[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kuvert mit einem Selbstklebeverschluss, bei
welchem nur ein Teil der Verschlussklappe mit einer Haftkleberschicht versehen ist.
Bei der Herstellung bekannter Kuverts dieser Art wird die Haftkleberschicht durch
einen mit einem Trennmittel beschichteten Abdeckstreifen abgedeckt. Vor dem Zukleben
des Kuverts muss dann dieser Streifen entfernt werden. Es ist an sich bekannt, dass
diese Streifen mindestens zwei Nachteile aufweisen: einerseits kosten sie bei der
Herstellung und beim Aufbringen Geld und andererseits muss der Benützer des Kuverts
den Streifen entsorgen, was ihm je nach den Umständen mehr oder weniger Mühe macht.
Beim Kuvert nach der vorliegenden Erfindung werden nun diese beiden Nachteile dadurch
vermieden, dass es zwei zum Umklappen der Verschlussklappe dienende, zueinander parallele
Falzrillen aufweist, wobei die Kuvertrückseite so ausgebildet ist und die Falzrillen
so angeordnet sind, dass die Verschlussklappe dann, wenn sie um die erste Falzrille
umgelegt ist, neben der Kuvertrückseite auf der Innenfläche der Kuvertvorderseite
aufliegt, die dort, wo der Haftklebestreifen aufliegt, mit einem Trennmittel beschichtet
ist, während die Verschlussklappe dann, wenn sie um die zweite Falzrille umgelegt
ist, mit dem ganzen Haftklebestreifen auf der Aussenseite der Kuvertrückseite aufliegt
und dort haftet. Es wurde nun zusätzlich gefunden, dass sich bei der Herstellung von
Kuverts der eingangs genannten Art dadurch weitere Kosten einsparen lassen, dass man
nicht einen Stänzling der bisher üblichen Form, also einen Stänzling mit Seitenklappen
verwendet, sondern einen Stänzling, der zwei vollständig gerade, zu einander parallele
seitliche Begrenzungskanten aufweist, sodass er aus einer geraden Papierbahn konstanter
Breite nur durch Abschneiden, jedoch ohne zusätzliche seitliche Formgebung herstellbar
ist, und dass bei diesem Stänzling die den wesentlichen Teil des freien Randes der
Verschlussklappe zu bilden bestimmte Schnittkante komplementär zur gegenüberliegenden
Schnittkante verläuft, welch letztere die die Einfüllöffnung des Kuverts zu begrenzen
bestimmte Kante ist, sodass beim Abschneiden eines Stänzlings von der Papierbahn kein
Abfall entsteht. Bei der Herstellung solcher Kuverts wird also einerseits Rohmaterial,
also Papier eingespart und, was heute ebenso wichtig ist, es wird das Entstehen von
Abfall vermieden, wodurch sich die heute üblichen Kosten für die Entsorgung dieses
Abfalls einsparen lassen. Bei einem besonders zweckmässigen Verfahren zur Herstellung
von Stänzlingen der vorgenannten Art werden aus einer geraden Papierbahn durch Abschneiden
und anschliessendes Trennen in der Bahnlängsrichtung zwei oder mehr nebeneinanderliegende
Stänzlinge erzeugt.
[0002] Nachfolgend werden anhand der beiliegenden Zeichnung erfindungsgemässe Ausführungsbeispiele
beschrieben. In der Zeichnung zeigt
die Fig. 1 einen Stänzling, bevor er zum Kuvert gefaltet ist, und
die Fig. 2 einen Doppelstänzling, bevor er in die beiden Teile getrennt ist.
[0003] Der in der Fig. 1 dargestellte, als Ganzes mit 1 bezeichnete Stänzling wurde aus
einer Papierbahn konstanter Breite nur durch Abschneiden, jedoch ohne seitliche Formgebung
herausgeschnitten. Er weist daher zwei vollständig gerade, zueinander parallele seitliche
Begrenzungskanten 2 und 3 auf. Die den wesentlichen Teil des freien Randes der Verschlussklappe
4 zu bilden bestimmte Schnittkante 5 verläuft komplementär zur gegenüberliegenden
Schnittkante 6, bei welcher es sich um die die Einfüllöffnung des Kuverts zu begrenzen
bestimmte Kante handelt. Durch diese Formgebung besteht keine Möglichkeit für das
Entstehen von Abfall. Damit aus einem Stänzling ein Kuvert gefertigt werden kann,
braucht es üblicherweise noch einige Arbeitsschritte, nämlich das Anbringen von Falzrillen
und das Auftragen einer Haftkleberschicht: Das erfindungsgemässe Kuvert benötigt drei
Falzrillen, nämlich die Falzrille 7, die die Kuvertvorderseite 8 von der Kuvertrückseite
9 abgrenzt, und die beiden Falzrillen 10 und 11, wobei die Falzrille 10 dazu dient,
beim geöffneten Kuvert die Verschlussklappe 4 von der Kuvertvorderseite 8, auf deren
Innenfläche sie aufliegt, abzugrenzen, während beim Verschliessen des Kuverts die
Verschlussklappe 4 um die Falzrille 11 gefalten wird, damit sie aussen auf die Kuvertrückseite
9 zu liegen kommt. In einem weiteren Bearbeitungsschritt wird der Klebstoff aufgetragen:
Zur dauerhaften Verbindung der Vorderseite 8 mit der Rückseite 9 dienen die beiden
Kleber-Streifen 12 und 13, von denen je einer in der an den seitlichen Begrenzungskanten
2 bzw. 3 angrenzenden Zone angebracht ist. Zum Verschliessen des Kuverts dient die
an der Verschlussklappe 4 angebrachte Haftkleberschicht 14. Zusätzlich zu dieser Haftkleberschicht
14 besitzt der Stänzling auf der Innenfläche der Vorderseite ein Gebiet 15, das mit
einem Trennmittel 16 beschichtet ist. Bei der Fabrikation eines erfindungsgemässen
Kuverts wird nun wie folgt vorgegangen:
[0004] Falls das Kuvert innen oder aussen oder auf beiden Seiten bedruckt werden muss, wird
die von einer Papierrolle in konstanter Breite abgezogene Papierbahn wunschgemäss,
also nach Bedarf, periodisch bedruckt, also so, dass der Abstand zwischen den Anfängen
der sich wiederholenden Druckflächen mit der Länge des Stänzlings übereinstimmt. Dann
wird an den Stellen 15 das Trennmittel 16 angebracht. Nachher werden, falls es sich
um Fensterkuverts handelt, die Fensteröffnungen ausgeschnitten und mit durchsichtigem
Material wieder verschlossen, wie das an sich bekannt ist. Anschliessend werden die
als Falzrillen dienenden Quer-Rillen 7, 10 und 11 angebracht. Nachher erfolgt der
Trennschnitt, durch welchen die Stänzlinge ohne die Bildung von Abfallstücken voneinander
abgetrennt werden und die Schnittkanten 5 und 6 entstehen. Wie man aus der Zeichnung
ersehen kann, verläuft die Schnittkante an jedem ihrer beiden Enden auf eine Länge
von ca. 8 mm senkrecht zur seitlichen Begrenzungskante 2 bzw. 3. Anschliessend weist
sie einen im stumpfen Winkel weiter führenden Abschnitt auf, während sie auf dem wesentlichen
Teil ihrer Länge senkrecht zu den seitlichen Begrenzungskanten 2/3 verläuft. Auf die
einzelnen Stänzlinge werden daraufhin die Kleber-Streifen 12 und 13 aufgebracht und
es wird die Kuvertrückseite 9 um die Falzrille 7 gefalzt und auf die Vorderseite gedrückt,
wo sie durch die beiden Kleber-Streifen 12 und 13 festgehalten wird. Nun wird auf
der Verschlussklappe 4 die Haftkleberschicht 14 aufgetragen und die Klappe um die
Falzrille 10 umgeschwenkt, sodass die Haftkleberschicht 14 auf die mit der Trennmittelschicht
16 versehene Stelle 15 der Innenseite der Kuvertvorderseite zu liegen kommt, wodurch
das Kuvert gebrauchsbereit oder verpackungsbereit ist.
[0005] Aus dem Vorstehenden ist ohne weiteres ersichtlich, dass beim gebrauchsbereiten Kuvert
an allen Stellen stets zwei Papierschichten aufeinander liegen. Das Kuvert hat also
überall die gleiche Dicke, dies im Unterschied zu den bekannten Kuverts mit Seitenklappen,
bei denen an einzelnen Stellen im Bereich der Verschlussklappe bis zu fünf Papierschichten
aufeinander liegen, was zur Folge hat, dass sich in einer Versand- oder Lagerschachtel
eine wesentlich kleinere Anzahl konventioneller Kuverts unterbringen lässt als dies
mit den erfindungsgemässen Kuverts möglich ist. Wenn ein derartig neues Kuvert gebraucht
wird, kann das Schriftgut ohne Öffnen der Verschlussklappe eingefüllt werden. Nachher
wird die Klappe geöffnet und nicht mehr um die Falzrille 10 sondern um die Falzrille
11 umgelegt, sodass sie aussen auf der Kuvertrückseite 9 aufliegt und durch das übliche
Andrücken mit ihr verklebt werden kann.
[0006] Bei der Herstellung eines erfindungsgemässen Kuvert der vorbeschriebenen Art lässt
sich etwas Fabrikationszeit dadurch einsparen, dass man von einer Papierbahn ausgeht,
deren Breite einem Mehrfachen, beispielsweise dem Doppelten der Kuvertbreite entspricht,
und von dieser Papierbahn Doppelstänzlinge abtrennt, wie einer in der Fig. 2 dargestellt
und als Ganzes mit 21 bezeichnet ist, und diesen dann in der Längsrichtung der ursprünglichen
Papierbahn, also durch einen Schnitt nach der Linie 22 in zwei Teile 23 und 24 trennt,
von denen jeder mit dem eingangs beschriebenen Stänzling übereinstimmt. Selbstverständlich
lassen sich auf diese Art und Weise Kuverts nicht nur in allen Normgrössen sondern
auch in jeglicher Spezialgrösse herstellen.
1. Kuvert mit Selbstklebeverschluss, bei welchem nur ein Teil der Verschlussklappe (4)
mit einer Haftkleberschicht (14) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass es zwei
zum Umklappen der Verschlussklappe dienende, zueinander parallele Falzrillen (10,
11) aufweist, wobei die Kuvertrückseite (9) so ausgebildet ist und die Falzrillen
(10, 11) so angeordnet sind, dass die Verschlussklappe (4) dann, wenn sie um die erste
(10) Falzrille umgelegt ist, neben der Kuvertrückseite (9) auf der Innenfläche der
Kuvertvorderseite (8) aufliegt, die dort (15), wo die Haftkleberschicht (14) aufliegt,
mit einem Trennmittel (16) beschichtet ist, während die Verschlussklappe (4) dann,
wenn sie um die zweite Falzrille (11) umgelegt ist, mit der ganzen Haftkleberschicht
(14) auf der Aussenseite der Kuvertrückseite (9) aufliegt und dort haftet.
2. Rechteckiges, aus einem im wesentlichen rechteckigen Stänzling gebildetes Kuvert nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Stänzling (1) zwei vollständig gerade, zu einander parallele seitliche
Begrenzungskanten (2, 3) aufweist, sodass er aus einer geraden Papierbahn konstanter
Breite nur durch Abschneiden, jedoch ohne zusätzliche seitliche Formgebung herstellbar
ist, und
- dass beim Stänzling die den wesentlichen Teil des freien Randes der Verschlussklappe
(4) zu bilden bestimmte Schnittkante (5) komplementär zur gegenüberliegenden Schnittkante
(6) verläuft, welch letztere die die Einfüllöffnung des Kuverts zu begrenzen bestimmte
Kante ist, sodass beim Abschneiden eines Stänzlings von der Papierbahn kein Abfall
entsteht.
3. Kuvert nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet
- dass der freie Rand der Verschlussklappe (4) durch die Schnittkante (5) und durch
je einen kurzen Abschnitt der beiden seitlichen Begrenzungskanten (2, 3) gebildet
ist und
- dass die Schnittkante (5) an jedem ihrer beiden Enden auf eine Länge von ca. 8 mm
senkrecht zur seitlichen Begrenzungs kante (2, 3) verläuft, anschliessend einen im
stumpfen Winkel weiterführenden Abschnitt aufweist und auf dem wesentlichen Teil ihrer
Länge senkrecht zur seitlichen Begrenzungskante (2, 3) verläuft.
4. Kuvert nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorder- (8)
und die Rückseite (9) miteinander durch einen Kleber (12, 13) dauerhaft verbunden
sind, der je als Streifen in den beiden an die seitlichen Begrenzungskanten (2, 3)
angrenzenden Zonen angebracht ist.
5. Verfahren zur Herstellung von Stänzlingen für Kuverts nach einem der Ansprüche 2 -
4, dadurch gekennzeichnet, dass aus einer geraden Papierbahn durch Abschneiden und
anschliessendes Trennen in der Bahnlängsrichtung zwei oder mehr nebeneinanderliegende
Stänzlinge (23, 24) erzeugt werden.