[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschluß von Stellzungen in Weichen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Verschlußvorrichtungen besitzen die Aufgabe, in Eisenbahnweichen die Stellzungen
je nach vorgegebener Fahrtrichtungswahl an die benachbarte Backenschiene heranzuziehen
und daran festzuhalten bzw. die Stellzunge einen bestimmten Abstand von der Backenschiene
zu entfernen und in dieser Position festzuhalten.
[0003] Die bisher von der Deutschen Bahn AG (sogenannte Regelverschlüsse) und in anderen
europäischen Staaten verwendeten Verschlußvorrichtungen besitzen eine drehbare Verschlußklammer,
deren Drehbewegung auf einer horizontalen Ebene stattfindet, d.h. bei denen die Verschlußklammer
um eine vertikale Achse schwenkbar ist. Diese Verschlußvorrichtungen werden auch als
liegende Systeme bezeichnet.
[0004] Die deutsche Offenlegungsschrift 40 14 248 beschreibt eine in vertikaler Bauform
ausgeführte Vorrichtung zum Verriegeln einer Weichenzunge mit einer Backenschiene,
die in vertikaler Bauform ausgeführt ist. Ein Verschlußelement ist gelenkig um eine
im wesentlichen in Längsrichtung der Backenschiene verlaufende Achse schwenkbar und
so geformt, daß das Verschlußelement bei geschlossener Weiche festgeklemmt ist, um
eine Bewegung der Stellzunge zu verhindern. Eine Schiebereinrichtung in Form von zwei
Schieberteilen wird im wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung der Backenschiene
geführt und wirkt mit dem Verschlußelement zusammen. Ein Verschlußstück ist an der
Backenschiene befestigt.
[0005] Diese auch als Klinkenverschluß bezeichnete, vertikale Bauform einer Verschlußvorrichtung
benötigt einen geringen Einbauraum und kann somit in einem kastenförmigen Schwellenprofil,
im folgenden kurz Hohlschwelle genannt, untergebracht werden, wie in der DE 43 15
200 A1 offenbart ist. Hierbei kommen in ihrer Querschnittsbreite und Querschnittshöhe
auf eine normale Beton- und Holzschwelle abgestimmte, nach oben offene Trog- oder
Kastenschwellenprofile zum Einsatz. Die Unterbringung der Weichenzungen-Verschlußvorrichtungen
in Hohlschwellen besitzt den Vorteil, daß auch in diesen Gleisbereichen ein vollmaschinelles,
automatisches Stopfen möglich ist. Beim Stopfen werden die Schwellen, die nach einiger
Zeit dazu neigen, bei Belastung in Schwingungen zu geraten (sogenanntes Pumpen), wieder
mit Schotter unterfüttert, der von Gleisstopfmaschinen seitlich unter die Schwellen
gedrückt wird. Befindet sich zwischen den Schwellen die Verschlußvorrichtung für die
Weichenzungen, so muß an diesen Stellen von Hand gestopft werden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verschlußvorrichtung für Weichenzungen
vorzusehen, deren Bauart es gestattet, in einer Hohlschwelle untergebracht zu werden,
deren Abmessungen denen der üblicherweise verwendeten Gleisschwellen entsprechen.
[0007] Weiterhin sollen einige Verbesserungen bezüglich der Funktion und einer einfacheren
Wartung ermöglicht werden. So soll die Funktion verbessert werden, indem die Stellkräfte
zur Bewegung der Schieberstange verringert werden, und die Wartung vereinfacht werden,
indem die regelmäßige Schmierung der bewegten Teile der Weichenzungen-Verschlußvorrichtung
entfallen kann.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst und insbesondere
dadurch, daß die Schiebereinrichtung eine einstückige Schieberstange ist, die auf
mindestens einem geeigneten Rollkörper geführt wird, der in definierten Abstand zur
Backenschiene am Verschlußstück angeordnet ist. Eine achssymmetrische Bauweise des
Verschlußstückes ermöglicht, daß dieses an beiden Seiten der Schiene gleichermaßen
befestigt werden kann, wobei allerdings die Standardbohrungen der Deutschen Bahn AG
hierbei verwendet werden können, die in der Backenschiene in einer speziellen, asymmetrischen
Weise angeordnet sind. Durch die Kompatibilität mit den bestehenden Anschlußmaßnahmen
der Deutschen Bahn AG kann der erfindungsgemäße Weichenverschluß beliebig gegen bestehende
Verschlüsse, insbesondere gegen herkömmliche liegende Systeme, ausgetauscht werden.
Insbesondere kann die erfindungsgemäße Klinken-Verschlußvorrichtung einfach und schnell
gegen eine Verschlußvorrichtung ausgetauscht werden, bei der die Verschlußklammer
um eine vertikale Achse schwenkbar ist.
[0009] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind durch die Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0010] So ist der Rollkörper vorzugsweise eine zylinderförmige Rolle. Aufgrund der Linienberührung
zwischen der Schieberstange und der Rolle ist die Reibungskraft sehr gering und die
bei den Weichenverschlüssen im Stand der Technik durchzuführende regelmäßige Schmierung
der Schieberstange ist nicht länger erforderlich.
[0011] Vorzugsweise ist das Verschlußstück von dem Verschlußelement und der Schieberstange
durchsetzt ist und besitzt das Verschlußelement eine U-förmige Ausnehmung, in der
die Schieberstange geführt wird. Hierdurch wird eine gute Führung der Schieberstange
wie auch des Verschlußelements erreicht.
[0012] Indem die Rolle in ihrer Lage relativ zur Backenschiene einstellbar ist, kann das
Spiel zwischen Schieberstange und dem Verschlußelement des Weichenverschlusses, der
sogenannten Verschlußklammer, eingestellt werden. Damit kann die genaue Lage der Kontaktflächen
zwischen der Verschlußklammer und dem Verschlußstück einerseits und der Schieberstange
andererseits eingestellt werden. Durch eine geeignete Beschichtung der aneinandergleitenden
Teile können trotz eines konstruktiv einfachen Aufbaus der Verschlußvorrichtung die
erforderlichen Stellkräfte zum Betätigen der Weiche weiter reduziert werden, so daß
auf eine Schmierung der bewegten Teile grundsätzlich verzichtet werden kann.
[0013] Des weiteren kann aufgrund der Symmetrie des Verschlußstückes die Lagerhaltung reduziert
werden, da für die Befestigung an beiden Seiten der Schiene identische Verschlußstücke
Verwendung finden.
[0014] Durch die Verwendung einer Gummi-Metallbuchse für die Drehverbindung zwischen dem
Zungenkloben und der Verschlußklammer können von der Stellzunge herrührende Schwingungen
besser gedämpft und folglich der Verschleiß der Bauteile reduziert werden.
[0015] Indem der Bolzen, der die Stellzunge mit dem Zungenkloben verbindet, abschnittsweise
exzentrisch ist, kann die Lage der Stellzunge bequem eingestellt werden und ein mechanisches
Anpassen der Verschlußklammer im Weichenwerk entfallen.
[0016] Durch die vertikale Bauform des erfindungsgemäßen Weichenverschlusses besteht die
Möglichkeit, diesen in einer Hohlschwelle anzuordnen. Dadurch kann, wie bereits erwähnt
wurde, auch im Bereich des Weichenverschlusses das Unterstopfen der Schwellen maschinell
erfolgen.
[0017] Weitere Vorteile bezüglich der Wartung neben dem bereits erwähnten Entfallen der
Schmierarbeiten liegen in der einfachen Gestaltung der Verstell- und Sicherungselemente,
die sämtlich mit dem vorhandenen, beschränkten Werkzeugsatz der Weichenschlosser betätigt
und gegebenenfalls ersetzt werden können.
[0018] Zuletzt liegt ein Vorteil der Erfindung darin, daß neben dem Erfüllen sämtlicher
Sicherheitsanforderungen der Deutschen Bahn AG zusätzlich die im Stand der Technik
als Gußteile ausgeführten Bauteile durch Stahlschmiedestücke ersetzt werden.
[0019] Schmiedestücke besitzen eine höhere Festigkeit, vor allen Dingen jedoch eine höhere
Werkstoffelastizität als die herkömmlicherweise eingesetzten Gußstücke, wodurch eine
Verringerung der Schadenshäufigkeit erzielt werden kann. So wird die Verschlußklammer,
die im Stand der Technik vorzugsweise aus Aluminiumbronze gegossen wird, durch ein
geschmiedetes Bauteil aus Stahl ersetzt, dessen Gleitflächen mit Molybdän beschichtet
werden. Durch die Molybdänbeschichtung werden die Gleit- und Notlaufeigenschaften
deutlich verbessert.
- Fig. 1
- zeigt einen Schnitt durch den Aufriß der Verschlußvorrichtung für Weichenzungen gemäß
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- zeigt einen Schnitt durch Fig. 1 entlang der Linie A-A in Pfeilrichtung;
- Fig. 3
- zeigt die in Fig. 1 dargestellte Weichenzungen-Verschlußvorrichtung in Pfeilrichtung
X betrachtet;
- Fig. 4
- zeigt eine Draufsicht der in Fig. 1 gezeigten Verschlußvorrichtung für Weichenzungen
(Pfeilrichtung Y);
- Fig. 5
- zeigt eine Teilansicht der Verbindung der Stellzunge mit dem Zungenkloben in Schnittdarstellung
entlang der Linie B-B in Fig. 1;
- Fig. 6
- zeigt eine Teilansicht der Verbindung der Verschlußklammer mit dem Zungenkloben als
Schnittdarstellung entlang der Linie C-C in Fig. 1; und
- Fig. 7
- zeigt in einer zu Fig. 2 korrespondierenden Schnittdarstellung die Befestigung der
Verschlußklammer am Zungenkloben nach einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 8
- zeigt die Funktion einer Weiche anhand einer Gesamtdarstellung mit einem geschlossenen
und einem geöffneten Weichenverschluß.
[0020] In Fig. 8 ist die Funktion einer Weiche dargestellt. Die beiden Backenschienen 10
sind in einem definierten Abstand voneinander, der sogenannten Spurweite, parallel
zueinander angeordnet. Je nach vorgegebener Fahrtrichtungswahl werden die Stellzungen
12 so bewegt, daß sich eine der beiden Stellzungen 12 im Kontakt zur zugehörigen Backenschiene
10 befindet, während sich die andere Stellzunge 12 einen geeigneten Abstand, den sogenannten
zungenaufschlag, von der zugehörigen anderen Backenschiene 10 entfernt befindet. In
Fig. 8 ist der links angeordnete Weichenverschluß geschlossen, der rechts angeordnete
Weichenverschluß ist geöffnet.
[0021] Die gleichzeitige Steuerung der beiden Weichenverschlüsse geschieht durch eine Schieberstange
14, die aus zwei Hälften besteht, die über eine isolierte Verbindungslasche 15 miteinander
verbunden sind. An der Verbindungslasche 15 greift ein Antriebsgestänge 17 an, welches
von einem Stellmotor (nicht dargestellt) bewegt wird. Durch die Bewegung der Schieberstange
14 und deren Zusammenwirken mit den Verschlußklammern 16, bzw. im geschlossenen Zustand
auch mit dem Verschlußstück 22, werden die Weichenverschlüsse geöffnet bzw. verriegelt,
wie später ausführlich erläutert werden wird.
[0022] Wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, liegt die Schieberstange 14 auf Führungsrollen 20
auf, deren Achse jeweils im Verschlußstück 22 befestigt ist. Durch die Führung der
Schieberstange 14 auf den Führungsrollen 20 wird eine beinahe reibungsfreie Bewegung
der Schieberstange während des Stellvorgangs erreicht.
[0023] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch die Verschlußvorrichtung gemäß der Erfindung.
Wie aus der Lage der Stellzunge 12 zur benachbarten Backenschiene 10 deutlich ist,
befindet sich die Verschlußvorrichtung im verriegelten, geschlossenen Zustand.
[0024] Die Steuerung der Weiche folgt über die Schieberstange 14, die in einer Hohlschwelle
(nicht dargestellt) geführt werden kann. Die Schieberstange 14 wird zwischen den gabelförmigen
Enden eines geschmiedeten Zungenklobens 18 einerseits und den gabelförmigen Enden
der Verschlußklammer 16 geführt. Zusätzlich rollt die Schieberstange 14 auf einer
Führungsrolle 20, die auf einen Bolzen 24 aufgeschoben wird. Bolzen 24 und Führungsrolle
20 sind aus nichtrostendem Stahl. Der Bolzen 24 wird durch Bohrungen und eingesetzte
Buchsen in einem geschmiedeten Verschlußstück 22 geführt und durch Sicherungssplinte
am Herausrutschen gehindert. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die vertikale
Position der Führungsrolle 20 mit Hilfe einer Exzenterbuchse (nicht dargestellt) eingestellt
werden.
[0025] Die Schieberstange 14 für beide Backenschienen einer Weiche besteht aus zwei Hälften,
die durch das Zwischenstück 15 aus elektrisch nicht leitendem Material miteinander
verbunden sind (siehe Fig. 7). Die Schieberstange 14 wird durch einen Elektroantrieb
bewegt. Aufgrund des Linienkontakts zwischen der Führungsrolle 20 und der Schieberstange
14 ist die Reibung vernachlässigbar gering und daher keine Schmierung der Schieberstange
14 erforderlich.
[0026] Die Form der Schieberstange 14 ist speziell auf die Form der Verschlußklammer 16
abgestimmt, wie im Zusammenhang mit der Erläuterung der Wirkungsweise beschrieben
werden wird.
[0027] Die Verschlußklammer 16 ist durch einen Bolzen 26 drehbar mit dem Zungenkloben 18
verbunden. Um eine Dämpfung der über die Stellzunge 12 auf dem Zungenkloben 18 übertragenen
Schwingungen zu erreichen, wird der Bolzen 26 in einer Gummi-Metallbuchse 28 geführt,
wie am besten aus Fig. 6 ersichtlich ist. Federstecker sichern den Bolzen vor einem
axialen Herausfallen.
[0028] Die Verschlußklammer 16 wird durch eine Öffnung im Verschlußstück 22 geführt, wie
aus Fig. 3 deutlich wird. Eine nach unten gerichtete Gabelung der Verschlußklammer
16 dient als Führung (Mitnehmer) für die Schieberstange 14. Der axiale Abstand d zwischen
der Verschlußklammer 16 und den Verschlußstück 22 ist ausreichend groß bemessen, vorzugsweise
um 30 mm groß, um einen Ausgleich der Relativbewegung zwischen Stellzunge 12 und Backenschiene
10 sicherzustellen.
[0029] Das Verschlußstück 22 ist, wie in den Figuren 1 und 4 gezeigt wird, fest mit der
Backenschiene 10 verschraubt. Hierzu dient eine Weichenschraube 32, an deren U-förmigen
Steg in einem zur Lage der Standardbohrungen der Deutschen Bahn AG korrespondierenden
Abstand zwei Schraubenbolzen fixiert sind. Die Schraubenbolzen der Weichenschraube
32 werden durch die vorhandenen Bohrungen in den Backenschienen gesteckt, das Verschlußstück
22 auf die Gewindebolzen aufgesteckt und das Verschlußstück 22 mit Weichenmuttern
34 befestigt.
[0030] Weichenmuttern besitzen eine definierte Schlüsselweite, für die im beschränkten Werkzeugsatz
der Weichenschlosser der Deutschen Bahn AG das geeignete Werkzeug vorhanden ist. Um
ein Lösen der Weichenmuttern 34 zu verhindern, wird deren Rotationsbewegung durch
ein Sicherungsblech 36 verhindert. Das Sicherungsblech 36 wird durch einen Sicherungsbolzen
38 gesichert, dessen Bohrung sich mittig zwischen den beiden Standardbohrungen für
die Schraubenbolzen befindet.
[0031] Die mittlere Bohrung für den Schraubenbolzen im Verschlußstück 22 ist, wie aus Fig.
3 ersichtlich ist, als Langloch gebildet, um das symmetrische Verschlußstück 22 an
beiden Seiten der Backenschiene 10 befestigen zu können, ohne aufgrund der relativ
zur Achse der Schieberstange sowie der Verschlußklammer nicht symmetrisch angeordneten
Standardbohrungen der Deutschen Bahn AG zwei unterschiedliche Verschlußstücke verwenden
zu müssen. Durch diese Ausführung können sowohl die Fertigungskosten für das Verschlußstück
22 als auch die Lagerhaltungskosten der Bahn gesenkt werden.
[0032] Wie bereits oben erläutert wurde, ist die Verschlußklammer 16 drehbar mit dem Zungenkloben
18 verbunden. Der Zungenkloben 18 wird, wie auch das Verschlußstück 22, bevorzugt
aus Stahl geschmiedet, um eine höhere Bruchsicherheit zu erhalten als bei Gußstücken
vorhanden ist. Am Zungenkloben 18 ist die Stellzunge 12 durch eine Schraubverbindung
befestigt. Die Verschluß-Klammerschraube 40 besitzt, wie auch die Weichenmuttern 34,
die dem Werkzeugsortiment der Weichenschlosser angepaßte Schlüsselweite.
[0033] Die Klammerschraube 40 durchsetzt den Zungenkloben 18 sowie die Stellzunge 12 und
wird in ein Durchgangs-Innengewinde des Zungenklobens 18 geschraubt. Im Kontaktbereich
des Zungenklobens 18 mit der Stellzunge 12 wird die Klammerschraube 40 durch eine,
in die Stellzunge 12 drehfest eingeschlagene Exzenterspannbuchse 42 geführt.
[0034] Durch die Drehung der Exzenterspannbuchse 42 in der Stellzunge 12 kann der Abstand
zwischen Stellzunge 12 und Backenschiene 10 eingestellt werden.
[0035] Um ein Lösen der Klammerschraube 40 zu verhindern, wird diese durch ein Sicherungsblech
44 gesichert und das Sicherungsblech 44 durch einen Sicherungssplint 46 gegen das
Herausrutschen nach oben gesichert.
[0036] Eine weitere Sicherungsmaßnahme gegen ungewollten Verlust der Klammerschraube 40
stellt der Sicherungsbolzen 48 dar, der durch eine Bohrung im Zungenkloben 18 eingeführt
wird. Der Sicherungsbolzen 48 wird gegen Herausfallen durch einen Splint 50 gesichert
und ragt, wie aus den Fig. 1 und 4 deutlich ist, weit in den Bereich der Klammerschraube
40, so daß diese nicht aus der Bohrung heraustreten kann ohne daß der Sicherungsbolzen
48 zuvor entfernt wurde.
[0037] Damit der Kraftfluß vom Zungenkloben 18 auf die Stellzunge 12 nicht alleine von der
Klammerschraube 40 und der Exzenterspannbuchse 42 aufgenommen werden muß, wird ein
Keil 52 zwischen Zungenkloben 18 und Stellzunge 12 eingeschlagen und mit einem Sicherungsblech
54 gesichert, wie aus den Fig. 5 und 2 deutlich wird. Sowohl der Keil 52 als auch
das Sicherungsblech 54 sind Standardteile der Weichenschlosser.
[0038] Fig. 7 zeigt in einer zu Fig. 2 korrespondierenden Schnittdarstellung die Befestigung
der Verschlußklammer am Zungenkloben nach einer weiteren Ausführungsform. Die Referenznummern
entsprechen denen in den vorhergehenden Figuren. Abweichend zu der in Fig. 2 sowie
Fig. 6 verdeutlichten Ausführungsform ist in Fig. 7 der Bolzen 26 abschnittsweise
exzentrisch ausgebildet. Hierdurch kann durch ein gezieltes Drehen des Bolzens 26
die Lage der Verschlußklammer 16 eingestellt werden. Aufgrund dieser Einstellmöglichkeit
entfällt das mechanische Anpassen der Verschlußklammer im Weichenwerk. Über die Verstellmöglichkeiten,
zu denen auch die Exzenterspannbuchse 42 zur Einstellung des Zungenklobens gehört,
ist auch auf der Strecke bei aufgetretenem Verschleiß ein Ausgleich der hierbei aufgetretenen
axialen Verschiebungen möglich. Aufgrund der verschiedenen Verstellmöglichkeiten läßt
der erfindungsgemäße vertikale Klammerverschluß eine Relativbewegung von ± 30 mm zwischen
Zungenkloben und Backenschiene zu.
[0039] Im folgenden soll die Funktionsweise der Verschlußvorrichtung für Weichenzungen gemäß
der vorliegenden Erfindung erläutert werden. Zur Betätigung des Weichenverschlusses
wird die Schieberstange 14 axial verschoben. Die Verschlußklammer 16 besitzt einen
Absatz 16a, der mit der Nase 14a der Schieberstange beim Öffnen des Weichenverschlusses
zusammenwirkt. In Fig. 1 ist die Schieberstange 14 in einer Stellung gezeigt, wie
sie nach dem Schließen des Weichenverschlusses vorliegt. Eine axiale Verschiebung
der Schieberstange 14 nach rechts in Fig. 1 bringt die Nase 14a und den Absatz 16a
in Kontakt zueinander und erzeugt ein Drehmoment, das eine Drehung der Verschlußklammer
16 gegen den Uhrzeigersinn bewirkt. Es löst sich der Absatz 16b der Verschlußklammer
16 vom Vorsprung 22a des Verschlußstückes 22 und die Verschlußklammer 16 fällt aufgrund
ihrer Gewichtskraft und durch das Zusammenwirken von Absatz 16a und Nase 14a in die
durch den Absatz 14b gebildete Aussparung der Schieberstange. Damit ist die Verriegelung
des Verschlußstückes 22 mit dem Zungenkloben 18 gelöst und der Weichenverschluß kann
geöffnet werden.
[0040] Im umgekehrten Fall eines Schließens des Weichenverschlusses wird die in Fig. 1 dargestellte
Schieberstange 14 in axialer Richtung in der Zeichenebene nach links gezogen, bis
der Absatz 14b der Schieberstange gegen den Absatz 16c der Verschlußklammer 16 stößt
und ein Aufgleiten der Verschlußklammer 16 auf die Schieberstange 14 bewirkt. Die
in Fig. 1 dargestellte Verschlußklammer 16 wird im Uhrzeigersinn um ihren Drehpunkt
(Bolzen 26) gedreht und der Absatz 16b umgreift den Vorsprung 22a. Dadurch wird das
Verschlußstück 22 wieder fest mit dem Zungenkloben 18 verbunden und die Stellzunge
12 in Kontakt zur Backenschiene 10 fixiert.
[0041] Die in Kontakt zueinander befindlichen Gleit-und Reibflächen der Schieberstange 14,
der Verschlußklammer 16 und des Verschlußstückes 22 sind mechanisch bearbeitet und
vorzugsweise beschichtet, um die Umstellkräfte beim Betätigen des Weichenverschlusses
aufgrund der geringeren Reibung zu reduzieren, aber auch um die Liegezeit des Klammerverschlusses
zu erhöhen. Eine derartige Beschichtung kann beispielsweise aus Molybdän bestehen,
wobei insbesondere die in Fig. 1 dargestellten Flächen 22a und 16b beschichtet werden.
1. Vorrichtung zum Verschluß von Stellzungen in Weichen mit
- einer Backenschiene (10) und
- einer Stellzunge (12), die durch ein
- Verschlußelement (16) betätigt wird, wobei das Verschlußelement (16) gelenkig um
eine im wesentlichen in Längsrichtung der Backenschiene verlaufende Achse schwenkbar
ist und so geformt ist, daß das Verschlußelement bei geschlossener Weiche festgeklemmt
ist, um eine Bewegung der Stellzunge (12) zu verhindern; und
- einer Schiebereinrichtung (14), die im wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung
der Backenschiene (10) geführt wird und mit dem Verschlußelement (16) zusammenwirkt,
- einem Verschlußstück (22), das an der Backenschiene (10) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Schiebereinrichtung eine Schieberstange (14) ist, die auf mindestens einem Rollkörper
(20) geführt wird, der in definiertem Abstand zur Backenschiene (10) am Verschlußstück
angeordnet ist;
- das Verschlußstück (22) achssymmetrisch zur vertikalen Achse in Einbaulage ausgebildet
ist; und
- Befestigungsbohrungen des Verschlußstückes (22) so angeordnet sind, daß das Verschlußstück
auf beiden Seiten der Backenschiene (10) befestigbar ist.
2. Vorrichtung zum Verschluß in Stellzungen in Weichen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
- das Verschlußstück (22) von dem Verschlußelement (16) und von der Schieberstange
(14) durchsetzt ist, und
- das Verschlußelement (16) eine U-förmige Ausnehmung besitzt, in der die Schieberstange
(14) geführt wird.
3. Vorrichtung zum Verschluß in Stellzungen in Weichen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (16) mit der Schieberstange (14) in Kontakt
steht und auf dieser gleitend geführt wird.
4. Vorrichtung zum Verschluß von Stellzungen in Weichen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollkörper (20) eine zylindrische Rolle
ist.
5. Vorrichtung zum Verschluß von Stellzungen in Weichen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Rotationsachse der Rolle (20) zur Backenschiene (10) verstellbar
ist.
6. Vorrichtung zum Verschluß von Stellzungen in Weichen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rotationswelle (24) des Rollkörpers (20)
im Verschlußstück (22) geführt ist; und die Rotationswelle (24) und der Rollkörper
(20) aus nichtrostendem Stahl sind.
7. Vorrichtung zum Verschluß von Stellzungen in Weichen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellzunge (12) mit einem Zungenkloben
(18) verbunden ist, an dem das Verschlußelement (16) schwenkbar befestigt ist.
8. Vorrichtung zum Verschluß von Stellzungen in Weichen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zungenkloben (18) von einem Bolzen (26) durchsetzt ist, um den das Verschlußelement
(16) schwenkbar ist, wobei der Bolzen (26) von einer Gummi-Metallbuchse (28) im Verschlußelement
(16) umgeben ist oder der Bolzen (26) abschnittsweise exzentrisch ausgeführt ist.
9. Vorrichtung zum Verschluß von Stellzungen in Weichen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß
- die Lage der Stellzunge (12) relativ zur Lage des Zungenklobens (18) verstellbar
ist, und
- die Lage der Stellzunge (12) relativ zur Lage des Zungenklobens (18) durch eine
Exzenter-Spannbuchse (42) verstellbar ist.
10. Vorrichtung zum Verschluß von Stellzungen in Weichen nach einem der Ansprüche 7 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußstück (22), der Zungenkloben (18) sowie
das Verschlußelement (16) Schmiedeteile sind.
11. Vorrichtung zum Verschluß von Stellzungen in Weichen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieberstange (14) sowie das Verschlußelement
(16) in den Bereichen, in denen sie sich in gegenseitigem Kontakt befinden oder in
Kontakt zum Rollkörper (20) treten, eine geeignete Beschichtung, vorzugsweise eine
Molybdänbeschichtung, aufweisen.