(19)
(11) EP 0 571 710 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
28.08.1996  Patentblatt  1996/35

(21) Anmeldenummer: 93101882.4

(22) Anmeldetag:  06.02.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A43B 9/10

(54)

Schuhboden

Shoe-bottom

Fonds de chaussure


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 29.05.1992 DE 9207288 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
01.12.1993  Patentblatt  1993/48

(73) Patentinhaber: ALSA GmbH
D-36396 Steinau-Uerzell (DE)

(72) Erfinder:
  • Hagedorn, Günther
    W-6490 Schlüchtern (DE)

(74) Vertreter: Schlagwein, Udo, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Frankfurter Strasse 34
D-61231 Bad Nauheim
D-61231 Bad Nauheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 069 083
GB-A- 2 014 034
GB-A- 2 158 692
DE-A- 3 231 746
GB-A- 2 133 669
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schuhboden mit einem hochgezogenen Rand, welcher eine zumindest in etwa waagerecht ausgerichtete Auflagefläche mit vorgefertigten Nahtlöchern für einen nach außen umgeschlagenen Nahtrand eines Schaftes hat.

    [0002] Ein Schuhboden der vorstehenden Art kann sehr einfach von Hand durch Nähen mit einem Schaft verbunden werden und ist beispielsweise in der US-A-4,308,671 beschrieben. Bei ihm ist in der Seitenfläche des Schuhbodens eine umlaufende Nahtrille angeordnet, in welche alle Nahtlöcher münden. Dadurch verläuft die Naht in der Nahtrille in der Seitenfläche des Schuhbodens. Durch diese Nahtrille wird der dort verlaufende Nahtteil vor mechanischen Beschädigungen geschützt. Dieser Schutz ist jedoch nicht vollkommen. Beim Laufen im Gelände kann es vorkommen, daß zum Beispiel Dornen oder spitze Steine in die Nahtrille gelangen und dort die Naht zerstören. Es kommt dann zu einem Lösen des Schaftes vom Schuhboden.

    [0003] Durch die GB-A-2 133 669 ist ein Schuh bekannt, dessen Schuhboden außenseitig eine Nahtrille hat, in welche Nahtlöcher zum Erzeugen einer den Schaft mit dem Schuhboden verbindenden Naht münden.

    [0004] Abgesehen von diesem funktionellen Nachteil wird für verschiedene Schuhausführungen die sportlich aussehende, seitlich im Schuhboden verlaufende Naht vom Aussehen her als unvorteilhaft empfunden.

    [0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schuhboden der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die ihn mit dem Schaft verbindende Naht möglichst gut geschützt verläuft, ohne daß dadurch das Vernähen des Schuhbodens mit dem Schaft wesentlich erschwert wird.

    [0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nahtlöcher zum Erzeugen einer in das Schuhinnere in eine dort innenseitig des Randes verlaufende Nahtrille hineinführenden Naht ausgebildet sind.

    [0007] Durch diese Gestaltung verläuft der bei vergleichbaren Schuhböden außenseitig vorhandene Nahtteil im Schuhinneren. Dadurch kann es nicht zu einer Beschädigung oder Zerstörung dieses Nahtteiles durch mechanische Einwirkungen von außen kommen. Der erfindungsgemäße Schuhboden ist deshalb besonders gut vor einer mechanischen Beschädigung geschützt. Weiterhin ergibt sich durch den inneren Nahtrillenverlauf ein verbesserter Schutz vor Eindringen von Wasser. Hiervon abgesehen hat ein mit dem erfindungsgemäßen Schuhboden erzeugter Schuh das vorteilhafte Aussehen eines rahmengenähten Schuhs. Insbesondere dann, wenn der Schuhboden für Sandalen oder Pantoletten vorgesehen ist, bereitet der im Schuhinneren vorgesehene Nahtverlauf beim Vernähen des Schaftes mit dem Schuhboden keinerlei zusätzliche Schwierigkeiten. Der erfindungsgemäße Schuhboden kann von Hand oder maschinell mit einem Schaft vernäht werden.

    [0008] Besonders einfach und rasch ist das Verbinden des Schaftes mit dem Schuhboden durchzuführen, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Nahtlöcher in die Nahtrille münden. Diese Nahtrille im Inneren des Schuhbodens kann durch eine Decksohle abgedeckt werden.

    [0009] Fertigungstechnisch ist es günstig, wenn die Nahtlöcher zumindest in etwa senkrecht in die Auflagefläche hineinführende Sacklöcher sind. Solche Nahtlöcher können beim Herstellen des Schuhbodens im Spritzgießverfahren in einem Arbeitsgang mit hergestellt werden, ohne daß dadurch Probleme beim Entformen des Schuhbodens entstehen oder die Form wegen der Nahtlöcher aufwendig gestalten werden muß.

    [0010] Wenn man die Nahtlöcher nicht in eine Nahtrille münden lassen will, dann kann man beim Vernähen des Schaftes mit dem Schuhboden das Treffen der Nahtlöcher mit der Nähnadel vom Inneren des Schuhbodens aus dadurch erleichtern, daß in der Innenseite des Randes die Lage der einzelnen Nahtlöcher kennzeichnende Markierungen angeordnet sind.

    [0011] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
    Fig.1
    einen Schnitt durch einen Randbereich eines Schuhs mit dem erfindungsgemäßen Schuhboden,
    Fig.2
    einen Schnitt durch einen Randbereich einer zweiten Ausführungsform eines Schuhbodens.


    [0012] Die Figur 1 zeigt einen Teil eines Schuhbodens 1 aus Kunststoff, üblicherweise Polyurethan. Dieser Schuhboden 1 hat einen hochgezogenen Rand 2 mit einer waagerechten Auflagefläche 3 für einen nach außen umgeschlagenen Nahtrand 4 eines Schaftes 5.

    [0013] In die Auflagefläche 3 führen von oben her vorgefertigte Nahtlöcher 6 hinein, welche alle in einer innenseitig im Rand 2 des Schuhbodens 1 angebrachten Nahtrille 7 münden.

    [0014] Durch diese Gestaltung wird es möglich, eine Naht 8 mittels einer gebogenen Nähnadel vom Inneren des Schuhs her zu erzeugen, so daß die Naht 8 nicht entlang der Außenseite des Schuhbodens 1 verläuft und deshalb vor mechanischen Beschädigungen gut geschützt ist.

    [0015] Bei der Ausführungsform nach Figur 2 sind die vorgefertigten Nahtlöcher 6 als Sacklöcher ausgebildet. Die Nahtrille 7 ist nicht so tief, daß die Nahtlöcher 6 in sie münden. Deshalb ist es beim Vernähen des Schaftes mit dem Schuhboden 1 erforderlich, die Wand des Schuhbodens 1 zwischen der Nahtrille 7 und den Nahtlöchern 6 jeweils zu durchstechen. Um dabei stets exakt ein Nahtloch 6 zu treffen, sind in der Nahtrille 7 Markierungen 9 in Form von Einkerbungen oder Vorsprüngen vorgesehen.

    Auflistung der verwendeten Bezugszeichen



    [0016] 
    1
    Schuhboden
    2
    Rand
    3
    Auflagefläche
    4
    Nahtrand
    5
    Schaft
    6
    Nahtlöcher
    7
    Nahtrille
    8
    Naht
    9
    Markierung



    Ansprüche

    1. Schuhboden (1) mit einem hochgezogenen Rand (2), welcher eine zumindest in etwa waagerecht ausgerichtete Auflagefläche (3) mit vorgefertigten Nahtlöchern (6) für einen nach außen umgeschlagenen Nahtrand (4) eines Schaftes (5) hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Nahtlöcher (6) zum Erzeugen einer in das Schuhinnere in eine dort innenseitig des Randes (2) verlaufende Nahtrille (7) hineinführenden Naht (8) ausgebildet sind.
     
    2. Schuhboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nahtlöcher (6) in die Nahtrille (7) münden.
     
    3. Schuhboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nahtlöcher (6) zumindest in etwa senkrecht in die Auflagefläche (3) hineinführende Sacklöcher sind.
     
    4. Schuhboden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Innenseite des Randes (2) die Lage der einzelnen Nahtlöcher (6) kennzeichnende Markierungen (9) angeordnet sind.
     


    Claims

    1. Shoe bottom (1) with a raised border (2) having an at least substantially horizontally orientated contact surface (3) with prefabricated seam holes (6) for an outwardly turned seam border (4) of an upper (5), characterised in that the seam holes (6) are designed to produce a seam (8) leading into the interior of the shoe into a seam groove (7) extending on the interior of the border (2) therein.
     
    2. Shoe bottom according to claim 1, characterised in that the seam holes (6) open into the seam groove (7).
     
    3. Shoe bottom according to claim 1, characterised in that the seam holes (6) are blind holes leading at least substantially vertically into the contact surface (3).
     
    4. Shoe bottom according to claim 3, characterised in that markings (9) identifying the position of the individual seam holes (6) are arranged in the interior of the border (2).
     


    Revendications

    1. Semelle do chaussure (1) comportant un bord (2) étiré vers le haut, lequel présente une surface d'application (3) dressée, au moins sensiblement, en direction horizontale et munie de trous de couture préfabriqués (6) pour un rebord à coudre (4), replié vers l'extérieur, d'une tige (5), caractérisée en ce que lesdits trous de couture (6) sont conformes de manière à permettre la réalisation d'une couture (8) conduisant vers l'intérieur de la chaussure, dans une rainure (7) qui s'y étend du côté intérieur du bord (2).
     
    2. Semelle de chaussure selon la revendication 1, caractérisée en ce que les trous de couture (6) débouchent dans la rainure (7).
     
    3. Semelle de chaussure selon la revendication 1, caractérisée en ce que les trous de couture (6) sont des trous borgnes, qui pénètrent dans la surface d'application (3) en direction, au moins sensiblement, verticale.
     
    4. Semelle de chaussure selon la revendication 3, caractérisée en ce que sur le côté intérieur du bord (2) sont disposés des marquages (9) qui spécifient l'emplacement des divers trous de couture (6).
     




    Zeichnung