(19)
(11) EP 0 722 022 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.07.1996  Patentblatt  1996/29

(21) Anmeldenummer: 95115287.5

(22) Anmeldetag:  28.09.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 2/96
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 10.01.1995 DE 29500286 U

(71) Anmelder: Staba Wuppermann GmbH
D-51336 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmitz, Manfred
    D-42929 Wermelskirchen (DE)

(74) Vertreter: Dallmeyer, Georg, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Von Kreisler-Selting-Werner Bahnhofsvorplatz 1 (Deichmannhaus)
50667 Köln
50667 Köln (DE)

   


(54) Rahmenprofil


(57) Bei einem Rahmenprofil zur Aufnahme von Fassadenelementen (40), dessen Wandung (12) im Querschnitt ein geschlossenes Profil bildet, mit mindestens einer Anlagefläche (20,22) zur Abstützung der Fassadenelemente (40) und mit einer Aufnahme für ein Befestigungselement zum Andrücken von Fassadenelementen (40) gegen die Anlagefläche (20,22), wobei das Rahmenprofil (10) als Aufnahme für Befestigungselemente einen entlang der Anlagefläche (20,22) verlaufenden, offenen Kanal (16) aufweist, ist vorgesehen, daß die Breite des Kanals (16) etwa den Kerndurchmesser einer als Befestigungselement in diesen Kanal (16) zu schraubenden Befestigungsschraube (28) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Rahmenprofil bzw. eine Befestigungseinrichtung zur Aufnahme von Fassadenelementen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 8.

[0002] Bei der Gestaltung von Fassaden von Gebäuden werden häufig Rahmenprofile in Verbindung mit Fassadenelementen verwendet. Die Fassadenelemente dienen dabei der Verkleidung einer Gebäudewand oder der Bildung der Gebäudewand selbst. Bei der genannten Gestaltungsweise werden üblicherweise aus Rahmenprofilen Rahmen aufgebaut, auf die die Fassadenelemente montiert werden. Dazu weisen die Rahmenprofile Anlageflächen auf, an denen die Fassadenelemente zur Anlage kommen. Um die Fassadenelemente in ihrer jeweiligen Lage zu fixieren, weisen die Rahmenprofile Aufnahmen für Befestigungselemente auf. Solche Aufnahmen sind z.B. Kanäle, in denen mit Schrauben zusammenwirkende Widerlagerelemente als Befestigungselemente verschiebbar oder starr angeordnet sind. Mit den Befestigungselementen werden die Fassadenelemente zur reibschlüssigen Fixierung gegen die Anlageflächen der Rahmenprofile gedrückt.

[0003] Als Fassadenelemente werden Aluminium- oder Kunststoffverbundpaneele und auch Glasscheiben verwendet.

[0004] Die bekannten Rahmenprofile haben jedoch den Nachteil, daß bei ihnen die Positionierung der Befestigungselemente schwierig ist, so daß die Anbringung der Fassadenelemente zeitaufwendig und teuer ist. Auch besteht die Gefahr, daß sich Befestigungselemente nach der Montage der Fassadenelemente verschieben, so daß Fassadenelemente herabfallen können.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rahmenprofil und eine Befestigungsvorrichtung für Fassadenelemente zur Verfügung zu stellen, die eine einfache Montage und sichere Befestigung der Fassadenelemente erlauben.

[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 8.

[0007] Gemäß der Erfindung ist der als Aufnahme für Befestigungselemente vorgesehene Kanal in dem Rahmenprofil so gestaltet, daß seine Breite etwa dem Kerndurchmesser einer als Befestigungselement in den Kanal zu schraubenden Befestigungsschraube entspricht. Diese Gestaltung der Aufnahme erlaubt es, auf separate Widerlagerelemente zu verzichten. Da die als Befestigungselement vorgesehene Befestigungsschraube direkt an jeder beliebigen Stelle des Kanals in die Kanalwandung eingeschraubt werden kann, ist ein leichtes und sicheres Positionieren der Befestigungselemente möglich. Die Verschraubung der Befestigungsschrauben mit dem Rahmenprofil stellt sicher, daß die Befestigungsschrauben unverrückbar in ihrer Lage fixiert sind, so daß ein unbeabsichtigtes Herabfallen von Fassadenelementen verhindert wird.

[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Wandstärke des Rahmenprofils im Bereich des Kanals größer als die Differenz aus dem Flankenradius und dem Kernradius der Befestigungsschraube. Bei einer solchen Ausführungsform wird das Rahmenprofil von den in seiner Wandung verlaufenden Gewinde nicht durchdrungen, so daß das Rahmenprofil gegen Eindringen von Flüssigkeiten gesichert ist. Dadurch wird die Gefahr von Korrosion im Inneren des geschlossenen Rahmenprofils verringert. Vorzugsweise sind die Breite des Kanals und die Wandstärke des Rahmenprofils auf den Kerndurchmesser und den Flankendurchmesser einer selbstschneidenden Schraube abgestimmt. Bei einer solchen Abstimmung läßt sich zu den zuvorgenannten Vorteilen noch der Vorteil erzielen, daß vor dem Ansetzen der Befestigungsschraube das Bohren eines Gewindes nicht erforderlich ist.

[0009] Die Auswahl eines Rahmenprofils aus Stahl ergibt gegenüber dimensionsgleichen Profilen aus Aluminium oder Kunststoff den Vorteil höherer Festigkeit des Rahmenprofils selbst und gewährleistet außerdem, daß eine eingeschraubte Befestigungsschraube sicher gehalten wird. Wenn das Rahmenprofil allseitig eine glatte Oberfläche aufweist, läßt es sich leicht mit einer korrosionshemmenden Beschichtung versehen. Die Sicherheit gegen Korrosion läßt sich weiter erhöhen, wenn der Kanal mit einer elastischen Dichtung verschlossen ist.

[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beschreibt der als Aufnahme vorgesehene Kanal des Rahmenprofils im wesentlichen die Kontur eines Trapezes, wobei die kürzere der beiden parallelen Trapezseiten an der Öffnungsseite des Kanals angeordnet ist. Diese Form stellt sicher, daß sich elastische Dichtungen in dem Kanal sicher verankern lassen.

[0011] Der Kanal kann ein dem Kanalprofil angepaßtes elastisches Dichtungsprofil aufnehmen, wobei das Dichtungsprofil einerseits die Befestigungsschraube abdichtet und andererseits in der Art eines Spreizdübels die Festigkeit der Schraubverbindung erhöht.

[0012] Eine einfache Montage und sichere Befestigung von Fassadenelementen wird auch mit der Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 8 erreicht. Diese Befestigungsvorrichtung weist ein Rahmenprofil mit mindestens einer Anlagefläche zur Abstützung der Fassadenelemente auf. An dem Rahmenprofil der Befestigungsvorrichtung greifen Befestigungselemente an, die in eine Aufnahme des Rahmenprofils eingreifen. Das jeweilige Befestigungselement drückt über eine Klemmlasche das jeweilige Fassadenelement gegen die Anlagefläche, so daß die Fassadenelemente reibschlüssig fixiert sind. Die erfindungsgemäßen Vorteile ergeben sich auch bei der Befestigungsvorrichtung aufgrund der Gestaltung des sich entlang der Anlagefläche erstreckenden offenen Kanals, dessen Breite etwa dem Kerndurchmesser einer als Befestigungselement in den Kanal zu schraubenden Befestigungsschraube entspricht. Vorzugsweise ist das Befestigungselement eine langgestreckte Selbstschneideschraube. Eine solche Selbstschneideschraube erlaubt eine schnelle Montage und sichere Befestigung der zu befestigenden Fassadenelemente.

[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Zeichnung im Zusammenhang mit der Beschreibung. Im nachfolgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben.

[0014] Es zeigen:
Fig. 1
ein erfindungsgemäßes Rahmenprofil im Schnitt,
Fig. 2
eine das Rahmenprofil in Fig. 1 verwendende Befestigungsvorrichtung, die zwei benachbarte Glasscheiben fixiert im Schnitt,
Fig. 3
das Rahmenprofil in Fig. 1 mit einer den offenen Kanal verschließenden Dichtung, und
Fig. 4
eine das Profil und die Dichtung in Fig. 3 verwendende Befestigungsvorrichtung, die zwei benachbarte Glasscheiben fixiert im Schnitt.


[0015] Fig. 1 zeigt ein kaltgeformtes Rahmenprofil 10 aus verzinktem Stahl, dessen Wandung 12 ein im Querschnitt geschlossenes Profil bildet. Das Rahmenprofil 10 beschreibt an seiner Außenseite im Querschnitt die Form eines Rechtecks und weist an einer seiner Schmalseiten 14 einen nach außen offenen Kanal 16 auf. Der Kanal 16 wird durch die Wandung 12 des Rahmenprofils 10 begrenzt und beschreibt im Querschnitt im wesentlichen die Form eines Trapezes. Die kürzere der beiden parallelen Trapezseiten liegt im Verlauf des von dem Profil beschriebenen Rechtecks an dessen Schmalseite 14, so daß sich die Öffnung 18 des Kanals 16 an der kurzen Trapezseite befindet. Seitlich neben der Öffnung 18 des Kanals 16 sind an dem Rahmenprofil 10 ebene Anlageflächen 20,22 ausgebildet. Die gesamte äußere Oberfläche 24 des Rahmenprofils 10 ist glatt und mit einer Beschichtung aus Zink versehen.

[0016] In Fig. 2 ist eine Befestigungsvorrichtung 26 gezeigt, die das in Fig. 1 gezeigte Rahmenprofil 10 verwendet. Die Befestigungsvorrichtung 26 weist außer dem Rahmenprofil 10 als Befestigungselement eine in das Rahmenprofil 10 eingeschraubte Befestigungsschraube 28 auf, die an ihrem vorderen Ende mit einem selbstschneidenden Gewinde 30 versehen ist. Die Befestigungsschraube 28 weist an ihrem hinteren Ende einen Sechskantkopf 32 auf. Die Befestigungsschraube 28 ist durch eine Bohrung 34 einer Klemmlasche 36 gesteckt und vermittelt über ihren Sechskantkopf 32 der Klemmlasche 36 eine Andrückkraft. Die Klemmlasche 36 ist ein langgestrecktes Stahlprofil, das an seiner Oberseite mit einer den Schraubenkopf 32 mit abdeckenden Kappe 38 verschlossen ist.

[0017] Die in den Fign. 2 und 4 gezeigten Befestigungsvorrichtungen 26 dienen der Fixierung zweier zumindest an ihrem Rand ebene Fassadenelemente 40, die zwischen dem Rahmenprofil 10 und der Klemmlasche 36 angeordnet sind. In beiden Ausführungsformen ist die Befestigungsschraube 28 in das Rahmenprofil 10 eingeschraubt und vermittelt beim Fixieren der Fassadenelemente 40 die Klemmkraft über die Klemmlasche 36 und über eine elastische Dichtung 42, die zwischen der Außenseite der Fassadenelemente 40 und der Klemmlasche 36 liegt. Um auch auf der Rahmenprofilseite der Fassadenelemente 40 eine sichere Befestigung zu gewährleisten, ist zwischen den Anlageflächen 20,22 des Rahmenprofils und den Fassadenelementen 40 eine weitere Dichtung 44 angeordnet.

[0018] Die Fign. 3 und 4 zeigen das Rahmenprofil 10 in Fig. 1, dessen auch als Dichtungsführung dienender Kanal 16 jedoch mit einem elastischen, in den Kanal 16 hineinragenden und dem Kanalquerschnitt angepaßten Dichtungsprofil 46 verschlossen ist. Das elastische Dichtungsprofil 46 ist ein langgestreckter Elastomerstreifen der einstückig mit der weiteren Dichtung 44 hergestellt ist. Das elastische Dichtungsprofil 46, das in den Kanal 16 etwa zur Hälfte hineinragt, hat einen konischen Verlauf und ist dadurch unverlierbar in dem Rahmenprofil 10 gesichert. Die Konizität der elastischen Dichtung bewirkt auch, daß die mit der elastischen Dichtung 46 einstückige weitere Dichtung 44 ohne weitere Hilfsmaßnahmen an dem Rahmenprofil 10 gesichert ist.

[0019] Wie in Fig. 4 ersichtlich, ist die Befestigungsschraube 28 mit ihrem selbstschneidenden Gewinde 30 durch die weitere Dichtung 44 und das elastische Dichtungsprofil 46 hindurchgeschraubt. Dadurch dichtet das elastische Dichtungsprofil 46 den Kanal 16 auch bei eingesetzten Befestigungsschrauben 28 gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit ab. Des weiteren wird beim Einschrauben der Befestigungsschraube 28 das elastische Dichtungsprofil 46 in dem Kanal 16 in der Art eines Spreizdübels auseinandergedrückt, wodurch unter Aufrechterhaltung der Dichtigkeit die Festigkeit der Schraubverbindung erhöht wird.

[0020] Bei den in den Fign. 2 und 4 gezeigten Befestigungsvorrichtungen 26 weist das Rahmenprofil eine Wandstärke von 2,5 mm auf. Der Kanal 16 hat eine lichte Öffnungsweite von 5 mm und die selbstschneidende Befestigungsschraube 28 ist mit einem Gewindedurchmesser von 6,3 mm versehen.


Ansprüche

1. Rahmenprofil zur Aufnahme von Fassadenelementen (40), dessen Wandung (12) im Querschnitt ein geschlossenes Profil bildet, mit mindestens einer Anlagefläche (20,22) zur Abstützung der Fassadenelemente (40) und mit einer Aufnahme für ein Befestigungselement zum Andrücken von Fassadenelementen (40) gegen die Anlagefläche (20,22), wobei das Rahmenprofil (10) als Aufnahme für Befestigungselemente einen entlang der Anlagefläche (20,22) verlaufenden, offenen Kanal (16) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des Kanals (16) etwa den Kerndurchmesser einer als Befestigungselement in diesen Kanal (16) zu schraubenden Befestigungsschraube (28) aufweist.
 
2. Rahmenprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Rahmenprofils (10) im Bereich des Kanals (16) größer ist als die Differenz aus dem Flankenradius und dem Kernradius der Befestigungsschraube (28).
 
3. Rahmenprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Kanals (16) und die Wandstärke des Rahmenprofils (10) auf dem Kerndurchmesser und dem Flankendurchmesser einer selbstschneidenden Befestigungsschraube (28) abgestimmt sind.
 
4. Rahmenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenprofil (10) aus Stahl gefertigt ist.
 
5. Rahmenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenprofil (10) allseitig eine glatte Oberfläche (24) aufweist.
 
6. Rahmenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (16) ein dem Kanalprofil angepaßtes elastisches Dichtungsprofil (46) aufnimmt.
 
7. Rahmenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (16) im Querschnitt im wesentlichen die Kontur eines Trapezes beschreibt, wobei die kürzere der beiden parallelen Trapezseiten an der Öffnungsseite des Kanals (16) angeordnet ist.
 
8. Befestigungsvorrichtung für Fassadenelemente (40) mit einem Rahmenprofil (10) das mindestens eine Anlagefläche (20,22) zur Abstützung der Fassadenelemente (40) aufweist, und mit einem an dem Rahmenprofil (10) angreifenden Befestigungselement (28), das in eine Aufnahme des Rahmenprofils (10) eingreift, wobei das Rahmenprofil (10) als Aufnahme für Befestigungselemente einen entlang der Anlagefläche (20) verlaufenden offenen Kanal (16) aufweist, und wobei das Befestigungselement mit einer Klemmlasche (36) Fassadenelemente gegen die Anlagefläche (20,22) andrückt, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Kanals (16) etwa den Kerndurchmesser einer in diesen Kanal (16) zu schraubenden Befestigungsschraube (28) aufweist.
 
9. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement eine langgestreckte Befestigungsschraube ist, die an ihrem vorderen Ende ein selbstschneidendes Gewinde aufweist.
 
10. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewindeteil der Befestigungsschraube (28) in dem Kanal (16) mit einem den Kanal (16) verschließenden elastischen Dichtungsprofil (46) abgedichtet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht