[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
und eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2 jeweils zur maschinellen
Herstellung von Ausschnitten aus einem Flachmaterial, insbesondere zur Herstellung
der Teile von Intarsien.
[0002] Der Ablauf der Herstellung einer Intarsie nach konventionellem Verfahren besteht
aus Schneiden, Zusammenlegen, mit Trägerpapier versehen und Aufleimen der einzelnen
Teile auf einem geeigneten Untergrund, z.B. für Holzeinlegearbeiten an einem Schranktürblatt,
sowie einer nachfolgenden Oberflachenbehandlung, wie Lackieren, Versiegeln, usw..
[0003] Aus der DE 34 32 681 A1 (Denger) ist ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt,
bei der die paßgenau in- und/oder aneinander anzuordnenden Teile maschinell aus einem
Furnierblatt geschnitten werden, indem das Schneidwerkzeug in den drei Raumkoordinaten
gesteuert, über dem Furnierblatt verfahren wird und hierbei die Teile aus dem Blatt
geschnitten werden. Das Schneidwerkzeug ist hierbei ein Laser-Schneidstrahl, wobei
ein auf die Schneidstelle gerichteter Stickstoffstrahl ein Verbrennen des Furnierblattes
verhindert. Dieser Vorrichtung haften jedoch folgende Nachteile an : Die allgemeinen
Gefahren, die mit der Verwendung eines Lasers verbunden sind, der benötigte Betriebsstrom
bei Schnittunterbrechungen und das benötigte Stickstoffgas im Betrieb, was zu einem
ständigen Verbrauch dieser Betriebsmittel führt. Außerdem hat der Laserstrahl eine
nicht im gewünschten Maße exakt begrenzbare Schneidtiefe, so daß beim Durchschneiden
eines Flachmaterials die Schneidunterlage mit angeschnitten werden muß. Weitere Nachteile
des Lasers ergeben sich aus dem relativ großen Strahldurchmesser des Lasers. Der relativ
große Strahldurchmesser hat zur Folge, daß beim Schneiden eine Schnittluft in der
Breite des Strahldurchmessers entsteht. Außerdem erhalten zu schneidende Innenecken
grundsätzlich einen Radius von der Größe des halben Strahldurchmessers.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von Ausschnitten aus einem Flachmaterial
zu schaffen, bei dem die Schneidunterlage nicht mit angeschnitten wird, bei dem nur
eine minimale, nicht leicht erkennbare Schnittfuge an einer Oberfläche entsteht und
mit dem scharfe Innenecken geschnitten werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 gemäß dessen kennzeichnenden Teil gelöst und bei einer Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Patentanspruches 2 gemäß dessen kennzeichnenden Teil gelöst.
Dabei geht die Erfindung aus von dem bekannten Verfahren zur maschinellen Herstellung
von Ausschnitten aus einem Flachmaterial, bei dem die Ausschnitte durch ein Schneidwerkzeug
aus dem auf einer Schneidunterlage festgelegten Flachmaterial geschnitten werden,
indem das Schneidwerkzeug beim Schneidvorgang in den drei Raumkoordinaten gesteuert
wird. Die Erfindung in Bezug auf das Verfahren besteht darin, daß mit dem auf- und
abschwingenden und um seine Längsachse schwenkbaren Schneidwerkzeug in das Flachmaterial
eine V-förmige Kerbe genau bis zur Oberfläche der Schneidunterlage eingestochen wird.
[0006] Zur maschinellen Herstellung von Ausschnitten aus einem Flachmaterial, insbesondere
von Intarsien, zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, geht dieses aus
von einer Vorrichtung mit einem Schneidwerkzeug an einer Lager- und Führungseinrichtungen
aufweisenden Schneidkopfeinheit, mit einer Schneidunterlage, auf der das Flachmaterial
festgelegt ist und mit einer mit den Verstellantrieben der Schneidkopfeinheit verbundenen
Steuereinrichtung zur Steuerung des Schneidwerkzeuges in den drei Raumkoordinaten.
Die Erfindung in Bezug auf die Vorrichtung besteht darin, daß das Schneidwerkzeug
als Schneidstichel ausgebildet ist, welcher mit einem Schwingantrieb und mit einer
um die Längsachse des Schneidstichels drehbaren Schwenkeinrichtung und mit einer Andruckeinrichtung
über eine Lager- und Führungseinrichtung verbunden ist und der Schneidstichel eine
V-förmige Schneide aufweist, deren Schneidkante in das Flachmaterial genau bis zur
Oberfläche der Schneidunterlage einsticht und der Schneidstichel an einer linear verschiebbaren
Hubstange gelagert ist.
[0007] Weitere Fortbildungen und Ausgestaltungen der Vorrichtung nach der Erfindung werden
in den Unteransprüchen beansprucht.
[0008] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben. Es zeigen
:
- Fig. 1
- einen Arbeitstisch mit einem Furnierblatt als Flachmaterial (Werkstück) und einer
darüber befindlichen Schneidvorrichtung,
- Fig. 2
- eine teilweise geschnittene Ansicht der Schneidvorrichtung,
- Fig. 3
- eine Ansicht nach der Linie III - III von Figur 2,
- Fig. 4A
- eine Ansicht des Schneidstichels aus Richtung des Pfeiles IV A von Figur 4C,
- Fig. 4B
- eine Ansicht aus Richtung des Pfeiles IVB von Figur 4C,
- Fig. 4C
- eine Draufsicht auf die Schneide des Schneidstichels aus Richtung des Pfeiles IVC
von Figur 4A und
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch das Oberteil des Arbeitstisches.
[0009] In Figur 1 ist eine allgemeine Ansicht der Vorrichtung 1 nach der Erfindung dargestellt.
Auf einem Arbeitstisch 11, vorzugsweise einem Vakuumtisch mit plangefräßter Oberfläche,
ist ein Furnierblatt 9 als Werkstück, im folgenden als Furnierblatt oder als Holzfurnier
bezeichnet, gelagert. Über dem Arbeitstisch 11 ist ein Portalwagen 12 in Y-Richtung
verfahrbar, während am Portalwagen 12 die Schneidkopfeinheit 2 in X-Richtung verfahrbar
ist. Außerdem kann die Schneidkopfeinheit 2 in Z-Richtung angehoben und abgesenkt
und der Schneidstichel selbst, wie nachfolgend noch im Einzelnen beschrieben wird,
um den Winkel A geschwenkt werden. Hierdurch ist ein eingriffsfreies Positionieren
sowie Absenken auf einen gewählten Anfangspunkt für die Arbeit möglich.
[0010] Im Unterschied zu der konventionellen Herstellung einer Intarsie, die mit großem
handwerklichem Aufwand und Einsatz von zeichnerischen Mitteln, wie Schablonen, Linealen
und einer Aufskizzierung auf das Furnierblatt mit nachfolgendem, mit großem handwerklichem
Geschick durchzuführendem Ausschneiden mit einem Messer o.ä. Werkzeug verbunden ist,
hat erfindungsgemäß neben der reinen Maschinenbedienung nur noch das Auflegen der
gewünschten Furnierblätter von Hand zu erfolgen. Der sich daraus ergebende Vorteil
ist der einer beliebigen Reproduzierbarkeit mit hohen Stückzahlen, wobei aber der
individuelle Charakter einer Intarsiearbeit noch durch den Variationsgrad des Naturstoffes
Holzfurnier gewahrt bleibt. Die freie Kombinierbarkeit der Teile genau gleicher Abmaße
eröffnet auch eine sehr wirtschaftliche Ausnutzung der teueren Furnierblätter. Es
können somit aus zwei gleichen Schnittfolgen aus zwei Furnierblättern zwei komplette,
jedoch komplementäre Intarsien erstellt werden, ohne Abfall oder Verschnitt. Zur Verbesserung
der Wirtschaftlichkeit trägt ferner bei, daß an den hergestellten Teilen keine Nacharbeiten
durchzuführen sind.
[0011] Die Bewegung des Schneidstichels in Z-Richtung d.h. die Auf- und Abwärtsbewegung,
erfolgt durch einen Schwingantrieb 3. In dem Schwingantrieb 3 wird die Auf- und Abwärtsbewegung
aus einer exzentrischen Bewegung abgeleitet. Der dazu benötigte Exzenter 31 ist mit
einer Riemenscheibe 32 auf einer Abtriebswelle 33 gelagert, die von einem manuell
oder rechnergeschalteten Antriebsmotor 34 mittels einer Riemenverbindung 35 angetrieben
wird. Das mit dem Kurbelzapfen der Exzenterscheibe 31 verbundene Pleuel 36 ist an
seinem unteren Ende derart mit einer zylindrischen Hubstange 4 verbunden, daß nur
die Vertikalkomponente der Exzenterbewegung genutzt wird. Die Hubstange 4 wird an
ihrem oberen Ende verschleißfrei in drei Rollenlagern 42, im nachfolgenden als Führungslager
bezeichnet, geführt, die zueinander in einer Ebene um 120
o versetzt sind (Fig.3). und die die Bewegung der Hubstange in Z-Richtung auf ihrem
Umfang tangential aufnehmen und führen.
[0012] Unterhalb des Schwingantriebes 3 befindet sich die Schwenkeinrichtung 5 mit einer
Andruckeinrichtung 6. Die Schwenkeinrichtung 5 besteht aus einer hohlen Welle 51,
an deren oberen Ende eine Riemenscheibe 52 und an derem unteren Ende ein Lagergehäuse
53 starr befestigt ist. Die Riemenscheibe 52 ist mit einem Lager 521 und das Lagergehäuse
53 mit einem Lager 531 um die Mittelachse schwenkbar gelagert. Auf der Riemenscheibe
52 ist das Führungslager 42 für die Hubstange 4 gelagert. Die Riemenscheibe 52 und
damit die gesamte Schwenkeinrichtung 5 wird ihrerseits durch einen rechnergesteuerten
Schwenkmotor 54 mittels der Zahnriemenverbindung 55 geschwenkt. Am unteren Ende der
Schwenkeinrichtung 5 ist eine Kurvenscheibe 571 mit einem Referenzschalter 572 zur
Bestimmung des Drehwinkels A angeordnet.
[0013] In der Schwenkeinrichtung befindet sich die Andruckeinrichtung 6. Die Andruckeinrichtung
6 besteht , von oben nach unten gesehen, aus einer Druckübertragungsscheibe 61, die
jeweils mit Vertiefungen auf zwei diametral gegenüberliegenden Führungssäulen 63 aufliegen,
die mit ihren unteren Enden mit einer Andruckscheibe starr verbunden sind. Der Andruck
wird durch zwei Spannfedern 62 erzeugt, die jeweils zwischen der Druckübertragungsscheibe
61 und einem unteren Fixpunkt an der Schwenkeinrichtung 5 gespannt sind. Von den beiden
Spannfedern ist nur die vordere Spannfeder 62, im folgenden auch kurz als Feder bezeichnet,
sichtbar. Die hintere Spannfeder ist nicht sichtbar. Die Führungssäulen 63 und die
Federn 62 sind einander abwechselnd, jeweils um 90
o zueinander versetzt. Die Führungssäulen 63 sind an der Schwenkeinrichtung 5 jeweils
durch zwei Linearlager 561, 562 gelagert. Um die Bewegung der Andruckscheiben 64 nach
unten zu begrenzen und um die Scheibe gleichzeitig vor Verschmutzung zu schützen ist
eine Kapselung 65 vorgesehen.
[0014] Am unteren Ende der Hubstange 4 ist eine Spannzange 41 als Lagereinrichtung für den
Schneidstichel 8 vorgesehen.
[0015] An der Unterseite der Andruckscheibe 64 ist eine Führungseinrichtung 7 angeordnet.
Die Führungseinrichtung 7 besteht aus zwei Lagern 711, 712, zwischen denen zwei Andruckrollen
721, 722 gelagert sind, die auf dem Furnierblatt 9 abrollen. Oberhalb der Andruckrollen
721, 722 befindet sich ein Linearlager 73, das den Schneidstichel 8 führt. Die Andruckrollen
721, 722 werden durch die Federn 62 gegen das Furnierblatt 9 angedrückt. Dadurch werden
Dickentoleranzen des Furnierblattes 9 ausgeglichen und es ist immer genügend Niederhaltedruck
vorhanden.
[0016] Der aus einer zylindrischen Stange aus Spezialstahl angefertigte Schneidstichel 8
hat in Längsrichtung drei Bereiche, nämlich einen Schneidbereich 81 mit einer Frontschneide
sechs Nebenschneiden, einen Führungsbereich 82 mit zwei einander gegenüberliegenden,
angeschliffenen Führungsflächen 821 und einem zylinderförmigen Lagerbereich 83. Das
untere Ende des Schneidstichels 8 läuft in der Frontschneide aus. In der Schneidendraufsicht
nach Figur 4C erkennt man die über den Kreisdurchmesser verlaufende Frontschneide
sowie die seitlichen Abschrägungen. In der Seitenansicht nach Figur 4A erkennt man
die trapezförmige Außenkontur bestehend aus der waagerecht verlaufenden Frontschneide
am unteren Rand sowie den seitlichen Nebenschneiden.
[0017] Als Arbeitstisch 11 wird vorzugsweise ein oberflächengefräßter Vakuumtisch verwandt.
Figur 5 zeigt einen Schnitt durch die Tischplatte. Oberflächengefräßt bedeutet, daß
die Oberfläche des Tischunterbaues 111 durch eine Bearbeitung mittels Fräse absolut
plan ist. In der Tischplatte verlaufen Vakuumkanäle 112. Auf dem Unterbau 111 liegt
eine luftdurchlässige Schneidunterlage (Abdeckung) 113, beispielsweise aus Hartpapier,
auf der als Beispiel zwei Furnierblätter 91, 92 unterschiedlicher Stärke aufliegen.
[0018] Ein ganz wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß sich die Schneidtiefe
des Schneidstichels 8 mittels eines Abgleiches in Bezug auf die Oberfläche der Abdeckung
(Schneidunterlage) 113 genau einstellen läßt. Dies bedeutet auch, daß der Schnitt
des Schneidstichels 8 lediglich bis zur aufliegenden Seite des Furnierblattes 9 geführt
wird und diese Auflageseite gerade noch erreicht ("Schneiden gegen Null"). Die aufliegende
Furnierseite ist aber später die Oberseite oder die Sichtseite der Intarsie.
[0019] Die durch die Stichelgeometrie erzeugte Schnittkante gräbt (sticht) - im Querschnitt
gesehen - eine V-förmige Kerbe in das Material ein, wobei die Öffnung der Kerbe die
spätere Klebeseite der Intarsie darstellt, also nicht sichtbar ist. Die Spitze der
Kerbe mit vernachlässigbar kleiner Breite, stellt die spätere Sichtseite der Intarsie
dar, wodurch sich ergibt, daß die Teile der Intarsie eine minimale, praktisch keine
"Schnittluft" zueinander haben, also praktisch spaltfrei aneinander gelegt werden
können.
[0020] Die Schwenkeinrichtung 5 und damit auch der Schneidstichel 8 sind um die Schneidstichelachse
in einem Bereich von 360
o schwenkbar. Daher kann der Schneidstichel 8 sämtliche Richtungswechsel, auch abrupte
Richtungswechsel des Schnittverlaufes im Sinne von scharfen Kanten realisieren. Dem
hierbei auftretenden Problem der Messerverbiegung und daraus resultierender Abweichung
der Konturen- und/oder der Schnittkantengeometrie wird von der Erfindung durch ein
spezielles Steuerprogramm überwunden, in dessen Verlauf der Schneidstichel 8 an derartigen
Stellen kurz aus der Schneidposition über die Werkstückoberfläche außer Eingriff fährt,
um dann, in die neue Richtung gedreht, den Schnitt ohne zurückbleibende Stege oder
später sichtbare Einschnitte im Material zu hinterlassen, fortzusetzen.
[0021] Die völlige Wahlfreiheit des Motivs aufgrund der durch die Erfindung möglichen Geometrietreue
eröffnet der künstlerischen, grafischen Seite alle Gestaltungsmöglichkeiten durch
Einbindung von Steuerungen durch CD-ROM, Kameras, Scannern usw. und macht die Vorrichtung
im hohem Maße anpaßbar an alle technischen Neuerungen auf diesem Gebiet.
[0022] Es versteht sich, daß mit dem Verfahren und der Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach der Erfindung nicht nur Holzfurniere schneiden lassen, sondern grundsätzlich
jedes dünne schneidbare Flachmaterial, wie Pappe, Leder, dünnes Blech, usw..
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Vorrichtung
- 11
- Arbeitstisch
- 111
- Tischunterbau
- 112
- Vakuumkanäle
- 113
- Schneidunterlage (Abdeckung)
- 12
- Portalwagen
- 2
- Schneidkopfeinheit
- 3
- Schwingantrieb
- 31
- Exzenterscheibe
- 32
- Riemenscheibe
- 33
- Abtriebswelle
- 34
- Antriebsmotor
- 35
- Riemenverbindung
- 36
- Pleuel
- 4
- Hubstange
- 41
- Spannzange
- 42
- Führungslager
- 5
- Schwenkeinrichtung
- 51
- hohle Welle
- 52
- Riemenscheibe
- 521
- Lager
- 53
- Lagergehäuse
- 531
- Lager
- 54
- Schwenkmotor
- 55
- Zahnriemenverbindung
- 561
- Linearlager
- 562
- Linearlager
- 571
- Kurvenscheibe
- 572
- Referenzschalter
- 6
- Andruckeinrichtung
- 61
- Druckübertragungsscheibe
- 62
- Spannfedern
- 63
- Führungssäulen
- 64
- Andruckscheibe
- 65
- Kapselung
- 7
- Führungseinrichtung
- 711
- Lager
- 712
- Lager
- 721
- Andruckrollen
- 722
- Andruckrollen
- 8
- Schneidstichel
- 81
- Schneidbereich
- 82
- Führungsbereich
- 83
- Lagerbereich
- 9
- Furnier
- 91
- dünnes Furnier
- 92
- dickes Furnier
1. Verfahren zur maschinellen Herstellung von Ausschnitten aus einem Flachmaterial, insbesondere
der Teile von Intarsien, wobei die Ausschnitte durch ein Schneidwerkzeug aus dem auf
einer Schneidunterlage festgelegten Flachmaterial geschnitten werden, indem das Schneidwerkzeug
beim Schneidvorgang in den drei Raumkoordinaten gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem auf- und abschwingenden und um seine Längsachse schwenkbaren Schneidwerkzeug
in das Flachmaterial eine V-förmige Kerbe genau bis zur Oberfläche der Schneidunterlage
gestochen wird.
2. Vorrichtung zur maschinellen Herstellung von Ausschnitten aus einem Flachmaterial,
insbesondere der Teile von Intarsien, mit einem Schneidwerkzeug an einer Lager- und
Führungseinrichtungen aufweisenden Schneidkopfeinheit, mit einer Schneidunterlage
auf der das Flachmaterial festgelegt ist und mit einer mit den Verstellantrieben der
Schneidkopfeinheit verbundenen Steuereinrichtung zur Steuerung des Schneidwerkzeuges
in den drei Raumkoordinaten zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug als Schneidstichel (8) ausgebildet ist, welcher
mit einem Schwingantrieb (3) und mit einer um die Längsachse des Schneidstichels (8)
drehbaren Schwenkeinrichtung (5) und mit einer Andruckeinrichtung (6) über eine Lager-
und Führungseinrichtung (41, 7) verbunden ist und der Schneidstichel (8) eine V-förmige
Schneide aufweist, deren Schneidkante in das Flachmaterial (9) genau bis zur Oberfläche
der Schneidunterlage (113) einsticht und der Schneidstichel (8) an einer linear verschiebbaren
Hubstange (4) gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen mechanischen Schwingantrieb
(3) mit einem Hubantriebsmotor (34), einer Exzenterscheibe (31) und einem Pleuel (36),
der mit seinem einen Ende an der Exzenterscheibe (31) und mit seinem anderen Ende
schwenkbar an einer linear verschiebbaren Hubstange (4) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkeinrichtung
(5) aus einer durch einen Schrittmotor (54) angetriebenen Riemenscheibe (52) und einem
mit der Riemenscheibe (52) starr verbundenen und schwenkbar gelagerten Lagergehäuse
(53) besteht, und die Andruckeinrichtung (6) aus im Lagergehäuse (53) axial geführten
Führungssäulen (63), die an ihrem oberen Ende mit einer Druckübertragungsscheibe (61)
und an ihrem unteren Ende mit einer Andruckscheibe (64) starr verbunden sind, an der
Unterseite der Andruckscheibe (64) angeordnete Andruckrollen (721, 722), die auf dem
Furnierblatt (9) abrollen und Federn (62) zwischen der Schwenkeinrichtung (5) und
der Andruckeinrichtung (6) besteht, so daß die Andruckeinrichtung (6) durch die Federn
(62) unter Abstützung an der Schwenkeinrichtung (5) die Andruckrollen (721, 722) gegen
das Furnierblatt (9) andrückt und dieses niederhält.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidstichel
(8) in Längsrichtung gesehen drei Bereiche hat, nämlich einen Schneidbereich (81)
mit den Schneiden, einen Führungsbereich (82) mit zwei einander gegenüberliegenden,
angeschliffenen Führungsflächen (821) und einen zylinderförmigen Lagerbereich (83).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagereinrichtung
(41) für den Schneidstichel (8) aus einer Spannzange am unteren Ende der Hubstange
(4) besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung
(7) für den Schneidstichel (8) aus den beiden Laufrollen (721, 722) besteht, die im
Gleitkontakt an den beiden Führungsflächen (821) des Schneidstichels (8) anliegen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidunterlage
(113) luftdurchlässig ausgebildet ist und auf einem Tischunterbau (111) mit Vakuumkanälen
(112) eines Arbeitstisches (11) gelagert ist.