(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Härten von Farbe bzw. wässrigen oder lösungsmittelhaltigen
Lacken auf Gegenständen,die ein- oder mehrschichtig aufgetragen wurden,insbesondere
für die Trocknung und/oder Abbindung von Druckfarben,Kaschierungen und dergleichen
auf Bedruckstoffen.
Mit diesem Verfahren wird die Trocknungsgeschwindigkeit von Farben und Lacken erhöht,der
Aufwand für Abschirmmaßnahmen gering gehalten und eine universelle Einsetzbarkeit
für Farbschichten und/oder Beschichtungen wie z.B. Kaschierungen ermöglicht.
Bei diesem Verfahren wird angesaugte Luft über einen an sich bekannten Trockner vorgetrocknet,die
bei diesem Trocknungsvorgang entzogene Wärmemenge mittels eines Wärmetauschers wieder
zugeführt und das ausgefällte Wasser vom Luftstrom getrennt.Danach wird die vorgetrocknete
Luft durch Wärmezufuhr auf eine höhere Temperatur gebracht und anschließend über die
Warmluftverteilersysteme der Druckmaschine auf die Oberfläche der Bedruckstoffe geblasen.Die
durch die aufgenommene Feuchtigkeit beladene Luft wird durch bekannte Absaugeinrichtungen
abgesaugt.
Durch dieses Verfahren besitzt die auf den Bedruckstoff geblasene Luft geringe absolute
Feuchtewerte und ermöglicht so besonders in Verbindung mit einer gleichzeitigen Infrarottrocknung
einen schnellen und gleichmäßigen Trocknungsvorgang aller Schichten.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Härten von Farbe bzw. wässrigen oder lösungsmittelhaltigen
Lacken auf Gegenständen, die ein- oder mehrschichtig aufgetragen wurden, insbesondere
für die Trocknung und/oder Abbindung von Druckfarben,Kaschierungen und dergleichen
auf Bedruckstoffen.
[0002] Der Härtungsvorgang von Druckfarben und Lacken während des Druckprozesses in Druckmaschinen
unterliegt folgenden Anforderungen.
[0003] Erstens muß die Trocknungszeit sehr gering sein,da damit kurze Weglängen innerhalb
der Druckmaschine realisiert werden können und somit der Platzbedarf sinkt.
[0004] Zweitens ist es erforderlich eine möglichst gleichmäßige Trocknung der Schicht oder
mehrerer Schichten zu erreichen,um ein qualitätsgerechtes Druckbild zu erhalten. Nicht
getrocknete Farbanteile würden beispielsweise unter einer danach erfolgten Kaschierung
im Trägermaterial verlaufen und das Druckbild verschlechtern.
[0005] Drittens ist es hinsichtlich des notwendigen Umweltschutzes und des Schutzes der
Bediener der Druckmaschinen erforderlich, flüchtig gewordene Schadstoffe und austretende
schädliche Energiestrahlen abzuschirmen bzw. zu vernichten.
[0006] In der DE-PS 38 00 628 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben,mit denen
die Farbe in kürzester Zeit durchtrocknet und das Druckbild durch eine Kaschierung
nicht negativ verändert wird.Dazu wird zur Trocknung von Infrarot-reaktiven Farben
hinter dem letzten der farbenauftragenden Druckwerke einer Druckmaschine eine Infrarot-Trockeneinrichtung
angeordnet,die diese Infrarot-reaktiven Farben und Lacke relativ schnell an ihrer
Oberfläche trocknen.Für eine aufzubringende lackartige UV-reaktive Beschichtung ist
der Auftragseinrichtung eine UV-Strahlungseinrichtung zugeordnet.
[0007] Zwecks Beschleunigung des Trocknungsvorganges wird aus der UV-Strahlungseinrichtung
die Luft oberhalb des der UV-Strahlung unterliegenden Bereiches des beschichteten
Körpers abgesaugt und in die Infrarot-Trockeneinrichtung im Bereich des Körpers geblasen,der
der Infrarot-Strahlung unterliegt.
[0008] Durch diese Maßnahme wird die zu trocknende Infrarot-reaktive Druckfarbe zusätzlich
zur Inrarot-Strahlung auch noch von mit Ozon angereicherter Luft beaufschlagt.Dadurch
werden die beim Trocknen der Farbe stattfindenden Oxidationsprozesse beschleunigt.Neben
der beschleunigten Trocknung der Farbe werden die ausgetriebenen Lösungsmittel oxidiert
und dadurch in die Umwelt nicht belastende Stoffe umgewandelt.
[0009] Um die vom Ozon bzw. aktiven Sauerstoff der Abluft aus der UV-Strahlungseinrichtung
ausgehenden positiven Effekte auf die Trocknung der Infrarot-reaktiven Farben zu verbessern
oder sicherzustellen ist ein zusätzlicher Ozonerzeuger vorgesehen.
[0010] Nachteilig an diesem Verfahren und der zur Durchführung dieses Verfahrens dienenden
Einrichtung ist , daß der Infrarot-Trocknung immer eine UV-Trocknung folgen muß .
Die Anwendung beschränkt sich deshalb auf Trockenvorgänge,die auch die Trocknung von
Kaschierungen u. ä. beinhalten.
[0011] Weiterhin sind zur Abschirmung der UV-Strahlungseinrichtung und des Ozonerzeugers
aufwendige technische Maßnahmen erforderlich,um den Schutz der Bediener zu gewährleisten.
[0012] In der Druckindustrie kommen auch Trockeneinrichtungen,wie zum Beispiel in der DE-OS
36 35 833 beschrieben, zur Anwendung, die mittels Heißluft den Trocknungsprozeß laufender
Bedruckstoffe in der Maschine durchführen.Dazu erfolgt die Aufheizung der Trockneratmosphäre
mit einem Brenner in einer geschlossenen Kammer innerhalb des Trocknergehäuses.Als
Verbrennungsluft wird Umgebungsluft angesaugt und verdichtet.Dem Rauchgas des Brenners
wird in der Kammer weitere ,Lösungsmitteldämpfe enthaltene Umgebungsluft beigemischt,damit
die schädlichen Lösungsmittel vollständig werden.Die temperaturgeregelten Heißgase
der Nachverbrennung werden durch Beimischung von frischer Luft auf eine niedrigere
Temperatur abgekühlt ,bevor sie in das Trockeninnere gelangen,damit es nicht zur Verkrackung
der der in der Umluft des Trockners befindlichen flüchtigen Lösungsmittel kommen kann.Der
Abluft,die wie die Umluft nur flüchtigeLösungsmittel als Schadstoffe enthält, lassen
sich durch Abkühlen die flüchtigen Brennstoffe entziehen, die als Brennstoff verwertbar
sind.
[0013] Die aufgeheizte Trocknungsluft wird über Strömungskanäle und einem Verteilersystem
wie beispielsweise Düsen , Blasluftstangen mit Bohrungen und Blasluftkästen auf die
feuchte Oberfläche der Bedruckstoffe aufgeblasen.
[0014] Nachteilig an dieser Trocknungseinrichtung ist jedoch , daß die Trocknungsgeschwindigkeit
nicht groß genug ist,um den Trocknungseffekt des in der DE-PS 38 00 628 beschriebenen
Verfahrens zu erreichen.
[0015] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin,ein Verfahren zu schaffen,mit dem
die Trocknungsgeschwindigkeit von Farben und Lacken erhöht wird , der Aufwand für
Abschirmmaßnahmen gleichzeitig gering gehalten und eine universelle Einsetzbarkeit
für Farbschichten und/oder Beschichtungen wie z.B. Kaschierungen möglich wird.
[0016] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch,daß die angesaugte Luft über einen an sich bekannten
Trockner vorgetrocknet wird, die in diesem Trocknungsvorgang der Luft entzogene Wärmemenge
dieser mittels eines an sich bekannten Wärmetauschers wieder zugeführt und das ausgefällte
Wasser vom Luftstrom abgetrennt wird,danach die vorgetrocknete Luft durch Wärmezufuhr
auf eine höhere Temperatur gebracht wird und anschließend über die Verteilersysteme
der Druckmaschine auf die Oberfläche der Bedruckstoffe geblasen wird sowie die durch
die aufgenommene Feuchtigkeit beladene Luft abgesaugt wird.
[0017] Nachfolgend soll das Verfahren an einer möglichen Ausführungsform näher erläutert
werden.
[0018] Bei dem ersten Verfahrensschritt wird durch einen Luftverdichter Umgebungsluft angesaugt
und verdichtet.Die Luft wird durch einen folgenden Trockner wie beispielsweise durch
einen Absorptions- oder einem Kältetrockner vorgetrocknet.Danach wird die bei diesem
Trocknungsvorgang entzogene Wärme mittels eines bekannten Wärmetauschers wieder zugeführt.Durch
einen Wasserabscheider wird das ausgefällte Wasser vom Luftstrom abgetrennt.Innerhalb
des folgenden Verfahrensschrittes wird die vorgetrocknete Luft durch den an der Druckmaschine
vorhandenen Warmlufttrockner auf ein entsprechend hohes Temperaturniveau gebracht.Über
das installierte Verteilersystem in Form von Blasluftstangen mit Bohrungen wird die
aufgeheizte Luft auf die Oberfläche des Bedruckstoffes geblasen und mittels Absaugeinrichtungen
abgesaugt.
[0019] Aufgrund der vorangegangenen Verfahrensschritte besitzt die auf den Bedruckstoff
geblasene Luft geringe absolute Feuchtewerte und ermöglicht dadurch einen schnellen
und gleichmäßigen Trocknungsvorgang.
[0020] In Verbindung mit einer dazu parallel erfolgenden Infrarottrocknung wird eine gleichmäßige
Trocknung aller Schichten ermöglicht.
1. Verfahren zum Härten von Farbe bzw. wässrigen oder lösungsmittelhaltigen Lacken auf
Gegenständen mittels Warmlufttrocknung , bei der die Umluft angesaugt und erwärmt
wird sowie danach auf die Oberfläche geblasen wird,dadurch gekennzeichnet,daß
a.) die angesaugte Luft über einen an sich bekannten Trockner vorgetrocknet wird,
b.) die in diesem Trocknungsvorgang der Luft entzogene Wärmemenge dieser mittels eines
Wärmetauschers wieder zugeführt und das ausgefällte Wasser vom Luftstrom abgetrennt
wird,
c.) danach die vorgetrocknete Luft durch Wärmezufuhr auf eine höhere Temperatur gebracht
wird und
d.) anschließend über die Verteilersysteme der Druckmaschine auf die Oberfläche der
Bedruckstoffe geblasen wird sowie die durch die aufgenommene Feuchtigkeit beladene
Luft abgesaugt wird.