[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehschliesszylinder für ein Sicherheitsschloss, mit
einem Stator und einem in diesem drehbar gelagerten Rotor und mit einer den Stator
umschliessenden Hülse mit einem Mantel- und einem Bodenteil.
[0002] Ein Drehschliesszylinder dieser Art ist aus der CH-A-443 962 bekannt. Bei diesem
ist die auf den Stator aufgesteckte Hülse eine beispielsweise aus gehärtetem Stahl
tiefgezogene Deckhülse mit einem Mantelteil und einem auf der vorderen Stirnseite
angeordneten Bodenteil. Um ein Entfernen der Hülse zu verhindern, ist es zudem bekannt,
eine solche Hülse mittels einer an der Unterseite der Hülse angeordneten Zunge, die
in eine Ausnehmung des Stators eingreift, unlösbar zu verbinden.
[0003] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, einen Drehschliesszylinder der genannten
Art zu schaffen, bei dem die Gestaltungsmöglichkeiten verbessert sind. Die Aufgabe
ist bei einem gattungsgemässen Drehschliesszylinder dadurch gelöst, dass der Mantelteil
der Hülse eine Oeffnung aufweist, in die eine am Stator gelagerte Sperrvorrichtung
ausklinkbar eingreift und diese Feder die Hülse lösbar mit dem Stator verbindet. Beim
erfindungsgemässen Drehschliesszylinder ist die Hülse somit nicht unlösbar mit dem
Stator verstemmt, sondern kann durch Ausklinken der Sperrvorrichtung gelöst und vom
Stator abgezogen worden. Dadurch ist es möglich, am Montageort die Hülse zur Anpassung
an die Raumgestaltung durch eine andere, anders gefärbte Hülse zu ersetzen. Nach dem
Einbau des Schliesszylinders ist die Oeffnung in der Hülse, beispielsweise durch eine
Sicherheitsrosette oder ein Langschild, abgedeckt und nicht mehr zugänglich. Ein Ausklinken
ist dann somit nicht mehr möglich, sodass die Anforderungen an die Sicherheit beim
erfindungsgemässen Drehschliesszylinder gewährleistet sind.
[0004] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Sperrvorrichtung eine Feder, vorzugsweise
eine Blattfeder. Diese ist vorzugsweise an einem konischen Ansatz des Stators unter
Spannung abgestützt und weist im Abstand zum Ansatz einen vergleichsweise schmalen
Steg auf, der in die Oeffnung der Hülse eingreift. Dies ermöglicht eine besonders
kostengünstige Herstellung des Drehschliesszylinders. Die Feder kann als Stanzteil
sehr kostengünstig hergestellt werden. Am Stator ist lediglich ein angeformter Ansatz
erforderlich, der vorzugsweise an der Unterseite des Stators angeordnet ist.
[0005] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Eine Vorderansicht eines erfindungsgemässen Drehschliesszylinders,
- Figur 2
- einen Schnitt durch den Drehschliesszylinder,
- Figur 3
- ein Teilschnitt durch den Drehschliesszylinder entlang der Linie III-III der Figur
2,
- Figur 4
- eine Ansicht einer Feder und
- Figur 5
- eine weitere Ansicht der Feder, jedoch vor dem Biegen.
[0007] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Drehschliesszylinder 1 mit einem Rotor 3, in den
ein Schlüsselkanal 4 eingearbeitet ist und der in einem Stator 7 gelagert ist. Hier
nicht gezeigte Zuhaltungen können mit einem in den Kanal 4 eingeschobenen Schlüssel
eingeordnet und der Rotor 3 gedreht werden, wobei ein mit diesem gekuppelter sogenannter
Nocken ebenfalls gedreht und mit diesem ein hier nicht gezeigter Riegel eines Schlosses
betätigt werden kann. Soweit ist der Drehschliesszylinder an sich bekannt.
[0008] Auf den Stator 7 ist eine Hülse 2 aufgesetzt, die beispielsweise aus rostfreiem Stahlblech
oder Messing durch Tiefziehen hergestellt ist und die einen Mantelteil 2b sowie einen
Bodenteil 2c aufweist. An der Unterseite des Mantelteils 2b ist im Abstand zum Bodenteil
2c eine rechteckige Oeffnung 2a ausgestanzt, hinter welcher in einem konischen Ansatz
7a des Stators 7 eine der Oeffnung 2a entsprechende Ausnehmung 7b angeordnet ist.
[0009] Auf den konischen Ansatz 7a ist gemäss Figur 3 eine U-förmige Blattfeder 8 aufgesetzt,
die mit einem vergleichsweise schmalen, mit zwei im Abstand zueinander angeordneten
Schultern 8d versehenen Steg 8c in die Oeffnung 2a ragt. Die beiden Schenkel 8a der
Blattfeder 8 sowie nach aussen gebogene Ränder 8e liegen an der Aussenseite des Ansatzes
7a unter Spannung an, so dass die Feder 8 radial nach aussen gegen die Hülse 2 gespannt
ist. Die Feder 8 ist in der Ausnehmung 7b des Stators 7 geführt, derart, dass sie
in Längsrichtung des Stators 7 nicht verschiebbar ist und somit die Hülse 2 mit dem
Stator 7 verbindet. Wird gemäss Figur 3 in Richtung des Pfeils 12 beispielsweise mit
einem Stift auf den Steg 8c ein Druck ausgeübt, so weicht der Steg 8c nach innen in
die Ausnehmung 7b aus, worauf die Hülse 2 vom Stator 7 abgezogen und durch eine andere
ersetzt werden kann. Beim Aufschieben der neuen Hülse rastet die gespannte Feder 8
selbsttätig wieder in die Oeffnung 2a ein, sobald diese Oeffnung 2a mit der Ausnehmung
7b in Deckung ist. Der sich nach unten verjüngende, konische Ansatz 7a dient gemäss
den Figuren 2 und 3 zur Aufnahme eines Schiebers 9, der in einem Kanal 11 gelagert
ist und durch Spiralfedern 10 radial nach innen gespannt ist. Der Schieber 9 arbeitet
in bekannter Weise mit hier nicht gezeigten Zuhaltungen zusammen.
[0010] Die Hülse 2 ist somit in einfacher Weise auswechselbar. Sie dient als Dekorationshülse
und ist zumindest aussenseitig mit einer Färbung versehen. Am Montageort kann der
Monteur aus einem Satz verschieden gefärbter Hülsen auswählen und die geeignete aufsetzen.
Nach Fertigstellung der Montage ist die Oeffnung 2a gemäss Figur 2 hinter einem Türschild
13 oder einer ähnlichen Abdeckung verborgen.
1. Drehschliesszylinder für ein Sicherheitsschloss, mit einem Stator (7) und einem in
diesem drehbar gelagerten Rotor (3) und mit einer den Stator (7) umschliessenden Hülse
(2) mit einem Mantel- und einem Bodenteil (2b, 2c), dadurch gekennzeichnet, dass der
Mantelteil (2b) der Hülse (2) eine Oeffnung (2a) aufweist, in die eine am Stator (7)
gelagerte Sperrvorrichtung (8) ausklinkbar eingreift und die Hülse (2) lösbar mit
dem Stator (7) verbindet.
2. Drehschliesszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung
(8) eine Feder aufweist.
3. Drehschliesszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder
(8) an einem konischen Ansatz (7a) des Stators (7) abgestützt ist und im Abstand zum
konischen Ansatz (7a) einen vergleichsweisen schmalen Steg (8c) aufweist, der in die
genannte Oeffnung (2a) der Hülse (2) eingerastet ist.
4. Drehschliesszylinder nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Feder (8) eine U-förmig gebogene Blattfeder ist.
5. Drehschliesszylinder nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
beiden Schenkel (8a) der Blattfeder (8) seitlich am konischen Ansatz (7a) des Stators
(7) anliegen.
6. Drehschliesszylinder nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hülse (2) an der genannten Oeffnung (2a) durch radiales Eindrücken der Feder (8) lösbar
ist.
7. Drehschliesszylinder nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hülse eine Dekorationshülse ist und wenigstens aussenseitig gefärbt ist.
8. Drehschliesszylinder nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Oeffnung (2a) eine etwa rechteckige Ausstanzung ist.