(19)
(11) EP 0 554 763 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
31.07.1996  Patentblatt  1996/31

(21) Anmeldenummer: 93101153.0

(22) Anmeldetag:  27.01.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 30/00, B41F 27/12

(54)

Anordnung zum Halten der unteren Lage von zweilagigen Aufzügen für Druckzylinder von Rotationsdruckmaschinen

Arrangement for fixing the lower layer of a double-ply covering for a printing cylinder in rotary printing machine

Arrangement pour la fixation de la couche inférieure d'un habillage à deux couches pour cylindre d'impression dans une machine à imprimer rotative


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 05.02.1992 DE 4203148

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
11.08.1993  Patentblatt  1993/32

(73) Patentinhaber: KOENIG & BAUER-ALBERT AKTIENGESELLSCHAFT
D-97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kittsteiner, Hans-Jürgen, Dr.
    W-8222 Ruhpolding (DE)
  • Nagler, Kurt
    W-8700 Würzburg (DE)
  • Wieland, Erich
    W-8700 Würzburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 070 378
GB-A- 1 187 238
DD-A- 64 725
US-A- 3 125 023
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Halten der unteren Lage von zweilagigen Aufzügen für Druckzylinder von Rotationsdruckmaschinen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Es ist bekannt, unter den Gummi- oder Drucktüchern eine oder mehrere Lagen Papier anzuordnen, um den Durchmesser der Zylinder aus drucktechnischen Gründen variabel zu gestalten.

    [0003] Aus der DD-PS 64 725 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Halten eines Aufzuges am Druckzylinder einer Druckmaschine zu entnehmen. Bei der vorgeschlagenen Vorrichtung werden die Enden des Aufzuges zwischen zwei Klemmschienen eingeklemmt. Die Klemmung geschieht dadurch, daß eine Zylinderkopfschraube mit ihrem Gewinde durch die Bohrungen beider Klemmschienen hindurchgeführt ist, und über sie hinausragt. Ihr Gewinde steht mit einem Innengewinde einer Rändelschraube in Wirkverbindung. Durch Anziehen der Rändelschrauben wird jeweils das Aufzugsende zwischen den beiden Klemmschienen eingeklemmt. Die Köpfe der Zylinderschrauben liegen jeweils an einer Außenfläche der inneren Klemmschiene an und werden in eine Bohrung in einer Zylinderstirnwand hineingesteckt. In dieser Bohrung in der Zylinderstirnwand sind vertieft Permanentmagnete befestigt, welche die Köpfe und damit die Klemmschiene mit dem eingeklemmten Aufzugsende festhalten. Eine Spannklappe verhindert in Andruckstellung außerdem, daß die Köpfe mit den Schienen aus der Bohrung in der Zylinderstirnseite unbeabsichtigt herausgezogen werden können.

    [0004] Weiterhin ist gemäß EP-PS 0 070 378 eine Vorrichtung zum Halten des unteren Aufzuges eines zweiteiligen Aufzuges der Mantelfläche eines Druckzylinders in Druckmaschinen bekannt, bei der eine im Kanal des Druckzylinders befindliche Halteschiene mit kreisförmigem Querschnitt angeordnet ist, die den unteren Aufzug aufnimmt. Die Halteschiene ist stirnseitig mittels Stiften in Zentrierbohrungen der Schmitzringe eingeführt.

    [0005] Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, daß die Halteschiene in ihrer Herstellung aufwendig ist, Werkzeuge zum Betätigen der Haltebolzen für den unteren Aufzug erforderlich sind und die Halteschiene relativ viel Platz im Zylinderkanal benötigt.

    [0006] Weiterhin ist an der o. g. Vorrichtung nachteilig, daß die gesamte Halteschiene mit allen verstellbaren Halteelementen betätigt werden muß, wenn aus drucktechnischen Gründen die Dicke des unteren Aufzuges variiert werden muß.

    [0007] Darüberhinaus ist es nachteilig, daß die Halteschiene seitlich in Schmitzringen gehalten ist. Dies kann zum selbsttätigen Lösen der Stütze in den Zentrierbohrungen der Schmitzringe während des Betriebes, beispielsweise mit reduzierter Druckfarbenanzahl, dann führen, wenn die Halteschiene ohne Aufzug gehalten, jedoch nicht ordnungsgemäß eingerastet ist.

    [0008] Schließlich ist ein Einsatz derartiger Halteleisten in schmitzringlosen Druckmaschinen nur mit einer zusätzlich anzubringenden stirnseitigen Halterung möglich.

    [0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wenig Platz beanspruchende und mit geringem Aufwand bei der Variation der Aufzugdicke betätigbare, sichere Anordnung zum Halten der unteren Lage von zweilagigen Aufzügen, auch für schmitzringlose Druckzylinder, für Druckmaschinen zu schaffen.

    [0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.

    [0011] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung bestehen insbesondere darin, daß infolge der halteleistenlosen Befestigung des unteres Aufzuges wenig Platz im Zylinderkanal beansprucht wird und eine ausreichende Sicherheit der Anordnung gegeben ist, da keine zusätzlichen Bauteile erforderlich sind bzw. bei Nichtbenutzung eines Farb- oder Druckwerkes auch ein Ausbau nicht erforderlich ist.

    [0012] Weiterhin ist die erfindungsgemäße Anordnung auch bei schmitzringlosen Rotationsdruckmaschinen anwendbar.

    [0013] Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
    Fig. 1
    den Querschnitt durch einen Druckzylinder, aus dem die Lage der erfindungsgemäßen Anordnung hervorgeht;
    Fig. 2
    die Ansicht A auf die erfindungsgemäße Halteanordnung an der Kanalseitenwand in axialer Richtung gemäß Fig. 3, jedoch ohne Gummituch und ohne Unterlagebogen;
    Fig. 3
    den Schnitt III - III nach Fig. 2 in vergrößerter Darstellung;
    Fig. 4
    einen Längsschnitt durch den Anfang des unteren Aufzuges.


    [0014] Gemäß Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen Druckzylinder 1 gezeigt, aus dem die Lage der erfindungsgemäßen Anordnung hervorgeht. Der Druckzylinder 1 besitzt zwei im Zylinderkanal 2 angeordnete Spannwellen 3; 4, die in einem Schlitz 6; 7 den in einer Leiste gehaltenen oberen Aufzug in Form eines Gummituches 8 halten. Die Spannwellen 3; 4 sind durch bekannte technische Mittel dreh- und arretierbar.

    [0015] Fig. 3 zeigt die Einzelheit X der Fig. 1 mit dem Schnitt entlang der Linie III - III nach Fig. 2.

    [0016] Das in der Spannwelle 3 eingespannte Gummituch 8 befindet sich in Spannposition, die mit II gekennzeichnet ist. Wird die Spannwelle 3 um den Drehwinkel α bewegt, so ist die Ruheposition der Spannwelle 3 erreicht, die durch die gestrichelte Linie I dargestellt ist.

    [0017] An der Stirnwand des Zylinderkanals 2 sind senkrecht zur Fläche der Stirnwand 9 Befestigungen in Form von Stiften 11; 12 eingelassen, die beispielsweise in Bohrungen verklebt sein können. Die Stifte 11; 12 sind an ihren aus der Stirnwand 9 des Druckzylinders 1 herausragenden Enden mit Abschrägungen 13; 14 versehen. Zwischen den Stiften 11; 12 ist ein sich in axialer Richtung erstreckender Niederhalter 16 mittels Senkschrauben 17; 18 befestigt, der eine hakenförmige Haltenase 19 aufweist.

    [0018] Der untere Aufzug, der aus mehrlagigen Papierbogen ausgeführt sein kann, ist insgesamt mit 21 bezeichnet. Der untere Aufzug 21 ist einseitig an einem Anschlagstift 22 ausgerichtet und besitzt Löcher 23; in welche die Stifte 11; 12 eingreifen. Demzufolge ist der untere Aufzug 21 seitlich mittels Löchern 23 auf den Stiften 11; 12 gehalten und mittig durch den Niederhalter 16 mit der Haltenase 19 gehalten.

    [0019] Zum Entfernen des Gummituches 21 wird die Spannwelle 3 in die Ruheposition I nach Fig. 3 gebracht. Die Anordnung von Ausnehmungen 24; 26 in der Stirnwand 9 erleichtert das Herausnehmen des unteren Aufzuges 21.

    [0020] Der untere Aufzug ist zumeist mehrlagig ausgeführt, vorzugsweise so, daß die äußersten Lagen einstückig ausgebildet sind, d. h. daß der Anfang 27 des unteren Aufzuges 21 taschenförmig ausgebildet ist. Nun können je nach den drucktechnischen Erfordernissen gemäß Fig. 4 Zusatzlagen 28 in den Anfang 27 eingeschoben werden, die - wie in Fig. 2 in gestrichelter Form dargestellt - abgeschrägte Ecken besitzen, so daß die Löcher 23 entfallen und somit der untere Aufzug 21 nicht entfernt werden muß, um die Anzahl der Zusatzbogen 28 zu verändern.

    Teileliste



    [0021] 
    1
    Druckzylinder
    2
    Zylinderkanal
    3
    Spannwelle
    4
    Spannwelle
    5
    -
    6
    Schlitz
    7
    Schlitz
    8
    Gummituch
    9
    Stirnwand (2)
    10
    -
    11
    Stift
    12
    Stift
    13
    Abschrägung
    14
    Abschrägung
    15
    -
    16
    Niederhalter
    17
    Senkschraube
    18
    Senkschraube
    19
    Haltenase
    20
    -
    21
    Aufzug, unterer
    22
    Anschlagstift
    23
    Loch
    24
    Ausnehmung
    25
    -
    26
    Ausnehmung
    27
    Anfang (21)
    28
    Zusatzlage
    I
    Ruheposition
    II
    Spannposition
    A
    Ansicht
    X
    Einzelheit
    α
    Drehwinkel



    Ansprüche

    1. Anordnung zum Halten der unteren Lage (21) von zweilagigen Aufzügen (8; 21) für Druckzylinder (1) von Rotationsdruckmaschinen, wobei die untere Lage (21) auf der Mantelfläche des Druckzylinders (1) und im Zylinderkanal (2) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand (9) des Zylinderkanals (2) Befestigungen in Form von Stiften (11; 12) mit dazwischen angeordneten hakenförmigen Niederhaltern (16) aufweist, die mit dem Anfang (27) des unteren Aufzuges (21) über Löcher (23) in Wirkverbindung stehen.
     
    2. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (11; 12) an ihren Enden Abschrägungen (13; 14) aufweisen.
     
    3. Anordnung nach den Patentansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum seitlichen Ausrichten des unteren Aufzuges (21) ein in der Stirnwand (9) des Zylinderkanals (2) angeordneter Anschlagstift (22) vorgesehen ist.
     
    4. Anordnung nach den Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand (9) des Zylinderkanals (2) Ausnehmungen (24; 26) aufweist.
     


    Claims

    1. An arrangement for holding the lower layer (21) of two-layer coverings (8; 21) for printing cylinders (1) of rotary printing machines, the lower layer (21) being secured on the outer casing of the printing cylinder (1) and in the cylinder groove (2), characterized in that the end wall (9) of the cylinder groove (2) has securing means in the form of pins (11; 12) with hook-shaped holding-down elements (16) arranged in between, which are in operative connection with the beginning (27) of the lower covering (21) by way of holes (23).
     
    2. An arrangement according to Claim 1, characterized in that the pins (11; 12) have chamfers (13; 14) at their ends.
     
    3. An arrangement according to Claims 1 to 2, characterized in that, for the lateral alignment of the lower covering (21), a stop pin (22) arranged in the end wall (9) of the cylinder groove (2) is provided.
     
    4. An arrangement according to Claims 1 to 3, characterized in that the end wall (9) of the cylinder groove (2) has recesses (24; 26).
     


    Revendications

    1. Agencement pour fixer la couche inférieure (21) d'habillages à deux couches (8 ; 21) pour cylindre d'impression (1) de machines à imprimer rotatives, la couche inférieure (21) étant fixée sur la surface périphérique du cylindre d'impression (1) et dans le canal (2) du cylindre, caractérisé en ce que la paroi frontale (9) du canal (2) du cylindre comporte des moyens de fixation en forme de broches (11 ; 12), entre lesquels sont disposés des moyens d'abaissement (16) en forme de crochets qui sont en prise avec le début (27) de l'habillage inférieur (21) par l'intermédiaire de trous (23).
     
    2. Agencement selon la revendication 1, caractérisé en ce que, à leur extrémité, les broches (11 ; 12) comportent des parties biseautées (13 ; 14).
     
    3. Agencement selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce que, pour aligner latéralement l'habillage inférieur (21), il est prévu une broche de butée (22) disposée dans la paroi frontale (9) du canal (2) du cylindre.
     
    4. Agencement selon les revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la paroi frontale (9) du canal (2) du cylindre comporte des évidements (24 ; 26).
     




    Zeichnung