[0001] Die Erfindung betrifft Papierleimungsmittelmischungen aus C
14- bis C
22-Alkyldiketenemulsionen und leimend wirkenden feinteiligen, wäßrigen Polymerdispersionen
sowie die Verwendung der Papierleimungsmittelmischungen als Masse- und Oberflächenleimungsmittel
für Papier.
[0002] Aus der US-A-3 130 118 ist bekannt, daß man Alkyldiketene mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen
im Molekül in Gegenwart von kationischer Stärke in Wasser emulgieren kann. Die so
erhältlichen relativ niedrig konzentrierten Alkyldiketenemulsionen werden als Masseleimungsmittel
für Papier verwendet. Papiere, die mit diesen Emulsionen in der Masse geleimt sind,
entwickeln die volle Leimung nicht direkt nach dem Papiertrocknungsprozeß, sondern
erst nach einer ein- oder mehrtägigen Lagerung der Papiere bei Raumtemperatur. In
der Praxis werden jedoch Leimungsmittel gefordert, die die volle Leimungswirkung unmittelbar
nach dem Trocknen des geleimten Papiers vollständig ausbilden.
[0003] Aus der DE-A-3 000 502 ist bekannt, wäßrige Emulsionen von Fettalkyldiketenen in
Mischung mit kationischen Kondensaten als Leimungsmittel zu verwenden. Geeignete kationische
Kondensate sind beispielsweise mit Epichlorhydrin vernetzte Umsetzungsprodukte von
Kondensaten aus Dicyandiamid oder Cyanamid und einem Bisaminopropylpiperazin oder
Kondensationsprodukte aus Epichlorhydrin und Bisaminopropylpiperazin. Die kationischen
Kondensate bewirken zwar eine beschleunigte Ausbildung der Leimung von Fettalkyldiketenen,
jedoch haben sie den Nachteil, daß sie die Papierweiße nachteilig beeinflussen.
[0004] Aus der DE-A-3 316 179 ist bekannt, Emulsionen von Fettalkyldiketenen zusammen mit
Polyethyleniminen und/oder wasserlöslichen Kondensationsprodukten auf Basis wasserlöslicher
mit Ethylenimin gepfropfter und anschließend mit Epichlorhydrin vernetzter Polyamidoamine
als Leimungsmittel für Papier zu verwenden. Auch bei Verwendung dieser Leimungsmittelmischungen
bildet sich die Diketenleimung innerhalb kurzer Zeit aus. Die kationischen Leimungsmittelbeschleuniger
für Fettalkyldiketene reagieren jedoch sehr empfindlich auf Störstoffe, die sich bei
dem Papierherstellungsprozeß in den Papierfabriken aufgrund der teilweise oder vollständig
geschlossenen Wasserkreisläufe anreichern. Zudem haben sie einen nachteiligen Einfluß
auf die Papierweiße.
[0005] Aus der EP-A-0 437 764 sind stabilisierte wäßrige Alkyldiketenemulsionen bekannt,
die bis zu 60 Gew.-% Alkyldiketen emulgiert enthalten können und die als Stabilisator
langkettige Fettsäureester und/oder Urethane enthalten.
[0006] Aus der JP-A-58/115 196 ist ein Papierhilfsmittel bekannt, daß die Festigkeit von
Papier erhöht und gleichzeitig das Papier leimt. Dieses Papierhilfsmittel beruht auf
einer Dispersion eines Pfropfcopolymerisates von Styrol mit Alkylacrylaten auf Stärke.
Die Pfropfcopolymerisate werden dadurch erhalten, daß man Styrol und einen Acrylester
in wäßrigem Medium bei Temperaturen von 20 bis 100°C unter Bildung einer wäßrigen
Dispersion polymerisiert.
[0007] Aus der EP-B-0 257 412 sowie der EP-B-0 267 770 sind Leimungsmittel für Papier auf
Basis feinteiliger, wäßriger Dispersionen von Copolymerisaten bekannt, die durch Copolymerisieren
von
(a) 20 bis 65 Gew.-% Acrylnitril und/oder Methacrylnitril,
(b) 80 bis 35 Gew.-% eines Acrylsäureesters eines einwertigen, gesättigten C3- bis C8-Alkohols und
(c) 0 bis 10 Gew.-% anderen monoethylenisch ungesättigten copolymerisierbaren Monomeren
[0008] nach Art einer Emulsionspolymerisation in einer wäßrigen Lösung, die eine abgebaute
Stärke enthält, in Gegenwart von Peroxidgruppen enthaltenden Initiatoren erhältlich
sind. Die abgebauten Stärken haben Viskositäten η
i von 0,04 - 0,50 dl/g.
[0009] Aus der EP-B-0 051 144 sind feinteilige, wäßrige Polymerdispersionen bekannt, die
ein Leimungsmittel für Papier sind und durch eine 2-stufige Polymerisation hergestellt
werden. In der 1. Stufe der Polymerisation wird zunächst ein niedrigmolekulares Vorpolymerisat
aus einem stickstoffhaltigen Monomeren, einem nichtionischen, hydrophoben ethylenisch
ungesättigten Monomeren und einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure oder Maleinsäureanhydrid
hergestellt. Dieses Vorpolymerisat dient als Schutzkolloide für die nachfolgende 2.
Stufe der Polymerisation, in der man nichtionische hydrophobe ethylenisch ungesättigte
Monomere nach Art einer Emulsionspolymerisation in Gegenwart üblicher Mengen wasserlöslicher
Polymerisationsinitiatoren polymerisiert.
[0010] Aus der EP-A-0 058 313 und der EP-A-0 150 003 sind kationische Leimungsmittel für
Papier bekannt, die durch Copolymerisieren von Acrylnitril und Acrylsäure- und/oder
Methacrylsäureestern oder von Monomergemischen aus Styrol, Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureestern
und ggf. Acrylnitril und/oder Methacrylnitril in einer wäßrigen Lösung eines kationischen
Copolymerisats als Emulgator erhalten werden. Der kationische Emulgator ist dabei
ein Terpolymerisat aus N,N-Dimethylaminoethylacrylat und/oder -methacrylat, Styrol
und Acrylnitril.
[0011] Die oben beschriebene feinteiligen, wäßrigen Polymerdispersionen haben bei Verwendung
als Leimungsmittel zwar eine ausgezeichnete Sofortleimung, jedoch sind die erforderlichen
anzuwendenden Mengen für eine Volleimung des Papiers erheblich höher als bei Leimungsmitteln,
die aus Fettalkyldiketenemulsionen bestehen oder Fettalkyldiketene in emulgierter
Form enthalten.
[0012] Aus der DE-A-3 235 529 sind Papierleimungsmittelmischungen bekannt, die aus Emulsionen
aus C
14- bis C
20-Dialkylketenen und feinteiligen, stickstoffhaltigen Monomere einpolymerisiert enthaltenden
Polymerdispersionen bestehen, die aus der obengenannten EP-B-0 051 144 bekannt sind.
Diese Leimungsmittelmischungen werden durch Vereinigen einer Fettalkyldiketenemulsion
mit der wäßrigen feinteiligen Polymerdispersion hergestellt oder erst im Papierstoff
vor der Blattbildung dadurch gebildet, daß man das emulgierte Fettalkyldiketen und
die feinteilige wäßrige Dispersion gleichzeitig zum Papierstoff zugibt und das System
gut durchmischt. Bloße Mischungen aus Fettalkyldiketenemulsionen und den kationischen
feinteiligen wäßrigen Polymerdispersionen sind nicht ausreichend lagerstabil.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Papierleimungsmittel mit
einem Gehalt an Fettalkyldiketenen zur Verfügung zu stellen, das bei der Anwendung
als Masseleimungsmittel eine ausreichende Sofortleimung ergibt und das nicht zu einer
Beeinträchtigung der Weiße des Papiers führt.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit Papierleimungsmittelmischungen gelöst, wenn
man sie herstellt durch Mischen einer wäßrigen Suspension einer aufgeschlossenen kationischen
Stärke mit feinteiligen, wäßrigen Polymerdispersionen, die ein Leimungsmittel für
Papier sind und Emulgieren von C
14- bis C
22-Alkyldiketenen in dieser Mischung bei Temperaturen von mindestens 70°C. Das Emulgieren
der Alkyldiketene kann ggf. zusätzlich noch in Gegenwart von Fettsäureestern und Urethanen
erfolgen, die Stabilisatoren für Alkyldiketenemulsionen sind.
[0015] Alkyldiketene sind bekannt und im Handel erhältlich. Sie werden beispielsweise aus
den entsprechenden Carbonsäurechloriden durch Abspaltung von Chlorwasserstoff mit
tertiären Aminen hergestellt.
[0016] Die Fettalkyldiketene können beispielsweise mit Hilfe folgender Formel charakterisiert
werden:

in der die Substituenten R
1 und R
2 für C
4- bis C
20-Alkyl stehen.
[0017] Um Papierleimungsmittelmischungen gemäß Erfindung herzustellen, werden die obenbeschriebenen
Alkyldiketene oder Mischungen der Alkyldiketene in einer Mischung emulgiert, die aus
einer wäßrigen Suspension einer aufgeschlossenen kationischen Stärke und feinteiligen
wäßrigen Polymerdispersionen besteht, die üblicherweise allein als Leimungsmittel
für Papier verwendet werden. Geeignete kationische Stärken sind im Handel erhältlich
und werden üblicherweise als Schutzkolloid für das Emulgieren von Alkyldiketenen verwendet.
Geeignete kationische Stärken sind beispielsweise aus der obenangegebenen US-A-3 130
118 bekannt. Bezogen auf Fettalkyldiketen benötigt man üblicherweise 1 bis 20, vorzugsweise
2 bis 7 Gew.-% an Schutzkolloid, vorzugsweise kationischer Stärke.
[0018] Um besonders hoch konzentrierte Alkyldiketenemulsionen in der Mischung aus Stärke
und feinteiligen, wäßrigen Polymerdispersionen, die Leimungsmittel für Papier sind,
herzustellen, führt man das Emulgieren der Alkyldiketene zusätzlich in Gegenwart von
Stabilisatoren durch. Geeignete Stabilisatoren sind aus der EP-A-0 437 764 bekannt.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um Ester der Formel

in der R
1 und R
2
(1) C14- bis C22-Alkyl bedeuten, wobei sich R1 und R2 um mindestens 4 C-Atome in der Alkylkette unterscheiden,
(2)
R1 = C14- bis C22-Alkyl
R2 = C14- bis C22-Akenyl
(3)
R1 = C14- bis C22-Alkenyl
R2 = C14- bis C22-Akyl oder
(4) R1 und R2 gleiche oder verschiedene C14- bis C22-Alkenyl bedeuten.
[0019] Die Verbindungen der Formel I sind bekannt. Beispiele für geeignete Verbindungen
der Formel I mit der oben unter (1) angegebenen Bedeutung für R
1 und R
2 sind Stearinsäurebehenylester, Behensäurestearylester, Myristinsäurestearylester,
Myristinsäurebehenylester, Palmitinsäurebehenylester und Stearinsäurisododecylester.
[0020] Als Stabilisatoren eignen sich außerdem Verbindungen der Formel R
3-O-CO-R
4 (II). Die Substituenten R
3 und R
4 bedeuten entweder gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Alkenylreste, wobei mindestens
einer der Substituenten R
3 und R
4 mindestens 6 C-Atome aufweist. Diese Substituenten können 2 bis 22 C-Atome enthalten.
Sofern die Substituenten R
3 und R
4 Alkenyl bedeuten, enthält die Alkenylgruppe vorzugsweise mindestens 6 C-Atome. Beispiele
für Verbindungen der Formel II sind Kohlensäureoleylstearylester, Kohlensäurebehenyloleylester,
Kohlensäureethyloleylester, Kohlensäuredioleylester, Kohlensäurebehenylstearylester
und Kohlensäure-(2-hexyldecanyl)-oleylester.
[0021] Auch die Verbindungen der Formel

sind bekannte Stoffe. Die Substituenten R
5, R
6 und R
7 sind entweder gleich oder verschieden. Sie können 2 bis 22 C-Atome aufweisen und
stehen für eine Alkyl- oder Alkenylgruppe, wobei mindestens einer der Substitutenten
R
5, R
6 und R
7 mindestens 12 C-Atome enthält. Sofern diese Substituenten für Alkenylgruppen stehen,
beträgt die Anzahl der C-Atome der Alkenylgruppen im allgemeinen mindestens 12. Beispiele
für Verbindugnen der Formel III sind Oleyl-N,N-distearylurethan, Palmityl-N,N-distearylurethan,
Oleyl-N-palmityl-N-stearylurethan und Behenyl-N,N-distearylurethan.
[0022] Die Stabilisatoren werden, bezogen auf Fettalkyldiken in Mengen von 0,1 bis 20, vorzugsweise
3 bis 6 Gew.-% eingesetzt.
[0023] Feinteilige, wäßrige Polymerdispersionen, die ein Leimungsmittel für Papier sind,
sind beispielsweise aus der EP-B-0 051 144, der EP-B-0 257 412, der EP-B-0 276 770,
der EP-B-0 058 313 und der EP-B-0 150 003 bekannt. Solche als Papierleimungsmittel
wirkenden Polymerdispersionen sind beispielsweise dadurch erhältlich, daß man 1 bis
32 Gew.-Teile einer Mischung aus
(a) Styrol, Acrylnitril und/oder Methacrylnitril,
(b) Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureester von C1- bis C18-Alkoholen und/oder Vinylester von gesättigtem C2- bis C4-Carbonsäuren und ggf.
(c) anderen monoethylenisch ungesättigten copolymerisierbaren Monomeren
in wäßriger Lösung in Gegenwart von 1 Gew.-Teil eines Lösungscopolymerisats aus
(1) Di-C1- bis C4-Alkylamino-C2- bis C4-Alkyl(meth)acrylaten, die ggf. protoniert oder quaterniert sein können,
(2) nichtionischen, hydrophoben, ethylenisch ungesättigten Monomeren, bei diesen Monomeren,
wenn sie für sich alleine polymerisiert werden, hydrophobe Polymerisate bilden und
ggf.
(3) monoethylenisch ungesättigten C3- bis C5-Carbonsäuren oder ihren Anhydriden, wobei das Molverhältnis von (1) : (2) : (3) =
1 : 2,5 bis 10 : 0 bis 1,5 beträgt, copolymerisiert.
[0024] Man stellt zunächst ein Lösungscopolymerisat her, in dem man die Monomeren der Gruppen
(1) und (2) sowie ggf. (3) in einem mit Wasser mischbaren organischen Lösemittel copolymerisiert.
Geeignete Lösemittel sind beispielsweise C
1- bis C
3-Carbonsäuren, wie Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure oder C
1- bis C
4-Alkohole, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol oder Isopropanol und Ketone wie Aceton.
Als Monomere der Gruppe (1) verwendet man vorzugsweise Dimethylaminoethylacrylat,
Dimethylaminoethylmethacrylat, Dimethylaminopropylmethacrylat und Dimethylaminopropylacrylat.
Die Monomeren der Gruppe (1) werden vorzugsweise in protonierter oder in quaternierter
Form eingesetzt. Geeignete Quaternierungsmittel sind beispielsweise Methylchlorid,
Dimethylsulfat oder Benzylchlorid.
[0025] Als Monomere der Gruppe (2) verwendet man nichtionische, hydrophobe, ethylenisch
ungesättigte Verbindungen, die, wenn sie für sich allein polymerisiert werden, hydrophobe
Polymerisate bilden.
[0026] Hierzu gehören beispielsweise Styrol, Methylstyrol, C
1- bis C
18-Alkylester von Acrylsäure oder Methacrylsäure, beispielsweise Methylacrylat, Ethylacrylat,
N-Propylacrylat, Isopropylacrylat, n-Butylacrylat, tert.Butylacrylat und Isobutylacrylat
sowie Isobutylmethacrylat, n-Butylmethacrylat und tert.Butylmethacrylat. Außerdem
eignen sich Acrylnitril, Methacrylnitril, Vinylacetat, Vinylpropionat und Vinylbutyrat.
Man kann auch Mischungen der Monomeren der Gruppe 2 bei der Copolymerisation einsetzen,
z.B. Mischungen aus Styrol und Isobutylacrylat. Die als Emulgator dienenden Lösungscopolymerisate
können ggf. noch Monomeren der Gruppe (3) einpolymerisiert enthalten, z.B. monoethylenisch
ungesättigte C
3- bis C
5-Carbonsäuren oder ihre Anhydride, z.B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Itakonsäure, Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid oder Itakonsäureanhydrid. Das Molverhältnis von (1) : (2) : (3)
beträgt 1 : 2,5 bis 10 : 0 bis 1,5. Die so erhaltenen Copolymerisatlösungen werden
mit Wasser verdünnt und dienen in dieser Form als Schutzkolloid für die Polymerisation
der obenangegebenen Monomermischungen aus den Komponenten (a) und (b) und ggf. (c).
Als Monomere der Gruppe (a) kommen Styrol, Acrylnitril, Methacrylnitril oder Mischungen
aus Styrol und Acrylnitril oder aus Styrol und Methacrylnitril in Betracht. Als Monomere
der Gruppe (b) verwendet man Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureester von C
1- bis C
18-Alkoholen und/oder Vinylester von gesättigten C
2- bis C
4-Carbonsäuren. Diese Gruppe von Monomeren entspricht den Monomeren der Gruppe (2),
die oben bereits beschrieben wurde. Vorzugsweise verwendet man als Monomer der Gruppe
(b) Acrylsäurebutylester und Methacrylsäurebutylester, z.B. Acrylsäureisobutylacrylat,
Acrylsäure-n-butylacrylat und Methacrylsäureisobutylacrylat. Monomere der Gruppe (c)
sind beispielsweise C
3- bis C
5-monoethylenisch ungesättigte Carbonsäuren, Acrylamidomethylpropansulfonsäure, Natriumvinylsulfonat,
Vinylimidazol, N-Vinylformamid, Acrylamid, Methacrylamid und N-Vinylimidazolin. Pro
1 Gew.-Teil des Copolymerisates verwendet man 1 bis 32 Gew.-Teile einer Monomermischung
aus den Komponenten (a) bis (c). Die Monomeren der Komponenten (a) und (b) können
dabei in einem beliebigen Verhältnis copolymerisiert werden, z.B. im Molverhältnis
0,1 : 1 bis 1 : 0,1.
[0027] Die Monomeren der Gruppe (c) werden im Bedarfsfalls zur Modifizierung der Eigenschaften
der Copolymerisate verwendet.
[0028] Vorzugsweise werden die als Leimungsmittel für Papier beschriebenen feinteiligen,
wäßrigen Dispersionen eingesetzt, die aus der EP-0 257 412 und der EP-B-0 276 770
bekannt sind. Diese Dispersionen werden durch Copolymerisieren von
(a) 20 bis 65 Gew.-% Styrol, Acrylnitril und/oder Methacrylnitril,
(b) 80 bis 35 Gew.-% Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureestern von einwertigen gesättigten
C3- bis C8-Alkoholen und
(c) 0 bis 10 Gew.-% anderen monoethylenisch ungesättigten copolymerisierbaren Monomeren
in Gegenwart von Radikale bildenden Initiatoren nach Art einer Emulsionspolymerisation
in einer wäßrigen Lösung einer abgebauten Stärke als Schutzkolloid hergestellt. Die
abgebaute Stärke hat vorzugsweise Viskositäten η
i = 0,04 bis 0,50 dl/g. Diese Stärken sind einem oxidativen, thermischen, azidolytischem
oder einem enzymatischen Abbau unterworfen worden. Für diesen Abbau können sämtliche
nativen Stärken eingesetzt werden, z.B. Stärken aus Kartoffeln, Weizen, Reis, Tapioka
und Mais. Außerdem sind chemisch modifizierte Stärken einsetztbar, wie Hydroxyethyl-,
Hydroxypropyl- oder quaternisierter Aminoalkylgruppen enthaltende Stärken mit Viskositäten
in dem obenangegebenen Bereich. Besonders geeignet sind oxidativ abgebaute Kartoffelstärken,
kationisierte, abgebaute Kartoffelstärken oder Hydroxyethylstärke. Die Mischung aus
leimend wirkender Copolymerisatdispersion und einer nicht aufgeschlossenen Stärke
wird vorzugsweise mindestens 10 Minuten bei 85°C gerührt. Dadurch wird die Stärke
aufgeschlossen.
[0029] Die abgebauten Stärken wirken als Emulgatoren bei der Copolymerisation der Monomeren
(a) bis (c) in wäßrigem Medium nach Art einer Emulsionspolymerisation. Die Monomeren
werden in einer wäßrigen Lösung copolymerisiert, die 1 bis 21, vorzugsweise 3 bis
15 Gew.-% abgebaute Stärke enthält. In 100 Gew.-Teilen einer solchen Lösung polymerisiert
man üblicherweise 10 bis 140, vorzugsweise 40 bis 100 Gew.-Teile der Monomermischung
aus (a) und (b) und ggf. (c). Der Durchmesser der dispergierten Polymerteilchen beträgt
50 bis 350, vorzugsweise 100 bis 250 nm. Als Monomer der Gruppe (b) kommen außerdem
noch Vinylester von C
2- bis C
4-gesättigten Carbonsäuren in Betracht. Geeignete Monomere der Gruppe (c) sind beispielsweise
Acrylamid, Methacrylamid, Stearylacrylat, Stearylmethacrylat, Palmitylacrylat, Acrylsäure,
Methacrylsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Itakonsäure, Vinylsulfonsäure, Acrylamidopropansulfonsäure
und Acrylsäure- und Methacrylsäureester von Aminoalkoholen, z.B. Dimethylaminoethylacrylat,
Dimethylaminoethylmethacrylat, Dimethylaminopropylacrylat und Dimethylaminomethacrylat.
[0030] Die erfindungsgemäßen Papierleimungsmittelmischungen werden dadurch hergestellt,
daß man zunächst eine wäßrige Suspension einer aufgeschlossenen kationischen Stärke
mit mindestens einer der obengenannten feinteiligen, wäßrigen Polymerdispersion, die
ein Leimungsmittel für Papier ist, mischt. Man kann beispielsweise von einer 0,5 bis
5-gew.%igen wäßrigen Suspension einer kationischen Stärke ausgehen, die in bekannter
Weise in eine in Wasser lösliche Form überführt wird, z.B. durch Erhitzen auf die
Verkleisterungstemperatur oder durch Erhitzen in Gegenwart einer Säure, z.B. Schwefelsäure.
Die dabei erhaltene wäßrige Lösung wird dann mit der feinteiligen wäßrigen Polymerdispersion
oder auch einer Mischung solcher Dispersionen gemischt und auf eine Temperatur von
mindestens 70°C erhitzt. Die Temperatur der Mischung kann bis zum Siedepunkt der Mischung
gesteigert werden. In die auf mindestens 70°C erhitzte Mischung aus aufgeschlossener
kationischer Stärke und feinteiliger wäßriger Polymersuspension werden dann C
14- bis C
22-Alkyldiketene einemulgiert. Die Alkyldiketene werden in geschmolzender Form zu der
Mischung aus aufgeschlossener Stärke und wäßrigen Polymerdispersionen zudosiert und
unter Einwirkung von Scherkräften emulgiert, z.B. erfolgt das Emulgieren in sogenannten
Homogenisatoren, die nach dem Hochdrukkentspannungsprinzip arbeiten.
[0031] Erfindungsgemäß erhält man dann besonders lagerstabile Leimungsmittelmischungen,
wenn man das feste Fettalkyldiketen und einen der oben angegebenen Stabilisatoren,
z.B. Stearinsäurebehenylester oder Behenylsäureoleylester, mischt und in Form einer
Schmelze zu einer auf 75 bis 95°C erwärmten feinteiligen, wäßrigen Polymerdispersion
zugibt, die ein Leimungsmittel für Papier ist und die eine aufgeschlossene kationische
Stärke enthält, und diese Mischung unter Einwirkung von Scherkräften homogenisiert.
Nach dem Homogenisierschritt wird die erhaltene Papierleimungsmittelmischung auf Umgebungstemperatur
abgekühlt. Der pH-Wert der Alkyldiketenemulsion/Polymerdispersion-Mischung liegt üblicherweise
in dem Bereich von 2,0 bis 4,0 und beträgt vorzugsweise 3,0. Bei der Herstellung dieser
Mischung kann man ggf. noch weitere Hilfsstoffe, wie Ligninsulfonat, Formalin oder
Propionsäure zusetzen.
[0032] Die fertigen Papierleimungsmittelmischungen enthalten 10 bis 80, vorzugsweise 30
bis 60 Gew.-% an Fettalkyldiketen. Der Gehalt der Papierleimungsmittelmischungen an
feinteiligen, wäßrigen Polymerdispersionen beträgt 20 bis 90, vorzugsweise 30 bis
70, jeweils auf die Feststoffe bezogen. Die oben beschriebenen Papierleimungsmittelmischungen
werden als Masse und Oberflächenleimungsmittel für Papier verwendet, wobei die Verwendung
als Masseleimungsmittel bevorzugt ist. Hierfür werden die wäßrigen Polymerleimungsmittelmischungen
durch Zugabe von Wasser auf Konzentrationen von 0,08 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf Alkyldiketen,
verdünnt.
[0033] Die erfindungsgemäßen Papierleimungsmittelmischungen sind lagerstabil, während Mischungen,
die lediglich durch Vereinigen von feinteiligen wäßrigen Polymerdispersionen, die
Leimungsmittel für Papier sind, mit Emulsionen von Fettalkyldiketenen, die mit Hilfe
von aufgeschlossener kationischer Stärke als Schutzkolloid emulgiert wurden, keine
ausreichende Stabilität aufweisen. Die zuletzt genannten Mischungen neigen entweder
zum Entmischen oder werden nach kurzer Lagerung, z.B. nach 8 Tagen, fest und sind
dann nicht mehr für den vorgesehenen Einsatzzweck brauchbar.
[0034] Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Angaben in Prozent
beziehen sich jeweils auf das Gewicht der hergestellten Emulsionen. Sie sind so gewählt
worden, daß die Alkyldiketen-Zugabemenge bezogen auf atro Stoff konstant ist.
[0035] Der Leimungsgrad der Papiere wurde mit Hilfe des Cobb-Wertes nach DIN 53 132 bestimmt.
Für die Prüfung der Leimungswirkung wurde folgendes Stoffmodell verwendet:
[0036] 100 % gebl. Birkensulfat mit Mahlgrad 35°SR (Schopper-Riegler), 40 % Kreide und als
Retentionsmittel 0,025 % eines hochmolekularen Polyacrylamids. Gelegentlich wird 1
Gew.-% einer kationischen Stärke dem Papierstoff zugegeben.
[0037] Für die Sofortleimung werden die Blätter auf einem dampfbeheizten Trockenzylinder
bei 90°C bis zur Restfeuchte von 10-15 % getrocknet; die Prüfung der Endleimung wird
1 Tag nach Herstellung der Blätter und Trocknen bei 90°C bis zur Restfeuchte von ca.
6 % und anschließend Lagern bei 23°C in einer relativen Luftfeuchte von 50 % durchgeführt.
[0038] Die hergestellten Papiere haben ein Flächengewicht von 80 g/m
2 und einen Aschegehalt von ca. 17 %.
[0039] Die Weiße der Papiere wurde bestimmt nach DIN 53 145.
[0040] In den Beispielen wurden folgende feinteilige wäßrige Polymerdispersionen, die üblicherweise
als Leimungsmittel für Papier eingesetzt werden, verwendet:
Polymerdispersion 1
[0041] In einem 1 1 Vierhalskolben, der mit Rührer, Rückflußkühler, Dosiervorrichtung und
einer Einrichtung zum Arbeiten unter Stickstoffatmosphäre ausgestattet ist, werden
34,0 g Stärke A sowie 8,4 g Stärke B in 148 g Wasser suspendiert und unter Rühren
auf 85°C erhitzt.
[0042] Stärke A ist eine abgebaute kationische Kartoffelstärke mit einer Viskosität η
i von 0,47 dl/g, einem Substitutionsgrad von 0,015-COOH- und 0,027 N Mol/Mol Glucoseeinheiten
und einem Feststoffgehalt von 83 %.
[0043] Stärke B ist eine abgebaute, kationische Kartoffelstärke mit einer Viskosität η
i von 1,16, einem Substitutionsgrad von 0,07 N Mol/Mol Glucoseeinheiten und einem Feststoffgehalt
von 83 %.
[0044] Nach 30 Minuten bei 85°C werden 2,6 g einer wäßrigen 10%igen Calciumacetatlösung
und 10 g einer 1%igen Enzymlösung (a-Amylase A) zugefügt. Nach weiteren 20 Minuten
bei 85°C wird der enzymatische Stärkeabbau durch Zugabe von 1,5 g Eisessig abgestoppt.
Anschließend weren 16,5 g einer 1%igen Eisen(II)sulfatlösung und 1,75 g 30%iges Wasserstoffperoxid
zugesetzt. Nach 20 Minuten ist das Wasserstoffperoxid zersetzt und der oxidative Stärkeabbau
beendet. Die Intrinsic-Viskosität der Stärkemischung beträgt dann 0,08 dl/g. Dann
gibt man 1,8 g 30%iges Wasserstoffperoxid zu und beginnt sofort damit, eine Emulsion,
die aus 93,7 g Acrylnitril, 76,4 g n-Butylacrylat und einer Lösung von 0,2 g Na-C
14-alkylsulfonat in 50 g Wasser besteht, gleichmäßig innerhalb von 1 Stunde sowie gleichzeitig
separat davon 50 g einer 3,12 %igen Wasserstoffperoxidlösung innerhalb von 1,75 Stunden
zuzufügen. Während dieser Zeit und noch 60 Minuten nach dem Ende der Monomerdosierung
wird die Temperatur des Reaktionsgemisches auf 85°C gehalten. Man erhält eine Dispersion
mit einem Feststoffgehalt von 41,0 % und einem Teilchendurchmesser (ohne Stärkehülle)
von 100 - 150 nm. Die Dispersion wird durch Zugabe von Wasser auf einen Feststoffgehalt
von 33 % verdünnt.
Polymerdispersion 2
[0045] Eine Mischung aus 20 Teilen (1,92 Mol) Styrol, 7 Teilen (0,41 Mol) Dimethylaminopropylmethacrylamid,
3,5 Teilen (0,486 Mol) Acrylsäure und 10 Teilen Essigsäure wurde innerhalb von 1 Stunde
mit Hilfe einer Pumpe in einen auf 90°C erhitzten Kessel gepumpt. Gleichzeitig und
ebenfalls innerhalb 1 Stunde fügte man mit Hilfe einer anderen Dosiervorrichtung 2
Teile Azoisobuttersäuredinitril und 10 Teile Essigsäure zu. Das Gemisch wurde 30 min
auf eine Temperatur von 90°C erhitzt und danach in 180 Teilen Wasser gelöst. Dann
setzte man 0,01 Teile Eisensulfat zu und polymerisierte bei einer Temperatur von 85°C
darin eine Mischung von 32 Teilen Styrol und 32 Teilen Isobutylacrylat. Separat davon
gab man 33 Teile einer 6%igen Wasserstoffperoxidlösung kontinuierlich innerhalb von
2 Stunden zum Vorpolymerisat zu. Nach 1stündiger Nachpolymerisation bei einer Temperatur
von 85°C resultierte eine feinteilige Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 31,4
% und einem Teilchendurchmesser von 150 - 250 nm. Die Dispersion wird durch Zugabe
von Wasser auf einen Feststoffgehalt von 20 % verdünnt.
Beispiel 1
[0046] Man stellt eine 2,36-%ige wäßrige Suspension einer handelsüblichen kationischen Stärke
her (Substitutionsgrad 0,02), indem man die erforderliche Menge an Stärke in Wasser
suspendiert und danach soviel Schwefelsäure zusetzt, daß der pH-Wert 2,5 beträgt.
Danach erhitzt man die Stärkesuspension innerhalb von 1 Stunde auf eine Temperatur
von 95°C, rührt das Reaktionsgemisch 1 Stunde bei dieser Temperatur und läßt die so
erhaltene wäßrige Lösung abkühlen.
[0047] Zu 90 Teilen der obenbeschriebenen 2,36-%igen wäßrigen Stärkesuspension, die eine
Temperatur von 85°C hat, gibt man 10 Teile der Polymerdispersion 1 zu. Diese Mischung
wird 10 Minuten bei 85°C gerührt.
[0048] Zu 94 Teilen dieser Mischung aus Stärke und Polymerdispersion 1 gibt man 6 Teile
einer auf 90°C erhitzten Schmelze von Stearyldiketen und behandelt die Mischung 3
Minuten mit dem Turrax. Anschließend wird die Emulsion bei einer Temperatur von 70°C
und einem Druck von 150 bar zweimal in einem Lab 100 homogenisiert und danach auf
Raumtemperatur abgekühlt. Man erhält eine stabile, 6-%ige wäßrige Stearyldiketenemulsion,
die außerdem 2 % Stärke und 3,1 % Polymerdispersion 1 enthält. Die Leimungsmittelmischung
war nach Lagerung von 30 Tagen bei 25°C noch immer stabil. Ein Aufrahmen oder ein
Festwerden wurde nicht beobachtet.
Vergleichsbeispiel 1
[0049] Beispiel 1 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man die Polymerdispersion 1 durch
ein als Promotor für Alkyldiketen bekanntes Kondensationsprodukt aus Adipinsäure und
Diethylentriamin, das mit Ethylenimin gepfropft und mit einem bifunktionellen Vernetzer
umgesetzt ist, der durch Reaktion von Epichlorhydrin mit 34 Ethylenoxideinheiten enthaltendem
Polyethylenglykol erhältlich ist.
[0050] Zu 94 Teilen dieser Stärke-Promotormischung gab man anschließend 6 Teile einer auf
90°C erhitzten Schmelze von Stearyldiketen. Man erhielt eine stabile, 6-%ige wäßrige
Emulsion von Stearyldiketen. Die Leimungsmittelmischungen gemäß Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel
1 wurden jeweils auf ihre Leimungswirkung mit dem obenbeschriebenen Papierstoffmodell
getestet. Die Zugabe an Leimungsmittel, berechnet auf Feststoffe, betrug jeweils 2
%, bezogen auf trocknem Papierstoff. Man erhielt die in Tabelle 1 angegebenen Ergebnisse.
Beispiel 2
[0051] Beispiel 1 wurde mit den Änderungen wiederholt, daß man eine 2,66 %ige wäßrige Suspension
einer handelsüblichen kationischen Stärke (Substitutionsgrad 0,02) herstellte, zu
80 Teilen der obenbeschriebenen 2,66-%igen wäßrigen Stärkesuspension, 20 Teile der
Polymerdispersion 1 zugab und die Mischung 10 Minuten bei 85°C rührte. Dadurch wurde
die Stärke aufgeschlossen.
[0052] Zu 94 Teilen dieser Mischung aus aufgeschlossener Stärke und Polymerdispersion 1
gab man anschließend 6 Teile einer auf 90°C erhitzten Schmelze von Steryldiketen.
Man erhielt eine stabile, 6-%ige wäßrige Steryldiketenemulsion, die außer Steryldiketen
2 % Stärke und 6,2 % Polymerdispersion 1 enthielt, jeweils bezogen auf die Feststoffe.
Die Emulsion war nach einer Lagerung von 30 Tagen bei 25°C noch immer stabil. Ein
Aufrahmen oder Festwerden der Leimungsmittelmischung wurde nicht beobachtet.
[0053] Die Wirksamkeit dieser Leimungsmittelmischung wurde an dem obenangegebenen Stoffmodell
getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. Gegenüber dem Stand der Technik
wird bei gleicher Endleimung eine deutlich verbesserte Sofortleimung erhalten.
Tabelle 1
Leimungsmittel hergestellt nach |
Sofortleimung [Cobb] |
Endleimung [Cobb] |
Weiße des Papiers |
Beispiel 1 |
110 |
27 |
80,2 |
Vergleichsbeispiel 1 |
120 |
27 |
78,6 |
Beispiel 2 |
65 |
27 |
79,8 |
Beispiel 3
[0054] Beispiel 1 wurde mit den Änderungen wiederholt, daß man eine 5,13-%ige wäßrige Suspension
einer handelsüblichen kationischen Stärke (Substitutionsgrad 0,02) herstellte, zu
50 Teilen dieser Suspension, 50 Teile der Polymerdispersion 1 zugab und die Stärke
durch 10-minütiges Erhitzen in Mischung mit der Polymerdispersion 1 auf eine Temperatur
von 85°C aufschloß.
[0055] Zu 78 Teile der Mischung aus der aufgeschlossenen Stärke und der Polymerdispersion
(1) gab man eine auf 90°C erhitzte Schmelze aus 20 Teilen Stearyldiketen und 2 Teilen
Stearinsäureoleylester und homogenisierte die Mischung anschließend wie in Beispiel
1 beschrieben. Man erhielt eine stabile, 20-%ige wäßrige Stearyldiketenemulsion, die
außer Stearyldiketen 2 % Stärke, 2 % Stearinsäureoleylester als Stabilisator und 12,9
% der Polymerdispersion 1 enthielt. Die Emulsion war nach einer Lagerung von 30 Tagen
bei 25°C noch immer stabil. Ein Aufrahmen oder ein Festwerden wurden innerhalb dieser
Zeit nicht beobachtet. Die Wirksamkeit dieser Papierleimungsmittelmischung wurde anhand
des obenangegebenen Stoffmodells getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Vergleichsbeispiel 2
[0056] 78 Teile einer 2,5-%igen wäßrigen Lösung einer aufgeschlossenen handelsüblichen kationischen
Stärke (Substitutionsgrad 0,02) wurden auf eine Temperatur von 85°C erhitzt und mit
einer auf 90°C erhitzten Schmelze aus 20 Teilen Steryldiketen und 2 Teilen Stearinsäureoleylester
zugegeben und wie in Beispiel 1 beschrieben darin emulgiert. Anschließend wurde die
so erhaltene Dispersion sowie die gemäß Beispiel 3 hergestellte Papierleimungsmittelmischung
bezüglich ihrer Wirksamkeit anhand des obenangegebenen Papierstoffs geprüft. Bei einer
Zugabe von 0,5 % Feststoff, bezogen auf trockenen Papierstoff, wurden die in Tabelle
2 jeweils angegebenen Werte erhalten.
Beispiel 4
[0057] Beispiel 1 wurde mit den Änderungen wiederholt, daß man eine 5,13 %ige wäßrige Suspension
einer handelsüblichen kationischen Stärke (Substitutionsgrad 0,02) herstellte, mit
50 Teilen der Polymerdispersion 2 mischte und die Stärke durch Erhitzen der Mischung
auf 85°C für insgesamt 10 Minuten aufschloß. Zu 78 Teilen der so erhaltenen Mischung
aus aufgeschlossener Stärke und Polymerdispersion 2 gab man dann eine auf 90°C erhitzte
Schmelze aus 20 Teilen Stearyldiketen und 2 Teilen Stearinsäureoleylester und emulgierte
die Schmelze darin wie in Beispiel 1 angegeben. Man erhielt eine stabile 20-%ige wäßrige
Stearyldiketenemulsion, die außer Stearyldiketen noch 2 % Stärke, 2 % Stearinsäureoleylester
und 7,8 % der Polymerdispersion 2 enthielt. Die Papierleimungsmittelmischung war nach
einer Lagerung von 30 Tagen bei 35°C noch immer stabil. Sie wurde innerhalb dieser
Zeit nicht fest und rahmte auch nicht auf. Die damit erzielbare Endleimung ist in
Tabelle 2 angegeben.
Vergleichsbeispiel 3
[0058] 78 Teile einer 2,56-%igen wäßrigen Lösung einer aufgeschlossenen handelsüblichen
kationischen Stärke (Substitutionsgrad 0,02) wurde auf eine Temperatur von 85°C erwärmt
und bei dieser Temperatur mit einer Schmelze aus 20 Teilen Stearyldiketen und 2 Teilen
Stearinsäureoleylester nach der in Beispiel 1 angegebenen Methode zusammengebracht
und dadurch emulgiert. Die so erhaltene Leimungsmittelmischung wurde auf ihre Wirksamkeit
an dem obenbeschriebenen Stoffmodell getestet. Bezogen auf trocknen Papierstoff setzte
man 0,5 % des Leimungsmittels ein. In Tabelle 2 ist der Wert für die erhaltene Endleimung
angegeben. Wie daraus ersichtlich ist, ist die Endleimung bei Einsatz der Leimungsmittelmischung
nach Beispiel 4 deutlich höher als die Leimung, die mit dem Mittel nach Vergleichsbeispiel
3 erhältlich ist.
Tabelle 2
Leimungsmittel hergestellt nach |
Endleimung [Cobb] |
Beispiel |
Vergleichsbeispiel |
|
3 |
- |
35 |
- |
2 |
62 |
4 |
- |
31 |
- |
3 |
62 |