische Oberfläche auf das Plasmapotential
auflädt.
[0060] Wie in der Patentschrift '120 beschrieben, können diese Vorspannungspegel digital
so eingestellt werden, daß die einzelnen Mikrotunnel separat aktiviert und durch das
Steuerungsgerät gesteuert werden, so daß elektrostatische Bilder aus bildweisen Mustern
der Ladung auf der Walzenoberfläche 12a erzeugt werden.
[0061] Ein Merkmal dieser Erfindung ist aber, daß dann, wenn die Walze 12 durch den Druckkopf
14 beschrieben wird, die Oberfläche der Lage 38 ungleichmäßig durch jeden Mikrotunnel
des Druckkopfes geleitet wird. Insbesondere bewirkt das Vorliegen der geerdeten Punkte
42, daß die Oberflächenspannung der Walze periodisch auf Null Volt gesenkt wird.
[0062] Es besteht somit ein starkes Feld um jeden Punkt 42, da das Oberflächenpotential
an der Walze auf einem äußerst kurzen Weg auf die mittlere Spannung ansteigen muß,
die an das Dielektrikum durch das Aufladen per Druckkopf angelegt worden ist. Somit
besteht bei dem veranschaulichten Gerät jedes Bildelement (Pixel) des elektronischen
Bildes auf der Druckwalze 12 aus einem mikroskopischen Muster von ungleichmäßig verteilten
Ladungsbereichen, die ungleichmäßige elektrische Felder bewirken - sogenannte Mikrofelder
- die sich von der Walzenoberfläche 12a nach außen erstrecken; aber diese Ladungen
mitteln sich über das Bildelement (Pixel) hinweg, so daß makroskopisch gesehen die
Ladung proportional zu dem Grau- oder Farbwert für das betreffene Bildelement (Pixel)
ist.
[0063] Wenn somit die geladenen Bereiche der Walze 12 gegenüber dem Auftragkopf 16 gedreht
werden, so polarisiert das ungleichmäßige elektrische Feld am Ort jedes Punktes das
Entwicklungsmedium und bewirkt, daß Druckfarbenpartikel an die Walzenoberfläche 12a
durch Dielektrophorese in einer Menge gezogen werden, die monoton mit der Ladung jedes
Punktes zunimmt. Druckfarbe haftet nicht an ungeladenen Bereichen der Walzenoberfläche
12a, insbesondere deshalb nicht, weil die Adhäsionsschicht 44 vorhanden ist.
[0064] Andere Schreibköpfe als der vorstehend beschriebene Mikrotunnel-Schreibkopf können
auch benutzt werden, um Ladungen an der dielektrischen Oberfläche aufzubringen, aber
der Mikrotunnel-Schreibkopf wird dann bevorzugt, wenn die Punkte geerdet sind, wie
in FIG. 2 gezeigt.
[0065] Zu beachten ist, daß die geerdeten Punkte von FIG. 2 nicht direkt geerdet sein müssen,
es genügt vielmehr Verbindung mit der Masseebene durch Materialien mit einem geringeren
Widerstand als das Dielektrikum. Die Punkte könnten auch in das Dielektrikum eingebettet
sein, solange definierte Bereiche auf der Aufzeichnungsoberfläche gebildet werden,
deren Potential näher beim Massepotential liegt.
[0066] Abweichend von der vorstehend beschriebenen Ausführungsart, bei der Ionen oder Ladungen
auf der dielektrischen Oberfläche aufgebracht werden und dann zu geerdeten Punkten
hin wandern, besteht auch die Möglichkeit, ungeerdete Punkte unmittelbar aufzuladen,
vorzugsweise mit Hilfe von direkten Drahtkontakten. Bei einer bestimmten Ausführungsart
kann eine geerdete Lage unterhalb des dielektrischen Materials vorgesehen werden,
so daß das dielektrische Material zwischen dem geladenen Punkt und der geerdeten Lage
geladen werden kann und wie ein Kondensator wirkt. Der Punkt behält dann, wenn der
Schreibkopf sich von ihm wegbewegt, einen großen Teil seiner Ladung. Das dielektrische
Material an der Oberfläche um den Punkt herum bleibt ungefähr ungeladen oder nur sehr
schwach geladen. Somit bilden sich Mikrofelder zwischen dem geladenen Punkt und dem
ungeladenen Dielektrikum an der Oberfläche.
[0067] Die FIG. 3 zeigt eine derartige Druckwalze 52. Genauso wie die Walze 12 besitzt die
Walze 52 einen Kern 32, eine Keramikhülse 34 und eine leitfähige Lage oder Masseebene
36. Auf dieser Lage 36 ist eine dielektrische Lage 54 ausgebildet mit einem Muster
von leitfähigen Bereichen oder Punkten 56 auf ihr. Diese Punkte sind mit der leitfähigen
Lage 36 nicht verbunden. Alternativ können die Punkte aber auch am dielektrischen
Material 54 eingebettet oder - weniger vorzugsweise - vollständig darin vorgesehen
sein, aber die Aufzeichnungsoberfläche soll Bereiche mit einer höheren Leitfähigkeit
als die der normalen dielektrischen Lage 54 besitzen, die eine Ladung auch dann noch
behalten können, wenn der Schreibkopf wegfährt. Auch die Walze 52 kann eine äußere
Adhäsionsbeschichtung 60 besitzen, deren Oberfläche die Aufzeichnungsoberfläche 52a
der Walze 52 darstellt. Bei dieser Ausführungsart wird aber bevorzugt, daß die Punkte
oder definierten Bereiche mit höherer Leitfähigkeit direkt mit Kontakten des Schreibkopfes
in Verbindung gebracht werden können.
[0068] Ein elektronisches Bild kann direkt auf die Aufzeichnungsoberfläche 52a der Druckwalze
52 mit Gleitkontakten geschrieben werden. Die FIGUREN 4 und 5 zeigen einen Druckkopf
72 mit einer linearen Gruppe von drahtartigen Kontakten oder Spannungseinspeisepunkten
74, die über die gesamte Breite der Druckwalze verlaufen können. Die Kontakte oder
Spannungseinspeisepunkte 74 sind "gekrakt", und der Druckkopf 72 kann so angeordnet
sein, daß die Kontakte elastisch an der Aufzeichnungsoberfläche 52a der Walze 52 an
Stellen der leitfähigen Punkte 56 auf diesen anliegen. Bildabhängige Spannungen werden
an die verschiedenen Kontakte 74 dann angelegt, wenn sie gegenüber den leitfähigen
Punkten 56 liegen, so daß die Punkte aufgeladen werden. Jeder Kontakt 74 kann recht
klein sein, z.B. mehrere Kontakte innerhalb der Breite eines Bildelementes (Pixels),
weil nur der entsprechende Punkt 56 jeweils ganz kurzzeitig (Größenordnung Nanosekunden)
kontaktiert werden muß, damit der leitfähige Punkt vollständig auf das volle Potential
des entsprechenden Kontaktes aufgeladen wird.
[0069] Der Kontakt kann auch so breit sein wie ein Bildelement (Pixel), und ein einzelner
Kontakt kann auch mit mehr als einem einzigen Punkt Kontakt herstellen.
[0070] Der leitfähige Punkt 56 dient somit als die eine Platte eines Kondensators, die Masseebene
36 als die andere. Das Dielektrikum zwischen dem Punkt und der Masseebene kann somit
durch den Schreibkopf aufgeladen werden. Wenn sich der Schreibkopf von dem Punkt wegbewegt,
so behalten das dielektrische Material unter dem Punkt und der Verbindungspunkt eine
Ladung, und somit gehen Feldlinien quer von den geladenen Punkten und dem im wesentlichen
ungeladenen umgebenden Dielektrikum aus. Auf diese Weise werden Mikrofelder gebildet,
die Druckfarbe um die Punkte herum anziehen. Durch das Vorliegen der Punkte wird somit
die Effektivität der Druckwalze erheblich gesteigert, weil stärkere Felder erzeugt
werden können als mit drahtartigen Kontakten auf einer ebenen dielektrischen Oberfläche.
Allgemein kann annähernd angenommen werden, daS bei Verwendung schmaler Kontakt praktisch
keine Ladung auf dem nichtmetallisierten Dielektrikum verbleibt. Das Potential um
jeden Punkt herum liegt näher am Massepotential (für das Erzeugen starker Querfelder
wünschenswert), je dünner die dielektrische Lage 54 ist.
[0071] Die Walze 52 arbeitet also mehr oder weniger gleich wie die Walze 12 hinsichtlich
Erfassen eines Musters von elektrischen Ladungsbereichen mit mikroskopisch periodischer
Variation, jedoch makroskopischer Bildabhängigkeit. Die Ladungsbereiche erzeugen somit
ungleichmäßige bildabhängige elektrische Felder, die sich von der Walzenoberfläche
52a aus erstrecken und können ein Entwicklungsmedium polarisieren und an diese Oberfläche
ziehen.
[0072] Der Schreibkopf 72 mit seinen "gekrakten" Kontakten 74 kann mit den Methoden der
herkömmlichen Leiterplattentechnik hergestellt werden. Der in FIG. 5 gezeigte Schreibkopf
umfaßt ein Substrat 76 aus einem Isolierstoff wie Keramikwerkstoff oder Glas, der
sich über die volle Breite der Druckwalze 52 erstreckt. Auf dem Substrat ist eine
selektiv ätzbare Isolierlage 78 aus Siliziumdioxid oder Ähnlichem abgelagert. Oberhalb
dieser Lage ist eine leitfähig Metallage 82 abgelagert. Das abgelagerte Metall kann
gemustert sein (d.h. geätzt nach Aufbrindung von Fotolack), so daß ein Kontakt 74
ungefähr alle 50 µm mit geeigneten Breiten-/Abstands-Maßen vorliegt. Der Abstand kann
beispielsweise eine Hälfte der Metallbreite betragen oder so, wie gewünscht, gewählt
werden. An einem Ende der Kontakte können "Anschlußinseln" 74a zum Verbinden der Kontakte
mit der Druckspannungsquelle, d.h. einer Draht-Aufladekomponente, vorgesehen werden.
Diese Pfade können gegeneinander, wie gezeigt, verlagert sein, um genügend Platz zum
Bonden von Drähten zu schaffen oder um Kontaktbereiche für eine abnehmbare Kontaktbaugruppe
(nicht gezeigt) vorzusehen.
[0073] Zum "Auskraken" der Arbeitsenden der Kontakte 74 kann die Lage 78 des Isoliermaterials
unten am Substrat 76 neben den Kontakt-Arbeitsenden weggeätzt werden, so daß die Kontaktenden
von dem Substrat frei sind und "schwimmen", wie schematisch in FIG. 4 gezeigt. Falls
gewünscht, kann die leitfähige Lage 82 als Bimetallage ausgebildet werden, so daß
beim Lösen das Metall vom Substrat wie eine Bimetallfeder abbiegt, so daß die Kontakte
74 in gutem elastischem Gleitkontakt mit der Walzenoberfläche 52 a stehen.
[0074] Durch Ausbilden eines Schreibkopfes, wie beschrieben, weren genaue Abstände zwischen
den Kontakten 74 des Schreibkopfes erzielt. Falls gewünscht sind verschiedene Modifikationen
möglich. Es können beispielsweise die Enden der Kontakte 74 für bessere Verschleißfestigkeit
dicker ausgeführt werden. Außerdem können diese Enden geteilt werden zum Ausbilden
einer Bürste für bessere Elastizität und besseren Kontakt mit den leitfähigen Punkten
auf der Druckwalze.
[0075] Jeder Spannungseinspeisepunkt 74 kann außerdem in Form von mehreren kleinsten elektrischen
Fingern ausgebildet werden, wie in der FIG. 4a gezeigt. In der FIG. 4a sind die Punkte
56 in der dielektrischen Lage 54 eingebettet.
[0076] Die elektrischen Finger eines einzelnen Einspeisepunktes 74 werden alle auf eine
gleiche (ähnliche) Spannung aufgeladen, haben aber einen sehr hohen spezifischen Widerstand
in einer Richtung parallel zu einer Linie unmittelbar quer zur Breite der Aufzeichnungsoberfläche.
[0077] Das Steuerungsgerät für den Schreibkopf kann auf die Spannung jedes Einspeisungspunktes
einzeln, wie vorstehend beschrieben, eingestellt werden. Infolge von Fertigungstoleranzen
kann es des öfteren sein, daß der Kontakt 74 nicht nur den Punkt berührt, sondern
auch einen Teil des Dielektrikums, wie in der FIG. 4a dargestellt. Aber infolge der
größeren Differenz und des Fehlens eines leitfähigen Punktes, der das Einspeisen der
elektrischen Ladung erleichtert, fällt die Ladung auf dem Dielektrikum auf der Oberfläche
minimal aus. Wenn sich also der Spannungskontakt 74 von dem Punkt wegbewegt, entstehen
Mikrofelder zwischen dem Punkt 56, der geladen bleibt, und der dielektrischen Oberfläche,
die weitgehend unaufgeladen bleibt.
[0078] Es ist auch möglich, daß die in FIG. 4 gezeigten Punkte die Masseebene über Widerstände
oder ohmsche Steckverbinder mit einem kleineren spezifischen Widerstand als dem des
Dielektrikums kontaktieren.
[0079] Entfernen sich die Einspeisungspunkte von den Punkten, so bleibt der Punkt eine bestimmte
Zeitlang geladen, selbst dann, wenn seine Entladungsgeschwindigkeit höher ist, als
wenn keine Widerstände vorhanden wären. Der optimale spezifische Widerstand zwischen
dem Punkt und der Masseebene richtet sich nach verschiedenen Faktoren, darunter die
Geschwindigkeit der Druckwalze, Spannungsbegrenzungen, gewünschte Druckfarbenstärke
und sonstiges. Der spezifische Widerstand kann auch über die Zusammensetzung, Tiefe
und Größe der Punkte beeinflußt werden.
[0080] Bei Kontaktierung mit Metalldrähten werden die Punkte vorzugsweise aus einer Hartmetallverbindung
hergestellt, z.B. TiN, ZrN oder Zirkoniumoxid.
[0081] Die FIG. 4b zeigt zur Veranschaulichung Mikrofelder MF, die an der Oberfläche 52a
zwischen den Punkten und dem im wesentlichen ungeladenen dielektrischen Material,
während die Punkte 56 sich von den Kontakten 74 entfernen. Die Mikrofelder MF ziehen
dann Druckfarbe von der Auftragstation, wie vorstehend beschrieben, an.
[0082] Die FIG. 6 veranschaulicht eine weitere Ausführungsart einer Druckwalze, die allgemein
mit 92 bezeichnet ist, aber eine etwas abweichende anisotrope dielektrische Lage 94
auf der leitfähigen Lage 38 besitzt. Die Lage 94 trägt außerdem ein Muster von leitfähigen
Punkten 96. Wechselnd sind die Punkte 96 sind aber durch leitfähige Wege 98 mit der
Masseebene 36 verbunden. Die leitfähigen Wege 98 können durch "Nadellöcher", ausgefüllt
mit leitfähigem Material, durch plattierte Wege oder sogar durch kleinste Drähte gebildet
werden. Falls gewünscht, können die leitfähigen Wege 98 aus einem Halbleitermaterial
bestehen, z.B. Polysilizium, so daß ein relativ hoher Widerstand gegeben ist. Auf
diese Weise werden etwas höhere elektrische Transversalfelder über der Aufzeichnungsoberfläche
92 der Walze 92 dann erzielt, wenn die Walze mit dem Schreibkopf 72 beschrieben wird.
[0083] Genauer genommen kann sogar die Polysilizium-Verbindung direkt als der leitfähige
Punkt 96 benutzt werden; Abdeckung durch ein anderes, besser leitendes Metall ist
nicht erforderlich, weil von der Elektrostatik her gesehen nur sehr niedrige Konduktanzen
für die Punkte 96 erforderlich sind. Das gleiche gilt für die Punkte 42 an der Walze
12 (FIG. 2).
[0084] Bei einer anderen gezeigten Ausführungsart entfällt die Notwendigkeit einer Masseebene
in der Druckwalze, weil ungeerdete benachbarte Punkte des Punktemusters entgegengesetzt
geladen werden. In der FIG. 3 beispielsweise können über die Walze Punkte 56 mit ungeraden
Nummern positiv aufgeladen werden, Punkte 56 mit geraden Nummern mit einem entsprechenden
negativen Potential unter Verwendung des Kontakt-Schreibkopfes 72, wie in den FIGUREN
5 und 6 dargestellt. Dieses bewirkt Feldlinien quer über den Raum hinweg zwischen
den zwei Sätzen von Punkten, so daß Druckfarbe zwischen den Punkten angezogen wird.
[0085] Die verschiedenen Methoden zum Aufladen einer derartigen Oberfläche ohne eine Masseebene
werden unter Bezugnahme auf die schematisch gezeichneten Schreibköpfe der FIGUREN
7 und 8 besser verständlich. In der FIG. 7 ist ein Schreibkopf 172 dargestellt, der
eine Vielzahl von Sätzen S1, S2, S3 etc. von zwei Einspeisungspunkten mit paraleller
Anordnung zur Bewegungsrichtung einer dielektrischen Aufzeichnungsoberfläche besitzt.
Die Aufzeichnungsoberfläche kann eine einfache Dielektrikfläche sein, vorzugsweise
eine mit Punkten oder Bereichen höherer Leitfähigkeit auf der Oberfläche, wie vorstehend
beschrieben. Bei dieser Ausführungsart kann der Schreibkopf auf eine Spannungsdifferenz
für jeden Satz S1, S2 etc. unabhängig eingestellt werden, ausgehend von elektronischen
Daten, die das auf einer dielektrischen Aufzeichnungsoberfläche aufzuzeichnende Bild
darstellen. Somit werden aufeinanderfolgende Zeilen des Bildes mit dem Schreibkopf
quer über die gesamte Breite der Aufzeichnungsoberfläche, so wie die Aufzeichnungsoberfläche
durchläuft, geschrieben.
[0086] Die Spannungsdifferenz variiert vorzugsweise zwischen Null und maximal 30 bis 200
Volt, so daß variable Anziehung der Druckfarbe entsprechend der Spannungsdifferenz
erfolgt.
[0087] Wie schematisch in der FIG. 8 gezeigt, besteht auch die Möglichkeit, die Sätze der
Spannungseinspeisungspunkte des Schreibkopfes 172 in einer Richtung senkrecht zur
Bewegungsrichtung der Aufzeichnungsoberfläche anzuordnen.
[0088] Die Gruppierung kann dabei so erfolgen, wie für den Schreibkopf der FIG. 4 und 5
beschrieben.
[0089] Bei den schematisch gezeigten Ausführungsarten der beiden FIGUREN 7 und 8 sind auch
mehr als zwei Einspeisungspunkte pro Satz möglich, z.B. drei Einspeisungspunkte für
einen Satz mit den Spannungen V1, V2, V1. Bei der Ausführungsart nach FIG. 8 beispielsweise
können beim nächsten Satz die Spannungen V1, V3, V1 betragen, so daß die Spannungen
der Einspeisungspunkte in den Sätzen nebeneinander gleich groß sind. Dieses trägt
zur Vermeidung von Mikrofeldern zwischen zwei benachbarten Sätzen bei, falls dieses
gewünscht wird.
[0090] Die Aufzeichnungsoberfläche für diese Ausführungsart kann eine einfache dielektrische
Oberfläche sein, es können auch Punkte, wie vorstehend beschrieben, vorliegen. Wie
die FIG. 9 zeigt, können die Punkte 156 als Rechtecke mit der vollen Größe eines Bildelementes
(Pixels), z.B. 50 Mikrometer, ausgebildet sein.
[0091] Bei den Ausführungsarten nach den FIGUREN 7 und 8 sollte sichergestellt werden, daß
die Plus- und Minus-Kontakte den gleichen Punkt nicht gleichzeitig berühren. Sollte
es dazu kommen, werden sich die beiden Kontakte höchstwahrscheinlich gegenseitig annullieren,
selbst bei einer Spannungsversorgung mit Strombegrenzung oder bei Kontakten mit hohem
Widerstand, und auf der Druckwalze wird nur wenig Ladung oder überhaupt keine erzeugt.
[0092] Im Falle all der oben beschriebenen Ausführungsarten können die variierenden Spannungen
durch eine Gleichspannungsquelle geliefert werden.
[0093] Wechselspannungsquellen können aber ebenfalls benutzt werden, wobei die Spannungsamplitude
variabel ist.
[0094] Beim Einsatz einer Wechselspannungsquelle besteht auch die Möglichkeit, auf Erdung
der darunterliegenden Lage von FIG. 3 zu verzichten, wie in FIG. 10 gezeigt. Die Lage
136 ist eine ungeerdete leitfähige Lage, die bei Drehung der Druckwalze eine ungefähr
konstante Spannung gleich dem Mittelwert Spannung der variierenden Wechselspannung
erhält. Die variierende Spannung der Kontaktpunkte an der Oberfläche 52a kann dann
zum Laden des Dielektrikums benutzt werden, da die Spannung an der Lage 136 ungefähr
konstant bleibt.
[0095] Zu beachten ist ferner, daß bei allen Ausführungsarten mit einer darunterliegenden
geerdeten Lage die Möglichkeit besteht, statt dessen eine Lage mit konstanter Spannung
statt einer geerdeten Lage vorzusehen.
[0096] Eine Druckkomponente mit einer geladenen anisotropen Oberfläche, wie in den obigen
Ausführungsarten beschrieben, kann mit einem dielektrischen Entwicklungsmedium oder
irgendeinem anderen dielektrischen Material mit einer Dielektrizitätskonstante über
Eins interagieren. Wir haben hier die Erfindung für den Gebrauch in Druckgeräten mit
einer Auftragstation, die thermoplastische Farben abgibt, beschrieben, aber die beschriebenen
Druckkomponenten können auch zur Aufnahme fester, ungeladener dielektrischer Farbstoffe
und ungeladener Toner benutzt werden. Der Begriff "Druckfarbe" soll also bei Gebrauch
in der Anmeldung allgemein ein dielektrisches Entwicklungsmedium bezeichnen, bei dem
die Dielektrizitätskonstante größer als Eins ist, und ist nicht auf flüssige Druckfarben
beschränkt.
[0097] Anstelle von ungeladenen Tonern oder Druckfarben können auch geladene im Zusammenhang
mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsarten eingesetzt werden, aber die resultierende
gewünschte Anziehung der Farbe und die Dicken müssen dann unter Berücksichtigung der
stärkeren Anziehung modifiziert werden.
[0098] Es sollte auch beachtet werden, daß beim Aufladen der Punkte oder von leitfähigeren
Bereichen andere Arten von Kontaktpunkten benutzt werden können, anstelle der Draht-Kontaktpunkten
nach Angabe in FIG. 4. Auch kann der Schreibkopf eine Plasma-Aufladekomponente umfassen
und über einzelne Plasma-Einbringungspunkte aufladen, ähnlich wie bei der vorstehend
beschriebenen Mikrotunnel-Plasmavorrichtung. Auch kann der Schreibkopf über eine Gas-Ladevorrichtung
verfügen und die Punkte über die Gasabgabestellen aufladen. Die Kontaktdrähte der
in FIG.4 gezeigten Ausführungsart können beispielsweise so ausgebildet sein, daß kein
echter Kontakt mit der Aufzeichnungfläche erfolgt, vielmehr die Ladungen über die
Luft vermittelt werden.
[0099] Es ist also ersichtlich, daß die vorstehend beschriebenen Zwecke zusammen mit denjenigen,
die aus der obigen Beschreibung hervorgehen, effektiv erreicht werden. Es können natürlich
auch bestimmte Änderungen bei den obigen Bauweisen vorgenommen werden, ohne daß vom
Rahmen der Erfindung abgewichen wird.
[0100] Ferner ist davon auszugehen, daß die nachfolgenden Ansprüche alle allgemeinen und
speziellen Merkmale der hier beschriebenen Erfindung abdecken sollen.
1. Aufzeichnungsgerät, umfassend:
eien Aufzeichnungskomponente mit einem Außenbereich aus einem dielektrischen Material
und einer Vielzahl von Punkten;
wobei der Außenbereich und die Punkte so angeordnet sind,
daß sich eine äußere Aufzeichnungsoberfläche mit Bereichen unterschiedlicher Leitffähigkeit
ergibt, und
einen Schreibkopf nahe bei der Aufzeichnungsoberfläche zum Erzeugen variabler elektrischer
Ladungen auf der Aufzeichnungsoberfläche, wobei die variablen Ladungen einem Teil
eines aufzuzeichnenden Bildes entsprechen.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Punkte im Außenbereich liegen.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Punkte im Außenbereich eingebettet
sind.
4. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungskomponente zusätzlich
eine darunterliegende Lage unterhalb des Außenbereiches besitzt, wobei die Punkte
mit der darunterliegenden Lage so kommunizieren, daß eine bessere Leitfähigkeit besteht
als im Außenbereich.
5. Gerät nach Anspruch 4 mit zusätzlichen Verbindern zwischen jedem Punkt und der darunterliegenden
Lage, wobei die Verbinder einen Widerstand haben, der kleiner ist als der des Dielektrikums.
6. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibkopf mehrere Spannungseinspeisungspunkte
umfaßt, wobei der Schreibkopf die Spannung jedes Einspeisungspunktes unabhängig festlegen
kann.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspeisungspunkte aus einer
Vielzahl von elektrischen "Fingern" bestehen.
8. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibkopf eine variable Spannung
an die Aufzeichnungsoberfläche anlegt, wobei die Obergrenze der Spannung zwischen
30 und 200 Volt liegt.
9. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Punkte aus Metallbestehen.
10. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibkopf eine Drahtaufladungskomponente
umfaßt, wobei die Drahtaufladungskomponente Ladungen an die Aufzeichnungsoberfläche
über Drahtkontakte abgibt.
11. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibkopf eine Gasladekomponente
umfaßt, wobei die Gasladekomponente Ladungen an die Aufzeichnungsoberfläche über ein
gasförmiges Medium abgibt.
12. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibkopf eine Plasma-Ladekomponente
umfaßt, wobei die Plasma-Ladekomponente Ladungen an die Aufzeichnungsoberfläche über
ein Plasma-Medium abgibt.
13. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibkopf eine Vielzahl von
Sätzen aus zumindest zwei Einspeisungspunkten besitzt, wobei die Einspeisungspunkte
jedes Satzes eine Spannung liefern, so daß das dielektrische Material zwischen zwei
benachbarten Punkten geladen wird und wobei der Schreibkopf die Spannung zwischen
den Einspeisungspunkten jedes Satzes unabhängig von der Spannung anderer Sätze festlegen
kann.
14. Gerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungsoberfläche eine
Bewegungsrichtung besitzt und die Einspeisungspunkte jedes Satzes parallel zur Bewegungsrichtung
angeordnet sind.
15. Gerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungsoberfläche eine
Bewegungsrichtung besitzt und die Einspeisungspunkte jedes Satzes senkrecht zur Bewegungsrichtung
angeordnet sind.
16. Gerät nach Anspruch 1, weiter umfassend eine Auftragstation nahe bei der Aufzeichnungsoberfläche
zum Aufbringen von Druckfarbe auf die Aufzeichnungsoberfläche.
17. Gerät nach Anspruch 1, weiter umfassend eine dünne farbphobische Lage auf der Aufzeichnungsoberfläche.
18. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibkopf mit einer Gleichspannungsquelle
arbeitet.
19. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibkopf eine Wechselspannungsquelle
beinhaltet.
20. Aufzeichnungsgerät, umfassend:
eine Aufzeichnungskomponente mit einer dielektrischen Aufzeichnungsoberfläche, die
eine Vielzahl von relativ leitfähigen definierten Bereichen umfaßt, und einen Schreibkopf
in der Nähe der Aufzeichnungsoberfläche zum Abgeben von Ladungen entsprechend einem
Teil eines Bildes, das auf der Aufzeichnungsoberfläche aufgezeichnet werden soll,
wobei der Schreibkopf über eine Vielzahl von Spannungseinspeisungspunkten verfügt,
die über die Breite der Aufzeichnungsoberfläche angeordnet sind, um Mikrofelder um
die definierten Bereiche herum zu erzeugen.
21. Gerät nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungskomponente zusätzlich
eine darunterliegende Lage unter der Aufzeichnungsoberfläche umfaßt, wobei die definierten
Bereiche mit der darunterliegenden Lage so interagieren, daß relative Leitfähigkeit
erzielt wird.
22. Gerät nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspeisungspunkte in Form
von Sätzen von zumindest zwei Einspeisungspunkten angeordnet sind, wobei jeder Satz
von Einspeisungspunkten eine Spannung zwischen benachbarten definierten Bereichen
liefert.
23. Verfahren zum Aufzeichnen eines Bildes auf einer Aufzeichnungskomponente mit einer
äußeren Aufzeichnungsoberfläche mit Bereichen unterschiedlicher Leitfähigkeit, wobei
das Verfahren folgende Schritte umfaßt:
Erzeugen elektronischer Daten entsprechend dem aufzuzeichnenden Bild und
Bilden von Mikrofeldern, die sich über die Aufzeichnungsoberfläche hinaus erstrecken
und zwischen den Bereichen unterschiedlicher Leitfähigkeit liegen, indem Ladungen
an die äußere Aufzeichnungsoberfläche` ausgehend von den elektronischen Daten, geliefert
werden.
24. Verfahren nach Anspruch 23, weiter umfassend das Aufbringen einer nicht aufgeladenen
Druckfarbe auf die Aufzeichnungsoberfläche.