[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Zubereitung von Sole für die
Präparierung von Straßenoberflächen bei winterlichen Vereisungsgefahren mit einer
Vorrichtung zum Mischen von Salz und Wasser und einem mit der fertigen Sole beschickbaren
Vorratsbehälter.
[0002] Sole oder Salzlake wird auf vereiste oder vereisungsgefährdete Straßenoberflächen
in Verbindung mit dem Ausbringen von Streugut aufgesprüht, um das Streugut auf der
Straßenoberfläche zu fixieren. Die Salzkonzentration der Sole ist dabei in Abhängigkeit
von der jeweils herrschenden Temperatur so zu wählen, daß der Wasserbestandteil der
Sole nicht selbst gefriert und Glätte hervorruft. Die Streudienste benötigen daher
eine in der Salzkonzentration an die jeweilige Außentemperatur angepaßte Sole, und
zwar im Bedarfsfalle kurzfristig in größeren Mengen.
[0003] Eine bekannte Einrichtung der eingangs genannten Art verfügt als Mischvorrichtung
über einen Injektor, durch den Salz in strömendes Wasser injiziert wird. Die auf diese
Weise zubereitete Sole strömt in einen Vorratsbehälter, aus dem die Soletanks von
Streufahrzeugen befüllt werden. Eine derartige Einrichtung arbeitet bei der Solezubereitung
mit nur geringer Leistung und erfordert für die Injektion ein spezielles, im Vergleich
zu Streusalz teureres Salz. Bei starken Temperaturschwankungen bereitet die Aufkonzentration
von Sole im Solevorratsbehälter Probleme, da der Injektor mit seiner geringen Leistung
erhebliche Zeit benötigt, um die Konzentration der bevorrateten Solemenge auf einen
bei stark abgesunkener Außentemperatur dieser angepaßten Wert anzuheben.
[0004] Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem der Schaffung einer Einrichtung, die eine
hohe Zubereitungsleistung hat, eine schnelle Konzentrationsänderung der bevorrateten
Sole ermöglicht und dabei kostengünstig arbeitet.
[0005] Die Erfindung löst das Problem durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis
8 verwiesen.
[0006] Der Wiegemischbehälters ermöglicht eine schnelle und zudem genaue Zubereitung von
großen Chargen von Sole, da Salz mit hoher Geschwindigkeit in eine vorgegebene Menge
an Wasser eingebracht und dabei billiges, normales Streusalz verwendet werden kann.
Nach der Zubereitung einer Charge, die durch ein Rührwerk zusätzlich beschleunigt
wird, kann die Sole durch eine Förderpumpe schnell in den Vorratsbehälter überführt
werden und dort den Solevorrat ergänzen, wobei dem Solevorrat eine Konzentration vermittelt
wird, die sich aus den Konzentrationen und Mengen der zugeführten Solecharge und dem
im Vorratsbehälter enthaltenen Solevorrat ergibt. Die Rücklaufleitung ermöglicht zum
einen ein Umpumpen der im Vorratsbehälter enthaltenen Sole zum Zwecke der Vergleichmäßigung
der Salzkonzentration zum anderen aber auch eine Rückführung von Sole aus dem Vorratsbehälter
in den Wiegemischbehälter, die dort durch Zuführung von Salz schnell und hoch aufkonzentriert
werden kann, so daß nach Rückführung der entnommenen und als Charge aufkonzentrierten
Solemenge in den Vorratsbehälter die in diesem enthaltene Solemenge besonders schnell
und ohne Erhöhung der Gesamtsolemenge in der Konzentration erhöht werden kann. Auch
eine Herabsetzung der Salzkonzentration der Sole im Vorratsbehälter zur Anpassung
an einen Anstieg der Außentemperatur ist schnell und unschwer durch Zuführen von Frischwasser
aus dem Wiegemischbehälter in den Vorratsbehälter möglich.
[0007] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung
näher veranschaulicht sind. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine fließschemaartige Darstellung einer Einrichtung zur Solezubereitung nach der
Erfindung, und
- Fig. 2
- eine Darstellung ähnlich Fig. 1 zur Veranschaulichung einer abgewandelten Beschickung.
[0008] Die in der Zeichnung veranschaulichte Einrichtung zur Zubereitung von Sole umfaßt
im einzelnen einen Wiegemischbehälter 1, dessen Wiegevorrichtung von Druckmeßdosen
2, Dehnungsmeßstreifen od.dgl. gebildet sein kann, auf denen sich der Wiegemischbehälter
1 abstützt. Der Wiegemischbehälter 1 weist ein Rührwerk 2 mit Motor 3, Rührwerkswelle
4 und Rührwerkzeug 5 auf. Der Auslaß 6 des Wiegemischbehälters 1 ist über eine mit
einer Förderpumpe 7 versehene Förderleitung 8 mit einem Vorratsbehälter 9 für zubereitete
Sole 10 verbunden, an dessen Auslaß eine mit einer Förderpumpe 11 versehene Entnahmeleitung
12 angeschlossen ist.
[0009] Aus der Entnahmeleitung 12 mündet stromab der Förderpumpe 11 eine Rücklaufleitung
13 aus, die zum Vorratsbehälter 9 und zum Wiegemischbehälter 1 zurückgeführt und mit
diesen wahlweise verbindbar ist. Während die Rücklaufleitung 13 unmittelbar in den
Wiegemischbehälter mündet, ist zur Verbindung der Rücklaufleitung 13 mit dem Vorratsbehälter
9 eine Zweigleitung 14 vorgesehen, die durch ein Ventil 15 freigeb- und verschließbar
ist. Ein weiteres Ventil 16 gibt stromab der Zweigleitung 14 die Rücklaufleitung 13
zum Wiegemischbehälter 1 hin frei oder sperrt diese ab.
[0010] Stromab der Ausmündung der Rücklaufleitung 13 aus der Entnahmeleitung 12 ist ein
Ventil 17 vorgesehen, durch das die Entnahmeleitung 12 für eine Abgabe von Sole in
einen Tank 18 eines Streufahrzeugs 19 (Fig. 2) freigebbar ist. Ein weiteres Ventil
20 ist stromab der Förderpumpe 7 in der Förderleitung 8 zwischen dem Wiegemischbehälter
1 und dem Vorratsbehälter 9 vorgesehen, und ein weiteres Ventil 21 befindet sich in
einer Frischwasserzuleitung 22, durch die der Wiegemischbehälter 1 mit Frischwasser
beschickbar ist. Den Pumpen 7,11 jeweils vorgeordnete Ventile 23,24 sind dazu bestimmt,
die Auslässe aus den Behältern 1,9 abzusperren, wenn beispielsweise Wartungsarbeiten
an den Pumpen durchzuführen sind. Diese Ventile können als Handventile ausgebildet
sein, während die übrigen Ventile vorzugsweise elektrisch oder pneumatisch betätigte
Automatikventile sind.
[0011] Ein Zentralsteuergerät 25 steuert sämtliche Funktionen der Einrichtung und ist mit
sämtlichen Ventilen, Antrieben und Meßgeräten der Einrichtung verbunden, um eine Steuerung
nach einem vorgegebenen Programm und unter Auswertung ermittelter Meßwerte vorzunehmen.
Das Zentralsteuergerät 25 umfaßt einen Computer, dessen Programm die dem Wiegemischbehälter
1 zugeführten Mengen an Wasser und Salz und die über die Entnahmeleitung 12 abgegebenen
Solemengen erfassen und dementsprechend jederzeit die in der Einrichtung vorhandene
Gesamtsolemenge und deren Salzkonzentration bestimmen und dem Programmablauf zugrunde
legen kann.
[0012] Der Vorratsbehälter 9 kann mit einem nicht näher dargestellten Meßgerät zur Erfassung
der Salzkonzentration der Sole versehen sein und auch eine Meßsonde für die Füllstandsermittlung
aufweisen, die ebenfalls nicht dargestellt ist. Statt dessen kann der Vorratsbehälter
auch mit einer Wiegevorrichtung ausgestattet sein. Bei einer besonders einfachen Ausführung
der Einrichtung genügt es, den Vorratsbehälter mit einem Minimal- und einem Maximal-Füllstandsmeßgerät
26,27 zu versehen.
[0013] In der Entnahmeleitung 12 kann ein Durchlaufmeßgerät (nicht dargestellt) vorgesehen
sein, um die Entnahmemenge direkt zu messen. Die Entnahmemenge kann aber auch durch
Vorsehen einer Dosierpumpe als Förderpumpe 11 ermittelt werden. Das Vorsehen von Meßgeräten
ist für die Entnahmemenge entbehrlich, wenn eine computermäßige Erfassung der dem
Wiegemischbehälter 1 zugeführten Solebestandteile erfolgt und der Vorratsbehälter
9 mit Füllstand-Grenzwertmeßgeräten 26,27 versehen ist, bei deren Ansprechen jeweils
die im Vorratsbehälter 9 vorhandene Istmenge an Sole erfaßt und daraus und aus den
dem Wiegemischbehälter zugegangenen Mengen die Abgabemenge an Sole ermittelt werden
kann.
[0014] Dem Wiegemischbehälter 1, der beispielsweise ein Chargenvolumen von 4000 l aufnehmen
kann, wird zunächst Wasser und anschließend Salz in jeweils vorgegebener Menge zugeführt.
Dies kann beispielsweise mittels eines Schneckenförderers erfolgen, der bei dem Beispiel
nach Fig. 1 als Schrägförderer 28 ausgebildet ist und aus einem Vorratsbehälter 29
für Salz mittels einer Austragschnecke 30 beschickt wird. Der Schneckenförderer kann
beispielsweise auch als Austragförderer 31 dem Austragende eines Salzsilos 32 zugeordnet
sein, in dem Streusalz bevorratet ist, das gleichzeitig auch in ein Streufahrzeug
19 abgegeben werden kann.
[0015] Im Wiegemischbehälter 1 wird das diesem bevorzugt zugeführte einfache Streusalz fortlaufend
in der Wassermenge aufgelöst, was durch die Wirkung des Rührwerks 2 beschleunigt wird.
Praktisch mit Abschluß der Salzzufuhr ist eine Sole entstanden, deren Salzkonzentration
durch die Vorgabemengen festgelegt ist. Die fertiggestellte Solecharge wird anschließend
durch die Förderleitung 8 mittels der Förderpumpe 7 in den Vorratsbehälter 9 überführt,
der zweckmäßig ein Speichervolumen aufweist, das einem Mehrfachen des Chargenvolumens
des Wiegemischbehälters entspricht. Daran können sich weitere Zubereitungsvorgänge
anschließen, bis die gewünschte Sollmenge im Vorratsbehälter 9 enthalten ist bzw.
der Solepegel den oberen Grenzwertmeßgeber 27 aktiviert.
[0016] Da die Salzkonzentration der Sole eine temperaturabhängige Größe darstellt, kommt
es vor, daß die Konzentration kurzfristig zu erhöhen oder herabzusetzen ist, um sicherzustellen,
daß im Falle einer Temperaturerniedrigung die Sole beim Ausbringen auf der Straßenoberfläche
nicht gefriert und zur Glättebildung beiträgt, und um zu verhindern, daß bei Temperaturerhöhung
keine unnötige Menge an Salz auf die Straße gelangt.
[0017] Eine Aufkonzentration kann bei vollem Vorratsbehälter 9 durch Überführen einer Teilmenge
an Sole über die Rücklaufleitung 13 in den Wiegemischbehälter 1 dadurch erfolgen,
daß dieser Teilmenge Salz zugeführt und eine Charge mit einer erhöhten Salzkonzentration
gebildet wird, die bei Vermischen mit der im Vorratsbehälter 9 verbliebenen Solemenge
der vereinigten Gesamtmenge die gewünschte erhöhte Salzkonzentration vermittelt. Sofern
die gewünschte Aufkonzentration nicht mit einer einzigen, zusätzlich mit Salz versetzten
Charge erzielt werden kann, läßt sich dieser Vorgang beliebig wiederholen.
[0018] Zur Herabsetzung der Konzentration genügt es, dem Wiegemischbehälter 1 die für die
gewünschte Konzentrationsveränderung benötigte Wassermenge zuzuführen und aus diesem
unmittelbar in den Vorratsbehälter 9 zu fördern.
[0019] Werden zwischenzeitlich Teilmengen an Sole aus dem Vorratsbehälter 9 zu Ausbringzwecken
auf der Straße entnommen, kann unter Berücksichtigung der jeweils herrschenden Außentemperatur
der Solevorrat in dem Vorratsbehälter 9 kurzfristig ergänzt werden, wobei die Salzkonzentration
in der im Wiegemischbehälter 1 anzumischenden Charge durch das Programm derart bestimmt
wird, daß sich nach Übergang der Charge im Vorratsbehälter 9 Sole einer gewünschten
Salzkonzentration befindet.
[0020] Durch das Zentralsteuergerät 25 kann sichergestellt werden, daß nur Sole mit einer
passenden Salzkonzentration entnehmbar ist. Sofern die Salzkonzentration der Sole
im Vorratsbehälter 9 noch nicht den gewünschten Wert erreicht hat, kann das Zentralsteuergerät
25 das Öffnen des Ventils 17 und das Einschalten der Pumpe 11 unterbinden. Wird dem
Computer im Zentralsteuergerät 25 ständig der für die Solekonzentration maßgebliche
Außentemperaturwert, z.B. automatisch von einem Außentemperaturmeßgerät, zugeführt,
kann die Anlage durch Aufkonzentrieren oder Herabsetzen der Konzentration ständig
Sole geeigneter Konzentration im Vorratsbehälter 9 vorhalten.
1. Einrichtung zur Zubereitung von Sole für die Präparierung von Straßenoberflächen bei
winterlichen Vereisungsgefahren, mit einer Vorrichtung zum Mischen von Salz und Wasser
und einem mit der fertigen Sole beschickbaren Vorratsbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß zur chargenweisen Solezubereitung ein mit Salz und Wasser beschickbarer, mit
Rührwerk (2) versehener Wiegemischbehälter (1) vorgesehen ist, der Auslaß (6) des
Wiegemischbehälters (1) über eine mit einer Förderpumpe (7) versehene Förderleitung
(8) mit dem Vorratsbehälter (9) verbunden ist, und der Auslaß des Vorratsbehälters
(9) an eine mit einer Förderpumpe (11) versehene Entnahmeleitung (12) angeschlossen
ist, aus der eine zum Vorratsbehälter (9) und zum Wiegemischbehälter (1) führende
und mit diesen wahlweise verbindbare Rücklaufleitung (13) abgezweigt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (9) mit einem Meßgerät (26,27) für die Füllstandsermittlung
versehen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Vorratsbehälter (9) eine Wiegevorrichtung zugeordnet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (9) mit einem die Salzkonzentration der Sole erfassenden
Meßgerät versehen ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wiegemischbehälter (1) mittels eines Schneckenförderers (28;31) aus einem
Vorrat mit Salz und aus einer Frischwasserleitung (22) mit Wasser beschickbar ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zentralsteuergerät (25) zur Steuerung sämtlicher Einrichtungsfunktionen
nach einem vorgebbaren Programm vorgesehen ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Entnahmeleitung ein Entnahmemengenmeßgerät vorgesehen ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderpumpe (11) in der Entnahmeleitung (12) als Dosierpumpe ausgebildet
ist.