[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ablaufarmatur eines Spülkastens für eine Zweimengenspülung
gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 84 36 155 U1 ist eine derartige Ablaufarmatur
für Spülkästen bekannt, mittels welcher wahlweise eine Voll- oder eine Teilspülung
durchführbar ist. Die Ablaufarmatur enthält ein Bodenventil, ein Ventilrohr und zwei
Schwimmer, auf welchen das Ventilrohr abstützbar ist. Im Bereich eines Deckels des
Spülkastens sind zur Verriegelung und Entriegelung Hebel vorgesehen, welche von außen
her mittels Tasten oder dergleichen betätigbar sind und auf Niederhalter im Spülkasten
einwirken. Die Niederhalter werden auf Druckkräfte beansprucht und solange eine Wirkverbindung
mit dem zugeordneten Hebel besteht, ist der jeweilige Schwimmer arretiert. Durch Freigabe
des einen, oberen Schwimmers bewirkt dessen Auftrieb ein Anheben des Ventilrohrs und
Öffnen des Bodenventils für die Teilspülung. Werden hingegen beide Schwimmer freigegeben,
so wird der Auftrieb beider Schwimmer wirksam und das Bodenventil wird für eine Vollspülung
geöffnet. Zumindest der eine Niederhalter für den unteren Schwimmer weist eine erhebliche
Länge auf und muß stabil ausgebildet sein, um die Druckkräfte funktionssicher übertragen
zu können, wodurch ein erhebliches Gesamtgewicht bedingt ist, welches vom unteren
und somit groß dimensionierten Schwimmer aufzunehmen ist. Die Ablaufarmatur ist für
eine vorgegebene Gesamthöhe des Spülkastens dimensioniert und für den Einsatz in einem
anderen, beispielsweise höheren Spülkasten, sind nicht unerhebliche Änderungen erforderlich.
Das Öffnen des Bodenventils erfolgt durch den Auftrieb der freigegebenen Schwimmer
und eine unmittelbare Betätigung des Ventilrohres ist nicht durchführbar. Insbesondere
aufgrund von Kalkablagerungen oder sonstigen Verschmutzungen ist in der Praxis nicht
auszuschließen, daß das Ventilrohr nicht mehr in der erforderlichen Weise frei aufschwimmen
kann. Die Funktionsfähigkeit kann in einem solchen Fall nicht ohne weiteres von außen
her durch Betätigen der Tasten wieder hergestellt werden.
[0003] Ferner ist aus der DE 36 18 671 C2 eine Ablaufarmatur mit einem Gewichtskörper bekannt,
welcher beim Auslösen einer Teilspülung zusammen mit einem Ventilrohr und einem Ventilkörper
angehoben wird. Der Gewichtskörper belastet den angehobenen Ventilkörper und drückt
diesen entgegen der Auftriebskraft einer Schwimmeranordnung nach unten auf einen Ventilsitz.
Hingegen wird beim Auslösen einer Vollspülung nur das Ventilrohr angehoben, während
der Gewichtskörper in einer vorgegebenen Position verbleibt und nicht mit angehoben
wird. Das Ventilrohr gelangt somit ohne die zusätzliche Belastung durch den Gewichtskörper
erst nach vollständiger Entleerung des Spülkastens auf den Ventilsitz. Es ist eine
besondere Auslöse- bzw. Arretiervorrichtung für den Gewichtskörper erforderlich, wodurch
ein zusätzlicher Aufwand gegeben ist. Die Voll- oder Teilspülung wird bedarfsweise
mittels einer von zwei separaten Tasten ausgelöst, welche über entsprechende Hebel
mit der Auslösevorrichtung der Ablaufarmatur gekoppelt sind.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ablaufarmatur der
genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß mit geringem Fertigungs- und Montageaufwand
eine definierte Zweimengenspülung realisiert wird. Der Einbau der Ablaufarmatur in
einen Spülkasten und gegebenenfalls erforderliche Reinigungs- oder Servicearbeiten
sollen in einfacher Weise durchgeführt werden können. Der Materialaufwand und/oder
die Anzahl der erforderlichen Bauteile sollen auf ein Minimum reduziert werden. Schließlich
soll die Ablaufarmatur eine hohe Funktionssicherheit und lange Lebensdauer aufweisen.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1.
[0006] Die vorgeschlagene Ablaufarmatur zeichnet sich durch eine funktionssichere Konstruktion
aus und erfordert keine aufwendigen oder störanfälligen Komponenten. Die Ablaufarmatur
enthält zwei Schwimmer, von welchen einer mittels der Verriegelungseinheit bezüglich
des Bremsbehälters festgesetzt werden kann, so daß nur der obere Schwimmer wirksam
ist und für eine Teilspülung eine Teilmenge des Wassers aus dem Spülkasten ausfließen
kann. Mittels der Entriegelungseinheit wird für eine Vollspülung auch der andere,
untere Schwimmer freigegeben. Die Teilspülung wird durch Anheben eines ersten Mitnehmers
ausgelöst, wobei die genannte Verriegelung beibehalten wird. Durch Anheben eines zweiten
Mitnehmers kann bedarfsweise die Entriegelungseinheit betätigt werden, um einerseits
das Verriegelungseinheit des ersten Schwimmers zu lösen und um andererseits das Ventilrohr
anzuheben. Beim Auslösen der Teilspülung oder der Vollspülung wird mittels den Mitnehmern
das Ventilrohr unmittelbar angehoben und es muß nicht über die Schwimmer zusammen
mit diesen nach oben aufschwimmen.
[0007] Die Verriegelungseinheit ermöglicht auf kurzem Wege innerhalb des Spülkastens die
Festlegung am Bremsbehälter und die nach oben geführten Mitnehmer dienen lediglich
zur Übertragung von Zugkräften und können daher in Leichtbauweise ausgeführt sein.
Die Verriegelungseinheit enthält Riegel oder dergleichen, welche eine formschlüssige
Kopplung mit einem Bremsbehälter des ersten Schwimmers ermöglichen. Der Bremsbehälter
enthält wenigstens ein Koppelelement, mit welchem die Verriegelungseinheit, insbesondere
deren Riegel, in Eingriff bringbar ist. Das erfindungsgemäße Koppelelement ist als
ein Vorsprung, ein Haken, eine Öffnung, eine Nut oder dergleichen ausgebildet. Die
vorgeschlagene Ablaufarmatur besitzt einen einfachen funktionsgerechten Aufbau und
ermöglicht problemlos die Auslösung entweder für eine Teilspülung oder für eine Vollspülung.
Die Auslöung erfolgt wahlweise durch Betätigung eines der beiden Mitnehmer, wobei
Funktionsstörungen auch dann nicht auftreten, wenn beide Mitnehmer gleichzeitig betätigt,
insbesondere angehoben werden. In zweckmäßiger Weise enthält der Bremsbehälter eine
Öffnung, deren freier Ausströmquerschnitt für das Wasser vorgebbar ist. Hierzu dient
insbesondere ein der genannten Öffnung zugeordneter Schieber, mittels welchen die
Öffnung mehr oder weniger freigegeben bzw. verschlossen werden kann.
[0008] Weiterbildungen und besondere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
sowie der Beschreibung eines besonderen Ausführungsbeispiels angegeben.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen jeweils teilweise in einer seitlichen Ansicht und teilweise
in einem axialen Schnitt:
Fig. 1 die Ablaufarmatur in der Ruhestellung,
Fig. 2 die Ablaufarmatur beim Betätigen einer Teilspülung,
Fig. 3 die Ablaufarmatur beim Beenden der Teilspülung,
Fig. 4 die Ablaufarmatur beim Auslösen der Vollspülung,
Fig. 5 die Ablaufarmatur beim Beenden der Vollspülung.
[0010] Die in Figur 1 dargestellte Ablaufarmatur enthält ein Bodenventil 2, welches mit
einem hier nur angedeuteten Spülkasten 4 in bekannter Weise verbunden ist. Beispielshaft
sei angegeben, daß das Bodenventil 2 in den Spülkasten 4 eingeschraubt oder eingesteckt
sein kann, wobei entsprechende Dichtungen vorgesehen sind, oder einteilig an das Gehäuse
des Spülkastens angeformt sein kann. Das Bodenventil 2 erstreckt sich in Richtung
einer Längsachse 6 ringartig nach oben und trägt einen Bremsbehälter 8, in welchem
ein erster Schwimmer 10, insbesondere aus Styropor, angeordnet ist. Der Schwimmer
10 ist zweckmäßig ringförmig ausgebildet und kann sich entsprechend dem Wasserstand
im Spülkasten 4 in Richtung der Längsachse 6 im Bremsbehälter 8 bewegen. Das Bodenventil
2 und der mit diesem zweckmäß lösbar verbundene Bremsbehälter 8 umgeben ein Ventilrohr,
welches vorzugsweise aus einem Unterteil 12 und einem Oberteil 14 besteht. Das Ventilrohr
kann zweckmäßig als Überlaufrohr ausgebildet sein und wird nachfolgend auch als Überlaufrohr
bezeichnet. Das Bodenventil 2 besitzt einen Ventilsitz 16, welchem ein mit dem Überlaufrohr
bzw. dessen Unterteil 12 verbundener Ventilkörper 18 zugeordnet ist. Der Ventilkörper
18 ist als eine aus einem Elastomer bestehende, scheibenförmige Dichtung ausgebildet.
Der innerhalb des Spülkastens vorgesehene ringförmige Teil des Bodenventils 2 besitzt
über den Umfang verteilt Stege 20 und durch letztere kann bei angehobenem Überlaufrohr
und Ventilkörper 18 Wasser aus dem Inneren des Spülkastens 2 durch einen Ausflußstutzen
24 und ein daran angeschlossenes Rohr in eine WC-Schüssel abströmen.
[0011] Wie bereits erwähnt, ist das Ventil- oder Überlaufrohr in ein Unterteil 12 und einen
Oberteil 14 gegliedert und diese sind über eine Dichtung 26 sowie eine Verschraubung
28 miteinander verbunden. Durch Vorgabe und gegebenenfalls Austausch des Überlaufrohr-Oberteils
14 ist die Ablaufarmatur auf einfachem Weg an den maximalen Spülwasserstand von insbesondere
9 l des jeweiligen Spülkastens anpaßbar. Mit getrichelter Linie 30 ist beispielshaft
der 9 l Spülwasserstand des einen Spülkastens angegeben. Weist in einem anderen Spülkasten
der maximale Spülwasserstand zum Boden des Spülkastens einen größeren Abstand auf,
so muß lediglich die Länge des Oberteils 14 vergrößert werden. Entsprechend ist für
einen niedrigeren maximalen Spülwasserstand in einem weiteren Spülkasten ein kürzeres
Oberteil 14 des Überlaufrohrs vorzusehen. Aufgrund der zweiteiligen Ausbildung des
Überlaufrohrs kann ohne sonstige Änderungen der Ablaufarmatur die Anpassung an den
jeweiligen Spülkasten problemlos und sicher vorgenommen werden.
[0012] Der Bremsbehälter 8 enthält eine die Außenwand durchdringende Öffnung 32, durch welche
Wasser aus dem Innenraum 34 des Bremsbehälters 8 ausströmen kann. Der Öffnung 32 ist
ein Schieber 36 zugeordnet, welcher insbesondere über eine nach oben geführte Stange
38 vom oberen Rand des Spülkastens her betätigt werden kann. Mittels des Schiebers
36 kann die Öffnung 32 mehr oder weniger freigegeben oder verschlossen werden und
damit der Strömungsquerschnitt für das aus dem Innenraum 34 ausströmende Wasser eingestellt
werden. Die Ausströmgeschwindigkeit des Wassers aus dem Bremsbehälter 8 kann somit
reguliert werden, wodurch eine stufenlose Einstellung der Vollspülung zwischen zwei
vorgebbaren Grenzwerten, insbesondere zwischen 6 und 9 l, Spülmenge erfolgt. Da die
Stange 38 nach oben, bevorzugt über den maximalen Wasserstand hinausragt, kann die
Einstellung problemlos im eingebauten Zustand der Ablaufarmatur durchgeführt werden.
[0013] Mittels des Schiebers 36 erfolgt die Spülmengeneinstellung, wobei mittels der nach
oben verlängerten Stange 38 die Spülmenge von der Öffnung des Spülkastens her einstellbar
ist. Die Regulierung des Wasseraustritts aus dem Bremsbehälter 8 erfolgt über die
definierte Öffnung im Bremsbehälter 8, deren Querschnitt über den Schieber 36 veränderbar
ist. Aufgrund des erfindungsgemäß regulierbaren Wasseraustritts aus dem Bremsbehälter
kann die Spülmenge des Spülkastens stufenlos insbesondere von einer 6 Liter Vollspülung
und 3,5 Liter Kleinspülung auf 9 Liter Vollspülung und 4 Liter Kleinspülung eingestellt
werden. Die Einstellung der Kleinspülung ist besonders zweckmäßig, da bei 9 Liter-WC's
zur Siphonausspülung mehr Wasser benötigt wird als bei 6 Liter-WC's.
[0014] Gemäß Fig. 2 ist zur Betätigung einer Teil- oder Kleinspülung, und zwar insbesondere
mit einer Spülmenge von 3 l, das Überlaufrohr 12, 14 mittels eines Mitnehmers 40 vertikal
nach oben angehoben, wie es durch den Pfeil 42 angedeutet ist. Der genannte erste
Mitnehmer 40 ist mit dem Oberteil 14 des Überlaufrohrs fest verbunden und zweckmäßig
einteilig mit dem Oberteil 14 ausgebildet. Wie ersichtlich, ist der Ventilkörper bzw.
die Dichtung 18 vom Ventilsitz 16 abgehoben, so daß Wasser durch die Fenster 22 hindurch
aus dem Ausflußstutzen 24 ausströmen kann. Dem Überlaufrohr bzw. dessen Oberteil 14
ist ein zweiter Schwimmer 44 zugeordnet. Der zweite Schwimmer 44, welcher vorzugsweise
als ein Styroporring ausgebildet ist, umgibt das Überlaufrohr. Der zweite Schwimmer
44 ist innerhalb einer Abdeckhaube 45 angeordnet. Das Oberteil 14 besitzt eine Anzahl
radialer Stege 46, welche oben auf dem zweiten Schwimmer 44 aufliegen können. Zwischen
dem zweiten Schwimmer 44 und der Innenseite der Abdeckhaube ist ein hinreichend kleiner
Spalt vorhanden, so daß der zweite Schwimmer 44 entsprechend dem Wasserstand aufschwimmen
kann, ohne in seiner Bewegbarkeit durch die Abdeckhaube 45 maßgeblich beeinflußt zu
werden. Die Abdeckhaube 45 ist als Bremsbehälter für den zweiten Schwimmer ausgebildet,
so daß in besonders zweckmäßiger Weise ein geräuscharmes Schließen der Ablaufarmatur
auch bei der Teilspülung erfolgt. Die Abdeckhaube 45 weist vorzugsweise am oberen
Ende eine Öffnung 47 für das Oberteil 14 des Überlaufrohrs sowie einen nachfolgend
noch zu erläuternden zweiten Mitnehmer auf. Kongruent zum Überlaufrohr kann somit
der zweite Schwimmer 44 aufschwimmen und das Überlaufrohr in der angehobenen Stellung
halten.
[0015] Hingegen wird der erste Schwimmer 10 mittels einer Verriegelungseinheit 48 im Bremsbehälter
8 blockiert und an einem Auftrieb gehindert. Die Verriegelungseinheit 48 ist direkt
dem Bremsbehälter 8 zugeordnet, in welchem der Schwimmer 10 auf kurzem Wege arretierbar
ist. Die Abdeckhaube 45 umgibt mit ihrem vorzugsweise erweiterten Unterteil 49 die
Verriegelungseinheit 48 und nachfolgend noch zu erläuternde Riegel, Führungskörper
und sonstige Mechanikteile, welche somit vor Beschädigungen von außen zuverlässig
geschützt sind. Eine erhöhte Emotionalqualität wird hierdurch erreicht. Die Verriegelungseinheit
48 ist in zweckmäßiger Weise dem oberen Bereich des Bremsbehälters 8 zugeordnet und
enthält einen Steg 50, an welchem der Schwimmer 10 anliegt. In der dargestellten Position
ist mittels der Verriegelungseinheit 48 der Schwimmer 10 derart arretiert, daß der
Auftrieb des Schwimmers 10 nicht auf das Ventilrohr 12, 14 wirksam ist.
[0016] Die Abdeckhaube 45 ist mit dem Bremsbehälter 8 verbunden. Der Bremsbehälter 8 weist
hierfür einen, insbesondere radial nach außen gerichteten, Ring 51 oder dergleichen
auf. Mittels der Abdeckhaube 45 erfolgt eine flüssigkeitsdichte Verbindung mit dem
Bremsbehälter 8, in welchen somit von oben her kein Wasser einströmen kann, obgleich
er an seiner Oberseite Öffnungen aufweist, durch welche der oder die Stege 50 der
Entriegelungseinheit 48 hindurchgreifen. Die Abdeckhaube 45, und zwar insbesondere
deren Unterteil 49, ist mit ihrem unteren Ende mit dem genannten Ring 51 vorzugsweise
lösbar verbunden. Innerhalb der Abdeckhaube 45, und zwar in deren Unterteil 49, sind
die Verriegelungseinheit 48, die nachfolgend noch zu erläuternde Entriegelungseinheit
und das zumindest eine Koppelelement des Bremsbehälters angeordnet und somit gegen
äußere Einwirkungen oder Beschädigungen, insbesondere bei Montage- oder Servicemaßnahmen,
zuverlässig geschützt.
[0017] In Fig. 3 ist die Ablaufarmatur beim Beenden der Teil- oder Kleinspülung dargestellt.
Ein Teil des Wassers ist durch das Bodenventil 2 abgeströmt und der obere Wasserstand
hat eine Position entsprechend der Linie 52 eingenommen, welche beispielsweise einem
Wasservolumen von 6 l entspricht. Ausgehend von der Wasserlinie 30 entsprechend einem
Wasservolumen von 9 l sind also bei der Kleinspülung also 3 l Wasser ausgeströmt.
Der Auftrieb des zweiten Schwimmers 44 wird infolge des Absinkens der Wasserlinie
unterbrochen, wobei das Überlaufrohr 12, 14 gleichfalls nach unten absinkt und mittels
des Dichtrings 18 das Bodenventil 2 verschlossen wird. Der Spülvorgang für die Teilspülmenge
ist dann beendet.
[0018] Anhand von Fig. 4 wird das Auslösen der Vollspülung erläutert, welche durch das Anheben
eines zweiten Mitnehmers 54 in Richtung des Pfeiles 56 nach oben bewirkt wird. Der
zweite Mitnehmer 54 ist entweder mit dem Unterteil 12 des Überlaufrohres oder vorzugsweise
mit einer Entriegelungseinheit 58 verbunden, wodurch die Freigabe der Verriegelungseinheit
48 und infolgedessen des ersten Schwimmers 10 ermöglicht wird. Die Verriegelungseinheit
48 enthält vorzugsweise an einem Träger 59 wenigstens einen Riegel 60. Der Träger
59 ist vorzugsweise plattenförmig ausgebildet und an seiner Unterseite ist der bereits
erwähnte Steg 50 angeordnet, welcher von oben her in den Bremsbehälter 8 hineinragt.
Ferner ist am Träger 59 der wenigstens eine Riegel 60 vorzugsweise um eine horizontale
Achse schwenkbar gelagert. Über den Umfang der Verriegelungseinheit 48 und/oder des
hier als Platte ausgebildeten Trägers 59 sind zweckmäßig mehrere derartige Riegel
60 verteilt angeordnet. Obgleich eine schwenkbare Lagerung der Riegel sich als besonders
zweckmäßig erwiesen hat, können im Rahmen der Erfindung der oder die Riegel auf andere
Weise, beispielsweise mittels einer Schrägführung, auf dem Träger 59 gelagert sein.
Zweckmäßig sind wenigstens zwei, vorzugsweise drei derartige Riegel über den Umfang
gleichmäßig verteilt angeordnet.
[0019] Mittels der Entriegelungseinheit 58 ist die Verriegelungseinheit 48 gelöst worden,
wodurch der erste Schwimmer 10 nach oben aufschwimmen konnte. Die Entriegelungseinheit
58 wirkt beim Hochziehen auf die Verriegelungseinheit zum Freigeben des Schwimmers
10. Bei der hier dargestellten Ausführungsform enthält der Riegel 60 am oberen Ende
einen kleinen Hebel 62, auf welchem die Entriegelungseinheit 58 einwirken kann. Die
Entriegelungseinheit 58, welche ein Zugrohr 63 aufweist, enthält am unteren Ende eine
Scheibe 64 mit Ausnehmungen 66, welche den Hebeln 62 des jeweiligen Riegels 60 zugeordnet
sind. Der Hebel 62 ist abgewinkelt und bildet eine schiefe Ebene, so daß beim Anheben
der Entriegelungseinheit 58 der Riegel 60 in die dargestellte Position nach außen
geschwenkt wird. Der Riegel 60 besitzt einen Haken 67, welcher mit einem als hakenförmiger
Vorsprung ausgebildeten Koppelelement 68 des Bremsbehälters 8 korrespondiert. Solange
der Riegel 60 mit dem Koppelelement 68 des Bremsbehälters 8 in Eingriff steht, ist
erfindungsgemäß der erste Schwimmer 10 arretiert.
[0020] Durch das Anheben des zweiten Mitnehmers 54 ist die aus den vorangegangenen Figuren
ersichtliche Kopplung zwischen Bremsbehälter 8 und Verriegelungseinheit 48 gelöst,
so daß der Auftrieb des ersten Schwimmers 10 freigegeben ist. Das Überlaufrohr, und
zwar zweckmäßig dessen Oberteil 14, besitzt einen Anlagekörper 70, welcher vorzugsweise
als Ringbund ausgebildet ist und mit welchem die Entriegelungseinheit 58 gleichfalls
zusammenwirkt. Das Zugrohr 63 der Entriegelungseinheit 58 gelangt mit seiner Oberkante
69 mit dem Ringbund 70 des Überlaufrohrs in Eingriff. Durch das Hochziehen des zweiten
Mitnehmers 54 wird in bevorzugter Weise gleichzeitig auch das Überlaufrohr angehoben,
da die Entriegelungseinheit 58 an der Unterkante des Anlagekörpers oder Ringbundes
70 anliegt. Auf den zweiten Mitnehmer 54 wirken beim Anheben Zugkräfte und mittels
des Zugrohres 63, dessen Oberkante 69 am Anlagekörper 70 des Überlauf-Ventilrohres
anliegt, wird dieses gleichfalls nach oben gezogen. Beim Öffnen des Bodenventils besteht
somit eine direkte kraftschlüssige und/oder formschlüssige Kopplung zwischen dem Mitnehmer
54 und dem Ventil- oder Überlaufrohr. Das Öffnen des Ventils erfolgt somit nicht infolge
des Auftriebs der Schwimmer sondern unmittelbar durch das Hochziehen des Mitnehmers
54.
[0021] Ist nach dem Öffnen des Bodenventils der Wasserstand und damit auch das zunächst
vom oberen, zweiten Schwimmer 44 getragene Ventilrohr nach unten etwas abgesunken,
so geht der gemäß Fig. 4 zwischen der Entriegelungseinheit 58 bzw. deren Scheibe 64
und der Verriegelungseinheit 48 bzw. deren Träger 59 zunächst vorhandene Abstand gegen
Null. Zwischen dem ersten, unteren Schwimmer 10 und dem Ventilrohr 12, 14 besteht
nunmehr über die Verriegelungseinheit 48, und zwar deren Steg 50 und Träger 59, und
ferner über die Entriegelungseinheit 58, und zwar über deren Scheibe 64 und Zugrohr
63 sowie den Ringbund 70 eine kraftschlüssige Kopplung, so daß das Ventilrohr nunmehr
von den beiden Schwimmern 10 und 44 abgestützt ist. Das Ventilrohr wird folglich während
der Vollspülung durch den Auftrieb der beiden Schwimmer 10, 44 angehoben und das Wasser
kann unten durch das Bodenventil 2 abströmen.
[0022] Der Bremsbehälter 8 besitzt nach oben ragende Führungskörper 72 für die Verriegelungseinheit
48. Über den Umfang verteilt sind in zweckmäßiger Weise mehrere derartige Führungskörper
72 vorzugsweise derart paarweise angeordnet, daß jeweils zwischen zwei der Führungskörper
einer der genannten Riegel 60 sich befindet. Die Leichtgängigkeit der Auf- und Abbewegung
der Verriegelungseinheit 48 ist auf diese Weise sichergestellt und ein Verkanten oder
Klemmen der Verriegelungseinheit 48 wird somit verhindert. Auch der Entriegelungseinheit
58 wird mittels den Führungskörpern 72 geführt, welche ebenso wie die Hebel 62 durch
die Ausnehmungen 66 hindurchragen. Aufgrund dieser besonderen Ausbildung sind die
Verriegelungseinheit 48 sowie die Entriegelungseinheit gegen Drehung bezüglich der
Längsachse gesichert.
[0023] Schließlich zeigt Figur 5 die Ablaufarmatur nach dem Beenden einer Vollspülung. Der
Auftrieb des ersten Schwimmers 10 ist nach der Entleerung des Bremsbehälters 8 unterbrochen.
Das Überlaufrohr 12, 14 ist entsprechend nach unten abgesunken und die Dichtung bzw.
der Ventilkörper 18 liegt auf dem Ventilsitz 16 auf, so daß kein Wasser mehr ausfließen
kann. Durch das Absinken des ersten Schwimmers 10 sind auch die Verriegelungseinheit
48 sowie die Entriegelungseinheit 58 nach unten abgesunken. Die bevorzugt um eine
horizontale Achse schwenkbaren Riegel 60 greifen mit ihren Haken 67 wieder unter die
zugeordneten Vorsprünge 68 des Bremsbehälters 8. Wie ersichtlich liegt die Verriegelungseinheit
58 bzw. deren Scheibe 64 auf der Oberkante 74 des Riegels 60 auf und durch das Gesamtgewicht
der Entriegelungseinheit 58 wird folglich ein funktionssicheres Einhaken der Riegel
60 mit dem Vorsprung 68 des Bremsbehälters sichergestellt.
[0024] Mittels des Schiebers 36 ist der Ausströmquerschnit des Wassers aus dem Innenraum
34 durch die Öffnung 32 hindurch vorgegeben. Entsprechend der Stellung des Schiebers
36 kann ausgehend vom maximalen 9 l Wasserstand gemäß Linie 30 der Wasserstand nur
teilweise auf die Linie 76 absinken, wobei im Spülkasten noch 3 l Wasser verbleiben,
oder aber der Spülkasten kann gänzlich entleert werden, wie es mittels der strichpunktierten
Linie 78 entsprechend einem Restwasserstand angedeutet ist.
Bezugszeichen
[0025]
- 2
- Bodenventil
- 4
- Spülkasten
- 6
- Längsachse
- 8
- Bremsbehälter
- 10
- erster Schwimmer
- 12
- Unterteil des Ventilrohrs
- 14
- Oberteil des Ventilrohrs
- 16
- Ventilsitz
- 18
- Ventilkörper
- 20
- Steg
- 22
- Fenster
- 24
- Ausflußstutzen
- 26
- Dichtung
- 28
- Verschraubung
- 30
- Linie / maximaler Wasserstand
- 32
- Öffnung in 8
- 34
- Innenraum
- 36
- Schieber
- 38
- Stange
- 40
- erster Mitnehmer
- 42
- Pfeil
- 44
- zweiter Schwimmer
- 45
- Abdeckhaube
- 46
- Steg an 14
- 47
- Öffnung in 45
- 48
- Verriegelungseinheit
- 49
- Unterteil von 45
- 50
- Steg von 48
- 51
- Ring an 8
- 52
- Linie
- 54
- zweiter Mitnehmer
- 56
- Pfeil
- 58
- Entriegelungseinheit
- 59
- Träger
- 60
- Riegel
- 62
- Hebel
- 63
- Zugrohr
- 64
- Scheibe
- 66
- Ausnehmung
- 67
- Haken
- 68
- Koppelelement / Vorsprung
- 69
- Oberkante von 63
- 70
- Ringbund / Anlagekörper
- 72
- Führungskörper
- 74
- Oberkante von 60
- 76
- Line / Wasserstand 3 l
- 78
- strichpunktierte Linie / Restwasserstand
1. Ablaufarmatur eines Spülkastens, enthaltend ein für eine Teilspülung oder eine Vollspülung
betätigbares Bodenventil (2), ein Ventilrohr (12, 14), einen in einem Bremsbehälter
(8) angeordneten ersten Schwimmer (10), einen zweiten Schwimmer (44) sowie eine Verriegelungseinheit
(48), zur Arretierung des ersten Schwimmers (10) zumindest während der Teilspülung,
wobei das Ventilrohr (12, 14) auf dem zweiten Schwimmer (44) abstützbar ist, und ferner
enthaltend eine Entriegelungseinheit (58) zur Freigabe des ersten Schwimmers (10)
beim Auslösen der Vollspülung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinheit (48), vorzugsweise mittels wenigstens
eines bewegbaren Riegels (60), mit dem Bremsbehälter (8) zur Arretierung des ersten
Schwimmers (10) in Eingriff steht,
daß die Verriegelungseinheit (48) im Bereich des Bremsbehälters (8) angeordnet ist
und
daß beim Auslösen der Vollspülung mittels der Entriegelungseinheit (58) die Verriegelungseinheit
(48) vom Bremsbehälter (8) entkoppelbar ist.
2. Ablaufarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinheit
(48) und/oder die zugeordnete Entriegelungseinheit (58) im Bereich des oberen Endes
des Bremsbehälters (8) angeordnet sind und/oder daß der Bremsbehälter (8) wenigstens
ein Koppelelement (68) für die Verriegelungseinheit (48) aufweist.
3. Ablaufarmatur, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventilrohr ein Unterteil (12) und ein Oberteil (14) enthält, welche insbesondere mittels
einer Verschraubung (28), vorzugsweise zusammen mit einer Dichtung (26), verbunden
sind, und/oder daß durch Auswechseln und Vorgabe der Länge des Oberteils (14) eine
Anpassung an unterschiedlich ausgebildete Spülkästen durchführbar ist und/oder daß
mit dem Ventilrohr ein erster, vorzugsweise mit Zugkräften beim Anheben beaufschlagbarer
Mitnehmer (40) verbunden ist.
4. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steg
(46), mittels welchem das Ventilrohr (12, 14) in bekannter Weise auf dem zweiten Schwimmer
(44) abstützbar ist, in Richtung einer Längsachse (6) des Ventilrohres verstellbar
angeordnet ist und/oder daß der Steg (46) am Oberteil (14) des Ventilrohrs angeordnet
ist.
5. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinheit
(48) wenigstens einen Riegel (60) aufweist, welcher vorzugsweise schwenkbar, vorzugsweise
um eine im wesentlichen horizontale Achse, gelagert ist, und/oder daß die Verriegelungseinheit
(48) einen Steg (50) aufweist, an welchem der erste Schwimmer (10) zur Anlage bringbar
ist und/oder welcher von oben her in den Bremsbehälter (8) eingreift und mit dem ersten
Schwimmer (10) in Wirkverbindung bringbar ist.
6. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entriegelungseinheit
(58) ein Zugrohr (63) enthält, mittels welchem vorzugsweise ein zweiter Mitnehmer
(54) zum Auslösen der Vollspülung verbunden ist, und/oder daß die Entriegelungseinheit
(58) mit einem Ringbund (70) oder dergleichen des Ventilrohrs (12, 14) in Eingriff
bringbar ist und/oder daß die Entriegelungseinheit (58) das Ventilrohr (12, 14) umgibt
und beim Auslösen der Vollspülung am Ringbund (70) oder dergleichen des Ventilrohrs
zur Anlage kommt und/oder daß auf dem ersten Schwimmer (10) über die freigegebene
Verriegelungseinheit (48) und die Entriegelungseinheit (58) das Ventilrohr (12, 14)
abstützbar ist.
7. Ablaufarmatur nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Entriegelungseinheit
(58) eine insbesondere radial gerichtete Scheibe (64) oder Stege aufweist, welche
mit dem Riegel (60) derart in Verbindung bringbar sind, daß einerseits beim Auslösen
der Vollspülung die Kopplung der Verriegelungseinheit (48) freigegeben wird und daß
andererseits nach Beendigung der Vollspülung die Verriegelungseinheit (48) und/oder
der Riegel (60) mit dem Bremsbehälter (8) in Eingriff gebracht wird.
8. Ablaufarmatur, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bremsbehälter (8) wenigstens einen Führungskörper (72) für die Verriegelungseinheit
(48) und/oder die Entriegelungseinheit (58) aufweist.
9. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Mitnehmer (54) mit der Entriegelungseinheit (58), vorzugsweise im Bereich des unteren
Endes des zweiten Schwimmers (44), oder mit dem Unterteil (12) des Ventilrohres verbunden
ist und/oder daß der Verbindungsbereich zwischen dem Unterteil (12) und dem Oberteil
(14) des Ventilrohres oberhalb des Bremsbehälters (8) und/oder zwischen diesem, sowie
dem zweiten Schwimmer (44) vorgesehen ist und/oder daß das Oberteil (14) einen Ringbund
(70) oder dergleichen aufweist, mit welchem die Entriegelungseinheit (58) zum Auslösen
der Vollspülung in Eingriff bringbar ist.
10. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Schwimmer (44) und/oder die Verriegelungseinheit (48) und/oder die Entriegelungseinheit
(58) innerhalb einer Abdeckhaube (45) angeordnet sind, welche als Bremsbehälter ausgebildet
ist und/oder welche vorzugsweise ein erweitertes Unterteil (49) aufweist, und/oder
daß die Abdeckhaube (45) mit dem Bremsbehälter (8) des ersten Schwimmers (10), vorzugsweise
flüssigkeitsdicht, verbunden ist.